DE4239671A1 - Lösung zum Chromatieren von Aluminium, Zink und ihren Legierungen - Google Patents
Lösung zum Chromatieren von Aluminium, Zink und ihren LegierungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine wäßrige, saure,
zum Chromatieren von Aluminium, Zink oder deren Legierungen
bestimmte Lösung, welches sechswertiges Chrom, komplexe
Fluoride und eine Mineralsäure enthält.
Im Jahre 1915 wurde von Bauer und Vogel ein Verfahren zum
alkalischen Chromatieren von Aluminium und Zink entwickelt,
welches bis 1950 in großem Umfang eingesetzt wurde. Nach
teilig bei diesem Verfahren waren die geringen Stand- und
langen Behandlungszeiten, die hohen Arbeitstemperaturen von
90-100°C und der große Schlammanfall. Ferner waren die
erzeugten, verhältnismäßig dicken Schichten oftmals un
gleichmäßig gefärbt und von unterschiedlicher Abriebfestig
keit. Um diese Mängel auszuschalten, begann man im Jahre
1947/48 mit der Entwicklung von sauren Chromatierungsver
fahren, welche heute überwiegend verwendet werden. Je nach
der verwendeten Chromatierungslösung entstehen dabei mes
singgelbe bis braune bzw. grüne Chromatierungsschichten.
Bei der Gelbchromatierung wird eine Lösung, welche sechs
wertiges Chrom, Fluoride sowie Säuren, gegebenenfalls Zink
oder Aluminiumsalze enthält, zur Anwendung gebracht, wobei
sich eine 0,1 bis 1 µ dicke Chrom/Fluor/Aluminiumoxid
schicht auf der Oberfläche ablagert. Die Schichtdicke ist
dabei von der Konzentration der Chromatierungslösung und
der Reaktionszeit und -temperatur abhängig. Bei der Grün
chromatierung enthält die Lösung zusätzlich noch Phosphat,
so daß die abgelagerte Schicht aus einem Chrom/Phosphat/
Aluminiumoxidgemisch besteht. Solche Schichten haben übli
cherweise eine Dicke von 0,3 bis 2 µ.
Durch die Chromatierung wird die Korrosionsbeständigkeit
der Oberflächen wesentlich erhöht und gleichzeitig die Haf
tung für Anstrichmittel verbessert.
Bei den Chromatierungsverfahren wird die Oberfläche durch
organische Lösungsmittel, saure oder alkalische Beizlösun
gen gründlich gereinigt und dann durch Eintauchen, Besprü
hen oder Aufwalzen der Chromatierungslösung bei Temperatu
ren von 12 bis 65°C und Einwirkzeiten von einigen Sekunden
bis etwa 10 Minuten beschichtet. Die anhaftende Chromatie
rungslösung muß anschließend durch gründliches Spülen abge
waschen werden. Die verbrauchten Chromatierungslösungen und
vor allen Dingen die in großen Mengen anfallenden Spülwäs
ser werden gegebenenfalls nach einer Vorklärung als Abwas
ser entsorgt, wodurch erhebliche Mengen von Chemikalien ins
Abwasser gelangen. Es ist einleuchtend, daß die Abwasserbe
lastung um so höher ist je höher die Konzentration der ver
wendeten Chromatierungslösungen ist, da dadurch entspre
chend höhere Chemikaliengehalte in das Spülwasser gelangen
und je geringer die Auszehrung der Reaktionslösung ist,
d. h. je höher der Restgehalt an Chemikalien, die nicht auf
der Metalloberfläche niedergeschlagen werden, ist.
Es stellte sich daher die Aufgabe, Chromatierungslösungen
zu finden, welche bei einer niederen Chemikalienkonzentra
tion eine hohe Auszehrung aufweisen und im wesentlichen
frei sind von nicht für die Chromatierung benötigten Fremd
ionen. Die Lösung sollte dabei nach Möglichkeit umweltver
träglich und biologisch abbaubar sein.
Diese Aufgabe wird für die "Gelbchromatierung" durch die im
Hauptanspruch wiedergegebenen Merkmale gelöst und durch die
in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale gefördert.
Aus der DE-C 15 21 656 sind Lösungen zum Chromatieren von
Zink bekannt, welche sechswertiges Chrom, komplexes Fluorid
und Mineralsäuren enthalten und frei sind von Alkali, Erd
alkali und Ammoniumionen, jedoch höhere Konzentrationen an
Zinksalzen und Salzsäure enthalten und dadurch außeror
dentlich abwasserbelastend sind.
Es wurde nunmehr festgestellt, daß durch den Zusatz von
Salpetersäure zu den erfindungsgemäßen Lösungen auf der
Oberfläche des zu chromatierenden Metalls neben der durch
das sechswertige Chrom bewirkten Oxidation offensichtlich
zusätzliches Metalloxid gebildet wird, welches zum Aufbau
einer dickeren, gleichmäßigeren Beschichtung beiträgt, ohne
daß dadurch größere Mengen der Metallionen in die Lösung
gelangen. Gleichzeitig wird durch die Zugabe der Salpeter
säure auch der pH-Wert der Lösung auf den für die Chroma
tierung optimalen Bereich von 0,8 bis 2,0, vorzugsweise 1,7
bis 1,9, eingestellt. Für den Fall, daß die Lösungen zu
sauer werden, kann durch Zugabe von Ammoniumionen der ge
wünschte pH-Wert einreguliert werden, wodurch die Lösung
biologisch abbaubar bleibt.
Als komplexe Fluoride werden vorzugsweise Fluorkieselsäure
oder Fluorborate verwendet, aus denen die Fluorionen in
einer für die Chromatierung ausreichenden Geschwindigkeit
abgespalten werden. Nichtkomplexe Fluoride wie Natriumfluo
rid oder Ammoniumfluorid, welche gemäß dem Stand der Tech
nik als "Beschleuniger" zugefügt werden, haben sich als
weniger geeignet erwiesen, da dadurch die Chromatierungsre
aktion zwar schneller abläuft, aber die gebildeten Schich
ten ungleichmäßig werden, so daß dünne Stellen entstehen,
an denen die Korrosion angreifen kann. Die komplexen Fluo
ride sollen in einer Konzentration von 0,7 bis 1,5 g/l der
Lösung zugefügt werden, wobei vorzugsweise die entsprechen
den Ammoniumsalze, die stabil und nicht aggressiv sind,
eingesetzt werden.
Als sechswertiges Chrom wird vorzugsweise Chromtrioxid
selbst eingesetzt. Konzentrationen von etwa 2 bis 4 g/l
haben sich als ausreichend erwiesen, wobei Konzentrationen
von 2 bis 3 g/l, die erheblich unter dem, was üblich war,
liegen, zur Erzielung ausreichend dicker Schichten völlig
geeignet sind.
Die erfindungsgemäßen Chromatierlösungen können besonders
vorteilhaft als stabile, flüssige Konzentrate vorproduziert
werden, welche zur Anwendung lediglich mit Wasser verdünnt
oder dem verarmten Bad zugesetzt werden, was gegenüber dem
bisher üblichen Zusatz von Pulvermischungen eine bedeutende
Vereinfachung darstellt.
Die Reaktion wird, wie das bei sauren Chromatierungen
üblich ist, in einem Bereich von etwa 10 bis 65°C, vorzugs
weise zwischen Raumtemperatur und 25°C, durchgeführt, wobei
bei Reaktionszeiten von 3 Sekunden bis 10 Minuten Schicht
gewichtsauflagen von etwa 0,2 bis 0,6 g/cm2 erzielt werden.
In den folgenden Beispielen ist die Erfindung näher erläu
tert, ohne daß damit eine Beschränkung beabsichtigt ist.
2,0 g/l Cr2O3 (Chromsäure 100%)
0,7 g/l Ammoniumsilicofluorid
0,1 g/l Salpetersäure 62%
Rest Wasser
0,7 g/l Ammoniumsilicofluorid
0,1 g/l Salpetersäure 62%
Rest Wasser
6,0 g/l Chromsäure
1,2 g/l Kaliumferricyanid
0,7 g/l Natriumfluorid
1,8 g/l Kaliumfluoroborat
Rest Wasser
1,2 g/l Kaliumferricyanid
0,7 g/l Natriumfluorid
1,8 g/l Kaliumfluoroborat
Rest Wasser
400 g/l Chromsäure
140 g/l Ammoniumsilicofluorid
2 g/l Salpetersäure
Rest Wasser
140 g/l Ammoniumsilicofluorid
2 g/l Salpetersäure
Rest Wasser
Lösung 1 wurde hergestellt und mit ihr wurden gereinigte
und gebeizte Rein-Alu-Bleche durch Tauchen dieser Lösung
während 60 Sekunden bei 25°C behandelt. Das dabei erzielte
Schichtgewicht betrug 0,5 g/m2.
Lösung 2 wurde durch Verdünnen von Lösung 3 angesetzt und
mit ihr wurden gereinigte und gebeizte Rein-Alu-Platten
durch Tauchen dieser Lösung während 60 Sekunden bei 25°C
behandelt. Das dabei erzielte Schichtgewicht betrug
0,8 g/m2.
Alle Platten wurden nach der Chromatierung und anschließen
der H2O-Spülung bei 85°C im Ofen während 10 Minuten
fixiert, sodann mit einem Silikon-Polyester-Anstrich verse
hen und während 10 Minuten bei 180°C hitzebehandelt. An
schließend dem Salzsprüh-Korrosionstest gemäß ASTM-B-117-61
während 1000 Stunden unterworfen. Eine weitere Serie von
Platten wurde dann während 500 Stunden einer Atmosphäre von
100%iger relativer Feuchtigkeit bei 15°C ausgesetzt.
Visuelle und physikalische Untersuchungen (Schlagprobe,
Erichsentiefe, Bördelprobe) ergaben keine signifikanten
Unterschiede, obwohl die erfindungsgemäße Lösung 3mal
weniger Cr2O3 in der Behandlungslösung enthielt und ein um
30% geringeres Schichtgewicht aufwies.
Claims (3)
1. Wäßrige, saure, zum Chromatieren von Aluminium, Zink
oder deren Legierungen bestimmte Lösungen, welche
sechswertiges Chrom, komplexes Fluorid und eine Mine
ralsäure enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lösung
2,0-4,0 g/l Chromsäure
0,7-1,5 g/l komplexe Fluoride
0,1-0,8 g/l Salpetersäure
Rest Wasserenthält und einen pH-Wert von 0,8-2,0 aufweist und frei ist von Alkali, Erdalkali, Zink, Aluminium und Chloridionen.
0,7-1,5 g/l komplexe Fluoride
0,1-0,8 g/l Salpetersäure
Rest Wasserenthält und einen pH-Wert von 0,8-2,0 aufweist und frei ist von Alkali, Erdalkali, Zink, Aluminium und Chloridionen.
2. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der pH-Wert auf 1,7-1,9 eingestellt ist und die
Lösung gegebenenfalls Ammoniumionen enthält.
3. Stabiles, flüssiges Konzentrat zur Herstellung von
Lösungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es
200-400 g/l Chromsäure
70-150 g/l komplexe Fluoride
10-80 g/l Salpetersäure
Rest Wasserenthält und zur Verwendung mit Wasser verdünnt wird.
70-150 g/l komplexe Fluoride
10-80 g/l Salpetersäure
Rest Wasserenthält und zur Verwendung mit Wasser verdünnt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924239671 DE4239671C2 (de) | 1992-11-26 | 1992-11-26 | Lösung zum Chromatieren von Aluminium, Zink und ihren Legierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924239671 DE4239671C2 (de) | 1992-11-26 | 1992-11-26 | Lösung zum Chromatieren von Aluminium, Zink und ihren Legierungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4239671A1 true DE4239671A1 (de) | 1994-06-01 |
DE4239671C2 DE4239671C2 (de) | 1995-08-31 |
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ID=6473646
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924239671 Expired - Fee Related DE4239671C2 (de) | 1992-11-26 | 1992-11-26 | Lösung zum Chromatieren von Aluminium, Zink und ihren Legierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4239671C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6342109B1 (en) | 1998-10-22 | 2002-01-29 | Nsk, Ltd. | Rolling bearing |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD91405A (de) * | ||||
DE977472C (de) * | 1952-01-25 | 1966-08-04 | Poor & Company | Loesung zur Behandlung von Zinkoberflaechen gegen Korrosion |
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1992
- 1992-11-26 DE DE19924239671 patent/DE4239671C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD91405A (de) * | ||||
DE977472C (de) * | 1952-01-25 | 1966-08-04 | Poor & Company | Loesung zur Behandlung von Zinkoberflaechen gegen Korrosion |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US6342109B1 (en) | 1998-10-22 | 2002-01-29 | Nsk, Ltd. | Rolling bearing |
DE19950813C2 (de) * | 1998-10-22 | 2003-10-02 | Nsk Ltd | Wälzlager |
Also Published As
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---|---|
DE4239671C2 (de) | 1995-08-31 |
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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D2 | Grant after examination | ||
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