DE4239464A1 - Elektrothermische, statische Mikropumpe - Google Patents
Elektrothermische, statische MikropumpeInfo
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- F04B53/10—Valves; Arrangement of valves
- F04B53/1077—Flow resistance valves, e.g. without moving parts
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine elektrothermische, statische
Mikropumpe zum Fördern von Flüssigkeiten.
Der Transport von Flüssigkeiten und die Druckerzeugung sind
Grundfunktionen, auf denen eine Vielzahl von Geräten basiert. In
einigen Anwendungsfällen besteht die Anforderungen in der Förderung
eines genau definierten Volumenstroms. Die bisher in der Literatur
vorgestellten Mikropumpen sind nicht für alle denkbaren Anwendungen
geeignet, da der Volumenstrom gering ist. Wenn hier auch durch
Optimierung noch Steigerungen zu erwarten sind, ist doch die
Leistungsfähigkeit der Mikropumpen durch ihr Aktorprinzip eng
begrenzt.
Dabei soll insbesondere das Problem gelöst werden, Flüssigkeiten mit
einer Vorrichtung zu fördern, die nur sehr wenig Platz einnimmt.
Die elektrothermische, statische Mikropumpe soll es ermöglichen, auf
kleinstem Raum einen Flüssigkeitsstrom zu fördern.
Bisher wurden statische Mikropumpen gebaut, die nach verschiedenen
Aktorprinzipien funktionierten.
In der Literaturstelle "A Micro Membrane Pump with Electrostatic
Actuation", Proc. Micro Electro Mechanical Systems ′92, Travemünde,
Germany 4.-7.2.1992, wird eine Mikropumpe vorgestellt, die mit
statischen Ventilen arbeitet. Die Volumenänderung einer Kammer, die
zwischen den Ventilen angeordnet ist, wird durch die Bewegung einer
Membran hervorgerufen, auf die elektrostatische Kräfte einwirken. Bei
einer Betätigung der Pumpe mit einer Spannung von 170 Volt und einer
Frequenz von 100 Hz wird ein Volumenstrom von 70 µl/min (= 1,16 mm3/s)
erzielt.
In der Literaturstelle "A Thermopneumatic Micropump Based on Micro
engineering Techniques", Sensors and Actuators, A21-A23 (1990) S. 198-202,
wird eine Mikropumpe mit statischen Ventilen vorgestellt, bei der
die Expansion von aufgeheizter Luft eine Membran bewegt, die eine
Flüssigkeitskammer begrenzt. Mit zwei statischen Ventilen wird die
Volumenänderung der Kammer in eine Förderbewegung umgesetzt. Der
maximale Volumenstrom wird zu 34 µl/min (= 0,56 mm3/s) angegeben.
In der Literaturstelle "Micropump and Sample-injector for Integrated
Chemical Analyzing Systems", Sensors and Actuators, A21-A23 (1990) S.
189-192, wird eine Mikropumpe mit statischen Ventilen vorgestellt, bei
der ein Stapel aus piezoelektrischen Aktoren eine Membran bewegt. Die
dadurch hervorgerufene Volumenänderung in einer Kammer bewirkt in
Verbindung mit den entsprechend angeordneten Ventilen die Förderung
der Flüssigkeit. Der Pumpendruck liegt bei 1 Meter Wassersäule (=
10000 Pa) und eine Doppelpumpe ("dual pumpe") nach diesem Prinzip
erreicht einen Volumenstrom von 40 µl/min (= 0,66 mm3/s).
In der Literaturstelle "Microfabricated Electrohydrodynamic Pumps",
Sensors and Actuators, A21-A23 (1990) S. 193-197, wird eine
elekrohydrodynamische Mikropumpe vorgestellt, bei der ein schnell
bewegtes elektrisches Feld auf Ladungen in der Flüssigkeit eine Kraft
ausübt, die dann zur Strömung der Flüssigkeit führt.
In der Literaturstelle "Piezoelectric Micropump with Three Valves
Working Peristaltically", Sensors and Actuators, A21-A23 (1990) S.
203-206, wird eine Mikropumpe vorgestellt, bei der drei planare,
piezoelektrische Aktoren entlang eines Strömungskanals angeordnet
sind. Die Aktoren verformen sich beim Anlegen einer elektrischen
Spannung; dabei vergrößert sich das Volumen des Strömungskanals und
gleichzeitig öffnet sich ein Ventil. Durch die entsprechende
Ansteuerung der drei Aktoren wird ein Volumenstrom erzeugt, der in
seiner Richtung umkehrbar ist. Die Förderleistung bei einer
Spannungsamplitude von 80 Volt wird zu 100 µl/min (= 1,66 mm3/s)
angegeben.
Im Gegensatz dazu wird erfindungsgemäß eine elektrothermische,
statische Mikropumpe vorgeschlagen, bei der ein Heizelement als Aktor
dient, das durch Aufheizen der zu pumpenden Flüssigkeit eine
Dampfblase erzeugt, deren Expansion in Kombination mit mindestens
einem statischen Ventil zu einer Flüssigkeitsförderung führt.
Durch die hohe Volumenvergrößerung, die die Flüssigkeit bei ihrer
Verdampfung ausführt, kann eine sehr kleine Pumpe gebaut werden, die
eine hohe Förderleistung aufweist. Außer dem einen oder mehreren
statischen Ventilen hat die Pumpe keine bewegten Teile, wodurch sich
eine besonders lange Lebensdauer und Funktionssicherheit ergibt.
Die Erfindung ist an Hand von 6 Figuren veranschaulicht, es stellt dar
Fig. 1 Elektrothermische, statische Mikropumpe aus
monokristallinem Silizium mit einem statischen
Zungenventil,
Fig. 2 Elektrothermische, statische Mikropumpe aus
monokristallinem Silizium mit zwei statischen
Zungenventilen,
Fig. 3 Elektrothermische, statische Mikropumpe mit zwei
statischen Ventilen, die von gelenkigen Klappen
gebildet werden,
Fig. 4 Elektrothermische, statische Mikropumpe mit zwei
statischen Ventilen, die mit beweglichen, zylindrischen
Verschlußkörpern arbeiten,
Fig. 5 Elektrothermische, statische Mikropumpe mit zwei
statischen Ventilen, die mit beweglichen, prismatischen
Verschlußkörpern arbeiten,
Fig. 6 Elektrothermische, statische Mikropumpe mit zwei
statischen Ventilen, die von elastischen Klappen
gebildet werden.
In Fig. 1 bezeichnet 2 ein Heizelement, das in einer
flüssigkeitsgefüllten Kammer 4 angeordnet ist. Diese Kammer weist zum
Zufuhrkanal 6 hin eine Drosselstelle 8 auf, die einen
strömungsmechanischen Widerstand darstellt. Zwischen Abfuhrkanal 10
und Kammer 4 ist ein statisches Zungenventil 12 angeordnet, das nur
eine Strömung in Richtung des Abfuhrkanals 10 gestattet. Im mittleren
Teilbild ist die Flüssigkeitsförderung bei der Expansion der
Dampfblase 14 dargestellt. Da der strömungsmechanische Widerstand des
Zungenventils 12 kleiner als der der Drosselstelle 8 ist, wird ein
größerer Teil der in der Kammer 4 befindlichen Flüssigkeit in den
Abfuhrkanal 10 gedrückt und nur ein kleinerer Teil in den Zufuhrkanal
6. Im unteren Teilbild ist das Zusammenfallen der Dampfblase 14
dargestellt. Dabei schließt das Zungenventil 12 und die Kammer 4 füllt
sich wieder auf indem Flüssigkeit von dem Zufuhrkanal 6 durch die
Drosselstelle 8 in die Kammer 4 fließt. Nach dem vollständigen
Zusammenfallen der Dampfblase 14 ist dieser Arbeitszyklus beendet und
eine Flüssigkeitsmenge ist vom Zufuhrkanal 6 in den Abfuhrkanal 10
gefördert worden.
In Fig. 2 bezeichnet 22 ein Heizelement, das in einer
flüssigkeitsgefüllten Kammer 24 angeordnet ist. Diese Kammer weist zum
Zufuhrkanal 26 hin ein statisches Zungenventil 28 auf, das nur eine
Strömung in Richtung der Kammer 24 gestattet. Zwischen Abfuhrkanal 30
und Kammer 24 ist ein statisches Zungenventil 32 angeordnet, das nur
eine Strömung in Richtung des Abfuhrkanals 30 gestattet. Im mittleren
Teilbild ist die Flüssigkeitsförderung bei der Expansion der
Dampfblase 34 dargestellt. Da das Zungenventil 32 öffnet, wird ein
Teil der in der Kammer 24 befindlichen Flüssigkeit in den Abfuhrkanal
30 gedrückt. Im unteren Teilbild ist das Zusammenfallen der Dampfblase
34 dargestellt. Dabei schließt das Zungenventil 32 und die Kammer 24
füllt sich wieder auf indem Flüssigkeit von dem Zufuhrkanal 26 durch
das Zungenventil 28, das nun öffnet, in die Kammer 24 fließt. Nach dem
vollständigen Zusammenfallen der Dampfblase 34 ist dieser
Arbeitszyklus beendet und eine Flüssigkeitsmenge ist vom Zufuhrkanal
26 in den Abfuhrkanal 30 gefördert worden.
In Fig. 3 bezeichnet 40 ein Heizelement, das in einer Kammer 41
angeordnet ist. Diese Kammer 41 wird durch das statische Ventil 42 von
dem Zufuhrkanal 43 getrennt. Das statische Ventil 44 trennt die Kammer
41 von dem Abfuhrkanal 45. Die statischen Ventile sind bei dieser
Mikropumpe als Klappen ausgeführt, die aus einem elastischen Material
gefertigt sind. Die Klappen sind über einen schmalen Steg mit dem
Gehäuse verbunden, so daß sie um diese Stelle schwenken können. In der
gezeichneten Stellung sind die beiden Ventile geschlossen.
In Fig. 4 bezeichnet 50 ein Heizelement, das in einer Kammer 51
angeordnet ist. Diese Kammer 51 wird durch ein statisches Ventil von
dem Zufuhrkanal 53 getrennt. Ein weiteres statisches Ventil trennt die
Kammer 51 von dem Abfuhrkanal 55. Die statischen Ventile sind bei
dieser Mikropumpe mit bewegten Ventilkörpern 56 und 57 ausgeführt, die
zylindrische Form haben. Diese Ventilkörper sind frei beweglich und
erlauben nur eine Strömung von rechts nach links. Die Anschläge 58 und
59 verhindern, daß die Verschlußkörper von dem Querschnitt, den sie
blockieren sollen, zu weit wegbewegt werden. In der gezeichneten
Stellung sind die beiden Ventile geschlossen.
In Fig. 5 bezeichnet 60 ein Heizelement, das in einer Kammer 61
angeordnet ist. Diese Kammer 61 wird durch ein statisches Ventil von
dem Zufuhrkanal 63 getrennt. Ein weiteres statisches Ventil trennt die
Kammer 61 von dem Abfuhrkanal 65. Die statischen Ventile sind bei
dieser Mikropumpe mit bewegten Ventilkörpern 66 und 67 ausgeführt, die
prismatische Form haben. Diese Ventilkörper sind frei beweglich und
erlauben nur eine Strömung von rechts nach links. Die Anschläge 68 und
69 verhindern, daß die Verschlußkörper von dem Querschnitt, den sie
blockieren sollen, zu weit wegbewegt werden. In der gezeichneten
Stellung sind die beiden Ventile geöffnet.
In Fig. 6 bezeichnet 70 ein Heizelement, das in einer Kammer 71
angeordnet ist. Diese Kammer 71 wird durch das statische Ventil 72 von
dem Zufuhrkanal 73 getrennt. Das statische Ventil 74 trennt die Kammer
71 von dem Abfuhrkanal 75. Die statischen Ventile sind bei dieser
Mikropumpe als elastische Klappen ausgeführt. Die Klappen sind fest
mit dem Gehäuse verbunden, durch ihre Gestalt und Elastizität erlauben
sie nur eine Strömung von rechts nach links. In der gezeichneten
Stellung sind die beiden Ventile geschlossen.
Im Vergleich zum bisher Bekannten stellt die Erfindung einen
mehrfachen technischen Fortschritt dar, da sie es ermöglicht, auf
kleinstem Raum eine Pumpe für Flüssigkeiten zu verwirklichen, die
einen verhältnismäßig großen Volumenstrom fördert. Durch die
anwendbaren Massenherstellungstechnologien (Dünnschichttechnik,
anisotropes Ätzen von monokristallinem Silizium) kann die neuartige
Mikropumpe in großen Stückzahlen kostengünstig hergestellt werden.
Claims (8)
1. Statische Mikropumpe für Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß
als Aktoren Heizelemente, die kurzzeitig Dampfblasen erzeugen,
verwendet werden und mindestens ein statisches Ventil vorgesehen ist,
das durch den Flüssigkeitsdruck geöffnet und geschlossen wird.
2. Statische Mikropumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sowohl vor wie hinter dem Heizelement im Flüssigkeitskanal je ein
statisches Ventil vorgesehen ist, wobei das Heizelement jeweils durch
einen kurzen Heizimpuls geheizt, eine Dampfblase erzeugt, die durch
ihre Expansion die Flüssigkeit durch das eine Ventil verdrängt und
beim Kollabieren der Dampfblase Flüssigkeit durch das andere Ventil
nachsaugt.
3. Statische Mikropumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Kombinationen von mindestens einem Ventil und einer Heizfläche
parallel zueinander angeordnet sind, die nacheinander in zyklischer
Reihenfolge angesteuert werden können, so daß ein kontinuierlicher
Flüssigkeitsstrom erzeugt werden kann.
4. Statische Mikropumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Kombinationen von je zwei Ventilen und einer Heizfläche
hintereinander angeordnet sind, so daß das Druckniveau schrittweise
erhöht werden kann.
5. Statische Mikropumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
diese Pumpe mehrere strukturierte Siliziumschichten enthält, die durch
anodisches Bonden miteinander verbunden sind.
6. Statische Mikropumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
einer der Chips, aus denen die Pumpe aufgebaut ist, die Ansteuerung
und die Anschlüsse dafür enthält, wodurch die Ansteuerung über wenige
Anschlüsse möglich wird.
7. Statische Mikropumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem
die Verdampfung auslösenden elektrischen Heizimpuls, Heizimpulse
vorgelagert werden, ohne daß die Verdampfung ausgelöst wird, um mehr
Wärme in die Flüssigkeit zu bringen und damit den Wirkungsgrad zu
erhöhen.
8. Statische Mikropumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zur Verdampfungserkennung vorgesehen werden, um abhängig davon
die Heizimpuls beenden zu können und damit den Wirkungsgrad zu erhöhen
und Störungen zu erkennen und melden zu können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924239464 DE4239464A1 (de) | 1992-11-24 | 1992-11-24 | Elektrothermische, statische Mikropumpe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924239464 DE4239464A1 (de) | 1992-11-24 | 1992-11-24 | Elektrothermische, statische Mikropumpe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4239464A1 true DE4239464A1 (de) | 1994-05-26 |
Family
ID=6473518
Family Applications (1)
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DE19924239464 Withdrawn DE4239464A1 (de) | 1992-11-24 | 1992-11-24 | Elektrothermische, statische Mikropumpe |
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