DE4239412C1 - Rotationsdruckmaschine - Google Patents
RotationsdruckmaschineInfo
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- B41F—PRINTING MACHINES OR PRESSES
- B41F13/00—Common details of rotary presses or machines
- B41F13/08—Cylinders
- B41F13/20—Supports for bearings or supports for forme, offset, or impression cylinders
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rotationsdruckmaschine mit
einem in einem Rahmen gelagerten, relativ zu einem
Presseur preßbaren Formzylinder, welcher mit einer
Einfärbevorrichtung zur Zuführung von Druckfarbe auf
dessen Oberfläche versehen ist, wobei der Formzylinder
auf einem Teil seines Umfanges von wenigstens einem
gespannten flexiblen Band umschlungen ist und in den
Spalt zwischen dem Band und dem Formzylinder Druck
farbe zugeführt und bei Rotation des Formzylinders
über dessen Oberfläche verteilt wird.
Solche Druckmaschinen, insbesondere Tiefdruck-
Rotationsmaschinen sind beispielsweise in der
DE-PS 11 40 206 beschrieben. Bei diesen wird das flexible
Band in einem festen Abstand in der Größenordnung von
einigen Millimetern vom Formzylinder gehalten, ohne
daß eine Preßkraft vom Band auf den Formzylinder aus
geübt wird.
Um rationeller Drucken zu können, besteht das
Bedürfnis, derartige Druckmaschinen breiter zu bauen
und die Druckbreite zu vergrößern, sowie die Druck
geschwindigkeit, d. h. die Drehzahl des Formzylinders
zu steigern. Rotationsdruckmaschinen vorbekannter
Konstruktion erfüllen diese Bedürfnisse jedoch nicht
oder nur eingeschränkt, und zwar aus den folgenden
Gründen:
Formzylinder größerer Breite, insbesondere solche mit
kleinem Umfang, biegen sich unter Druckbelastung so
stark durch, daß der Papiertransport durch Falten
bildung gestört ist. Ferner wird infolge der Durch
biegung die aufgetragene Druckfarbe nicht mehr gleich
mäßig über die ganze Formzylinderbreite durch die
Rakel abgestreift.
Die Wälzlager der Formzylinder werden durch erhöhte
Druckbelastung und höhere Drehzahlen überlastet, was
häufig zu einem frühzeitigen Ausfall der Lager führt.
Das Füllen der Farbnäpfchen auf der Oberfläche des
Formzylinders ist bei höherer Papiergeschwindigkeit
nicht mehr einwandfrei gewährleistet, da die Eintauch
zeit in den überlicherweise verwendeten Farbkasten zu
gering wird, und die bei höherer Drehzahl erhöhte
Zentrifugalkraft der Benetzung durch die Druckfarbe
entgegenwirkt.
Die Erfindung setzt sich die Aufgabe, die vorstehend
angeführten Nachteile des Standes der Technik zu
vermeiden und insbesondere bei einer Rotationsdruck
maschine der eingangs angegebenen Art, die Durch
biegung des Formzylinders auch bei größerer Breite und
bei allen verwendeten Durchmessern in Grenzen zu
halten oder ganz zu verhindern, die Lagerungen des
Formzylinders zu entlasten und das Füllen der Farb
näpfchen auf der Oberfläche des Formzylinders mit
Druckfarbe, in kurzer Zeit zuverlässig zu gewähr
leisten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
eine Einrichtung zur Anpressung des Bandes an den
Formzylinder vorgesehen ist, welche gleichzeitig eine
hydraulisch geschmierte Lagerung des Formzylinders auf
dem Band bildet.
Das flexible Band kann sich dabei über die gesamte
Breite des Formzylinders bzw. der Druckbahn
erstrecken, oder es können mehrere solcher Bänder
nebeneinander vorgesehen sein, womit sich unter
schiedliche Druckfarben auf verschiedene Breiten
abschnitte des Formzylinders unabhängig voneinander
auftragen lassen.
Bei einer ersten Ausführung ist zur Einstellung der
Anpreßkraft die Länge des flexiblen Bandes mit einer
geeigneten Einrichtung variierbar gemacht, so daß
damit der Umschlingungswinkel des Bandes um den
Formzylinder eingestellt und das Band an unterschied
liche Formzylinderdurchmesser angepaßt werden kann.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist der
Formzylinder an seinen Enden in einem Maschinenrahmen
gelagert, wobei die Lager mit einer Einrichtung zur
Messung der Lagerkraft versehen sind. Der Teil, über
den das flexible Band gespannt ist, ist hierbei mit
Vorteil als in Preßrichtung im Maschinenrahmen ver
schiebbarer Schlitten ausgebildet und wird mittels
einer vom Lagerkraftsensor gesteuerten Anstellvor
richtung mit einer solchen Kraft an den Presseur
angepreßt, daß die Formzylinderlager entlastet sind,
und die Kraft praktisch nur noch durch die nahezu
reibungsfreie und verschleißarme hydraulische Lagerung
des Formzylinders auf dem flexiblen Band aufgenommen
wird. Das bedeutet, daß die auf den Formzylinder
wirkenden Biegekräfte in ihrer Größe und Richtung
aufgehoben sind.
Der Schlitten kann zusätzlich eine langsame
oszillierende Bewegung in Achsenrichtung des
Formzylinders ausführen, um eine Streifenbindung des
Farbauftrages zu verhindern.
Die Erfindung wird anhand der in den Figuren wiederge
gebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Rotationsdruckmaschine im Schnitt senkrecht
zur Achse,
Fig. 2 eine Rotationsdruckmaschine mit anderem
Formzylinderdurchmesser,
Fig. 3 eine Rotationsdruckmaschine mit variierbarer
Bandlänge, und
Fig. 4 eine Rotationsdruckmaschine mit mehreren Bändern
nebeneinander.
Fig. 1 zeigt eine Rotationsdruckmaschine mit einem
Formzylinder 1, welcher an seiner Oberfläche eine
Druckform trägt, und welcher mit einem Presseur 4
zusammenwirkt und eine zwischen Formzylinder 1 und
Presseur 4 hindurchlaufende Druckbahn P, beispielsweise
aus Papier, Kunststoff oder Gewebe mit einer bestimmten
Preßkraft bedruckt.
Der mit der Druckform, beispielsweise einer Gravur,
versehene Formzylinder 1 trägt an seinen Enden, die mit
Zapfen versehen sind, Wälzlager 2. Der Formzylinder
wird mittels der Wälzlager 2 in der Druckmaschine in
seitlichen Führungsstücken 3 eines Maschinenrahmens 5
so positioniert, daß er in Richtung des Presseurs 4,
beispielsweise vertikal bewegt werden kann. Ein
beweglicher Schlitten 25 innerhalb des Rahmens 5 unter
dem Formzylinder 1 ist über die ganze Formzylinder
breite mit einem flexiblen Band 6 bespannt. Dieses Band
kann z. B. eine elastische metallische Folie, ein
Gewebe, eine Kombination verschiedener Werkstoffe oder
dgl. sein, wobei das Band eine solche Flexibilität
aufweisen muß, daß es sich dem Formzylinderradius
über einen gewissen Umschlingungswinkel 11 anpaßt,
wenn Presseur 4 und Formzylinder 1 zusammengepreßt
werden. Dies kann beispielsweise durch Hydraulik
zylinder 7 am Schlitten 25 erfolgen, mit dem dieser in
Richtung des Formzylinders 1 gepreßt wird.
In den Spalt 8 zwischen Formzylinder 1 und dem flexib
len Band 6 wird über ein Verteilrohr 9 Druckfarbe
zugeführt, die durch die Rotation des angetriebenen
Formzylinders 1 unter diesen gelangt und infolge der
hydrodynamischen Kräfte im Bereich des Umschlingungs
winkels 11 einen Schmierspalt bildet, der das Band 6
vom Formzylinder 1 durch einen Druckfarbenfilm trennt.
Unter den Formzylinderlagern sind Kraftmeßdosen 10
vorgesehen, welche die Auflagekraft der Lager,
bestehend aus dem Eigengewicht des Formzylinders 1 und
der Druckkraft des Presseurs 4, die durch Anpreß
zylinder 40 erzeugt werden kann, messen. Durch das
Ausgangssignal der Kraftmeßdosen 10 wird die Preß
kraft der Anpresszylinder 7 so gesteuert, daß das Band
6 derart gegen den Formzylinder 1 gepreßt wird, daß
die Kraftmeßdosen 10 entlastet sind. Dies bedeutet,
daß die auf den Formzylinder 1 wirkenden, eine Durch
biegung verursachenden Kräfte aufgehoben sind, so daß
sich der Formzylinder 1 praktisch nicht mehr durch
biegt.
Die hydrodynamisch erzeugte Kraft im Spalt zwischen
Band 6 und der Oberfläche des Formzylinders 1 wirkt
nach dem Gesetz der hydrodynamischen Lagerschmierung
verteilt über den Umschlingungswinkel 11 des Bandes 6.
Dadurch wird die Druckfarbe, die gleichzeitig das
Schmiermittel zwischen Band 6 und Formzylinder 1
bildet, auf einen genau definierten Bereich unter Druck
den Farbnäpfen im Formzylinder 1 zugeführt, so daß
diese in ihrem ganzen Volumen auch bei hohen Druck
geschwindigkeiten ausgefüllt werden. Die Rakel 30
streift hinter dem Auflagespalt die überschüssige Farbe
vom Formzylinder 1 ab. Diese abgestreifte Druckfarbe
wird dann über Bohrungen 31 im Band oder dem Schlitten
25 in den als Farbtank ausgebildeten Schlitten 25
zurückgeführt.
Das Band 6 kann eine langsame Oszillationsbewegung mit
geringer Amplitude in Axialrichtung des Formzylinders 1
ausführen, um einen über die Breite besonders gleichmäßigen
Farbauftrag unter Vermeidung von Streifen
bildung zu erreichen.
Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Ausführung
einer Rotationsdruckmaschine mit einem Formzylinder 1′
geringeren Durchmessers. Dank der Anschmiegsamkeit des
flexiblen Bandes 6 an den Formzylinder 1′ ist es
möglich, Formzylinder verschiedenen Durchmessers in der
gleichen Druckmaschine zu verwenden, ohne daß bei
einem Wechsel des Formzylinders aufwendige Umstellungs
arbeiten durchzuführen wären, indem lediglich der
Schlitten 25 mittels der Hydraulikzylinder 7 um das
Maß der Radiusdifferenz der Formzylinder 1 und 1′
verschoben wird.
Fig. 3 zeigt eine Anordnung des Schlittens 25, bei der
das Band 6 an einem Ende auf einer Trommel 12 befestigt
ist, die es gestattet, durch Aufwickeln des Bandes 6
die wirksame Länge des Bandes 6 zu variieren. Dadurch
wird es möglich, zusammen mit den Anpreßzylindern 7
den Umschlingungswinkel 11 des Bandes 6 um den Form
zylinder 1 so einzustellen, daß eine Optimierung
zwischen der Reibung des Bandlagers und der Füllung der
Farbnäpfchen erfolgen kann. Die Trommel 12 wird von
einem Motor 13 oder von Hand über ein Getriebe 14 ange
trieben. Eine besonders vorteilhafte Ausführung ergibt
sich, wenn der Motor 13 so ausgebildet ist, daß er ein
einstellbares konstantes Drehmoment erzeugt, welches in
seiner Größe so lange nachgeregelt wird, bis die
Kraftmeßdosen 10 entlastet sind und der Formzylinder
keine Durchbiegung mehr aufweist.
Fig. 3 zeigt außerdem die Ausführung des Bandlagers
als hydrostatisches Lager, anstelle eines hydrodynami
schen Lagers wie in den vorangegangenen Beispielen.
Dabei sind in das Band 6 mehrere Lagertaschen 15,
verteilt über die Formzylinderbreite eingearbeitet, in
die über je eine Pumpe 16 pro Lagertasche Druckfarbe
aus dem Farbtank 17 mit Druck gefördert wird. Diese
Anordnung hat den Vorteil, daß durch Wahl des
Fördervolumens der Pumpen die Spalthöhe des
Schmierspaltes zwischen Band 6 und Formzylinder 1
eingestellt und variiert werden kann, was bei einer
hydrodynamischen Lagerung nicht ohne weiteres möglich
ist. Damit kann der Leistungsbedarf des Formzylinder
antriebes beeinflußt, d. h. reduziert werden. Außerdem
wird der Schmierspalt zwischen Band 6 und Formzylinder
1 auch im Stillstand der Maschine gewährleistet, so
daß es auch im Stillstand oder beim Anfahren der
Maschine nicht zu einer Berührung zwischen Band 6 und
Formzylinder 1 kommt und somit eine mögliche Beschädi
gung der Gravur vermieden wird. Wird der Presseur 4
z. B. als Druckwalze nach EP 0 439 822 A1 ausgeführt, kann
der Hydraulikdruck der Pumpe 41 für die Stützelemente
42 so in das Verhältnis zum Öldruck der Anpreß
zylinder 7 geregelt werden, daß die von unten und oben
auf den Formzylinder wirkenden Kräfte gleich groß sind
und sich somit die Biegekräfte aufheben.
Fig. 4 zeigt ein Bandlager, das aus mehreren über die
Formzylinderbreite nebeneinander angeordneten Einzel
bändern 26, 36, 46 besteht, wobei die Bandbreite so
gewählt wurde, daß sie einer zu bedruckenden Seite
entspricht. Zwischen den einzelnen Bändern 26, 36, 46
ist jeweils eine Dichtleiste 18 vorgesehen, die gegen
den Formzylinder 1 gedrückt wird, z. B. mit Hydraulik
zylindern 19. In die Lagertaschen 20, 21, 22 in den
Einzelbändern 26, 36, 46 können über zugehörige
einzelne Pumpen unterschiedliche Farben gepreßt
werden, die durch die Dichtleisten 18 voneinander
getrennt gehalten werden. Mit dieser Anordnung ist es
möglich, z,B. im letzten Druckwerk einer Tiefdruck
rotationsmaschine verschiedene Schmuckfarben mit nur
einem Formzylinder zu drucken, was insbesondere für
Werbeinserate von großem Vorteil ist.
Claims (10)
1. Rotationsdruckmaschine mit einem in einem Rahmen
(5) gelagerten, relativ zu einem Presseur (4)
preßbaren Formzylinder (1), welcher mit einer
Einfärbevorrichtung (9) zur Zuführung von Druckfarbe
auf dessen Oberfläche versehen ist, wobei der
Formzylinder (1) auf einem Teil seines Umfanges von
wenigstens einem gespannten flexiblen Band (6)
umschlungen ist und in den Spalt (8) zwischen dem Band
(6) und dem Formzylinder (1) Druckfarbe zugeführt und
bei Rotation des Formzylinders (1) über dessen
Oberfläche verteilt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung zur Anpressung des Bandes (6) an
den Formzylinder (1) vorgesehen ist, welche
gleichzeitig eine hydraulische Schmierung der Lagerung
des Formzylinders (1) auf dem Band (6) bildet.
2. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sich das flexible Band (6) über
die gesamte Breite des Formzylinders (1) erstreckt.
3. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere flexible Bänder
(26, 36, 46) nebeneinander über die Breite des
Formzylinders (1) vorgesehen sind.
4. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche
1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfarbe in
den Spalt (8) zwischen Band (6) und Formzylinder
(1) eingebracht wird und somit eine hydrodynamische
Lagerung des Formzylinders (1) auf dem Band (6) bildet.
5. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche
1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (6) mit
wenigstens einer hydrostatischen Lagertasche (15)
versehen ist, der die Druckfarbe unter Druck zugeführt
wird, und welche somit eine hydrostatische Lagerung des
Formzylinders (1) auf dem Band (6) bildet.
6. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche
1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Länge
das Bandes (6) veränderbar ist.
7. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Band an einer aufwickelbaren
Trommel (12) befestigt ist.
8. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche
1-7, dadurch gekennzeichnet, daß das Band auf einem
in Preßrichtung mittels einer Preßkraft verschieb
baren Schlitten (25) im Rahmen (5) befestigt ist.
9. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche
1-8, dadurch gekennzeichnet, daß der Formzylinder
(1) an seinen Enden Lager (2) aufweist, die mit einer
Einrichtung (10) zur Messung der Lagerkraft versehen
sind.
10. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kraftmeßeinrichtung (10) die
Länge des Bandes (6) und/oder die Preßkraft für den
Schlitten (25) im Rahmen (5) derart zu steuern vermag,
daß die Endlager des Formzylinders entlastet sind.
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