DE4238880C2 - Beschleunigungsschalter - Google Patents
BeschleunigungsschalterInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Beschleunigungsschalter nach der
Gattung des Hauptanspruchs. Es ist bereits ein derartiger Be
schleunigungsschalter bekannt, bei dem ein länglicher Kippkörper als
seismische Masse in einem becherförmigen Gehäuse angeordnet ist. In
eine Stirnseite des Kippkörpers ist ein Permanentmagnet eingelassen,
der mit einem Reedschalter in Wirkverbindung steht. Aufgrund der
Wechselwirkung zwischen dem Permanentmagneten und dem metallischen
Kontakten des Reedschalters kann es aber zu einer geringen Anzugs
kraft des Kippkörpers kommen. Dadurch wird die Gewichtskraft des
Kippkörpers geringfügig verändert, was eine Streuung der Auslöse
werte der verschiedenen Beschleunigungsschalter einer Serie zur
Folge hat. Diese luftspaltabhängige Streuung der Auslösewerte beein
trächtigt ferner die Zuverlässigkeit des Beschleunigungsschalters
(DE-OS 40 36 567.0).
Der erfindungsgemäße Beschleunigungsschalter mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß bei
den verschiedenen Schaltern einer Großserie eine geringe Streuung
der Auslösewerte vorliegt. Dieser Schalter ist somit für eine Groß
serie geeignet. Er kann leicht mit bisher in der Praxis verwendeten
Beschleunigungsschaltern ausgetauscht werden. Das Prinzip, daß im
nicht betätigten Zustand ein zweipoliger Schalter geschlossen werden
soll, kann weiterhin beibehalten werden. Dadurch ist es auch weiter
hin möglich, daß, wenn der Stromkreis an einer beliebigen Stelle
unterbrochen wird, automatisch ein Auslösesignal erzeugt wird. Die
notwendigen Auslösewege und Auslösezeiten sind relativ kurz, so daß
bereits bei geringer Verkippung des Kippkörpers die angeschlossenen
Schutzvorrichtungen im Kraftfahrzeug ausgelöst werden können.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen des im Hauptanspruch angegebenen Beschleu
nigungsschalters möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigt die einzige Figur eine perspektivische Darstellung mit teil
weisem Aufriß eines Beschleunigungsschalters.
In Fig. 1 ist mit 10 das etwa becherförmige Gehäuse eines Beschleu
nigungsschalters 11 bezeichnet, dessen Innenraum Seitenwände 12 mit
konstant ansteigendem Winkel α aufweist. Die Größe des Winkels α
ist dabei auf die maximal zulässige Hysterese des Kippwinkels abge
stimmt. Dieser Kippwinkel wird vom geforderten Auslösewinkel oder
der Auslösebeschleunigung des Beschleunigungsschalters 11 bestimmt.
Auf dem Boden 13 des Innenraums liegt ein länglicher Kippkörper 15
auf, der als seismische Masse dient. In der Figur hat der Kippkörper
15 einen rechteckigen Querschnitt, wobei die kürzere Seite in Kipp
richtung F ausgebildet ist. Dadurch erhält man eine definierte Kipp
richtung des Kippkörpers 15 und somit Auslöserichtung des Beschleu
nigungssensors 11, was bedeutet, daß der Beschleunigungsschalter 11
nur in einer Richtung auf einwirkende Beschleunigungen reagiert.
Ferner weist der Kippkörper 15 zwei Kammern 16 auf, die zum Ein
führen von Vollkörpern dienen, um eine Veränderung des Schwerpunkts
des Kippkörpers 15 zu bewirken. Durch Veränderung des Schwerpunktes
des Kippkörpers 15 kann die Auslöseschwelle des Beschleunigungs
sensors 11 beeinflußt werden. Die dem Boden 13 zugewandten Kanten
des Kippkörpers 15 sind leicht abgerundet, insbesondere müssen sie
bei den Schaltern einer gesamten Serie eine genau definierte Form
aufweisen, um ein exaktes, leichtes und reproduzierbares Verkippen
des Kippkörpers im Innenraum des Gehäuses 10 zu ermöglichen. In der
dem Boden 13 gegenüberliegenden Stirnseite des Kippkörpers 15 ist
ein Aufsatz 17 angeordnet, in dem sich ein Magnetsystem 18 befindet.
Das Magnetsystem 18 besteht aus zwei axial magnetisierten Permanent
magneten 19, 20, d. h. ihre Polarisationsrichtung ist parallel zu
ihrer Längsachse. Ferner sind die beiden Permanentmagnete 19, 20 in
etwa parallel nebeneinander angeordnet, wobei ihre Achse bzw. ihre
Polaristationsrichtung senkrecht zur Kipprichtung bzw. parallel zur
längeren Achse des rechteckigen Querschnittes des Kippkörpers 15
verläuft. Die beiden Permanentmagnete 19, 20 sind gegensinnig
polarisiert, so daß der Permanentmagnet 19 mit dem Nordpol und der
Permanentmagnet 20 mit dem Südpol etwa bündig mit der Außenwand des
Aufsatzes 17 abschließt. Selbstverständlich wäre auch eine Polari
sierung der beiden Permanentmagnete jeweils in entgegengesetzter
Richtung möglich. Ferner sind die anderen Stirnseiten
der beiden Permanentmagnete 19, 20 mit einem magnetischen Flußleit
körper 21, zum Beispiel einem gemeinsamen Jochblech verbunden. Mit
Hilfe dieses Flußleitkörpers 21 sind der Nord- bzw. der Südpol der
Permanentmagnete 19, 20 miteinander verbunden. Auf diese Weise ent
steht ein eng begrenzter Streufluß an den dem Flußleitkörper 21
gegenüberliegenden freien Stirnseiten der beiden Permanentmagnete
19, 20.
Gegenüber den freien Stirnseiten der Permanentmagnete 19, 20, d. h.
auf der dem Flußleiterstück 21 abgewandten Seite der Permanent
magnete 19, 20 befindet sich ein Reedschalter 25. Der Reedschalter
ist im Aufriß dargestellt, so daß der obere Kontakt 26 und der
untere Kontakt 27 zu erkennen sind. Der erste Kontakt 26 ist mit dem
einen Pol des zweipoligen, am Gehäuse 10 angebauten Steckers 28
verbunden, während der zweite Kontakt 27 mit dem anderen Pol des
Steckers 28 verbunden ist. Über den Stecker 28 ist der Beschleuni
gungsschalter 11 mit einem Steuergerät und ferner mit Insassen
schutzvorrichtungen für die Insassen eines Kraftfahrzeugs verbind
bar. Ferner sind die beiden Kontakte 26, 27 des Reedschalters 25 in
Kipprichtung des Kippkörpers 15, d. h. senkrecht zur Achse der beiden
Permanentmagnete 19, 20 angeordnet. Da der Absatz 17 nicht die ganze
Breite des Kippkörpers 15 umfaßt, kann der Reedschalter 25 neben dem
Magnetsystem 18 angeordnet werden, was bedeutet, daß das Magnet
system 18 und der Reedschalter 25 in einer Ebene nebeneinander
liegen. Dadurch ist es möglich, daß das Magnetsystem 18 durch Streu
fluß in Verbindung mit den Kontakten 26, 27 des Reedschalters 25
keine Anzugskraft auf den Kippkörper 15 ausüben kann. Ferner befin
den sich die beiden Kontakte 26, 27 in der Grundstellung des
Beschleunigungsschalters 11 in etwa in der magnetischen Achse des
Magnetsystems 18. Da aufgrund des Flußleitkörpers 21 an den dem
Reedschalter 25 zugewandten Stirnseiten der beiden Permanentmagnete
19, 20 ein Magnetfeld mit einem eng begrenzten Streufluß entsteht,
ergibt sich ein konzentriertes Magnetfeld. Die Richtung des Magnet
feldes kehrt sich innerhalb eines kleinen, insbesondere durch den
Abstand der beiden Permanentmagnete 19, 20 vorgegebenen Wegs wieder
um. Dadurch sind nur kurze Kippwege des Kippkörpers 15 zur Auslösung
des Beschleunigungsschalters 11 notwendig. Insbesondere durch die
seitliche Anordnung des Reedschalters 25 zum Magnetsystem 18 er
reicht man, daß die Kraftwirkung der beiden Permanentmagnete 19, 20
auf die Kontakte 26, 27 des Reedschalters 25 keinen Einfluß auf den
Auslöse- oder Kippwinkel des Kippkörpers 15 hat. Selbstverständlich
muß der Kippkörper insbesondere im Bereich des Magnetsystems 18,
d. h. zum Beispiel im Aufsatz 21 aus einem magnetisch nicht leitendem
Material bestehen. Hierzu kann zum Beispiel Kunststoff verwendet
werden. Zur Beeinflussung des Schwerpunktes können dann in die
Kammern 16 ein oder mehrere Messingkörper eingesetzt werden. Bei
dieser Anordnung der Permanentmagnete und der Kontakte des Reed
schalters 25 erhält man einen sehr kurzen Kippweg des Kippkörpers 15
und damit verbunden eine kleine Hysterese des Schaltvorgangs des
Beschleunigungsschalters 11. Der Abstand der beiden Permanentmagnete
19, 20 sollte dabei nicht größer als der Überlappungsbereich der
beiden Kontakte 26, 27 des Reedschalters 25 sein.
Befindet sich der Beschleunigungsschalter 11 in seiner Grund
stellung, d. h. in der in der Figur dargestellten Position, so sind
die Kontakte 26, 27 des Reedschalters 25 in etwa in der magnetischen
Achse des Magnetsystems 18 und somit den Polen der beiden Permanent
magnete 19, 20 gegenüber angeordnet. In bekannter Weise verläuft der
magnetische Fluß der beiden Permanentmagnete vom Nordpol des einen
Permanentmagneten 19 zum Südpol des anderen Permanentmagneten 20.
Auf der einen Stirnseite der beiden Permanentmagnete 19, 20 wird mit
Hilfe des Flußleitstücks 21 der Magnetfluß geschlossen. Auf der
dem Flußleitstück 21 abgewandten Stirnseite verläuft der Magnetfluß
über den sich zwischen dem Permanentmagneten 19, 20 und dem Reed
schalter 25 befindlichen Luftspalt und durch die Kontakte 26, 27 des
Reedschalters 25. Aufgrund des Magnetflusses nehmen die beiden
Kontakte 26, 27 eine unterschiedliche Polarität an, so daß sich die
Kontakte 26, 27 in Grundstellung anziehen. Dadurch sind die Kontakte
des Reedschalters 25 geschlossen, was einen geschlossenen Stromkreis
bedeutet. Dieser geschlossene Stromkreis ist notwendig, da der
Beschleunigungsschalter 11 kompatibel zu bereits verwendeten
Schaltern sein soll und in einfacher Weise, d. h. ohne den sonstigen
Einbau zu beeinflussen, gegenüber bisher verwendeten Kippschaltern
austauschbar sein soll.
Wirkt auf den Schalter 11 eine Beschleunigung ein oder wird der
Schalter um einen Winkel gekippt, so kippt der Kippkörper 15 um
seine Kippachse. Dabei wird das Magnetsystem 18, gegenüber dem Reed
schalter 25 aus der oben beschriebenen Grundstellung wegbewegt.
Ferner bewirkt das Kippen des Körpers 15, daß das magnetische Feld
der beiden Permanentmagnete 19, 20 mit verschoben wird. Der Reed
schalter 25 ist hingegen ortsfest im Gehäuse 10 angeordnet und wird
durch die angreifende Beschleunigung in seiner Position nicht ver
ändert. Im gekippten Zustand des Kippkörpers 15 verlaufen die Fluß
linien des magnetischen Felds der beiden Permanentmagnete 19, 20 nur
noch durch einen Kontakt 26 bzw. 27 des Reedschalters 25. Welcher
der beiden Kontakte 26 oder 27 nun noch von den Flußleitlinien
durchströmt wird, ist davon abhängig, in welche Richtung der Kipp
körper 15 kippt. Somit ist im gekippten Zustand nur noch einer der
beiden Kontakte des Reedschalters 25 vom Magnetfeld erfaßt bzw.
beeinflußt. Der andere Kontakt ist dabei nahezu magnetisch neutral,
so daß zwischen den beiden Kontakten 26, 27 des Reedschalters 25 nur
noch geringe magnetische Kräfte wirken. Die beiden Kontakte 26, 27
ziehen sich dadurch nicht mehr an, so daß der Reedschalter 25 im
gekippten Zustand des Kippkörpers 15 geöffnet ist. Dadurch wird der
Stromkreis nun unterbrochen, was ein Auslösesignal und somit ein
Auslösen der Insassenschutzvorrichtungen bewirkt.
Claims (3)
1. Beschleunigungsschalter (11) mit einem Gehäuse (10), in dessen
Gehäuseausnehmung ein als seismische Masse dienender Kippkörper (15)
mit länglicher Gestalt angeordnet ist, der bei Überschreiten eines
vorgegebenen Schwellwertes mit Hilfe eines im Kippkörper (15) ange
ordneten Magnetsystems (18) und einem Reedschalter (25) ein Steuer
signal auslöst, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetsystem (18)
mindestens zwei Permanentmagnete (19, 20) mit entgegengesetzter
Polsarisationsrichtung aufweist, die auf der dem Reedschalter (25)
abgewandten Stirnseite mit einem magnetischen Flußleitkörper (21)
verbunden sind, daß die Kontakte (26, 27) des Reedschalters (25) im
zwischen den Permanentmagneten (19, 20) liegenden Magnetfeld sich
befinden, und daß die Polarisationsrichtungen der Permanentmagnete
(19, 20) senkrecht zur Längsachse des Kippkörpers (15) verlaufen und
die Kontakte (26, 27) des Reedschalters (25) in Kipprichtung des
Kippkörpers (15) angeordnet sind.
2. Beschleunigungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Permanentmagnete (19, 20) und der Reedschalter (25) in einer
Ebene senkrecht zur Längsachse des Kippkörpers (15) angeordnet sind.
3. Beschleunigungsschalter nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Magnetsystem (18) in einem Fortsatz (17) des
Kippkörpers (15) angeordnet ist.
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