DE4238854A1 - Vorrichtung zum Halten eines Drahtbogens - Google Patents

Vorrichtung zum Halten eines Drahtbogens

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten eines Drahtbogens, die am Zahn eines menschlichen oder tierischen Gebisses anbringbar ist und eine Ausnehmung für die Aufnahme und Halterung des Drahtbogens hat.
Vorrichtungen der vorstehenden Art sind z. B. als Drahthalteelement oder Bracket bekannt. Ebenso sind Bukkal-Röhrchen bekannt. Die Vorrichtung zum Halten des Drahtbogens weist auch eine einseitig offene oder rohrförmige Ausnehmung auf, vorzugsweise eine Nut, in welcher der Drahtbogen aufgenommen und wo er gehaltert wird.
Diese bekannten Drahthaltevorrichtungen werden an den Zähnen eines Gebisses angebracht und dienen in erster Linie der Kraftübertragung, um je nach der Biegung des Drahtbogens Stellkräfte auf den Zahn aufzubringen und diesen im Laufe der Zeit zu verstellen. Das Anbringen der Brackets an den Zähnen und das Zurechtbiegen des Drahtbogens sowie seine Befestigung an den Brackets wird meistens vom Kieferorthopäde durchgeführt. Befestigungs- und Ausrichtarbeiten müssen dabei im Mund des Patienten vorgenommen werden. Solange dort direkt nach Augenmaß, auf Sicht und rein manuell gearbeitet wird, sind die Richterfolge eines Gebisses verständlicherweise trotz Zeitaufwand mäßig. Außerdem leidet oft der Komfort, wenn die Zunge über Spitzen oder scharfe Kanten an den Brackets oder anderen Einbauten entlanggleitet.
Insbesondere zur Vermeidung der Ungenauigkeiten hat man schon versucht, Meßgeräte für die verschiedenen Funktionen der Behandlung zu verwenden. Wegen der Schnelligkeit der Meßvorgänge und der Möglichkeit des berührungslosen und kräftefreien Messens wurden bereits optische Verfahren für die flächige und räumliche Vermessung von Zähnen entwickelt.
Bekannt ist das sogenannte CEREC-System zur Gewinnung "optischer Abdrücke" einzelner Zähne direkt im Mund eines Patienten. Weiterhin ist eine Kamera bekannt, deren Einsatzgebiet unter anderem ebenfalls in der Zahnmedizin liegt; hierbei kann das komplette Gebiß "eingescannt" werden.
Abhängig von der Zielsetzung werden verschiedene Verfahren für die räumliche optische Vermessung eingesetzt; bekannt sind u. a.: das Stereobild-Verfahren, das Lichtpunkt-Projektions- und Lichtschnittverfahren sowie das Erzeugen von Moir´e-Mustern oder Linien- bzw. Gitter- Mustern auf der Oberfläche des zu vermessenden Gegenstandes.
Die Entscheidung, welches der Verfahren jeweils für eine Messung in Frage kommt, ist u. a. abhängig von der erforderlichen und erzielbaren Auflösung der Vermessung, dem Umfang der aufzunehmenden und auszuwertenden Datenmenge, der Dauer des Meßvorganges und schließlich dem notwendigen technischen Aufwand zur Realisierung des Verfahrens.
Das Stereobild-Verfahren stellt sich bei dieser Betrachtung wie folgt dar: Als aufzunehmende Datenmenge fallen zwei Komplettbilder des zu vermessenden Bereichs an, die Aufnahme-Dauer ist sehr gering, ebenfalls der notwendige technische Aufwand. Die erzielbare Genauigkeit bei der räumlichen Vermessung einzelner Punkte wird nur durch die Schärfe und Auflösung der Aufnahmen begrenzt, d. h., die Pixelgröße bei Einsatz von CCD-Kameras bzw. die Feinkörnigkeit des verwendeten Film-Materials. Vermessen werden können allerdings nur Punkte, die auf beiden Aufnahmen eindeutig identifizierbar sind. Hier liegt eine Einengung der Verwendungsmöglichkeit des Verfahrens vor, denn das Vorhandensein solcher Punkte ist keineswegs von vornherein gegeben.
So wird bei der oben erwähnten Kamera - in der Ausführung als Stereo-Kamera - beim Einsatz zur räumlichen Vermessung von Gebissen, die mit kieferorthopädischen Drahthalte-Elemente, den genannten Brackets, versehen sind, der Einsatz von markierten Brackets vorgeschlagen; die Markierungen sollen als Meßpunkte dienen.
Beim praktischen Einsatz derartiger Markierungen ergeben sich jedoch bei der weitverbreiteten Ausführung der Drahthalte-Elemente bzw. Brackets aus rostfreiem Stahl ernsthafte Probleme: Die Reflexionen auf der polierten Oberfläche der Brackets können je nach Beleuchtung so stark sein, daß sie die Markierungspunkte überstrahlen und somit die Messung unmöglich machen. Das theoretisch mögliche Mattieren der Oberfläche der Brackets ist aus hygienischen Gründen (schwierigere Reinigung, außerdem erhöhte Korrosionsanfälligkeit) nicht empfehlenswert, und das Mattieren nur für die Dauer der Aufnahme mittels Wachs oder ähnlichem ist zu zeitaufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern und auszugestalten, daß man sie auch dazu verwenden kann, bei allen solchen Vermessungsver­ fahren einzusetzen, bei denen Signaldaten durch Lichtstrahlung und Reflexion erzeugt und erfaßt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung wenigstens einen Vorsprung mit einer abgerundeten rotationssymmetrischen Oberfläche und eine Bezugsfläche aufweist und daß die Gestalt und die relative Lage der Oberfläche des Vorsprunges und der Bezugsfläche zueinander definiert vorgegeben sind. Damit kann man jede Drahthaltevorrichtung auch als Meßkörper verwenden, und der Vorsprung mit der abgerundeten Oberfläche gibt definierte Reflexionen vor, welche direkt zum Vermessen verwendet werden. Durch die rotationssymmetrische Oberfläche am Vorsprung der Haltevorrichtung sind markante Punkte oder Identifizierungsbereiche vorgesehen, die sich vermessen lassen und damit Signaldaten liefern, mit deren Hilfe alle die vorstehend erwähnten Unsicherheiten ausgeschaltet sind. Wenn außerdem eine Bezugsfläche an der Haltevorrichtung ausgewählt und bestimmt wird und ferner die Gestalt und die relative Lage der erwähnten Oberflächen zueinander definiert vorgegeben sind und dem Rechner eingegeben werden können, kann man auf optischem Wege Formgebung und Position der Drahthaltevorrichtung oder des Drahtbogens bestimmen. Dies aber bedeutet für die Kieferorthopädie und auch die zahnärztliche Praxis ein gewaltiger Fortschritt mit der erheblichen Komfortverbesserung für den Patienten.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die rotationssymmetrische Oberfläche auf dem Vorsprung eine erhabene Fläche ist in diesem Falle weist die Drahthaltevorrichtung mehr gerundete Flächen auf und erhöht den Komfort für den Patienten. Außerdem haben praktische Versuche gezeigt, daß die Vermessung einer erhabenen, gerundeten Oberfläche leichter durchzuführen ist.
Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn erfindungsgemäß die rotationssymmetrische Oberfläche auf dem Vorsprung eine kugelkalottenförmige oder ellipsoidenförmige Fläche ist. Die Kugelkalotte ist die Kugelkappe oder Oberfläche des Kugelsegmentes, welches durch Schneiden einer Kugel durch eine Ebene entsteht. Die Kugelkalotte stellt den einfachsten Fall eines Identifizierungsbereiches dar. Man kann aber auch Segmente anderer rotationssymmetrischer Körper verwenden, z. B. ein Ellipsoid-Segment. Die Berechnungsschritte selbst werden aber durch die Verwendung eines Kugelsegmentes vereinfacht, weshalb nachfolgend zur leichteren Darstellung der Erfindung überwiegend auf das Kugelsegment Bezug genommen wird.
Während man jede beliebige Fläche an der Drahthaltevorrichtung als Bezugsfläche auswählen und für die Berechnungen verwenden kann, ist es aber ebenfalls insbesondere für die notwendigen Berechnungsschritte einfacher, wenn erfindungsgemäß die Bezugsfläche wenigstens teilweise eben ist. Es läßt sich dann eine erste Ebene eines Koordinatensystems in diese Bezugsebene hineinlegen, und die weiteren Berechnungsschritte vereinfachen sich dann.
Es wurde oben schon von den Brackets gesprochen, die bekanntlich in ihrer überwiegenden Zahl der Anwendungsfälle einflügelig oder zweiflügelig ausgestaltet sind. Solche Brackets haben häufig eine oder gegebenenfalls zwei senkrecht zueinander verlaufende Nuten. Besitzt nun wenigstens eine Nut mindestens eine ebene Fläche, dann ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn die Bezugsfläche erfindungsgemäß als Nut ausgebildet ist. Diese wird im allgemeinen bei Brackets verwendet, um den Drahtbogen dort aufzunehmen. Die Nut ist ohnehin notwendig, ob man das Bracket mit oder ohne Meßvorsprung verwendet. Mit anderen Worten ist dann eine ohnehin für ein Bracket oder auch für eine andere Drahthaltevorrichtung erforderliche Anlagefläche oder Halterungsausnehmung vorhanden und wird sogleich als Bezugsfläche für die erfindungsgemäß anwendbare Vermessung vorgesehen.
Deshalb ist es sehr günstig, wenn erfindungsgemäß die Vorrichtung zum Halten des Drahtbogens als Bracket ausgebildet ist und dabei vorzugsweise sogar auch noch wenigstens eine Nut aufweist. Verwendet man die bekannten Brackets, sofern sie erfindungsgemäß zusätzlich mit dem Vorsprung der speziellen Oberfläche und der Bezugsfläche versehen sind, zum Befestigen des Drahtbogens einerseits und zur Überleitung der aus dem Drahtbogen austretenden Kräfte auf die Brackets und dann auf die Zähne andererseits, dann hat man durch die erfindungsgemäßen Vorsprünge an den Brackets Identifizierungsbereiche bzw. Meßstellen, mit deren Hilfe genaue Positionsveränderungen des Brackets und damit des Zahnes feststellbar sind. Man könnte dann auch Messungen an einem Drahtbogen nach seinem erstmaligen Verbiegen und vor dem Ansetzen an das Gebiß des Patienten über angesetzte Drahthalteelemente vermessen, die dann sozusagen als Meßkörper wirken. Diese erste Positionsaufnahme läßt sich dann vergleichen mit einer zweiten Positionsaufnahme, wenn die Brackets am Gebiß befestigt sind und Kraftein­ wirkungen vom Drahtbogen erhalten. Wiederholt man die Messungen in zeitlich ausreichenden Abständen bei den entsprechenden Sitzungen beim Kieferorthopäde, dann läßt sich vom ursprünglichen Biegezustand des Drahtbogens bis zur letzten Verstellung des Gebisses eine genaue Bewegungskurve darstellen. Dies aber ist die optimale Zahnregulierung für Patienten.
Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, wenn die Vorrichtung zum Halten des Drahtbogens als ein- oder zweiflügeliges Bracket ausgestaltet ist und sich der Vorsprung am Ende des Flügels befindet. Für die am Oberkiefer befestigten Brackets kann man dann die unteren Flügelenden verwenden und für die Brackets am Unterkiefer die oberen Enden, weil eine Messung aus der Mundhöhle heraus die besten Platzverhältnisse bietet. Ein für eine optische Vermessung herausragender Identifizierungsbereich ist auch dann hinsichtlich des Komforts für den Patienten günstig, wenn die Oberfläche dieses Vorsprunges abgerundet und erhaben ist.
Es kann genügen, wenn man für die Durchführung der optischen Vermessung nur einen Vorsprung hat, sofern eine im Abstand von diesem Vorsprung angeordnete Kante an der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung zum Messen zusätzlich verwendet werden kann. Es ist aber ohne weiteres möglich, eine Drahthaltevorrichtung gemäß der Erfindung mit zwei oder gar drei Vorsprüngen mit der jeweils abgerundeten rotationssymmetrischen Oberfläche anzubringen. Beispielsweise stehen bei zweiflügeligen Brackets schon von deren Aufbau her vier Flügelenden zur Verfügung, die man mit entsprechend abgerundeter Oberfläche ausgestalten könnte.
Dabei ist es besonders günstig, wenn die rotationssymmetrische Oberfläche auf dem Vorsprung glatt ist und eine Oberflächenrauhtiefe von weniger als 1 µm hat. Diese glatte Oberfläche ist günstig für die optischen Reflexionen, erhöht andererseits aber auch den Komfort des Patienten bei Berührungen der Zunge mit einer solchen Drahthaltevorrichtung.
Beabsichtigt ist auch erfindungsgemäß die Verwendung der Drahthaltevorrichtung der vorstehend beschriebenen Art in der einen oder anderen Ausführungsform zum Vermessen von Gestaltung und Lage kieferorthopädischer Stellen am Gebiß eines Menschen oder Tieres. Ferner ist es die Absicht erfindungsgemäß diese Drahthaltevorrichtung zur Kraftübertragung vom Drahtbogen auf die Zähne des Gebisses zu verwenden. Man kann dann bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Drahthaltevorrichtung einen Meßkörper einsetzen und so ausgestalten, daß bestimmte Identifizierungsbereiche entstehen, die man ihrerseits durch ihre definierte Gestaltung zur Automatisierung eines Vermessungsvorganges einsetzen kann. Ein computergesteuertes Vermessungssystem kann nämlich dann mit Vorteil die Lage der Drahthaltevorrichtungen selbsttätig und in kurzer Zelt erkennen und die vermessenen Daten auswerfen. Außer über die Gestaltung des Identifizierungsbereiches kann ein Computer die Identifizierung auch durch die Farbgebung eines Meßkörpers automatisch vornehmen, wobei dann zweckmäßigerweise farbige stereoskopische Aufnahmen vorgesehen werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den anliegenden Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 perspektivisch die Draufsicht auf eine Drahthaltevorrichtung in allgemeiner Form mit drei Vorsprüngen und einer Nut und Bezugsfläche,
Fig. 2 eine schematisierte Seitenansicht unter Darstellung der zu vermessenden Oberflächen mit Lichtquelle und Kamera,
Fig. 3a perspektivisch eine andere Form von Drahthaltevorrichtung mit zwei Vorsprüngen und einer Nut,
Fig. 3b eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2, wobei hier die Kamera seitlich in schräger Lage zu der Haltevorrichtung gemäß Fig. 3a dargestellt ist,
Fig. 4 perspektivisch ein zweiflügeliges Bracket am Zahn mit abgebrochen gezeigtem Drahtbogen,
Fig. 4a das zweiflügelige Bracket mit den zwei Nuten ohne Zahn und Drahtbogen, wobei die oberen Enden der Flügel aber mit den abgerundeten Vorsprüngen ausgestattet sind,
Fig. 5a perspektivisch ein einflügeliges Bracket mit zwei abgerundeten Vorsprüngen an dem einen Flügel oben und
Fig. 5b ein einflügeliges Bracket in perspektivischer Darstellung, dessen einer oberer Flügel mit einem abgerundeten Vorsprung versehen ist.
Die Drahthaltevorrichtung 1 ist in den Figuren der hier dargestellten Ausführungsformen als allgemeine Haltevorrichtung dargestellt, wenn auch in unterschiedlicher Form. Die Vorrichtung der Fig. 1 weist auf ihrer der ebenen Bezugsfläche 12 (in Fig. 1 unten und in Fig. 2 links) gegenüberliegenden Seite drei im Abstand und an den Ecken eines Dreiecks angebrachte Vorsprünge 2 mit abgerundeter rotationssymmetrischer Oberfläche in Kugelkalottenform auf. Der Mittelpunkt der jeweiligen Kugel ist mit 3 bezeichnet. Zwischen einem kalottenförmigen Vorsprung 2 auf der hinteren Seite und zwei Vorsprüngen 2 auf der vorderen Seite ist von derselben Oberseite der Drahthaltevorrichtung 1 aus, etwa in der Mitte eine gerade Nut 4 eingeformt, deren Fläche 12′ bei einer anderen denkbaren Ausführungsform als Bezugsfläche genommen werden könnte. Im Falle der Fig. 1 und 2 handelt es sich hier aber um die den Vorsprüngen 2 gegenüberliegende Bezugsfläche 12. Der in Fig. 4 abgebrochene Drahtbogen 10 hat quadratische Form und eignet sich zur Aufnahme in der Nut 4, wie auch bei den Ausführungsformen der Fig. 4 bis 5b dargestellt bzw. möglich ist.
Der Kugeldurchmesser der kalottenförmigen Oberflächen der Vorsprünge 2 ist ebenso bekannt bzw. definiert vorgegeben wie die Mittelpunkte 3 der zu denkenden Kugeln, ihrer Abstände voneinander und ihrer relativen Lage zur Bezugsebene 12.
Wünscht man die Vermessung einer solchen Haltevorrichtung, dann versteht sich die Anwendung dieser Vorrichtung als Meßkörper, z. B. aus der Darstellung der Fig. 2. Eine Kamera 6 mit Objektiv 13 ist so zu der Haltevorrichtung 1 angeordnet, daß die optische Achse 14 der Kamera 6 senkrecht auf der Bezugsebene 12 steht im Abstand zu der Kamera 6 ist eine Lichtquelle 5 angebracht, deren Ort relativ zur Kamera 6 bekannt ist. Auf dem von der Kamera 6 aufgenomme­ nen Bild erscheint ein Reflex der Lichtquelle 5, dessen Form und Größe von der Form und der Größe der Lichtaustrittsfläche abhängt.
Die Berechnung des Winkels 8 zwischen der optischen Achse 14 der Kamera 6 und der Verbindungslinie zwischen dem Mittelpunkt 3 des einen Vorsprunges 2 einerseits und dem Schnittpunkt der optischen Achse 14 und dem Objektiv 13 der Kamera 6 andererseits würde sich aus dem bei der Aufnahme gemessenen Winkel α aufwendig gestalten. Der Winkel α ergibt sich aus der optischen Achse 14 der Kamera 6 einerseits und der strichpunktierten Linie vom Reflexionsmittelpunkt 15 zum Objektiv 13 andererseits.
Vorteilhafter ist es, den aufzunehmenden Vorsprung 2 direkt von der Kamera 6 aus zu beleuchten, d. h. eine Position der Lichtquelle 5 möglichst dicht neben dem Kameraobjektiv 13 vorzusehen. Bei einer solchen Anordnung liegt der Kugelmittelpunkt direkt in der Verlängerung der Verbindungslinie 16 zwischen Kameraobjektiv 13 und dem Reflexionsmittelpunkt 15. Der gemessene Winkel α ist dann gleich dem zu ermittelnden Winkel δ, dessen anderweitige, aufwendige Berechnung dann entfällt.
Da es möglich ist, mittels Triangulation aus den stereoskopischen Aufnahmen die Mittelpunkte 3 der drei kugelkalottenförmigen Vorsprünge 2 zu bestimmen, ist deren Lage und damit auch die Lage der Bezugsfläche 12 im Raum eindeutig bestimmt.
Die Form und Größe des von der Kamera 6 aufgenommenen Reflexes hängt von drei Faktoren ab:
  • 1. Von der Form und Größe des Lichtaustritts an der Lichtquelle 5;
  • 2. von der Ausgestaltung des Identifizierungsbereiches (Fleck um Mittelpunkt 15) auf der Kugelkalotte des Vorsprunges 2; und
  • 3. dem Abstand des jeweiligen Identifizierungsbereiches (um den Reflexionsmittelpunkt 15 herum) vom Objektiv 13 der Kamera 6.
Wenn die Identifizierungsbereiche einheitlich ausgeführt werden, wenn man beispielsweise für die kalottenförmige Oberfläche der Vorsprünge 2 Kugeln gleichen Radius verwendet, ergibt sich aufgrund der bekannten Form des Lichtaustrittsbereiches der Beleuchtung immer die gleiche Form des Reflexes. Nur die Größe des Reflexes ändert sich als Funktion des Abstandes der Vorsprünge 2 vom Objektiv 13. Dies ermöglicht eine automatisierte Auswertung der stereoskopi­ schen Aufnahmen mittels eines Computers. Wenn der Computer Zugriff auf die digitalisierten Aufnahmen hat und die Form des Reflexes abgespeichert ist, können die Reflexe in den Aufnahmen automatisch identifiziert werden. Zusätzlich kann die automatische Identifizierung durch die Farbgebung der Meßkörper unterstützt werden, falls farbige stereoskopische Aufnahmen erfolgen. Direkt im Anschluß an die Identifizierung ist ebenfalls im Computer die Triangulations­ berechnung durchführbar.
Wenn abweichend von der in Fig. 1 geschilderten Ausführungsform die Drahthaltevorrichtung nur einen oder nur zwei Vorsprünge 2 aufweisen würde, wäre die Vermessung zwar grundsätzlich möglich, es fehlt nur der eine oder andere Parameter. Ist beispielsweise nur ein Vorsprung 2 vorhanden, dann kann immerhin doch die räumliche Position dieses Vorsprunges 2 exakt ermittelt werden, nicht jedoch die Lage und Orientierung des gesamten Brackets bzw. der gesamten Drahthaltevorrichtung. Die Ermittlung der Lage, d. h. der Winkelstellung, ist aber auch anders möglich, beispielsweise durch das Vermessen der Kanten des Meßkörpers in bezug auf den Identifizierungsbereich. Dies wird in den Fig. 3a und 3b erläutert.
In diesen Figuren ist eine andere Gestalt von Drahthaltevorrichtung ähnlich wie ein Bracket mit einer Nut 4 mit Bezugsfläche 12 und mit nur zwei kalottenförmigen Vorsprüngen 2 mit Kugelmittelpunkt 3 gezeigt. Insbesondere anhand der Fig. 3b ist dargestellt, wie die fehlende Information über den Winkel tau ermittelt werden kann, welcher durch die der optischen Achse 14 der Kamera 6 parallele Linie 17 und die seitliche Projektionslinie 18 gebildet wird, welche der Mittelebene entspricht und in dieser liegt, die durch beide Kugelmittelpunkte 3 der beiden Vorsprünge 2 verläuft. Die genannte Information wird aus dem Abstand b der Kante 7 und dem Kugelmittelpunkt 3 ermittelt. Dieser Berechnungsweg läßt sich analog auch bei einem Bracket oder einer Drahthaltevorrichtung mit nur einem Vorsprung 2 durchführen, wenn man dort zwei Kanten zur Hilfe nimmt.
In Fig. 4 erkennt man perspektivisch einen Zahn 19, an welchem eine Drahthaltevorrichtung 1 als zweiflügeliges Bracket angeklebt ist in dessen horizontaler Längsnut liegt der im Querschnitt quadratische Drahtbogen 10. Der Gummiring 9 sorgt für die Festlegung des Drahtbogens 10 an den Flügeln 8 des Brackets. Die oberen beiden Enden der Flügel 8 sind als Vorsprünge 2 mit abgerundeter, rotationssymmetrischer Oberfläche ausgestaltet. Zur vollständigen Bestimmung von Position und Lage im Raum wird wie bei der Ausführungsform der Fig. 3a und 3b auch bei der Ausführungsform der Fig. 4 und 4a eine Kante vermessen.
In Fig. 4a sieht man eine Drahthaltevorrichtung in Gestalt eines Brackets mit zwei Flügeln 8, wobei die oberen Enden beider Flügel 8 wieder als Vorsprünge 2 mit kugelkalottenförmigen Oberflächen ausgestaltet sind. Man erkennt hier die erste horizontal verlaufende Nut 4 im Bracket zur Aufnahme und Halterung des nicht gezeigten Drahtbogens und die senkrecht dazu angeordnete vertikale Nut 11.
Auf schmaleren Zähnen werden häufig einflügelige Brackets angebracht, wie sie in den Fig. 5a und 5b dargestellt sind. Hier ist jeweils am oberen Ende des Flügels 8 über der ersten Nut 4 ein Vorsprung 2 (Fig. 5b), oder es sind zwei Vorsprünge 2 (Fig. 5a) nebeneinander ausgeformt gezeigt. Die Ausgestaltung des Endes des Flügels 8 zu einem Vorsprung 2 oder zu zwei nebeneinander angeordneten Vorsprüngen 2 hängt u. a. vom Platzangebot ab.
Man erkennt, daß der Tragekomfort für den Patienten durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Brackets nicht nachteilig verändert, sondern im Gegenteil durch die abgerundeten Oberflächen erhöht wird.

Claims (10)

1. Vorrichtung zum Halten eines Drahtbogens (10), die am Zahn (19) eines menschlichen oder tierischen Gebisses anbringbar ist und eine Ausnehmung (12′) für die Aufnahme und Halterung des Drahtbogens (10) hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) wenigstens einen Vorsprung (2) mit einer abgerundeten rotationssym­ metrischen Oberfläche und eine Bezugsfläche (12, 12′) aufweist und daß die Gestalt und die relative Lage der Oberfläche des Vorsprunges (2) und der Bezugsfläche (12′) zueinander definiert vorgegeben sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rotationssymmetrische Oberfläche auf dem Vorsprung (2) eine erhabene Fläche ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die rotationssymmetrische Oberfläche auf dem Vorsprung (2) eine kugelkalottenförmige oder ellipsoidenförmige Fläche ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bezugsfläche (12′) wenigstens teilweise eben ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bezugsfläche (12′) als Nut (4) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bracket (1) ausgebildet ist und vorzugsweise wenigstens eine Nut (4) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie als ein-/oder zweiflügeliges Bracket (1) ausgestaltet ist und sich der Vorsprung (2) am Ende des Flügels (8) befindet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die rotationssymmetrische Oberfläche auf dem Vorsprung (2) glatt ist und eine Ober­ flächenrauhtiefe von < 1 µm hat.
9. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Vermessen von Gestaltung und Lage kieferorthopädisch relevanter Stellen am Gebiß eines Menschen oder Tieres.
10. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 9 zur Kraftübertragung vom Drahtbogen (10) auf die Zähne (19) des Gebisses.
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