DE4237504C2 - Weitwinkelgelenk, insbesondere für die Landwirtschaft - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Weitwinkelgelenk, insbesondere für den Einsatz in der Landwirtschaft zur Übertragung der Schlepperleistung auf Anhängegeräte, ausgestattet mit zwei durch ein Mittelstück verbundenen Kreuzgelenken, wobei die äußeren Gelenkgabeln an ihren nach innen führenden Verlängerungen in ihrer Mitte eine Bohrung aufweisen, in der jeweils ein Lager einsitzt. Derartige Weitwinkelgelenke sind aus der DE-OS 21 57 087 bekannt.

Weitwinkelgelenke finden in der Praxis der Landwirtschaft durch Vergrößerung der Maschinen mit höheren Stundenleistungen immer mehr Eingang. Gefahrenmomente durch zu enges Einschlagen der Lenkung oder zu hohes Ausheben der Anbau­ geräte sind auszuschalten.

Verschiedene weitere Weitwinkelgelenke sind bekannt, die eine begrenzte Lösung darstellen. Das Weitwinkelgelenk nach der DE 28 02 572 A1 weist an den Zapfenenden Kugeln auf, die in einer Kugelfassung einsitzen und damit eine Zentrierscheibe in der Führung bewegen können.

Das Weitwinkelgelenk nach der DE 32 05 715 A1 beinhaltet zwei normale Kreuzgelenke mit verschiedenen Verbindungselementen, konzentriert auf engem Raum und erlaubt eine homokinetische Führung.

Gemäß der DE 31 42 571 A1 greifen kreisförmige Vorsprünge oder Zähne der beiden Kreuzgelenke beim verbindendem Mittelstück ineinander und ergeben so ein homokinetisches Weitwinkelgelenk.

Die Praxis kennt heute nur noch die Variante gemäß der DE 28 02 572 A1. Es handelt sich dabei um eine stabile aber teuere Lösung. Die Zentrierscheibe verbunden mit der Kugelfassung unterliegt in ihrer Führung einer starken Beanspruchung durch Reibung, sobald ein Winkeleinschlag erfolgt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein preiswertes unkompliziertes und dauerhaftes Weitwinkelgelenk zu erstellen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentan­ spruchs 1 gelöst.

Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht in der Verstärkung des Lagers (8) durch ein Axiallager (7). Ferner kann durch den Einsatz oder die Wegnahme der Ab­ standsringe (9) zum Spielausgleich der Abstand der beiden Kreuzgelenke (10) zuein­ ander verändert werden.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbe­ sondere darin, daß bei Umdrehungen der Gelenkwelle bereits bei geringer Verwinkelung die pilzartigen Halbkugeln und die bewegliche Rundscheibe mit ihrem Führungselement nicht mehr mitdrehen und daher keinen Reibwiderstand mit Abnutzung erzeugen. Die pilzartigen Halbkugeln, die Rundscheibe mit den beiden Zapfen und die beiden Rohrabschnitte, verbunden durch eine Muffe, sind einfache und billige Bestandteile und können vom Landwirt selbst eingebaut werden. Die Kreuzgelenke und der umfassende Hohlkörper unterliegen keiner besonderen Beanspruchung.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich­ nung dargestellt und im folgenden näher beschrieben: Es zeigen die

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Weitwinkelgelenk bei 90° in Arbeitsstellung,

Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Weitwinkelgelenk in Mittelstellung.

In Fig. 1 zeigen beide Kreuzgelenke eine gleiche Ab­ winkelung, zusammen 90°, und ergeben ein homokinetisches Weitwinkelgelenk. Der Drehpunkt 11 des Kreuzgelenkes 10 ist gleichzeitig Mittelpunkt der pilzartigen Halbkugel 1. Die durch eine Muffe 6 verbundenen Rohrabschnitte 5, die einen beweglichen Sitz auf den Halbkugeln 1 haben, verbleiben bei jeder Bewegung der Kreuzgelenke 10 in der Mitte des umfassenden Hohlkörpers 12. Die bewegliche Rund­ scheibe 4, die mit ihren beiden kugelförmigen Zapfen 3 eine Verbindung zu den Halbkugeln 1 aufweist, verändert bei jedem Winkeleinschlag ihre Position derart, daß beide Kreuzgelenke 10 zur Mittellinie den gleichen Winkel bilden. Dabei ist es unwichtig, ob die Zapfen 3 sich an der Rund­ scheibe 4, oder an den Halbkugeln 1 befinden, wenn die Ku­ geleinfassung entsprechend angeordnet wird.

Das Axiallager 7 kann mit seinem großen Durchmesser auch als einzige Lagerung eingesetzt werden.

Bei Punkt 13 kann ein Schmiernippel eingeschraubt werden, zur Versorgung der Lager 7 und 8, der Bohrung 2, der Zapfen 3, der Oberfläche der Halbkugel 1 und der beweglichen Rundscheibe 4.

In Fig. 2 befinden sich die Kreuzgelenke 10 in gestreckter Stellung ohne Abwinkelung. Beim Lauf der Gelenkwelle dreht sich in dieser Stellung der gesamte Innenteil mit, erzeugt aber keine Reibung. Sobald eine Abwinkelung erfolgt, treten die Lager in Tätigkeit, und die Drehung des Innenteils entfällt.

 1 Halbkugel
 2 Bohrung
 3 kugelförmiger Zapfen
 4 Rundscheibe mit Zapfen
 5 Rohrabschnitte
 6 Muffe
 7 Axiallager
 8 Lager
 9 umlaufender Abstandsring
10 Kreuzgelenk
11 Dreh- und Mittelpunkt
12 Hohlkörper
13 Schmiernippel

Claims (3)

1. Weitwinkelgelenk, insbesondere für den Einsatz in der Landwirtschaft, zur Übertragung der Schlepperleistung auf Anhängegeräte, ausgestattet mit zwei durch einen Mittelstück verbundenen Kreuzgelenken, wobei die äußeren Gelenkgabeln an ihren nach innen führenden Verlängerungen in ihrer Mitte eine Bohrung aufweisen, in der jeweils ein Lager einsitzt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Lager (8) jeweils eine pilzartige Halbkugel (1) einsitzt, die in ihrer Mitte eine Bohrung (2) aufweist, zur Aufnahme eines kugelförmigen Zapfens (3), der in der Mitte einer beweglichen Rundscheibe (4) angeordnet ist, und daß zwei durch eine Muffe (6) verbundene Rohrabschnitte (5) einerseits die bewegliche Rundscheibe (4) führen und jeweils andererseits in führendem Kontakt mit einer der pilzartigen Halbkugeln (1) stehen.

2. Weitwinkelgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (8) durch ein Axiallager (7) verstärkt wird.

3. Weitwinkelgelenk nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Einsetzen von Abstandsringen (9) der Abstand der beiden Kreuzgelenke (10) zu verändern ist.