DE4237138A1

DE4237138A1 - Faserverstärkte Folie

Info

Publication number: DE4237138A1
Application number: DE4237138A
Authority: DE
Inventors: Reinhard Buerker
Original assignee: Buertex Buerker & Co GmbH
Current assignee: Buertex Buerker & Co GmbH
Priority date: 1992-08-28
Filing date: 1992-10-27
Publication date: 1994-03-03

Description

Die Erfindung betrifft faserverstärkte Folien nach dem Ober begriff des Anspruchs 1.

Es ist bekannt, beschichtete Träger als Hüllen für Lebens mittel und ähnliches zu verwenden. Als Beschichtungsmittel werden die unterschiedlichsten Kunstharzemulsionen oder -dispersionen verwandt. Bei der Auswahl der Kunstharze steht dabei eine gewünschte Wasserdampf und Rauchdurchläs sigkeit der durch die Beschichtung einer Verstärkung aus Fa serstoffen erhaltenen Folie im Vordergrund.

Der immer größere Anfall von Abfallstoffen und die anlau fende Abfallbeseitigung durch Kompostierung machen es wei ter notwendig, für die Umhüllungen in der Lebensmittelindu strie möglichst verrottbare Faserstoffe und Kunstharze für die Beschichtung einzusetzen, die die Umwelt nicht bela sten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kunstharze für die Beschichtung von Trägern zur Herstellung von Folien zu finden, die die Umwelt nicht belasten eine Steuerung der Wasserdampf und Rauchgasdurchlässigkeit durch Zusätze erlauben aber dabei die anderen gewünschten Eigenschaften der bisher für den Beschichtungsvorgang eingesetzten Kunst harze ebenfalls aufweisen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Kunstharze für die Beschichtungen selbstvernetzende Kunst harzdispersionen sind, die Zusätze mit einer Barrierewirkung gegenüber Wasserdampf und Rauchgase enthalten können.

Als selbstvernetzende Kunstharzdispersionen werden Copolye risate des Vinylacetats mit Ethylen oder Acrylsäureestern, formaldehydfreie Copolymerisate von Acrylsäureestern mit anderen polymerisierbaren Verbindungen, wie Styrol und/oder Acrylnitril aber auch Copolyinerisate aus Butadien und Acryl nitril eingesetzt.

Sehr gut läßt sich z. B. ein Copolymerisat aus Acrylsäurebu tylester, Styrol und Acrylnitril verwenden.

Als eine Barrierewirkung gegenüber Wasserdampf und Rauchga se aufweisende Materialien werden erfindungsgemäß wasserun lösliche lebensmittelrechtlich unbedenkliche feinkörnige Pigmente eingesetzt. Die Pigmente werden in Mengen von 0,5 bis 15 Gew% der Kunstharzdispersion vor dem Auftragen auf den Beschichtungsträger zugesetzt.

Als Pigmente kommen Metalle, z. B. Aluminium, Bronzen aber auch Metalloxide oder wasserunlösliche Metallsalze, wie feindisperse Kieselsäuren, Calciumcarbonat, Bariumsulfat, Titandioxid in Frage. Je nach zugesetzter Menge kann die Durchlässigkeit gegenüber Wasserdampf und Rauchgasen gesteu ert werden.

Die für die Beschichtung eingesetzten Dispersionen der Copo lymerisate weisen einen Festkörpergehalt von vierzig bis fünfundfünfzig Gew.% bei einer Teilchengröße von 0,1 bis 0,3 µm auf. Der pH-Wert der Dispersionen kann zwi schen 1,5 bis 8,5 schwanken, der für eine gute Vernetzung der Dispersionen sorgt. Sollte dieser pH-Wert für die Ver netzung nicht ausreichend sein, so kann die Vernetzung durch Zugabe einer geringen Menge an Katalysatoren, wie Mal einsäure, Oxalsäure, Phosphorsäure bzw. deren Ammoniumsalze oder Ammoniumnitrat zur Dispersion verbessert werden.

Als Beschichtungsträger wird ein flächenhafter, aus natür lichen oder regenerierten Fasern aber auch aus Kunstharzfa sern bestehendes Gebilde eingesetzt. Bei den Kunstharzfa sern ist beispielsweise an solche aus Polyamid, Polyester, Polypropylen u.ä. gedacht. Das flächenhafte Gebilde besteht aus einem Vlies, Gewirke oder Gewebe. Für die gewebten oder ungewebten Flächengebilde werden vorzugsweise Naturfasern, modifizierte Naturfasern, wie Baumwolle, Leinen, Seide, Zellulose oder Kollagen verwandt.

Die Beschichtung der Beschichtungsträger mit den Dipersi onen kann im Direktstreichverfahren oder Umkehrverfahren vorgenommen werden.

Beim Direktstreichverfahren wird die Kunstharzdispersion als Paste oder Schaum auf den Träger aufgebracht und ge trocknet. Dabei kann der Träger vorher in einen Spannrahmen eingespannt werden, oder er wird lose auf ein Tragbandtrock ner, auf einen Schwebtrockner oder einen Trockner mit Unter stützungswalzen aufgebracht.

Der auf dem Beschichtungsträger entstehende Film oder ge trocknete Schaum wird zur Vernetzung auf über 130°C erhitzt und dabei zur Vergleichmäßigung der Filmstärke kalandriert.

Beim Umkehrverfahren wird die Kunstharzdispersion auf ein Endlosträgerband aus Metall, Teflon oder Silikonkautschuk aufgebracht. In die Dispersion wird dann der Beschichtungs träger eingedrückt und das so erhaltene Gebilde getrocknet. Der mit der Kunstharzdispersion versehene Träger kann jetzt sofort im In-line-Verfahren vernetzt werden.

Bei einer anderen Variante wird die Vernetzung in einem se paraten Arbeitsgang vorgenommen.

Das Umkehrverfahren ist besonders für solche Beschichtungs träger von Vorteil, die im Direktstreich- oder Schaumauf tragverfahren nicht beschichtet werden können.

Bei allen Verfahren kann die Dispersion ein- oder mehrmalig aufgetragen werden.

Der erhaltene beschichtete Träger, also die Folie, ist stabil gegenüber heißem Wasser und Lösungsmitteln.

Werden die Folien als Umhüllungen bei der Wurstherstellung eingesetzt, so zeigen sie sich stabil gegenüber den bei der Wurstherstellung eingesetzten Agenzien, wie Fette, Emul gatoren oder Salze Zusätzlich können die Dispersionen pigmentiert werden, so daß Folien mit beliebiger Einfärbung erzielbar sind. Die Pigmentierung kann natürlich mit der Barrierewirkung gegen über Wasserdampf und Rauchgas gekoppelt werden. Bei der Verwendung der Folie für Nahrungsmittelhüllen ist auch der Zusatz von natürlichen Gewürzen oder Gewürzstoffen möglich, um dem zu verpackenden Nahrungsmittel zusätzliche Geschmacksrichtungen zu verleihen. Die Haltbarkeit der Ver packungsfolien wird dabei nicht von den zugesetzten Gewür zen beeinträchtigt.

Die Folien zeigen eine gute Reißfestigkeit und Reißdehnung.

Eine Eigenschaft dieser erhaltenen faserverstärkten Folien ist , daß der Beschichtungsträger weitgehend verrottet und teilweise auch der Kunstharzfilm von Bakterien angegriffen wird.

Claims

1. Faserverstärkte Folie, gekennzeichnet durch eine auf einen Beschichtungsträger aufgebrachte Beschichtung aus einer selbstvernetzenden Kunstharzdispersion.

2. Faserverstärkte Folie nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die selbstvernetzende Kunstharzdispersion aus Copolymerisaten des Vinylacetats mit Ethylen oder Acrylsäureestern besteht.

3. Faserverstärkte Folie nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die selbstvernetzende Kunstharzdispersion aus formaldehydfreien Copolymerisaten der Acrylsäuree ster mit anderen polymerisierbaren Verbindungen be steht.

4. Faserverstärkte Folie nach Anspruch 1 und 3, dadurch ge kennzeichnet, daß die selbstvernetzende Kunstharzdisper sion aus Copolymerisaten der Acrylsäureester mit Styrol und/oder Acrylnitril besteht.

5. Faserverstärkte Folie nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die selbstvernetzende Kunstharz dispersion aus Copolymerisaten des Acrylsäurebutyle sters mit Styrol und Acrylnitril besteht.

6. Faserverstärkte Folie nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die selbstvernetzende Kunstharzdispersion aus Copolymerisaten des Butadien und Acrylnitril be steht.

7. Faserverstärkte Folie nach mindestens einem der Ansprü che 1 bis 6 ,dadurch gekennzeichnet,daß der Kunstharz dispersion Materialien mit Barrierewirkung gegenüber Wasserdampf und Rauchgas zugegeben werden können.

8. Faserverstärkte Folie nach mindestens einem der Ansprü che 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,daß als Materialen mit Barrierewirkung Pigmente mit feiner Körnung wie Metalle, wasserunlösliche Metalloxide oder Metallsalze in Mengen von 0,5 bis 15 Gew.% eingesetzt werden.

9. Faserverstärkte Folie nach mindestens einem der Ansprü che 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschich tungsträger aus flächenförmigen Faserstoffen besteht.

10. Faserverstärkte Folie nach mindestens einem der Ansprü che 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstof fe aus einem Vlies,einem offenen Gewirke oder Gewebe aus Naturfasern, modifizierten Naturfasern, wie Baumwol le, Leinen, Seide, Zellulose, Kollagen oder Kunstharz fasern bestehen.

11. Faserverstärkte Folie nach mindestens einem der Ansprü che 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschich tung im Direktstreichverfahren oder Umkehrverfahren erfolgt.

12. Faserverstärkte Folie nach mindestens einem der Ansprü che 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschich tung pigmentiert wird.

13. Faserverstärkte Folie nach mindestens einem der Ansprü che 1 bis 120, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschich tung natürliche Gewürzstoffe zugefügt werden.

14. Verwendung der Folien nach Anspruch 1 bis 13 als Ver packungshülle, vorzugsweise Lebensmittelhülle, insbeson dere als Hülle für Wurst und Käse.