DE4236470C2 - Verfahren zur Herstellung von Winkelhalbzeug aus Verbundplatten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Winkelhalbzeug aus VerbundplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Winkelhalbzeug aus Verbundplatten, die aus einem Kern,
insbesondere Schaumstoffkern, und aus wenigstens auf
einer der Flachseiten aufgebrachtem Glasfasergewebe oder
-vlies bestehen, das in einen ausgehärteten
zementhaltigen Mörtel eingebettet ist und innerhalb des
erstarrten Mörtels eine Armierung bildet. Ein derartiges
Winkelhalbzeug kann dazu verwendet werden, Rohrkästen,
geschlossene Hohlprofile, Wandablagen und dergleichen
herzustellen.
Aus der US-PS 3 980 005 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Schutz-Kartonagen bekannt. Bei dem
Verfahren wird ein thermoplastisches, geschmolzenes Harz
auf eine Kunstschaumschicht aufgebracht und zum
Aushärten gebracht, so daß sich eine zugfeste, flexible
Folienschicht ausbildet. Die Teile werden jedoch nicht
zu einer └-Konfiguration verklebt. Es handelt sich um
ein völlig anderes Grundmaterial.
Ferner ist bekannt (JP 54-97677 C), bei geschichteten
Materialien eine V-förmige Nut einzuziehen, indem eine
flexible Folie zwischen einem untenliegenden Material
und einer nicht-flexiblen Außenschicht eingezogen wird.
Überdies wird das nicht-flexible Außenmaterial
zusätzlich eingeschnitten. Ein solcher zusätzlicher
Einschnitt ist bei der hier vorliegenden Verfahrensweise
nicht erforderlich.
Es stellt sich die Aufgabe, in einem Verfahren, das
relativ einfache Maschinen und kurze Rüstzeiten erfor
dert, eine vollautomatische Herstellung derartiger
Winkelhalbzeug-Produkte anzustreben, wobei manuelle
Arbeiten auf ein Minimum beschränkt sein sollen.
Diese Aufgabe wird gelöst bei einem Verfahren der ein
gangs genannten Art, wobei
- (a) rechteckige Verbundplattenabschnitte der Breite (B₁ + B₂ + . . . ) mittels eines relativ zur Längserstreckung des Verbundplattenabschnittes beweglichen kombinierten Fräs- und Schneidwerk zeugs in Doppelstreifen der Breiten B₁, B₂, . . . geschnitten werden,
- (b) gleichzeitig in wenigstens einen der Doppel streifen eine V-förmige Nut eingefräst wird, deren Nuttiefe die Armierung ausspart und wobei zu beiden Seiten der Nut je ein Verbundplatten streifen entsteht,
- (c) anschließend der eingefräste Doppelstreifen in der Nut unter Beibehaltung einer die Nutspitze überbrückenden Armierung gebrochen wird und eine └-Konfiguration aus den beiden Plattenstreifen aufgestellt wird, wobei die Nutinnenseiten Gehrungsflächen werden,
- (d) in den Raum zwischen den Nutinnenseiten ein Heißkleber eingebracht und
- (e) der Kleber abkühlt und das Halbzeug entnommen wird.
Durch das gleichzeitige Fräsen und Schneiden können im
Bereich eines Vorschubs mehrere Winkelhalbzeuge
gleichzeitig hergestellt werden. Durch die Überbrückung
der eingefrästen Nutspitze durch die Armierung bleiben
die beiden Verbundplattenabschnitte miteinander in
Verbindung und können so einfacher gehandhabt werden.
Durch Verwendung eines Heißklebers kann die Klebstelle
in kurzer Zeit fertiggestellt werden; Lösungsmittel
dämpfe fallen nicht an. Auch dies vermindert die
Investitionskosten.
Die beiden Verbundplatten-Streifen können in beliebigen
Winkeln verbunden werden; vorzugsweise sind sie jedoch
in einem Winkel von 90° verbunden, das bedeutet, daß
auch die V-Nut einen Öffnungswinkel von 90° haben muß.
Grundsätzlich ist möglich, die Verbundplattenabschnitte
relativ zum feststehenden Fräs- und Sägewerkzeug zu för
dern oder aber das Fräs- und Sägewerkzeug relativ zur
Längserstreckung des Verbundplattenabschnittes zu be
wegen. Da die erstgenannte Ausführungsform ein genaueres
Arbeiten erlaubt, wird ihr der Vorzug gegeben.
Vorzugsweise wird der Winkelhalbzeug-Rohling nach dem
Auftrag des Klebstoffs entlang einer Förderstrecke mit
Kühlluft angeblasen, so daß der Rohling bis zur Fertig
stellung die Förderstrecke nicht mehr verlassen muß.
Zum Aufstellen der Winkel-Konfiguration wird ein an
steuerbarer Anschlag aus der Förderebene ausgeklappt.
Dieser Anschlag wirkt vorzugsweise mit einer Fühlvor
richtung zusammen, die nach vollständigem Durchlauf des
Verbundplattenabschnitts durch die Fräs- und Sägevorrich
tung ein Aufstellen des Anschlags auslöst.
Um verschiedene Breiten herstellen zu können, wird vor
geschlagen, die Fräs- und Sägevorrichtung über die
Breite des Verbundplattenabschnittes verstellbar zu
machen.
In einem Ausführungsbeispiel wird schrittweise die Her
stellung von Winkelhalbzeug erläutert. Die Beschreibung
geschieht anhand einer Zeichnung, deren Figuren zeigen:
Fig. 1 einen Verbundplattenabschnitt;
Fig. 2 den eingefrästen und geschnittenen Verbund
plattenabschnitt;
Fig. 3 die in eine Winkelkonfiguration geklappten
Plattenstreifen.
Als Ausgangsmaterial werden Verbundplatten 10 verwendet,
die beispielsweise aus einem ausgehärteten Polystyrol-
Schaumstoffkern 1 mit einem aufgebrachten Glasfaser
gewebe 2 auf der Unterseite des Kerns versehen sind. Das
Glasfasergewebe 2 ist in einem ausgehärteten und
zementhaltigen Mörtel 3 eingebettet. Innerhalb des
ausgehärteten Mörtels bildet das Glasfasergewebe 2 eine
Armierung. Derartige Verbundplatten sind an sich
bekannt.
Die Verbundplatte 10 wird auf eine Rollenbahn gelegt,
auf der sie gefördert wird. Mittels eines kombinierten
Fräs- und Schneidwerkzeugs (nicht dargestellt) werden
zwei Doppelstreifen 4, 5 aus der Verbundplatte 10
geschnitten. Anstelle von zwei Doppelstreifen könnten
auch drei und gegebenenfalls weitere gleichzeitig
geschnitten und gefräst werden. In den Doppelstreifen 4
wird außerdem gleichzeitig eine V-förmige Nut 6
eingefräst, die einen Öffnungswinkel von 90° hat. Dabei
wird sehr sorgfältig darauf geachtet, daß die Frässpäne
aus der V-Nut 6 durch Absaugen und Ausblasen entfernt
werden. Eine gleiche Nut kann auch in dem Doppelstreifen
5 vorhanden sein.
Nachdem der Verbundplattenabschnitt 10 vollständig durch
die Fräs- und Schneidwerkzeuge hindurchgelaufen ist,
gelangt er an eine optische Abfühlstation 7. Diese
Abfühlstation 7 gibt ein Signal an eine entsprechende
Steuerungsvorrichtung, so daß dann, wenn der Verbund
plattenabschnitt jeweils die vollständige Länge durch
laufen hat, die Fräs- und Schneidwerkzeuge außer Ein
griff sind. Jetzt wird ein ansteuerbarer Anschlag 8 aus
der Förderebene nach oben geklappt, drückt und bricht
dabei in der Nut den Doppelstreifen, wobei die die
Nutspitze überbrückende Armierung erhalten bleibt. Der
eine Verbundplattenstreifen 9 steht dann in einem
rechten Winkel gegenüber dem anderen Verbundplatten
streifen 19, so daß sich eine └-Konfiguration gemäß
Fig. 3 ergibt.
Unmittelbar vor der Aufstellung zu der └-Konfiguration
oder in dieser Konfiguration wird mit Hilfe eines Mund
stückes 11 mit einer Ausgangstülle ein flüssiger Heiß
kleber in den Raum zwischen den Nutinnenseiten einge
bracht. Der Heißkleber erhärtet unter Abkühlung. Bei
dieser Abkühlung wird er noch durch zusätzliche Kühl
düsen 12, die aus einem Begleitrohr 13 der Umgebungsluft
zugeführt wird und das mit einzelnen, über die Länge
verteilten Kühldüsen versehen ist, gekühlt.
Nach Ablauf der Kühlstrecke ist der Heißkleber erhärtet
und das Winkelhalbzeug gebrauchsfertig. Die Armierung 2
überbrückt die Nutspitze und bildet eine zusätzliche
feste Verbindung zwischen den beiden Verbundplatten
streifen 9 und 19.
Aus dem so hergestellten Halbzeug kann durch Zusammen
kleben zweier derartiger Halbzeuge ein geschlossenes
Hohlprofil hergestellt werden. Durch Ankleben eines
einzelnen Armes können auch Rohrkästen hergestellt wer
den. Es sei nicht ausgeschlossen, daß anstelle einer
Abwinklung auch weitere Abwinklungen mit entsprechenden
weiteren Fräs- und Anschlagvorrichtungen durchführbar
sind.
Bezugszeichenliste
1 Kern
2 Armierung
3 Mörtel
4 Doppelstreifen
5 Doppelstreifen
6 Nut
7 optische Abfühlstation
8 Anschlag
9 Verbundplattenstreifen 19
10 Verbundplatte
11 Mundstück
12 Kühldüsen
13 Begleitrohr
14
15
16
117
18
19 Verbundplattenstreifen
20
2 Armierung
3 Mörtel
4 Doppelstreifen
5 Doppelstreifen
6 Nut
7 optische Abfühlstation
8 Anschlag
9 Verbundplattenstreifen 19
10 Verbundplatte
11 Mundstück
12 Kühldüsen
13 Begleitrohr
14
15
16
117
18
19 Verbundplattenstreifen
20
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Winkelhalbzeug aus
Verbundplatten, die aus einem Kern, insbesondere
Schaumstoffkern, und aus wenigstens auf einer der
Flachseiten aufgebrachtem Glasfasergewebe oder -vlies
bestehen, das in einen ausgehärteten zementhaltigen
Mörtel eingebettet ist und innerhalb des erstarrten
Mörtels eine Armierung bildet,
wobei
- (a) rechteckige Verbundplattenabschnitte der Breite (B₁ + B₂ + . . . ) mittels eines relativ zur Längserstreckung des Verbundplattenabschnittes beweglichen kombinierten Fräs- und Schneidwerk zeugs in Doppelstreifen der Breiten B₁, B₂, . . . geschnitten werden,
- (b) gleichzeitig in wenigstens einen der Doppel streifen eine V-förmige Nut eingefräst wird, deren Nuttiefe die Armierung ausspart und wobei zu beiden Seiten der Nut je ein Verbundplatten streifen entsteht,
- (c) anschließend der eingefräste Doppelstreifen in der Nut unter Beibehaltung einer die Nutspitze überbrückenden Armierung gebrochen wird und eine └-Konfiguration aus den beiden Plattenstreifen aufgestellt wird, wobei die Nutinnenseiten Gehrungsflächen werden,
- (d) in den Raum zwischen den Nutinnenseiten ein flüssiger Heißkleber eingebracht und
- (e) der Kleber abkühlt und das fertige Halbzeug entnommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die V-Nut einen Öffnungswinkel von 90° hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbundplattenabschnitte auf einer
Förderstrecke unter feststehenden Fräs- und Sägewerk
zeugen gefördert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Winkelhalbzeug-Rohlinge nach dem Auftrag
des Klebstoffs entlang einer Förderstrecke mit
Kühlluft angeblasen werden.
5. Verfahren nach nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufstellen
der └-Konfiguration ein ansteuerbarer Anschlag aus
der Förderebene ausklappbar ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag mit einer Fühlvorrichtung zusammen
wirkt, die nach vollständigem Durchlauf des Verbund
plattenabschnitts durch die Fräs- und Sägevorrichtung
das Aufstellen des Anschlags auslöst.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fräs- und/oder Säge
vorrichtung über die Breite des Verbundplattenab
schnittes verstellbar ist.
8. Verwendung des nach einem der Ansprüche 1 bis 7 her
gestellten Halbzeugs zur Herstellung von Rohrkästen
und geschlossenen Hohlprofilen.
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DE19924236470 DE4236470C2 (de) | 1992-10-29 | 1992-10-29 | Verfahren zur Herstellung von Winkelhalbzeug aus Verbundplatten |
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AT93117393T ATE157928T1 (de) | 1992-10-29 | 1993-10-27 | Verfahren zur herstellung von winkelhalbzeug aus verbundplatten |
ES93117393T ES2107599T3 (es) | 1992-10-29 | 1993-10-27 | Procedimiento para la fabricacion de productos angulares semiacabados a partir de placas compuestas laminadas. |
EP93117393A EP0595287B1 (de) | 1992-10-29 | 1993-10-27 | Verfahren zur Herstellung von Winkelhalbzeug aus Verbundplatten |
DE59307325T DE59307325D1 (de) | 1992-10-29 | 1993-10-27 | Verfahren zur Herstellung von Winkelhalbzeug aus Verbundplatten |
GR970403006T GR3025364T3 (en) | 1992-10-29 | 1997-11-12 | Units of laminate process for the production of semi-finished corner |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924236470 DE4236470C2 (de) | 1992-10-29 | 1992-10-29 | Verfahren zur Herstellung von Winkelhalbzeug aus Verbundplatten |
Publications (2)
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---|---|
DE4236470A1 DE4236470A1 (de) | 1994-05-05 |
DE4236470C2 true DE4236470C2 (de) | 1995-08-03 |
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Family Applications (1)
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DE19924236470 Expired - Fee Related DE4236470C2 (de) | 1992-10-29 | 1992-10-29 | Verfahren zur Herstellung von Winkelhalbzeug aus Verbundplatten |
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CH477975A (de) * | 1969-01-23 | 1969-09-15 | Alusuisse | Verfahren zum Abkanten von Verbundplatten |
US3980005A (en) * | 1974-11-20 | 1976-09-14 | Buonaiuto Robert B | Synthetic plastic foam carton liners |
DE2830935A1 (de) * | 1978-07-14 | 1980-01-24 | Taubert Wilhelm | Verfahren zur herstellung von bauelementen und -profilen aus ebenen platten und nach diesem verfahren hergestelltes bauelement |
FR2629387B3 (fr) * | 1988-04-05 | 1990-03-23 | Salvarani Ind Spa | Procede pour la fabrication d'un plateau moulure en stratifie de matiere plastique a deux couches assemblees |
-
1992
- 1992-10-29 DE DE19924236470 patent/DE4236470C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4236470A1 (de) | 1994-05-05 |
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