DE4236236A1

DE4236236A1 - Vorrichtung zum Absaugen von Schweißrauch

Info

Publication number: DE4236236A1
Application number: DE4236236A
Authority: DE
Inventors: Gertrude Wegh
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1992-10-27
Filing date: 1992-10-27
Publication date: 1994-04-28

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des ersten Anspruchs angegebenen Art.

Die DE-A 27 17 521 beschreibt ein Mundstück zum Absaugen von Schweißrauch von einer Schweißstelle. Das Mundstück ist als Profil ausgebildet und weist auf seinem Umfang einen Längsschlitz auf, durch den der Schweißrauch in das Rohrinnere eintreten kann. Das Rohrinnere steht mit einem Schlauch einer nicht näher gezeigten Absaugvorrichtung in Verbindung.

Um Schweißrauch abzusaugen, wird das Rohrstück in einem Abstand zur Schweißstelle unabhängig von der Schweißein richtung positioniert.

Eine derartige Vorrichtung eignet sich nur zum Absaugen von Schweißrauch an geraden Nähten, bei denen das Rohr parallel zur Schweißnaht positioniert werden kann.

Sollen mehrere Schweißnähte oder Schweißpunkte an einem Körper geschweißt werden, so kann das bekannte Mundstück nicht angewendet werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrich tung zum Absaugen von Schweißrauch derart weiterzubilden, daß sie auch geeignet ist, beim Setzen von Schweißpunkten oder beim Herstellen von mehreren in ihrer Lage räumlich unterschiedlich angeordneten Schweißnähte benutzt zu wer den.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich nenden Merkmale des 1. Anspruchs gelöst. Durch die Kombi nation der lösungsgemäßen Merkmale kann das Mundstück der Absaugvorrichtung an dem Schweißbrenner/Picker oder - bei Verwendung einer Laserschweißanlage - am Laserkopf be festigt werden und so alle Bewegungen der Schweißelek trode mitmachen. Dadurch ist es möglich, die Absaugvor richtung in einer vollautomatisch arbeitenden Schweiß station unterzubringen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob das Mundstück direkt, was bevorzugt wird, oder indirekt über eine Halterung an dem Schweißbrenner/Picker be festigt wird. Ein weiterer Vorteil der Lösung besteht darin, daß die Zuordnung des Mundstückes der Absaugvor richtung zum Schweißbrenner/Picker einen geringeren Ener giebedarf bedingt und den Schweißrauch direkt an der Ent stehungsstelle absaugt. Eine Behinderung des Schweißrobo ters durch das Mundstück ist in der Regel nicht gegeben.

Durch die Zuordnung der Mundstücke der Absaugvorrichtung zur Schweißelektrode ist es möglich, mit kleinen Luft mengen und großem Unterdruck zu arbeiten. So hat sich beispielsweise ein Unterdruck von ca. 1400 mm WS bis 2000 mm WS als ausreichend erwiesen. Dadurch ist es mög lich, mehrere Absaugvorrichtungen von einem Gebläse be dienen zu lassen, wie Anspruch 2 vorschlägt.

Der in Anspruch 3 vorgeschlagene Abstand des Mundstückes von der Schweißstelle gestattet, daß die Schweißelektrode auch an weniger gut zugänglichen Schweißstellen einge setzt werden kann, ohne daß die Wirksamkeit der Absaug vorrichtung beeinträchtigt wird. Die Anordnung nach An spruch 4 eignet sich besonders für Laserschweißanlagen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Aus führungsbeispiele näher erläutert.

Es stellen dar

Fig. 1 Eine Seitenansicht einer Portalschweiß anlage mit 2 Schweißrobotern;

Fig. 2a, b eine Draufsicht und Seitenansicht eines Mundstückes zur Anwendung bei Picker;

Fig. 3 Eine Seitenansicht eines Mundstückes zur Anwendung bei Laserschweißanlagen;

Fig. 4a, b eine alternative Ausbildung eines Mund stückes.

In Fig. 1 ist schematisiert eine Seitenansicht einer Schweißstation 1 dargestellt. Sie besteht aus den beiden Schweißstationen 2 und 3, an denen wechselweise je zwei Schweißroboter 4 und 5 arbeiten. Die Schweißroboter 4 und 5 sind als Portalroboter ausgebildet und dementsprechend im dem Portal 6 verfahrbar angeordnet.

Zum Schweißen tragen die Schweißroboter einen Roboter schweißbrenner oder einen Picker. In beiden Fällen wird sowohl der Schweißbrenner als auch der Picker senkrecht zur setzenden Schweißraupe/Schweißlinse vom Roboter ge halten.

Um den an der Schweißstelle entstehenden Schweißrauch ab zusaugen, ist eine Schweißrauchabsaugvorrichtung 7 für jeden Schweißbrenner/Picker vorgesehen.

Die Schweißrauchabsaugvorrichtung 7 besteht aus einem Mundstück 8 und einem Absaugschlauch 9, der saugseitig mit einem nicht näher dargestellten Gebläse verbunden ist.

In Fig. 2a, b ist das Mundstück 8 näher dargestellt. Es ist becherförmig ausgebildet, wobei der Bechergrund 10 eine Aufnahmeöffnung 11 zum Hindurchstecken des Schweiß brenners/Pickers aufweist. In Fig. 2b ist der Schweiß brenner/Picker strichliniert dargestellt. Der Boden des Bechers dient gleichzeitig zum Befestigen des Mundstückes 8 an dem Schweißbrenner/Picker. Der Boden ist hierbei so geformt, daß nur ein unbedeutender Spalt zwischen dem Bo den und dem Umfang des Schweißbrenners/Pickers vorhanden ist.

Der nach Einstecken des Schweißbrenners/Pickers verblei bende Querschnitt zwischen dem Außenumfang des Schweiß brenners/Pickers und dem Innenumfang des Becherrand ist so gewählt, daß die von der Schweißstelle hochsteigenden Dämpfe beim Schweißen sicher erfaßt werden können, wenn im Mundstück ein Unterdruck herrscht.

Um einen Unterdruck im Mundstück zu erzeugen, ist am Um fang des Mundstückes ein Ansaugstutzen 12 vorgesehen, an dem der Abgasschlauch 9 angeschlossen wird, der mit einem Sauggebläse verbunden ist.

Mit einem derartigen Mundstück können problemlos Ruß und Schweißspritzer neben dem Schweißrauch abgesaugt werden. Hierbei hat sich herausgestellt, daß ein Unterdruck von 1400 mm WS bis 2000 mm WS ausreichend ist, um im Mund stück eine Strömungsgeschwindigkeit von 0,3 m pro Sekunde bei einem Mindestvolumenstrom von 250 cbm pro Stunde zu erzeugen. Hierbei kann dann das Mundstück ca. 15 cm von der Schweißstelle entfernt angeordnet werden. Damit las sen sich bei 12 Schweißstationen mit je 2 Schweißrobotern beispielsweise 120 l Abfall pro Monat bei einem Zwei schichtbetrieb absaugen.

In Fig. 3 ist ein Mundstück 8.1 dargestellt, welches sich zum Einsatz bei Laserschweißanlagen eignet. Auch dieses Mundstück ist becherförmig ausgebildet und ist an seinem Bechergrund 10.1 mit einer Öffnung 11.1 versehen, um an dem Laserschweißkopf angebracht zu werden. Im Gegensatz zu dem Mundstück nach Fig. 2a, 2b ist bei dem Mundstück 8.1 der Becherrand eingeschnürt. Die Anordnung des Absaugschlauches 9 ist wie bei dem Mundstück 8 vorge sehen.

In Fig. 4a, b ist eine alternative Ausgestaltung eines Mundstückes dargestellt. Das Mundstück 8.2 umschließt hierbei den Schweißbrenner/Picker nicht direkt, sondern ist mit Hilfe einer ringförmigen Klammer 13 an ihm be festigt. Dadurch kann das Mundstück 8.2 seitlich neben dem Schweißbrenner oder dem Picker angeordnet werden. Dies ist immer dann vorteilhaft, wenn der Schweißbren ner/Picker an Ecken oder Kanten eingesetzt wird.

Das Mundstück 8.2 ist haubenartig ausgebildet mit einer bogenförmigen Oberfläche 14. Die zu der Schweißstelle hinweisende Spitze der Haube ist bogenförmig ausgespart, damit das Mundstück 8.2 nahe an die Schweißstelle posi tioniert werden kann.

Im übrigen ist auch hier ein Anschlußstutzen 12 vorgese hen, an dem der Absaugschlauch 9 angeschlossen ist.

Claims

1. Vorrichtung zur Absaugung von Schweißrauch, der an einer Schweißeinrichtung entsteht, bestehend aus einem Mundstück und einem daran befestigten Absaug schlauch sowie einem Gebläse zur Erzeugung einer Luftströmung im Absaugschlauch und am Mundstück gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
Die Schweißeinrichtung ist eine vollauto matisch arbeitende Schweißstation (1) mit Schweiß robotern,
das Mundstück (8, 8.1, 8.2) ist becherartig ausge bildet und an dem Schweißbrenner/Picker (7) befe stigt,
der Absaugschlauch (9) zweigt seitlich von dem Mundstück ab.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugschläuche mehrerer Schweißroboter mit einem gemeinsamen Ge bläse verbunden sind, das ein Hochvakuum erzeugt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück (8, 8.1, 8.2) ca. 15 cm oberhalb der Schweißstelle angeord net ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprü che dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück (8.1) einen eingeschnürten Rand aufweist.