DE4235761A1 - Rückhaltesystem für Insassen von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Rückhaltesystem für Insassen von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem für Insassen
von Kraftfahrzeugen, mit einem Gassack, welcher bei einem
Unfall automatisch mittels eines unterhalb der Windschutz
scheibe im Armaturenbrett bzw. Instrumententräger oder in
einem dazu benachbarten Teil angeordneten Gasgenerators
aufgeblasen wird und ein den Instrumententräger abschirmen
des und gegebenenfalls auf der Innenseite der Windschutz
scheibe aufliegendes Auffangkissen für den Insassen bildet.
Derartige Rückhaltesysteme sind auch unter der Bezeichnung
Fahrer- bzw. Beifahrer-Airbag grundsätzlich bekannt.
Insbesondere auf der Beifahrerseite besteht bei nicht ange
gurteten Insassen, wie es in Staaten ohne Anschnallpflicht
häufig vorkommt, eine relativ große Gefahr, daß die Windschutz
scheibe zerstört wird, wenn der Gassack - explosionsartig -
aufgeblasen wird und gleichzeitig der Insasse von dem durch
den aufgeblasenen Gassack gebildeten Kissen aufgefangen wird.
Dabei kommt hinzu, daß der Gassack besonders prall aufgepumpt
werden sollte, wenn damit gerechnet werden muß, daß der je
weilige Insasse nicht angeschnallt ist und praktisch nur
durch den Gassack vor Verletzungen geschützt werden kann.
Ein derartig praller Gassack kann außer zu einer Beschädigung
der Windschutzscheibe auch zu - wenn auch nicht übermäßig
schwerwiegenden - Verletzungen des Insassens führen.
Aus der DE-OS 35 05 927 ist es bekannt, die Form des Gas
sackes unsymmetrisch auszubilden, derart, daß die der
Windschutzscheibe zugewandte Seite des aufgeblasenen Gas
sackes der Wölbung der Windschutzscheibe weitestgehend
angepaßt ist, so daß der Gassack mit großer Fläche auf
der Windschutzscheibe aufliegt. Dadurch werden punktuelle
Belastungen der Windschutzscheibe vermieden, deren Zerstörung
dementsprechend weniger wahrscheinlich wird.
Um seine den Insassen sichernde Funktion erfüllen zu
können, muß der Gassack nach dem Aufblasen vergleichsweise
kurzzeitig wieder erschlaffen, weil anderenfalls der vom
Gassack aufgefangene Insasse mit übermäßig großer Wucht
zurückgeschleudert würde. Zu diesem Zweck ist es bei Gas
sacksystemen vorgesehen, daß das den Gassack aufblähende
Gas über entsprechende Öffnungen oder durchlässige Bereiche
in der Gassackhülle abströmen kann.
In diesem Zusammenhang ist es aus der DE-PS 39 16 011 bekannt,
die Abströmöffnungen auf der der Windschutzscheibe zugewandten
Seite des Gassackes anzuordnen. Dadurch wird sicher vermieden,
daß die relativ heißen Gase unmittelbar auf den Insassen
treffen können.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, bei einem Rückhaltesystem
der eingangs angegebenen Art eine neue Möglichkeit aufzu
zeigen, eine Zerstörung der Windschutzscheibe beim Aufblasen
des Gassackes sowie Verletzungen des Insassens beim Aufprall
auf den Gassack weitestgehend zu vermeiden und dementsprechend
auch die mit einem Bruch der Windschutzscheibe einhergehende
Gefahr von Schnittverletzungen des Insassens wesentlich zu
vermindern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf
der der Windschutzscheibe zugewandten Seite des Gassackes
und/oder auf dessen dem Insassen zugewandter Seite zumindest
ein aufblasbares und im Vergleich zum aufgeblasenen Gassack
relativ weiches Gaspolster angeordnet ist.
Die Erfindung beruht also auf dem allgemeinen Gedanken,
bei einem Unfall zwischen Windschutzscheibe und Gassack
bzw. zwischen Gassack und Insassen eine vergleichsweise
weiche Polsterung zu erzeugen und damit die durch den Gas
sack sowie den davon aufgefangenen Insassen hervorgerufenen,
die Windschutzscheibe bzw. den Insassen beaufschlagenden
Kräfte deutlich zu dämpfen.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, die Gaspolster durch vom
übrigen Innenraum des Gassackes gesonderte Gaskammern
zu bilden, die mit dem übrigen Innenraum sowie über Aus
lässe mit dem Außenraum kommunizieren, derart, daß das
Gas aus dem übrigen Innenraum des Gassackes über die ge
sonderten Gaskammern nach außen abströmt. Bei dieser Aus
führungsform wird der Druck in den Gaskammern durch das
Verhältnis der Drosselwiderstände der Verbindungen der
Gaskammern mit dem übrigen Innenraum des Gassackes
einerseits sowie der Auslässe andererseits bestimmt.
Gleichzeitig wird durch diese Konstruktion in wünschens
werter Weise gewährleistet, daß das aus dem Gassack ab
strömende Gas nicht unmittelbar auf den zu schützenden
Insassen treffen kann.
Die Gaspolster können die Form von Rippen haben.
Statt dessen ist es auch möglich, etwa halbkugelförmige
Gaspolster anzuordnen.
Im übrigen können an der Umhüllung der Gaspolster, insbe
sondere auf der der Windschutzscheibe zugewandten Seite
noch polsterartige Materialien, wie z. B. Styroporkugeln
od. dgl., angeordnet sein, durch die der Aufprall auf die
Innenseite der Windschutzscheibe noch weiter gedämpft werden
kann.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläu
terung besonders vorteilhafter Ausführungsformen verwiesen,
die in der Zeichnung dargestellt sind.
Dabei zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt in Fahrzeuglängsrichtung
durch einen gemäß der Erfindung ausgebildeten Gassack
in aufgeblasenem Zustand,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die der Windschutzscheibe zuge
wandten Gaspolster entsprechend dem Pfeil II in Fig. 1,
wobei die Fig. 2 eine erste Ausführungsform der Gas
polster darstellt,
Fig. 3 einen Schnitt entsprechend der Schnittlinie III-III
in Fig. 2,
Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht einer abgewan
delten Ausführungsform und
Fig. 5 eine weitere der Fig. 2 entsprechende Ansicht einer
abgewandelten Ausführungsform.
Gemäß Fig. 1 ist im Instrumententräger 1 eines Kraftfahrzeuges
auf der Beifahrerseite unterhalb der Windschutzscheibe 2 ein
zum Fahrzeuginnenraum offenes wannenartiges Gehäuse 3 zur Auf
nahme eines Gasgenerators 4 angeordnet, welcher bei einem
Unfall automatisch einen bei Nichtgebrauch in das Gehäuse 3
zusammengefaltet eingelegten Gassack 5 aufbläst, dessen
Innenraum mit dem Innenraum des Gehäuses 3 kommuniziert.
Beim Aufblasen des Gassackes 5 werden automatisch Klappen 6
geöffnet, die normalerweise das Gehäuse 3 zum Fahrzeuginnen
raum hin abschließen und dabei den in das Gehäuse 3 einge
legten Gassack 5 überdecken.
Wie dargestellt, bildet der Gassack 5 im aufgeblasenen
Zustand ein Auffangkissen, durch das ein Aufprall des In
sassens auf den Instrumententräger 1 sowie die Windschutz
scheibe 2 verhindert wird.
Auf der der Windschutzscheibe 2 zugewandten Seite besitzt
der Gassack 5 einen von seinem übrigen Innenraum 7 geson
derten Gaspolsterteil 8. Dieser besteht im wesentlichen aus
einer flachen Gaskammer, die über eine Öffnung 9 in der
Trennwand 10 zwischen Innenraum 7 und Gaspolsterteil 8
mit dem Innenraum 7 kommuniziert und nach außen führende
Gasöffnungen 11 besitzt. An der Öffnung 9 ist eine Membrane 12
angeordnet, so daß die Gase aus dem Innenraum 7 beim Einströmen
in den Gaspolsterteil 8 einen gewissen Drosselwiderstand über
winden müssen. Die Strömungswiderstände der Öffnung 9 bzw.
der dort angeordneten Membran 12 einerseits und der Gasöffnun
gen 11 andererseits sind so bemessen, daß innerhalb des Gas
polsterteiles 8 ein gegenüber dem übrigen Innenraum 7 des Gas
sackes 5 deutlich verminderter Gasdruck besteht.
Der Gaspolsterteil 8 bildet also eine weiche "Zwischenlage"
zwischen Windschutzscheibe 2 und Gassack 5 bzw. dem durch
den Innenraum 7 gebildeten Teil des Gassackes 5.
In grundsätzlich gleicher Weise kann auch auf der dem
Insassen zugewandten Seite des Gassackes 5 ein Gaspolster
teil 8 angeordnet sein, um auch zwischen dem Insassen und
dem Gassack 5 eine weiche "Zwischenlage" zu bilden, durch
die die Gefahr von Verletzungen des Insassens noch weiter
vermindert wird.
Der der Windschutzscheibe 2 zugewandte Teil der Hülle des
Gaspolsterteiles 8 kann gemäß Fig. 2 so ausgebildet bzw.
genäht sein, daß rasterartig angeordnete, kuppelförmige
Puffer gebildet werden, mit denen sich der Gassack 5
auf der Windschutzscheibe 2 abstützt.
Gemäß Fig. 3 können im Zentrum der kuppelartigen Puffer
auf der Innenseite das Gassackhülle nachgiebige Polster
kugeln 13 od. dgl., beispielsweise aus Styropor, angeordnet
sein, um den Aufprall des Gassackes 5 auf die Windschutz
scheibe 2 noch weiter zu dämpfen.
Gemäß den Fig. 4 und 5 können auch rippenförmige Puffer
vorgesehen sein, wobei die Längsrichtung der Rippen in
Fahrzeugquerrichtung oder in Fahrzeuglängsrichtung verlaufen
kann.
Die in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Anordnungen können
auch auf der dem Insassen zugewandten Seite des Gassackes 5
angeordnet sein.
Claims (6)
1. Rückhaltesystem für Insassen von Kraftfahrzeugen,
mit einem Gassack, welcher bei einem Unfall automatisch
mittels eines unterhalb der Windschutzscheibe im Armaturen
brett bzw. Instrumententräger oder in einem dazu benach
barten Teil, wie z. B. Lenkhandrad, angeordneten Gasgenerators
aufgeblasen wird und ein den Instrumententräger abschirmendes,
gegebenenfalls auf der Innenseite der Windschutzscheibe auf
liegendes Auffangkissen für den Insassen bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der der Windschutzscheibe (2) zugewandten Seite
des Gassackes (5) und/oder auf dessen dem Insassen zugewandter
Seite zumindest ein aufblasbares und im Vergleich zum Gas
sack relativ weiches Gaspolster (8) angeordnet ist.
2. Rückhaltesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bzw. die Gaspolster (8) durch mindestens eine von
dem übrigen Innenraum (7) des Gassackes (5) gesonderte
Gaskammer gebildet wird, die mit dem übrigen Innenraum (8)
sowie über Auslässe (11) mit dem Außenraum kommuniziert,
derart, daß Gas aus dem übrigen Innenraum (7) über die
gesonderte Gaskammer nach außen abströmt.
3. Rückhaltesystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die insassen- bzw. windschutzscheibenseitige Wand
des Gaspolsters bzw. der Gaspolster (8) bildende Teil der
Gassackhülle so geformt ist, daß pufferartige Auswölbungen
gebildet werden.
4. Rückhaltesystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswölbungen kuppelförmig ausgebildet sind.
5. Rückhaltesystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswölbungen Rippenform haben.
6. Rückhaltesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der dem Insassen oder der Windschutzscheibe (2)
zugewandten Seite des Gassackes (5) bzw. des Gaspolsters
oder der Gaspolster (8) nachgiebiges Polstermaterial
(Styropor) angeordnet ist.
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