DE4235231A1 - Verfahren zur Kontrolle der Entrichtung und zum Einzug nicht entrichteter Benutzungsgebühren (Maut) nach der Benutzung gebührenpflichtiger Fahrwege - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kontrolle der Entrichtung von Benutzungsgebühren und zum Einzug von nichtentrichteten Benutzungsgebühren nach der Benutzung gebührenpflichtiger Fahrwege, die in verkehrs- und fi­ nanztechnischen Bereichen Anwendung findet.

Die gegenwärtigen Lösungen der Entrichtung von Maut er­ fordern keine Kontrolle der Entrichtung, weil die Gebühr an der Mautstelle zu entrichten ist. Beim üblichen Gebüh­ reneinzugsverfahren muß jeder Fahrzeugführer, dessen Fahrzeug in eine gebührenpflichtige Straße einfahren will, an einer Einfahrt-Mautstelle anhalten. Dort gibt der Bediener der Mautstelle dem Fahrzeug betreffende In­ formationen, wie z. B. die Fahrzeuggröße, Fahrzeugtyp über eine Tastatur in einen Kartenautomat ein. Aufgrund dieser Information wird eine Mautkarte vom Automat ausgegeben. Auf der Mautkarte sind das Datum, die Nummer der Maut­ stelle und der Fahrzeugtyp verschlüsselt eingetragen. Nach dem Empfang der Mautkarte darf der Fahrzeugführer in den gebührenpflichtigen Fahrweg einfahren. Bei Abfahrt von dem gebührenpflichtigen Fahrweg muß der Fahrzeugfüh­ rer an einer Ausfahrt-Mautstelle anhalten und den dort arbeitende Bediener die Mautkarte aushändigen. Nach der Auswertung der Mautkarte mit Hilfe eines Mautkartenlese­ automaten wird vom Fahrzeugführer die Gebühr vom Bediener abkassiert. Das hat zur Folge, daß Behinderungen im Ver­ kehrsfluß eintreten. Eine Reduzierung dieser Behinderung unter Benutzung des vorher beschriebenen Verfahrens ist nur mit hohem finanziellen, bautechnischen und umweltbe­ lastetenden Aufwand erreichbar. Zusätzlich tritt durch das bedingte Anhalten und Anfahren eine erhöhte Schadstoffemission auf.

Weiterhin wird in der Patentschrift DE 38 33 716 ein Stra­ ßenbenutzungsgebühr- Kollektorautomat für Mautstraßen be­ schrieben. Dieser Automat dient zur Feststellung von Da­ ten aller eine Mautstraße benutzten Fahrzeuge und reali­ siert das Gebühreneinzugsverfahren für jedes die Maut­ straße benutzende Fahrzeug. Durch den Gebühreneinzug nach bzw. bei Benutzung der Mautstraße muß jeder Benutzer zwecks Gebühreneinzug registriert werden. Das hat zur Folge, daß eine umfangreiche Speicherung erforderlich ist.

Die Aufgaben der Erfindung bestehen darin, Fahrzeuge auf gebührenpflichtigen Fahrwegen bezüglich der Entrichtung der Gebühr ohne bedingte Fahrtunterbrechung und mit mög­ lichst geringem Aufwand zu überprüfen und den Einzug nichtentrichteter Gebühr zu realisieren.

Erfindungsgemäß werden die Aufgaben im wesentlichen durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche 2 bis 9 beschreiben Ausgestaltungsformen der Erfindung.

Die Erfindung ermöglicht vorteilhafterweise die Entkopp­ lung der Gebührenentrichtung von der Mautstelle und be­ seitigt die für die Entrichtung der Gebühr erforderliche Fahrtunterbrechung. Da nur die Fahrzeuge registriert wer­ den, die keine Mautkennungssendung bzw. Mautzahlungsein­ heiten besitzen, reicht geringer Speicherumfang.

Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels nä­ her erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen

Fig. 1 einen gebührenpflichtigen Fahrweg mit einer Maut­ kontrollstelle,

Fig. 2 eine Ausführungsform der Mautkennung,

Fig. 3 eine Mautstellenkontrolleinheit,

Fig. 4 fahrspurbezogene Mautkontrolleinheiten,

Fig. 5 einen Mautkennungssender.

Claims (9)

1. Verfahren zur Kontrolle der Entrichtung und Einzug von Benutzungsgebühren (Maut) auf gebührenpflichtigen Straßen und zum Einzug von nichtentrichteten Benutzungsgebühren nach der Benutzung gebührenpflichtiger Fahrwege, wobei die Fahrzeuge Mautkontrollstellen passieren, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jedes, einen Mautfahrweg benutzendes Fahrzeug an Mautkontrollstellen auf Sendung mindestens einer am Fahrzeug mitgeführter Mautkennung geprüft wird, daß die Mautkennung aus einem Mautkennungszeichen und aus einem, die Anzahl der noch zur Verfügung stehenden, gut­ geschriebenen Mautzahlungseinheiten charakterisierenden Zeichen besteht, daß mit dem Empfang des Mautkennungszei­ chens Streichungen von mindestens einer Mautzahlungsein­ heit für das passierende Fahrzeug vorgenommen werden, daß bei nicht vorhandener Mautkennungssendung bzw. nicht vor­ handenen Mautzahlungseinheiten das Kraftfahrzeug-Kennzei­ chen registriert und mit zugeordnetem Datum, Uhrzeit und Mautkontrollstellennummer eine Mitteilung bereitgestellt wird, daß aus den Mitteilungen zusammenhängender Mautkon­ trollstellen die zu entrichtenden Mautzahlungseinheiten des der Mitteilung zugeordneten Fahrzeugs ermittelt wer­ den.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der anhand des Kraftfahrzeug-Kennzeichens ermittelte Fahrzeughalter zur Zahlung mindestens der Maut veranlaßt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der das Kraftfahrzeug-Kennzeichen erfassende Sensor ein opto-elektronischer Sensor ist.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mautkennung eine schmalbandige Ausbreitungscharakte­ ristik aufweist und die Aussendung der Mautkennung nach oben ständig wiederholend erfolgt.

5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Streichung einer Mautzahlungseinheit in ei­ ner Mautzahlungstabelle des jeweiligen Fahrzeugs an jeder einmal durchfahrenden Mautkontrollstelle einmal vorgenom­ men wird.

6. Verfahren nach Anspruch 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Mautkontrollstelle durch wiederholten Empfang die Streichung einer Mautzah­ lungseinheit überprüft wird.

7. Verfahren nach den obigen Ansprüchen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Streichung einer Mautzahlungseinheit dem Fahrzeugführer signalisiert wird.

8. Verfahren nach den obigen Ansprüchen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß bei nicht vorhandenen Mautzahlungseinheiten eine zur Streichung verschiedene Signalisierung erfolgt.

9. Verfahren nach den obigen Ansprüchen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die obigen Handlungen in der Mautkontroll­ stelle fahrspurbezogen durchgeführt werden.