DE4234640A1 - Urodynamik-Rektal-Katheter - Google Patents

Description

Es handelt sich bei dem im folgendem beschriebenen Patent um einen Katheter zur Druckaufnahme im menschlichen Enddarm.

Prinzip

Die Druckmessung im Enddarm (C) wird in der Medizintechnik im Rah­ men urodynamischer Untersuchungen zur Abklärung von Harn­ blasenentleerungsstörungen durchgeführt.

Die Druckaufnahme erfolgt über eine Wassersäule, die beginnend im Rektalkatheter über ein druckstabiles Schlauchsystem auf einem Druckwandler außerhalb des menschlichen Körpers lastet. Die Wassersäule wird bei athmosphärischen Luftdruck auf Null geeicht. Das anschließend geschlossene System nimmt daraufhin den Druck im Endarm (C) auf.

Beschreibung

Der Meßkatheter besitzt am distalen Ende zwei voneinander getrennte Ballons. Der 1. Ballon liegt um das distale, abgerundete Katheterende auf einer Strecke von 3 cm. Der darin befindliche Katheteranteil enthält auf dieser Strecke mehrere Katheteraugen (2). Der Ballon besteht aus halbsteifem Material und steht seinerseits über mehrere schlitzförmige Öffnungen (3) mit dem Außenraum (Enddarm) (C) in Verbindung. Unmittelbar darunter befindet sich ein 2. Ballon (4), der wie bei einem Blasenkatheter mit 30 ml Wasser gefüllt werden kann und die Position des Meß- Katheters im Enddarm gewährleisten soll.

Am proximalen Ende des Katheters befinden sich zwei Anschlüsse, über die zum einen der Halteballon (4) gefüllt und zum andern das Schlauchsystem zur Aufnahme des Rektumdruckes angeschlossen wird. Bei dem letztgenannten handelt es sich um einen Luer-Adapter (6), der Anschluß zum Halteballon entspricht dem eines Blasenverweilkatheters.

Der Katheter besteht bis auf Halteballon (4) und Schutzballon (1) so­ wie der Anschlüsse a und b aus relativ druckstabilen Gummi, so daß eine Druckverminderung nach Windkesselprinzip zu vernach­ lässigen ist.

Funktion

Der Katheter wird in den Enddarm (C) eingelegt, der Halteballon (4) mit einer Injektionsspritze mit 5-30 ml Wasser befüllt und an­ schließend zurückgezogen, bis der Halteballon (4) oberhalb des analen Schließmuskels (e) zu liegen kommt. Anschluß b wird mit dem Schlauchsystem verbunden, das seinerseits über einen Drei­ wegehahn an den Druckaufnehmer angeschlossen wird. Über den Dreiwegehahn wird nun Schlauchsystem und Katheterlumen mit Wasser gefüllt. Das Wasser gelangt über das Katheterende und über die Katheteraugen in den Schutzballon. Überschüssiges Wasser entweicht über die kleinen Öffnungen des Schutzballons in den Enddarm (C). Der Schutzballon (1) hat lediglich die Aufgabe, die Katheteraugen (2) vor Verstopfung durch eventuell im Enddarm (C) befindlichem Kot zu bewahren. Schließlich erfolgt die athmo­ spherische Nulleichung und die Messung kann beginnen.

Neuerung

1. Bislang gibt es keinen Urodynamik-Rektal-Katheter mit Hal­ teballon.

2. Bislang existiert kein Rektalkatheter mit Öffnungen im Schutzballon, welche sowohl Befüllen als auch Messen direkt über das Katheterlumen ermöglichen und darüberhinaus eine di­ rekte Verbindung zum im Enddarm herrschenden Druck herstellen. Die bislang auf dem Markt erschienenen Rektalkatheter sind da­ her kompliziert konstruiert, da sie zum Befüllen des Schutz­ ballons und zur Druckaufnahme am Druckwandler unterschiedliche Kanäle verwenden müssen. Folglich entstehen hohe Produktions­ kosten. Darüberhinaus kann beim Befüllen des geschlossenen Schutzballons ein Eigeninnendruck entstehen, der die Druckmes­ sung im Endarm verfälscht.

3. Billiges Kathetermaterial. Bisherige Rektalkatheter bestehen oft aus teurem Silikon, welches bei Harnblasenverweilkathetern gut geeignet ist zur Blaseninfektprophelaxe. Da der Enddarm jedoch nicht steril ist, erübrigt sich dies bei Rektalkathe­ tern.

4. Herstellung unsteril. Einige Rektalkatheter werden im Rah­ men ihrer Produktion steril eingeschweißt. Dies erübrigt sich ebenfalls aus oben genannten Gründen.

Verbesserung Aus Neuerung 1

Es gibt vorwiegend neurogene Blasenstörungen, welche mit einem schlaffen Analschließmuskel einhergehen. Herkömmliche Rektal­ katheter versagen hier oft, da sie spätestens beim Blasenent­ leerungsversuch mit Bauchpresse aus dem Enddarm gleiten.

Aus Neuerung 2

Wegfall eines Druckaufnahmekanals, somit geringere Produkti­ onskosten.

Aus Neuerung 3 und 4

Geringere Produktionskosten.

Urodynamik-Rektal-Katheter

Der Meßkatheter besitzt am distalen Ende zwei voneinander getrennte Ballons. Der 1. Ballon liegt um das distale, abgerundete Katheterende auf einer Strecke von 3 cm. Der darin befindliche Katheteranteil enthält auf dieser Strecke mehrere Katheteraugen (2). Der Ballon besteht aus halbsteifem Material und steht seinerseits über mehrere schlitzförmige Öffnungen (3) mit dem Außenraum (Enddarm) (C) in Verbindung. Unmittelbar darunter befindet sich ein 2. Ballon (4), der wie bei einem Blasenkatheter mit 30 ml Wasser gefüllt werden kann und die Position des Meß- Katheters im Enddarm gewährleisten soll.

Am proximalen Ende des Katheters befinden sich zwei Anschlüsse, über die zum einen der Halteballon (4) gefüllt und zum andern das Schlauchsystem zur Aufnahme des Rektumdruckes angeschlossen wird. Bei dem letztgenannten handelt es sich um einen Luer-Adapter (6), der Anschluß zum Halteballon entspricht dem eines Blasenverweilkatheters.

Der Katheter besteht bis auf Halteballon (4) und Schutzballon (1) so­ wie der Anschlüsse a und b aus relativ druckstabilen Gummi, so daß eine Druckverminderung nach Windkesselprinzip zu vernach­ lässigen ist.

Claims (1)

1. Rektaler Katheter mit Halteballon und einen Schutzballon. Der Schutzballon hat Runde oder Schlitzförmige Löcher, über die das überschüssige Wasser entweichen kann. Der Halteballon verhindert ein herausgleiten des Katheters, bei Blasenentleerungsversuchen durch Bauchpressen aus dem Enddarm.