DE4234466A1 - Verfahren zum Bestimmen der Konzentration eines einen Tracer enthaltenden Wirkstoffes in Wirkstofflösungen - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen der Konzentration eines einen Tracer enthaltenden Wirkstoffes in WirkstofflösungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Kon
zentration eines einen Tracer enthaltenden Wirkstoffes in
wäßrigen oder nichtwäßrigen Wirkstofflösungen, die insbe
sondere zur Reinigung oder Desinfektion von Behältern, wie
Flaschen, Kegs, Kästen und Tanks und/oder Rohrleitungen in
der lebensmittelverarbeitenden Industrie sowie zur indu
striellen Reinigung in Durchlaufwaschanlagen eingesetzt
werden, wobei die Konzentration des Wirkstoffes in der Lö
sung über eine Bestimmung ihres Tracer-Gehaltes gemessen
wird.
Derartige Verfahren werden bevorzugt in kontinuierlichen
Reinigungsanlagen eingesetzt, bei denen die zu reinigenden
Gegenstände Reinigungslösungen oder Desinfektionslösungen
durchlaufen, z. B. in Flaschenreinigungsmaschinen, Behälter
waschmaschinen, Reinigungsanlagen zur Reinigung geschlosse
ner Systeme, wie Rohrleitungen und Tanks (CIP-Systeme), so
wie Reinigungsanlagen für metallische Teile und Textilien.
Bei der Verwendung von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln
in der gewerblichen Wirtschaft ist es aus ökologischen und
ökonomischen Gründen zwar erwünscht, Überdosierungen zu
vermeiden, eine Unterdosierung führt aber zu einem ungenü
genden Reinigungsergebnis. Eine Lösung dieses Problemes
wird zusätzlich erschwert, wenn die zu reinigenden Gegen
stände kontinuierlich Reinigungs- und/oder Desinfektionsbä
der durchlaufen, wie dies häufig bei der gewerblichen Rei
nigung, z. B. bei der Flaschen-, Fässer-, Keg- und Behäl
terreinigung und der gewerblichen Reinigung von Metalltei
len oder Textilien der Fall ist. Mit den gereinigten oder
desinfizierten Gegenständen wird nämlich Reinigungs- oder
Desinfektionsmittel aus dem Bad ausgeschleppt, so daß eine
kontinuierliche oder diskontinuierliche Auffüllung des Rei
nigungs- oder Desinfektionsbades mit Frischwasser vorgenom
men wird. Die sich allmählich verringernde Konzentration an
Reinigungs- oder Desinfektionsmittel wird gemessen und bei
Bedarf nachdosiert.
Bei Reinigungssystemen für geschlossene Anlagen (CIP-Syste
me), bei denen die Reinigungs- und Desinfektionslösung
mehrfach verwendet wird, treten z. B. durch Mischphasen bei
der Vor- und Nachspülung ebenfalls Verdünnungseffekte auf.
Zusätzlich muß bei der Stapelung gebrauchter Reinigungslö
sungen, die üblicherweise mit Frischwasser aus den Rohrlei
tungen geschoben werden, gesteuert werden, bis zu welchem
Zeitpunkt oder ob die rückkehrende Lösung in den Stapel
behälter geführt wird, und ab wann die Konzentration an
Reinigungs- oder Desinfektionsmittel im Nachspülwasser das
Auffangen nicht mehr lohnt und vor allem, ab welcher Nach
spüldauer die Anlage erneut mit Lebensmitteln befüllt wer
den kann, ohne daß eine Kontamination mit Reinigungs- oder
Desinfektionschemikalien befürchtet werden muß. Dieses Ver
fahren bei der CIP-Reinigung wird als "Phasentrennung" be
zeichnet.
Bei diesen Betriebsweisen kommt der präzisen Messung der
Reinigungs- und Desinfektionsmittelkonzentration in der
Reinigungs- oder Desinfektionslösung oder in dem Nachspül
wasser somit eine überragende Bedeutung zu. Bei der Reini
gung sind die Wirkstoffkonzentrationen aus den genannten
Gründen in engen Grenzen zu halten. Zum Beispiel führen bei
der Reinigung wiederbefüllbarer PET-Flaschen (PET=Polyethy
lenterephtalat) zu hohe Konzentrationen zur Spannungsrißko
rrosion, bei zu niedrigen Konzentrationen werden die Fla
schen ebenfalls angegriffen und das Reinigungsergebnis ist
ungenügend. Im CIP-Prozeß ist der letzte Vorgang häufig ein
Desinfektionsschritt. Besonders die Kontamination von Le
bensmitteln mit den häufig toxischen Desinfektionsmitteln
ist zu vermeiden und der Nachspülprozeß daher besonders
sorgfältig zu überwachen.
Die bisher bekannten Verfahren zur Konzentrationsbestimmung
weisen Nachteile auf. Als Online-Meßmethode wird die Leit
fähigkeitsmessung durchgeführt. Damit Leitwertschwankungen
im Leitungswasser nicht zu Meßfehlern führen, setzt die si
chere Durchführung dieser Methode jedoch einen relativ ho
hen Leitwert der Wirkstofflösung von üblicherweise minde
stens 3 bis 4 mS voraus, der lediglich von stark alkali
schen, stark sauren oder hohen Konzentration an sonstigen
Elektrolyten enthaltenden Lösungen erreicht wird. Das Feh
len geeigneter Online-Meßmethoden für weitgehend neutrale
bzw. salzarme Wirkstofflösungen, wie z. B. Desinfektionsmit
teln auf Basis quaternärer Ammoniumverbindungen oder Bigua
niden, erschwert deren Einsatz für die CIP-Reinigung in der
Lebensmittelindustrie erheblich. Wird in Flaschenreini
gungsmaschinen die Leitfähigkeit als Maß für die Wirkstoff
konzentration herangezogen, so täuschen die erhaltenen Wer
te eine zu hohe Wirkstoffkonzentration vor, da durch den
Eintrag von Kohlendioxid und durch z. B. aus der Auflösung
von Aluminiumfolie erhaltene Salze die Leitfähigkeit der
Lauge allmählich ansteigt.
Eine andere, praxisübliche Art der Dosierung von Wirkstoff
konzentraten ist die Dosierung proportional zum Flaschen
durchsatz. Dieser Methode liegt die Überlegung zugrunde,
daß jede Flasche mit der Flaschenzelle eine konstante Menge
an Reinigungslauge aus dem Bad ausschleppt. Je nach Ver
steinung der Flaschenzellen, Schaumverhalten der Lösung und
Lenkung der Flüssigkeitsströme zwischen den verschiedenen
Bädern industrieller Flaschenreinigungsmaschinen ändert
sich diese Menge jedoch. Aus der betrieblichen Praxis ist
bekannt, daß bei Dosierung nach den genannten Methoden die
tatsächliche Reinigungsmittelkonzentration im Laufe weniger
Tage von der Sollkonzentration um 50% oder mehr abweichen
kann. Liegen technische Defekte der Dosiereinrichtung vor,
können diese erst nach der in Intervallen von 1 bis 5 Tage
durchgeführten, aufwendigen manuellen Konzentrationsbestim
mung erkannt und behoben werden. In diesen Fällen treten in
der betrieblichen Praxis Konzentrationsschwankungen um ei
nen Faktor von etwa bis zu 40 auf.
Genauer als die Leitfähigkeitsmessung arbeiten andere Be
stimmungsmethoden, mit denen der Gehalt an Wirkstoff auf
chemisch-analytischem Weg bestimmt wird. Diese Verfahren
sind jedoch zeitintensiv, nur manuell durchführbar und kön
nen die Konzentration nicht kontinuierlich erfassen. So
kann bei Jod/Jodid als Tracer enthaltenden Wirkstoffen de
ren Konzentration in der Wirkstofflösung durch eine Be
stimmung des in der Lösung vorhandenen Jods vorgenommen
werden. Dabei wird mittels Aktivkohlefiltration das Netz
mittel aus einer Probe der Wirkstofflösung entfernt. Die in
der Lösung vorhandenen Jodionen werden oxidiert, vorhande
nes Eiweiß wird durch Zugabe von Kupfersulfat gebunden.
Nach einer Extraktion des Jods in Chloroform oder Methylen
chlorid wird der Jodgehalt photometrisch bestimmt. Über ei
ne Eichkurve kann daraus die Wirkstoffkonzentration ermit
telt werden. Neben den genannten Nachteilen ist diese
Methode sehr zeitintensiv und mit einer hohen Störanfällig
keit behaftet. Nachteilig ist ferner der notwendige Einsatz
vor chlorhaltigen Lösungsmitteln.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Lösung zu schaf
fen, mit der eine Bestimmung der Wirkstoffkonzentration und
ggf. eine Nachdosierung zuverlässig, genau, schnell, wenig
störanfällig und kontinuierlich möglich ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs be
zeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als
Tracer ein Fluoreszenzfarbstoff eingesetzt wird und die
Fluoreszenzfarbstoffkonzentration in der Lösung lichtop
tisch gemessen und entsprechend aus den erhaltenen Meßwer
ten die Konzentration des Wirkstoffes bestimmt wird.
Mit dieser Verfahrensführung ist es überraschend möglich,
eine zuverlässige, genaue und schnelle kontinuierliche Be
stimmung der Wirkstoffkonzentrationen vorzunehmen. Darüber
hinaus hat die Verwendung eines Fluoreszenz-Tracers zudem
gegenüber anderen Tracer-Substanzen, wie z. B. Kaliumjodid,
den großen Vorteil, aufgrund einer größeren chemischen Ähn
lichkeit, z. B. im Hinblick auf die Molekülgröße, ein den
reinigungs- und desinfektionsaktiven Verbindungen (oberflä
chenaktiven Substanzen) bzw. den Entschäumern ähnlicheres
Verhalten bezüglich Verteilung, Diffusion, Absorption und
damit Ausschleppung zu besitzen. Durch die Verwendung eines
Fluoreszenzfarbstoffes kann die Konzentration über eine Op
tik fluoreszenzspektrometisch ermittelt werden, wobei die
Konzentration des Fluoreszenzfarbstoffes direkt mit der
Konzentration der Wirkstoffe korreliert und somit eine Do
sierungssteuerung zur Vermeidung von Über- und Unterdosie
rungen möglich ist.
Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Fluoresenzfarbstoffkon
zentration mit Hilfe einer Inline-Fluoreszenz-Sensorik ge
messen wird und daß die Fluoreszenzfarbstoffkonzentration
in der Lösung zwischen 0,01 und 10.000 ppm, insbesondere
zwischen 0,1 und 2.500 ppm, liegt.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß mit der Messung der Fluoreszenzfarbstoff
konzentration gleichzeitig die Trübung der Lösung ermittelt
wird, was unmittelbar möglich ist.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgese
hen, daß die Fluoreszenzenmessung mit Hilfe einer Faserop
tik unmittelbar in der zu vermessenden Lösung oder mit Hil
fe eines im Seitenstrom kontinuierlich entnommenen Teils
der Lösung erfolgt.
Bei Einsatz einer Faseroptik zur Fluoreszenz- und Trübungs
messung ist bevorzugt vorgesehen, daß das eingestrahlte
Licht nur die Wellenlänge des Anregungsspektrums enthält,
das in der Lösung rückgestreut und durch mindestens zwei
Filter in den Anteil des rückgestreuten Lichts mit der An
regungswellenlänge und den Anteil des Lichts mit der Emmis
sionswellenlänge aufgeteilt wird, wobei zur Messung der
Trübung der Anteil des rückgestreuten Lichts der Anregungs
wellenlänge und zur Messung der Wirkstoffkonzentration der
Anteil des rückgestreuten Lichts der Emmissionswellenlänge
eingesetzt wird.
Wenn die Fluoreszenzmessung im Seitenstrom erfolgt, ist be
vorzugt vorgesehen, daß das eingestrahlte Licht am langwel
ligen Ende des Spektrums maximal die Anregungswellenlänge
des Fluoreszenzfarbstoffes enthält, daß aus dem im rechten
Winkel aus der Lösung abgestrahlten Licht nur der Wellen
längenbereich herangezogen wird, bei dem die Emmissionswel
lenlänge das Minimum darstellt oder nur die Emmissionswel
lenlänge selbst enthält, und daß vom Durchlicht ohne oder
nach Filterung zum Ausschluß der Wellenlänge oberhalb der
Anregungswellenlänge mit Hilfe von Intensitätsmessungen die
Trübung der Lösung bestimmt wird.
Grundsätzlich kommen als Fluoreszenztracer insbesondere
Substanzen mit Anregungswellenlänge und Emmissionswellen
länge im ultravioletten und sichtbaren Wellenlängenbereich
in Frage. Hier haben sich Salicylsäure oder ihre Salze,
insbesondere Natriumsalicylat, Alkylbenzolsulfonate, z. B.
Isopropylbenzolsulfonat, optische Aufheller aus dem Bereich
der Waschmittelherstellung, Fluorescein oder Natrium-3-Oxy
pyrentrisulfonsäure als vorteilhaft erwiesen.
Es ist vorteilhaft vorgesehen, daß die Konzentration des
Wirkstoffes aus der gemessenen Intensität mittels einer Ka
librierkurve bestimmt wird, die durch gemessene Intensitä
ten mindestens zweier unterschiedlicher Konzentrationen des
Wirkstoffes in der zu überwachenden Lösung festgelegt wor
den ist.
Ganz besonders vorteilhaft ist vorgesehen, daß der den
Fluoreszensfarbstoff enthaltende Wirkstoff in wäßrige oder
nichtwäßrige Wirkstofflösung dosiert oder nachdosiert
wird, wobei die Dosierung oder Nachdosierung von einer Re
geleinrichtung gesteuert wird, die die ermittelte Ist-Kon
zentration mit einer vorgegebenen Soll-Konzentration ver
gleicht.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
man Vor- und Nachspülwasser in Reinigungssystemen für ge
schlossene Anlagen (CIP-System) von den wäßrigen oder
nichtwäßrigen Wirkstofflösungen trennt, in dem die Phasen
trennung von einer Einrichtung gesteuert wird, die die er
mittelte Konzentration des Wirkstoffes mit einer vorgegebe
nen Soll-Konzentration vergleicht und entsprechend dem Ver
gleichsergebnis Regeleinrichtungen, beispielsweise Ventile,
zur Phasentrennung ansteuert.
Das Verfahren läßt sich vorteilhaft zur Messung der Wirk
stoffkonzentration in den Laugenbädern und Wasserzonen in
dustrieller Flaschenreinigungsmaschinen, zur Messung der
Wirkstoffkonzentration von Reinigungs- oder Desinfektions
mittellösungen für geschlossene Anlagen (CIP-Systeme) in
der Lebensmittelindustrie oder auch zur Messung der Wirk
stoffkonzentrationen in industriellen Durchlaufwaschanla
gen, insbesondere für die Reinigung von Blechen oder Texti
lien, einsetzen, wobei die zu reinigenden, durchlaufenden
Gegenstände einen Teil der Wirkstofflösung aus den Wirk
stoffbädern ausschleppen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung und
zweier Ausführungsbeispiele beispielsweise näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 in einer Prinzipskizze eine Vorrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 eine andere Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens und in den,
Fig. 3 bis 5 unterschiedliche Darstellungen von Meßergeb
nissen.
Im Falle einer direkten, faseroptischen Bestimmung, die in
Fig. 1 dargestellt ist, wird über ein Lichtleiterfaserbün
del 3 Licht in eine Lösung eingestrahlt, dessen Wellenlän
genspektrum nur den schmalen Ausschnitt der Anregungswel
lenlänge des Farbstoffes enthält. Dies wird dadurch er
reicht, daß das Licht einer Lichtquelle 1, das die Anre
gungswellenlänge des Fluoreszenzfarbstoffes enthält, zu ei
nem Filter 2 gelangt, der nur die Anregungswellenlänge
durchläßt (Bandpaß).
Das Licht wird daraufhin über die Faseroptik 3 zu einem
Meßkopf 4 geleitet. Mit einem zweiten Faserbündel wird zu
rückgestreutes Licht über ein schnell rotierendes Filterrad
5 auf ein lichtempfindliches elektronisches Bauteil 6, z. B.
eine Photodiode, geführt. Das Filterrad enthält zum einen
einen Filter, der in seiner Wellenlänge der Anregungswel
lenlänge des Farbstoffs entspricht, zum anderen einen Fil
ter, der in seiner Wellenlänge in einem spektralen Bereich
der Emmissionswellenlänge liegt. Dabei sind die Auswahl der
Filter und des Farbstoffes so zu treffen, daß die Wellen
längenbereiche der Filter nicht überlappen und Absorptions-
und Emmissionswellenlänge des Farbstoffes genügend weit
auseinanderliegen.
Die vom lichtempfindlichen Sensor empfangene Intensität aus
dem Wellenlängenbereich des Absorptionsspektrums entspricht
dem zurückgestreuten Lichtanteil in der Lösung und ist ein
Maß für die Trübung und somit Verschmutzung der Reinigungs-
oder Desinfektionslösung. Die Intensität im Bereich der Em
missionswellenlänge dagegen ist ein direktes Maß für die
Konzentration des Fluoreszenzfarbstoffes in der Reinigungs-
oder Desinfektionslösung und korreliert mit dem zu verfol
genden Wirkstoffgehalt. Die Anordnung mit einer Lichtlei
teroptik hat außer den genannten grundsätzlichen Vorteilen
der Verwendung eines Fluoreszenz-Markierers den zusätzli
chen Vorteil, daß der Meßkopf 4 an einer beliebigen Stelle
innerhalb geschlossener Rohrleitungssysteme direkt im Rohr
innerhalb der Flüssigkeitsströmung eingesetzt werden kann.
Soll die Probe im Seitenstrom entnommen werden, was eben
falls an jeder Stelle des gesamten Rohrleitungs- und Behäl
tersystems möglich ist, so kann der in Fig. 2 beispielhaft
wiedergegebene Aufbau verwendet werden, der in einem Gehäu
se 14 montiert ist. Die Reinigungs- oder Desinfektionslö
sung strömt durch eine Durchflußküvette 10 von unten ein
und strömt am Küvettenkopf aus, so daß eingeschleppte Luft-
und Schaumblasen in jedem Fall ohne Schwierigkeiten aus dem
Küvetteninneren mit dem der Erdanziehung entgegengerichte
ten Flüssigkeitsstrom ausgetragen werden.
Eine Lichtquelle 1a, die ein die Anregungswellenlänge ent
haltendes Spektrum mit genügender Intensität ausstrahlt,
befindet sich in einem lichtdichten Gehäuse 2a, das eine
Durchführung für einen elektrischen Anschluß 3a und einen
Lichtauslaß 4a, der durch eine geeignete Linse dargestellt
sein kann, enthält. Der sich ausbreitende Lichtkegel bzw.
das durch die Linse parallelisierte Lichtbündel tritt durch
einen optischen Filter 5a hindurch, der entweder nur den
Wellenlängenbereich der Anregung (Bandpaß) oder nur einen
Wellenlängenbereich durchläßt, der die Anregungswellenlänge
als maximale Wellenlänge enthält (Kurzpaß).
Aus dem gefilterten Lichtstrahl wird durch eine optionale
Blende 6a ein paralleles Lichtbündel, das in seiner Breite
schmaler ist als die Küvette. In der Küvette wird Licht der
Anregungswellenlänge teilweise vom in der Reinigungs- oder
Desinfektionslösung vorhandenen Fluoreszenzfarbstoff absor
biert. Dafür wird von den Farbstoffmolekülen entsprechend
Licht der Emmissionswellenlänge in alle Richtungen ausge
strahlt. Durch in der Reinigungs- oder Desinfektionslösung
vorhandene Trübstoffe wird zudem Licht abgelenkt und ge
streut.
Durch eine orthogonal zur Einstrahlrichtung angebrachte
Blende 7 gelangt Fluoreszenzlicht auf einen Filter 8. Die
ser Filter läßt nur Licht der Emmissionswellenlänge (Band
paß) oder einen Wellenlängenbereich durch, bei dem die Ab
sorptionswellenlänge die Untergrenze darstellt (Langpaß).
Damit ist sichergestellt, daß nur Fluoreszenzlicht von der
hinter dem Filter 8 befindlichen lichtempfindlichen Detek
toreinrichtung 9 erfaßt wird. In Einstrahlungsrichtung aus
der Küvette 10 austretendes Licht trifft durch eine Blende
11 auf einen Filter 12. Dieser Filter ist optional und kann
mit dem Vorteil der höheren Lichtintensität wegfallen. Wird
ein Filter eingebaut, so kann ein Filter gewählt werden,
der das Anregungsspektrum durchläßt (Bandpaß) oder bei dem
die Anregungswellenlänge der Obergrenze des Durchlaßberei
ches entspricht (Kurzpaß). In Geradeausrichtung fällt auf
die lichtempfindliche Meßeinrichtung 13 Licht, das durch
die Küvette hindurchgetreten ist. Seine Intensität wird
durch die Trübung der Reinigungs- und Desinfektionslösung
bestimmt.
Im Beispiel wird der Farbstoff Pyranin verwendet. Die Anre
gungswellenlänge liegt im pH-Bereich oberhalb pH 7 bei 450
nm, die Emmissionswellenlänge bei 520 nm. Der Filter 5a ist
ein Kurzpaß mit einer Grenzwellenlänge von 450 nm, der Fil
ter 8 ein Langpaß mit einer Grenzwellenlänge von 500 nm
oder ein Bandpaßfilter mit 520 nm und einer angegebenen
Spektralbreite von +/- 10 nm, der Filter 12 und die Linse
4a entfallen. Die Lichtquelle 1a ist eine Halogengleich
stromlampe, die lichtempfindlichen Detektoren 9,13 sind
zwei baugleiche Photodioden, die im Spektralbereich von 250
bis 1.100 nm auf Lichteinfall mit einem proportionalen
Spannungssignal reagieren.
Die Konzentration des Farbstoffes kann kleiner sein als
10.000 ppm (= 10 g/l), wobei im Beispiel mit Konzentratio
nen zwischen 0 und 6 ppm gearbeitet wird.
Die Lichtintensität zeigt sich in der Diodenspannung. Test
messungen beziehen sich auf ein typisches Reinigungsbad und
reines Wasser als Lösungsmittel und ein Reinigungsbad, bei
dem eine schrittweise Verdünnung der Farbstofflösung durch
Zugabe von reinem Wasser erfolgte, um auch die Trübung zu
verändern.
Die Fig. 3 und 4 zeigen das senkrecht zur Einstrahlrichtung
mit der Diode 9 erhaltende Meßsignal in Abhängigkeit von
der Farbstoffkonzentration. Die Intensitäten sind bei Ver
wendung eines Bandpaßfilters (Fig. 3) erwartungsgemäß klei
ner - etwa zehnmal - als bei Verwendung eines Langpaßfil
ters (Fig. 4). In jedem Fall zeigt sich, daß die unter
schiedliche Trübung zwischen der rein wäßrigen Lösung, dem
stark getrübten Reinigungsbad und dem in seiner Trübung va
riierten Gemisch zwischen Reinigungsbad und zur Verdünnung
hinzugegebenen Wasser keinen Einfluß auf das Fluoreszenz-
Signal hat.
Fig. 5 zeigt deutlich den Trübungseinfluß auf das Durch
licht, das mit der Diode 13 vermessen wird. Mit steigendem
Tracer-Anteil sinkt die Intensität in Geradeausrichtung
auch bei konstanter Trübung linear, weil ein wachsender An
teil der eingestrahlten Primärintensität in seitliche Rich
tungen emittiert wird. Es kann jedoch bei Kenntnis der
Fluoreszenzintensität mit Hilfe der Diode 9 auf die Trübung
der Reingiungs- oder Desinfektionslösung ohne Fluoreszenz
farbstoffanteil (angegeben in Diodenspannung des Durch
lichtsignals) auf einfache Weise umgerechnet werden, wie
die überraschend empirisch gefundene Nährungsformel ergibt:
TR0,L = TR0,W·TRCF,L/(TR0,W-A·CF), wobei
TR0,L : Trübung in dem Lösung ohne Fluoreszenzfarbstoff (in V),
TR0,W : Trübung in reinem Wasser ohne Fluoreszenzfarbstoff (in V),
TRCF,L : Trübung in der Lösung mit der Konzentration CF (in ppm) des Fluoreszenzfarbstoffes (in V),
A : = 2,8 (Empirischer Faktor für die beschriebene Anordnung),
CF : Konzentration des Fluoreszenzfarbstoffes (in ppm).
TR0,L = TR0,W·TRCF,L/(TR0,W-A·CF), wobei
TR0,L : Trübung in dem Lösung ohne Fluoreszenzfarbstoff (in V),
TR0,W : Trübung in reinem Wasser ohne Fluoreszenzfarbstoff (in V),
TRCF,L : Trübung in der Lösung mit der Konzentration CF (in ppm) des Fluoreszenzfarbstoffes (in V),
A : = 2,8 (Empirischer Faktor für die beschriebene Anordnung),
CF : Konzentration des Fluoreszenzfarbstoffes (in ppm).
Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere vorrichtungsmäßige
Ausgestaltungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Bestimmen der Konzentration eines einen
Tracer enthaltenden Wirkstoffes in wäßrigen oder nicht
wäßrigen Wirkstofflösungen, die insbesondere zur Reinigung
oder Desinfektion von Behältern, wie Flaschen, Kegs, Kästen
und Tanks und/oder Rohrleitungen in der lebensmittelverar
beitenden Industrie sowie zur industriellen Reinigung in
Durchlaufwaschanlagen eingesetzt werden, wobei die Konzen
tration des Wirkstoffes in der Lösung über eine Bestimmung
ihres Tracer-Gehaltes gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Tracer ein Fluoreszenzfarbstoff eingesetzt wird und
die Fluoreszenzfarbstoffkonzentration in der Lösung licht
optisch gemessen und entsprechend aus den erhaltenen Meß
werten die Konzentration des Wirkstoffes bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fluoreszenzfarbstoffkonzentration mit Hilfe einer
Inline-Fluoreszenz-Sensorik gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fluoreszenzfarbstoffkonzentration in der Lösung
zwischen 0,01 und 10.000 ppm, insbesondere zwischen 0,1 und
2.500 ppm, liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Messung daß Fluoreszenzfarbstoffkonzentration
gleichzeitig die Trübung der Lösung ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fluoreszenzmessung mit Hilfe einer Faseroptik un
mittelbar in der zu vermessenden Lösung oder mit Hilfe ei
nes im Seitenstrom kontinuierlich entnommenen Teils der Lö
sung erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eingestrahlte Licht nur die Wellenlänge des Anre
gungsspektrums enthält, das in der Lösung rückgestreut und
durch mindestens zwei Filter in den Anteil des rückgestreu
ten Lichts mit der Anregungswellenlänge und den Anteil des
Lichts mit der Emmissionswellenlänge aufgeteilt wird, wobei
zur Messung der Trübung der Anteil des rückgestreuten
Lichts der Anregungswellenlänge und zur Messung der Wirk
stoffkonzentration der Anteil des rückgestreuten Lichts der
Emmissionswellenlänge eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eingestrahlte Licht am langwelligen Ende des Spek
trums maximal die Anregungswellenlänge des Fluoreszenzfarb
stoffes enthält, daß aus dem im rechten Winkel aus der Lö
sung abgestrahlten Licht nur der Wellenlängenbereich heran
gezogen wird, bei dem die Emmissionswellenlänge das Minimum
darstellt oder nur die Emmissionswellenlänge selbst ent
hält, und daß vom Durchlicht ohne oder nach Filterung zum
Ausschluß der Wellenlänge oberhalb der Anregungswellenlänge
mit Hilfe von Intensitätsmessungen die Trübung der Lösung
bestimmt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Fluoreszenzfarbstoffe Salicylsäure oder ihre Salze,
insbesondere Natriumsalicylat, Alkylbenzolsulfonate, z. B.
Isopropylbenzolsulfonat, optische Aufheller aus dem Bereich
der Waschmittelherstellung, Fluorescein oder Natrium-3-
Oxydpyrentrisulfonsäure eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration des Wirkstoffes aus der gemessenen
Intensität mittels einer Kalibrierkurve bestimmt wird, die
durch gemessene Intensitäten mindestens zweier unterschied
licher Konzentrationen des Wirkstoffes in der zu überwa
chenden Lösung festgelegt worden ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der den Fluoreszensfarbstoff enthaltende Wirkstoff in
wäßrige oder nichtwäßrige Wirkstofflösung dosiert oder
nachdosiert wird, wobei die Dosierung oder Nachdosierung
von einer Regeleinrichtung gesteuert wird, die die ermit
telte Ist-Konzentration mit einer vorgegebenen Soll-Konzen
tration vergleicht.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Vor- und Nachspülwasser in Reinigungssystemen für
geschlossene Anlagen (CIP-System) von den wäßrigen oder
nichtwäßrigen Wirkstofflösungen trennt, in dem die Pha
sentrennung von einer Einrichtung gesteuert wird, die die
ermittelte Konzentration des Wirkstoffes mit einer vorgege
benen Soll-Konzentration vergleicht und entsprechend dem
Vergleichsergebnis Regeleinrichtungen, beispielsweise Ven
tile, zur Phasentrennung ansteuert.
12. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß es zur Messung der Wirkstoffkonzentration in Laugen
bädern und Wasserzonen industrieller Flaschenreinigungs
maschinen eingesetzt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß es zur Messung der Wirkstoffkonzentration von Reini
gungs- oder Desinfektionsmittellösungen für geschlossene
Anlagen (CIP-Systeme) in der Lebensmittelindustrie einge
setzt wird.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß es zur Messung der Wirkstoffkonzentrationen in indu
striellen Durchlaufwaschanlagen, insbesondere für die Rei
nigung von Blechen oder Textilien, eingesetzt wird, wobei
die zu reinigenden, durchlaufenden Gegenstände einen Teil
der Wirkstofflösung aus den Wirkstoffbädern ausschleppen.
Priority Applications (6)
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