DE4234264A1 - Schildschwanzdichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schildschwanzdichtung für
Vortriebsschilde, bestehend aus einem Grundkörper aus
elastomerem (Gummi oder gummiähnlichem) Werkstoff, der
einen in Längsrichtung im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt aufweist und entgegen die Vortriebsrichtung
geneigt ist, wobei an dessem Gleitende innenseitig eine
Dichtungsnase angeformt ist, die im Betriebszustand
federnd gegen die Außenseite der Tunnelauskleidung drückt;
sowie einem im Grundkörper im wesentlichen mittig
verlaufenden Haltemittel, das an einer am Schildschwanz
(Endteil des Schildmantels) angeordneten Halterung
befestigt ist.
Beim Schildvortriebsverfahren entsteht hinter dem
Schildschwanz ein Ringspalt, der nach außen hin durch
das umgebende Gebirge bzw. Erdreich und nach innen
durch die Tunnelauskleidung (Verschalung, Tübbing-
Segmente) begrenzt wird. Die Abdichtung zwischen
Schild und Tunnelkonstruktion geschieht mittels einer
Schildschwanzdichtung. Dabei muß der Ringspalt
vollständig mit Verpreßmörtel verfüllt werden, wobei es
üblich ist, diese Verpressung durch Öffnungen in den
Tübbing-Segmenten oder durch Rohrleitungen durch den Schild durchzuführen.
Eine gattungsgemäße Schildschwanzdichtung ist aus der
DE-C 32 06 927 bekannt, die praxiserprobt ist, wobei
jedoch das Problem des Verpressens unter Druck bei
Überschnitt (Ausbrüche) im standfesten Boden (z. B. immer
in felsigen Abschnitten) bislang unbefriedigend gelöst
ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schildschwanz
dichtung bereitzustellen, die auch bei einem derartigen
Überschnitt verhindert, daß der Verpreßmörtel in den
Bereich der Schildmaschine gelangt. Gelöst wird diese
Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1A, 1B den Schildvortrieb in Tübbing-Bauweise
(Fig. 1A) sowie den Grundaufbau der
Schildschwanzdichtung (Fig. 1B);
Fig. 2 bis 4 Schildschwanzdichtungen mit einer
einzigen Außendichtlippe mit einer im
wesentlichen dreiecksförmigen
Querschnittsform (Variante A);
Fig. 5 eine Schildschwanzdichtung mit wenigstens
einer Außendichtlippe mit im wesentlichen
fingerförmiger Querschnittsform
(Variante B);
Fig. 6 eine Schildschwanzdichtung mit einem
Federblech;
Fig. 7 eine Schildschwanzdichtung mit
Schleppblech.
Fig. 1A zeigt den Schildvortrieb in Tübbing-Bauweise
(Tübbing-Segmente 1), wobei in den Bereichen I bis V
Dichtungsprofile aus elastomerem Werkstoff eingesetzt
werden, die verwendungsspezifisch einen unterschiedlichen
Grundaufbau aufweisen. Im einzelnen:
I Schildschwanzdichtung (Fig. 1B);
II Tübbing-Dichtung;
III Schildgelenkdichtung;
IV Dichtung für die Schneidradverschiebung;
V Drucktürdichtung.
I Schildschwanzdichtung (Fig. 1B);
II Tübbing-Dichtung;
III Schildgelenkdichtung;
IV Dichtung für die Schneidradverschiebung;
V Drucktürdichtung.
Fig. 1B zeigt nun die gattungsgemäße Schildschwanz
dichtung, wobei der Grundkörper (2), der entgegen der
Vortriebsrichtung (Pfeilrichtung) geneigt ist, im
oberen, an den Schildschwanz angrenzenden Bereich (VI)
außenseitig wenigstens eine erfindungsgemäße Dichtlippe
- im folgenden Außendichtlippe genannt - aufweist, die
nun beim Verfüllen des Ringspaltes (3) zwischen der
Außenseite (4) der Tübbing-Segmente und der geologischen
Tunnelumgebung (5) auch bei einem Überschnitt (6)
verhindert, daß der Verpreßmörtel in den Bereich der
Schildmaschine gelangt.
Nach Fig. 2 weist der Grundkörper (2) der Schildschwanz
dichtung (7) einen in Längsrichtung im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt auf. Ein in diesem Grundkörper
im wesentlichen mittig verlaufendes Haltemittel (8) ist
an einer am Schildschwanz (9) angeordneten Halterung (10)
befestigt. Am Gleitende der Innenseite (11) des
Grundkörpers ist eine Dichtungsnase (12) angeformt, die
im Betriebszustand federnd gegen die Außenseite (4)
der Tunnelauskleidung drückt. Die Außenseite (13) des
Grundkörpers weist nun im oberen, an den Schildschwanz (9)
angrenzenden Bereich eine Außendichtlippe (14) auf, die
im Querschnitt gesehen im wesentlichen dreiecksförmig
gestaltet ist. Dabei ist die Außendichtlippe mit einem
einzigen Kanal (15) ausgestattet, der ebenfalls eine
im wesentlichen dreiecksförmige Querschnittsform
aufweist, und zwar unter Bildung zweier in einem
spitzen Winkel zuverlaufenden Schenkel (16, 17),
die eine Mindestwandstärke von 15 mm besitzen.
Zweckmäßigerweise ist dabei die Wandstärke a des dem
Schildschwanz (9) zugewandten Schenkels (16) größer
als die Wandstärke b des dem Schildschwanz abgewandten
Schenkels (17). Die Nase (18) der Außendichtlippe (14)
ragt bereits im Einbauzustand (hier dargestellt) über die
Außenfläche (19) des Schildschwanzes bzw. Schildmantels
hinaus. Dadurch wird bei einem Überschnitt (6),
welches der Spalt zwischen der Außenfläche (19) und der
geologischen Tunnelumgebung (5) ist, verhindert,
daß der Verpreßmörtel, der unter Druck in den Ringspalt
(3) gepreßt wird, in die Schildmaschine gelangt. Die
Nase (18) der Außendichtlippe (14) schlägt selbst bei
einem Verpreßdruck bis 5 bar bei maximalem Überschnitt
von 20 mm nicht nach vorne, d. h. in Vortriebsrichtung
(Pfeilrichtung), um.
Fig. 3 zeigt nun eine Schildschwanzdichtung (20), die
ebenfalls eine im Querschnitt gesehen dreiecksförmige
Außendichtlippe (21) aufweist, die jedoch eine zweireihige
Anordnung von Kanälen besitzt. Dabei besteht die der
Nase (22) zugewandte Reihe aus einem einzigen Kanal (23),
der im Querschnitt gesehen ovalförmig gestaltet ist
(größter Durchmesser in Längsrichtung des Grundkörpers),
während die dem Grundkörper (2) zugewandte Reihe aus
drei Kanälen (24) besteht, die eine im wesentlichen
kreisförmige Querschnittsgestalt aufweisen.
Nach Fig. 4 besitzt die Schildschwanzdichtung (25)
eine wiederum im Querschnitt gesehen dreiecksförmige
Außendichtlippe (26) mit Nase (27), wobei jedoch hier
die Kanäle dreireihig angeordnet sind. Sämtliche
Kanäle (28) sind von im wesentlichen kreisförmiger
Querschnittsgestalt und bilden eine Gitterstruktur.
Fig. 5 zeigt nun eine Schildschwanzdichtung (29) mit
einer Außendichtlippe (30), die im Querschnitt gesehen
im wesentlichen fingerförmig gestaltet ist und deren
Nase (31) im Einbauzustand (hier dargestellt) über die
Außenfläche (19) des Schildschwanzes bzw. Schildmantels
hinausragt. Zweckmäßigerweise ist der Grundkörper (2)
mit einer weiteren fingerförmigen Außendichtlippe (32)
ausgestattet, wobei deren Nase (33) im Einbauzustand
ebenfalls über die Außenfläche (19) hinausragt. Dabei
ist diese zusätzliche Außendichtlippe im Übergangsbereich
zum Grundkörper hin mit einer Einkerbung (34) versehen,
die sich auf der dem Schildschwanz abgewandten Seite
befindet. Der Abstand c der beiden im wesentlichen
gleich langen Dichtlippen (30, 32) sollte dabei
wenigstens der halben Lippenlänge d betragen.
Fig. 6 zeigt nun den Grundkörper (2) mit angeformter
Dichtnase (12) im Einbauzustand (schraffierte Darstellung)
wie auch die Position dieses Grundkörpers (2′) und
dessen Dichtungsnase (12′) im Betriebszustand, bei dem
die Nase (12′) federnd gegen die Außenseite (4) der
Tunnelauskleidung drückt. Das im Grundkörper im
wesentlichen mittig verlaufende Haltemittel (8) ist
an der am Schildschwanz (9) angeordneten Halterung (10),
für die es verschiedene Ausführungsformen gibt,
befestigt. Die Schildschwanzdichtung selbst ist mittels
des Schraubensystems (35) austauschbar verankert.
Zweckmäßigerweise ist nun die Schildschwanzdichtung
auf der der Tunnelauskleidung (Außenseite 4) zugewandten
Seite mit einem Federblech (36) ausgestattet, das am
Schildmantel (37) befestigt (z. B. verschraubt) ist
und innerhalb des oberen Bereiches des Grundkörpers (2)
innenseitig anliegt. Neben der Funktion eines
Schmutzabweisers unterstützt das Federblech (36) insbe
sondere die Anpassung der erfindungsgemäßen Außendicht
lippe (Bereich VI) an die geologische Tunnelumgebung
(5) bei Überschnitt (6), wobei in der Regel diese
Tunnelumgebung nicht einheitlich verläuft, so daß sich
auch der Überschnitt (6) in seinem Spaltabstand e - bezogen
auf die Außenfläche (19) des Schildschwanzes bzw.
Schildmantels - ständig verändert.
Fig. 7 soll nun anhand der Schildschwanzdichtung (29)
gemäß Fig. 5 eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Außendichtung verdeutlichen. Dabei
wird die Nase (31) der Außendichtlippe (30) mittels
eines Schleppbleches (38), das am Schildmantel befestigt
ist, vor Abrieb geschützt. In diesem Zusammenhang muß
betont werden, daß die Ausbrüche in felsigen Abschnitten
häufig sehr scharfkantig sind, so daß der auf die
ungeschützte Außendichtlippe (30) wirkende Abrieb
wesentlich höher sein wird als der auf die Dichtungsnase
(12) wirkende Abrieb, zumal die Dichtungsnase (12) federnd
gegen eine im wesentlichen glatte Außenseite (4) der
Tunnelauskleidung drückt.
Ein Schutz der Nase (33) der Dichtlippe (32) vor Abrieb
ist nicht erforderlich.
Claims (16)
1. Schildschwanzdichtung (7, 20, 25, 29) für
Vortriebsschilde, bestehend aus
- einem Grundkörper (2) aus elastomerem Werkstoff, der einen in Längsrichtung im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist und entgegen die Vortriebsrichtung geneigt ist, wobei an dessen Gleitende innenseitig (Innenseite 11) eine Dichtungsnase (12) angeformt ist, die im Betriebszustand federnd gegen die Außenseite (4) der Tunnelauskleidung drückt; sowie
- einem im Grundkörper (2) im wesentlichen mittig verlaufenden Haltemittel (8), das an einer am Schildschwanz (9) angeordneten Halterung (10) befestigt ist; dadurch gekennzeichnet, daß
- der Grundkörper (2) im oberen, an den Schildschwanz (9) angrenzenden Bereich (VI) außenseitig (Außenseite 13) wenigstens eine Dichtlippe (Außendichtlippe 14, 21, 26, 30, 32) aufweist, deren Nase (18, 22, 27, 31, 33) im Einbauzustand über die Außenfläche (19) des Schildschwanzes (9) bzw. Schildmantels (37) hinausragt.
- einem Grundkörper (2) aus elastomerem Werkstoff, der einen in Längsrichtung im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist und entgegen die Vortriebsrichtung geneigt ist, wobei an dessen Gleitende innenseitig (Innenseite 11) eine Dichtungsnase (12) angeformt ist, die im Betriebszustand federnd gegen die Außenseite (4) der Tunnelauskleidung drückt; sowie
- einem im Grundkörper (2) im wesentlichen mittig verlaufenden Haltemittel (8), das an einer am Schildschwanz (9) angeordneten Halterung (10) befestigt ist; dadurch gekennzeichnet, daß
- der Grundkörper (2) im oberen, an den Schildschwanz (9) angrenzenden Bereich (VI) außenseitig (Außenseite 13) wenigstens eine Dichtlippe (Außendichtlippe 14, 21, 26, 30, 32) aufweist, deren Nase (18, 22, 27, 31, 33) im Einbauzustand über die Außenfläche (19) des Schildschwanzes (9) bzw. Schildmantels (37) hinausragt.
2. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzige Außendichtlippe
(14, 21, 26) eine im wesentlichen dreiecksförmige
Querschnittsform aufweist.
3. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außendichtlippe
wenigstens einen Kanal aufweist.
4. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außendichtlippe (14) einen
einzigen Kanal (15) besitzt, der eine im wesentlichen
dreiecksförmige Querschnittsform aufweist, und zwar
unter Bildung zweier in einem spitzen Winkel
zuverlaufenden Schenkel (16, 17).
5. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mindestwandstärke der
Schenkel (16, 17) 15 mm beträgt.
6. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke a des dem
Schildschwanz (9) zugewandten Schenkels (16)
größer ist als die Wandstärke b des dem Schildschwanz
abgewandten Schenkels (17).
7. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außendichtlippe eine
zweireihige Anordnung von Kanälen aufweist.
8. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die der Nase (22) der Außen
dichtlippe (21) zugewandte Reihe aus einem einzigen
Kanal (23) besteht, der im Querschnitt gesehen
ovalförmig gestaltet ist, während die dem
Grundkörper (2) zugewandte Reihe aus drei
Kanälen (24) besteht, die eine im wesentlichen
kreisförmige Querschnittsgestalt aufweisen.
9. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außendichtlippe eine
dreireihige Anordnung von Kanälen aufweist.
10. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sämtliche Kanäle (28) im
wesentlichen von kreisförmiger Querschnittsgestalt
sind und eine dreiecksförmige Gitterstruktur bilden.
11. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzige Außendichtlippe
(30) eine im wesentlichen fingerförmige
Querschnittsform aufweist.
12. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß diese zwei Außendichtlippen
(30, 32) besitzt, die eine im wesentlichen
fingerförmige Querschnittsform und eine im
wesentlichen gleiche Lippenlänge d aufweisen.
13. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand c der beiden
Dichtlippen (30, 32) wenigstens der halben
Lippenlänge d beträgt.
14. Schildschwanzdichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Dichtlippe
(32) im Übergangsbereich zum Grundkörper (2) hin
mit einer Einkerbung (34) versehen ist, die sich
auf der dem Schildschwanz (9) abgewandten Seite
befindet.
15. Schildschwanzdichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß diese auf
der der Außenseite (4) der Tunnelauskleidung
zugewandten Seite mit einem gewinkelten Federblech (36)
ausgestattet ist, das am Schildmantel (37)
befestigt ist und innerhalb des oberen Bereiches des Grundkörpers (2) innenseitig anliegt.
16. Schildschwanzdichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Nase (18,
22, 27, 31) der Außendichtlippe (14, 21, 26, 30)
mittels eines am Schildschwanz verankerten
Schleppbleches (38) vor Abrieb geschützt ist.
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