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Abdichtung zwischen Allonge und Zinkmuffelvorlage. ach dem neueren
Zinkgewinnungsverfahren wird der größte Teil des im Reduktionsofen (Muffel) gewonnenen
Zinkes in flüssiger Form in den Vorlagen gesammelt und der Rest, d. h. der in den
heißgehaltenen Vorlagen nicht zur Abscheidung gelangte Teil, wird als Zinkstaub
in vorgelegten Blechgefäßen, den sogenannten Allongen, verdichtet.
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Um nun die restlichen Zinkdämpfe auch tatsächlich in der Allonge zur
Abscheidung zu bringen, muß diese mit ihrem Mundstück gut abgedichtet auf der Vorlage
aufsitzen, sonst treten die von der Vorlage kommenden Zinkdämpfe vorher an der Verbindungsstelle
aus und gelangen so ins Freie, anstatt den in der Allonge vorgeschriebenen Weg zu
nehmen.
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In der Praxis machte nun seither die Verbindung zwischen der Vorlage
und der auf sie aufgesteckten Allonge ziemliche Schwierigkeiten. Die vorhandenen
Konstruktionen (vgl.
Liebig: Zink und Cadmium) waren teils unzweckmäßig,
teils zu teuer und umständlich. Ein gutes Abdichten zwischen Vorlage und Allonge
ist mit den bekannten Allongen kaum durchführbar; entweder würde die Allonge an
ihrem Mundstück deformiert oder die Vorlage besitzt Oxyd- oder Tonansätze, welche
nur sehr schwer entfernt «-erden können.
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Die Erfindung hilft diesen Nachteilen nun dadurch ab, daß sie mittels
einer elastischen Kette, die an den äußeren Rand des Allongemundstückes in Ringform
anschließt, einen <lichten Abschluß herbeiführt. Von diesem Kettenring, dessen
äußerer, freier Ring kleiner ist als derjenige des Allongemundstückes, wird das
Mundstück der Vorlage eng umschlossen und dadurch Abdichtung erzielt. Die Gliederung
der Kette ist derart, daß die einzelnen Glieder der Kette elastisch etwas auseiriandergezogen
werden können, so daß die Kette im ganzen an der freien, engeren Seite um einige
Millimeter dehnbar ist. Beim Aufschieben der Allonge auf die Vorlage erweitert sich
der freie Teil des Kettenringes, bleibt aber dicht tun das Vorlagenmundstück liegen.
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Man erreicht somit einen verhältnismäßig dichten Abschluß. Ein hermetischer
Verschluß ist natürlich nicht erreicht, aber auch nicht notwendig, denn trotz der
leichten Erweiterung des freien Kettenteils liegen die einzelnen Kettenglieder so
dicht beisammen, daß praktisch ein richtiger Abschluß gewährleistet wird, welcher
jede Zinkflammenbildung verhindert.
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Die Zeichnung gibt die neue Abdichtung in fünf Abbildungen beispielsweise
wieder. Die aus dem Mundstück a der Vorlage austretenden Zinkdämpfe gelangen durch
das Mundstück b der Allonge c in deren unteren, durch eine wagerechte Wand d von
dem oberen getrennten Teil, dann streichen die Dämpfe unter stetiger Verdichtung
zu Zinkstaub zwischen dem Ende der wagerechten Scheidewand und dem Boden der Allonge
in deren oberen Teil bis zu der kleinen Öffnung e. Neben diesem Hauptstrom der Zinkdämpfe
ging früher infolge ungenügender Abdichtung noch ein Nebenstrom durch die Verbindungsstelle
der Allonge mit der Vorlage.
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Die Abdichtung wird durch die Kette f beivirkt, deren freier Teil
federnd das Mundstück der Vorlage umschließt. Die Dämpfe suchen jetzt den leichteren,
vorgeschriebenen Weg nach der Öffnung e an der Oberseite (ler Allonge. Selbst die
sehr kleinen Zwischenräume zwischen den Kettengliedern werden gegebenenfalls in
kurzer Zeit von durchströmenden Oxydteilen abgedichtet. Die federnde Verbindung
bzw. Abdichtung zwischen der Vorlage und der Allonge besteht aus einer ein- oder
mehrreihigen Kette aus flachen, federnden Einzelgliedern, die ähnlich wie die Kettenglieder
von Pferdekinnketten untereinander verschakelt sind. In Abb. 5 ist eine zweireihige
Kette beispielsweise abgebildet, dabei sind die Glieder der nebeneinanderliegenden
Reihen ebenfalls wieder miteinander verschakelt, so daß ein Kettenband fentsteht.
Das Kettenband wird an etwa 4. bis 6 Stellen derart am Rand des Allongemundstückes
mittels Ösen festgemacht, daß es noch genügend Bewegungsfreiheit besitzt. Ist die
Allonge nicht auf die Vorlage aufgeschoben (Abb.3), so hängt der freie Rand der
Kette leicht nach innen, derart, daß der innere Durchmesser der Kette etwa dein
äußeren Durchmesser des Vorlagemundstückes gleich ist. Da die Kette sich leicht
federnd an der freien Seite durch Verschiebung der einzelnen länglichen Kettenglieder
in die Breite ausdehnt, kann die Allonge mit Kette ohne Hindernis weiter auf die
Vorlage aufgeschoben «-erden; dabei kommen alle einzelnen Kettenglieder auf das
Vorlagemundstück, sich diesem entsprechend seinem Durchmesser anschmiegend, zu liegen
und bilden so die gewünschte Dichtung.
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Die infolge der Undichtigkeit bisher auftretenden Zinkverluste waren
recht bedeutend. Diese mit nur 0,3 Prozent angenommen, würden bei einem Normalofen
von q.ooo kg Tagesleistung etwa 12, kg täglich oder etwa ¢392 kg pro Jahr ausmachen.
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Diese Verluste können mit der neuen AI-longeabdichtung vermieden werden.