DE4232542C1 - Verfahren und Einrichtung zur Kühlung des im Arbeitskreislauf einer Baumaschine, insbesondere eines Hydraulikbaggers, vorhandenen Hydrauliköles - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Kühlung des im Arbeitskreislauf einer Baumaschine, insbesondere eines Hydraulikbaggers, vorhandenen HydraulikölesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Kühlung des
im Arbeitskreislauf einer Baumaschine, insbesondere eines Hydraulikbag
gers, vorhandenen Hydrauliköles, indem das Hydrauliköl zumindest teilwei
se über einen Ölkühler geführt wird und danach in einen Hydraulikölbehäl
ter strömt.
Bei Baumaschinen, insbesondere Hydraulikbaggern, werden derzeit zwei
Verfahren zur Kühlung des Hydrauliköles eingesetzt.
Zum einen fließen sämtliche Teilölströme in einen zentralen Behälter, in
welchem sich anschließend eine entsprechende Mischtemperatur einstellt.
Ein Teilbereich dieses Hydrauliköles wird durch eine Pumpe angesaugt und
über einen mit einem Gebläsemotor zusammenwirkenden Ölkühler geführt, ehe
es in den Behälter zurückfließt. Um eine entsprechende Arbeitstemperatur
des Hydrauliköles im Behälter sicherzustellen, muß entweder eine sehr
hohe Ölmenge daraus angesaugt oder aber der Ölkühler muß entsprechend
groß ausgebildet werden.
Bei dem weiteren Verfahren werden gewisse Teilölströme unmittelbar dem
Sammelbehälter zugeführt und das aus der Arbeitshydraulik (Arbeitszylin
dern) erhitzte Öl wird einem Ölkühler zugeführt, ehe es den Sammelbehäl
ter erreicht. Die hierin begründeten Vorteile werden darin gesehen, daß
aus thermodynamischen Gründen der heißeste Teil des Öls dem Kühler zuge
führt wird, da somit eine höhere Kühlleistung herbeigeführt werden kann.
Nachteile sind darin begründet, daß die Arbeitshydraulik (Arbeitszylin
der) der Baumaschine nicht ständig im Einsatz sind und es somit geschehen
kann, daß die im Sammelbehälter vorhandene Temperatur kritische Werte
erreicht.
Die US-A 4,220,015 betrifft ein Kühlsystem für Hydrauliköl, bei welchem
das gesamte heiße Öl über ein Kühlaggregat geführt wird, ehe es in den
Sammelbehälter zurückfließt. Die Kühleinrichtung wird hierbei durch
Rohrwickel gebildet, durch die das Kühlmittel strömt, wobei das heiße Öl
über die Außenfläche des Rohrwickels geführt wird und sich somit abkühlt.
Der GB-A 1 396 778 ist ein Hydrauliksystem zu entnehmen, das einen Sam
melbehälter, eine Pumpe und einen Wärmetauscher beinhaltet. Innerhalb des
Sammelbehälters ist ein wesentlich kleinerer Behälter vorgesehen, der
über Öffnungen mit dem Sammelbehälter in Verbindung steht. In Abhängig
keit von der Temperatur des Öls wird dieses entweder erst über einen
außerhalb des Sammelbehälters vorgesehenen Kühler oder über einen Bypass
unmittelbar in den Bereich des Sammelbehälters bzw. des kleineren Behäl
ters geführt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Einrichtung zur Kühlung von Hydrauliköl mit reduzierter Kühlfläche
zu schaffen, bei denen verhindert wird, daß im Ölsammelbehälter kritische
Temperaturen auftreten können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das von den Ar
beitsbereichen zurückfließende, ein hohes Temperaturniveau aufweisende
Hydrauliköl vor seinem Eintreten in den Hydraulikölbehälter, räumlich
getrennt von dem im Hydraulikölbehälter befindlichen Öl, zwischengespei
chert und von hier über eine Pumpe angesaugt wird, die das das hohe
Temperaturniveau aufweisende Hydrauliköl dem Ölkühler zuführt, ehe es mit
entsprechend geringerer Temperatur in den Hydraulikölbehälter zurück
fließt und dort mit dem vorhandenen, ein anderes Temperaturniveau aufwei
senden Hydrauliköl gemischt wird.
Vorzugsweise saugt die Pumpe, bei Bedarf im Bypass, Hydrauliköl aus dem
Hydraulikölbehälter an, sobald die im Zwischenspeicher vorhandene Ölmenge
eine vorgegebene Füllmenge bzw. eine vorgegebene Füllhöhe unterschreitet.
Durch diese Maßnahme wird das Ansaugen von Falschluft vermieden. In glei
cher Weise saugt die Pumpe automatisch bei Überschreiten der Füllmenge
bzw. der Füllhöhe wieder das heißere Hydrauliköl aus dem Zwischenspeicher
an.
Eine Einrichtung zur Kühlung des im Arbeitskreislauf einer Baumaschine
vorhandenen Hydrauliköles zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Hydraulikölbehälters
ein weiteres Behältnis in Form eines Zwischenspeichers und eine separate
als Kühlölpumpe ausgebildete Ansaugpumpe für das im Zwischenspeicher
und/oder im Hydraulikölbehälter vorhandene Hydrauliköl vorgesehen ist,
wobei das Behältnis, einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß, einen
Teilbereich des Hydraulikölbehälters bildet. Demzufolge werden separate
und Bauraum benötigende Bauteile entbehrlich, zumal die Gesamtölmenge
sich nicht ändert, sondern lediglich an verschiedenen Stellen des Hydrau
likölbehälters vorgesehen wird. Die Ansaugpumpe saugt bei zu geringer
Füllmenge bzw. Füllhöhe im Zwischenspeicher automatisch, bei Bedarf über
einen Bypass, Öl aus dem Hydraulikölbehälter an.
Bei Verwendung einer separaten Bypassleitung ist vorzugsweise im Bereich
des Zwischenspeichers mindestens eine Meßeinrichtung vorgesehen, die mit
einer entsprechenden Schalteinrichtung zur Umlenkung der Ölströme aus dem
Zwischenspeicher bzw. dem Hydraulikölbehälter zusammenwirkt.
Soll hingegen keine Bypassleitung zum Einsatz gelangen, so kann das im
Hydraulikölbehälter angeordnete Behältnis, das in das Öl des Hydrauliköl
behälters hineinragt, bodenseitig mit mindestens einer Öffnung zum Raum
des Hydraulikölbehälters versehen werden, durch welche die Ansaugpumpe
bei zu geringem Heißölanteil im Zwischenspeicher kälteres Öl aus dem
Hydraulikölbehälter ansaugen kann. Somit kann auf einfach Art und Weise
das Ansaugen von Falschluft oder aber das Entstehen eines Vakuums im
Zwischenspeicher verhindert werden.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme kann die Eingangstemperaturdifferenz
des Ölkühlers um ca. 10 K größer sein als sie durch die bisherigen Maß
nahmen erreicht werden konnte. Demzufolge kann die Kühlerfläche, je nach
Bauart der Baumaschine, um bis zu 40% reduziert werden, wodurch sich
eine nicht unerhebliche Kostenersparnis durch verkleinerte Kühler sowie
eine Einzelansaugungsanlage für Pumpen einstellt.
Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung
dargestellt und wird wie folgt beschrieben.
Die einzige Figur zeigt als Prinzipskizze in der Draufsicht die Verfah
rens- und gegenständlichen Merkmale der Erfindung. Dargestellt ist ein
Teilbereich der Arbeitshydraulik 1, der in diesem Beispiel gebildet wird
durch mehrere Arbeitszylinder 2, 3, 4, 5. Das Hydrauliköl wird über die nur
angedeuteten Zuführleitungen 6, 7, 8, 9 in den Bereich der Arbeitszylinder
2, 3, 4, 5 geführt und über die Abführleitungen 10, 11, 12, 13 wieder abgelei
tet. Die Abführleitungen 10, 11, 12, 13 werden zu einer Sammelabführleitung
14 zusammengeführt und einem als Zwischenspeicher ausgebildeten Behältnis
15 zugeführt, das - in dieser Draufsicht nicht erkennbar - in das im
Hydraulikölbehälter 16 vorhandene Öl hineintaucht. Der Zwischenspeicher
15 bildet einen Teilbereich eines zentralen Hydraulikölbehälters 16 und
ist mit länglichen Filterpatronen 17, 18 ausgerüstet. Weitere Rückführ
leitungen aus anderen Bereichen der Hydraulik (nicht weiter dargestellt)
sind durch die Leitungen 19 und 20 angedeutet, die das jeweils zufließen
de Hydrauliköl jedoch nicht dem Zwischenspeicher 15 sondern unmittelbar
über weitere Filterelemente 21 in den Sumpf des Hydraulikölbehälters 16
einbringen. Das aus der Arbeitshydraulik 1 in den Zwischenspeicher 15
gelangende Hydrauliköl wird über eine Kühlölpumpe 22 durch die Leitung 23
angesaugt und einem nachgeschalteten Ölkühler 24 zugeführt. Das hier
gekühlte Öl wird über eine weitere Leitung 25 über die Filter 21 nunmehr
dem Sumpf des Hydraulikölbehälters 16 zugeleitet. Sofern die vorgesehene
Füllhöhe des heißen Hydrauliköles im Zwischenspeicher 15 nicht unter
schritten wird, saugt die Kühlölpumpe 22 ständig gemäß ihrer Förderlei
stung Öl aus dem Zwischenspeicher 15 an und führt es über den Kühler 24
dem Sumpf des Hydraulikölbehälters 16 zu. Sofern durch nicht ständigen
Einsatz der Arbeitshydraulik oder aber beim Starten der Baumaschine die
vorgesehene Füllhöhe unterschritten werden sollte, wird beispielsweise
durch im unteren Bereich des Zwischenspeichers 15 vorhandene Öffnungen
(nicht dargestellt) Öl unmittelbar aus dem Sumpf des Hydraulikölbehälters
16 angesaugt. Somit kann die Kühlölpumpe 22 keine Falschluft ansaugen,
sondern wird ständig mit Öl versorgt.
Alternativ besteht die Möglichkeit, über eine Bypassleitung 26 sowie eine
hier nicht dargestellte Meßeinrichtung die Füllhöhe im Zwischenspeicher
15 zu messen und automatisch eine Umschaltung zu einer Anzapfstelle 27 am
Hydraulikölbehälter 16 herbeizuführen, wobei dann die Ansaugstelle 28 am
Zwischenspeicher vorübergehend geschlossen wird und zwar so lange, bis
die Füllhöhe im Zwischenspeicher 15 wieder ihren vorgegebenen Wert er
reicht hat.
Darüber hinaus sind der Figur noch Ansaugleitungen 29, 30, 31, 32 zu entneh
men, die einerseits zu Hauptarbeitspumpen 33, 34 und andererseits zu einer
Vorsteuerpumpe 35 sowie einer Schwenkpumpe 36 führen, die wiederum mit
nicht dargestellten Verbrauchern zusammenwirken.
Claims (7)
1. Verfahren zur Kühlung des im Arbeitskreislauf einer Baumaschine,
insbesondere eines Hydraulikbaggers, vorhandenen Hydrauliköles,
indem das Hydrauliköl zumindest teilweise über einen Ölkühler (24)
geführt wird und danach in einen Hydraulikölbehälter (16) strömt,
dadurch gekennzeichnet, daß das von den Arbeitsbereichen (1) zurück
fließende, ein hohes Temperaturniveau aufweisende Hydrauliköl vor
seinem Eintreten in den Hydraulikölbehälter (16), räumlich getrennt
von dem im Hydraulikölbehälter (16) befindlichen Öl, zwischengespei
chert und von hier über eine Pumpe (22) angesaugt wird, die das das
hohe Temperaturniveau aufweisende Hydrauliköl dem Ölkühler (24)
zuführt, ehe es mit entsprechend geringerer Temperatur in den Hy
draulikölbehälter (16) zurückfließt und dort mit dem vorhandenen,
ein anderes Temperaturniveau aufweisendes Hydrauliköl gemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe
(22) Hydrauliköl aus dem Hydraulikölbehälter (16) ansaugt, sobald
die im Zwischenspeicher (15) vorhandene Ölmenge eine vorgegebene
Füllmenge oder eine vorgegebene Füllhöhe unterschreitet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Pumpe (22) bei Überschreiten der Füllmenge oder der Füllhöhe
automatisch wieder das heißere Hydrauliköl aus dem Zwischenspeicher
(15) ansaugt.
4. Einrichtung zur Kühlung des im Arbeitskreislauf einer Baumaschine,
insbesondere eines Hydraulikbaggers, vorhandenen Hydrauliköles zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit
einem Ölkühler (24) sowie einem Hydraulikölbehälter (16), dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich des Hydraulikölbehälters (16) ein
weiteres Behältnis (15) in Form eines Zwischenspeichers und eine
separate, als Kühlölpumpe (22) ausgebildete Ansaugpumpe für das im
Zwischenspeicher (15) und/oder im Hydraulikölbehälter (16) vorhande
ne Hydrauliköl vorgesehen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwi
schenspeicher (15) einen Teilbereich des Hydraulikölbehälters (16)
bildet.
6. Einrichtung nach den Ansprüchen 4 oder 5, gekennzeichnet durch eine
Bypass-Leitung (26) vom Hydraulikölbehälter (16) zur Ansaugleitung
(23) der Kühlölpumpe (22).
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch
mindestens eine Meßeinrichtung für die Füllhöhe im Bereich des Zwi
schenspeichers (15), die mit einer Schalteinrichtung zum Verbinden
einer Ansaugstelle (28) am Zwischenspeicher (15) oder einer Anzapf
stelle (27) am Hydraulikölbehälter (16) mit der Kühlölpumpe (22)
zusammenwirkt.
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