DE4232361A1 - Fördervorrichtung für empfindliche Flüssigkeiten, beispielsweise für biologische Kläranlagen - Google Patents
Fördervorrichtung für empfindliche Flüssigkeiten, beispielsweise für biologische KläranlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung für empfind
liche Flüssigkeiten, beispielsweise für biologische Klär
anlagen, mit einem Steigrohr für die zu bewegende Flüssig
keit, das mit seiner oberen Öffnung in einer Sammelkammer
endet, die in ihrem bodennahen Bereich mindestens eine Ab
leitungsöffnung aufweist, die höher liegt als das untere
offene Ende des Steigrohres.
Bisher ist es üblich, außerhalb des Laborbereiches im
praktischen technischen Einsatz empfindliche Flüssigkei
ten, beispielsweise mit Bakterienkulturen versehene Klär
wässer, mittels Förderpumpen mit bewegten Förderschnecken
oder anderen mechanischen Förderorganen auf ein höher
gelegenes Niveau zu fördern. Dabei zeigt sich aber, daß
durch eine mechanische Einwirkung der Förderorgane auf die
Bakterienkulturen ein merklicher Anteil dieser Kulturen
zerstört wird. Mit mechanischen Förderorganen versehene
Fördervorrichtungen bewirken außerdem zwangsläufig eine
stärkere Verwirbelung der geförderten Flüssigkeit, die
nicht in jedem Falle erwünscht ist. Auch kann beim Förder-
Vorgang die Temperatur der Flüssigkeit so stark verändert
werden, daß beispielsweise bei der bereits erwähnten För
derung von unter biologischer Behandlung stehenden Klär
wässern die Aktivität der eingebrachten Bakterien stark
beeinträchtigt werden kann, da die hier eingesetzten
Bakterien mit ihren Enzymen äußerst druck- und temperatur
empfindlich sind.
Fördervorrichtungen mit den eingangs genannten Vorrich
tungsmerkmalen sind von so genannten Notbrunnen her be
kannt, bei welchen mit Hilfe von eingeführter Druckluft
Flüssigkeit aus einem Brunnenschacht in eine Sammelkammer
hochgedrückt wird. Eine solche Druckförderung ist jedoch
mit verschiedenen Nachteilen verbunden, die ihren Einsatz
zum Fördern empfindlicher Flüssigkeiten auf ein höheres
Flüssigkeitsniveau weitgehend ausschließt. Die Druckluft
erzeugung ist energieaufwendig und führt zu einer starken
Erwärmung der als Fördermittel eingesetzten Luft, und
diese Erwärmung überträgt sich zwangsläufig auf die geför
derte Flüssigkeit. Außerdem setzt das Druckförderverfahren
eine bestimmte Wasserhöhe in einem Brunnenschacht oder
einem Behälter über der Druckluft-Eintragungsstelle
voraus, wenn die Druckluft auch tatsächlich eine echte
Hebewirkung auf die Flüssigkeit haben soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fördervor
richtung für empfindliche Flüssigkeiten zu schaffen, die
eine schonende Behandlung dieser Flüssigkeiten gewähr
leistet.
Die gestellte Aufgabe wird mit einer Fördervorrichtung mit
den eingangs genannten Merkmalen gelöst, bei welcher die
Sammelkammer zur Erzeugung eines Unterdrucks geschlossen
ist und in ihrem oberen Bereich eine mit der Ansaugseite
eines Unterdruckerzeugers verbindbare Öffnung aufweist.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Fördervorrichtung nach
Art einer Saughebevorrichtung ist nicht von der Höhe des
Flüssigkeitsspiegels in dem Flüssigkeitsentnahmeraum ab
hängig und läßt sich im Vergleich mit einer Druckluft-
Hebevorrichtung mit einem wesentlich kleineren Energie
aufwand betreiben. Die Saugluft liegt stets unter der Um
gebungstemperatur, so daß bei der Flüssigkeitsförderung
eine auftretende unerwünschte Temperaturerhöhung vermieden
werden kann. Eine unmittelbare Druckbelastung der Flüssig
keit, wie sie beim Einpressen von Druckluft in eine Flüs
sigkeit auftritt und die zu Ausfällungen von Flüssigkeits
bestandteilen führen kann, wird bei der erfindungsgemäß
ausgebildeten Fördervorrichtung je nach Ausführungsart
ganz oder weitgehend vermieden. Die Fördervorrichtung eig
net sich daher hervorragend für das Anheben von Klärwäs
sern in biologischen Kläranlagen, weil sie keine schädi
gende Wirkung auf die eingesetzten Bakterien hat. Vorteil
haft ist hier wie auch in anderen Anwendungsfällen, daß
mit der Fördervorrichtung ein großflächiges Anheben von
Flüssigkeit erfolgen kann. Daß bei dem Saughebeverfahren
die Förderhöhe begrenzt ist, stellt keinen echten Nachteil
dar, weil größere Höhenunterschiede, hier beispielsweise
Höhen über 6 bis 7 m, durch mehrere aufeinanderfolgende,
jeweils mindestens eine Fördervorrichtung aufweisende
Hebestufen bewältigt werden können.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Fördervorrichtung kann je
nach Anwendungsfall einen unterschiedlichen Aufbau haben.
Beispielsweise kann die Ausgangsseite des Unterdruckerzeu
gers mit einer in dem Steigrohr mündenden Gasleitung ver
bunden sein, wenn die zu fördernde empfindliche Flüssig
keit nicht mit Luft, sondern einem inerten das in Verbin
dung kommen soll, oder wenn die Flüssigkeit gleichzeitig
einer Behandlung mit einem bestimmten das unterzogen wer
den soll, das dann im geschlossenen Kreislaufsystem zur
Vermeidung von Gasverlusten einsetzbar ist.
Die obere Öffnung des Steigrohres kann zweckmäßig einen
Überlaufrand für die in die Sammelkammer zu fördernde
Flüssigkeit bilden, wobei in dem Bereich zwischen dem
Überlaufrand des Steigrohres und den Seitenwänden der
Sammelkammer für bestimmte Anwendungsfälle auch Leit
und/oder Siebwandungen für die Flüssigkeit angeordnet
sein können. Vorteilhaft in bezug auf eine erzielbare
Förderhöhe, einen geringen Energieverbrauch und auch eine
angestrebte pflegliche Behandlung der empfindlichen Flüs
sigkeit ist ein intermittierender Betrieb der Fördervor
richtung, zu welchem Zweck die obere Öffnung des Steig
rohres und/oder die Ableitungsöffnung und/oder die Unter
drucköffnung der Sammelkammer zeitweilig verschließbar
ausgebildet sein können. Für den Verschluß der Öffnungen,
insbesondere der oberen Ansaugöffnung der Sammelkammer,
können vorteilhafterweise mit einem Schwimmkörper gekop
pelte Ventilglieder eingesetzt werden. Auch bei einem
intermittierenden Betrieb einer Fördervorrichtung kann
eine kontinuierliche Förderung erreicht werden, indem vor
teilhafterweise zwei Fördervorrichtungen mit gesonderten
Sammelkammern eingesetzt werden, bei welchen alle drei
vorstehend erwähnten Öffnungen mittels Ventilgliedern
verschließbar sind und das Ventilglied für den Verschluß
der oberen Absaugöffnung der ersten Sammelkammer mit einem
entsprechenden Ventilglied für den Verschluß der oberen
Absaugöffnung der im Wechsel mit der ersten Sammelkammer
betreibbaren zweiten und an eine gemeinsame Unterdruck
welle angeschlossenen Sammelkammer dergestalt gekoppelt
ist, daß, wenn das Ventilglied die Absaugöffnung der
ersten oder zweiten Sammelkammer verschließt, die Absaug
öffnung der zweiten oder ersten Sammelkammer durch das
andere Ventilglied freigegeben ist. Hierbei können zweck
mäßig in beiden Sammelkammern die Ventilglieder der Steig
rohröffnung und der Ableitungsöffnung so miteinander ge
koppelt sein, daß, wenn die eine Öffnung geschlossen je
weils die andere Öffnung geöffnet ist.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele des Erfindungs
gegenstandes anhand der beiliegenden schematischen Zeich
nung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Förder
vorrichtung im Schema;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Förder
vorrichtung, ebenfalls in schematischer
Darstellung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung des ersten
Ausführungsbeispieles auf einem anderen
Anwendungsgebiet;
Fig. 4 eine schematische Darstellung des zweiten
Ausführungsbeispiels, ebenfalls auf einem
anderen Anwendungsgebiet.
Fig. 1 zeigt ein erstes biologisches Klärbecken 10 und ein
zweites, höher liegendes biologisches Klärbecken 11 sowie
eine Fördervorrichtung 12 zum Hochfördern des mit Bakte
rienkulturen versetzten Klärwassers 13 aus dem ersten bio
logischen Klärbecken 10 in das zweite biologische Klär
becken 11. Die Fördervorrichtung 12 weist ein Steigrohr 14
auf, das mit seinem unteren, seitlich offenen Ende 14.1 in
das erste Klärbecken 10 hineinragt. Das Steigrohr 14 ragt
durch deren Boden 15.1 in eine Sammelkammer 15, und sein
oberes offenes Ende 14.2 bildet mit Abstand von dem Boden
15.1 der Sammelkammer einen Überlaufrand 16 für die zu
fördernde Flüssigkeit. Die Sammelkammer 15 wird von einem
geschlossenen Behälter gebildet, der an seinem Boden eine
seitliche Ableitungsöffnung 17 und eine obere Öffnung 18
aufweist. Die Ableitungsöffnung 17 führt in den zweiten
biologischen Klärbehälter 11. Die obere Öffnung 18 ist
mit der Ansaugseite eines zur Unterdruckbildung eingesetz
ten Ventilators 19 verbunden. Die Druckseite des Ventila
tors 19 kann über ein mit strichpunktierten Linien ange
deutetes Verbindungsrohr 20 mit einem durch die Sammel
kammer 15 und zentral durch das Steigrohr von oben nach
unten bis in den Bereich des unteren Endes 14.1 des Steig
rohres hindurchgeführtes Gasleitungsrohr 21 verbunden
sein. Das Gasleitungsrohr 21 ist an seinem unteren Ende
21.1 offen. Bei fehlender Verbindungsleitung 20 ist das
Gasleitungsrohr 21 auch an seinem oberen Ende 21.2 offen
und erlaubt dann das druckfreie Nachströmen von Luft in
den unteren Bereich des Steigrohres 14.
Beim Einschalten des Ventilators 19 wird das in biologi
scher Behandlung stehende Klärwasser 13 aus dem unteren
biologischen Klärbecken 10 in dem Steigrohr 14 durch den
in der geschlossenen Sammelkammer 15 gebildeten Unterdruck
hochgezogen und fließt über den Überlaufrand 16 des Steig
rohres 14 in die Sammelkammer 15 und von dort aus durch
die Ableitungsöffnung 17 in das höher gelegene zweite bio
logische Klärbecken 11. Durch das Gasleitungsrohr 21 kann
bei freier oberer Öffnung 21.2 dieses Rohres Luft von
außen in das Steigrohr 14 nachströmen, die dann in der
Flüssigkeit im Steigrohr in Luftblasen nach oben steigt.
Dabei erfolgt eine Begasung des Klärwassers beim Hoch
fördern. Wo bei dieser Begasung das Eindringen von
Sauerstoff in das Klärwasser vermieden werden soll, kann
für die Begasung auch ein inertes Gas verwendet werden,
das mittels des zur Unterdruckbildung in der Sammelkammer
eingesetzten Ventilators 19 in einem geschlossenen Kreis
lauf über die Verbindungsleitung 20 und die Gasleitung 21
laufend in das Steigrohr zwangsweise zurückgeführt wird.
Das das kann Nährstoffe für anaerobe Bakterien enthalten.
Zwischen dem Überlaufrand 16 des Steigrohres 14 und der
das Steigrohr mit Abstand umgebenden Innenwandung der
Sammelkammer 15 können in nicht dargestellter Weise ein
schonendes Abfließen des geförderten Klärwassers in die
Sammelkammer gewährleistende Leitwandungen oder Siebwan
dungen zum Zurückhalten von Festkörpern und Verklumpungen
angeordnet sein. An seinem unteren Ende kann das Gaslei
tungsrohr 21 zur Begünstigung der Gasblasenbildung als
Düsenkörper ausgestaltet sein.
Fig. 3 zeigt eine nach dem Prinzip der Fördervorrichtung
nach Fig. 1 aufgebaute Fördervorrichtung in der Anwendung
als in ein Bohrloch 25 eingesetzte Vorrichtung zur Erzwin
gung eines Grundwasserkreislaufes durch den Bohrschacht 25
hindurch unter schonender Behandlung dieses Grundwassers.
Die schonende Behandlung des Grundwassers kann durch bio
logische oder chemische Zusätze im Grundwasser gefordert
sein, die durch stärkere Druckdifferenzen oder Temperatur
änderungen in unerwünschter Weise beeinflußt würden. In
Fig. 3 sind der Ausführungsform nach Fig. 1 entsprechende
Teile mit den gleichen Bezugsziffern, ergänzt durch einen
Indexstrich, bezeichnet. Die Sammelkammer 15′ wird hier
durch einen nach oben durch einen Deckel 26 und nach unten
durch eingesetzte Dichtungen 27 verschlossenen, den Bohr
schacht 25 auskleidenden Schachtrohrabschnitt gebildet.
Die Ableitungsöffnung 17 nach Fig. 1 ist durch einen mit
Lochungen 17′ versehenen unteren Bereich des Rohrabschnit
tes 28 ersetzt. Das Steigrohr 14′ ragt über den mit den
Abdichtungen 27 versehenen Bereich des Bohrschachtes 25
hinaus in den unteren Endbereich des Bohrschachtes, wo
Öffnungen 29 im Steigrohr 14′ das durch Pfeile angedeutete
Einfließen von Grundwasser aus dem umgebenden Erdreich 30
über eine Kiesummantelung 31 in das Steigrohr 14 ermög
lichen. Durch den Ventilator 19′ wird in der Sammelkammer
15′ Unterdruck erzeugt, durch welchen das Grundwasser im
Steigrohr 14′ nach oben hochgezogen wird und über den
Überlaufrand 16 in die Sammelkammer 15′ und durch die
Öffnungen 17′ und einen äußeren Kiesmantel 32 zurück in
das Erdreich 30 fließt. Durch das zentrale Gasleitungsrohr 21′
kann von außen Luft in das Steigrohr 14′ nachströmen
und in Blasen durch das im Steigrohr 14′ hochsteigende
Grundwasser hindurch nach oben aufsteigen.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung von zwei gleichen Fördervor
richtungen 40 und 50, die an einen gemeinsamen
Unterdruckerzeuger 39 angeschlossen sind. Mit dieser An
ordnung wird Klärwasser 33 aus einem ersten Klärbecken 34
oder Kanal in zwei benachbarte Klärbecken 35 und 36 oder
Kanäle gefördert. Jede der beiden Fördervorrichtungen 40
und 50 weist eine durch einen geschlossenen Behälter
gebildete Sammelkammer 45 oder 55 auf, in welche jeweils
ein in das erste biologische Klärbecken 34 ragendes
Steigrohr 44 oder 54 mündet. Die Sammelkammer 45 der
ersten Fördervorrichtung weist eine in das biologische
Klärbecken 35 führende Ableitungsöffnung 47 auf, während
die Ableitungsöffnung 57 der Sammelkammer 55 der anderen
Fördervorrichtung 50 in das biologische Klärbecken 36
führt. Die oberen Unterdrucköffnungen 48 oder 58 der
Sammelkammern 45 oder 55 sind beide mit der Ansaugseite
des Unterdruckerzeugers 39 verbunden.
Für alle Öffnungen der Sammelkammern 45 oder 55 sind
Schließglieder 41 bzw. 51, 42 bzw. 52 und 43 bzw. 53 vor
handen. Die Schließglieder 43 und 53 für die obere Unter
drucköffnung 48 oder 58 der Sammelkammern 45 oder 55 sind
jeweils mit einem Schwimmkörper 49 oder 59 gekoppelt und
befinden sich jeweils am Ende eines gemeinsamen Waagebal
kens 60, der an der Stelle 61 verschwenkbar gelagert ist.
Die Anordnung ist so getroffen, daß, wenn beispielsweise
gemäß Fig. 2 die obere Absaugöffnung 58 der Fördervorrich
tung 50 durch das Schließglied 53 verschlossen ist,
das über den Waagebalken 60 mit diesem Schließglied 53
gekoppelte Schließglied 43 der Fördervorrichtung 40 von
der oberen Unterdrucköffnung 48 abgehoben ist, also die
Sammelkammer 45 der Fördervorrichtung 40 unter Unterdruck
steht, die Sammelkammer 55 der Fördervorrichtung 50
dagegen nicht mehr.
Zwischen den Schließgliedern 41, 42 für die obere Öffnung
44.2 des Steigrohres 44 und für die Ableitungsöffnung 47
besteht eine gegenseitige Koppelung über eine Verbindungs
stange 62 und über einen Lenker 63, der einerseits an der
Verbindungsstange 62 und anderseits an einer stationären
Lagerstelle 64 angelenkt ist. Die Koppelung der beiden
Schließglieder 41 und 42 ist dergestalt, daß, wenn das
Schließglied 41 von der oberen Steigrohröffnung 44.2 abge
hoben ist, die Ableitungsöffnung 47 durch das Schließglied
42 verschlossen ist oder umgekehrt. Der umgekehrte Fall
ist in Fig. 2 an der Fördervorrichtung 50 ersichtlich, wo
die obere Steigrohröffnung 54.2 durch das Schließglied 51
verschlossen ist, während das Schließglied 52 von der Ab
leitungsöffnung 57 abgehoben ist.
Bei der aus Fig. 2 ersichtlichen Stellung des Waagebalkens
60 wird durch den in der Sammelkammer 45 erzeugten Unter
druck durch das Steigrohr 44 Klärwasser 33 in die Sammel
kammer 45 hochgesaugt, bis das hochsteigende Klärwasser
auf den Schwimmkörper 49 trifft, der schließlich das
Schließglied 43 gegen die obere Unterdrucköffnung 48
drückt und die Unterdruckwirkung in der Sammelkammer 45
unterbricht. Das Verbindungsgestänge 62/63 zwischen den
beiden Schließgliedern 41 und 42 ist so ausgelegt, daß
nach Fortfall der Unterdruckwirkung durch den Schwimm
körper 65 eine Verschiebung des Gestänges in die an der
Fördervorrichtung 50 gezeigte Lage erfolgt, also die obere
Öffnung 44.2 des Steigrohres 44 durch das Schließglied 41
verschlossen wird und das Schließglied 42 von der Ablei
tungsöffnung 47 abgehoben wird. Da über ein Ventil 66
gleichzeitig eine Entlüftung des flüssigkeitsfreien Teiles
der Sammelkammer 45 erfolgt, kann das in die Sammelkammer
45 hochgeförderte Klärwasser durch die Ableitungsöffnung
47 in das biologische Klärbecken 35 auslaufen, so wie dies
in Fig. 2 an der Fördervorrichtung 50 ersichtlich ist.
Wenn das hochgeförderte Klärwasser ausgelaufen ist, sinkt
der Schwimmkörper 65 nach unten, und das Verbindungsge
stänge 62/63 verschließt dadurch die Ableitungsöffnung 47
oder 57 der betreffenden Fördervorrichtung 40 oder 50 und
öffnet wieder das zugehörige Steigrohr 44 oder 54. Bis bei
der aus Fig. 2 ersichtlichen Betriebsstellung der Anord
nung der Sammelbehälter 55 ausgelaufen ist, hat sich die
Sammelkammer 45 gefüllt und das Schließglied 43 nach oben
gegen die Unterdrucköffnung 48 gelegt, gleichzeitig hat
sich der Waagebalken 60 verschwenkt und das Schließglied
53 von der Unterdrucköffnung 58 abgehoben, so daß jetzt
die Sammelkammer 55 unter Unterdruck gesetzt ist und über
das Steigrohr 54 wieder Klärwasser aus dem biologischen
Klärbecken 34 hochgesaugt wird.
Fig. 4 zeigt die Anordnung nach Fig. 2 beim Einsatz in
einem Bohrloch 25 zur Erzeugung einer Grundwasser-Kreis
laufströmung der bereits in Verbindung mit Fig. 3 be
schriebenen Art. In Fig. 4 sind die der Ausführungsform
nach Fig. 2 entsprechenden Teile mit den gleichen Bezugs
ziffern wie in Fig. 2, ergänzt durch einen Indexstrich,
bezeichnet. Innerhalb des Bohrloches 25 ist ein Behälter
70 eingesetzt, der in seinem unteren Bereich Öffnungen 71
aufweist, durch welche Grundwasser aus dem umgebenden Erd
reich 30 über eine filternde Kiesschicht 31 einströmen
kann. In diesen Behälter 70 ragen die Steigrohre 44′ und
54′ der beiden Fördervorrichtungen 40′ und 50′, deren Sam
melkammern 45′ und 55′ in genau gleicher Weise wie beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 miteinander gekoppelt und
hinsichtlich der Ventilglieder für ihre Öffnungen gleich
wie in Fig. 2 ausgestaltet sind.
Um eine größere Förderhöhe zu erreichen oder zur Berück
sichtigung größerer Wasserspiegelschwankungen ist mittels
eines zusätzlichen Ventilators 72 auch der Behälter 70
unter Unterdruck gesetzt und dadurch der Grundwasser
spiegel 73 angehoben. Die Anordnung nach Fig. 2 bildet
hier also eine zweite Förderstufe. Rings um den oberen
Teil des Behälters 70 kann eine Schicht 74 von Filterstof
fen für das auslaufende geförderte Grundwasser angeordnet
sein. Die Förderung des Grundwassers erfolgt sehr schonend
ohne Energieeintrag in das Wasser, so daß eine zu uner
wünschten Ausfällungen führende Strömung des Phasengleich
gewichtes der in ihm gelösten Stoffe mindestens weitgehend
vermieden wird.
Auch bei der in Fig. 2 gezeigten Anwendung kann die För
dervorrichtung als zweite Förderstufe eingesetzt werden,
wenn das Becken 34 oder der Kanal nach oben verschlossen
ist und der Raum oberhalb des Wasserspiegels mittels eines
zweiten Ventilators unter Unterdruck gesetzt wird, um als
erste Förderstufe den Wasserspiegel im Becken 34 anzu
heben.
Claims (12)
1. Fördervorrichtung für empfindliche Flüssigkeiten, bei
spielsweise für biologische Kläranlagen, mit einem
Steigrohr (14; 44; 54) für die zu bewegende Flüssig
keit, das mit seiner oberen Öffnung (14.2; 44.2; 54.2)
in einer Sammelkammer (15; 45; 55) endet, die an ihrem
bodennahen Bereich mindestens eine Ableitungsöffnung
(17; 47; 57) aufweist, die höher liegt als der untere
Flüssigkeitsspiegel, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sammelkammer (15; 45; 55) zur Erzeugung eines Unter
drucks geschlossen ist und in ihrem oberen Bereich
eine mit der Ansaugseite eines Unterdruckerzeugers
(19; 39) verbindbare Öffnung (18; 48; 58) aufweist.
2. Fördervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausgangsseite des Unterdruckerzeu
gers mit einer in dem Steigrohr (14) mündenden Gas
leitung (21) verbunden ist.
3. Fördervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die obere Öffnung (14.2) des Steig
rohres (14) einen Überlaufrand (16) für die zu för
dernde Flüssigkeit bildet.
4. Fördervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die obere Öffnung (44.2;
54.2) des Steigrohres (44; 54) zeitweilig verschließ
bar ausgebildet ist.
5. Fördervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bereich zwischen
dem Überlaufrand (16) des Steigrohres (14) und den
Seitenwänden der Sammelkammer (15) Leit- und/oder
Siebwandungen angeordnet sind.
6. Fördervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die obere Öffnung (48; 58)
der geschlossenen Sammelkammer (45; 55) zeitweilig
verschließbar ausgebildet ist.
7. Fördervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die obere Öffnung (48; 58) der Sammel
kammer (45; 55) mittels eines mit einem Schwimmkörper
(49; 59) gekoppelten Ventilgliedes (43; 53) ver
schließbar ist.
8. Fördervorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelkammer (45; 55)
aus einem geschlossenen, die obere Unterdrucköffnung
(48; 58), die obere Steigrohröffnung (44.2; 54.2) und
die bodennahe Ableitungsöffnung (47; 57) aufweisenden
Behälter besteht, alle drei Öffnungen mittels Ventil
gliedern (41, 42, 43; 51, 52, 53) verschließbar sind
und die Ventilglieder (41, 42; 51, 52) der Steigrohr
öffnung (44.2; 54.2) und der Ableitungsöffnung (47;
57) so miteinander gekoppelt sind, daß, wenn die eine
Öffnung geschlossen jeweils die andere Öffnung geöff
net ist.
9. Fördervorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Ventilglied (43) für den Ver
schluß der oberen Unterdrucköffnung (48) der Sammel
kammer (45) mit einem entsprechenden Ventilglied (53)
für den Verschluß der oberen Unterdrucköffnung (58)
einer im Wechsel mit dieser ersten Sammelkammer (45)
betreibbaren, an eine gemeinsame Unterdruckquelle (39)
angeschlossenen zweiten Sammelkammer (55) dergestalt
gekoppelt ist, daß, wenn das eine Ventilglied (43) die
Unterdrucköffnung (48) der ersten oder zweiten Sammel
kammer (45; 55) verschließt, die Unterdrucköffnung
(58) der anderen Sammelkammer (55) durch das andere
Ventilglied (53) freigegeben ist.
10. Fördervorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ventilglieder (43; 53) zum Ver
schließen der Unterdrucköffnung (48; 58) der beiden
Sammelkammern (45; 55) jeweils mit einem Schwimmkörper
(49; 59) gekoppelt und jeweils an einem der beiden
Enden eines Waagebalkens (60) angeordnet sind.
11. Fördervorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der Mündung (21.1) der Gasleitung
(21) in das Steigrohr (14) ein Düsenkörper ausgebildet
ist.
12. Fördervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steigrohr (44′, 54′)
nach unten in einen Flüssigkeitsraum ragt, in welchem
bereits der Flüssigkeitsspiegel (73) durch Unterdruck
bildung mittels eines zusätzlichen Ventilators (72)
angehoben ist.
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DE19924232361 DE4232361A1 (de) | 1992-09-26 | 1992-09-26 | Fördervorrichtung für empfindliche Flüssigkeiten, beispielsweise für biologische Kläranlagen |
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DE19924232361 DE4232361A1 (de) | 1992-09-26 | 1992-09-26 | Fördervorrichtung für empfindliche Flüssigkeiten, beispielsweise für biologische Kläranlagen |
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ID=6468954
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