DE4232295A1 - Elektrochemischer Gassensor mit scheibenförmigen Elektroden, die gleichzeitig elektrische Kontaktzuführungen sind - Google Patents
Elektrochemischer Gassensor mit scheibenförmigen Elektroden, die gleichzeitig elektrische Kontaktzuführungen sindInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrochemischen
Gassensor zum Nachweis von Gasbestandteilen in einer
gasförmigen Umgebung mit Hilfe einer scheibenförmigen
Meßelektrode, wobei die nachzuweisenden Bestandteile
über eine ebenfalls als Scheibe ausgebildete
Diffusionsstrecke Zugang zur Meßelektrode haben, und
mit einer Gegenelektrode, die zusammen mit der
Meßelektrode in einer mit einem Elektrolyten gefüllten
Elektrolytkammer innerhalb eines Sensorgehäuses
aufgenommen sind, welches als Gehäusetopf ausgebildet
ist, der sich mit der Gegenelektrode in elektrischem
Kontakt befindet, und in welchem ein mit Elektrolyt
getränkter Docht vorgesehen ist, der mit einer
Dochtscheibe an der elektrolytseitigen Oberfläche der
Meßelektrode anliegt, die ihrerseits in elektrischen
Kontakt mit einer Deckelscheibe gebracht ist, die sich
als äußerster Gehäuseabschluß zur Gasseite hin
befindet und durch einen Dichtring vom Sensortopf
elektrisch getrennt ist.
Ein derartiger elektrochemischer Gassensor ist aus der
Britischen Patentanmeldung GB-2 075 197 A
bekanntgeworden.
Der bekannte Sensor besitzt einen Gehäusetopf, in
dessen Boden die Gegenelektrode aufgenommen ist und
sich in elektrischem Kontakt mit dem Gehäusetopf
befindet, welcher außerdem mit dem für den Gasnachweis
erforderlichen Elektrolyten gefüllt ist. Der offene
Rand des Gehäusetopfes ist mit einer umlaufenden, nach
innen gedrückten Rille versehen, auf welche ein
elektrisch isolierender Dichtring mit L-förmigem
Querschnitt aufgesetzt ist. Der nach innen ragende
Auflagerand des Dichtringes dient dazu, in der
Reihenfolge von dem Elektrolyten ausgehend zunächst
eine Dochtscheibe aufzunehmen, über welche die
scheibenförmige Meßelektrode gelegt ist, die wiederum
mit einer Scheibe aus Polyfluorethylen (PTFE) als
Diffusionsstrecke bedeckt ist. Den Abschluß bildet ein
scheibenförmiger Deckel mit einer zentralen Bohrung
für den Zutritt der nachzuweisenden Gasbestandteile.
Zwischen der elektrolytseitigen, reaktionssensitiven
Oberfläche der Meßelektrode ist ein metallischer
Kontaktstreifen gelegt, dessen Länge weit über den
Querschnitt des Dichtringes hinausragt. Nach
Vervollständigung des Scheibenpaketes, dessen Abschluß
der metallische Deckel bildet, wird der Rand des
Gehäusetopfes um das Scheibenpaket gedrückt und klemmt
dieses als Ganzes gegen die eingezogene Rille. Dabei
wird der Kontaktstreifen zwischen den Scheibenrändern
und den Dichtrand nach oben in Richtung des
Metalldeckels gedrückt und umgeschlagen, so daß er in
Klemmverbindung einerseits mit der
Meßelektrodenoberfläche und andererseits mit dem
Metalldeckel gebracht ist. Der Gehäusetopf bildet den
einen elektrischen Kontakt der Gegenelektrode, die
Deckelscheibe bildet den anderen elektrischen Kontakt
für die Meßelektrode zum Anschluß an eine Meß- und
Auswerteeinheit. Je nach Zusammensetzung des
Elektrolyten und der verwendeten Elektrodenmaterialien
ist der bekannte Sensor zum Nachweis verschiedener
oxidierender oder reduzierender Gase einsetzbar. Es
gibt zwei verschiedene Ausführungsformen des bekannten
Sensors, nämlich einerseits eine sogenannte
Zweielektrodenausführung, die außer der Meßelektrode
lediglich die Gegenelektrode aufweist, und eine
sogenannte Dreielektrodenausführung, die zusätzlich
noch eine Bezugselektrode besitzt, die über einen
Potentiostaten auf ein konstantes Bezugspotential zur
Meßelektrode hin gehalten ist.
Bei dem bekannten Gassensor hat es sich als nachteilig
erwiesen, daß der um das Scheibenpaket gelegte
Kontaktstreifen trotz einer engen Anpressung eine
kleine Kapillarstrecke freigibt, durch die der
Elektrolyt bis zur Abschlußscheibe Vordringen kann,
und somit gewissermaßen eine Kurzschlußstrecke bildet,
an welcher sich eine Dreiphasengrenze
Gas/Elektrolyt/Meßelektrode ausbildet, die in Kontakt
zur Gegenelektrode gebracht ist. Dadurch entsteht eine
wenn auch geringe aktive Oberfläche, die jedoch das
Meßergebnis verfälscht und sich dem gewünschten
Sensorsignal überlagert. Dieser Störeinfluß ist um so
größer, je kleiner der erwünschte Sensorstrom ist. Bei
der heutzutage zunehmenden Miniaturisierung auch der
Gassensoren selbst und nicht nur der
Auswerteelektronik ist es von besonderer Bedeutung,
daß die Sensoren mit einem möglichst niedrigen
Meßstrom arbeiten, um auch bei einem kleinen
Elektrolytvorrat eines Miniatursensors eine lange
Lebensdauer zu erreichen. Dabei wirkt sich jeder
Störstrom, auch wenn er noch so klein ist,
meßwertverfälschend aus. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß das Scheibenpaket beim Eindrücken des
Randes des Gehäusetopfes auf die Gehäusedeckelscheibe
das Sensorpaket in den Hohlraum des Gehäusetopfes
gedrückt wird, so daß sich die einzelnen Scheiben mehr
oder weniger ausbeulen, weil ihnen die zentrale Stütze
fehlt. Dadurch bilden sich unterschiedlich dicke
Elektrolytfilme zwischen den einzelnen Scheiben, und
insbesondere an der Meßelektrodenoberfläche, so daß
unterschiedliche Diffusionswege für das nachzuweisende
Gas entstehen, oder daß auch kleinste Luftblasen in
den Zwischenräumen festgehalten werden können. Beide
Eigenschaften wirken sich nachteilig auf das
Sensorverhalten in bezug auf Ansprechzeit und
Langzeitstabilität aus.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe
zugrunde, einen elektrochemischen Gassensor der
genannten Art so zu verbessern, daß auf zusätzliche
Kontaktausführungen von den Elektroden zum Außenraum
des Sensors verzichtet werden kann, und daß eine noch
innigere Verdichtung des Scheibenpaketes im
Elektrodenbereich zu einem gleichbleibend stabilen
Elektrolytfilm auf der Meßelektrodenoberfläche führt.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt bei einem
Zweielektrodensensor dadurch, daß der Deckel
topfförmig ausgebildet ist und mit seinem Deckelrand
den Gehäusetopf von außen überkragt und zumindest die
Diffusionsstrecke und die mit einer an der
Elektrodenoberfläche befindlichen Kontaktfläche
versehene Meßelektrode aufnimmt, und daß der Dichtring
um einen den Rand des Gehäusetopfes bildenden
Dichtrand derart gelegt ist, daß einerseits beim
dichtenden Aufspannen des Deckels auf den Dichtrand
die elektrische Isolierung zwischen dem Deckel und dem
Gehäusetopf gebildet ist, und andererseits das
Scheibenpaket unter Druckwirkung gegen die
Dochtscheibe versetzt ist, die ihrerseits gegen das
Scheibenpaket durch Anbringen einer sich zwischen der
Dochtscheibe und dem Gehäusetopf abstützenden
Druckfeder gedrückt ist, und daß der Deckelrand an der
Kontaktfläche der Meßelektrode anliegt und somit die
Kontaktstelle zur Meß- und Auswerteeinheit bildet.
Bei einem Dreielektrodensensor erfolgt die Lösung der
Aufgabe durch die weiteren Merkmale, daß zwischen der
Meßelektrode und der Gegenelektrode eine
scheibenförmige Bezugselektrode angeordnet ist, die
mit einem Kontaktrand versehen ist, der über den Rand
des Gehäusetopfes ragt und um diesen dichtend gelegt
ist, wobei der Dichtring als elektrische Isolation
zwischen der Bezugselektrode und dem Gehäusetopf
dient, und daß der Kontaktrand gegenüber dem Deckel
mit Hilfe eines Isolierstückes getrennt ist, und daß
an dem um den Rand des Gehäusetopfes gelegten
Kontaktrand ein Kontaktbereich für den Anschluß der
Meß- und Auswerteeinheit freigelassen ist.
Der Vorteil der Erfindung liegt im wesentlichen darin,
daß der Elektrolytraum und die im topfförmigen Deckel
aufgenommenen scheibenförmigen Elektroden und die
Diffusionsstrecke gegenüber der Umgebung hermetisch
abgedichtet sind, ohne daß irgendwelche getrennten
Kontaktdurchführungen die Gehäusewand oder den Deckel
durchtreten, so daß keine Kriechstrecken für den
Elektrolyten entstehen und keine zusätzlichen, in
ihrem Erfolg stets ein ungenügendes Ergebnis zeigende
Dichtmaßnahmen ergriffen werden müssen. Zum
mechanischen Zusammenbau braucht lediglich darauf
geachtet zu werden, daß das Scheibenpaket fest gegen
die Dochtscheibe gedrückt ist und daß somit ein
möglichst inniger Kontakt zwischen Elektrolytfilm und
Meßelektrode hergestellt ist, ohne daß es zu
Ausbeulungen und Verzug der Scheiben innerhalb des
Scheibenpaketes untereinander kommt. Durch die
Federkraft einerseits und den von dem topfförmigen
Deckel andererseits erzeugten Gegendruck wird das
Scheibenpaket regelrecht zusammengequetscht. Die
Verbindung zwischen dem topfförmigen Deckel und dem
Rand des Gehäusetopfes kann durch eine
Schraubverbindung verwirklicht werden, oder im
einfachen Fall wird eine Umbördelung des Deckelrandes
mit dem Rand des Sensorgehäuses durchgeführt, wobei
der Dichtring gleichzeitig gegen den als Bördelrand
ausgebildeten Rand des Gehäusetopfes gequetscht wird.
Man kann in diesem Falle das gleiche Verfahren zur
Abdichtung von Deckel und Gehäuse verwenden, wie es
bei der Herstellung von Batterieknopfzellen verwendet
wird. Durch das enge Zusammenpressen der einzelnen
Scheiben, welche die Elektroden und die Dochtscheibe
bilden, zu einem dichten Scheibenpaket, ist es
möglich, geringste Sensorströme zum Nachweis der zu
untersuchenden Gasbestandteile zu verwirklichen, da
die Diffusionsstrecken minimiert sind. Dadurch kommt
man auch mit einem geringeren Elektrolytvorrat zu
einer gleichlangen Lebensdauer, wie sie mit den
bekannten Gassensoren erzielt werden kann. Man kann in
dieser Weise sowohl von der Art des Zusammenbaus als
auch von den äußeren Abmessungen von einer Art
Knopfzelle sprechen.
Durch den innigen Kontakt der Meßelektrode mit der
ausgedehnten Oberfläche des topfförmigen
Gehäusedeckels findet auch ein guter thermischer
Kontakt zwischen beiden Bauteilen statt, da der
Gehäusedeckel aus metallisch elektrisch-leitfähigem
Material hergestellt sein kann. Da der Sensorstrom
temperaturabhängig ist, werden somit
Temperaturschwankungen zwischen Elektrolyttemperatur
(Elektrodentemperatur) und Umgebungstemperatur
(Gastemperatur) schnell ausgeglichen. Dies fördert die
Temperaturstabilität des Sensors und trägt zur
Meßstabilität bei.
Da auch eine spezifische Kontaktstelle an dem Deckel
fehlt, sondern die gesamte Deckeloberfläche
einschließlich ihres über den Rand des Gehäusetopfes
gezogenen Deckelrandes zur Berührung mit einem
elektrischen Kontakt zur Verfügung steht, sind dem
Anwender große Freiheiten gesetzt, den Sensor in eine
Kapsel einzubringen, in welcher der Ort für die
Anbringung der elektrischen Kontakte relativ frei
gewählt werden kann. Lediglich bei der Ausführungsform
des Dreielektrodensensors ist eine zusätzliche
Kontaktfläche an dem Kontaktrand der Bezugselektrode
vorgesehen, an welche die Elektrodenspannung angelegt
werden muß.
Um die die Meßergebnisse beeinflussende
Temperaturschwankung zur Korrektur des Meßsignals zu
erfassen, kann an den äußeren Umfang des
Sensorgehäuses und des Deckels ein
temperaturempfindliches Fühlelement in Wärmekontakt
gebracht und der Meß- und Auswerteeinheit als
Temperatursignal zur Verfügung gestellt werden. Die
Anpassung der Knopfzelle an Temperaturschwankungen
erfolgt wegen ihrer Miniaturisierung wesentlich
schneller als bei den herkömmlichen bekannten Sensoren.
Die Abdichtung der einzelnen Scheiben im Scheibenpaket
erfolgt durch Anbringung eines Schmelzklebers im
Randbereich der Scheiben, so daß infolge des
Anpreßdruckes, der auf das Scheibenpaket ausgeübt
wird, eine elektrolyt- und gasdichte Verbindung
zwischen den einzelnen Scheiben einerseits, und dem
Deckel sowie den übrigen Dichtelementen andererseits
gewährleistet ist. Ein Abdichtverfahren sowie
geeignete Klebefolien dazu sind aus der
DE-OS 23 11 096 beschrieben und kann für den
vorliegenden Sensor verwendet werden. Geeignete
Klebefolien aus Hostaflon PFA sind von der Firma
Hoechst AG kommerziell erhältlich.
Um eine gute Kontaktfläche zwischen der Meßelektrode
und dem Deckelrand zu verwirklichen, ist es
zweckmäßig, am äußeren Scheibenumfang einen
metallischen Kontaktrand verlaufen zu lassen. Dieser
kann so ausgebildet sein, daß die Meßelektrode in Form
einer Schale geformt ist, so daß der Schalenrand in
engem Kontakt zur Innenwandfläche des Deckels liegt.
Durch das Einlegen des Scheibenpaketes in den Deckel
und das anschließende Verbinden des Deckels mit dem
Rand des Gehäusetopfes wird für ein elastisches
Andrücken des Deckels gegen den Kontaktrand gesorgt,
was noch weiter begünstigt wird, wenn zum Aufbringen
und Befestigen des Deckels auf den Rand des
Gehäusetopfes der Deckelrand umgebördelt und während
der Umbördelung ein zusätzlicher Druck des
Deckelrandes auf den Kontaktrand der Meßelektrode
ausgeübt wird.
Um den nachzuweisenden Gasbestandteilen Zutritt in den
Elektrolytraum des Sensors zu ermöglichen, ist der
Deckel mit Zutrittsöffnungen versehen, die durch eine
poröse Andruckscheibe abgeschlossen sind, an die sich
die als Diffusionsstrecke dienende Diffusionsmembran
anschließt, welche ihrerseits von der Meßelektrode
gefolgt ist. Die Andruckscheibe zusammen mit der
Diffusionsmembran und der Meßelektrode bilden somit
ein stabiles, sich den Konturen des Gehäusedeckels
anschmiegende Bedeckung, welche sich den
unterschiedlichen mechanischen Druckeinwirkungen
anpassen kann.
Eine besonders günstige Ausbildungsform des Dochtes
besteht darin, daß er als ein Hohlkörper ausgebildet
ist, welcher einerseits mit dem Elektrolyten gefüllt
ist, und andererseits die Druckfeder enthält, welche
eine Federscheibe besitzt, die gegen die
elektrolytseitige Oberfläche der Dochtscheibe anliegt.
Auf diese Weise wird der Elektrolyt ausschließlich
über die Dochtscheibe an die meßaktive Oberfläche der
Meßelektrode gefördert, wodurch ein
Elektrolyttransport alleine durch Diffusion des
Elektrolyten durch die Poren des saugfähigen
Vliesstoffes des Dochtes erfolgt. Der von dem Docht
gebildete Hohlkörper kann entweder allseits
geschlossen sein, oder er ist gebildet aus einem
rechteckig geformten Schale aus einer Vliesbahn, so
daß zwei sich gegenüberliegende Seiten offen sind,
wobei jedoch eine Vliesfläche der Schale die an der
Meßelektrodenoberfläche anliegenden Dochtscheibe
bildet.
Um einen ungehinderten Transport und Austausch des
verbrauchten Elektrolyten mit dem unverbrauchten des
Elektrolytraums zu erleichtern, ist die an der
Dochtscheibe anliegende Federscheibe mit mehreren
Durchbrüchen versehen.
Um die meßaktive Oberfläche der Meßelektrode genau
festzulegen, ist es günstig, die Dochtscheibe zur
Meßelektrode hin mit einer Trennscheibe abzudecken, so
daß nur ein begrenzter, jedoch genau definierbarer
Teilbereich der Dochtscheibe in Elektrolytkontakt mit
der Meßelektrode freigelassen wird.
Durch die vollständige Bedeckung der meßaktiven
Oberfläche der Meßelektrode durch die Dochtscheibe und
durch die Aufrechterhaltung des Druckes auf das
gesamte Scheibenpaket ist sichergestellt, daß der
Ladungstransport während der Reaktion des
nachzuweisenden Gases an der Elektrodenoberfläche
sowie der Stofftransport der Reaktionsprodukte
ausschließlich über einen Diffusionsvorgang ablaufen,
welcher der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist.
Ein konkurrierender Konvektionstransport wird auf
diese Weise wirksam verhindert, der ansonsten zu einer
Gasblasenbildung in der Elektrolytschicht auf der
meßaktiven Elektrodenoberfläche führen und somit das
Meßsignal verfälschen würde.
Eine geeignete Meßelektrode besteht darin, daß sie als
ein vergoldetes Nickelsieb in Form einer Schale
ausgebildet ist, dessen Schalenrand als Kontaktfläche
an der Deckelinnenwand anliegt.
Die einzelnen Scheiben des Scheibenpaketes werden
untereinander und mit dem Deckel mittels
Schmelzkleberscheiben (PFA oder FEP) abgedichtet und
aneinandergepreßt.
Änderungen des Umgebungsdruckes, thermische Effekte
und Diffusionseffekte von Störgasen dürfen nicht zum
Abheben der Diffusionsmembran von der aktiven
Meßelektrodenoberfläche und zu keiner Undichtigkeit
führen. Es gehört somit zum Stand der Technik, ein
Druckausgleichssystem vorzusehen, welches solche
Änderungen ausgleicht. Bei der vorliegenden Erfindung
wird dieses System in einfacher Weise dadurch
bereitgestellt, daß in dem durch den Docht gebildeten
Hohlraum eine Gasblase eingeschlossen ist. Dadurch
kann auf im bekannten Stand der Technik vorgesehenen
Druckausgleichsmembranen verzichtet werden, die einen
zusätzlichen Dichtaufwand im Sensorgehäuse
erforderlich machen und somit mögliche Leckagestellen
für den Elektrolyten oder Diffusionsstrecken für den
Gaseintritt an ungewollter Stelle bilden. Die Gasblase
selbst bildet jetzt den kompressiblen Bestandteil der
Elektrolytflüssigkeit, welche den auftretenden Druck- und
Temperaturschwankungen nachgeben kann.
Eine geeignete Form für die Gegenelektrode wird darin
gesehen, diese in Form eines gepreßten
Metallgranulates in den Gehäusetopf einzudrücken,
wobei von dem Granulat ein Kontaktsieb eingeschlossen
ist, welches über einen Kontaktpunkt mit dem
Gehäusetopf elektrisch verbunden ist. Das Kontaktsieb
soll möglichst großflächig das Metallgranulat
durchsetzen und somit die elektrische Leitfähigkeit
verbessern, die sonst lediglich über die
Berührungspunkte der einzelnen Granulatbestandteile
abläuft und somit keine ideale elektrische
Leitfähigkeitsverbindung bringen würde. Das
Kontaktsieb ist über den Kontaktpunkt, beispielsweise
mittels einer Punktschweißung, an das Sensorgehäuse
elektrisch leitend verbunden und sorgt somit für eine
verbesserte Ableitung des Stromes auf der
Gegenelektrode. Bei einer derartigen Ausgestaltung des
Sensors wirkt es sich vorteilhaft aus, daß die
Druckfeder zwischen der Dochtscheibe und der
Gegenelektrode eingespannt ist und somit nicht nur den
Druck auf das Scheibenpaket im Sensordeckel ausübt,
sondern noch zusätzlich für einen erhöhten
Kontaktdruck der Granulatteilchen untereinander und
mit dem Kontaktsieb einerseits und der Innenwand des
Gehäusetopfes andererseits sorgt.
Der beschriebene elektrochemische Gassensor ist
vorzugsweise für die Messung von Sauerstoff in der
Umgebungsluft geeignet, wobei dann die Meßelektrode
als Kathode aus einem vergoldeten Nickelsieb, der
Elektrolyt aus einer KOH-Lösung und die Anode aus
einem Bleigranulatpreßteil besteht. Bei entsprechender
Wahl anderer Elektrodenmaterialien und Elektrolyten
sind mit demselben Gassensor auch andere
Gasbestandteile meßbar.
Für den Fall, daß zur Messung anderer Gase saure bzw.
aggressive Elektrolyten benutzt werden müssen, ist es
zweckmäßig, die Innenwandung des Gehäusetopfes mit
einer Goldauskleidung als einer korrosionsbeständigen
Beschichtung zu versehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
schematischen Darstellung gezeigt und im folgenden
näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 den Schnitt durch einen
Zweielektrodensensor,
Fig. 2 den Schnitt durch einen
Dreielektrodensensor.
Der in Fig. 1 dargestellte Sensor dient zum Nachweis
von Sauerstoff in der Umgebungsluft, dessen die äußere
Gestalt bestimmende Baugruppen zum einen ein
Gehäusetopf (1) und zum anderen ein topfförmiger
Deckel (2) bilden. In dem Gehäusetopf (1) befindet
sich als Gegenelektrode (28) eine Bleianode aus
gepreßtem Granulat, in welche ein topfartiges
Kontaktsieb (3) eingelegt ist, das durch eine
Punktschweißung an einem Kontaktpunkt (4) mit dem
Boden des Gehäusetopfes (1) elektrisch verbunden ist.
Der Gehäusetopf (1) ist aus einem metallischen
Tiefziehteil hergestellt und bildet somit an seiner
gesamten äußeren Oberfläche den Anodenkontakt. Der
Gehäusetopf (1) ist zylinderförmig gestaltet, so daß
ein dem Topfboden (5) gegenüberliegender Dichtrand (6)
einen kreisförmigen Umfang besitzt. Der Dichtrand (6)
ist nach außen hin von dem übrigen Gehäusetopf (1)
abgesetzt und dient als Aufnahme für einen Dichtring
(7). Den Dichtring (7) und den Dichtrand (6)
umgreifend ist über den Gehäusetopf (1) der Deckel (2)
gestülpt, dessen Deckelrand (8) den Dichtring (7)
umgreifend um den Dichtrand (6) gebördelt ist. Der
Deckel (2) nimmt ein Scheibenpaket auf, welches sich,
ausgehend von der Umgebung zugewandten
Gaszutrittsöffnungen (9), aus einer Andruckscheibe
(10), einer Diffusionsmembran (11), einer Meßelektrode
(12) und einer Trennscheibe (13) zusammensetzt. Das
kreisförmige Scheibenpaket ist einerseits zu dem
metallischen Deckel (2) sowie andererseits zu den
einzelnen Scheiben untereinander mittels
Schmelzkleberfolien (14) als Versiegelung abgedichtet
und zusammengehalten. Die Meßelektrode (12) besitzt an
ihrem äußeren Kreisumfang eine Kontaktfläche (15),
welche ringsumverlaufend mit dem Deckelrand (8) in
elektrischen und thermischen Kontakt gebracht ist.
Sowohl die Trennscheibe (13) als auch die als
Siegelscheiben dienende Schmelzkleberfolien (14) sind
in der Mitte mit einem Durchbruch versehen, der
einerseits die meßaktive Oberfläche der Meßelektrode
(12) einem in einer Elektrolytkammer (16) befindlichen
Elektrolyten (17) aussetzt, und andererseits eine
zwischen der Diffusionsmembran (11) und der
Meßelektrode (12) entstehende Elektrolytschicht (18)
erzeugt. Die Diffusionsmembran (11) ist für Sauerstoff
durchlässig, für den Elektrolyten (17) undurchlässig.
Die ebenfalls für den Elektrolyten durchlässige
Meßelektrode (12) (Kathode) besteht aus einem
Lochblech aus vergoldetem Nickel, welches an seinem
äußeren Rand schalenförmig zu der Kontaktfläche (15)
hochgezogen ist. In der Elektrolytkammer (16) befindet
sich ein rechteckig geformter Docht (19), zu einem
Hohlkörper geformt, dessen beide Sichtflächen in der
Fig. 1 offen sind. Der Docht (19) besteht aus einem
vliesartigen Gewirke und besitzt zur Meßelektrode (12)
hin gerichtet eine Dochtscheibe (20). Der Hohlkörper
(19) ist von einer Druckfeder (21) aufgespannt und
drückt mit ihrer Federscheibe (29) die Dochtscheibe
(20) fest gegen die Meßelektrode (12), von dieser
lediglich in Abstand gehalten durch die Trennscheibe
(13) und der dazwischenliegenden Siegelscheibe (14).
Die kreisringförmige Trennscheibe (13) läßt eine
weitere Elektrolytschicht (22) frei, die mit dem
Elektrolyt (17) gefüllt ist. Von dem Hohlkörper (19)
eingeschlossen ist eine Gasblase (23).
Die in der Figur dargestellten Einzelteile sind im
Abstand zueinander gezeichnet, um sie voneinander
unterscheiden zu können, es versteht sich aber, daß im
zusammengebauten Zustand infolge der Versiegelung des
Scheibenpaketes sowie der Umbördelung des Deckelrandes
(8) um den Dichtrand (6) und die daraus resultierende
Quetschung des Dichtrings (7) eine innige Verbindung
des Scheibenpaketes erfolgt, wobei die Druckwirkung
einerseits von dem Deckel (2) und andererseits von der
sich zwischen der Dochtscheibe (20) und dem
Gehäusetopf (1) abstützenden Druckfeder (21) bewirkt
wird. Die gezeigten Abstände verschwinden dabei, und
die Elektrolytschichten (18, 22) sind auf einige
Mikrometer komprimiert. Die Andruckscheibe (10) sorgt
dabei sowohl für ein planes Anliegen der
Diffusionsmembran (11) als auch für eine gleichmäßige
laterale Verteilung der durch die Gaszutrittsöffnungen
(9) eintretenden Gasmenge.
Der in Fig. 2 dargestellte Sensor stimmt in allen
Bauteilen mit demjenigen aus Fig. 1 überein, bis auf
die Tatsache, daß zwischen der Meßelektrode (12) und
der Dochtscheibe (20) eine weitere Bezugselektrode
(24) in das Scheibenpaket aufgenommen ist. Gleiche
Bauteile, wie sie in Fig. 1 ebenfalls vorhanden sind,
werden deshalb mit der gleichen Bezugsziffer
gekennzeichnet. Die Bezugselektrode (24) ist ebenfalls
scheibenförmig ausgebildet und erstreckt sich im
wesentlichen in der gleichen Ausdehnung wie die
Meßelektrode (12). Sie ist porös und läßt somit den
Durchtritt für den Elektrolyten und die
Gasreaktionsprodukte frei. Die Bezugselektrode (24)
ist mit einem Kontaktrand (25) versehen, der
einerseits durch den Dichtring (7) und andererseits
durch ein Isolierstück (26) von dem Gehäusetopf (1)
sowie von dem Deckelrand (8) sowohl flüssigkeitsdicht
als auch elektrisch getrennt ist. Der Kontaktrand (25)
ist über den Dichtrand (6) des Gehäusetopfes (1)
gezogen und läßt einen Kontaktbereich (27) frei,
welcher als elektrischer Kontaktanschluß für das
Anlegen eines konstanten Bezugspotentials aus der
nicht dargestellten Meß- und Auswerteeinheit dient.
Sowohl das Isolierstück (26) als auch der Deckelrand
(8) sind über den Dichtrand (6) des Gehäusetopfes (1)
umgebördelt. Dabei ist die Dimensionierung der
einzelnen, während der Bördelung umzuklemmenden
Bauteile so aufeinander abgestimmt, daß ein
gleichmäßig umlaufender Bördelrand entsteht. So ist
der Dichtring (7) in Fig. 2 in seinem Querschnitt
unterschiedlich zu demjenigen in Fig. 1, wobei auch
der Kontaktrand (25) rings um den Dichtrand (6)
verläuft, wie auch die übrigen Bauteile bei einem
kreissymmetrischen Gehäusetopf (1) und Deckel (2) den
gesamten Umfang des Gehäusetopfes (1) umlaufen, wie es
bei den Baugruppen nach der Fig. 1 der Fall ist.
Claims (12)
1. Elektrochemischer Gassensor zum Nachweis von Gas
bestandteilen in einer gasförmigen Umgebung mit
Hilfe einer scheibenförmigen Meßelektrode, wobei
die nachzuweisenden Bestandteile über eine
ebenfalls als Scheibe ausgebildete
Diffusionsstrecke Zugang zur Meßelektrode haben,
und mit einer Gegenelektrode, die zusammen mit der
Meßelektrode in einer mit einem Elektrolyten
gefüllten Elektrolytkammer innerhalb eines
Sensorgehäuses aufgenommen sind, welches als
Gehäusetopf ausgebildet ist, der sich mit der
Gegenelektrode in elektrischem Kontakt befindet,
und in welchem ein mit Elektrolyt getränkter Docht
vorgesehen ist, der mit einer Dochtscheibe an der
elektrolytseitigen Oberfläche der Meßelektrode
anliegt, die ihrerseits in elektrischem Kontakt
mit einer Deckelscheibe gebracht ist, die sich als
äußerster Gehäuseabschluß zur Gasseite hin
befindet und durch einen Dichtring vom Sensortopf
elektrisch getrennt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (2) topfförmig ausgebildet ist und
mit seinem Deckelrand (8) den Gehäusetopf (1) von
außen her überkragt und zumindest die
Diffusionsstrecke (11) und die mit einer an der
Elektrodenoberfläche befindlichen Kontaktfläche
(15) versehene Meßelektrode (12) aufnimmt, und daß
der Dichtring (7) um einen den Rand des
Gehäusetopfes (1) bildenden Dichtrand (6) derart
gelegt ist, daß einerseits beim dichtenden
Aufspannen des Deckels (2) auf den Dichtrand (6)
die elektrische Isolierung zwischen dem Deckel (2)
und dem Gehäusetopf (1) gebildet ist, und
andererseits das Scheibenpaket (10, 11, 12, 14)
unter eine Druckwirkung gegen die Dochtscheibe
(20) versetzt ist, welche ihrerseits gegen das
Scheibenpaket (10, 11, 12, 14) durch Anbringen
einer sich zwischen der Dochtscheibe (20) und dem
Gehäusetopf (1) abstützenden Druckfeder (21)
gedrückt ist, und daß der Deckelrand (8) an der
Kontaktfläche (15) der Meßelektrode (12) anliegt
und somit die Kontaktstelle zur Meß- und
Auswerteeinheit bildet.
2. Elektrochemischer Gassensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Meßelektrode (12) und der Gegenelektrode (28) eine
scheibenförmige Bezugselektrode (24) angeordnet
ist, die mit einem Kontaktrand (25) versehen ist,
der über den Rand (6) des Gehäusetopfes (1) ragt
und um diesen dichtend gelegt ist, wobei der
Dichtring (7) als elektrische Isolation zwischen
der Bezugselektrode (24) und dem Gehäusetopf (1)
dient, und daß der Kontaktrand (25) gegenüber dem
Deckel (2) mit Hilfe eines Isolierstückes (26)
getrennt ist, und daß an dem um den Rand (6) des
Gehäusetopfes (1) gelegten Kontaktrand (25) ein
Kontaktbereich (27) für den Anschluß der Meß- und
Auswerteeinheit freigelassen ist.
3. Elektrochemischer Gassensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfläche der
Meßelektrode (12) als eine am äußeren
Scheibenumfang verlaufende metallische Umrandung
(15) ausgebildet ist.
4. Elektrochemischer Gassensor nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Deckel (2) mit Zutrittsöffnungen (9) für das
nachzuweisende Gas versehen ist, die durch eine
poröse Andruckscheibe (10) abgeschlossen sind, an
die sich die als Diffusionsstrecke dienende
Diffusionsmembran (11) anschließt, welche
ihrerseits von der Meßelektrode (12) gefolgt ist.
5. Elektrochemischer Gassensor nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Docht als ein Hohlkörper (19) ausgebildet ist, der
einerseits mit dem Elektrolyten (17) gefüllt ist
und andererseits die Druckfeder (21) enthält,
welche eine Federscheibe (29) besitzt, die gegen
die elektrolytseitige Oberfläche der Dochtscheibe
(20) anliegt.
6. Elektrochemischer Gassensor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federscheibe (29)
mit mehreren Durchbrüchen versehen ist.
7. Elektrochemischer Gassensor nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dochtscheibe (20) zur Meßelektrode (12) hin mit
einer Trennscheibe (13) abgedeckt ist, die
lediglich einen Teilbereich (22) der Dochtscheibe
(20) in Elektrolytkontakt mit der Meßelektrode
(12) frei läßt.
8. Elektrochemischer Gassensor nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßelektrode (12) als ein vergoldetes Nickelsieb
in Form einer Schale ausgebildet ist, dessen
Schalenrand (15) als Kontaktfläche an der
Innenwand des Deckels (8) anliegt.
9. Elektrochemischer Gassensor nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
einzelnen Scheiben (11, 12, 13) untereinander und
mit dem Deckel (2) mittels Schmelzkleberscheiben
(PFA oder FEP) (14) abgedichtet und
aneinandergepreßt sind.
10. Elektrochemischer Gassensor nach einem der
Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem mit dem Elektrolyten (17) gefüllten Hohlkörper
des Dochtes (19) eine Gasblase (23) eingeschlossen
ist.
11. Elektrochemischer Gassensor nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Boden des Gehäusetopfes (1) die Gegenelektrode
(28) in Form eines gepreßten Metallgranulats
aufgenommen ist, in der ein Kontaktsieb (3)
eingeschlossen ist, das über einen Kontaktpunkt
(4) mit dem Gehäusetopf (1) elektrisch verbunden
ist.
12. Elektrochemischer Gassensor nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenwandung des Gehäusetopfes (1) mit einer
Goldauskleidung versehen ist.
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