DE19724007A1 - Lineare elektrochemische Funktionselemente - Google Patents
Lineare elektrochemische FunktionselementeInfo
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Description
Das Haupteinsatzgebiet der im folgenden zu beschreibenden linearen elektrochemi
schen Funktionselemente ist die elektrochemische Meßtechnik insbesondere mit Was
serstoffelektroden. Aus der DE-PS 41 12 784.6 und der entsprechenden internationa
len Anmeldung PCT/EP92/00597 ist eine Wasserstoff-Stabelektrode mit integrierter
Wasserstoffquelle bekannt. In dieser wird eine Wasserstoffentwicklungszelle nach
DE-PS 35 32 335 benutzt um eine Wasserstoffdiffusionselektrode mit Wasserstoff zu ver
sorgen. Dort werden zwei Konstruktionen beschrieben, die sich hinsichtlich der aktiven
Meßelektrode unterscheiden. In Abb. 1 und 2 sind die wesentlichen Elemente der
Konstruktionen beschrieben.
In Abb. 1 besteht die Wasserstoffelektrode 1 aus einem platinierten Platindraht, der
sich in der Mündung eines spitz auslaufenden Wasserstoffrohres 3 aus Glas, Plexig
las oder einem anderen, möglichst für Wasserstoff undurchlässigem Material, befindet.
Das andere Ende des Wasserstoffrohres ist in den eigentlichen Gaszellenbehälter 7
gasdicht eingeschraubt, eingesteckt oder eingeklebt. Dieser vorzugsweise zylindrische
Gaszellenbehälter 7 nimmt die Wasserstoffentwicklungszelle 9 nach DE-PS 35 32 335
auf. Sie enthält Zinkpulver oder Zinkgel und Kalilauge zusammen mit der soge
nannten Wasserstoffentwicklungselektrode. Bei dieser ist eine mit PTFE gebundene
Katalysatorschicht in ein Metallnetz eingewalzt und trägt auf der dem Zink abgewand
ten Seite eine feinporige PTFE-Folie auflaminiert. Die Zinkelektrode und die Wasser
stoffentwicklungselektrode befinden sich in einem meist aus zwei voneinander isolier
ten Metallteilen zusammengesetzten Gehäuse, von denen das eine mit der Zinkelek
trode, das andere mit der Wasserstoffentwicklungselektrode elektronenleitend verbun
den ist. Das die Wasserstoffentwicklungselektrode enthaltende Gehäuseteil korre
spondiert über mindestens eine Bohrung mit dem Inneren des Gasrohrs 3. Die Boh
rung kann durch einen Aufkleber, der beim Betrieb der Zelle durch den Überdruck das
Loch freigibt, abgedichtet sein. Der Aufkleber kann nach DE-Anm. 195 07 658.3 aus
einer Metallfolie z. B. aus Kupfer bestehen.
Der Gaszellenbehälter 7 ist durch den aufgeschraubten oder aufgesteckten Deckel
10 geschlossen, der mehrere Funktionen übernehmen kann. So übt er nach dem Ver
schließen zweckmäßigerweise mittels elastischer Federelemente (nicht eingezeichnet)
einen Druck auf die Zelle 9 aus, so daß diese mittels der ringförmigen Dichtung 8
über die erwähnte Bohrung im Zellgehäuseteil mit dem Gasrohr 3 korrespondiert.
Diese Federelemente können die elektronischen Kontakte 12 und 13 sein, die die
beiden Gehäuseteile kontaktieren. Ebenfalls trägt der Deckel 10 zweckmäßigerweise
einen festen oder veränderlichen elektrischen Widerstand 11 in Serie zu einem Ein-
Aus-Schalter, mit dem die Kontakte 12 und 13 verbunden sind. Das kann zum Bei
spiel ein Potentiometer mit "Aus"-Stellung sein. Statt mit dem Deckel kann dieser elek
trische Schalt- und Stromregelkreis auch mit dem Gaszellenbehälter 7 fest verbunden
sein.
Zur Vermeidung von Störungen durch Fremdgase führt man den Metalldraht von der
Wasserstoffelektrode möglichst innerhalb des Wasserstoffrohres oder in dessen Man
tel eingebettet bis zum Gaszellenbehälter, wo er in einer von außen zugänglichen
Kontaktschraube 6 oder einer einpoligen Steckdose endet.
Platinelektroden sind besonders zur Verwendung in sauren Medien geeignet, weil sie
in diesen auch allen oxidierenden Säuren widerstehen. Daneben sind aber auch viele
andere Metalle der 8. Gruppe des Periodensystems der Elemente, deren Legierungen
oder damit metallisierte, elektronenleitende Festkörper zur Verwendung geeignet, so
fern sie die katalytischen Fähigkeiten zur chemisorptiven Spaltung des Wasserstoffmo
leküls besitzen. Das gilt z. B. für Palladium und Iridium, doch auch für Aktivkohle, die
mit diesen Metallen katalysiert ist. Hierbei zeichnen sich schwarze, großflächige Über
züge als besonders wirkungsvoll aus. In alkalischer und neutraler Lösung ist Nickel ein
sehr wirksamer Wasserstoffkatalysator, besonders in Form des Raney-Nickels. Dieses
ist ein pulverförmiges Material, das man aus einer Nickel/Aluminiumlegierung durch
Extraktion des Aluminiums mit einer Alkalilauge erhält. Durch pulvermetallurgische
Fertigungsverfahren lassen sich hieraus Wasserstoffelektrodenkörper herstellen. Der
artige Verfahren sind in dem Buch von E. Justi und A. Winsel, Brennstoffzellen-Fuel
Cells, Steiner-Verlag, Wiesbaden 1962 und den darin genannten Patenten beschrie
ben. Für diesen Zweck geeignete Elektroden stellt man aber auch aus einem Katalysa
torpulver durch intensives Mischen mit PTFE-Pulver in einer sehr schnell laufenden
Messermühle und Einwalzen der Pulvermischung in ein Metallnetz her. Derartige Elek
troden werden auch gern einseitig mit einer feinporigen, hydrophoben PTFE-Schicht
versehen, die zum reagierenden Gas gekehrt ist und die Dreiphasengrenze Elektro
de/Elektrolyt/Gas stabil hält. Derartige Elektrodenstrukturen sind in der EP-PS 144 002
(1983) beschrieben. Es kann jedoch vorteilhaft sein, die Speicherkapazität durch Ver
wendung sogenannter Hydridspeicherlegierungen neben dem Raney-Nickel zu verbes
sern, DE-OS 37 02 138 (1987).
In Abb. 2 ist die Wasserstoffelektrode 1 eine derartige Gasdiffusionselektrode, die mit
einem Metallring 2 kontaktiert ist und mittels der Haltekappe 4 auf dem Rohr 3
befestigt ist. Sie kann in beliebiger Lage in eine elektrochemische Meßzelle eingesetzt
werden. Die Ankopplung der geschilderten Wasserstoffelektrode an das Meßobjekt in
einer galvanischen Zelle ist durch die geometrische Form und den unflexiblen Aufbau
bestimmt. Man wünscht sich jedoch eine Referenzelektrode, die man möglichst genau
zum Abgriff einer Äquipotentialfläche auch in eine eng gebaute Primär- oder Akkumula
torzelle einbauen kann. Der Lösung dieser Aufgabe ist die vorliegende Erfindung ge
widmet.
Definition: In einem Polyelektrolyt (PE) ist die eine Ionensorte makromolekular und
vielwertig, während die Gegenionensorte aus den üblichen, leicht beweglichen Ionen
besteht. Beide Ionensorten sind hydratisiert und nehmen in osmotischer Konkurrenz
mit der Umgebung am Wasseraustausch teil. In Ionenaustauschern IA sind viele der
artige makromolekulare Ionen durch kovalente Bindung zu wegen ihrer Größe unlösli
chen Netzwerken verbunden; sie bestehen also aus Festionen und beweglichen Ge
genionen, die nach dem Massenwirkungsgesetz abdissoziieren und durch Ionen des
gleichen Vorzeichens ausgetauscht werden können. Nur diese beweglichen Gegenio
nen können zum elektrischen Transport beitragen; die unbeweglichen Festionen tragen
zur Leitfähigkeit nicht bei. Es gibt Anionenaustauscher (AIA) mit beweglichen Anionen
als Gegenionen und einem polyvalent-kationischen Festkörper und Kationenaustau
scher (KIA) mit beweglichen Kationen als Gegenionen und einem polvvalent
anionischen Festkörper. Ionenaustauscher-Membranen (IAM) sind homogen oder in
homogen aufgebaute Membrankörper, die auf Grund ihrer Austauscherwirkung nur die
Gegenionen am elektrischen Strom- und elektrodialytischen Stofftransport beteiligen.
Im allgemeinen schließt der Ionenaustauscher das Eindringen von Ionen des gleichen
Vorzeichens wie das der Festionen aus. Beim Einsatz von Ionenaustauschern und Io
nenaustauscher-Membranen in hochkonzentrierten Lösungen insbesondere starker
Elektrolyte werden mit dem Hydratationswasser auch Fremdionen gleichen Vorzei
chens wie die Festionen in den Festkörper eingeschwemmt, die mit zum elektrischen
Strom- und elektrodialytischen Stofftransport beitragen. In jedem Fall ist aber in noch
so kleinen räumlichen Elementen von IA und IAM die Ladungsbilanz im zeitlichen Mittel
neutral. Wegen der umfangreichen Literatur über IA und IAM sei verwiesen auf "Römpp
Chemie Lexikon", Bd. 3, Hrsg.: Jürgen Falbe; Manfred Regitz (1995), Verlag G. Thieme,
Stuttgart.
Das Quellungsverhalten von IA und IAM wird durch den Wasserhaushalt bestimmt.
Man kann es zur Konzentrationsmessung in wäßrigen Lösungen benutzen. Eine einfa
che Darstellung der hierbei auftretenden Vorgänge ist in dem folgenden Aufsatz gege
ben: A. Winsel "Konzentrationsmessungen mit Ionenaustauscher-Membranen", Che
mie-Ing.-Techn. 44, (1972) 163-167.
Denkt man sich einen IA oder eine IAM in ein festes und undeformierbares Gehäuse
mit Wänden eingeschlossen, die zwar für Wasserdampf durchlässig doch für wasser
fremde Moleküle undurchlässig sind, so stellt sich ein hydrostatisches Druckgefälle
zwischen Innen- und Außenraum ein. Dieses ist gleich der osmotischen Druckdifferenz
zwischen dem IA bzw. IAM und der umgebenden Lösung. Ist das osmotische Druckge
fälle immer so gerichtet, daß der eingeschlossene IA der Umgebung Wasser entziehen
will, so kann sich der IA weder in seiner Ionenkonzentration noch in seinem Wasserge
halt und den übrigen Daten wesentlich ändern.
Es gibt eine Vielzahl von Ionenaustauschern und Ionenaustauscher-Membranen. So
kann der polyvalente Festkörper ein starker Säurerest [-SO3⁻]n oder ein schwacher
Säurerest [-COO⁻]n sein; er kann aber auch eine starke [-N(CH3)⁺]n oder schwache Ba
se [-N(CH2)⁺]n sein. Jeweils neutralisiert mit den entsprechenden Gegenionen haben
wir es mit einer Vielzahl von Salzen zu tun. Sie können entsprechend den jeweiligen
Massenwirkungsgesetzen dissoziieren und den elektrischen Strom leiten. In geeigneter
Kombination sind sie Puffersubstanzen, die einen engen pH-Wert einstellen. In der
Elektrochemie hat sich in den letzten Jahrzehnten die von W. Grot erfundene Nafion-
Membran, eine Poly(perfluoralkylen)-sulfonsäure, besonders bewährt. NAFION® ist ein
Warenzeichen der Firma Du Pont. Das Nafion-Material gibt es als Pulver und als Lö
sung. Ionenaustauscher-Membranen aus Nafion-Material gibt es freitragend oder auf
PTFE-Gewebe aufgeschweißt. Membranartige Ionenaustauscher lassen sich auf ver
schiedene Art herstellen. Nach unserer Erfahrung geht dies besonders einfach, wenn
man das pulverförmiges Ausgangsmaterial eines IA mit PTFE-Pulver in einer schnell
laufenden Messermühle mischt (reaktives Mischen) und aus dem watteartigen Material
in einer Walze ein Fell ausformt. Dieses IAM-Fell besteht in einem weiten Zusammen
setzungsbereich aus einem zusammenhängenden, kaltverschweißten Ionenaustau
schergerüst in einem netzartigen PTFE-Gespinst. Sowohl mit als auch ohne thermische
Nachbehandlung bildet sich innerhalb des IAM-Körpers trotz der hydrophoben Wirkung
des PTFE durch Quellung eine elektrolytische Leitstruktur heraus. Durch Beimischung
von pulverförmigen Puffersalzen kann man dafür sorgen, daß die Ionenkonzentration
bzw. der pH-Wert innerhalb der IAM sich im Anwendungsfall nur wenig ändert.
Durch Beimischung von Katalysatorpulvern für die Wasserstoffreaktion lassen sich bi
poröse Strukturen herstellen, in denen das IA-Gerüst den Elektrolyt und das Katalysa
torgerüst den Elektronenleiter bildet. Das jeweilige Gas kann in dem hydrophoben Be
reich der PTFE-Struktur strömen. Als Katalysatorpulver dient besonders Aktivkohle al
lein oder als Träger von Edelmetallkatalysatoren aus Platin, Palladium, Nickel oder an
deren Metallen oder Legierungen. Es können aber auch metallische Katalysatoren als
hochporöse Pulver verwendet wie zum Beispiel die Raney-Metalle. Man erhält diese
als Restmetalle, indem man aus einer pulverförmigen Legierung eine Legierungskom
ponente herauslöst.
Wir haben gefunden, daß man aus Ionenaustauscher-Membranen nützliche lineare
Leitgebilde herstellen kann, die sowohl formstabil als auch pH-Wert stabil sind. Zu
diesem Zweck wird ein Streifen aus einer IAM ausgeschnitten, in die passende Nut ei
nes Gießwerkzeuges gelegt und allseitig in ein Gießharz eingebettet. So entsteht ein
elektrolytischer Leiter von z. B. 2 mm Breite und 1 mm Dicke, der an den beiden Enden
offen ist und den man als Elektrolytschlüssel bei elektrochemischen Messungen ver
wenden kann. Er ist biegsam und läßt sich zum Beispiel in den Plattensatz einer Star
terbatterie einsetzen. Als Verbindung zu einer Referenzelektrode (galvanischer
Schlüssel) kann man auf diese Weise das Polarisationsverhalten der beiden Elektroden
der Akkumulatorzelle genau während der Ladung und der Entladung der Zelle verfol
gen.
Um einen besonders stabilen linearen Leiter zu bekommen, kann man den IAM-
Streifen auch in ein rundes oder flaches Metallrohr einbringen, das eine passive Ober
fläche besitzt. Dies ist zum Beispiel bei Titan der Fall, weil Titan sich mit einer nichtlei
tenden und unlöslichen Schicht von TiO2 überzieht. Auch eloxiertes Aluminium hat die
Eigenschaft, gegen viele Lösungen passiv zu sein. Um Reaktionen an der Außenfläche
des Rohres auszuschließen, kann man diese mit einer Lack oder Harzschicht isolie
rend überziehen. Dafür kann man auch einen polymeren Schrumpfschlauch aus Polye
thylen oder Polyvinylchlord benutzen, der im Inneren noch eine Schicht aus Gießharz
besitzen kann.
In vielen Fällen ist es vorteilhaft, den IAM-Streifen mit oder ohne Gießharz direkt in ei
nen Schrumpfschlauch einzulegen und in einem heißen Luftstrom zu schrumpfen, wo
bei zugleich das Gießharz aushärtet. Die Erwärmung kann auch unter einem heißen
Bügeleisen oder in einer heißen Walze erfolgen, um einen linearen Ionenleiter mit iso
lierender Umhüllung herzustellen.
Wir haben gefunden, daß man auch aus Gaselektroden nützliche lineare Leitgebilde
herstellen kann, die sowohl formstabil als auch potentialstabil sind. Zu diesem Zweck
wird ein Streifen aus einem Elektroden band ausgeschnitten, in die passende Nut eines
Gießwerkzeuges gelegt und allseitig in ein Gießharz eingebettet. So entsteht ein elek
tronisch leitender, katalytisch wirkender, Elektrolyt ansaugender Streifen von z. B.
2 mm Breite und 1 mm Dicke, der an den beiden Enden offen ist. Auf der einen Seite
kann man ihn mit Wasserstoff versorgen und elektrisch kontaktieren, während man ihn
auf der anderen Seite in den Elektrolyten der Meßzelle eintauchen läßt. Das Band ist
biegsam und läßt sich zum Beispiel in den Plattensatz einer Starterbatterie oder einer
Brennstoffzelle als Referenzelektrode einsetzen. So kann man das Polarisationsverhal
ten der beiden Elektroden während einer Belastung der Meßzelle verfolgen.
Um einen besonders stabilen linearen Aufbau zu bekommen, kann man den Elektro
denstreifen auch in ein flaches Metallrohr einbringen, das eine beim Potential der Ga
selektrode passive Oberfläche besitzt. Dies ist zum Beispiel im Falle der Wasserstoffe
lektrode bei Kupfer und Nickel und allen Edelmetallen der Fall. Auch Titan, das sich mit
einer nichtleitenden und unlöslichen Schicht von TiO2 überzieht, kann man benutzen.
Auch eloxiertes Aluminium hat diese Eigenschaft, gegen viele Lösungen passiv zu
sein. Um auch hier Reaktionen an der Außenfläche des Rohres auszuschließen, kann
man diese mit einer Lack oder Harzschicht isolierend überziehen. Dafür kann man
auch einen polymeren Schrumpfschlauch aus Polyäthylen oder Polyvinylchlorid benut
zen. In vielen Fällen ist es vorteilhaft, den Elektrodenstreifen direkt in einen Schrumpf
schlauch einzulegen und in einem heißen Luftstrom oder unter einem Bügeleisen oder
in einer heißen Walze eine lineare Gaselektrode mit isolierender Umhüllung herzustel
len.
Für die geschilderte Gestaltung eines linearen Elektrodenstreifens sind praktisch alle
Strukturen von Gaselektroden geeignet. Sie können nur aus einem Walzfell bestehen.
Dazu hat man Katalysatorpulver und PTFE-Pulver reaktiv gemischt und in einer Walze
ausgeformt. Zusätzlich kann die Elektrode aber auch ein Metallnetz enthalten, wodurch
die elektrische Leitfähigkeit in Streifenrichtung verbessert wird. Sie kann auch eine
PTFE-Folie auflaminiert enthalten, um die Längsströmung des Reaktionsgases zu er
leichtern. Interessant für die noch näher zu beschreibenden Anwendungen sind solche
lineare Gebilde, in denen IAM-Streifen und Gaselektrodenstreifen - sich überlappend -
eine Halbzelle bilden. Es ist vorteilhaft, wenn die Überlappungszone durch Pressen
oder Heißpressen innig verschweißt ist. Die Wasserstoffelektrode arbeitet dann in ei
nem IA-Elektrolyten, der durch die Art und Konzentration des Ionenaustauschers vor
gegeben ist und als Standard benutzt werden kann. Die einzelnen linearen Funktionse
lemente und ihre Ankopplung an die Wasserstoff-Stabelektrode mit integrierter Was
serstoffquelle soll nunmehr in einigen Beispielen beschrieben werde. Dabei wird der
Einfachheit halber der obere Teil des Gasrohres zusammen mit dem Behälter für die
Gasentwicklungszelle als konstantes Bauteil angesehen.
In Abb. 3 ist gezeigt, wie man die in Abb. 2 dargestellte Wasserstoff-Stabelektrode mit
einer zungenartigen Spitze 14 versehen kann. Der Schnitt A-A veranschaulicht den
streifenartigen Charakter des linearen IAM-Elementes. Es ist in die Haltekappe 4
dicht eingesteckt oder eingeklebt und kontaktiert elektrolytisch die Wasserstoffelektro
de 1. Das vordere Ende der Zunge tastet das Elektrodenpotential in der Meßzelle ab.
In Abb. 4 besteht das lineare Funktionselement aus einer linearen Halbzelle, die aus
einem IAM-Streifen 16 und einem galvanisch verbundenen Elektrodenstreifen 17.
gebildet ist. Beide sind in ein Gießharz eingebettet und mit einem Schrumpfschlauch
15 auf das Wasserstoffrohr aufgesteckt. 18 veranschaulicht "das abgebrochene"
Wasserstoffrohr mit dem Kontaktdraht, der das Elektrodenpotential zur Meßklemme
leitet.
Bei der Herstellung wurde der Schrumpfschlauch auf das mit Epoxidharz eingestriche
ne Rohrende aufgesteckt und das ebenfalls mit Epoxydharz bestrichene lineare Halb
zellenelement eingelegt. In einem Heißluftgebläse wurde der Schlauch geschrumpft
und das Harz gleichzeitig ausgehärtet. Mit dieser eleganten Methode lassen sich viel
fältige Kombinationen von IAM und Elektroden als lineare Funktionselemente herstel
len und mit Schraub- oder Steckadaptern an elektrochemischen Meßvorrichtungen an
bringen.
In Abb. 5 ist eine neuartige Vorrichtung gezeigt, die sich mit Hilfe der hier beschriebe
nen linearen Funktionselemente realisieren läßt. Sie besteht aus drei linearen elektro
chemischen Elementen 50, 51 und 52 in einem Wasserstoffrohr. Die IAM 50 bil
det mit der Wasserstoffelektrode 51 eine lineare Halbzelle, die im Raum 53 mit
Wasserstoff aus der Gasentwicklungsvorrichtung versorgt wird. Aus Raum 53 bezieht
auch die Wasserstoffelektrode 52 ihr Gas. Wasserstoffelektrode 51 ist mit der Kon
taktschraube 6+, Wasserstoffelektrode 51 mit der Kontaktschraube 6- verbunden.
Beim Eintauchen der Gerätspitze 55 in eine Elektrolytlösung mißt man an den Klem
men 6+, 6- eine Spannung, die den pH-Wert der Lösung in Relation zu dem der IAM
50 widerspiegelt. Fließt im Meßelektrolyten ein Strom, so herrscht vor 55 zusätzlich
ein Potentialgefälle, das sich der Messung überlagert. Die Komponente dieses Feldes,
die parallel zur Stirnfläche 55 vorhanden ist und zur Spannung 6+, 6- einen entspre
chenden Beitrag liefert, kehrt diesen Spannungsbeitrag bei Drehung des Gerätes um
180° um. Auf diese Weise kann man die Anteile von eingeprägter und Reaktionsspan
nung in 6+, 6- identifizieren.
Die gemeinsame Versorgung der beiden Wasserstoffelektroden aus einer Quelle eli
miniert die Einflüsse von Wasserstoffdruck und Wasserstofftemperatur, die für beide
gleich sind. Es gehört sicherlich nicht viel Phantasie zu der Vorstellung, das sich in ei
nem Gasrohr anstelle der einen Halbzellenkombination 50, 51 deren mehrere befin
den, die sich durch unterschiedliche IAM, das heißt durch unterschiedliche pH-Werte
auszeichnen. Die entsprechenden linearen Funktionselemente können revolverförmig
um eine Wasserstoffelektrode angeordnet sein. Sie können in Höhe der Klemmen 6+
und 6- in einen Kranz von Kontakten münden an denen man eine Spannung jeweils
paarweise abgreifen kann. Dadurch ergibt sich auch die Möglichkeit der Anpassung
des Meßstandards an den pH-Wert der Objektlösung.
Die Ausdehnungen der linearen Elemente, die weiter oben mit 2 mm Breite, 1,5 mm
Dicke und beliebiger Länge angegeben sind, entsprechen dem oftmals gewünschten
technischen Bedarf. Sie entsprechen jedoch auch der Anpassung an einfache Meßin
strumente mit üblichem Innenwiderstand. Interessante Anwendungen entstehen jedoch
durch die Miniaturisierung bei der medizinischen Anwendung, da auch die geregelte
Wasserstoffquelle kleiner als eine schluckbare Tablette sein kann. Die hier geschilder
ten linearen Funktionselemente lassen zunächst keine untere Grenze in den Ausdeh
nungen erkennen.
Eine einfache Anwendung findet die Erfindung bei der Ermittlung und Anzeige des La
dezustandes in Bleiakkumulatoren. Da die Schwefelsäure einer Akkumulatorzelle ein
Teil der aktiven Masse ist und bei der Entladung als Bleisulfat gebunden wird, gibt ihre
Konzentration sehr genau die noch entnehmbare Ladung an. In der modernen Akkumu
latortechnik werden jedoch mehr und mehr Systeme verwendet, bei denen der Elektro
lyt in vliesartigen Separatoren oder als Gel festgelegt ist. Dann korreliert die außerhalb
des Plattensatzes zugängliche Säure nur schlecht mit dem aktuellen Ladezustand.
Diese Erfindung der linearen Funktionselemente versetzt uns in die Lage, das eine En
de in den Plattensatz zwischen einer positiven PbO2-Elektrode und der negativen Pb-
Elektrode einzufügen. Das kann sowohl der IAM-Streifen als auch ein Wasserstoffdif
fusionselektroden-Streifen sein. Im Falle des IAM-Streifens kann dieser als galvani
scher Schlüssel die Verbindung zu irgendeiner Referenzelektrode, vorzugsweise zu ei
ner Wasserstoff-Stabelektrode wie in Abb. 3 herstellen. Im Falle der Wasserstoffelek
trode hat sich die Anordnung gemäß Abb. 4 bewährt. Die Spannung zwischen der ne
gativen Bleielektrode der Akkumulatorzelle und der Referenzelektrode kann unter Be
rücksichtigung der Konstruktionsdaten der Akkumulatorzelle direkt in Einheiten der
noch zur Verfügung stehenden Ladungsmenge ausgewiesen werden.
Claims (11)
1. Lineares elektrochemisches Funktionselement, dadurch gekennzeichnet, daß
es aus einer streifenförmigen, an den Enden zugänglichen Ionenaustauschermembran
(IAM) besteht, die allseitig von einem Mantel aus einem festen Material isolierend ein
geschlossen ist.
2. Lineares elektrochemisches Funktionselement, dadurch gekennzeichnet, daß
es aus einer streifenförmigen, an den Enden zugänglichen Wasserstoffdiffusionselek
trode besteht, die allseitig von einem Mantel aus einem festen Material isolierend ein
geschlossen ist.
3. Lineares elektrochemisches Funktionselement, dadurch gekennzeichnet, daß
es aus einer streifenförmigen, an den Enden zugänglichen Halbzelle, gebildet aus ei
ner Ionenaustauschermembran und einer Wasserstoffdiffusionselektrode, besteht, die
allseitig von einem Mantel aus einem festen Material isolierend eingeschlossen ist.
4. Lineares elektrochemisches Funktionselemente nach einem der Ansprüche 1, 2
und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der den Funktionselement-Streifen allseitig um
schließende Mantel aus einem Metall mit passivierter Oberfläche besteht.
5. Lineares elektrochemisches Funktionselemente nach einem der Ansprüche 1, 2
und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der den Funktionselement-Streifen allseitig um
schließende Mantel aus einem Kunstharz, zum Beispiel aus einem Gießharz besteht.
6. Lineares elektrochemisches Funktionselement nach den Ansprüchen 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Funktionselement-Streifen mit seiner am einen En
de zugänglichen Wasserstoffdiffusionselektrode mit einer Wasserstoffquelle verbunden
ist.
7. Meßelektrode zur Verwendung des linearen elektrochemischen Funktionsele
mentes nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Funktionse
lement-Streifen in das Wasserstoffrohr einer Wasserstoff-Stabelektrode mit integrierter
Wasserstoffquelle nach DE-PS 41 12 784.6 und PCT/EP92/00597 eingebaut ist.
8. Meßelektrode zur Verwendung des linearen elektrochemischen Funktionsele
mentes nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Funkti
onselement-Streifen nach Anspruch 3 mit einem Funktionselement-Streifen nach An
spruch 2 gemäß Anspruch 7 in das Wasserstoffrohr einer Wasserstoff-Stabelektrode
mit integrierter Wasserstoffquelle nach DE-PS 41 12 784.6 und PCT/EP92/00597 ein
gebaut sind.
9. Elektrochemische Zelle zur Messung des pH-Wertes und/oder der Konzentration
der Lösung in einem elektrochemischen Objekt mit einer eigenen Elektrode als Halbzel
le und einer Referenzelektrode in Gestalt einer Wasserstoff-Stabelektrode mit integrier
ter Wasserstoffquelle, dadurch gekennzeichnet, daß ein lineares elektrochemisches
Funktionselement nach Anspruch 1, 2 oder 3 als galvanischer Schlüssel die Wasser
stoff-Stabelektrode mit dem Elektrolyten des Meßobjekts verbindet und die Spannung
zwischen der objekteigenen Elektrode und der Wasserstoff-Stabelektrode meßbar ist.
10. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Meßobjekt eine Bleiakkumulatorzelle und die Bleielektrode die Halbzelle ist.
11. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spannung zwischen der Bleielektrode und der Wasserstoff-Stabelektrode als Ladezu
standswert der Akkumulatorzelle umgerechnet und ausgewiesen wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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EP98109733A EP0884586A2 (de) | 1997-06-08 | 1998-05-28 | Lineares elektrochemisches Funktionselement |
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