DE4230986A1 - Nanokristalline, weichmagnetische legierung - Google Patents
Nanokristalline, weichmagnetische legierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine nanokristalline, weichmagneti
sche Legierung, wie sie für verschiedene Transformatoren,
Drosselspulen, sättigbare Drosselwiderstände, Magnetkerne,
wie bei einem Magnetkopf und bei anderen magnetischen Tei
len verwendet wird, und sie betrifft insbesondere eine nano
kristalline, weichmagnetische Legierung, die aus ultrafeinen
Kristallkörnern besteht.
Im allgemeinen wurden bisher für verschiedene magnetische
Teile Magnetkerne aus Ferrit, Siliziumstahl oder Permalloy
verwendet. Ferrit weist im Bereich hoher Frequenzen niedrige
Kernverluste auf und wird daher hauptsächlich im Bereich
hoher Frequenzen oberhalb 100 kHz verwendet. Siliziumstahl
weist eine hohe Sättigungsmagnetflußdichte auf, und ein Ma
gnetkern aus diesem Material kann im Bereich niedriger Fre
quenzen kleiner ausgebildet werden als ein solcher aus ande
ren Materialien, so daß es hauptsächlich im Bereich tiefer
Frequenzen bis zu einigen kHz verwendet wird. Ferrit hat
jedoch die Nachteile, daß die Sättigungsmagnetflußdichte
niedrig ist und das thermische Verhalten minderwertig ist.
Andererseits hat Siliziumstahl die Nachteile, daß die Kern
verluste hoch sind und die Permeabilität im Hochfrequenz
bereich niedrig ist. Weiterhin sind die Magneteigenschaften
von Permalloy bei hoher Frequenz besser als die von Silizi
umstahl, jedoch ist seine Schlagzähigkeit minderwertig, und
seine Hochfrequenzcharakteristik wird leicht verschlechtert.
Ferrit, Siliziumstahl und Permalloy weisen die Schwierigkeit
auf, daß ihre Nutzung abhängig von ihren Eigenschaften be
grenzt ist.
In jüngster Zeit wurden zum Beseitigen der Schwierigkeiten
mit den vorstehend genannten herkömmlichen Magnetkernmate
rialien eine amorphe Legierung auf Eisenbasis und eine amor
phe Legierung auf Kobaltbasis als Magnetkernmaterialien ver
wendet, die hohe sättigungsmagnetflußdichte und ausgezeich
nete Hochfrequenzcharakteristik aufweisen.
Die amorphe Legierung auf Eisenbasis hat die Vorteile, daß
die Weichmagneteigenschaft im Hochfrequenzbereich besser als
die von Siliziumstahl ist, daß die sättigungsmagnetflußdich
te hoch ist und daß die Materialkosten im Vergleich zu amor
phen Legierungen auf Kobaltbasis niedrig sind. Andererseits
haben amorphe Legierungen auf Kobaltbasis die Vorteile, daß
die Weichmagneteigenschaft hervorragend ist, Magnetostrik
tion klein ist und Kernverluste im Hochfrequenzbereich klein
sind.
Zusätzlich zu den oben genannten Magnetkernmaterialien be
schreibt die japanische Patentanmeldungsoffenlegung Nr.
1 10 707/1989, daß eine nanokristalline Legierung auf Eisen
basis eine ausgezeichnete Hochfrequenzcharakteristik auf
weist.
Die oben beschriebenen Magnetkernmaterialien haben jedoch
die folgenden Nachteile. Die amorphe Legierung auf Eisen
basis überragt Siliziumstahl bei der Weichmagneteigenschaft
im Hochfrequenzbereich, jedoch in noch nicht ausreichender
Weise, und sie weist große Magnetostriktion auf, wodurch
Schläge oder Schwebungen erzeugt werden, wenn sie für einen
Magnetkern verwendet wird; ihre vorteilhaften Charakteristi
ken werden deutlich durch Schmelzen und Beschichten beein
flußt. Im allgemeinen sind ihre Kernverluste im Hochfre
quenzbereich höher, und die Permeabilität ist niedriger als
bei einer amorphen Legierung auf Kobaltbasis. Andererseits
ändern sich die Permeabilität und die Kernverluste einer
amorphen Legierung auf Kobaltbasis drastisch mit der Zeit,
wenn sie bei hoher Temperatur verwendet wird, und die Sätti
gungsmagnetflußdichte ist unzureichend. Darüber hinaus ist
sie hinsichtlich Kosten nachteilig, da teures Kobalt als
hauptsächliches Ausgangsmaterial verwendet wird.
Darüber hinaus weisen die oben genannten Legierungen unzu
reichende Frequenzeigenschaften im Frequenzbereich oberhalb
100 kHz auf.
Eine Legierung, bei der die vorstehenden Probleme überwunden
sind, ist in der japanischen Patentanmeldungsoffenlegung Nr.
79 342/1989 vorgeschlagen.
Diese Legierung weist die durch die folgende Formel wieder
gebene Zusammensetzung auf:
(Fe₁-a Ma)100-x-y-z- α-βAxSiyBzM′αM′′β (Atom %)
(wobei M, Co und/oder Ni ist; A, Cu und/oder Au ist; M′ mindestens
ein Element aus der Gruppe mit Nb, V, W, Ta, Zr, Hf,
Ti und Mo ist; M′′ mindestens ein Element aus der Gruppe mit
Cr, Mn, Ru, Rh, Pd und Pt ist; und a, x, y, z, α und β sind
jeweils 0α0,5, 0,1x3, 0y0, 0z25, 5y+z30, 0,1α30
und 0β10). Mindestens 50 Vol.-% der Zusammensetzung bestehen
hen aus ultrafeinen Kristallkörnern mit einem mittleren
Korndurchmesser von 50 nm (500 Å) oder darunter; die Sätti
gungsmagnetdichte ist hoch. Die Legierung weist ausgezeich
nete Permeabilität und geringe Kernverluste im Hochfrequenz
bereich auf.
Jedoch kann sich die B-H-Kurve der in der japanischen Pa
tentanmeldungsoffenlegung Nr. 79 342/1989 vorgeschlagenen Le
gierung vom Ursprung aus so verschieben, daß sie asymme
trisch wird. Wenn eine Legierung mit einer derartigen asym
metrischen B-H-Kurve für einen Hochfrequenztransformator,
für eine Drosselspule oder einen sättigbaren Drosselwider
stand verwendet wird, wird der Betrieb instabil und die Zu
verlässigkeit gering, wenn der Transformator in einem elek
trischen Gerät angeordnet ist. Insbesondere ist eine Anwen
dung für einen sättigbaren Drosselwiderstand nicht günstig,
da die Rechteckigkeit verschlechtert ist und die Koerzitiv
kraft zunimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine nanokristal
line, weichmagnetische Legierung anzugeben, die eine ausge
zeichnete Frequenzcharakteristik bei einer Frequenz oberhalb
100 kHz aufweist.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine
nanokristalline, weichmagnetische Legierung mit einer sym
metrischen oder schwach asymmetrischen Charakteristik der
B-H-Kurve bei magnetischem Kernmaterial anzugeben, wie es
für einen Hochfrequenztransformator, eine Drosselspule oder
einen Drosselwiderstand verwendet wird.
Erfindungsgemäß weist die nanokristalline, weichmagnetische
Legierung Kristallkörner mit einem mittleren Korndurchmesser
von 50 nm (500 Å) oder weniger auf und enthält eine übersät
tigte Fe-B-Festlösungsphase; sie weist ausgezeichnete ma
gnetische Eigenschaften bei hoher Frequenz in einem Fre
quenzbereich oberhalb 100 kHz auf.
Darüber hinaus verfügt die vorstehend genannte nanokristal
line, weichmagnetische Legierung über eine schwach asymme
trische B-H-Kurve, wenn sie C mit 0,06 Gew.-% oder weniger,
P mit 0,03 Gew.-% oder weniger, S mit 0,003 Gew.-% oder weni
ger, Al mit 0,06 Gew.-% oder weniger, O mit 500 ppm oder we
niger und N mit 70 ppm oder weniger enthält.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von durch Figuren
veranschaulichten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Diagramm, das die Abhängigkeit von µ10M der
Legierung des Ausführungsbeispiels dieser Erfindung in Ab
hängigkeit vom Anteil einer übersättigten Fe-B-Festlösungs
phase zeigt.
Fig. 2 ist ein Diagramm, das die B-H-Kurve der erfindungs
gemäßen Legierung bei Gleichstrom zeigt.
Fig. 3 ist ein Diagramm, das die B-H-Kurve für eine Ver
gleichslegierung bei Gleichstrom zeigt.
Die erfindungsgemäße nanokristalline, weichmagnetische Le
gierung weist kristalline Körper auf, deren Größe so einge
stellt ist, daß der mittlere Korndurchmesser 50 nm (500 Å)
oder weniger ist. Wenn der mittlere Korndurchmesser 50 nm
übersteigt, verschlechtern sich die magnetischen Eigenschaf
ten bei Hochfrequenz stark. Der mittlere Korndurchmesser der
Kristallkörner beträgt vorzugsweise 2 bis 30 nm, noch bevor
zugter 50 bis 20 nm. Es ist ausreichend, daß Kristallkörner
mit einem mittleren Korndurchmesser von 50 nm oder weniger
50 Vol.-% oder mehr der Legierung ausmachen, wobei amorphe
Phase in der Zusammensetzung verbleiben kann. Da die Hoch
frequenzeigenschaft verschlechtert wird, wenn die amorphe
Phase übermäßig hoch ist, soll bei der erfindungsgemäßen Le
gierung die amorphe Phase höchstens 50 Vol.-% oder weniger
sein.
Der mittlere Korndurchmesser kann durch ein Liniensegment
verfahren gemessen werden, durch ein Verfahren, bei dem die
Halbwertsbreite von Röntgenstrahlen gemessen wird, und an
deren Verfahren.
Die erfindungsgemäße Legierung muß eine übersättigte Fe-B-
Festlösungsphase enthalten, um bessere magnetische Eigen
schaften bei hoher Frequenz aufzuweisen.
Diese übersättigte Fe-B-Festlösungsphase existiert vorzugs
weise mit einem Verhältnis von 10 bis 30 Vol.-%, bezogen auf
die gesamte Legierung.
Bei der vorliegenden Erfindung können die vorstehend genann
ten Kristallkörner eine Fe-Si-Phase enthalten. Diese Fe-Si-
Phase wirkt so, daß sie die Magnetostriktion und die magne
tokristalline Anisotropie verringert, wodurch die Permeabi
lität verbessert wird. Es ist wünschenswert, daß die Fe-Si-
Phase mit einem Verhältnis von 30 bis 70 Vol.-%, bezogen auf
die gesamte Legierung, vorhanden ist.
Die Fe-Si-Phase kann teilweise eine Übergitterphase aufwei
sen, ohne daß die ausgezeichnete weichmagnetische Eigen
schaft verschlechtert wird. Diese Übergitterphase kann durch
Röntgenstrahlanalyse oder dergleichen erkannt werden.
Wenn die Fe-Si-Phase und die Fe-B-Festlösungsphase nebenein
ander vorhanden sind, ist in bezug auf ihre Morphologie
nicht klar, ob sie in denselben Kristallkörnern oder in ge
trennten Kristallkörnern vorhanden sind.
Die erfindungsgemäße nanokristalline, weichmagnetische Le
gierung kann eine amorphe Phase teilweise enthalten, wenn
Wärmebehandlungsbedingungen und die Zusammensetzung gesteu
ert werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine symmetrische oder
schwach asymmetrische Charakteristik der B-H-Kurve erhalten,
wenn der Gehalt von C, P, S, Al, O und N in der Legierung
gesteuert wird. Es wird davon ausgegangen, daß dann, wenn
der Anteil von P, S, Al, O und H hoch ist, eine magnetisch
harte Kristallschicht auf der Legierungsoberfläche gebildet
wird, was dazu führt, daß die B-H-Kurve asymmetrischer wird.
Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße nanokristalline,
weichmagnetische Legierung wünschenswerterweise eine Zusam
mensetzung gemäß der folgenden Formel auf:
(Fe1-aMa)100-x-y-z- α-β-γAxSiyBzM′αM′′bXγ (Atom %)
(wobei M, Co und/oder Ni ist; A mindestens ein Element aus
der Gruppe mit Cu, Ag und Au; M′ mindestens ein Element aus
der Gruppe mit Nb, Mo, Ta, Ti, Zr, Hf, V und W ist; M′′ mindestens
ein Element aus der Gruppe mit Cr, Mn, Elemente der
Platingruppe, Sc, Zn, Sn und Re ist; X mindestens ein Element
aus der Gruppe mit C, Ge, P und Ga ist; und für a, x,
y, z, α, β, und γ jeweils folgendes gilt: 0a0,5, 0,1x10,
0y30, 0z30, 0α30, 0β20 und 0γ20, bevorzugter
0a0,1, 0,1x3, 0y25, 2z25, 1α10, 0β10 und 0γ10,
am bevorzugtesten 0a0,05, 0,5x2, 10y20, 3z18,
2α10, 0β5 und 0γ5.
In einer Legierung dieses Typs werden ausgezeichnete magne
tische Eigenschaften, speziell bei hoher Frequenz, erzielt.
Fe kann durch Co und/oder Ni im Bereich von 0 bis 0,5 er
setzt werden. Um überragende Eigenschaften mit hoher Per
meabilität und niedrigen Kernverlusten zu erzielen, ist die
Zusatzmenge "a" auf 0 bis 0,5 beschränkt. Wenn die Zusatzmenge
"a" 0,5 überschreitet, wird die Hochfrequenzcharakteristik
verschlechtert.
"A" erleichtert es, die bccFe-Phase auszubilden und hat auch
die Wirkung, die Ausbildung einer Verbindungsphase zu unter
drücken. Der Anteil x von "A" beträgt 0,1 bis 10 Atom-%,
wenn er kleiner als 0,1 Atom-% ist, wird kaum eine Wirkung
einer ultrafeinen Struktur durch den Zusatz erzielt, was zu
erhöhten Kernverlusten führt. Wenn der Anteil andererseits
10 Atom-% übersteigt, wird die weichmagnetische Eigenschaft
verschlechtert.
M′ hat die Wirkungen des Unterdrückens von Kornwachstum und
des Ausbildens einer ultrafeinen Struktur, wenn es mit "A"
zugefügt wird. Der Anteil α von M′ ist 30 Atom-% oder weni
ger, und es ist insbesondere erwünscht, daß er 0,1 bis 20
Atom-% ist. Wenn der Anteil von M′ 20 Atom-% überschreitet,
wird die Sättigungsmagnetflußdichte niedrig, und wenn er
kleiner als 0,1 Atom-% ist, wird der Effekt zum Ausbilden
einer ultrafeinen Kornstruktur unzureichend.
M′′ hat die Wirkungen des Einstellens der magnetokristalli
nen Anisotropie und der Magnetostriktion sowie des Verbes
serns der Korrosionsbeständigkeit. Der Anteil β von M′′ soll
20 Atom-% oder weniger, bevorzugter 10 Atom-% oder weniger,
betragen. Wenn der Anteil 10 Atom-% übersteigt, wird die
Sättigungsmagnetflußdichte erniedrigt.
X wird betreffend das Einstellen der Magnetostriktion und
der magnetischen Eigenschaften. Wenn der Anteil γ von X
20 Atom-% übersteigt, wird die Sättigungsmagnetflußdichte
deutlich abgesenkt; der Inhalt soll wünschenswerterweise
20 Atom-% oder weniger betragen.
Si und B sind Elemente, die besonders gut wirken, um eine
ultrafeine Struktur einer Legierung zu erzeugen. Die erfin
dungsgemäße nanokristalline, weichmagnetische Legierung
wird dadurch erhalten, daß vorzugsweise Si und B zum Ausbil
den einer amorphen Legierung hinzugefügt werden und dann
ultrafeine Kristallkörner durch Wärmebehandlung erzeugt wer
den. Die Anteile y von Si und z von B werden auf jeweils
30 Atom-% oder weniger beschränkt, da dann, wenn y und z
mehr als 30 Atom-% betragen, der Feinungseffekt für Kri
stallkörner unzureichend ist und die Sättigungsmagnetfluß
dichte beträchtlich verringert wird. Weiterhin beträgt Z
vorzugsweise 25 Atom-% oder weniger und y+z vorzugsweise
5 bis 30 Atom-%. Wenn z 25 Atom-% übersteigt und y+z nicht
innerhalb des Bereichs von 5 bis 30 Atom-% liegt, ist der
Feinungseffekt für Kristallkörner unzureichend, und die Sät
tigungsmagnetdichte wird abgesenkt.
Zur erfindungsgemäßen nanokristallinen, weichmagnetischen
Legierung gehört auch eine Zusammensetzung, die durch die
folgende Formel wiedergegeben wird:
Fe100-x- α-βBxMaM′β (Atom %)
(wobei M mindestens ein Element aus der Gruppe mit Nb, V, W,
Ta, Zr, Hf, Ti und Mo ist; M′ mindestens ein Element aus der
Gruppe mit Cr, Mn, Ru, Rh, Pd und Pt ist; und für x, α und β
gilt: 0,5x25, 0,1a30, 0b10). Auch diese Legierung
weist eine hohe Sättigungsmagnetflußdichte auf.
In diesem Fall wird zunächst eine amorphe Legierung durch
den additiven Effekt von B erzeugt, und dann wird sie ge
glüht, um ultrafeine Kristallkörner zu bilden.
Wenn der Anteil x von B kleiner als 0,5 Atom-% ist, ist der
Feinungseffekt für Kristallkörner unzureichend, und wenn er
25 Atom-% übersteigt, wird die Sättigungsmagnetflußdichte
beträchtlich abgesenkt.
M wirkt dahingehend, die Kristallkörner ultrafein zu machen.
Der Anteil a von M ist 0,1 bis 30 Atom-%. Wenn er kleiner
als 0,1 Atom-% ist, ist der Feinungseffekt für Kistallkörner
unzureichend, und wenn er 30 Atom-% übersteigt, wird die
Sättigungsmagnetflußdichte deutlich verringert.
M′ kann hinzugefügt werden, um die Korrosionsbeständigkeit
zu verbessern und um die magnetokristalline Anisotropie und
die Magnetostriktion einzustellen. Der Anteil β beträgt
10 Atom-% oder weniger. Wenn der Anteil 10 Atom-% über
steigt, wird die Sättigungsmagnetflußdichte beträchtlich ab
gesenkt.
Die erfindungsgemäße Legierung kann durch das in der oben
genannten japanischen Patentanmeldungsveröffentlichung Nr.
79 342/1989 beschriebene Herstellverfahren erzeugt werden und
auch wie folgt erzeugt werden. Zunächst wird ein dünner
Streifen, Pulver, Draht oder Film einer amorphen Legierung
durch ein bekanntes Verfahren mit einer einzelnen Walze, mit
einer Zwillingswalze, durch Zerstäuben, durch Zentrifugieren
in einer sich drehenden Flüssigkeit und durch andere Ab
schreckverfahren mit einer Flüssigkeit, durch ein Sputter
verfahren, durch ein Verdampfungsverfahren und andere Ab
schreckverfahren in der Gasphase gebildet. Dann wird diese
Legierung im Vakuum oder in Inertgasatmosphäre, wie in Argon
oder Stickstoff, geglüht, um eine Legierung mit Kristall
körnern zu bilden, die einen mittleren Korndurchmesser von
50 nm oder weniger aufweisen und teilweise übersättigte
Fe-B-Festlösungsphase enthalten.
Die erfindungsgemäße nanokristalline, weichmagnetische Le
gierung kann eine Fe-B-Verbindungsphase, wie Fe3B, Fe2B oder
Fe23B6 aufweisen, jedoch wird die Fe-B-Verbindungsphase
wünschenswerterweise eliminiert, da sie die weichmagneti
schen Eigenschaften verschlechtert. Die Fe-B-Verbindungspha
se beträgt vorzugsweise höchstens 10 Vol.-%, bevorzugter
5 Vol.-% oder weniger und am bevorzugtesten 3 Vol.-% oder we
niger.
Eine geschmolzene Legierung mit der Zusammensetzung
Feba1.Cu1Nb3Si14.5B9(Atom-%) wurde gemäß dem Verfahren mit
Einfachwalze abgeschreckt, um einen dünnen Streifen von 5 mm
Breite und 18 µm Dicke aus einer amorphen Legierung herzu
stellen. Dieser dünne Legierungsstreifen wurde mit Al2O3
beschichtet und auf eine Größe von 15 mm Außendurchmesser
und 13 mm Innendurchmesser aufgewickelt, um einen toroidför
mig gewickelten Magnetkern herzustellen. Dieser Magnetkern
wurde bis über die Kristallisiertemperatur geglüht; die
µ10M-Permeabilität bei 10 MHz dieses Magnetkerns betrug 850.
Die Mikrostruktur dieser Legierung wurde mit Hilfe eines
Durchstrahlungselektronenmikroskops beobachtet. Die Legie
rung war kristallisiert, und der mittlere Korndurchmesser
betrug etwa 12 nm. Die Legierung wurde durch den Mössbauer
effekt analysiert, und es wurde bestätigt, daß übersättigte
Fe-B-Festlösungsphase mit 23 Vol.-% enthalten war.
Ein dünner Legierungsstreifen der Zusammensetzung
Feba1.Cu1Nb3Si12.5B10 (Atom-%) wurde mit dem bei Beispiel 1
beschriebenen Verfahren hergestellt und über die Kristalli
siertemperatur erhitzt. Die Mikrostruktur dieser Legierung
stellte sich bei Beobachtung als kristallisiert heraus; der
mittlere Korndurchmesser war etwa 18 nm. Die geglühte Legie
rung wurde durch den Mössbauereffekt analysiert, und es wur
de bestätigt, daß keine übersättigte Fe-B-Festlösungsphase
vorhanden war. Die Permeabilität der Legierung wurde zu
µ10M=50 gemessen. Sie war niedriger als die der Legierung
des Beispiels 1.
Dünne Legierungsstreifen mit derselben Zusammensetzung wie
beim Beispiel 1, abgesehen von der Menge der übersättigten
Fe-B-Festlösungsphase, wurden hergestellt, und die Permeabi
lität µ10M wurde jeweils gemessen. Die Ergebnisse sind in
Fig. 1 dargestellt. Wie in Fig. 1 gezeigt, ist, wenn die
übersättigte Fe-B-Festlösungsphase vorhanden ist, die µm10M-
Permeabilität merklich verbessert, jedoch neigt sie dazu,
wieder abzunehmen, wenn die Menge an übersättigter Fe-B-
Festlösungsphase 30 Vol.-% übersteigt. Daher befindet sich
die Menge an übersättigter Fe-B-Festlösungsphase wünschens
werterweise im Bereich von 10 bis 30 Atom-%.
Geschmolzene Legierungen mit den in Tabelle 1 dargestellten
Zusammensetzungen wurden mit dem Verfahren mit einer einzel
nen Walze abgeschreckt und geglüht, um Legierungen mit einem
Korndurchmesser von 50 nm oder weniger zu erhalten. Der
Kernverlust Pc der Legierungen bei 500 kHz und 2 kG wurde
gemessen; das Vorhandensein einer übersättigten Fe-B-Festlö
sungsphase in den Legierungen wurde durch den Mössbaueref
fekt festgestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 darge
stellt. Der Kernverlust Pc der Legierung mit übersättigter
Fe-B-Festlösungsphase ist gering. Tabelle 1 zeigt auch das
Vorhandensein einer Fe-Si-Phase, einer amorphen Phase, einer
Übergitterphase und einer Verbindungsphase in den Legierun
gen an. Wenn die Fe-Si-Phase vorhanden ist, wird ein relativ
niedriger Kernverlust erzielt, und wenn die Fe-B-Verbin
dungsphase nicht vorhanden ist, ist der Kernverlust verrin
gert.
In Tabelle 1 sind die Nr. 1-10 Beispiele der Erfindung,
und die Nr. 11-13 sind Vergleichsbeispiele.
Legierungsfilme mit einer Dicke von 3 µm mit der in Tabelle
2 dargestellten Zusammensetzung wurden durch ein Sputterver
fahren hergestellt. Die Legierungsfilme wurden geglüht, und
die µ10M-Permeabilität bei 10 MHz wurde jeweils gemessen.
Durch den Mössbauereffekt wurde auch das Vorhandensein einer
Fe-B-Phase überprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dar
gestellt. Die µ10M-Permeabilität der Legierungsfilme mit
übersättigter Fe-B-Festlösungsphase ist hoch. Tabelle 2
zeigt auch das Vorhandensein einer Fe-Si-Phase, einer amor
phen Phase, einer Übergitterphase und einer Verbindungsphase
in den Legierungsfilmen an. Legierungsfilme mit Fe-Si-Phase
zeigen relativ hohe µ10M-Permeabilität; die Permeabilität
ist hoch, wenn keine Verbindungsphase vorhanden ist.
In Tabelle 2 sind die Nr. 1-10 Beispiele der Erfindung,
und die Nr. 11-13 sind Vergleichsbeispiele.
Eine Ausgangslegierung aus 1 Atom-% Cu, 3 Atom-% Nb,
13,5 Atom-% Si, 9 Atom-% B und dem Rest Fe wurde herge
stellt. Die Anteile von C, P, S, Al, O und N dieser Legie
rung wurden zu 0,0061 Gew.-% C, 0,005 Gew.-% P, 0,0004 Gew.-%
S, 0,006 Gew.-% Al, 113 ppm O und 65 ppm N analysiert. Aus
dieser Legierung wurde ein dünner Streifen der amorphen Le
gierung von 5 mm Breite und 19 mm Dicke durch ein Verfahren
mit einer einzelnen Walze hergestellt. Dieser dünne Streifen
der amorphen Legierung wurde so aufgewickelt, daß ein to
roidförmig gewickelter Magnetkern erhalten wurde. Dieser
Magnetkern wurde in Stickstoffatmosphäre für eine Stunde bei
einem angelegten Magnetfeld von 10 Oe in Richtung des magne
tischen Pfades geglüht. Seine B-H-Kurve bei Gleichstrom ist
in Fig. 2 dargestellt. Der Anteil der übersättigten Fe-B-
Festlösungsphase betrug 25 Vol.-%.
Eine Ausgangslegierung mit 1 Atom-% Cu, 3 Atom-% Nb,
13,5 Atom-% Si, 9 Atom-% B und dem Rest Fe wurde herge
stellt. Die Anteile C, P, S, Al, O und N dieser Legierung
wurden zu 0,05 Gew.-% C, 0,05 Gew.-% P, 0,0046 Gew.-% S,
0,08 Gew.-% Al, 538 ppm O und 75 ppm N analysiert. Es wurde
ein gewickelter Magnetkern hergestellt und mit demselben
Ablauf, wie beim Beispiel 5, geglüht. Seine B-H-Kurve bei
Gleichstrom wurde erfaßt, wie in Fig. 3 dargestellt. Gemäß
der Beobachtung mit einem Durchstrahlungselektronenmikroskop
betrug der größte Anteil der Strukturen der Legierungen des
Beispiels 5 und des Vergleichsbeispiels 2 aus ultrafeinen
Kristallkörnern mit einem mittleren Korndurchmesser von
20 nm.
Eine Größe Hsf, die das Ausmaß von Asymmetrie anzeigt, und
die Koerzitivkraft Hc für beide Legierungen wurden auf
Grundlage der Fig. 2 bzw. 3 erhalten. Die Größe Hsf wurde
wie folgt unter Verwendung der Werte Hc1 und Hc2 erhalten,
wie sie in den Fig. 2 und 3 dargestellt sind:
Hsf=|(Hc1+Hc2)|/2.
Die Koerzitivkraft Hc wurde wie folgt definiert:
Hc=(Hc1-Hc2)/2.
Der Wert Hsf der Legierung dieser Erfindung ist 0,1 mOe, wie
in Fig. 2 dargestellt, während derjenige der Vergleichsle
gierung 5,5 mOe ist, wie in Fig. 3 dargestellt. Wenn die An
teile von C, P, S, Al, O und N erniedrigt werden, wird eine
symmetrische oder sehr schwach asymmetrische Charakteristik
der B-H-Kurve erhalten. Die Koerzitivkraft Hc der erfin
dungsgemäßen Legierung ist 8,9 mOe, während diejenige der
Vergleichslegierung 11,3 mOe ist. Der Anteil von C, P, S,
Al, O und N beeinflußt die Koerzitivkraft.
Ausgangslegierungen mit den in Tabelle 3 angezeigten Struk
turen wurden hergestellt.
Die Anteile von C, P, S, Al, O und N in diesen Legierungen
wurden zu 0,06 Gew.-% oder weniger an C, 0,03 Gew.-% oder we
niger an P, 0,003 Gew.-% oder weniger an S, 0,06 Gew.-% oder
weniger an Al, 500 ppm oder weniger an O und 70 ppm oder we
niger an N analysiert, wie in Tabelle 3 dargestellt. Dünne
Streifen amorpher Legierung mit einer Breite von 10 mm und
einer Dicke von 18 µm wurden aus diesen Ausgangslegierungen
durch ein Verfahren mit einer einzelnen Walze hergestellt
und zum Erzeugen toroidal gewickelter Magnetkerne aufge
wickelt. Diese Magnetkerne wurden in Stickstoffatmosphäre
für eine Stunde bei einem angelegten magnetischen Feld von
10 Oe in Richtung des magnetischen Pfades geglüht. Gemäß Be
obachtungen mit einem Durchstrahlungselektronenmikroskop be
stand der größte Anteil der Struktur der Legierungen aus
ultrafeinen Kristallkörnern mit einem mittleren Korndurch
messer von 20 nm. Wie in Tabelle 3 dargestellt, wurde der
Wert von Hsf für die Legierungen erfaßt.
Der Wert von Hsf der erfindungsgemäßen Legierungen beträgt
weniger als 1 mOe, wie in Tabelle 3 dargestellt.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend be
schriebenen Beispiele beschränkt. Z. B. können zum Herstel
len der Legierungen Verfahren zum Abschrecken in Flüssig
keiten, wie ein Zwillingswalzenverfahren, ein Zerstäubungs
verfahren und ein Zentrifugierverfahren in sich drehender
Flüssigkeit, sowie Abschreckverfahren aus der Gasphase ver
wendet werden, wie ein Verdampfungsverfahren. Die Legierung
kann in der Form eines Pulvers oder eines Drahtes vorliegen.
Alle Legierungen, die Kristallkörner mit einem mittleren
Korndurchmesser von 50 nm oder weniger und eine übersättigte
Fe-B-Festlösungsphase aufweisen, werden vom Schutzumfang der
erfindungsgemäßen Legierungen unabhängig vom Herstellverfah
ren, der Form und anderen Gesichtspunkten umfaßt.
Wie oben beschrieben, weist die erfindungsgemäße nanokri
stalline, weichmagnetische Legierung Kristallkörper mit
einem mittleren Korndurchmesser von 50 nm oder weniger auf
und enthält zum Teil übersättigte Fe-B-Festlösungsphase, wo
durch die magnetischen Hochfrequenzeigenschaften verbessert
werden können, insbesondere die Weichmagneteigenschaft in
einem Hochfrequenzbereich oberhalb 100 kHz. Darüber hinaus
kann erfindungsgemäß eine nanokristalline, weichmagnetische
Legierung mit symmetrischer oder schwach asymmetrischer Cha
rakteristik der B-H-Kurve dadurch erhalten werden, daß der
Anteil von C, P, S, Al, O und N gesteuert wird.
Claims (8)
1. Nanokristalline, weichmagnetische Legierung mit Kri
stallkörnern mit einem mittleren Korndurchmesser von 50 nm
oder weniger und einem Anteil übersättigter Fe-B-Festlö
sungsphase.
2. Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie auch eine amorphe Phase aufweist.
3. Legierung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest einige Kristallkörner weiter
hin eine Fe-Si-Phase enthalten.
4. Legierung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Fe-Si-Phase eine Übergitterphase gehört.
5. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie über eine Zusammensetzung verfügt, die
durch die folgende Gleichung wiedergegeben wird:
(Fe1-aMa)100-x-y-z- α-β-γAxSiyBzM′αM′′βXγ (Atom %)(wobei M, Co und/oder Ni ist; A mindestens ein Element aus
der Gruppe mit Cu, Ag und Au; M′ mindestens ein Element aus
der Gruppe mit Nb, Mo, Ta, Ti, Zr, Hf, V und W ist; M′′ mindestens
ein Element aus der Gruppe mit Cr, Mn, Elementen der
Platingruppe, Sc, Zn, Sn und Re ist; X mindestens ein Element
aus der Gruppe mit C, Ge, P und Ga ist; und für a, x,
y, z, α, β, und γ jeweils folgendes gilt: 0a0,5, 0,1x10,
0y30, 0z30, 0α30, 0β20 und 0γ20).
6. Legierung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Inhalte y von Si und z von B so gewählt sind, daß
5y+z30 (Atom-%) gilt.
7. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie eine Zusammensetzung aufweist, die
durch die folgende Formel wiedergegeben wird:
Fe100-x- α-βGxMαM′β (Atom %)(wobei M mindestens ein Element aus der Gruppe mit Nb, V, W,
Ta, Zr, Hf, Ti und Mo ist; M′ mindestens ein Element aus der
Gruppe mit Cr, Mn, Ru, Rh, Pd und Pt ist; und für x, α und β
jeweils gilt: 0,5x25, 0,1α30 und 0β10).
8. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der jeweilige Anteil von C, P, S, Al, O
und N 0,06 Gew.-% oder weniger an C, 0,03 Gew.-% oder weniger
an P, 0,003 Gew.-% oder weniger an S, 0,06 Gew.-% oder weniger
an Al, 500 ppm oder weniger an O und 70 ppm oder weniger an
N ist.
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