DE4230165C2 - Kompressionsmanschette zur Bekämpfung des Varicosesymptomkomplexes der menschlichen Beine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kompressionsmanschette zur humanmedi­ zinischen Behandlung des Varicosesymptomkomplexes im Bereich der menschlichen Beine.

Bei derartigen Erkrankungen ist es erforderlich, einen äußeren Druck auf den betroffenen Beinbereich auszuüben, um den Rezirkula­ tionskreis des Blutes in den Venen zu unterbinden, wobei eine Be­ hinderung der Blutzirkulation im übrigen, insbesondere das Auftre­ ten von Blutstauungen zu vermeiden ist. Der Druck muß, um optimale Wirkung zu erzielen, im Bereich der Beinmuskulatur geringer im distalen Bereich des Unterschenkels und Knöchels, in dem die Pump­ effekte der Muskulatur fehlen, jedoch stärker ausgeübt werden.

Zur Erfüllung dieser Erfordernisse sind bisher neben Kompressions­ strümpfen und elastischen Binden unter anderem die unter Patent­ nummer US 38 56 008 registrierte Bandage sowie der unter Patent­ nummer US 25 74 873 registrierte chirugische Strumpf bekannt.

Mittels Kompressionsstrümpfen kann jedoch nur ein gleichmäßiger homogener Druck im gesamten Strumpfbereich erzielt werden, der zu­ dem bei stärkerer Ausbildung von Beinmuskulatur und Fettgewebe so­ wie bei vorübergehend auftretenden Schwellungen der Beine zu einer kontraindizierten Behinderung und Einschränkung der Blutzirkula­ tion und damit zu Blutstauungen führt. Der im distalen muskelfrei­ en Teil des Unterschenkels infolge des fehlenden Muskelpumpeffek­ tes erforderliche stärkere Druck ist mittels eines Kompressions­ strumpfes nicht erzielbar. An diesem Beinbereich treten aber ulcus-cruris (Beingeschwüre) als Folge der Varicoseerkrankungen besonders häufig auf. An dieser Stelle ist der in Serienproduktion hergestellte herkömmliche Kompressionsstrumpf nicht an die indivi­ duelle Anatomie des menschlichen Beines anpaßbar.

Um eine der individuellen Anatomie und Krankheitsausbildung angepaßte Kompression zu erreichen, ist deshalb vielfach auf die An­ legung von elastischen Binden zurückzugreifen. Diese ermöglichen es, den Druck in den einzelnen Beinpartien unterschiedlich stark zu regulieren. Sie haben jedoch den Nachteil, daß sie mehrfach täglich neu anzulegen sind, weil sie sich während der Bewegungen des Beines verschieben. Sie führen zudem an den Rändern der Binden zu unerwünschten Druckstellen und Blutstauungen und erlauben eben­ falls nicht die zentimeterweise Einstellung des unterschiedlichen Drucks.

Die Akzeptanz von elastischen Binden und herkömmlichen Kompres­ sionsstrümpfen ist bei den Trägern zudem deshalb gering, weil die Dicke des Materials das Bein klobig und wulstig erscheinen läßt.

Der Schwerpunkt der vorliegenden Erfindung liegt in der Art der Ausführung und Anbringung der Klettverschlüsse an die Manschette dergestalt, daß die Verschlußbänder in einer Breite von max. 1 cm auszuführen und in praktisch unmittelbarem, nahtlosem Abstand längsseitig vom oberen bis zum unteren Ende der Manschette an diese anzubringen sind.

Die unter Patentnummer US 38 56 008 beschriebene schlauchförmige Bandage unterscheidet sich von der erfindungsgemäßen Kompressions­ manschette dadurch, daß sie nicht längsseitig offen ist und an be­ stimmten Stellen (z. B. Knie, Rist, oberes Ende, unteres Ende) ei­ nen Saum aufweist und dadurch an diesen Stellen keine Druckregu­ lierung gestattet.

Der unter Patentnummer US 25 74 873 ausgeführte chirugische Strumpf besitzt im Unterschied zur erfindungsgemäßen Kompressions­ manschette einen schmalen Steg, der keine ausreichende Anpassung an das Bein ermöglicht, da er leicht verrutschbar ist und durch die großen Abstände zwischen den einzelnen Befestigungsbändern Varix-Knoten entstehen können. Diese Verschlußstreifen sind auch keine Klettbänder oder andere variabel verstellbare Verschlüsse; der Verschluß erfolgt durch eine Klebstoffverbindung, wodurch der Stützstrumpf nicht wiederholt verwendet werden kann.

Demgegenüber besitzt die anmeldungsgemäße Kompressionsmanschette einen relativen breiten Beinumhüllungsbereich, wobei die Klettbän­ der praktisch nahtlos nebeneinander liegen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kompressionsman­ schette zu entwickeln, die

• - eine exakte Anpassung an die individuelle Anatomie des menschli­ chen Beines ermöglicht,
• - eine zentimeterweise Einstellung und Regulierung des Drucks in den einzelnen Beinabschnitten ermöglicht ohne homogenen Druck und Blutstauungen zu bewirken
• - einfacher in der Handhabung und
• - ästhetisch weniger auffällig ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Kompressions­ manschette zur humanmedizinischen Behandlung des Varicosesymptom­ komplexes der menschlichen Beine, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer besonders dünnen, elastischen Membran oder elastischem Gewebe gefertigt ist, daß in der Längsseite offen ist und hier durch aneinandergereihte, ca. 1 cm breite Klettbänder, die durch einen Ring gezogen sind oder durch andere im Abstand von ca. 1 cm variabel verstellbare Verschlüsse verschlossen ist.

Gemäß Anspruch 2 soll eine Manschette entsprechend dem Anspruch 1, aber mit besonderen Merkmal geschützt werden, daß diese aus einer besonders dünnen Gummimembran gefertigt wird.

Die Verwendung der besonders dünnen Gummimembran bewirkt, daß die Kompressionsmanschette im Gegensatz zu herkömmlichen Kompressions­ strümpfen und elastischen Binden und Bandagen nicht aufträgt, da­ her unauffälliger und dieses Material auch problemlos in allen Farben mit verschiedenen Mustern modisch ausgestaltbar ist. Sie deutet daher nicht auf eine vorhandene Erkrankung hin, wodurch eine größere Akzeptanz bei den Verwendern erreicht wird.

Die Erfindung wird beispielsweise dargestellt durch nachfolgende Fig. 1 und 2.

Claims (2)

1. Kompressionsmanschette zur humanmedizinischen Behandlung des Vari­ cosesymptomkomplexes der menschlichen Beine, dadurch gekennzeich­ net, daß sie aus einer besonders dünnen, elastischen Membran oder einem elastischen Gewebe gefertigt ist, das in der Längsseite of­ fen ist und hier durch aneinandergereihte, ca. 1 cm breite Klett­ bänder, die durch einen Ring gezogen sind oder durch andere im Ab­ stand von ca. 1 cm variabel verstellbare Verschlüsse verschlossen ist.

2. Kompressionsmanschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran aus Gummi ist.