-
Medizinische Stützmanschetten sind aus dem
Stand der Technik hinlänglich
bekannt. Sie werden beispielsweise zur Unterstützung von Gelenken, wie Kniegelenk,
Sprunggelenk, Ellbogen oder Handgelenk, sowie zur Vorbeugung gegen
und Bekämpfung
von Thrombosen und Wasseransammlungen genutzt. Gelenke unterstützende Manschetten
sind an die Anatomie des zu unterstützenden Gelenks angepaßt und üben einen
Druck auf dieses oder wenigstens Teilbereiche des Gelenks aus. Auf
diese Weise wird die tragende Funktion von Muskeln, Sehnen und/oder
Bändern
durch die Anwendung der eng anliegenden Stützmanschetten unterstützt, so
daß evtl.
Verletzungen ausheilen können
oder Verletzungen durch bereits vorliegende Schwächungen weitgehend vermieden
werden können.
-
Stützmanschetten zur Vorbeugung
gegen Thrombosen werden beispielsweise als Stützstrümpfe bzw. Kompressionsstrümpfe oder
Kompressionsverbände
an den Beinen von thrombosegefährdeten Personen
getragen. Zur Vorbeugung und Bekämpfung
von Wasseransammlungen in den Extremitäten älterer Personen werden ebenfalls
medizinische Stützmanschetten
verwendet.
-
Es sind Stützmanschetten bekannt, die
im wesentlichen aus einem elastischen Material bestehen. Die Größe dieser
Stützmanschetten
ist so bemessen, daß das
Material der Stützmanschette
beim Tragen am zu unterstützenden
Körperteil gedehnt wird
und aufgrund seiner elastischen Rückdehnung einen Druck auf dieses
ausübt.
Diese Stützmanschetten
sind nachteilig sehr unhandlich anzuwenden. Besonders Personen mit
eingeschränkter
Beweglichkeit, wie beispielsweise ältere Menschen oder Personen
mit Verletzungen, haben Probleme, derartige Stützmanschetten überzustreifen.
Bedingt durch den engen Sitz der Stützmanschetten ist darüber hinaus
zum Anziehen eine erhebliche Kraftanstrengung notwendig. Insgesamt
ist die Anwendung derartiger Stützmanschetten
für den
Träger
unkomfortabel bzw. ohne fremde Hilfe oftmals nicht möglich. Darüber hinaus
sind derartige Stützmanschetten
verhältnismäßig teuer,
da sie, insbesondere im Falle von Kompressionsstrümpfen, speziell
für die
Körpermaße des jeweiligen
Trägers
angefertigt werden müssen.
Sind die Stützmanschetten
nicht ordnungsmäßig an die
Körpermaße des Trägers angepaßt oder verändern sich
die Körpermaße des Trägers im
Laufe der Zeit, so führt
dies entweder zu einer unzulänglichen
Wirkung der Stützmanschette
oder zu schmerzhaften Druckstellen beim Träger.
-
Es sind ebenfalls Stützmanschetten
aus dem Stand der Technik bekannt, welche Klettverschlüsse oder
Schnürverschlüsse aufweisen.
Derartige Stützmanschetten
sind einfacher am zu unterstützenden Körperteil
anzulegen, weisen jedoch den Nachteil auf, daß wiederum eine große Kraftanstrengung
notwendig ist, um die Stützmanschetten
so eng anzulegen, daß sie
einen ausreichenden Druck und somit eine ausreichende Unterstützung auf
das zu unterstützende
Körperteil
ausüben.
-
Ausgehend von dem beschriebenen Stand der
Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Stützmanschette
zu ermöglichen,
welche einfach, schnell und ohne große Kraftanstrengung auch von
gehandikapten Personen so anlegbar ist, daß die gewünschte medizinische Unterstützung der
zu unterstützenden
Körperteile
sichergestellt ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
medizinische Stützmanschette
gelöst,
welche wenigstens eine Kammer aufweist, die zur Erzeugung eines
Drucks auf ein zu unterstützendes
Körperteil
mit einem Medium auffüllbar
ist.
-
Die erfindungsgemäße Stützmanschette ist auf einfache
Weise anlegbar. Die Abmessungen der Stützmanschette sind vorteilhaft
so gewählt,
daß sie ohne
Probleme einfach und locker über
das zu unterstützende
Körperteil
gezogen werden kann. Ist die Stützmanschette
an dem zu unterstützenden
Körperteil
in der gewünschten
Lage plaziert, wird die Kammer mit einem Medium aufgefüllt. Durch
dieses Auffüllen
wird ein Druck auf das in der Stützmanschette befindliche
Körperteil
ausgeübt.
Die Höhe
des Drucks ist vorteilhaft durch die Wahl der Füllmenge der Kammer einstellbar.
Die erfindungsgemäße Stützmanschette
muß vorteilhaft
nicht maßangefertigt
werden. Es genügt,
die Stützmanschette
in den gängigen
Größenabstufungen
wie z. B. klein (S), mittel (M) und groß (L) anzubieten. Die genaue
Anpassung der Stützmanschette
an die individuellen Körpermaße der anwendenden
Person erfolgt vorteilhaft durch eine Ausdehnung der Kammer und
deren Anpassung an die Körperform
aufgrund des durch das Medium ausgeübten Drucks. Zu diesem Zweck
kann beispielsweise vorgesehen sein, daß die beim Tragen der Stützmanschette
dem zu unterstützenden Körperteil
zugewandte Wand der Kammer elastisch ist. Durch eine derartige elastisch
ausgebildete Kammerwand wird vorteilhaft eine Faltenbildung vermieden.
Vorzugsweise wird zum Füllen
der Kammern Luft, Wasser, Öl
oder Gel genutzt. Vor allem die Verwendung von Flüssigkeiten
oder Gelen ermöglicht neben
der unterstützenden
Wirkung der Stützmanschette
weitere Therapiemöglichkeiten,
beispielsweise durch ein Befüllen
mit warmem oder kaltem Medium Wärme-
oder Kältebehandlungen.
Es ist des weiteren vorstellbar, daß das in die Kammer einzufüllende Medium
medizinische Wirkstoffe enthält,
welche durch die die Kammer begrenzende Wand in Richtung des zu
unterstützenden
Körperteils
hindurchdiffundieren können
und an dem zu unterstützenden Körperteil
eine medizinische Wirkung ausüben.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, daß die
Stützmanschette mehrere
individuell befüllbare
Kammern aufweist. Eine derartige Stützmanschette ist vorteilhaft
sehr flexibel einsetzbar. Durch ein individuelles Befüllen der
einzelnen Kammern ist die Stützmanschette
in vielen individuellen Einstellungen einstellbar und kann auf die
unterschiedlichsten Bedürfnisse
angepaßt
werden.
-
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht
vorteilhaft vor, daß die
Stützmanschette
Aussparungen aufweist, welche bei bestimmungsgemäßer Anwendung an der Rück- und/oder
Vorderseite eines Gelenks plaziert sind. Derartige Stützmanschetten
eignen sich hervorragend für
den Einsatz im Bereich von Gelenken, da sie die Bewegungsfreiheit der
Gelenke möglichst
wenig einschränken.
Durch die Aussparungen wird vorteilhaft ein Abschnüren der
Extremitäten
im Knickbereich der Gelenke verhindert.
-
Vorteilhaft erstreckt sich die Kammer
im wesentlichen über
den gesamten Bereich des von der Stützmanschette abgedeckten Körperteils.
Solche Stützmanschetten
sind insbesondere gut zur Behandlung und Vorbeugung von Thrombosen
geeignet. Durch die im gesamten Manschettenbereich befindliche Kammer
wird ermöglicht,
einen gleichmäßigen Druck
an allen Stellen und von allen Seiten auf die zu unterstützende Extremität auszuüben.
-
Eine vorteilhafte alternative Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß die
Kammer der Anatomie des zu unterstützenden Körperteils entsprechend geformt
ist. So ist beispielsweise vorgesehen, daß die Kammer bei bestimmungsgemäßer Anwendung
der Stützmanschette
nur auf Teilbereiche des in der Stützmanschette befindlichen Körperteils einwirkt.
Insbesondere bei Stützmanschetten,
welche einer Unterstützung
von Gelenken dienen, weist die Kammer vorteilhaft Verengungen auf,
welche sich bei bestimmungsgemäßer Anwendung
der Stützmanschette
an den seitlichen Bereichen der in der Stützmanschette befindlichen Gelenke
befinden. Durch die auf die jeweilige Anwendung der Stützmanschette
abgestimmte Ausgestaltungsform der Kammer ist die erfindungsgemäße Stützmanschette vorteilhaft
für zahlreiche
Anwendungsarten verwendbar. So ist es beispielsweise möglich, auf
bestimmte Bereiche mittels der erfindungsgemäßen Stützmanschette einen Druck auszuüben und
diese zu unterstützen,
während
benachbarte Bereiche, welche beispielsweise aus medizinischen Gründen nicht
mit Druck belastet oder nicht mit dem Material der Stützmanschette
in Berührung
kommen sollen, entlastet werden. Darüber hinaus wird durch Kammerverengungen
im Knickbereich von Gelenken die Beweglichkeit des betreffenden
Gelenkes durch Anwendung der erfindungsgemäßen Stützmanschette möglichst
wenig eingeschränkt.
-
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß die
Stützmanschette
eine um den zu stützenden
Bereich anzuordnende Außenlage
aufweist. Es ist des weiteren vorgesehen, daß die Kammer bei bestimmungsgemäßer Anwendung
der Stützmanschette
zwischen Außenlage
und zu stützendem
Körperteil
plaziert ist. Die Außenlage kann
dabei sowohl im wesentlichen aus einem elastisch dehnbaren Material
als auch aus einem undehnbaren Material bestehen. Durch eine derartige Außenlage
wird die Stützwirkung
der Stützmanschette
vorteilhaft verstärkt.
Ein Ausdehnen und Weiten der Kammer nach außen beim Befüllen mit
dem Druck erzeugenden Medium wird vorteilhaft minimiert bzw. verhindert.
Die Belastungen, denen das Material der Kammerwände ausgesetzt ist, werden mit
Vorteil durch die um die Kammer herum angeordnete Außenlage
aufgenommen. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, daß das für die Kammer
verwendete Material hinsichtlich Eigenschaften wie Dichtheit, Dehnbarkeit,
Hautverträglichkeit
etc. ausgewählt wird,
während
das für
die Außenlage
verwendete Material vor allem hinsichtlich Festigkeitseigenschaften ausgewählt wird.
Aus diesem Grund unterliegt die Materialauswahl weniger Beschränkungen.
-
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht
vor, daß die
Stützmanschette
eine zwischen dem in der Stützmanschette
befindlichen Körperteil und
der Druckkammer bzw. der Außenlage
befindliche Innenlage aufweist. Eine derartige Innenlage kann beispielsweise
aus einem atmungsaktiven oder Schweiß absorbierenden Material bestehen
und trägt zu
einer Verbesserung des Tragekomforts der erfindungsgemäßen Stützmanschette
bei. Das für
die Außenlage
verwendete Material kann ebenfalls aus einem atmungsaktiven Material
bestehen.
-
Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
daß die
Stützmanschette
Verstärkungselemente zur
Verstärkung
der Stützwirkung
aufweist. Vorzugsweise werden Fiberglasstäbe als Verstärkungselemente
verwendet. Durch die Verwendung derartiger Verstärkungselemente ist die erfindungsgemäße Stützmanschette
vorteilhaft für
viele verschiedene Therapien einsetzbar. Durch die Verwendung von Verstärkungselementen
an den Seitenbereichen von Gelenken kann beispielsweise erreicht
werden, daß die
Stützmanschette
eine Bewegung des unterstützten
Gelenkes lediglich in eine Richtung zuläßt. Des weiteren können die
Verstärkungselemente
einer Begrenzung der Bewegung dienen.
-
Die erfindungsgemäße Stützmanschette weist eine im
wesentlichen schlauchförmige
Gestalt auf. Alternativ ist vorgesehen, daß die Kontur der Stützmanschette
in Umfangsrichtung unterbrochen ist. Vorteilhaft weist eine solche
Stützmanschette Klettverschlüsse und/oder
Verschnürungen
auf, mit denen die Stützmanschette
verschließbar
ist. Eine mit derartigen Verschlüssen
versehene Stützmanschette
ist vorteilhaft besonders einfach anwendbar. Zum Anlegen der Stützmanschette
werden die Verschlüsse
geöffnet,
die Stützmanschette
um das zu unterstützende
Körperteil
herumgelegt und die Verschlüsse
wieder geschlossen. Ein besonders festes Anziehen oder Schnüren der
Stützmanschette
ist dabei nicht erforderlich, da die Stützwirkung der Stützmanschette
auch in diesem Fall durch das Druck aufbringende Einbringen von
Medium in die Kammer der Stützmanschette
erreicht wird. Derartige Stützmanschetten
sind besonders vorteilhaft für
Patienten mit eingeschränkter
Bewegungsmöglichkeit
geeignet.
-
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht
vor, daß die
Stützmanschette
Polsterschichten aufweist. Solche Polsterschichten befinden sich
vorteilhaft an Stellen, die bei bestimmungsgemäßer Anwendung der Stützmanschette über empfindlichen Körperstellen
liegen. Solche Körperstellen
sind beispielsweise nicht durch Bindegewebe geschützte Knochen,
Blut- und Nervenbahnen sowie offene Verletzungen. Durch die Verwendung
von Polsterschichten wird vorteilhaft ermöglicht, daß die erfindungsgemäße Stützmanschette
auch über
einen längeren Zeitraum
zur Therapie verwendet werden kann, ohne Druckstellen hervorzurufen.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform
der Erfindung ist die Stützmanschette
mit Belüftungsöffnungen
versehen. Derartige Belüftungsöffnungen
unterstützen
vorteilhaft die Atmungsfähigkeit
der Stützmanschette.
-
Vorteilhaft weist die Kammer der
Stützmanschette
ein Ventil zum Befüllen
mit dem Medium auf. Das Befüllen
erfolgt vorzugsweise mittels einer dazu. geeigneten Vorrichtung.
Im Falle einer Befüllung
mit Luft kann dieses beispielsweise mit einer herkömmlichen
Luftpumpe geschehen.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung eines besonders
bevorzugten Ausführungsbeispiels
offenbart. Das in den Figuren dargestellte Beispiel dient dem Zweck
der Erläuterung
und ist nicht beschränkend.
Dabei zeigt:
-
1 eine
erfindungsgemäße Kniebandage in
einer Seitenansicht.
-
1 zeigt
eine erfindungsgemäße Kniemanschette
von im wesentlichen schlauchförmiger Gestalt.
Die Kniemanschette weist eine Außenlage 2 auf. Die
Außenlage 2 ist
auf die Anatomie des menschlichen Knies zugeschnitten. Sie weist
einen einen oberhalb des Knies befindlichen Bereich des Oberschenkels
abdeckenden oberen Bereich 3 und einen unterhalb des Knies
befindlichen oberen Bereich des Unterschenkels abdeckenden unteren
Bereich 4 auf. Der obere Bereich 3 und der untere
Bereich 4 sind mittels zweier Seitenbereiche 5a, b miteinander
verbunden. Durch diesen Schnitt der Kniemanschette 1 weist
diese vorteilhaft eine vordere Aussparung 6, welche sich
beim bestimmungsgemäßen Tragen
der Kniemanschette im Bereich der Kniescheibe befindet, und eine
rückwärtige Aussparung 7,
welche sich beim bestimmungsgemäßen Tragen der
Kniemanschette im Bereich der Kniekehle befindet, auf.
-
Innerhalb der Außenlage 2 ist eine
mediumsdichte Kammer 8 angeordnet. Die Kammer 8 erstreckt
sich im wesentlichen im gesamten oberen Bereich 3 sowie
im gesamten unteren Bereich 4 der Kniemanschette 1.
Im Bereich der Seitenbereiche 5a, b der Kniemanschette
weist die Kammer 8 eingeschnürte Bereiche 9a, b auf.
Innerhalb dieser eingeschnürten
Bereiche 9a, b ist eine weitere Querschnittsverjüngung 10 vorgesehen.
Die Querschnittsverjüngung 10 befindet
sich an der rückwärtigen Seite
der eingeschnürten
Bereiche 9a, b und ermöglicht vorteilhaft
eine einfache Knickbewegung des Knies. Die Kontur der Kammer ist
in 1 mittels der gestrichelten
Linie dargestellt. Die Kammer 8 ist beispielsweise entlang
dieser Kontur mit der Außenlage 2 der Kniemanschette 1 verbunden.
-
- 1
- Kniemanschette
- 2
- Außenlage
- 3
- oberer
Bereich
- 4
- unterer
Bereich
- 5a,
b
- Seitenbereiche
- 6
- vordere
Aussparung
- 7
- rückwärtige Aussparung
- 8
- Kammer
- 9a,
b
- eingeschnürte Bereiche
- 10
- Querschnittsverjüngung