DE4228798C2 - Vorrichtung zum Üben der Fehlersuche an elektrischen Maschinen - Google Patents
Vorrichtung zum Üben der Fehlersuche an elektrischen MaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Üben der
Fehlersuche an elektrischen Maschinen, wie sie im Ober
begriff des Patentanspruchs 1 beschrieben ist.
Bei kombinierten Motor-Elektronik-Antrieben in Industrie
betrieben ist es in zunehmendem Maße notwendig, bei auf
tretenden Fehlern an diesen Antrieben festzustellen, ob
der Elektromotor oder die Elektronik schadhaft ist.
Um festzustellen, ob der Fehler in der Elektronik liegt,
werden aufwendige Meßgeräte verwendet, deren Einsatz von
einer Bedienungsperson jeweils geübt werden muß. Hierfür
sind entsprechende Übungsvorrichtungen, sogenannte Trainer,
vorgesehen.
In gleicher Weise ist es notwendig, nach dem Abklemmen der
Elektronik den Elektromotor sehr genau untersuchen zu kön
nen, ohne daß der Motor unnötigerweise aus der Maschine
ausgebaut werden muß. Auch diese Untersuchung der Motoren
erfordert viel Erfahrung, so daß die Fehlersuche am Motor
ebenfalls geübt werden muß.
Zum Üben der Fehlersuche ist bereits ein Fehlersimulator
für einen Dreiphasen-Induktionsmotor mit Kurzschlußläufer
bekannt, der eine Schaltungsanordnung mit drei Wahlschal
tern aufweist, um an Motoren auftretende elektrische Fehler,
wie Windungsschluß, Wicklungs- oder Phasenanschluß und Unter
brechung des Windungsstranges zu simulieren (Fehlersimulator Typ MAF-K der Fa. ELWE-Lehrsysteme GmbH). Der Fehler
simulator läßt sich mit daran angeordneten Steckern auf
Anschlußbuchsen eines Klemmbretts an einem entsprechenden
Motor aufstecken und besitzt seinerseits entsprechende An
schlußbuchsen, an denen die in der Praxis üblichen Meß-
und Prüfgeräte angeschlossen werden können.
Nachteilig bei diesem bekannten Fehlersimulator ist es,
daß er nicht mit Spannung versorgt werden darf. Daher ist
bei diesem bekannten Fehlersimulator die Messung der Feh
ler nur über Widerstandsmeßgeräte möglich. Diese Art der
Fehlersuche an elektrischen Maschinen hat sich in der
Praxis jedoch nicht bewährt.
Das DE 90 03 141 U1 zeigt zwar einen Elektromotor für
Lehrzwecke, bei dem ein zylindrisch gebogener, mit einem
Wicklungsschema versehener Bildträger in dem Motor angeordnet
werden kann und die Wicklungsstrenge gemäß einem abgebildeten
Wicklungsschema über Wicklungsanschlussklemmen elektrisch zu
verknüpfen sind, jedoch lässt sich aus dieser Druckschrift
keine Vorrichtung zum Üben der Fehlersuche an derartigen
Motoren entnehmen.
Aus der DE-OS 20 21 892 ist ein elektrisches Fehlerschaltgerät
für Ausbildungszwecke bekannt, bei dem über eine Verknüpfungs-
und Fehlerschalteinheit ein Fehler, bestehend aus einer
unterbrochenen Leitung oder einem Kurzschluss, in eine
Schaltung, die dann vom Auszubildenden zu untersuchen ist,
eingebracht werden kann. Auch diese Druckschrift zeigt keine
Vorrichtung zum Üben der Fehlersuche an Motoren.
Die DE 35 13 827 A1 schließlich zeigt eine Schaltung zur
Funktionsinstallation, die dazu dient, eine Simulation von
Fehlern und deren Suche ausschließlich an
Elektroinstallationen durchzuführen. Eine Fehlersuche an
elektrischen Maschinen kann damit nicht erfolgen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen,
die es insbesondere ermöglicht, die Fehlersuche an elek
trischen Maschinen unter praxisnahen Bedingungen zu üben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung
der angegebenen Art durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäß an der oder den Wicklungen des
Elektromotors vorgesehenen Wicklungsabgriffe wird es er
möglicht, die Wicklung oder Wicklungen so zu schalten, als
ob sie fehlerbehaftet wären, so daß dann an dieser mit ei
nem nachgebildeten Fehler versehenen elektrischen Maschine
die üblichen Testmessungen durchgeführt werden können. Hier
bei ist es besonders vorteilhaft, daß die elektrische Ma
schine mit angelegter Spannung unter in der Praxis bei der
Fehlersuche üblichen Bedingungen getestet werden kann. Die
Fehlersuche läßt sich also mit der erfindungsgemäßen Vor
richtung unter praxisnahen Bedingungen üben.
Eine praktische Ausgestaltung der Erfindung ist in
Anspruch 2 beschrieben. Hiermit läßt sich insbe
sondere die Suche nach Windungsschlüssen einüben.
Für das Einüben der Suche nach Phasenschlüssen ist die
Ausgestaltung nach Anspruch 3 vorgesehen.
Um verschiedene Motorfehler auf einfache Weise an der elek
trischen Maschine der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach
zubilden, ist es besonders vorteilhaft, wenn, wie im An
spruch 4 beschrieben, für jeden Fehler ein Fehlermodul vor
gesehen ist. Der einfache und schnelle Austausch der Feh
lermodule läßt sich mit der Vorrichtung nach Anspruch 5
realisieren.
Um auch Isolationsfehler zwischen den einzelnen Wicklungen
bzw. zwischen einer Wicklung und der Maschinenmasse nach
bilden zu können, sind die Ausgestaltungen der Erfindung
nach Anspruch 7 und 8 vorgesehen.
Die in Anspruch 9 und 10 beschriebenen Vorrichtungen
ermöglichen es ferner, Kurzschlußläufer-Unterbrechungen
auf einfache Weise zu simulieren, so daß auch die Suche
nach derartigen Fehlern in einfacher Weise geübt werden
kann.
Um die Übungsmöglichkeiten weiter zu verbessern, sind die
Ausgestaltungen nach Anspruch 11 bis 14 vorgesehen. Die
Bremseinrichtung ermöglicht es, die elektrische Maschine
sowohl im Leerlauf als auch unter simulierter Last, die
durch die Bremseinrichtung gebildet wird, zu prüfen. Dies
ist daher besonders vorteilhaft, weil die sich je nach
Fehlerart unterschiedlich einstellenden Ströme in der bzw.
den Wicklungen vergrößern, so daß auch ihre Unterschiede
deutlicher hervortreten.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt
Fig. 1 ein schematisches Schaltbild einer
Vorrichtung zum Üben der Fehler
suche an elektrischen Maschinen,
Fig. 2 ein schematisches Schaltbild einer
Widerstands-Schalteranrordnung der
Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 ein schematisches Schaltbild des
Anschlusses der Läuferwicklungen
an eine Schaltanordnung bei einer
Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der
Ständerwicklungen der elektrischen
Maschine in der Vorrichtung nach
Fig. 1,
Fig. 5 die Klemmenbelegung eines Mehrfach
steckers in der Vorrichtung nach
Fig. 1,
Fig. 6a-e verschiedene Schaltungsmöglich
keiten für die Ständerwicklungen
zur Nachbildung verschiedener Fehler
arten,
und
Fig. 7a-f die jeweils dazugehörigen Klemmen
belegungen an einem entsprechenden
Fehlermodulen zugeordneten Klemmen
brett.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind einander
entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wie in Fig. 1 gezeigt, weist die Vorrichtung zum Üben der
Fehlersuche an elektrischen Maschinen eine in einem Gehäuse
20 angeordnete elektrische Maschine, z. B. einen Drehstrom-
Asynchron-Motor 21 auf, dessen Läuferwelle 22 mit einer
Bremseinrichtung 23, beispielsweise mit einer handelsüb
lichen, einstellbaren Wirbelstrombremse oder einer Hand
bremseinrichtung, kuppelbar ist. Die in Fig. 4 näher ge
zeigten Ständerwicklungen U, V, W weisen neben ihren den
Wicklungsenden zugeordneten Wicklungsanschlüssen 1, 4; 2,
5; 3, 6 eine Vielzahl von Wicklungsabgriffen 7, 8, 9, 10,
11; 12, 13; 14, 15, 16, 17, 18 auf, die in der in Fig. 4
dargestellten Weise zwischen den Windungen, insbesondere
zwischen Windungsgruppen 24.1, 24.2, 24.3, 24.4, 24.5,
24.6; 25.1, 25.2, 25.3, 25.4, 25.5, 25.6; 26.1, 26.2, 26.3,
26.4, 26.5, 26.6, die jeweils eine Vielzahl von Einzelwin
dungen aufweisen, angeschlossen sind.
Die Wicklungsenden 1, 4; 2, 5; 3, 6 und die jeweiligen
Wicklungsabgriffe 7, 8, 9, 10, 11; 13, 12; 14, 15, 16, 17,
18 der einzelnen Wicklungen U, V, W sind über Leitungsan
ordnungen 27, 28, 29 an einer Klemmleiste 30 eines Mehr
fachsteckers 31 angeschlossen, an das auch die Maschinen
masse PE, die am Gehäuse 20 oder an einer anderen geeigne
ten Stelle abgegriffen ist, angelegt ist.
Die einzelnen Klemmen oder Stifte auf dem Klemmbrett 30,
die in einer a und einer b-Reihe angeordnet sind und je
weils mit 1 bis 10 bezeichnet sind, sind mit den Wicklungs
enden und den Wicklungsabgriffen in der in Fig. 5 darge
stellten Weise verbunden. Dabei sind die entsprechenden
Wicklungsenden 1, 4; 2, 5; 3, 6 der U-, V-, W-Phasen und
die jeweiligen Wicklungsabgriffe 7 bis 18 offen auf die
Steckerklemmen geführt.
Damit lassen sich verschiedene Motor-Fehler mittels eines
Fehlermoduls 33 "herstellen" oder nachbilden, das über den
Mehrfachstecker mit dem Motor 21 verbindbar ist.
Der Mehrfachstecker 31 weist eine komplementäre Klemm
leiste 32 auf, das an dem Fehlermodul 33 einer Fehler
simulationseinrichtung angeordnet ist. An dem Fehlermodul
33 sind Ausgangsklemmen oder Buchsen PE, U1, V1, W1 U2,
V2, W2 angeordnet, an die in bekannter Weise handelsübliche
Meßgeräte 34, 35, sowie eine rein schematisch angedeutete
Stromquelle, z. B. eine Dreiphasen-Drehstromquelle R, S, T,
anschließbar ist.
Von den Leitungsanordnungen 27, 28, 29 zweigen zu einer
Widerstands-Schalteranordnung 36 Leitungen 37, 38, 39 ab,
die jeweils ein Wicklungsende oder einen Wicklungsabgriff
der Wicklungen U, V, W mit der Anordnung verbinden. Die
Maschinenmasse ist über eine Leitung 40 ebenfalls mit der
Widerstands-Schalteranordnung 36 verbunden.
Der Drehstrom-Asynchron-Motor 21 weist einen Kurzschluß
läufer 41 auf, der - wie in Fig. 3 angedeutet - nicht als
gegossener Käfigläufer ausgebildet ist, sondern drei Wick
lungen 42, 43, 44 aufweist, die mit ihren einen Enden kurz
geschlossen sind und mit ihren anderen Enden an Schleif
ringe 45, 46, 47 angeschlossen sind, die auf der Läufer
welle 22 angeordnet sind. Mit den Schleifringen 45, 46, 47
wirken in üblicher Weise Kohlen oder Bürsten 48, 49, 50
zusammen, die über eine Leitungsanordnung 51 an eine Unter
brecherschaltung 52 der Fehlersimulationseinrichtung ange
legt sind.
Wie Fig. 3 zeigt, weist die Unterbrecherschaltung einen
Schalter 53 auf, der in die Leitung zwischen den Bürsten
49 und 50 geschaltet ist, während die dritte Bürste 48 mit
der einen Bürste 49 kurzgeschlossen ist. Mit dieser Unter
brecherschaltung 52 läßt sich ein fehlerbehafteter Kurz
schlußläufer 41 simulieren, wenn der Schalter 53 geöffnet
ist, während bei geschlossenem Schalter 53 der mit Wick
lungen 42, 43, 44 versehene Kurzschlußläufer 41 wie ein
üblicher Kurzschlußläufer wirkt.
Damit lassen sich also Kurzschlußläufer-Unterbrechungen
über den Schalter 53 herstellen.
Die in Fig. 2 näher dargestellte Widerstands-Schalteran
ordnung 36 umfaßt einen ersten und einen zweiten Mehrfach-
Wechselschalter 54 bzw. 55, die vorzugsweise als Drehschal
ter ausgebildet sind, wie durch die Pfeile F angedeutet
ist. Der bewegliche Kontakt 56 des ersten Wechselschalters
54 wirkt mit einer Vielzahl von Festkontakten 57 zusammen,
an die jeweils ein Widerstand R1 bis R12 angeschlossen ist.
Die Widerstände R1 bis R12 besitzen dabei Widerstandswerte
zwischen 0,27 MOhm und 10 MOhm und sind in Gruppen zu je
weils vier Widerständen R1 bis R4; R5 bis R8; R9 bis R12
zusammengefaßt und an den Wicklungen W, V, U zugeordnete
Festkontakte 58 des zweiten Wechselschalters 55 angeschlos
sen, die mit dessen beweglichem Kontakt 59 zusammenwirken,
welcher über eine Leitung 60 mit dem beweglichen Kontakt
56 des ersten Wechselschalters 54 verbunden ist. Die Fest
kontakte 58 des zweiten Wechselschalters sind über die
Leitungen 37, 38, 39, 40 mit den Wicklungen U, V, W und
der Maschinenmasse (PE) verbunden.
Mit dieser Widerstands-Schalteranordnung 36 lassen sich
die Wicklungen zweier Phasen oder die Wicklung einer Phase
und die Maschinenmasse miteinander verbinden, so daß es
auf diese Weise möglich ist, Isolationsfehler zwischen den
Phasen oder zwischen Phase und Masse am Motor 21 nachzu
bilden. Bei der in Fig. 2 dargestellten Stellung der be
weglichen Kontakte 56, 59 ist z. B. die Wicklung U über den
Widerstand R1 mit der Wicklung W verbunden. Hierdurch wird
ein Isolationsfehler simuliert, dessen Widerstand durch
den Widerstandswert des Widerstandes R1 festgelegt ist.
Um verschiedene Motorfehler nachzubilden, sind in dem
jeweiligen über den Mehrfachstecker 31 an den Motor 21 an
geschlossenen Fehlermodul 33 einzelne Klemmen der Klemm
leiste 32 miteinander verbunden, die jeweils bestimmten
Wicklungsabgriffen zugeordnet und mit diesen über die
Klemmleiste 30 verbunden werden können. Die Klemmenbele
gung, also die Verbindung der einzelnen Klemmen a1 bis a10
und b1 bis b10 der Klemmleiste 30 mit den Wicklungsenden
1, 4; 2, 5; 3, 6; und den Wicklungsabgriffen 7, 8, 9, 10,
11; 12, 13; 14, 15, 16, 17, 18, ist in Fig. 5 gezeigt. In
entsprechender Weise ist die Klemmenbelegung der Klemm
leiste 32 in den Fig. 7a bis 7f dargestellt, wobei die
Klemmen a1 bis a3 und a10 mit den Ausgangsbuchsen U1, V1,
W1, U2, V2, W2 und PE des jeweiligen Fehlermoduls 33 ange
schlossen sind. Im folgenden wird anhand der Fig. 6a
bis 7f die Verbindung der Klemmen a4 bis a9, b4 bis b9 in
den verschiedenen Fehlermodulen 33 erläutert, die zur
Simulation eines fehlerfreien bzw. fehlerbehafteten Motors
erforderlich ist.
In den Fig. 6a bis 6e sind die Brücken zwischen den
einzelnen Windungsgruppen, die im jeweiligen Fehlermodul
hergestellt werden, als Bögen dargestellt, während die im
Motor 21 fest verbundenen Brücken gerade gezeichnet sind.
Wie Fig. 7a zeigt, sind jeweils die Klemmen a4, a5; a6,
a7; b4, b5; b6, b7 über Leitungsbrücken 61 verbunden. Hier
durch werden die in den Wicklungen U und W vorgesehenen
Unterbrechungen zwischen den Windungsgruppen 24.3 und 24.4,
24.4 und 24.5, 26.2 und 26.3 bzw. 26.3 und 26.4 überbrückt,
so daß sich der Ständer des Motors 21 mit fehlerfreien
Wicklungen U, V, W darstellt.
Um einen Windungsschluß in der Wicklung U zu simulieren,
werden an der Klemmleiste 32 die Klemmen a4 und a6 bzw. a5
und a7 miteinander verbunden, so daß die Windungsgruppe
24.4 - wie in Fig. 6b gezeigt - mit umgekehrtem Wicklungs
sinn in die Wicklung U geschaltet ist.
In entsprechender Weise kann auch in der Wicklung W die
Windungsgruppe 26.3 mit umgekehrtem Wicklungssinn geschal
tet werden, wie dies in den Fig. 6c, 7c dargestellt ist.
Hierzu werden die Klemmen b4 und b6 sowie die Klemmen b5
und b7 über Leitungsbrücken 62 miteinander verbunden.
Um bei einem weiteren Fehlermodul 33 einen Phasenschluß
zwischen den Wicklungen U und V zu erhalten, wird an der
Klemmleiste 32 zusätzlich zu den in Fig. 7a bereits erläu
terten Leitungsbrücken 61 eine weitere Leitungsbrücke 61'
zwischen den Klemmen a8 und a9 angeordnet. Diese verbindet,
wie in Fig. 6d dargestellt, die Wicklungsabgriffe 11 und
12 miteinander, wodurch ein Phasenschluß simuliert wird.
In den Fig. 6e, 7e ist ein Pahsenschluß zwischen den
Wicklungen V und W dargestellt, wozu eine Leitungsbrücke
61' zwischen den Klemmen b8 und b9 an der Klemmenleiste 32
angebracht ist, die die Wicklungsabgriffe 13 und 14 und
somit die einen Enden der Windungsgruppen 25.5 und 26.5
miteinander verbindet.
Um auch einen verpolten Anschluß der Wicklungen U, V, W am
Klemmbrett des Motors simulieren zu können, ist an der
Klemmleiste 32 eines weiteren Fehlermoduls 33 die Klemme
b2 mit der Buchse V2 und die Klemme b3 mit der Buchse U2
verbunden. Der Anschluß der Wicklungsenden 4, 5 der Wick
lungen U, V ist somit gegenüber den anderen beschriebenen
Fehlermodulen vertauscht.
Soll an der beschriebenen Vorrichtung die Fehlersuche an
elektrischen Maschinen, beispielsweise an einem Drehstrom-
Asynchron-Motor geübt werden, so kann zunächst das anhand
von Fig. 7a beschriebene Fehlermodul mittels des Mehrfach
steckers 31 an den Motor 21 angeschlossen werden, um zu
nächst die erforderlichen Messungen an einem fehlerfrei
laufenden Motor durchzuführen. Hierbei muß der Schalter 53
geschlossen sein, um die Wicklungen 42, 43, 44 des Läufers
41 kurzuschließen. Gleichzeitig sind die Mehrfach-Wechsel
schalter 54, 55 so einzustellen, daß keine der Wicklungen
U, V, W mit einer anderen oder mit der Maschinenmasse ver
bunden ist. Beispielsweise kann hierzu der bewegliche Kon
takt 59 des zweiten Wechselschalters 55 auf den der Wick
lung W zugeordneten Kontakt 58 geschaltet werden.
Jetzt kann der Motor über die in Fig. 1 gezeigten Buchsen
U1, V1, W1, U2, V2, W2 wie unter normalen Betriebsbedingun
gen z. B. in einer Sternschaltung an die Drehstromquelle
RST angeschlossen werden, wobei die einen Enden 4, 5, 6
der Wicklungen U, V, W über die Buchsen U2, V2, W2 mitein
ander kurzgeschlossen werden, während die anderen Enden 1,
2, 3 über die Buchsen U1, V1, W1 und jeweils ein zwischen
geschaltetes Strommeßgerät 34 an die einzelnen Phasen der
Drehstromquelle RST angelegt werden. Die Spannung kann da
bei beispielsweise zwischen den Wicklungen U und V an den
Buchsen U1, V1 abgegriffen und mit einem Spannungsmeßgerät
35 gemessen werden.
Nun kann zur Fehlersuche die Spannung von Null an erhöht
werden, bis - beim fehlerfrei arbeitenden Motor - die
volle Spannung angelegt ist. Dabei zeigen die Strommeßge
räte 34 an, daß durch jede Wicklung etwa der gleiche Strom
fließt. Bei einer getesteten Vorrichtung haben sich dabei
Wicklungsströme von 2 bis 2,2 A bei voller Spannung (380 V
der Sternschaltung) ergeben.
Um eine echte Fehlersuche durchzuführen, wird dann das
Fehlermodul 33 gegen ein anderes ausgetauscht, wobei der
jenige, der die Fehlersuche üben soll, nicht weiß, welche
Art von Fehler durch das jeweils verwendete Fehlermodul
nachgebildet wird. Gleichzeitig können mit Hilfe der Wider
stands-Schalteranordnung 36 und/oder der Unterbrecherschal
tung 52 Isolationsfehler und/oder Kurzschlußläufer-Fehler
an dem Motor 21 nachgebildet werden. Die Schalter 53, 54,
55 sind dabei ebenfalls so angeordnet, daß der Übende nicht
weiß, welche Art von Fehlern an dem Motor 21 vorgegeben
sind.
Bei der Verwendung der anhand von Fig. 6b, 7b und 6c, 7c
beschriebenen Fehlermodule 33, durch die ein Windungs
schluß in der Wicklung U bzw. der Wicklung W nachgebildet
wird, läßt sich der Motor 21 mit 200 bis 220 V in der
Sternschaltung betreiben. Bei einer untersuchten Vorrich
tung haben sich dabei Wicklungsströme von 2,1 A in der
Wicklung U, 1,6 A in der Wicklung V und 0,55 A in der Wick
lung W ergeben. Bei einem Windungsschluß in der Wicklung W
(Fig. 6c, 7c) betrugen die Wicklungsströme 1,4 A in der
Wicklung U, 0,5 A in der Wicklung V, 1,9 A in der Wicklung
W bei 200 V in der Sternschaltung.
Wird mit einem der anhand von Fig. 6d, 7d bzw. 6e, 7e
beschriebenenen Fehlermodulen 33 ein Phasenschluß zwischen
den Wicklungen U und V bzw. den Wicklungen V und W simu
liert, so kann die Maschine mit einer Spannung von 100 V
in der Sternschaltung betrieben werden. Bei einem Phasen
schluß zwischen den Wicklungen U und V ergeben sich dabei
beispielsweise die folgenden Wicklungsströme: 0,8 A in der
Wicklung U, 2,7 A in der Wicklung V und in der Wicklung W.
Ein Phasenschluß zwischen den Wicklungen V und W liefert
beispielsweise bei gleich angelegter Spannung geringere
Wicklungsströme, z. B. 0,6 A in Wicklung U, 1,4 A in der
Wicklung V und 1,4 A in der Wicklung W.
Daß bei bestimmten vorgegebenen Motorfehlern der Motor 21
nicht mit seiner vollen Spannung betrieben werden kann,
ist für ein praxisnahes Üben der Fehlersuche ohne Bedeu
tung, da auch bei der Fehlersuche in der Praxis die Span
nung von 0V an langsam erhöht wird, bis sich die für den
jeweiligen Fehler charakteristischen Ströme einstellen.
Die für die jeweiligen Motorfehler charakteristischen
Stromverhältnisse werden dabei noch ausgeprägter und deut
licher erkennbar, wenn der zu untersuchende Motor durch
die Bremseinrichtung 23 gebremst wird.
Außerdem läßt der Motor 21 - in nicht näher dargestellter
Weise - im Verbund mit weiteren Motoren sich vorzugsweise
an der Bremseinrichtung betreiben.
Obwohl in der beschriebenen Vorrichtung die Verwendung
eines Drehstrom-Asynchron-Motors und dessen zusätzliche
Beschaltung zur Nachbildung von Motorfehlern erläutert
wurde, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch mit an
deren Motorarten, z. B. mit Einphasen-Wechselstrom- oder
Gleichstrom-Motoren verwendet werden. Hierfür ist es dann
erforderlich, die Klemmenbelegung an der Klemmenleiste 32
am Fehlermodul 33 sowie die Anschlüsse der Widerstands-
Drehschalteranordnung an die gegebenen Erfordernisse anzu
passen.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Üben der Fehlersuche an elektrischen
Maschinen mit einer einen Ständer und einen Läufer
aufweisenden elektrischen Maschine mit zumindest ei
ner mehrere Windungen aufweisenden Wicklung, deren
Wicklungsenden mit ersten Anschlußelementen einer
Fehlersimulationseinrichtung verbindbar sind, die
zweite Anschlußelemente zum Anschließen von Meßgerä
ten aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. - daß an der Wicklung (U, V, W) zwischen ihren Wicklungsenden zumindest zwei Wicklungsabgriffe (7, 8, 9, 10, 11; 12, 13; 14, 15, 16, 17, 18) sowie mindestens zwei zwischen Windungen der Wicklung an geordnete Leitungsunterbrechungen vorgesehen sind, zwischen denen mehrere Windungen (24.4, 26.3) lie gen, wobei die zu den Leitungsunterbrechungen be nachbarten freien Windungsenden Wicklungsab griffe (7, 8, 9, 10; 15, 16, 17, 18) aufweisen,
- 2. - daß die Wicklungsabgriffe (7-18) an zugeordnete erste Anschlußelemente (a4 bis a9, b4 bis b9) der Fehlersimulationseinrichtung (33, 36, 52) an schließbar sind, und
- 3. - daß zumindest einige der den Wicklungsabgriffen zugeordneten ersten Anschlußelemente (a4, a5; a6, a7, b4, b5; b6, b7; a4, a6; a5, a7; ...) miteinan der verbunden sind, um eine fehlerfreie oder feh lerbehaftete elektrische Maschine nachzubilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die elektrische Maschine (21) wenig
stens zwei Ständerwicklungen (u, V, W) mit jeweils
daran angeordneten Wicklungsabgriffen (7, 8, 9, 10,
11; 12, 13; 14, 15, 16, 17, 18) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei an verschiedenen Ständerwicklungen (U, V, W)
vorgesehene Wicklungsabgriffe (11, 12; 13, 14) mit
einander verbindbar sind, um einen Phasenschluß nach
zubilden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Verbindungseinrichtung (31)
zwischen der elektrischen Maschine (21) und der Feh
lersimulationseinrichtung (33, 36, 52) vorgesehen ist,
die die Wicklungsenden (1, 4; 2, 5; 3, 6) und die
Wicklungsabgriffe (7, 8, 9, 10, 11; 12, 13; 14, 15,
16, 17, 18) mit den ersten an einem jeweiligen Fehler
modul (33) angeordneten Anschlußelementen (a1 bis a10,
b1 bis b10) der Fehlersimulationseinrichtung (33, 36,
52) verbindet, und daß die zweiten Anschlußelemente
(U1, V1, W1, U2, V2, W2) am Fehlermodul (33) vorge
sehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Verbindungseinrichtung ein Mehrfachstecker
(31) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wicklungsabgriffe (7, 8, 9, 10, 11;
12, 13; 14, 15, 16, 17, 18) über das jeweilige Fehler
modul (33) zur Nachbildung von Fehlern miteinander
verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlersimulationsein
richtung eine Widerstands-Schalteranordnung (36) um
faßt, an die jede Wicklung (U, V, W) mit einem Wick
lungsabgriff oder -ende und die Maschinenmasse an
geschlossen ist, so daß jede Wicklung (U, V, W) über
einen Widerstand (R1 bis R12) mit einer anderen Wick
lung oder mit der Maschinenmasse verbindbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß für jede Wicklung (U, V, W) eine Mehrzahl von
Widerständen (R1 bis R4; R5 bis R8; R9 bis R12) vor
gesehen ist, von denen jeder mit seinem einen Ende an
die zugeordnete Wicklung und mit seinem anderen Ende
an Festkontakte eines ersten Mehrfach-Wechselschal
ters (54) angeschlossen sind, dessen beweglicher Kon
takt (56) über einen zweiten Mehrfach-Wechselschalter
(55) wahlweise mit den einzelnen Wicklungen (U, V, W)
und der Maschinenmasse (PE) verbindbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Maschine
(21) einen Kurzschlußläufer (41) mit wenigstens zwei
Wicklungen (42, 43, 44) aufweist, wobei die einen
Wicklungsenden vorzugsweise über eine Schleifring-
Bürstenanordnung (45, 46, 47, 48, 49, 50) mit der
Fehlersimulationseinrichtung (52) verbunden sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Läuferwicklungen (42, 43, 44) an eine Unter
brecherschaltung (52) der Fehlersimulationseinrich
tung angeschlossen sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (22) der elek
trischen Maschine (21) mit einer Bremseinrichtung (23)
kuppelbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremseinrichtung (23) eine Wirbelstrombremse
mit einstellbarer Bremskraft ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Handbremseinrichtung vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere elektrische
Maschinen (21) im Verbund miteinander an einer Brems
einrichtung (23) betreibbar sind.
Priority Applications (1)
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DE19924228798 DE4228798C2 (de) | 1992-08-29 | 1992-08-29 | Vorrichtung zum Üben der Fehlersuche an elektrischen Maschinen |
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DE19924228798 DE4228798C2 (de) | 1992-08-29 | 1992-08-29 | Vorrichtung zum Üben der Fehlersuche an elektrischen Maschinen |
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DE4228798A1 DE4228798A1 (de) | 1994-03-03 |
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ID=6466730
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DE202015001859U1 (de) | 2015-02-27 | 2015-03-31 | Paul Boden | Integrierung von KFZ-Schulungsmodellen mit Fehlerschaltung und Steuergerätetrennschalter in Serienfahrzeuge |
WO2020074116A1 (de) | 2018-10-12 | 2020-04-16 | Sew-Eurodrive Gmbh & Co. Kg | Verfahren zum überwachen des betriebs eines elektromotors und hubwerk |
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- 1992-08-29 DE DE19924228798 patent/DE4228798C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4228798A1 (de) | 1994-03-03 |
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