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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Honwerkzeuges
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Honwerkzeug
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 17. Insbesondere befasst
sich die Erfindung mit einem Honwerkzeug, welches ein Bündel von
gesonderten Filamenten umfasst, welche einen besseren Spänedurchlass und
eine hochwertigere Oberflächenbeschaffenheit mit
sich bringen.
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Eine
Honmaschine wird im Allgemeinen zum Endbearbeiten einer Bohrung
in einem Werkstück eingesetzt.
Wenn ein Werkstück,
wie ein Zylinder, ausgebohrt ist, lässt das Bohrwverkzeug V-förmige Ausnehmungen
in der Oberfläche
der Zylinderwand im Wesentlichen ähnlich wie bei einer Schallplatte zurück. Die
scharfen Spitzen dieser Stege müssen durch
eine Endbearbeitung mittels Honen der Bohrung ausgerundet werden.
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Die
typische Honmaschine hat einen Satz von Honwerkzeugen, welche um
einen Werkzeugkörper
im Abstand angeordnet sind und die progressiv nach außen in eine
allgemein zylindrische Innenwand des Werkstückes zugestellt werden, während der
Werkzeugkörper
gleichzeitig eine Drehbewegung darin ausführt und längs des Werkstückes hin-
und hergehend beweglich ist. Auf diese Weise wird die Arbeitsfläche jedes
Honwerkzeuges in Eingriff mit der Innenwand unter einem gewünschten
Honanpressdruck gebracht, um die Innenwand abzutragen und hinsichtlich
der Oberfläche
abschließend
zu bearbeiten.
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Die
spezifischen Honwerkzeuge umfassen üblicherweise ein Honelement,
welches an einem Halter befestigt ist. Dieses Honelement ist im
Allgemeinen ein einstückiges
Teil, und es wird üblicherweise
als „Honstein" bezeichnet. Derartige
Honelemente sind beispielsweise in der
US 3 352 067 , 3 972 161 und 3 918
218 beschrieben.
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In
den beiden letztgenannten Patenten ist eine Mehrzahl von Schneidfilamenten
in einer Matrix eingebettet. Jedoch ist das hierbei erhaltene Honelement
dennoch ein einstückiges
Teil und es handelt sich um ein relativ starres Element.
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Im
Laufe des Honens ist es üblich,
dass Späne
oder Grate abgetragen werden. Aufgrund der massiven Auslegung der
meisten Honelemente ist kein Zwischenraum zwischen der Innenwand
und der Arbeitsfläche
des Honelements vorhanden. Späne können sich
daher zwischen der Arbeitsfläche
des Honelements sowie der Innenwand festkeilen.
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Obgleich
eine Flüssigkeit üblicherweise
während
des Honens durch die Bohrung gespült wird, hat diese kaum eine
Auswirkung auf die festgekeilten Späne. Folglich müssen Beeinträchtigungen
entweder hinsichtlich der Innenwand oder des Honelements infolge
des Abtrags in Kauf genommen werden, obgleich es sich um eine kostspielig
hergestellte Bohrung handelt.
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Auch
haben viele Bohrungen, wie Brennkraftmaschinenbohrungen, Queröffnungen. Übliche Honsteine
oder Honwerkzeuge können
nicht die Ränder
derartiger Öffnungen
mit einem Radius versehen oder hinsichtlich der Oberflächengüte endbearbeiten.
Somit besteht ein Bedürfnis
nach einem verbesserten Honwerkzeug, mittels welchem man eine bessere
Oberflächengüte bei der
Bearbeitung erhält.
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Aus
der
US 51 29 191 A ist
ein Honwerkzeug bekannt, welches einen besseren Spänedurchlass und
eine hinsichtlich der Qualität
bessere Oberflächenbearbeitung
dadurch mit sich bringt, dass ein Bündel aus gesonderten Filamenten
als Honelement eingesetzt wird. Das Honwerkzeug umfasst ein napfförmiges Teil
als integralen Bestandteil eines viereckförmigen Halters, ein Bündel aus
Filamenten, welche im Halter durch eine dünne Schicht aus Sofortklebstoff
festgelegt sind, mittels welchem alle Filamente an einer Endfläche des
Bündels
fest an der Bodenfläche
des napfförmigen
Teils angebracht werden.
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Hierbei
muss der Sofortklebstoff von oben in das napfförmige Teil eingebracht werden,
bevor das Bündel
der Filamente eingesteckt werden kann. Daher ist es schwierig, die
Menge des Sofortklebstoffes so zu dosieren, dass die Filamente des
eingesteckten Bündels
gleichmäßig und
ohne zu viel Sofortklebstoff im napfförmigen Teil befestigt werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Honwerkzeug zu schaffen,
bei dem die Befestigung der Filamente im napfförmigen Teil des Halters mit
einer Menge an Sofortklebstoff, die so gering wie möglich sein
kann, erfolgt, wobei ein verbesserter Spänedurchlass zwischen den Filamenten
des Honelementes gegeben ist und eine noch bessere Qualität der bearbeiteten
Oberflächen
der Werkstücke
erzielt wird.
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Die
Lösung
der Erfindung besteht in einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie in einem Honwerkzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs
17.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfahrens sowie des Honwerkzeugs sind
Gegenstand der auf die Patentansprüche 1 und 17 rückbezogenen
Unteransprüche.
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Zur
Herstellung eines derartigen Honwerkzeugs wird ein entsprechend
bemessenes Bündel aus
gleichmäßigen, eng
gepackten, im Allgemeinen parallelen, gesonderten Filamenten gebildet.
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Eine
zudosierte Flüssigkeitsmenge
des Sofortklebstoffs wird auf die Bodenfläche des napfförmigen Teils
derart gebracht, dass eine dünne
Schicht dieses Sofortklebstoffs vollständig die Bodenfläche des
napfförmigen
Teils bedeckt.
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Das
Bündel
wird dann sofort in das napfförmige
Teil eingedrückt,
so dass alle Filamente an der unteren Endfläche des Bündels in Kontakt mit dem Sofortklebstoff
vor dem Aushärten
des Sofortklebstoffes sind. Der Sofortklebstoff härtet dann
aus bzw. bindet ab, wodurch die untere Endfläche des Bündels fest mit der Bodenfläche des
napfförmigen
Teils verbunden ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform nach
der Erfindung wird ein Bündel
aus relativ kurzen Filamenten auf Länge zugeschnitten und vorgefertigt,
bevor es in den Halter und den Sofortklebstoff eingedrückt wird.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird ein Bündel aus
längeren
Filamenten durch ein Formwerkzeug in den Halter und den Sofortklebstoff
eingedrückt
und dann auf die entsprechende Länge
zugeschnitten.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung. Darin zeigt
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Honwerkzeugs mit einem abtragenden
Filament nach der Erfindung, welches in eine Honmaschine eingesetzt
ist, wobei Teile der Honmaschine und des zugeordneten Werkstücks im Schnitt
dargestellt sind,
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2 eine
Vorderansicht eines Honwerkzeugs, bei welchem Filamente mit einem
viereckigen Querschnitt eingesetzt werden,
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3 eine
Rückansicht
eines Honwerkzeugs zur Verdeutlichung einer Ausführungsvariante eines Halters,
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4 eine
Draufsicht auf das Honwerkzeug aus 2,
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5 eine
Draufsicht auf ein Honwerkzeug, bei welchem Filamente mit einem
kreisförmigen Querschnitt
eingesetzt werden,
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6 eine
Vorderansicht eines Honwerkzeugs aus 5,
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7 eine
vergrößerte Querschnittsansicht eines
viereckigen bzw. rechteckförmigen
Filaments,
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8 eine
vergrößerte Querschnittsansicht eines
kreisförmigen
Filaments,
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9 eine
Draufsicht auf ein zylindrisches Bündel von Filamenten,
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10 eine
Draufsicht auf das Bündel
aus 9, nachdem es zu einem länglichen Bündel verformt wurde,
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11 eine
Vorderansicht einer Halteform, welche zur Herstellung eines Honwerkzeugs
nach der Erfindung eingesetzt wird,
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12 eine
Seitenansicht der Halteform aus 11 sowie
einer Schieberplatte,
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13 eine
Seitenansicht zur Verdeutlichung einer alternativen Verfahrensweise
zum Zusammensetzen eines Honwerkzeugs nach der Erfindung, bei welchem
ein Formwerkzeug und längere Filamente
eingesetzt werden,
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14 eine
Draufsicht des Formwerkzeugs längs
der Linie 14-14 aus 13, und
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15 eine
Seitenansicht einer 12 ähnlichen Anordnung in Verbindung
mit einer anderen Bauform einer Schieberplatte, um der Arbeitsfläche des
Honwerkzeugs einen Radius zu verleihen.
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Unter
Bezugnahme auf die Zeichnung und insbesondere auf 1 ist
ein Honwerkzeug 20 nach der Erfindung gezeigt, welches
in eine typische Honmaschine 22 eingesetzt ist. Die Honmaschine 22 nutzt
einen Satz von Honwerkzeugen, welche um einen Werkzeugkörper 24 im
Abstand angeordnet sind, und welche progressiv nach außen zu einer
allgemeinen zylindrischen Innenwand 26 der Bohrung 28 eines
Werkstückes 30 zugestellt
werden. Der Werkzeugkörper 24 umfasst
einen Keilkonus 32 und ein Steuerteil 33 für jedes
Honwerkzeug 20. Die Honwerkzeuge 20 und die aus
Stahl hergestellte Steuerteile 33 sind an dem Werkzeugkörper 24 mit
Hilfe von in sich geschlossenen, ringförmigen Schraubenfedern 34 angeordnet.
Beim Arbeiten wird der Werkzeugkörper 24 in
axialer Richtung in die Bohrung 28 bewegt, wie dies schematisch
mit einem Pfeil 35 angedeutet ist. Der Keilkonus 32 ist
entsprechend dem Pfeil 36 hin- und hergehend beweglich,
so dass die Honwerkzeuge 20 radial aufgeweitet und zusammengezogen
werden, wodurch die äußere Arbeitsfläche jedes
Honwerkzeuges 20 in Eingriff mit der Innenwand 26 unter
einem gewünschten
Honanpressdruck gehalten wird. Gleichzeitig wird der Werkzeugkörper 24 in
der Bohrung 28 gedreht, wie dies mit dem Pfeil 37 verdeutlicht
ist, wodurch die Innenwand 26 abgetragen und hinsichtlich
ihrer Oberfläche
bearbeitet wird.
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Nunmehr
zusätzlich
bezugnehmend auf die 2-6 wird das
Honwerkzeug 20 näher
verdeutlicht. Das Honwerkzeug 20 weist ein relativ kurzes
Bündel 40 aus
mit Schleifmittel beladenen Kunststoff-Filamenten oder Monofilamenten
und ein viereckförmiges,
napfförmiges
Teil 42 auf, bei welchem es sich um einen integralen Bestandteil
eines Halters 44 handelt.
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Das
Bündel 40 ist
haftend mit der Bodenfläche 45 des
napfförmigen
Teils 42 mit Hilfe eines flüssigen Sofortklebstoffs verbunden,
welcher mit 46 angedeutet ist.
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Der
Halter 44 ist im Querschnitt viereckförmig bzw. rechteckförmig, wobei
seine Länge
wenigstens so groß wie
seine Breite ist. Er kann aus Metall oder einem nichtspröden Kunststoff
wie Nylon hergestellt sein. Der Halter 44 umfasst eine
ebene Bodenwand 50, zwei Seitenwände 52, zwei Stirnwände 54 und
eine obere Wand 56. Die Seitenwände 52 sind im Allgemeinen
gradlinig und mit der oberen Wand 56 und der Bodenwand 50 verbunden.
Die Stirnwände 54 sind
gekrümmt
und umfassen einen äußeren, geraden
Abschnitt 60 in der Nähe
der Bodenwand, einen nach innen und unten geneigt verlaufenden Abschnitt 62 und
einen inneren geraden Abschnitt 64 angrenzend an den Abschnitt 62.
Die Abschnitte 62 und 64 bilden zusammen eine
innere Ecke 66, welche als ein Auflagepunkt für eine in
sich geschlossene, ringförmige
Schraubenfeder, wie der Schraubenfeder 34, dienen kann,
welche in 1 gezeigt ist.
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Die
obere Wand 56 hat die gleiche Breite, ist aber nicht so
lang wie die Bodenwand 50. Wie vorstehend angegeben ist,
ist das napfförmige
Teil 42 ein integraler Bestandteil des Halters 44.
Insbesondere erstreckt sich das napfförmige Teil von der oberen Wand 56 nach
unten und über
einen beträchtlichen Teil
der Höhe
des Halters. Es endet aber kurz vor der Bodenwand 50.
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Das
napfförmige
Teil 42 hat zwei ebne Seiten 70, welche über zwei
abgerundete Ecken 72 verbunden sind, wobei die Seiten und
die Ecken zusammen eine längliche Öffnung 73 bilden.
Eine Seitenwand 52 umfasst zwei Distanzstücke 76.
Bei dem in 3 gezeigten Halter 44 kann
die gegenüberliegende
Seitenwand 52 einen Schlitz 78 enthalten, über welchen ein
Sofortklebstoff 46 in Gelform eingespritzt werden kann.
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Das
Bündel 40 kann
mit Schleifmittel beladene Kunststoff-Filamente oder Monofilamente,
nachfolgend Filamente genannt, aufweisen, welche einen viereckförmigen bzw.
rechteckförmigen
Querschnitt haben, wie dies in 4 gezeigt
ist.
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Eine
vergrößerte Ansicht
des Querschnitts eines viereckförmigen
Filamentes
80 ist in
7 gezeigt,
und wie dort gezeigt ist, das Filament eine Breite
82 und
eine Dicke
84. Derartige Filamente sind detaillierter aus
der
DE 39 20 971 A1 bekannt.
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In
typischer Weise kann das viereckige Filament 80 an seiner
Hauptfläche
etwa 2,28 mm (0,090 inch) breit und etwa 1,14 mm (0,045 inch) dick
sein. Geringfügig
breitere, viereckige Filamente können eingesetzt
werden, welche ebene Hauptflächen
bis zu dem Drei- bis Vierfachen der Dicke des Filaments haben.
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Die
Breite 82 ist vorzugsweise nicht größer als das Vierfache der Dicke 84,
insbesondere ist die Breite nicht größer als das Dreifache der Dicke,
und noch bevorzugter ist die Breite etwa gleich dem Zweifachen der
Dicke. Die Länge
des Filaments 80, welches vom Halter 44 vorspringt,
ist wenigstens zehnmal größer als
die Breite, und insbesondere wenigstens zwanzigmal größer als
die Breite. Dennoch ist der Vorsprung vom Halter relativ kurz.
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Das
Filament kann von extrudiertem Kunststoff gebildet werden, welcher
gleichmäßig mit
einem Schleifmaterial, wie Aluminiumoxid oder Siliziumcarbid imprägniert ist.
Andere, ausgefallenere Schleifmaterialien, wie polykristalliner
Diamant, können ebenfalls
eingesetzt werden. Auch lässt
sich die Schleifmittelteilchengröße von grob
bis zu einem feinen Pulver variieren, so dass ein besonders feines Polieren
und ein Superglanz an den Werkstücken
erhalten werden kann.
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Das
Kunststoffmaterial hat vorzugsweise einen Youngschen Modul von größer als
0,10 bei 6.896 × 106 N/m2 (106 psi) und insbesondere von größer als 0,40
bei 6.896 × 106 N/m2 (106 psi). Der Youngsche Modul ist als die Kraftgröße eines
Materials definiert, welche auf dasselbe ohne eine permanente Verformung
ausgeübt
werden kann, wenn die Kraft aufgehoben wird. Hierbei handelt es
sich um ein Maß für die Elastizität oder des
Zusammenhangs von Spannung und Dehnung.
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Ein
bevorzugter Kunststoff für
das Filament ist Nylon.
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Nylon
hat langkettige partiell kristalline, synthetische, polymere Amide
(Polyamide). Polyamide werden hauptsächlich durch Kondensationsreaktionen
von Diaminen und zweiwertigen Säuren
und einem Material gebildet, welches sowohl die saure als auch die
amine Funktionalität
hat.
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Nylon
hat eine ausgezeichnete Beständigkeit
gegen Öl
und Fett, in Lösungsmitteln
und Basen. Nylon hat bessere Eigenschaften gegenüber einer wiederholten Stoßbelastung,
einem Abtragen und einer Ermüdungserscheinung.
Weitere physikalische Eigenschaften umfassen einen niedrigen Reibungskoeffizienten,
eine hohe Zugfestigkeit und Zähigkeit. Zweckmäßige Eigenschaften
von Nylon umfassen die Festigkeit, Steifigkeit und Zähigkeit.
Im Allgemeinen gilt, dass je größer der
Anteil der Amidverkettungen ist, je größer die Steifigkeit, je größer die
Zugfestigkeit und je größer der
Schmelzpunkt wird. Einige zweckmäßige Nylonarten,
welche erhältlich
sind, umfassen Folgendes:
- A. Nylon 6/6 synthetisiert
aus Hexamethylendiamin (HMD) und Adipinsäure;
- B. Nylon 6/9 synthetisiert aus HMD und Azelainsäure;
- C. Nylon 6/10 synthetisiert aus HMD und Sebazinsäure;
- D. Nylon 6/12 synthetisiert aus HDM und Dodekansäure;
- E. Nylon 6 synthetisiert aus Polycaprolactam;
- F. Nylon 11 synthetisiert aus HDM aus 11-Aminoundecanoinsäure;
- G. Nylon 12 synthetisiert aus HDM aus Polyaurolactam;
und
andere.
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Für die Erfindung
zweckmäßige Nylonarten haben
einen Youngschen Modul von größer als
0,05, vorzugsweise größer als
0,1 und insbesondere größer als
0,2.
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Bevorzugtes
Nylon ist Nylon 6/12. Die physikalischen Eigenschaften von Nylon
6/12 umfassen einen Schmelzpunkt von 212° C, eine trockene Zugfestigkeit
von 8,8 bei 6.896 × 106 N/m2 (106 psi) (7,4 bei 50 % RH), einen trockenen
Biegemodul von 295 (180 bei 50 % RH). Nylon hat einen höheren Youngschen
Modul (0,40 bei 6.896 × 106 N/m2 (106 psi) als Kautschuk (0,01 bei 6.896 × 106 N/m2 (106 psi)), wodurch verdeutlicht wird, dass
Nylon eine größere Steifigkeit
gegenüber
einem Elastomer, wie beispielsweise Kautschuk hat. Nylon ist teilweise
kristallin und hat somit wenig oder gar keine gummiartigen Bereiche
während
der Verformung.
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Der
Kristallisationsgrad bestimmt die Steifigkeit und die Streckgrenze.
Wenn die Kristallinität
weniger wird, nehmen die Steifigkeit und die Streckgrenze ab. Kautschuk
ist andererseits ein amorphes Polymer und seine molekulare Streckung
führt zu
einem niedrigen Elastizitätsmodul.
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Nylon
hat eine Zugfestigkeit von über
55,1 × 106 N/m2 (8000 psi),
und Kautschuk hat eine Zugfestigkeit von 20,68 × 105 N/m2 (300 psi). Nylon hat eine Bruchdehnung
von 250 % und Kautschuk von 1.200 %. Nylon ist ziemlich feuchtigkeitsbeständig, während Kautschuk
große
Mengen an Wasser absorbiert. Nylon ist ausgezeichnet widerstandsfähig gegen Öl und Fett
und andere organische Lösungsmittel,
während
Kautschuk extrem wenig widerstandsfähig diesbezüglich ist. Nylon behält seine
Eigenschaften von –60° C bis 110° C (–75° F bis 230° F) bei, während Kautschuk
für die
Eigenschaften einen schmalen Bereich in der Gegend um Raumtemperatur
hat. Die erhöhte
Festigkeit, Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuchtigkeit
und Lösungsmitteln
und der große
nutzbare Temperaturbereich machen Nylon zu einem bevorzugten Material
für die
Erfindung.
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Eine
weitere Art eines Polyamids, welches bei der Erfindung zweckmäßig ist,
umfasst andere Kondensationsprodukte mit wiederkehrenden Amidgruppen
längs der
Polymerkette, wie Aramide. Aramide sind als eine hergestellte Faser
definiert, bei der wenigstens 85% der Amid (-C(O)-N(H)-)- Verbindungen
direkt an den zwei aromatischen Kohlenwasserstoffringen angebracht
sind.
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Hierin
ist eine Unterscheidung zu Nylon zu sehen, welches weniger als 85%
Amidverbindungen hat, welche direkt an den beiden aromatischen Kohlewasserstoffringen
vorgesehen sind.
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Das
Kunststoffmaterial kann auch von Aramidfasern gebildet werden, welche
sich durch eine hohe Zugfestigkeit und einen hohen Elastizitätsmodul
auszeichnen. Zwei Aramide, welche bei der Erfindung zweckmäßig sind,
umfassen Fasern, die durch Polymerisation von p-Phenylendiamin mit
Terephtaloylchlorid gebildet wurden, sowie ein weniger steifes Polymer,
welches durch Polymerisation von m-Phenylendiamin und Isophtaloylchlorid
gebildet wurde.
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Aramide
haben eine äußerst große Beständigkeit
gegenüber
Lösungsmitteln.
Aramide haben Zugfestigkeiten bei 250° C, die jenen von Textilfasern bei
Raumtemperatur entsprechen. Auch sind einige wärmehärtbare Polymere zweckmäßig. Polyester
ist hierfür
ein Beispiel. Hierbei handelt es sich um langkettige synthetische
Polymere mit wenigstens 85% eines zweiwertigen Alkoholesters (HOROH)
und Terephtalsäure
(p-HOOCC6H4COOH).
Polyesterfasern enthalten sowohl kristalline als auch nichtkristalline Bereiche.
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Die
Polyesterarten sind beständig
gegen Lösungsmittel
und haben eine Bruchdehnung von 19–40%.
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Polyimide
sind Polymere, welche (CONHCO) enthalten und sind auch für die Erfindung
vorteilhaft. Eine hohe Temperaturstabilität (bis zu 371 ° C (700 F))
und eine hohe Zugfestigkeit von etwa 93 × 106 N/m2 (13.500 psi) führen zu einem zweckmäßigen Einsatz
der Polyimide als Bindemittel bei Schleifscheiben.
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Alternativ
kann das Bündel 40 Filamente 86 aufweisen,
welche einen kreisförmigen
Querschnitt haben, wie dies in 5 gezeigt
ist. Eine Vergrößerung des
Querschnitts des Filaments 86 ist in 8 gezeigt.
Die Länge
des Filaments 86, welches vom Halter 44 vorspringt,
beläuft
sich wenigstens auf das Zehnfache des Durchmessers des Querschnitts
und vorzugsweise auf das wenigstens Zwanzigfache des Durchmessers.
Wiederum ist der Vorsprung dennoch relativ kurz. Das Filament 86 kann
aus denselben wie zuvor in Zusammenhang mit dem Filament 80 beschriebenen
Materialien hergestellt sein.
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Unter
Bezugnahme auf die 9 bis 13 sind
verschiedene Schritte zum Herstellen eines Honwerkzeugs 20 verdeutlicht.
Obgleich das Verfahren im Zusammenhang mit viereckförmigen Filamenten 80 erläutert wird,
kann natürlich
ein ähnliches Verfahren
bei Filamenten 86 mit kreisförmigem Querschnitt oder für Filamente
mit anderen Querschnittsformen eingesetzt werden. Bei der Herstellung
des Honwerkzeugs wird zuerst eine Mehrzahl von gesonderten Filamenten 80,
welche auf die gleiche relativ kurze Länge zugeschnitten sind, vorab
zu einem zylindrischen Bündel 90 zusammengefasst.
Nachdem das Bündel 90 zusammengefasst
ist, kann es in dieser Form mittels eines elastischen Bandes oder
eines Gummibandes 92 gehalten werden. (siehe 9). Der
Halter 44 wird in einer stationären Halteform 94 gehalten,
welche zwei im Wesentlichen symmetrische Teile 96 und 98 umfasst.
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Die
Teile 96 und 98 bilden beim Zusammensetzen eine
viereckförmige
bzw. rechteckförmige Kammer 100,
welche den Halter 44 umgibt. Insbesondere umgibt die Kammer 100 die
Bodenwand 50, die Seitenwände 52 und auch die äußeren Ränder der
oberen Wand 56, während
das napfförmige
Teil 42 freigelegt bleibt. Das Teil 96 hat einen
besonderen Zwischenraum zur Aufnahme von Distanzstücken 76.
Die Teile 96 und 98 bilden auch einen Trichter 102 oberhalb
der Kammer 100. (siehe 12).
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Eine
zugemessene Menge von flüssigem Sofortklebstoff 46 wird
dann in die Bodenfläche 45 des
napfförmigen
Teils 42 eingebracht.
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Der
Sofortklebstoff 46 kann über die Oberseite des napfförmigen Teils 42 eingebracht
werden. Alternativ kann er über
den Schlitz 78 eingespritzt werden, wenn ein Halter 44 nach 3 eingesetzt wird.
Als ein flüssiger
Sofortklebstoff wird bevorzugt ein Cyanacrylat mit niedriger Viskosität oder hoher Fluidität eingesetzt.
Es ist wichtig, dass dann, wenn der Sofortklebstoff auf die Bodenfläche 45 des
napfförmigen
Teils 42 aufgebracht ist, dieser gleichmäßig die
Bodenfläche
bedeckt.
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Zweckmäßig bei
der Erfindung sind Alkylcyanacetate mit der folgenden Formel:
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Ein
bevorzugter Cyanoacrylat-Klebstoff ist ein Alkoxyalkylcyanacrylat
mit der folgenden Formel:
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Geeignete
Klebstoffe sind von der Loctite Corporation in Newington, Conneticut
erhältlich.
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Das
zylindrische Bündel 90 kann
zu einer länglichen
Gestalt manuell oder auf andere Weise verformt werden, um die Kontur
dem napfförmigen Teil 42 anzupassen.
(siehe 10). Da das Gummiband 92 elastisch
ist, verbleibt es am Bündel
während
der Verformung.
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Das
verformte, längliche
Bündel 90 aus
viereckförmigen
Filamenten 80 wird dann in den Trichter 102 eingelegt
und nach unten mit Hilfe einer Schieberplatte 106 bewegt,
welche mit Hilfe einer geeigneten linearen Betätigungseinrichtung antreibbar
ist, was schematisch mit dem Pfeil 110 angedeutet ist. Auf
diese Weise wird die untere Endfläche 112 des Bündels 90 in
den flüssigen
Sofortklebstoff 46 gedrückt,
welcher schnell abbindet und somit eine Verbindung mit dem jeweiligen
Filament 80 des Bündels 90 und
der Bodenfläche 45 des
napfförmigen
Teils 42 herstellt.
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Aufgrund
der niedrigen Viskosität
des Sofortklebstoffs 46 wird etwas von dem Sofortklebstoff
zwischen die Filamente 80 an der Endfläche 112 eindringen,
wodurch die jeweiligen Filamente mit den benachbarten Filamenten
verbunden werden. Die gegenüberliegende
Endfläche 114 des
Bündels 90 kann
dann die Arbeitsfläche
des Honwerkzeugs 20 ohne eine anschließende Nachbearbeitung bilden. Die
ebene Arbeitsfläche 116 der
Schieberplatte 106 führt
zu einer ebenen Arbeitsfläche
des Werkzeugs.
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Eine
geeignete Druckbegrenzung kann dazu führen, dass die Schieberplatte 106 zurückgezogen wird.
Das fertig gestellte Honwerkzeug 20 kann dann aus der Halteform 94 entnommen
werden und beispielsweise in eine Honmaschine 22 eingesetzt
werden.
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Anstelle
der Verwendung einer Schieberplatte 106 mit einer ebenen
Arbeitsfläche 116 kann
eine Schieberplatte 120 mit einer konvexen Arbeitsfläche 122 eingesetzt
werden (siehe 15). Wenn eine derartige Schieberplatte
eingesetzt wird, um das Bündel 90 in
den flüssigen
Sofortklebstoff 46 zu drücken, ist die erhaltene Arbeitsfläche des
Honwerkzeugs 20 mit einem Radius versehen, welcher dem Radius
der zu honeneden Bohrung 28 entsprechen kann. Es werden
Filamente 80 mit ein und derselben Länge eingesetzt.
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Das
vorstehend beschriebene Herstellungsverfahren gestattet die Herstellung
eines Honwerkzeugs 20 mit einer fertig gestellten Arbeitsfläche ohne
eine abschließende
kostenintensive Nachbearbeitung. Natürlich ist die Nachbearbeitung
umso kostspieliger, je ausgefallener das eingesetzte Schleifmaterial,
wie polykristalliner Diamant, ist. Ohne den Nachbearbeitungsvorgang
ist daher kein Verlust für
teuere Füllmaterialien
zu verzeichnen. Bei der Erfindung werden die Materialien einmal
zugeschnitten und in das napfförmige
Teil 42 eingedrückt.
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Jegliche
Unebenheit wird im inneren des napfförmigen Teils 42 ausgeglichen,
und mit Hilfe des Sofortklebstoffs 46 werden die Filamente
festgehalten.
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Ein
anderes Verfahren zum Herstellen eines Honwerkzeugs 20 nach
der Erfindung ist in 13 gezeigt. Bei diesem Verfahren
wird ein Bündel 130 aus
Filamenten 132 zuvor zusammengestellt. Die Filamente 132 haben
vorzugsweise die gleiche Länge, sind
aber beträchtlich
länger
als die Filamente 80, welche bei den vorstehend beschriebenen
Verfahrensweisen eingesetzt werden. Beispielsweise können zur
Herstellung eines Honwerkzeugs 20 Filamente eingesetzt
werden, die einige Zentimeter lang sind. Der Halter 44 wird
in einer Form 134 gehalten, welche ähnlich wie die Halteform 94 ausgelegt
ist, abgesehen davon, dass die Form 134 nicht stationär, sondern
auf- und abbeweglich mit Hilfe einer geeigneten linearen Antriebseinrichtung
ist, was schematisch mit dem Pfeil 136 angedeutet ist.
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Ein
Zwischenabschnitt des Bündels 130 wird durch
ein Formwerkzeug 140 durchgeführt, welches ein hohles Mittelteil 142 mit
einer Kontur hat, welche passend zu dem napfförmigen Teil 42 gewählt ist.
Auf diese Weise können
die Filamente 132 eng sitzend und kompakt ausgerichtet
werden. Das Bündel 130 wird
dann derart angeordnet, dass seine untere Endfläche 144 zu dem napfförmigen Teil 142 ausgerichtet ist.
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Eine
zugemessene Menge eines flüssigen Sofortklebstoffs 46 wird
dann auf die Bodenfläche 45 des
napfförmigen
Teils 42 entweder über
die längliche Öffnung 73 oder
einen Schlitz 78 eingebracht. Die Form 134 kann
nach oben bewegt und dort fixiert werden. Nahezu gleichzeitig wird
eine Schieberplatte 146 nach unten mit Hilfe einer geeigneten
linearen Antriebseinrichtung bewegt, was schematisch mit einem Pfeil 150 dargestellt
ist, um zu bewirken, dass die Endfläche 144 mit dem Sofortklebstoff
zusammenarbeitet. Der flüssige
Sofortklebstoff 46 bindet schnell ab, und die Endfläche 144 wird
mit der Bodenfläche 45 des
napfförmigen
Teils 42 verbunden. Das Bündel 130 wird dann
in einer vorgegebenen Höhe
mit Hilfe von Schneidmessern 152 (13) in der
Nähe des
Formwerkzeugs 140 durchgeschnitten. Das geschnittene Ende
wird dann die Arbeitsfläche des
Honwerkzeugs 20.
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Es
ist noch zu erwähnen,
dass man auf diese Weise ein einfach ausgelegtes und leicht herzustellendes
Honwerkzeug 20 mit abtragenden Filamenten erhält.
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Da
das Honelement aus gesonderten Filamenten besteht, erhält man einen
verbesserten Spänedurchlass
sowie eine höhere
Güte der
endbearbeiteten Oberfläche.