DE4227914A1 - Infrarot-Telefonanlage - Google Patents
Infrarot-TelefonanlageInfo
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- H04W84/10—Small scale networks; Flat hierarchical networks
- H04W84/16—WPBX [Wireless Private Branch Exchange]
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- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
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- H04M1/72—Mobile telephones; Cordless telephones, i.e. devices for establishing wireless links to base stations without route selection
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Infrarot-Telefonanlage.
Drahtloses Telefonieren wird heutzutage durch Übertragung mit Funkwel
len im UHF-Bereich (ca. 900 MHz) verwirklicht. Derartige Funktelefone
haben jedoch eine Reihe von bekannten Nachteilen.
Es ist auch schon ein schnurloses Infrarot-Telefon vorgeschlagen worden
(telcom report, 3. Jahrgang, Heft 1, Februar 1980, Seiten 24-27). Bei
diesem Infrarot-Telefon erfolgt die Übertragung aller Signale zwischen
einem Hörer (Handapparat) und einer fest installierten Gegenstation
durch Infrarotlicht. Soweit der Anmelderin bekannt, wurde jedoch das in
dieser Veröffentlichung beschriebene Prinzip niemals in der Praxis
verwirklicht.
In der deutschen Patentanmeldung P 42 22 694.5 des gleichen Anmelders
ist ebenfalls ein Infrarot-Telefon vorgeschlagen worden, das ein
stationäres Basisteil und einen mobilen Handapparat aufweist. Die
erwähnte Patentanmeldung befaßt sich mit der Ausbildung eines derartigen
Telefons, befaßt sich jedoch nicht mit einer Telefonanlage. Die
Reichweite von solchen Infrarot-Telefonen wird durch Wände etc.
begrenzt, so daß sie eine auf einen Raum etc. begrenzte Mobilität
besitzen.
Ein solches Infrarot-Telefon kann daher den Forderungen nach einer
möglichst hohen Mobilität nur beschränkt gerecht werden, da die
Infrarotübertragungsstrecke zwischen stationärem Basisteil und mobilem
Handapparat an den Wänden eines Raumes ihre Grenze findet. Ein
Telefonieren mit dem Handapparat außerhalb eines Raumes, in dem das
entsprechende Basisteil angeordnet ist, ist hiermit nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das in der deutschen
Patentanmeldung P 42 22 694.5 beschriebene Infrarot-Telefon derart
weiterzuentwickeln, daß dessen Mobilität erhöht wird. Insbesondere soll
erfindungsgemäß eine Telefonanlage geschaffen werden, die eine besonders
große Bewegungsfreiheit und einen besonders hohen Bedienungskomfort des
Telefonbenutzers garantiert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Infrarot-Telefonanlage mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine drahtgebundene
Übertragungsstrecke mit einer Vielzahl von Infrarot-Repeatern
(Sender/Empfänger) zu koppeln, die wiederum über eine Infrarotübertra
gungsstrecke entsprechende Infrarot-Telefone ansteuern, die aus einem
stationären Basisteil und einem Mobilteil bestehen. Dabei ist jeder
Raumeinheit ein derartiger Repeater zugeordnet, der innerhalb der
Raumeinheit eine beliebige Zahl von Infrarot-Telefonen abdeckt. Mit
anderen Worten, der Infrarot-Repeater ist in einem Bereich angeordnet,
in dem eine Infrarotübertragung zwischen ihm und entsprechenden
Infrarot-Telefonen möglich ist, während im Nachbarbereich, der von den
vorstehend erwähnten Telefonen über eine Infrarotübertragungsstrecke
nicht erreichbar ist, ein weiterer Infrarot-Repeater angeordnet ist, dem
wiederum eine entsprechende Zahl von Infrarottelefonen zugeordnet ist.
Wie erwähnt, kommunizieren die jeweiligen Repeater über Infrarotüber
tragungsstrecken mit den zugeordneten Infrarot-Telefonen. Sie kommuni
zieren jedoch untereinander und mit einer üblichen Vermittlungsanlage
außerhalb des Systems über eine drahtgebundene Übertragungsstrecke, der
eine Steuereinheit mit Speicher zugeordnet ist. Die eigentliche Sprach
signalübertragung erfolgt über Signalübertragungskanäle auf der drahtge
bundenen Übertragungsstrecke und den einzelnen Infrarotübertragungs
strecken, während über einen digitalen Pilotkanal, der sowohl in der
Infrarotübertragungsstrecke des jeweiligen Repeaters als auch in der
drahtgebundenen Übertragungsstrecke enthalten ist, ein entsprechender
Datenaustausch erfolgt. Dieser Pilotkanal hält zum einen die Verbindung
zwischen den einzelnen Infrarot-Telefonen, Infrarot-Repeatern und der
Steuereinheit des Gesamtsystems aufrecht und ist zum anderen ein
entsprechender Management- bzw. Organisationskanal. Desweiteren erfolgt
über diesen Pilotkanal die Adressierung der einzelnen Infrarot-Telefone.
Erst durch den Pilotkanal wird es möglich, die Mobilität des Systems
über eine Raumeinheit hinaus auszudehnen, d. h. es ist mit dem System
beispielsweise möglich, mit dem Mobilteil eines Infrarot-Telefones einen
Raum zu verlassen und dann aus einem anderen Raum weiter zu
telefonieren, dem ebenfalls ein Repeater zugeordnet ist.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Infrarot-Telefonanlage ist
insbesondere, wie eine herkömmliche Telefonanlage, für Büros konzipiert,
die aus mehreren einzelnen Büroeinheiten unterschiedlicher Größe
bestehen. In jeder dieser Büroeinheiten ist ein entsprechender
IR-Repeater installiert, beispielsweise an der Decke oder an einer Wand.
Wie erwähnt, setzen die entsprechenden Repeater kabelgebundene Signale,
die sie über eine entsprechende drahtgebundene Übertragungsleitung
erhalten, in IR-Signale um. Sämtliche Repeater sind über eine einzige
drahtgebundene Übertragungsleitung, die insbesondere die Form einer
offenen Ringleitung hat, miteinander verbunden. Es sind jedoch auch
andere Leitungsstrukturen möglich; so können beispielsweise von einer
Hauptleitung entsprechende Stichleitungen zu den einzelnen Repeatern
führen. Eine offene Ringleitung wird jedoch bevorzugt, da hierfür der
schaltungstechnische Aufwand besonders gering ist. Um Beeinflussungen
der drahtgebundenen Übertragungsleitung zwischen den Repeatern
auszuschalten, ist diese vorzugsweise als Koaxialkabel ausgebildet. Am
Anfang der die Repeater miteinander verbindenden Übertragungsleitung
befindet sich eine den Übergang zwischen einer herkömmlichen
Vermittlungsanlage und der Übertragungsleitung herstellende
Schnittstelle, der eine Steuereinheit mit zugeordnetem Speicher folgt.
Die entsprechenden Telefonapparate des Systems bestehen aus einem
stationären Basisgerät mit diversen Leistungsmerkmalen sowie einem
eigenständigen Mobilteil. Beide Komponenten verfügen über die gleiche
IR-Schnittstelle zum zugehörigen Repeater.
Ein derartiges System entspricht einem zellularen System, wobei der
jeweilige Raum der Büroeinheit eine entsprechende Zelle darstellt. Diese
Zelle endet im Gegensatz zu einer Funkzelle an den Wänden. Die nächste
Zelle beginnt im Nachbarraum, sofern dort ein Repeater installiert ist.
Die Zellen können somit überlappungsfrei und unabhängig voneinander
betrieben werden.
Über die Infrarotstrecke stellt ein Repeater innerhalb seines Raumes
(Zelle) mehrere Telefonleitungen drahtlos zur Verfügung, die
gleichzeitig störungsfrei betrieben werden können. Über diese Leitungen
werden sämtliche Leistungsmerkmale der Telefonapparate des Systems mit
übertragen. Bei lückenloser Zellenstruktur ist eine unterbrechungsfreie
Weitergabe an den nächsten Repeater möglich, d. h. der Anwender kann
sich innerhalb aller IR-mäßig erschlossenen Räume frei bewegen und auch
während eines laufenden Gesprächs den Raum wechseln. Durch entsprechende
Intelligenz des Gesamtsystems werden neu ankommende Gespräche direkt in
den Raum umgeleitet, in dem sich das Mobilteil befindet.
Jeder Infrarot-Repeater hält einen Pilotkanal aufrecht, der nur digitale
Daten überträgt und immer ausgesendet wird. Dieser Kanal ist voll
duplexfähig, d. h. es werden sowohl digitale Daten vom Basisgerät bzw.
Mobilteil der Telefonapparate empfangen als auch solche gleichzeitig an
diese ausgesendet. Der Kanal stellt sicher, daß die Verbindung zur
Gegenstation (Basis/Mobilteil) immer besteht. Hierzu hört die
Gegenstation ständig diesen Kanal ab und überprüft die empfangenen
Daten. Wird die Übertragung unterbrochen oder der Bereich verlassen, ertönt
ein Warnsignal. Gleichzeitig werden sämtliche für den Verbindungsaufbau
notwendigen Daten über diesen IR-Pilotkanal abgewickelt. Jeder Repeater
strahlt auf diesem Pilotkanal seine Kennung aus.
Auch zwischen den Repeatern und der zentralen Steuereinheit existiert
über die drahtgebundene Übertragungsstrecke neben den Signalübertra
gungskanälen (Sprachkanälen) ein Pilotkanal (Vollduplex-Datenstrecke).
Die Datenübertragungsrate ist hier wesentlich höher als die der
Pilotkanäle im IR-Bereich. Mittels dieser Datenstrecke werden die
Repeater gezielt von der Steuereinheit adressiert und umgekehrt.
Ebenfalls werden hier alle zum Verbindungsaufbau nötigen Signale
ausgetauscht.
Insgesamt wird somit der Datenaustausch zwischen der zentralen Steuer
einheit, den Infrarot-Repeatern und den Infrarot-Telefonen über die
einzelnen Infrarot-Pilotkanäle und den drahtgebundenen Pilotkanal
(Datenstrecke) bewerkstelligt.
Zur Signalübertragung (Sprachkanal) und zur Datenübertragung kommt
sowohl auf der Infrarotübertragungsstrecke als auch auf der
drahtgebundenen Übertragungsstrecke das Trägerfrequenzverfahren zum
Einsatz, gemäß dem entsprechende Trägerfrequenzen durch die zu
übertragende Signalfrequenz moduliert werden. Beide Strecken
unterscheiden sich lediglich in der Höhe des jeweiligen Trägerfrequenz
bereiches. So kommt vorzugsweise auf der Infrarotseite ein Träger
frequenzbereich von 5-15 MHz zur Anwendung, während auf der drahtge
bundenen Übertragungsstrecke (Koaxialkabel) vorzugsweise ein Frequenz
bereich von 20-100 MHz Verwendung findet. Das bedeutet, daß die
entsprechenden Infrarot-Repeater die Aufgabe haben, die erforderliche
Frequenzumsetzung durchzuführen.
Die Infrarot-Repeater arbeiten als Breitband-Empfänger bzw. -Sender. Der
IR-Frequenzbereich, der für alle Repeater der gleiche ist, wird durch
Mischung mit einem Oszillatorsignal in einen bestimmten
HF-Frequenzbereich umgesetzt. Die Bandbreite der IR- und der HF-Seite
ist identisch und hängt nur von der Anzahl der in dem jeweiligen Raum
(Zelle) zur Verfügung zu stellenden Telefonleitungen ab. Eine typische
Kanalbandbreite liegt zwischen 20-50 kHz. Daraus folgt, daß
beispielsweise bei zehn Telefonleitungen für einen Raum und einer
Kanalbandbreite von 50 kHz, eine HF-Bandbreite für diesen Repeater von
mindestens 500 kHz bereitgestellt werden muß. Dieser 500 kHz-Block wird
beispielsweise in den Bereich von 20,0 bis 20,5 MHz umgesetzt und auf
der drahtgebundenen Übertragungsleitung (Koaxialkabel) über Diplexer in
Richtung der zentralen Steuereinheit gesendet. Der nächste Repeater
schließt sich an, also von 20,5 bis 21,0 MHz usw. Andererseits werden
HF-Signale, die von der Steuereinheit kommen, nach dem gleichen Prinzip
in IR-Signale umgesetzt und in den Raum abgestrahlt.
Der erfindungsgemäß vorgesehene Pilotkanal ist ein reiner digitaler
Datenkanal, der sowohl auf der drahtgebundenen Übertragungsstrecke als
auch auf der Infrarotübertragungsstrecke neben den analogen
Übertragungskanälen (Sprachkanälen) vorgesehen ist. Diese Übertragungs
kanäle weisen vorzugsweise eine zusätzliche langsame digitale Strecke
auf, ermöglichen daher ebenfalls die Übertragung von digitalen Daten,
jedoch wesentlich langsamer als der Pilotkanal. Bei den über die
analogen Übertragungskanäle mitübertragenen digitalen Daten kann es sich
beispielsweise um Tastenfunktionen sowie das Beschreiben eines Displays
der Infrarot-Telefonapparate handeln. Die Übertragung geschieht über
einen sogenannten Data-Over-Voice-Kanal innerhalb des Sprachkanals.
Der Repeater stellt vorzugsweise nur einen Sprachkanal für ein Infrarot-
Telefon zur Verfügung, d. h. Mobilteil und Basisgerät teilen sich einen
Sprachkanal. Wie erwähnt, wird der Pilotkanal vom Repeater immer
gesendet, wobei dieser Pilotkanal eine regelmäßige Abfrage nach vorhan
denen Telefonen durchführt.
Wenn ein Infrarot-Telefonapparat der Anlage in Betrieb genommen werden
soll, wird er mit seiner Stromversorgung verbunden und dadurch
eingeschaltet. Nachdem die eigene Nummer (Kennung), unter der dieser
Infrarot-Telefonapparat erreichbar sein soll, in den Apparat eingegeben
worden ist, fragt der Apparat den vom zugehörigen Repeater ausgesendeten
Pilotkanal ab und merkt sich die Kennung des Repeaters, die auf diesem
Kanal gesendet wird. In der Aussendung des Pilotkanals steckt u. a. zu
einem bestimmten Zeitpunkt, der zyklisch wiederholt wird, die
Aufforderung "Neuanmeldung"?. Zu diesem Zeitpunkt meldet sich der
Infrarot-Telefonapparat unter seiner Nummer an (book in). Diese Daten
werden vom Repeater an die zentrale Steuereinheit weitergegeben, der sie
in einem Speicher ablegt. Damit ist der Steuereinheit der Standort des
betreffenden Infrarot-Telefonapparates bekannt. Der zugehörige Repeater
selbst nimmt dann diesen Infrarot-Telefonapparat in seine über den
Pilotkanal durchgeführte zyklische Abfrage mit auf (Liegt was an?).
Verläßt der Teilnehmer mit seinem Mobilteil den Raum und betritt einen
anderen, mit einem Repeater versehenen Raum, so erkennt der Mobilteil an
der Kennung des neuen Repeaters auf dem Pilotkanal, daß der Raum (Zelle)
gewechselt wurde. Der Apparat meldet sich beim neuen Repeater an (book
in). Diese Daten werden dann wiederum an die Steuereinheit
weitergegeben. Der neue Standort ist damit wieder bekannt.
Das System ist somit betriebsbereit, wobei die Standorte der einzelnen
Telefonapparate, unabhängig davon, ob sie stationär sind oder
entsprechend gewechselt wurden, im Speicher der Zentraleinheit
gespeichert sind. Die Zentraleinheit weiß daher jederzeit, wo, d. h. im
Bereich welchen Repeaters, sich ein entsprechender Apparat befindet. Es
versteht sich, daß auch die Kennung des zugehörigen Repeaters im
Speicher der Zentraleinheit abgespeichert ist.
Kommt nunmehr ein Anruf von draußen, so sieht die zentrale Steuereinheit
im Speicher nach, wo der gewünschte Apparat zu finden ist und spricht
den betreffenden Repeater über den Pilotkanal (kabelgebundenen
Datenkanal) gezielt an, den Teilnehmer auf dem Infrarot-Pilotkanal
auszurufen. Gleichzeitig legt die Steuereinheit das Gespräch auf einen
freien repeatereigenen Sprachkanal, beispielsweise 20,0 MHz (Kanal 1,
Repeater 1). Der Repeater weist dem Infrarot-Telefonapparat den
äquivalenten Infrarot-Sprachkanal zu, auf dem dann die eigentliche
Sprachübertragung stattfindet, falls der Teilnehmer abhebt.
Will ein Teilnehmer von einem Infrarot-Telefonapparat der Anlage einen
Anruftätigen, so wählt er die entsprechende Nummer. Da auf dem vom
zugehörigen Repeater ausgesendeten Infrarot-Pilotkanal jeder Apparat
sequentiell angesprochen wird, "liegt was an?", meldet sich in dem für
eine Antwort vorgesehenen Zeitfenster der Infrarot-Telefonapparat und
bekommt einen freien Infrarot-Sprachkanal zugewiesen. Tastenfunktionen
sowie das Beschreiben eines Displays werden, wie vorstehend erwähnt,
über einen Data-Over-Voice-Kanal innerhalb dieses Sprachkanales mit
übertragen. Das Datenaufkommen ist gering im Vergleich zum Infrarot-
Pilotkanal, weshalb diese Datenübertragung langsam sein kann und die
zusätzlich notwendige Bandbreite gering bleibt. Für die Übertragung der
Infrarot-Pilotkanaldaten steht dagegen die volle Bandbreite zur
Verfügung.
Die Zuweisung eines Sprachkanales an einen Infrarot-Telefonapparat
erfolgt beispielsweise derart, daß der Repeater immer den nächsten
freien Kanal zuweist. Sind beispielsweise zehn Kanäle vorgesehen und
hiervon die Kanäle 1 bis 7 besetzt, so erhält der Apparat den Kanal 8,
wobei sowohl das Basisgerät als auch das Mobilteil diesen Kanal
erhalten.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines mehrere Räume auf
weisenden Gebäudes, in dem eine Infrarot-Telefonanlage
installiert ist, wobei die Steuereinheit der Anlage nicht
gezeigt ist;
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Repeaters der Anlage der Fig. 1;
und
Fig. 3 ein Blockschaltbild der Vermittlungsanlage und Steuerein
heit der Anlage.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Gebäude, das sechs Räume
4, 5, 6, 7, 8, 9 aufweist. In diesem Gebäude ist eine Infrarot-Telefon
anlage installiert, die sechs an der Decke eines jeweiligen Raumes
angeordnete Repeater 1 aufweist, von denen jeweils einer einem Raum
zugeordnet ist. Diese Repeater 1 sind über eine drahtgebundene
Übertragungsstrecke 2 in der Form eines Koaxialkabels miteinander
verbunden und an eine übliche Vermittlungsanlage (nicht gezeigt)
angeschlossen, von der die entsprechenden Amtsleitungen ausgehen. Die
drahtgebundene Übertragungsstrecke 2 ist hierbei als offene Ringleitung
ausgebildet. Den Übergang zwischen der Vermittlungsanlage und der
Übertragungsleitung 2 stellt eine geeignete Schnittstelle her. Die
Übertragungsleitung ist an eine zentrale Steuereinheit angeschlossen.
Schnittstelle und Steuereinheit sind in Fig. 1 ebenfalls nicht gezeigt
und können sich an einer hierfür geeigneten Stelle des Gebäudes
befinden.
Man erkennt aus Fig. 1, daß in den einzelnen Räumen unterschiedlich
viele Infrarot-Telefonapparate 3 angeordnet sind, die aus einem
stationären Basisteil und einem Mobilteil bestehen. So weist der Raum 4
drei Infrarot-Telefonapparate 3 auf, während der Raum 5 nur einen
Infrarot-Telefonapparat besitzt. In den Räumen 6 und 9 sind überhaupt
keine Telefonapparate angeordnet.
Die jeweiligen Repeater 1 sind als Breitband-Sende-Empfänger ausge
bildet und senden und empfangen sowohl analoge Sprachsignale als auch
digitale Daten über die drahtgebundene Übertragungsstrecke 2 an das
amtliche Telefonnetz bzw. die zentrale Steuereinheit und von denselben.
Die Repeater 1 senden und empfangen ferner analoge Sprachsignale und
digitale Daten über eine Infrarotübertragungsstrecke an die im
zugehörigen Raum befindlichen Infrarot-Telefonapparate 3 und von
denselben. Zur Übertragung der digitalen Daten dient ein Pilotkanal
sowohl auf der Infrarotübertragungsstrecke als auch auf der drahtge
bundenen Übertragungsstrecke. Dieser Pilotkanal hält permanent die
Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten aufrecht, stellt einen
Management-bzw. Organisationskanal dar und dient zur Adressierung der
entsprechenden Repeater und Infrarot-Telefonapparate. Einzelheiten des
Pilotkanales werden in Verbindung mit Fig. 2 erläutert.
Jeder Repeater 1 weist eine bestimmte Kennung auf, die im Speicher der
zentralen Steuereinheit gespeichert ist. Darüber hinaus sind die
jeweiligen Kennungen der zu diesem Repeater gehörenden Telefonapparate
im entsprechenden Raum gespeichert sowie die entsprechenden Zuordnungen
Repeater-Telefonapparat. Verläßt beispielsweise ein Teilnehmer mit dem
Mobilteil eines Telefonapparates den Raum 4 und geht in einen anderen
mit einem Repeater versehenen Raum, beispielsweise in den Raum 5, so
wird über den im Raum 5 vom zugehörigen Repeater permanent aufgebauten
Pilotkanal das Mobilteil als "Neuanmeldung" registriert und in der
Zuordnung zum Repeater des Raumes 5 im Speicher der Zentraleinheit
gespeichert. Kommt nunmehr ein Anruf von außen an, der gerade dieses
Mobilteil angewählt hat, so stellt die Steuereinheit fest, daß dieses
Mobilteil nunmehr dem Repeater des Raumes 5 zugeordnet ist und spricht
den entsprechenden Repeater über den drahtgebundenen Pilotkanal der
Übertragungsstrecke 2 gezielt an, um das entsprechende Mobilteil auf dem
Infrarot-Pilotkanal auszurufen. Gleichzeitig legt die Steuereinheit das
Gespräch auf einen freien Sprachkanal. Der Repeater weist dem Mobilteil
den äquivalenten Infrarot-Sprachkanal zu, auf dem dann die eigentliche
Sprachübertragung stattfindet.
Verläßt ein Teilnehmer mit einem Mobilteil den Bereich der Anlage und
betritt einen Raum, der mit keinem Repeater versehen ist, so wird ein
Warnsignal am Mobilteil abgegeben.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild eines Repeaters, beispielsweise des
Repeaters 1 der Fig. 1. Der Repeater besitzt einen IR-Empfänger 10, mit
dem Infrarotsignale von den zugehörigen Infrarot-Telefonapparaten
empfangen werden. Die Signale gelangen zu einem Bandpaß, wo die
digitalen Signale des Pilotkanales herausgefiltert und zu einem
Pilotempfänger und Demodulator 17 geführt werden. Die analogen
Sprachsignale auf dem Sprachkanal werden einem Mischer 12 zugeführt, an
den ein Quarz-Oszillator 14 angeschlossen ist, und dort in HF-Signale
eines bestimmten Frequenzbereiches umgesetzt. Über einen weiteren
Bandpaß 13 gelangen die Sprachsignale zu einem Verstärker und von dort
auf die drahtgebundene Übertragungsstrecke (Koaxialkabel 16) zur
Vermittlungsstelle.
Die abgezweigten Signale des Pilotkanales werden vom Demodulator 17
demoduliert und einem FSK-Modem 18 der Infrarotstrecke zugeführt und von
dort in einen Mikrocontroller 19 eingegeben. Vom Mikrocontroller 19
abgegebene Signale werden einem Datenmodem (115 kBit, Sender) 20
zugeführt und von diesem zum Verstärker 15 geführt, von dem sie über den
drahtgebundenen Pilotkanal zur zentralen Steuereinheit (nicht gezeigt)
gelangen. Über den drahtgebundenen Pilotkanal von der zentralen
Steuereinheit ankommende digitale Signale werden über einen Datenkanal-
Bandpaß (Empfänger) 25 einem Datenmodem (115 kBit, Empfänger) 21
zugeführt und von dort an den Mikrocontroller 19 abgegeben. Zu den
Telefonapparaten ausgehende Datensignale vom Mikrocontroller 19 gelangen
zu dem erwähnten FSK-Modem 18 der Infrarotstrecke und von dort zu einem
Pilotsender 28, von dem sie einem Bandpaß 31 zugeführt werden. Hier
erfolgt eine Addition mit den vom Repeater abgegebenen Sprachsignalen.
Die Signale gelangen dann über eine Sendeendstufe 30 zu entsprechenden
IR-Sendedioden 29 und werden von dort ausgesendet.
Die über das Koaxialkabel 16 von der Vermittlungsstation ankommenden
Sprachsignale laufen über ein Bandpaßsenderspektrum 24 und einen
Verstärker 34 zu dem von einem Quarz-Oszillator 32 beaufschlagten
Mischer 33 und werden dort auf die niedrigere Infrarotfrequenz
umgesetzt. Im Bandpaß 31 erfolgt eine Addition mit den Signalen des
Pilotkanales.
Mit 27 ist der zum nächsten Repeater führende Abschnitt der
Koaxialleitung bezeichnet. 26 ist ein weiterer Verstärker, 23 ein
Bandpaßempfängerspektrum und 22 ein Bandpaßdatenkanal (Sender).
Das Blockschaltbild der Fig. 3 zeigt eine Vermittlungsanlage PABX 45
mit zugehörigen Amtsleitungen. Von außen ankommende Gespräche gelangen
über einen Umschalter 44 (cross switch), der von einer zentralen
Steuereinheit 43 gesteuert wird, zu einem Sender 36, der beispielsweise
die Kanäle 1-512 und einen DOV-Datenkanal 37 (Data Over Voice)
abdeckt. Die im Trägerfrequenzverfahren übertragenen Sprach- und Daten
signale werden dann über eine Weiche 35 in das zu den Repeatern führende
Koaxialkabel eingespeist.
In umgekehrter Weise werden Sprach- und Datensignale (langsame
Datenübertragungsstrecke) über die Weiche 35 vom Koaxialkabel abgezweigt
und einem Empfänger 38 zugeführt, der ebenfalls die Kanäle 1-512 und
einen DOV-Datenkanal 39 abdeckt. Die Signale werden demoduliert und über
den Umschalter 44 der Vermittlungsanlage 45 zugeführt.
Von außen ankommende Anrufe kommen als erstes bei der zentralen
Steuereinheit 43 an, die im zugehörigen Speicher 42 nachsieht, wo der
gewünschte Apparat zu finden ist. Über ein Datenmodem 41 (115 kBit,
Sender), die Weiche 35 und das Koaxialkabel wird der zugehörige Repeater
angesprochen. Umgekehrt werden über die Datenstrecke (Pilotkanal) des
Koaxialkabels ankommende und von der Weiche 35 abgeteilte Daten einem
Datenmodem 40 (115 kBit, Empfänger) zugeführt und von dort in die
zentrale Steuereinheit 43 eingegeben.
Mit 46 und 47 sind ein weiterer Umschalter und eine weitere CPU für
mögliche Erweiterungen bezeichnet.
Claims (13)
1. Infrarot-Telefonanlage mit einer Vielzahl von ein stationäres
Basisteil und ein Mobilteil aufweisenden Infrarot-Telefonapparaten (3),
einer Vielzahl von Infrarot-Repeatern (1), von denen jeweils einer einem
oder mehreren, in einem Raum angeordneten Infrarot-Telefonapparaten (3)
zugeordnet ist, zur Umsetzung von kabelgebundenen Signalen in
Infrarotsignale, einer von den Infrarot-Repeatern (1) zu einer
Vermittlungsanlage führenden Übertragungsleitung (2), einer den Übergang
zwischen der Vermittlungsanlage und der Übertragungsleitung (2)
herstellenden Schnittstelle und einer Steuereinheit (43) mit Speicher
(42), wobei die Infrarotübertragungsstrecke zwischen Infrarot-Repeater
(1) und Infrarot-Telefonapparat (3) und die drahtgebundene Übertragungs
strecke zwischen Infrarot-Repeater (1) und Schnittstelle neben analogen
Sprachsignalübertragungskanälen einen digitalen Pilotkanal zur
Datenübertragung aufweisen.
2. Infrarot-Telefonanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Übertragungsleitung (2) als offene Ringleitung ausgebildet ist.
3. Infrarot-Telefonanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Übertragungsleitung (2) ein Koaxialkabel (16)
ist.
4. Infrarot-Telefonanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Übertragungsstrecken das
Trägerfrequenzverfahren zum Einsatz kommt.
5. Infrarot-Telefonanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Infrarotseite ein Frequenzbereich von 5-15 MHz und auf der
drahtgebundenen Übertragungsstrecke ein Frequenzbereich von 20-100 MHz
benutzt wird.
6. Infrarot-Telefonanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarot-Repeater (1) den Infrarotfre
quenzbereich durch Mischung mit einem Oszillatorsignal in einen
bestimmten Hochfrequenzbereich umsetzt.
7. Infrarot-Telefonanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pilotkanal ein Managementkanal,
Adressierkanal und Verbindungsaufrechterhaltungskanal ist.
8. Infrarot-Telefonanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarot-Repeater (1) den Pilotkanal
permanent aussendet und darauf seine Kennung abstrahlt, die von den
Infrarot-Telefonapparaten (3) laufend abgefragt wird.
9. Infrarot-Telefonanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Infrarot-Telefonapparate (3) den vom zugehörigen Repeater (1)
ausgesendeten Pilotkanal abfragen, sich die Kennung des Repeaters merken
und sich unter ihrer eigenen Nummer anmelden, wobei diese Nummer über
den Repeater an die Steuereinheit (43) weitergegeben und in einem
zugehörigen Speicher (42) abgelegt wird.
10. Infrarot-Telefonanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarot-Repeater (1) einem
Infrarot-Telefonapparat einen freien Sprachsignalübertragungskanal aus
einer Vielzahl von Kanälen zuweist.
11. Infrarot-Telefonanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Infrarot-Repeater (1) der Pilotkanal von
den Sprachsignalübertragungskanälen abgezweigt, hiermit übertragene
Datensignale demoduliert und einem Mikrocontroller (19) zugeführt
werden, während vom Mikrocontroller (19) abgegebene Datensignale über
die Datenstrecke (Pilotkanal) der drahtgebundenen Übertragungsleitung
(2) an die zentrale Steuereinheit (43) übertragen werden.
12. Infrarot-Telefonanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Sprachsignalübertragungs
kanäle ein Data-Over-Voice-Kanal vorgesehen ist, der bestimmte Daten mit
überträgt.
13. Infrarot-Telefonanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Infrarot-Telefonapparat (3) der Anlage
ein Warnsignal abgibt, wenn der Sendebereich der Infrarot-Repeater (1)
vollständig verlassen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4227914A DE4227914A1 (de) | 1992-08-22 | 1992-08-22 | Infrarot-Telefonanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4227914A DE4227914A1 (de) | 1992-08-22 | 1992-08-22 | Infrarot-Telefonanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4227914A1 true DE4227914A1 (de) | 1994-02-24 |
Family
ID=6466192
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4227914A Withdrawn DE4227914A1 (de) | 1992-08-22 | 1992-08-22 | Infrarot-Telefonanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4227914A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19515197A1 (de) * | 1995-04-25 | 1996-10-31 | Siemens Ag | System zur örtlich flexiblen Telekommunikation |
DE19710169A1 (de) * | 1997-03-12 | 1998-09-17 | Grundig Ag | Dezentrales Kommunikationssystem |
DE19753228A1 (de) * | 1997-12-01 | 1999-06-02 | Cit Alcatel | Verfahren zum Aufbau einer Telekommunikationsverbindung zu Personen in abgeschlossenen Einrichtungen, wie etwa Personenbeförderungsmittel, sowie Telekommunikationssystem und -netzwerk |
DE10021126A1 (de) * | 2000-04-29 | 2001-10-31 | Mannesmann Vdo Ag | Verfahren zum Telefonieren und Mobiltelefon dazu |
-
1992
- 1992-08-22 DE DE4227914A patent/DE4227914A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19515197A1 (de) * | 1995-04-25 | 1996-10-31 | Siemens Ag | System zur örtlich flexiblen Telekommunikation |
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DE10021126A1 (de) * | 2000-04-29 | 2001-10-31 | Mannesmann Vdo Ag | Verfahren zum Telefonieren und Mobiltelefon dazu |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee | ||
8170 | Reinstatement of the former position | ||
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