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Die Erfindung betrifft eine Kommunikationsanlage
zur Steuerung der Weiterschaltung eines Anrufs zwischen einem Mobilfunknetz
und einem Festnetz, bei der ein für ein Festnetz-Endgerät bestimmter
Anruf an ein mit einem Mobilfunknetz verbundenes Handy oder ein
für das
Handy bestimmter Anruf zu einem am Festnetz angeschlossenen Festnetz-Endgerät weitergeleitet
werden kann. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren
zur Steuerung der Weiterschaltung eines Anrufs zwischen einem Mobilfunknetz
und einem Festnetz.
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Befindet sich der Nutzer eines Mobilfunktelefons,
nachfolgend kurz auch Handy genannt, in der Nähe eines Festnetzanschlusses,
beispielsweise in seinem Büro
oder zu Hause, kann es vorteilhaft sein, die an sein Handy adressierten
Gespräche über ein am
Festnetzanschluss angeschaltetes Festnetztelefon zu führen. Derzeit
muss der Nutzer an seinem Handys mehrere Tasten betätigen, um
eine Anrufweiterschaltung für
Gespräche,
die für
sein Handy bestimmt sind, an die Rufnummer des Festnetztelefons zu
aktivieren. Verlässt
der Handy-Nutzer wieder den Bereich eines Festnetzanschlusses, will
er häufig
die unter der Festnetznummer und der Mobilfunkrufnummer am Festnetztelefon
ankommenden Rufe an seinem Handy entgegennehmen können. Hierzu
ist eine aufwendige manuelle Einstellprozedur notwendig. Denn zum
Einen muss die zuvor aktivierte Anrufweiterschaltung von für das Handy
bestimmten Anrufen an das Festnetztelefon über das Handy deaktiviert werden.
Zum Anderen muss im Festnetz eine Anrufweiterschaltung für die an
das Festnetztelefon adressierten Gespräche an das Handy des Nutzers über das
Festnetztelefon aktiviert werden. Die letztgenannte Aktivierung
kann auch über
das Handy selbst aktiviert werden, sofern der Festnetz-Teilnehmeranschluss über die
Möglichkeit
einer Fernsteuerung der Anrufweiterschaltung per Selbsteingabe verfügt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Kommunikationsanlage und ein Verfahren zur Steuerung
der Weiterschaltung eines Anrufs zwischen einem Mobilfunknetz und
einem Festnetz bereitzustellen, bei denen der Nutzer eine Anrufweiterschaltung
weder im Festnetz noch im Mobilfunknetz manuell aktivieren oder
deaktivieren muss.
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Der Kerngedanke der Erfindung ist
darin zu sehen, dass eine Anrufweiterschaltung von einem Festnetz-Endgerät zu einem
Mobilfunkgerät
und umgekehrt unter Ansprechen auf bestimmte Ereignisse automatisch
aktiviert oder deaktiviert wird.
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Die Erfindung macht sich die Tatsache
zunutze, dass bereits heute Gespräche über das Mobilfunknetz in das
Festnetz hinein und Gespräche über das
Festnetz in ein Mobilfunknetz hinein möglich sind.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass
in der Beschreibung und in den Ansprüchen unter dem Begriff Festnetz
ein normales, an sich bekanntes Fernsprechnetz verstanden wird,
dass unter dem Begriff Festnetz-Endgerät sowohl ein Telefon als auch
eine TK-Anlage zu verstehen ist, und dass es sich bei einem Mobilfunkgerät um ein
Mobilfunktelefon, kurz auch Handy genannt, handelt.
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Das der Erfindung zugrunde liegende
technische Problem wird zum einen durch eine Kommunikationsanlage
nach Anspruch 1 gelöst.
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Danach weist die Kommunikationsanlage
ein Mobilfunknetz und wenigstens ein damit verbindbares Mobilfunkgerät sowie
ein Festnetz auf, welches mehrere Festnetz-Teilnehmeranschlüsse enthält, denen
jeweils wenigstens eine Rufnummer zugeordnet ist und an denen jeweils
wenigstens ein Festnetz-Endgerät
mit einer vorbestimmten Rufnummer angeschlossen ist. Auch dem Mobilfunkgerät ist selbstverständlich eine
Rufnummer zugeordnet, unter der es erreichbar ist. In dem Festnetz-Endgerät und dem
Mobilfunkgerät
ist jeweils eine Kurzstrecken-Schnittstelle zur Herstellung einer
drahtlosen Kurzstreckenverbindung zwischen dem Festnetz-Endgerät und dem
Mobilfunkgerät
implementiert. Bei der Kurzstrecken-Schnittstelle kann es sich um eine Infrarot-Schnittstelle,
vorzugsweise aber um eine Kurzstrecken-Funkschnittstelle gemäß dem Bluetooth-Standard
handeln. Die drahtlosen Kurzstrecken-Schnittstellen haben beispielsweise
eine Reichweite von 5m bis 500m.
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Eine Erzeugungseinrichtung ist entweder
im Festnetz-Endgerät,
dem Mobilfunkgerät
oder in beiden Geräten
implementiert. Die Erzeugungseinrichtung ist derart ausgebildet,
dass sie unter Ansprechen auf das Ereignis, dass zwischen dem Festnetz-Endgerät und dem
Mobilfunkgerät
eine Kurzstreckenverbindung besteht, ein erstes Anrufweiterschalturtgs-Steuersignal
erzeugt, welches eine dem Mobilfunknetz zugeordnete Anrufweiterschaltungs-Einrichtung
veranlasst, eine Anrufweiterschaltung von für das Mobilfunkgerät bestimmten
Rufen an das Festnetz-Endgerät
zu aktivieren.
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Ist die Erzeugungseinrichtung zum
Beispiel im Mobilfunkgerät
implementiert, so wird das erste Anrufweiterschaltungs- Steuersignal zusammen
mit der Rufnummer des Festnetz-Endgerätes vom
Mobilfunkgerät
zur dem Mobilfunknetz zugeordneten Anrufweiterschaltungs-Einrichtung übertragen,
um die Anrufweiterschaltung von für das Mobilfunkgerät bestimmten
Gesprächen
an die mitgeteilte Rufnummer des Festnetz-Endgerätes zu aktivieren.
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Hierdurch wird erreicht, dass alle
Gespräche,
die an das Mobilfunkgerät
gerichtet sind, am Festnetz-Endgerät entgegengenommen werden können, sobald
das Mobilfunkgerät
sich innerhalb des Kurzstreckenbereichs befindet, welches von der Kurzstrecken-Schnittstelle
des Festnetz-Endgerätes oder
des Mobilfunkgerätes
versorgt wird.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erzeugungseinrichtung ist ferner
dazu ausgebildet, unter Ansprechen auf das Ereignis, dass zwischen
dem Festnetz-Endgerät und dem
Mobilfunkgerät
die drahtlose Kurzstreckenverbindung getrennt oder unterbrochen
worden ist, ein zweites Anrufweiterschaltungs-Steuersignal zu erzeugen. Das
zweite Anrufweiterschaltungs-Steuersignal veranlasst die dem Mobilfunknetz
zugeordnete Anrufweiterschaltungs-Einrichtung, die aktivierte Anrufweiterschaltung
von für
das Mobilfunkgerät
bestimmten Rufen an das Festnetz-Endgerät zu deaktivieren.
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Im Sinne der Erfindung wird eine
Kurzstreckenverbindung zwischen dem Mobilfunkgerät und dem Festnetz-Endgerät zum Beispiel
getrennt, wenn das Mobilfunkgerät
ausgeschaltet wird oder die Batterie leer ist. In diesem Fall muss
die Erzeugungseinrichtung im Festnetz-Endgerät implementiert sein, um die
Anrufweiterschaltung deaktivieren zu können. Bei dieser Ausführungsform
kann die Ansteuerung der dem Mobilfunknetz zugeordneten Anrufweiterschaltungs-Einrichtung
auch dann erfolgen, wenn das Mobilfunktelefon nicht mit dem Mobilfunknetz verbunden
ist. Die für
das Mobilfunkgerät
bestimmten Gespräche
gehen dann verloren, wenn nicht für diese Fälle eine Rufweiterleitung auf
eine Mobilfunkbox aktiviert ist.
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Im Sinne der Erfindung wird eine
Kurzstreckenverbindung zwischen dem Mobilfunkgerät und dem Festnetz-Endgerät zum Beispiel
unterbrochen, wenn die Verbindung durch Hindernisse, wie zum Beispiel
Wände,
kurzfristig getrennt wird.
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Zusätzlich kann die Erzeugungseinrichtung ein
drittes Anrufweiterschaltungs-Steuersignal erzeugen, wenn die zwischen
dem Festnetz-Endgerät
und dem Mobilfunkgerät
bestehende drahtlose Kurzstreckenverbindung getrennt oder unterbrochen
wird. Das dritte Anrufweiterschaltungs-Steuersignal veranlasst dann eine dem
Festnetz zugeordnete Anrufweiterschaltungs-Einrichtung, eine Anrufweiterleitungsschaltung
von für
das Festnetz-Endgerät
bestimmten Rufen an das Mobilfunkgerät zu aktivieren. In diesem Fall
werden alle Gespräche,
die an das Mobilfunkgerät
und an das entsprechende Festnetz-Endgerät gerichtet sind, an das Mobilfunkgerät übertragen,
wobei die Gespräche
natürlich
nur dann angenommen werden können,
wenn das Mobilfunkgerät
innerhalb des Mobilfunknetzes erreichbar ist. Wenn sich jedoch das Mobilfunkgerät in einem
Funkloch befindet, oder sogar ausgeschaltet ist, gehen die Anrufe
entweder verloren oder werden von einer Mobilfunkbox aufgezeichnet,
sofern die entsprechende Rufweiterleitung aktiviert ist.
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Die drahtlose Kurzstreckenverbindung
zwischen dem Festnetz-Endgerät und dem
Mobilfunkgerät
kann auch durch Betätigen
einer entsprechenden Taste am Festnetz-Endgerät oder am Mobilfunkgerät gezielt
beendet werden. Die Erzeugungseinrichtung ist in diesem Fall in
der Lage, unter Ansprechen auf eine Betätigung der Taste ein zweites
Anrufweiterschaltungs-Steuersignal zu erzeugen, welches die dem
Mobilfunknetz zugeordnete Anrufweiterschaltungs-Einrichtung veranlasst, die aktivierte
Anrufweiterleitungsschaltung von für das Mobilfunkgerät bestimmten
Rufen an das Festnetz-Endgerät
zu deaktivieren, und in der Lage, optional ein drittes Anrufweiterschaltungs-Steuersignal zu erzeugen,
welches die dem Festnetz zugeordnete Anrufweiterschaltungs-Einrichtung
veranlasst, eine Anrufweiterleitungs-Schaltung von für das Festnetz-Endgerät bestimmten
Rufen an das Mobilfunkgerät
zu aktivieren.
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Besteht bereits eine Anrufweiterschaltung von
für das
Festnetz-Endgerät
bestimmten Rufen an das Mobilfunkgerät, dann ist die Erzeugungseinrichtung
in der Lage, unter Ansprechen auf das Ereignis, dass zwischen dem
Festnetz-Endgerät und dem
Mobilfunkgerät
eine drahtlose Kurzstreckenverbindung besteht, ein viertes Anrufweiterschaltungs-Steuersignal
zu erzeugen, welches die dem Festnetz zugeordnete Anrufweiterschaltungs-Einrichtung
veranlasst, die aktivierte Anrufweiterschaltung von für das Festnetz-Endgerät bestimmten
Rufen an das Mobilfunkgerät
zu deaktivieren.
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Soll eine Aktivierung oder Deaktivierung
einer Anrufweiterschaltung an der dem Festnetz zugeordneten Anrufweiterschaltungs-Einrichtung
mit Hilfe des Mobilfunkgerätes
und eine Aktivierung oder Deaktivierung einer Anrufweiterschaltung
an der dem Mobilfunknetz zugeordneten Anrufweiterschaltungs-Einrichtung
mit Hilfe des Festnetz-Endgerätes erfolgen,
so ist eine entsprechende Schnittstelleneinrichtung vorzusehen,
die die entsprechende Signalisierung zwischen dem Mobilfunknetz
und dem Festnetz abwickelt. Dank einer solchen Schnittstelleneinrichtung
ist es möglich,
dass das Festnetz-Endgerät oder
das Mobilfunkgerät
die Anrufweiterschaltung sowohl im Mobilfunknetz als auch im Festnetz
aktivieren oder deaktivieren kann, auch wenn eine Fernsteuerung
der Anrufweiterschaltung im Mobilfunknetz und/oder im Festnetz nicht
möglich
ist. Bei der Schnittstelleneinrichtung kann es sich um ein intelligentes
Netz handeln.
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Zweckmäßigerweise tauschen das Festnetz-Endgerät und das
Mobilfunkgerät
bei ihrer erstmaligen, gegenseitigen Anmeldung ihre Festnetz-Teilnehmeranschlussnummer
bzw. Mobilfunknummer aus. Alternativ kann die Mobilfunknummer des
Mobilfunkgeräts
manuell in das Festnetz-Endgerät
und die Festnetz-Teilnehmeranschlussnummer manuell in das Mobilfunkgerät eingegeben
werden. Die Mobilfunknummer wird der dem Festnetz zugeordneten Anrufweiterschaltungs-Einrichtung als Anrufweiterleitungsziel
mitgeteilt, während
die Festnetz-Teilnehmeranschlussnummer der dem Mobilfunknetz zugeordneten
Anrufweiterschaltungs-Einrichtung als Anrufweiterschaltungsziel
mitgeteilt wird.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass
die Anrufweiterschaltungs-Steuersignale die zur Steuerung einer
Anrufweiterschaltung erforderliche Mobilfunknummer und/oder Festnetz-Teilnehmeranschlussnummer
enthalten können.
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Alternativ ist es denkbar, dass in
der dem Mobilfunknetz zugeordneten Anrufweiterschaltungs-Einrichtung
eine entprechende Routingtabelle abgelegt ist, die bestimmt, dass
Anrufe für
ein bestimmtes Mobilfunkgerät
an eine bestimmte Festznetz-Endeinrichtung weiterzuleiten sind.
In ähnlicher Weise
kann in der dem Festnetz zugeordneten Anrufweiterschaltungs-Einrichtung
eine entprechende Routingtabelle abgelegt sein, die bestimmt, dass
Anrufe für eine
bestimmte Festnetz-Endeinrichtung an ein bestimmtes Mobilfunkgerät weiterzuleiten
sind.
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Gewöhnlich sind einem Festnetz-Teilnehmeranschluss
mehrere unterschiedliche Rufnummern zugeordnet, über die eine entsprechende
Anzahl an Festnetz-Endgeräten
unabhängig
voneinander erreicht werden können.
Eine Ausführungsform
sieht vor, dass die drahtlosen Kurzstrecken-Schnittstellen in den
Festnetz-Endgeräten
und in mehreren Mobilfunkgeräten
derart programmierbar sind, dass eine drahtlose Kurzstreckenverbindung
jeweils nur zwischen einem bestimmten Festnetz-Endgerät und einem
dazugehörenden
Mobilfunkgerät
herstellbar ist. Mit anderen Worten werden bei einer erstmaligen
Anmeldung eines Mobilfunktelefons an einem Festnetz-Endgerät, oder
umgekehrt (auch Pairing genannt) über deren drahtlosen Kurzstrecken-Schnittstellen
die jeweiligen Kennungen ausgetauscht und gespeichert, so dass letztendlich
jeweils immer nur ein Festnetz-Endgerät mit einem Mobilfunkgerät über eine
Kurzstreckenverbindung kommunizieren kann. In diesem Fall ist die
Erzeugungseinrichtung derart ausgebildet, dass sie unter Ansprechen
auf das Ereignis, dass zwischen dem bestimmten Festnetz-Endgerät und dem
dazugehörenden
Mobilfunkgerät
eine Kurzstreckenverbindung besteht, ein Anrufweiterschaltungs-Steuersignal
erzeugt, welches die dem Mobilfunknetz zugeordnete Anrufweiterschaltungs-Einrichtung
veranlasst, eine Anrufweiterschaltung von für das bestimmte Mobilfunkgerät bestimmten
Rufen an die Rufnummer des bestimmten Festnetz-Endgerätes zu aktivieren.
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Das oben genannte technische Problem
wird ebenfalls durch ein Verfahren zur Steuerung der Weiterschaltung
eines Anrufes zwischen einem Mobilfunknetz und einem Festnetz nach
Anspruch 10 gelöst.
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Danach wird eine Kurzstreckenverbindung entsprechend
einem Kommunikationsprotokoll für eine
drahtlose Kurzstreckenverbindung zwischen einem Festnetz-Endgerät, welches
mit einem Festnetz-Teilnehmeranschluss des Festnetzes verbunden
ist und eine drahtlose Kurzstrecken-Schnittstelle aufweist, und
einem Mobilfunkgerät,
welches mit einer drahtlosen Kurzstrecken-Schnittstelle ausgerüstet ist,
hergestellt. Unter Ansprechen auf das Ereignis, dass zwischen dem
Festnetz-Endgerät
und dem Mobilfunkgerät
eine Kurzstreckenverbindung aufgebaut worden ist, wird ein erstes
Anrufweiterschaltungs-Steuersignal erzeugt, welches eine dem Mobilfunknetz
zugeordnete Anrufweiterschaltungs-Einrichtung veranlasst, eine Anrufweiterschaltung
von für
das Mobilfunkgerät
bestimmten Rufen an das Festnetz-Endgerät zu aktivieren. Vorteilhafte
Weiterbildungen des Verfahrens sind Gegenstand der Ansprüche 11 bis
18.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
dreier Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit einer einzigen Figur näher erläutert.
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Die Figur zeigt eine allgemein mit 10 bezeichnete
Kommunikationsanlage, die ein Mobilfunknetz enthält, von dem der einfacheren
Darstellung wegen lediglich ein Netzknoten 20 dargestellt
ist. Bei dem Netzknoten handelt es sich um eine Basisstation mit
einer Vermittlungseinheit, in dessen Versorgungsbereich sich beispielsweise
zwei Mobilfunktelefone 30 und 120 befinden. Ferner
enthält
die Kommunikationsanlage 10 ein Festnetz, von dem wiederum
der einfacheren Darstellung wegen lediglich ein vermittelnder Netzknoten
als Vermittlungsstelle 40 dargestellt ist. Angenommen sei,
dass das Festnetz ein ISDN-Netz ist. Zwischen dem Mobilfunknetz
und dem Festnetz bestehen Sprachverbindungen, von denen beispielhaft
die Sprachverbindung 100 zwischen der Basisstation 20 und
der Vermittlungsstelle 40 eingezeichnet ist. Mit der Vermittlungsstelle 40 sind
beispielsweise zwei Telefone 60 und 70 über einen
Teilnehmeranschluss 50 und eine Teilnehmeranschlussleitung 90 verbunden.
Der Teilnehmeranschluss 50 ist zum Beispiel ein digitaler
ISDN-Basisanschluss.
In diesem Fall umfasst die Teilnehmeranschlussleitung neben zwei
B-Kanälen
auch einen Steuerkanal, der als D-Kanal bezeichnet wird. Angenommen
sei, dass dem Teilnehmeranschluss 50 zwei Teilnehmerrufnummern
zugeordnet sind, die wiederum jeweils dem Telefon 60 bzw.
dem Telefon 70 zugeordnet sind. Natürlich können dem Teilnehmeranschluss 50 auch
mehrere Rufnummern zugewiesen sein, so dass mehr als zwei Telefone
unabhängig voneinander
erreicht werden können.
Alternativ ist es auch denkbar, die Telefone 60 und 70 über eine TK-Anlage
an den Teilnehmeranschluss 50 anzuschließen. Wie
die Figur zeigt, enthalten die Mobilfunktelefone 30 und 120 jeweils
eine Bluetooth-Schnittstelle 35 bzw. 125, und
die Telefone 60 und 70 jeweils eine Blue-tooth
Schnittstelle 65 bzw. 75. Optional kann die Kommunikationsanlage 10 eine übergeordnete
Schnittstelleneinrichtung 110, aufweisen, die, wie weiter
unten noch näher
ausgeführt
wird, dazu dient, von einem Handy aus eine Anrufweiterschaltung
in der Vermittlungsstelle 40 des Festnetzes zu aktivieren
oder zu deaktivieren. Die übergeordnete
Schnittstelle 110 dient aber auch dazu, dass die Telefone 60 und 70 eine
Anrufweiterschaltung in der Basisstation 20 des Mobilfunknetzes aktivieren
oder deaktivieren können.
Hierzu ist in der Basisstation 20 eine Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 und
in der Vermittlungsstelle 40 des Festnetzes eine Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 45 implementiert.
In dem vorliegenden Beispiel werden die Festnetz-Telefone 60 und 70 als
sogenannte Bluetooth-Zugangspunkte (BT-access-point) und die beiden
Mobilfunktelefone 30 und 120 als Client behandelt.
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Nachfolgend wird die Funktionsweise
der Kommunikationsanlage 10 an Hand von drei Beispielen
näher erläutert.
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Bei einer Erstinstallation der Kommunikationsanlage 10 müssen die
beiden Handys 30 und 120 zuerst an den jeweiligen
Telefonen 60 und 70 anmelden, was auch als "Pairing" oder "Einbuchen" bekannt ist. In
dem vorliegenden Beispiel soll das Handy 30 am Telefon 60 und
das Handy 120 am Telefon 70 angemeldet werden.
Das Einbuchen wird durchgeführt
indem zunächst
das Handy 120 und das Telefon 70 ihre werkseitig
fest vorgegebenen Bluetooth-Adressen austauschen. Danach tauschen
das Handy 30 und das Telefon 60 ihre vom Werk
fest eingestellten Bluetooth-Adressen aus. Optional können das
Handy 30 und das Telefon 60 sowie das Handy 120 und
das Telefon 70 ihre zugewiesenen Rufnummern austauschen.
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Durch das sogenannte "Pairing" wird sichergestellt,
dass eine Kurzstreckenverbindung immer nur zwischen dem Handy 120 und
dem Telefon 70 sowie dem Handy 30 und dem Telefon 60 aufgebaut werden
kann. Sind die Handys 30 und 120 im Kurzstrecken-Versorgungsbereich
der Bluetooth-Schnittstellen 75 und 65 der Telefone 70 bzw. 60,
werden in regelmäßigen Abständen Datenträgersignale
ausgetauscht, die, solange sie von dem zusammengehörigen Telefon
und Handy erkannt werden, eine bestehende Kurzstreckenverbindung
signalisieren. Sobald ein Handy den Versorgungsbereich der Bluetooth-Schnittstelle
des dazugehörenden
Telefon verlässt,
können
Datenträgersignale
nicht mehr erkannt werden und die Kurzstreckenverbindung wird getrennt.
Die beim erstmaligen Anmelden (Pairing) den Mobilfunktelefonen 30 und 120 sowie
den Telefonen 60 und 70 zugewiesene Zugehörigkeit
bleibt jedoch bestehen. Das heißt,
das Handy 120 kann nur mit dem Telefon 70 eine
Kurzstreckenverbindung aufbauen, während das Handy 30 nur
mit dem Telefon 60 eine Kurzstreckenverbindung aufbauen
kann.
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Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel kann
eine Anrufweiterschaltung in der Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 45 der
Vermittlungsstelle 40 nur von den Telefonen 60 und 70 aus
aktiviert oder deaktiviert werden. In ähnlicher Weise können die Handys 30 und 120 lediglich
eine Anrufweiterschaltung im Mobilfunknetz, im vorliegenden Beispiel
eine Anrufweiterschaltung an der Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 der
Basisstation 20 aktivieren oder deaktivieren. Zunächst sei
der Fall betrachtet, dass der Nutzer des Handys 30 sich
in den Versorgungsbereich der Bluetooth-Schnittstelle 65 des
Telefons 60 bewegt. Da die Bluetooth-Schnittstellen 35 und 65 ständig Datenträgersignale
ausstrahlen, wird eine Kurzstreckenverbindung zwischen dem Handy 30 und
dem Telefon 60 aufgebaut, wenn die Datenträgersignale
im Handy 30 und im Telefon 60 erkannt werden.
Sobald eine Kurzstreckenverbindung zwischen dem Handy 30 und
dem Telefon 60 besteht, erzeugt das Handy 30 ein
Anrufweiterschaltungs-Steuersignal, welches zusammen mit der im
Handy 30 abgelegten Rufnummer des Telefons 60 und
gegebenenfalls einer Kennung des Handys 30 zur Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 der
Basisstation 20 übertragen
wird. Unter Ansprechen auf das empfangene Anrufweiterschaltungs-Steuersignal,
die Rufnummer des Telefons 60 und gegebenenfalls die Kennung
des Handys aktiviert die Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 eine
Anrufweiterschaltung derart, dass alle an das Handy 30 gerichteten
Anrufe an die Rufnummer des Telefons 60 weitergeleitet
werden. Das vom Handy 3O übermittelte Anrufweiterschaltungs-Steuersignal
kann alternativ auch die Rufnummer des Telefons 60 und
gegebenenfalls die Kennung des Handys enthalten. Ferner ist es denkbar,
dass in der Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 45 eine Routingtabelle
abgelegt ist, in der die Kennung des Handys 30 der Rufnummer
des Telefons 60 zugeordnet ist. In diesem Fall dient das
Anrufweiteschaltungs-Steuersignal dazu, den entsprechenden Eintrag
in der Routingtabelle auszulesen und die Anrufweiterschaltung an
das Telefon 60 zu aktivieren.
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Für
den Fall, dass zuvor eine Anrufweiterschaltung in der Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 45 der
Vermittlungsstelle 40 des Festnetzes derart aktiviert war,
dass die an das Telefon 60 gerichteten Anrufe an die Rufnummer
des Handys 30 weitergeleitet werden, erzeugt nunmehr das
Telefon 60 automatisch ein weiteres Anrufweiterschaltungs-Steuersignal,
welches über
den D-Kanal der Teilnehmeranschlussleitung 90 zur Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 45 der
Vermittlungsstelle 40 übertragen
wird. Das Unter Ansprechen auf das empfangene Anrufweiterschaltungs-Steuersignal
wird die Anrufweiterschaltung deaktiviert, so dass alle an das Telefon 60 gerichteten
Anrufe unmittelbar wieder von diesem Telefon empfangen werden können.
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Es sei nunmehr eine zweite, bevorzugte
Ausführungsform
betrachtet, bei der die Telefone 60 und 70 sowohl
die Anrufweiterschaltung in der Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 45 der
Vermittlungsstelle 40 als auch in der Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 der
Basisstation 20 des Mobilnetzes aktivieren oder deaktivieren
können.
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Weiter sei angenommen, dass sich
sowohl das Handy 30 in dem Versorgungsbereich 80 der Bluetooth-Schnittstelle 65 des
Telefons 60 als auch das Handy 120 in dem Kurzstrecken-Versorgungsbereich 80 der
Bluetooth-Schnittstelle 75 des Telefons 70 befinden.
Nur der Einfachheit halber wurde unterstellt, dass sich die Versorgungsbereiche
der Bluetooth-Schnittstellen 65 und 75 identisch überlagern. Ferner
sei angenommen, dass sich das Handy 30 am Telefon 60 und
das Handy 120 am Telefon 120 unter Austausch der
jeweiligen BT-Adressen
und Rufnummern angemeldet haben. Da nunmehr Datenträgersignale
zwischen dem Telefon 60 und dem Handy 30 sowie
dem Telefon 70 und dem Handy 120 ausgetauscht
und erkannt werden, wird jeweils eine Kurzstreckenverbindung zwischen
dem Handy 30 und dem Telefon 60 sowie zwischen
dem Handy 120 und dem Telefon 70 aufgebaut. Unter
Ansprechen auf die aufgebauten Kurzstreckenverbindungen übertragen die
beiden Telefone 60 und 70 etwa zu dem Zeitpunkt,
zu dem sie in den jeweiligen Kurzstrecken-Versorgungsbereich 80 eintreten, über die
Teilnehmeranschlussleitung 90 jeweils ein Anrufweiterschaltungs-Steuersignal
sowie die Rufnummer des jeweils dazugehörenden Handys zur Vermittlungsstelle 40.
Das Telefon 60 überträgt somit
zusätzlich zum
Anrufweiterschaltungs-Steuersignal die Rufnummer des Handys 30,
wohingegen das Telefon 70 die Rufnummer des Handys 120 mit überträgt. Die Vermittlungsstelle 40 erkennt
an den übertragenen Rufnummern
und/oder der Art des empfangenen Anrufweiterschaltungs-Steuersignals,
dass es sich um ein Anrufweiterschaltungs-Steuersignal für die Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 der
Basisstation 20 im Mobilfunknetz handelt. Anschließend werden
das vom Telefon 60 empfangene Anrufweiterschaltungs-Steuersignal,
die Rufnummer des Handys 30 und die Rufnummer des Telefons 60 sowie
das vom Telefon 70 empfangene Anrufweiterschaltungs-Steuersignal,
die Rufnummer des Handys 120 und die Rufnummer des Telefons 70 von
der Vermittlungsstelle 40 über die übergeordnete Schnittstelleneinrichtung 110 zur
Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 der
Basisstation 20 übertragen.
Wie oben bereits erwähnt,
können
die Anrufweiterschaltungs-Steuersignale
die entsprechenden Rufnummern auch selbst enthalten. Alternativ
kann wiederum eine Routingtabelle in der Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 abgelegt
sein, die eine Zuordnung der Rufnummern der Handys 30 und 120 zu
den Rufnummern der Telefone 60 und 70 enthält, so dass
es ausreicht, wenn nur das vom entsprechenden Telefon erzeugte Anrufweiterschaltungs-Steuersignal
zusammen mit der Rufnummer des entsprechenden Handys zur Anrufweiterschaltungs- Einrichtung übertragen
wird. Unter Ansprechen auf die empfangenen Anrufweiterschaltungs-Steuersignale
und die entsprechenden Rufnummern wird die Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 derart
aktiviert, dass alle an das Handy 30 adressierten Anrufe
an die Rufnummer des Telefons 60 weitergeleitet werden
und dass alle an das Handy 120 adressierten Anrufe an die
Rufnummer des Telefons 70 weitergeleitet werden. Zusätzlich können die Telefone 60 und 70 Anrufweiterschaltungs-Steuersignale
zur Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 45 übertragen,
die daraufhin die aktivierte Anrufweiterschaltung vom Telefon 60 auf
das Handy 30 sowie vom Telefon 70 auf das Handy 120 deaktiviert.
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Wenn nach einer Zeit zum Beispiel
das Handy 30 den Versorgungsbereich der Bluetooth-Schnittstelle 65 verlässt oder
ausgeschaltet wird, überträgt das Telefon 60 ein
weiteres Anrufweiterschaltungs-Steuersignal und, je nach Implementierung
die Rufnummer des Handys 30 über die Teilnehmeranschlussleitung 90,
die Vermittlungsstelle 40, die übergeordnete Schnittstelle 110 zur
Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 der
Basisstation 20 des Mobilfunknetzes. Die Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 deaktiviert
unter Ansprechen auf das empfangene Anrufweiterschaltungs-Steuersignal und
die Rufnummer des Handys 30 die zuvor aktivierte Anrufweiterschaltung,
so dass die an das Handy 30 adressierten Anrufe nicht mehr
an das Telefon 60 weitergeleitet werden.
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Ist beispielsweise das Handy 30 ausgeschaltet
und in der Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 für das Handy 30 eine
Anrufweiterschaltung zu einer Mobilfunkbox aktiviert, können ankommende
Gespräche
von der Mobilfunkbox aufgezeichnet werden. Alternativ kann, sobald
keine Kurzstreckenverbindung mehr zwischen dem Handy 30 und
dem Telefon 60 besteht, das Telefon 60 ein weiteres
Anrufweiterschaltungs-Steuersignal erzeugen und dieses zusammen
mit der Rufnummer des Handys 30 zur Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 45 des
Vermittlungsknotens 40 übertragen,
die unter Ansprechen darauf eine Anrufweiterschaltung aktiviert,
so dass Anrufe, die an das Telefon 60 adressiert sind,
an das Handy 30 oder ggfs. an eine Mobilfunkbox weitergeleitet
werden.
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Das oben geschilderte Prozedere kann
auch ablaufen, wenn eine bestehende Kurzstreckenverbindung zwischen
dem Handy 30 und dem Telefon 60 gezielt beendet
wird, indem beispielsweise eine entsprechende Taste an dem Handy 30 oder
dem Telefon 60 betätigt
wird.
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Der Vorteil der zweiten Ausführungsform
ist darin zu sehen, dass die Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25 des
Mobilfunknetzes automatisch von den Telefonen 60 und 70 aus
angesteuert werden können,
so dass kein Funkkontakt zwischen den Mobilfunktelefonen 30 und 120 und
dem Mobilfunknetz bestehen muss.
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Bei einer dritten Ausführungsform
sind beide Mobilfunktelefone 30 und 120 eingeschaltet
und befinden sich in dem Versorgungsbereich der Bluetooth-Schnittstellen 65 bzw. 75.
Wie bei der zweiten Ausführungsform
werden zwischen den jeweiligen Bluetooth-Schnittstellen 35 und 65 sowie 75 und 125 Datenträgersignale
ausgetauscht, die eine bestehende Kurzstreckenverbindung zwischen
dem Telefonen 60 und dem Handy 30 sowie ziwschen
dem Telefon 70 und dem Handy 120 signalisieren.
Im Unterschied zum zweiten Ausführungsbeispiel
werden die Anrufweiterschaltungs-Einrichtungen 45 und 25 jedoch nicht
von dem Telefon 60 oder 70 aus aktiviert oder deaktiviert,
sondern die Anrufweiterschaltungs-Steuersignale und die Rufnummern
der entsprechenden Telefone werden ausschließlich von den Handys 30 und 120 zur Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 25, oder über die
Schnittstelleneinrichtung 110 zur Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 45 des
Vermittlungsknotens 40 des Festnetzes übertragen und dort entsprechend
ausgewertet. Im letztgenannten Fall müssen zusätzlich noch die Rufnummern
der entsprechenden Handys mit übertragen
werden.
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Nachteilig an der dritten Ausführungsform ist,
dass die Mobilfunktelefone 30 und 120 in Funkverbindung
mit dem Mobilfunknetz stehen müssen, um
die Anrufweiterschaltungs-Einrichtungen 25 und 45 steuern
zu können.
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Bei allen drei Ausführungsformen
kann vorgesehen sein, dass für
den Fall, dass eine Kurzstreckenverbindung getrennt, unterbrochen,
oder gezielt an einem Telefon oder Handy beendet wird, die Anrufweiterschaltungs-Einrichtung 45 der
Vermittlungsstelle nicht zur Weiterleitung der ankommenden Anrufe
an die entsprechenden Handys aktiviert wird. In diesem Fall gelangen
alle an ein Telefon adressiertes Gespräch auch dort an, gleichgültig ob
das Handy sich im Kurzstrecken-Versorgungsbereich
des dazugehörenden
Telefons befindet.