DE4227698C2 - Verfahren zur Ermittlung von Undichtheiten in einer Kraftfahrzeug-Tankentlüftungsanlage - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung von Undichtheiten in einer Kraftfahrzeug-TankentlüftungsanlageInfo
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- F02M25/0809—Judging failure of purge control system
- F02M25/0818—Judging failure of purge control system having means for pressurising the evaporative emission space
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von Un
dichtheiten in einer Kraftfahrzeug-Tankentlüftungsanlage gemäß
dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Eine Tankentlüftungsanlage besteht aus einem Kraftstofftank und
einem Adsorptionsfilter, üblicherweise einem Aktivkohlefilter,
die über eine Entlüftungsleitung miteinander verbunden sind.
Das Adsorptionsfilter ist über eine, mittels eines Sperrventils
absperrbare Belüftungsleitung mit der Atmosphäre und über eine,
mittels eines Regenerierventils regelbare Entsorgungsleitung
mit dem Saugrohr der Brennkraftmaschine verbunden. Im Betrieb
der Brennkraftmaschine werden bei geöffnetem Sperr- und Rege
nerierventil die aus dem Kraftstoff ausgasenden Kraftstoff
dämpfe durch den im Saugrohr anliegenden Unterdruck abgesaugt.
Außerdem werden hierbei auch die im Adsorptionsfilter zwi
schengespeicherten Kraftstoffdämpfe entsorgt und somit das Ad
sorptionsfilter regeneriert. Bei abgestelltem Fahrzeug wird das
Tanksystem über das Adsorptionsfilter belüftet, in dem die
ausgasenden Kraftstoffdämpfe auf chemischen Weg zwischenge
speichert werden.
Im Zuge der verschärften Anforderungen der amerikanischen Um
weltbehörde werden Meßverfahren gefordert, mit deren Hilfe Un
dichtheiten in Tankentlüftungsanlagen von Kraftfahrzeugen zu
erkennen sind.
Ein solches Verfahren ist beispielsweise aus der DE-OS 40 03 751
bekannt. Hierbei wird das Sperrventil geschlossen und das
Regenerierventil geöffnet und mittels eines Drucksensors über
prüft, ob sich in der Tankentlüftungsanlage ein Unterdruck
ausbildet.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß der vom Saugrohrunter
druck in der Tankentlüftungsanlage erzeugte Unterdruck nicht
konstant, sondern von verschiedenen Betriebsparametern abhängig
ist. Somit kann ein Fehler nur dann erkannt werden, wenn ein
vorgegebener Grenzdruck überschritten wird. Kleinere Undicht
heiten können mit diesem Verfahren jedoch nicht erkannt werden.
Außerdem ist aus der US 44 42 702 ein Prüfverfahren für Flüs
sigkeitstanks bekannt, bei dem im Tank ein vorgegebener Unter
druck erzeugt wird und anschließend bei geschlossenen Ventilen
der Druckverlauf erfaßt wird. In einem zweiten Schritt wird
dann im Tank ein Überdruck angelegt, und bei ebenfalls ge
schlossenen Ventilen wiederum der Druckverlauf erfaßt. Durch
einen Vergleich der Steigungen der beiden Druckverläufe kann
dann auf die Dichtheit der Tankanlage geschlossen werden.
Dieses Verfahren berücksichtigt zwar die Tatsache, daß der
Druckverlauf in einem geschlossenen Tanksystem vom Sättigungs
dampfdruck der gespeicherten Flüssigkeit und somit von Zu
standsparametern der Flüssigkeit abhängt. Das Verfahren hat
aber den Nachteil, daß eine zusätzliche Einrichtung zur Erzeu
gung eines Überdrucks in der Tankanlage benötigt wird. Somit
ist dieses Verfahren für einen Einsatz in einem Kraftfahrzeug
zu aufwendig und zu teuer.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Er
mittlung von Undichtheiten in einer Kraftfahrzeug-Tankentlüf
tungsanlage zu schaffen, mit dessen Hilfe auf einfache Art und
Weise auch kleinere Lecks in einer Tankentlüftungsanlage sicher
erkannt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kenn
zeichnenden Teiles des Hauptanspruches gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anhand der Zeichnung näher
beschrieben, wobei
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Kraftfahrzeug-Tank
entlüftungsanlage und
Fig. 2 einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens zei
gen.
Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit 1 gekennzeichnete Kraftfahr
zeug-Tankentlüftungsanlage. Sie besteht aus einem Kraftstoff
tank 2, der über eine Entlüftungsleitung 3 mit einem Adsorpti
onsfilter 4 verbunden ist. Das Adsorptionsfilter 4 ist wiederum
über eine Belüftungsleitung 5 mit der Atmosphäre und über eine
Entsorgungsleitung 6 mit einem Saugrohr 7 einer nicht darge
stellten Brennkraftmaschine verbunden. In der Belüftungsleitung
5 ist ein Sperrventil 8 angeordnet. Außerdem ist in der Ent
sorgungsleitung 6 ein regelbares Regenerierventil 9 und in der
Entlüftungsleitung 3 ein Differenzdrucksensor 10 vorgesehen.
Zur Steuerung der Ventile 8, 9 dient ein Steuergerät 11, dem
der vom Differenzdrucksensor 10 in der Tankentlüftungsanlage 1
ermittelte Druck pT als Eingangsgröße zugeführt wird.
Im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine sind beide Ventile 8, 9
geöffnet, so daß die aus dem Kraftstofftank 2 ausgasenden
Kraftstoffdämpfe durch den im Saugrohr 7 herrschenden Unter
druck abgesaugt werden. Zusätzlich kann durch den Unterdruck im
Saugrohr 7 über die Belüftungsleitung 5 Frischluft angesaugt
werden, so daß eventuell im Adsorptionsfilter 4 gespeicherte
Kraftstoffdämpfe ausgespült werden und somit der Adsorptions
filter 4 regeneriert wird. Bei abgestelltem Fahrzeug bleibt das
Sperrventil 8 geöffnet, während das Regenerierventil 9 ge
schlossen wird. Dadurch kann der Kraftstofftank 2 weiterhin
gegen Umgebungsdruck belüftet werden, wobei die ausgasenden
Kraftstoffdämpfe vor Austritt in die Umgebung durch das Ad
sorptionsfilter 4 auf chemischen Wege ausgefiltert werden. Als
Adsorptionsfilter 4 wird üblicherweise ein Aktivkohlefilter
verwendet.
In Fig. 2 ist ein Ablaufplan des Verfahrens
zur Ermittlung von Undichtheiten in einer Kraftfahrzeug-Tank
entlüftungsanlage dargestellt. Nach dem Start der Dichtig
keitsprüfung in Block 12 wird zunächst in Block 13 das Sperr
ventil 8 geschlossen. Anschließend wird in den Blöcken 14 und
15 das Regenerierventil 9 teilweise geöffnet, so daß sich ein
vorgegebener Unterdruck pS in der Tankentlüftungsanlage 1 ein
stellt. Dabei kommt es darauf an, daß sich zwischen den Par
tialdrücken der Luft und des Kraftstoffgases bei Abschluß des
Druckeinstellvorganges (Block 15) ein stabiler Gleichgewichts
zustand eingestellt hat.
Nachdem der vorgegebene Unterdruck pS erreicht ist, wird nun
zum Zeitpunkt t₀ in Block 16 das Regenerierventil 9 geschlossen
und in Block 17 die Zeitmessung initialisiert. In Block 18 wird
anschließend mit Hilfe des Differenzdrucksensors 10 der Druck
verlauf in der Tankentlüftungsanlage 1 gemessen und im Steuer
gerät 11 ausgewertet. Da das Kraftstoff-Luft-Gemisch sich in
einem stabilen Gleichgewichtszustand befindet, darf sich der
Druck pT in der abgeschlossenen Tankentlüftungsanlage 1 nicht
ändern. Nur wenn die Tankentlüftungsanlage 1 undicht ist und
somit Luft aus der Umgebung eindringen kann, kann sich der
Druck pT erhöhen. Daher wird in Block 19 überprüft, ob der
Druck pT einen Grenzdruck pG übersteigt. Ist dies der Fall, so
wird in Block 20 ein Fehler erkannt und eine Fehlermeldung er
zeugt. Anschließend wird in Block 23 die Überprüfung beendet.
Ist in Block 19 der Druck pT dagegen kleiner als der Grenzdruck
pG, so wird in Block 21 überprüft, ob eine vorgegebene Meßdauer
tS abgelaufen ist. Ist dies der Fall, so wird in Block 22 eine
OK-Meldung erzeugt, das heißt dem Steuergerät 11 mitgeteilt,
daß die Tankentlüftungsanlage 1 dicht ist, und anschließend im
Block 23 die Überprüfung ebenfalls beendet. Ist dagegen in
Block 21 die vorgegebene Meßdauer tS noch nicht verstrichen, so
wird an den Anfang von Block 18 zurückverzweigt.
Wie oben bereits beschrieben ist es bei dem Verfahren wesent
lich, daß die Druckabsenkung in der Tankentlüftungsanlage 1 so
erfolgt, daß sich das Luft-Kraftstoffgemisch nach Abschluß der
Druckabsenkung und vor dem Start der Druckverlaufermittlung in
einem stabilen Zustand des Kraftstoff-Luft Verhältnisses be
findet. Da Kraftstoff aufgrund seines Dampfdruckverhaltens
temperatur- und außendruckabhängig Eigendruck aufbaut, kann ein
kleines Leck durch eine einfache Druckprüfung nicht ohne wei
teres erkannt werden. Einflüsse, wie Kraftstofftemperatur,
Füllstand, Kraftstoffqualität oder mechanische Bewegung des
Kraftstofftanks können den Einfluß des Lecks überdecken. Be
findet sich das Luft-Kraftstoffgemisch aber vor dem Start der
Überwachung des Druckverlaufs bei einem definierten Unterdruck
pS, beispielsweise -10 hPa, in einem stabilen Gleichgewichts
zustand, so wird die Nachgasrate minimal. Somit kann bei einer
Messung über eine längere Meßdauer tS, beispielsweise über 240
Sekunden, ein wesentlicher Druckanstieg nur durch ein Leck
verursacht werden. Als Grenzdruck pG kann hierfür beispiels
weise 50% des angelegten Unterdrucks pS, also hier -5 hPa,
vorgegeben werden.
Durch eine Druckabsenkung wird das Luft-Kraftstoffgemisch in
einen instabilen Zustand gebracht. Im ersten Moment wird dabei
zwar das Kraftstoff-Luftverhältnis nicht verändert, es ändert
sich aber die Gasrate des Kraftstoffs, wodurch sich ein geän
dertes Kraftstoff-Luftverhältnis einstellt. Um am Ende der
Druckabsenkung einen stabilen Gleichgewichtszustand zu erhal
ten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn genügend Zeit zur
Verfügung steht, so kann die Druckabsenkung sehr langsam er
folgen, so daß das Kraftstoff-Luftgemisch genügend Zeit hat,
jeweils einen neuen Gleichgewichtszustand einzustellen. Eine
andere Möglichkeit besteht darin, die Druckabsenkung mit Hilfe
des Steuergerätes 11 gesteuert vorzunehmen. Hierbei kann eine
zeitliche Optimierung des Druckabsenkungsvorganges (Block 14 +
15) erfolgen. Im ersten Schritt kann eine schnelle und leicht
übersteuerte Druckabsenkung auf ein Druckniveau (ps + dp) er
folgen. Anschließend wird dann der Druck für eine vorgegebene
Zeit in der Tankentlüftungsanlage 1 durch Steuerung des Öff
nungswinkels (α) des Regenerierventils 9 auf den vorgegebenen
Unterdruck ps exakt eingeregelt.
Claims (1)
- Verfahren zur Ermittlung von Undichtheiten in einer Kraft fahrzeug-Tankentlüftungsanlage, bestehend aus einem Kraftstoff tank, einem Adsorptionsfilter, einer den Kraftstofftank mit dem Adsorptionsfilter verbindenden Entlüftungsleitung, in der ein Differenzdrucksensor angeordnet ist, einer das Adsorptionsfilter mit der Atmosphäre verbindenden Belüftungsleitung, in der ein Sperrventil angeordnet ist, einer das Adsorptionsfilter mit dem Saugrohr einer Brennkraftmaschine verbindenden Entsorgungs leitung, in der ein regelbares Regenerationsventil vorgesehen ist, und mit einem Steuergerät zur Steuerung der Ventile, wobei zur Überprüfung der Kraftfahrzeug-Tankentlüftungsanlage das Sperrventil geschlossen und durch Öffnen des Regenerierventils ein Unterdruck erzeugt wird, und wobei der Druck in der Tankent lüftungsanlage überwacht und zur Erkennung von Lecks mit einem vorgegebenen Schwellwert verglichen wird,
dadurch gekennzeichnet,- - daß der Druck (pT) in der Tankentlüftungsanlage (1) zuerst durch eine Verstellung des Öffnungsgrades (α) des Regenerier ventils (9) übersteuert auf ein Druckniveau (pS+Δp) abgesenkt und anschließend für eine vorgegebene Zeitdauer auf das vorgegebene Druckniveau (ps) nachgeregelt wird,
- - daß anschließend das Regenerierventil (9) geschlossen wird und
- - daß dann, wenn der Druck (pT) innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer (tS) nach dem Schließen des Regenerierventils (9) einen vorgegebenen Schwellwert (pG) übersteigt, eine Undichtheit der Tankentlüftungsanlage (1) erkannt wird.
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