-
Die
Erfindung betrifft ein Brennstoffzellensystem gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche
1 und 9 und ein Verfahren zum Betreiben des Brennstoffzellensystems
gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche
12 und 17.
-
Aus
der
DE 42 27 698 C2 ist
bekannt, aus dem Kraftstofftank ausgasende Kraftstoffdämpfe mit Aktivkohlefiltern
zu adsorbieren und der Brennkraftmaschine zuzuführen, indem das Aktivkohlefilter
mit einer Ansaugleitung der Brennkraftmaschine verbunden wird und
die adsorbierten Dämpfe
durch den darin herrschenden Unterdruck herausgezogen werden. Dabei
wird das Aktivkohlefilter auch regeneriert. Die Kraftstoffmengen,
die auf diese Weise in das Versorgungssystem der Brennkraftmaschine
zurückgeführt werden,
sind relativ gering, so dass die Verbrennungseigenschaften der Brennkraftmaschine
davon praktisch nicht beeinflusst werden.
-
Bei
Brennstoffzellensystemen, welche nicht mit Wasserstoffgas betrieben
werden, sondern mit Brennmitteln wie Methanol oder dergleichen,
ist es ebenso gewünscht,
leichtflüchtige
Brennmitteldämpfe
aus dem Brennmitteltank mit Adsorbern aufzufangen und nicht in die
Umwelt gelangen zu lassen. Es ist auch bekannt, Aktivkohlefilter
zum Adsorbieren von Methanoldämpfen
bei Brennstoffzellenfahrzeugen einzusetzen. Problematisch ist dabei
jedoch, den Adsorber im Brennstoffzellensystem zu regenerieren.
-
So
kann das adsorbierte Brennmittel nicht einfach etwa in das Gaserzeugungssystem
zugegeben werden, in dem Wasserstoff zum Betreiben der Brennstoffzelle
aus dem Brennmittel gewonnen wird. Dies ist auch in geringen Mengen
störend,
da die jeweilig angebotene Brennmittelmenge etwa bei der Reformierungsreaktion
und anderen Reaktionen im System ein wichtiger Betriebsparameter
ist, der die Dynamik und den Wirkungsgrad des Brennstoffzellensystems
stark beeinflussen kann. Eine Entsorgung in dem Brennmitteltank
wiederum würde
bedeuten, dass dieser als Drucktank ausgeführt werden müsste. Dies
ist teuer und vor allem bei Brennstoffzellenfahrzeugen aus Preis-,
Gewichts- und Kostengründen
ungünstig.
-
Die
DE 199 16 386 A1 beschreibt
ein Brennstoffzellensystem mit einer Brennstoffzelle, einem Kraftstofftank
und einem mit dem Kraftstofftank verbundenen Aktivkohlefilter zur
Adsorption von aus dem Kraftstofftank freigesetzten Kohlenwasserstoffen.
Zur Regeneration des Aktivkohlefilters wird ein aus der Brennstoffzelle
austretender Kathodenabgasstrom durch den Filter hindurchgeleitet,
wodurch die adsorbierten Kohlenwasserstoffe freigesetzt und von
dem Abgasstrom mitgerissen werden. Der Abgasstrom wird anschließend einem
katalytischen Brenner eines Gaserzeugungssystems zugeführt, in dem
die Kohlenwasserstoffe verbrannt werden, bevor sie in die Atmosphäre austreten
können.
-
Die
DE 198 13 321 A1 offenbart
eine Adsorptionsfiltereinrichtung für die Be- und Entlüftung eines Kraftstofftanks,
bei der der Kraftstofftank über
einen regenerierbares Filtermaterial enthaltenden Adsorptionsfilter
mit der Atmosphäre
verbunden ist. Zur Regeneration des Filters wird ein von einer Pumpe
geförderter
Regenerationsgasstrom über
den Filter geleitet und schließlich
einem Verbrennungsmotor zugeführt.
-
Aus
der
DE 19650 517 A1 ist
eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Entlüftung eines mit einer Brennkraftmaschine
verbundenen Kraftstofftanks bekannt, bei denen aus dem Kraftstofftank
austretende Kraftstoffdämpfe
in einem Adsorptionsbehälter
zwischengespeichert und der Brennkraftmaschine in bestimmten Betriebsbereichen
zugeführt
werden. Um eine Spülung
des Adsorptionsbehälters
durchzuführen,
ist in einer mit dem Adsorptionsbehälter verbundenen Regenerierungsleitung
eine Überdruckpumpe angeordnet.
-
Die
DE 198 54 997 A1 beschreibt
eine Anordnung mit einem Kraftstofftank, der mit einem Druckbehälter zum
Speichern von Gasen verbunden ist.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Brennstoffzellensystem
mit einem Adsorber zum Adsorbieren von Brennmitteldämpfen sowie
ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen Brennstoffzellensystems
anzugeben, bei denen eine Regeneration des Adsorbers auf einfache
Art und Weise unabhängig
von einem in einem Kathodenabgasstrom vorherrschenden Druck möglich ist.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Brennstoffzellensystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 9 und ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 12 oder des Anspruchs 17 gelöst.
-
Erfindungsgemäß ist eine
Ausgangsseite eines zumindest einen Adsorbermittels mit der kathodenseitigen
Zuführleitung
eines sauerstoffhaltigen Mediums verbunden.
-
Der
Vorteil ist, dass Brennmitteldämpfe
des ausgasenden Brennmittels im Adsorber aufgefangen werden und
in das Brennstoffzellensystem geführt werden, ohne die empfindliche
Dosierung der kathodenseitigen und anodenseitigen Medien zu stören.
-
Besonders
vorteilhaft ist es, die Brennmitteldämpfe beim Kaltstart des Brennstoffzellensystems einzusetzen,
indem die Brennmitteldämpfe
mit dem sauerstoffhaltigen Medium gemischt und zumindest kurzzeitig
durch Kaltstartkomponenten geleitet wird. Damit kann der Katalysator
in den Kaltstartkomponenten innerhalb weniger Sekunden auf eine
erhöhte Temperatur
gebracht werden und die eigentliche katalytische Umsetzung des Brennmittels
bewirken. Die Kaltstartphase des Brennstoffzellensystems kann so verkürzt werden,
und es fallen weniger unerwünschte Emissionen
in dieser Phase an.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den weiteren
Ansprüchen
und der Beschreibung hervor.
-
Die
Erfindung ist nachstehend anhand einer Zeichnung näher beschrieben,
wobei die Figuren zeigen:
-
1 eine
Prinzipdarstellung einer bevorzugten Anordnung des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems,
bei der Brennmitteldämpfe
der Saugleitung eines Kompressors und anschließend Kaltstartkomponenten zugeführt werden,
-
2 eine
weitere bevorzugte Anordnung des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems, bei
der Brennmitteldämpfe
katalytisch umgesetzt werden,
-
3 ein
Brennstoffzellensystem, bei dem Brennmitteldämpfe einem Vorbrenner/Nachbrenner zugeführt sind
und das nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist und
-
4 ein
Detail einer weiteren bevorzugten Anordnung des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems,
bei dem Reformat zum Spülen
des Adsorbermittels eingesetzt wird.
-
Die
Erfindung ist besonders für
den mobilen Einsatz von Brennstoffzellensystemen geeignet, insbesondere
für Brennstoffzellenfahrzeuge.
-
In 1 ist
ein Brennstoffzellensystem mit einer Brennstoffzelleneinheit 1 dargestellt.
Die Brennstoffzelleneinheit 1 weist anodenseitig eine Zuführleitung 4 und
eine Abführleitung 5 und
kathodenseitig eine Zuführleitung 2 und
eine Abführleitung 3 auf.
Die Brennstoffzelleneinheit 1 kann aus einer Mehrzahl von
einzelnen Brennstoffzellen bestehen, die elektrisch parallel und/oder
seriell verschaltet sein können. Über die
Zuführleitung 4 wird
ein wasserstoffhaltiges Medium, vorzugsweise Wasserstoff, der Brennstoffzelleneinheit 1 zugeführt und über die Abführleitung 5 das
anodenseitige Abgas abgeleitet. Über
die Zuführleitung 2 wird
ein sauerstoffhaltiges Medium, vorzugsweise Luft, der Brennstoffzelleneinheit 1 zugeführt und über die
Abführleitung 3 das
kathodenseitige Abgas abgeführt.
Stromab kann das kathodenseitige und anodenseitige Brennstoffzellenabgas
zusammengeführt
sein und/oder im Gaserzeugungssystem als Heizmedium in an sich bekannter
Weise verwendet werden, um Wärme
einem Verdampfer, einem Reformer, einem Brenner und/oder einem katalytischen
Brenner zuzuführen
oder dort durch katalytische Umsetzung von Wasserstoff und/oder
Kohlenmonoxid im Abgas zu erzeugen.
-
Ein
Brennmittel, vorzugsweise Methanol oder ein anderer Alkohol oder
ein Ether oder ein Kohlenwasserstoff, wird in einem Brennmitteltank 6 bevorratet
und über
eine Leitung 26 einem Gaserzeugungssystem 7 zugeführt. Die
Verbindung zwischen Leitung 26 und dem Gaserzeugungssystem
ist durch die Kontaktpunkte A angedeutet. Aus dem Brennmittel wird
in dem Gaserzeugungssystem 7 vorzugsweise Wasserstoff zur
Versorgung der Brennstoffzelleneinheit 1 gewonnen. Details
des Gaserzeugungssystems 7, wie etwa Reformer, Gasreinigung,
Kühlung und
dergleichen, sind nicht dargestellt, lediglich eine Komponente 12 ist
dargestellt, die eine direktbeheizte Komponente des Gaserzeugungssystems 7 mit
einem oder mehreren Brennern darstellen soll. Der Brenner kann ein
Brenner mit offener Flamme oder ein katalytischer Brenner sein.
Es können
mehrere Brenner vorhanden sein. Vorzugsweise ist ein Brenner ein
Vorbrenner, der den Reformer des Gaserzeugungssystems 7 heizt.
In einer weiteren bevorzugten Ausbildung kann zusätzlich auch
ein Nachbrenner stromab des Reformers vorgesehen sein. Der oder die
Brenner 12 werden vorzugsweise überwiegend mit Brennstoffzellenabgas
betrieben. Die Brennmitteldämpfe
können
dem Brennmittelstrom auf der aktiven Seite der Komponenten zugegeben
werden, diese Alternative ist nicht dargestellt, oder wie in der Figur
dargestellt, auf der passiven Seite der Komponenten zugeführt werden.
-
Im
Brennstoffzellensystem ist zumindest ein Adsorbermittel 8 zum
Adsorbieren von aus dem Brennmitteltank 6 ausgasenden Brennmitteldämpfen vorgesehen.
Das Adsorbermittel 8 weist zweckmäßigerweise einen Sensor 22 auf,
der den Beladezustand des Adsorbers anzeigt.
-
Eine
Eingangsseite 9 des zumindest einen Adsorbermittels 8 ist
mit dem Brennmitteltank 6 verbunden. Eine Ausgangsseite 11 des
zumindest einen Adsorbermittels 8 kann mit der kathodenseitigen
Zuführleitung 2 des
sauerstoffhaltigen Mediums verbunden sein. Dazu ist stromab eine
Leitung 13 zwischen dem Absorbermittel 8 und einem
Kompressor 19 vorgesehen.
-
Die
Ausgangsseite 11 kann zusätzlich oder alternativ stromauf
mit Brennerkomponenten 12 verbunden sein.
-
Zum
Spülen
des Adsorbers 8 ist vorzugsweise eine Spülleitung 18 vorgesehen,
die stromauf des Adsorbers 8 mit einem Ventil 16 und
stromab mit einem Ventil 15 abschließbar ist. Ebenso ist es günstig, zwischen
Brennmitteltank 6 und Adsorber 8 ein Ventil 14 anzuordnen,
um Brennmitteltank 6 und Adsorber 8 voneinander
zu trennen. Stromab des Ventils 15 kann in einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung die Verbindungsleitung 13 angeschlossen
sein, die mit der Luftansaugleitung 28 des Kompressors 19 verbunden
ist, der die Kathodenseite der Brennstoffzelleneinheit 1 mit
sauerstoffhaltigem Medium versorgt. Der Kompressor 19 kann
die Luft durch den Adsorber 8 und/oder über die weitere Ansaugleitung 28 ansaugen.
Die Ansaugleitung 13 kann mit einem Ventil 27 absperrbar
sein. Sind Ventil 15 und Ventil 27 geöffnet, können die
Brennmitteldämpfe über den Kompressor 19 aus
dem Adsorber 8 gesaugt und dieser auf diese Weise regeneriert
werden.
-
Stromauf
des Ventils 16 kann auch eine Pumpe 20 angeordnet
sein, mittels welcher die adsorbierten Brennmitteldämpfe aus
dem Adsorber 8 gespült
werden können.
Dazu wird das Ventil 16 und das Ventil 15 geöffnet. Ventil 14 wird
dann zweckmäßigerweise
geschlossen, um den Brennmitteltank nicht einem zu hohen Druck auszusetzen.
Die Brennmitteldämpfe
werden aus dem Adsorber 8 herausgespült und können vorzugsweise den Brenner-Komponenten 12 im
Gaserzeugungssystem 7 zugeführt werden und/oder dem Kompressor 19 zugeführt werden.
-
Statt
der Pumpe 20 kann die Luft aus dem Kompressor 19 oder
eines Hochdruckverdichters zum Ausspülen des Adsorbers 8 verwendet
werden. Dazu kann eine nicht dargestellte Bypassleitung von der
Hochdruckseite des Kompressors 19 zum Eingang 10 des
Adsorbers 8 vorgesehen sein.
-
Es
kann auch eine weitere Pumpe 21 in der Spülleitung 18 stromab
des Adsorbers 8 vorgesehen sein, welche die Brennmitteldämpfe aus
dem Adsorber 8 heraussaugt.
-
In
einer alternativen Ausgestaltung ist es auch möglich, den Adsorber 8 mittels
jenem Dosierluftstrom zu spülen,
welcher zur Sauerstoffversorgung einer nicht dargestellten Kohlenmonoxid-Entfernungseinheit
im Gaserzeugungssystem 7 vorgesehen ist, oder auch zur
Versorgung einer Heizkomponente für einen Reformierungsreaktor,
etwa einem katalytischen Brenner, oder einem Reaktor zur partiellen
Oxidation von Kohlenmonoxid oder einer Luftspülung der Brennstoffzelleneinheit
für einen
sogenannten Air Bleed. Dazu sollte der Adsorber druckfest ausgelegt
sein, da das Druckniveau dieser Dosierluft gegenüber Normaldruck erhöht ist.
Der Druck kann mehrere bar betragen. Diese Anordnung ist sehr günstig, da
die Maßnahme
zu Beginn der Reaktionskette im Gaserzeugungssystem 7 eingreift.
-
Energetisch
besonders günstig
ist, die aus dem Adsorber 8 ausgespülten Brennmitteldämpfe den
Brenner-Komponenten 12 zuzuführen.
-
Der
Vorteil ist, daß der
Adsorber 8 regeneriert werden kann, ohne daß er aus
dem System entfernt werden muß.
Dies ist besonders bei der Verwendung einer Anordnung gemäß der Erfindung
in Brennstoffzellenfahrzeugen sehr vorteilhaft, da eine on-Bord
Regenerierung ermöglicht
wird.
-
Werden
die Brennmitteldämpfe
dem Kompressor 19 zugeführt,
können
diese entweder unverändert
der Kathodenzuluft zugeführt
werden oder in einer weiteren günstigen
Weiterbildung der Erfindung katalytisch umgesetzt werden und dann
erst der Kathodenzuluft zugemischt werden. Im ersten Fall ist die
Kathodenzuluft mit einer geringen Menge von Brennmitteldämpfen versetzt.
Die Brennmitteldämpfe werden
einfach der Saugleitung 28 des Kompressors 19 zugegeben,
wobei sie durch den Unterdruck auf der Kompressorsaugseite aus dem
Adsorber 8 herausgesaugt werden können. Dazu sind die Ventile 15, 16, 25, 27 geöffnet, Ventil 14, 23 sind
geschlossen. Da die Luftmenge, die angesaugt wird, sehr groß ist, stellen
die Brennmitteldämpfe
nur einen sehr kleinen Anteil, unterhalb von 1 vol%, der gesamten, der
Brennstoffzelleneinheit 1 kathodenseitig zugeführten Menge
des oxidierenden Mediums dar. Eine solche Menge Brennmitteldämpfe in
der Kathodenzuluft kann die Brennstoffzelleneinheit 1 tolerieren.
-
Im
anderen Fall ist zusätzlich
stromauf des Kompressors 19 in der Verbindungsleitung 13 zwischen
Adsorbermittel 8 und Kompressor 19 eine zusätzliche
katalytische Komponente 17 vorgesehen, um Brennmitteldämpfe, die
aus dem Adsorber 8 in das System gelangen, katalytisch
umzusetzen und das vorzugsweise zu oxidierende Produkt der Kathodenzuluft
beizumischen. Zwar kann der Wirkungsgrad des Kompressors 19 dadurch
etwas verringert werden, da die Temperatur der Zuluft erhöht wird,
jedoch ist diese Lösung
besonders einfach und leicht umzusetzen. Die Kathodenseite der Brennstoffzelleneinheit 1 wird
dann nicht mit geringen Mengen von Brennmitteldämpfen in der Kathodenzuluft
beaufschlagt.
-
In 2 ist
eine weitere bevorzugte Anordnung des Brennstoffzellensystems dargestellt.
Die Anordnung entspricht weitgehend der Anordnung der 1.
-
Bevorzugt
werden die ausgespülten
oder aus dem Adsorbermittel 8 gesaugten Brennmitteldämpfe stromauf
von katalytisch aktiven Komponenten des Gaserzeugungssystems 7,
besonders bevorzugt Kaltstartkomponenten des Brennstoffzellensystems,
die im wesentlichen in der Startphase des Brennstoffzellensystems
zum Einsatz kommen, zugeführt.
Kaltstartkomponenten sind vorzugsweise solche, die eine geringe
thermische Masse aufweisen, so daß Temperaturänderungen
der Komponenten schnell erfolgen können. Besonders bevorzugt sind
solche Kaltstartkomponenten in der Gasreinigungsstufe des Brennstoffzellensystems
vorgesehen.
-
Besonders
im Kaltstartfall ist es vorteilhaft, der Saugseite des Kompressors 19 Brennmitteldämpfe zuzuführen und
das Gemisch im Kaltstartfall zum Zünden der katalytischen Reaktion
kurzzeitig durch katalytische Bereiche von Kaltstartkomponenten,
vorzugsweise Komponenten mit katalytisch aktiven Bereichen, im Gaserzeugungssystem 7 zu
leiten.
-
Die
Zugabe erfolgt so, daß entweder
die Luft über
den Adsorber 8 angesaugt wird oder der Kompressor 19 über seine
weitere Ansaugleitung 28 Frischluft ansaugt und die Brennmitteldämpfe durch eine
der oben beschriebenen Maßnahmen
aus dem Adsorber 8 ausgespült und in die Ansaugleitung
des Kompressors zugemischt werden. Ventil 25 ist geschlossen
und Ventil 23 geöffnet,
so daß das Luft/Brennmitteldampf-Gemisch über die
Leitung 24 den entsprechenden Kaltstartkomponenten des Gaserzeugungssystems 7 zugeführt wird.
Nachdem das Zündgemisch
eine vorgegebene Zeit oder bis zur Erreichung einer vorgegebenen
Temperatur von Kaltstartkomponenten durch diese Komponenten geleitet wurde,
kann der Medienstrom umgeleitet werden, um durch die Kathodenseite
der Brennstoffzelleneinheit 1 zu fließen. Dazu wird Ventil 23 geschlossen
und Ventil 25 geöffnet.
-
Wegen
der großen
angesaugten Luftmenge sind nur sehr geringe Mengen Brennmitteldämpfe, höchstens
bis zu 1 vol%, im Luftstrom enthalten. Dies ist jedoch ausreichend,
um innerhalb weniger Sekunden einen Katalysator, z.B. Platin, in
den Kaltstartkomponenten auf eine erhöhte Temperatur, etwa 200°C, zu erwärmen. Beim üblichen
Kaltstart ist unter anderem der Verdampfer noch nicht einsatzbereit, der
das Brennmittel aus dem Brennmitteltank 6 verdampfen soll.
So könnte
in der Startphase flüssiges Brennmittel
in das kalte Gaserzeugungssystem 7 gelangen, welches nur
mit sehr schlechtem Wirkungsgrad umgesetzt werden kann.
-
Werden
jedoch Brennmitteldämpfe
aus dem Adsorber 8 verwendet, um katalytische Komponenten,
insbesondere von Kaltstartkomponenten im Brennstoffzellensystem,
vorzugsweise im Gaserzeugungssystem 7, zu zünden, ist
bereits der geringe Anteil Brennmitteldämpfe im Kompressor-Luftstrom ausreichend,
um die Startzeit der Komponenten deutlich zu verkürzen. Die
katalytischen Komponenten sind jetzt soweit betriebsbereit, dass
auch flüssiges
Betriebsmittel mit verbessertem Wirkungsgrad umgesetzt werden kann,
da der Verdampfer und die weiteren Komponenten nunmehr sehr schnell
ihre Betriebstemperaturen erreichen können. Üblicherweise ist es ausreichend,
das Gemisch aus Kompressor-Ansaugluft und Brennmitteldämpfen bis
zu 5 Sekunden durch die Kaltstartkomponenten zu leiten. Dies ist
für den
Zündimpuls
der Katalysatoren ausreichend. Anschließend werden die Medienströme entsprechend
den normalen Betriebsbedingungen des Systems geleitet.
-
Zweckmäßigerweise
wird der Adsorber 8 entsprechend dem verwendeten Brennmittel
ausgewählt.
Vorzugsweise wird ein Aktivkohlefilter für Methanol als Brennmittel
verwendet. Der Adsorber 8 kann auch ein Druckspeicher sein
oder ein anderes physikalisch oder chemisch geeignetes Speichermedium.
-
In 3 ist
ein Brennstoffzellensystem dargestellt. Die Anordnung entspricht
wieder weitgehend der in den 1 und 2 beschriebenen
Anordnungen. Gleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Brennmitteldämpfe
aus dem Adsorber 8 werden stromab der Brennstoffzelleneinheit 1 in
das kathodenseitige und/oder anodenseitige Brennstoffzellenabgas 3, 5 geleitet,
welches vorzugsweise im Gaserzeugungssystem 7 der Heizseite eines
katalytischen Brenners im Abgasstrom zugeführt wird. Dieser kann entweder
direkt beheizt sein oder ein heißgasbeheizter Brenner im Abgasstrom
sein.
-
In 4 ist
ein Detail einer weiteren günstigen
Möglichkeit
gezeigt, das Adsorbermittel 8 zu spülen. Der Übersichtlichkeit wegen sind
nur einige Elemente gezeigt. Dem Gaserzeugungssystem 7 ist
ein Druckhalteventil 7.1 zugeordnet, welches verschiedene
Druckniveaus des Gaserzeugungssystems 7 von der Brennstoffzelleneinheit 1 trennt.
Der Druck im Gaserzeugungssystem 7, bzw. der Druck im Bereich
der Reformierung des Brennmittels, ist höher als in der Brennstoffzelleneinheit 1.
Im Bereich der Abgasreinigung der Brennstoffzelleneinheit 1 und/oder
der Beheizung des Gaserzeugungssystems 7 ist das Druckniveau
vorzugsweise niedriger als in der Brennstoffzelleneinheit 1.
Der Druckgradient entlang des Strömungswegs des wasserstoffhaltigen
und/oder sauerstoffhaltigen Mediums kann vorteilhaft zum Spülen des
Adsorbermittels 8 genutzt werden. Dabei wird im Bereich
hohen Drucks, also etwa stromauf des Druckhalteventils 7.1,
etwas Reformat abgezweigt und dem Adsorbermittel 8 zugeführt. Dieses
ist ausgangsseitig vorzugsweise mit dem Anoden- und/oder Kathodenabgas
verbunden, welches sich auf niedrigerem Druck befindet als das abgezweigte
Reformat. Durch die treibende Kraft des Druckgefälles kann dadurch eine Pumpe
zum Spülen des
Adsorbermittels 8 eingespart werden. Das Kathoden- und/oder
Anodenabgas kann über
die Abgasleitungen 3, 5 der Abgasreinigung 12 zugeführt werden.
-
Die
verschiedenen Ausgestaltungen der Erfindung können auch einzeln oder zu mehreren
miteinander kombiniert werden.