DE19916386A1 - Brennstoffzellensystem sowie Verfahren zum Regenerieren eines Filterelements und zum Durchführen einer Leckdiagnose in einem Brennstoffzellensystem - Google Patents
Brennstoffzellensystem sowie Verfahren zum Regenerieren eines Filterelements und zum Durchführen einer Leckdiagnose in einem BrennstoffzellensystemInfo
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Abstract
Es wird ein Brennstoffzellensystem (10) beschrieben, das eine Brennstoffzelle (11) mit einer Zuleitung (12) und einer Ableitung (13) für einen Brennstoff sowie eine Zuleitung (14) und eine Ableitung (15) für ein Oxidationsmittel aufweist. Weiterhin ist ein Kraftstofftank (20) vorgesehen, in dem sich beispielsweise Benzin oder Methanol zur Herstellung des Brennstoffs für die Brennstoffzelle (11) befindet. Zur Vermeidung der Freisetzung von Kohlenwasserstoffen aus dem getankten Kraftstoff ist ein Filterelement (30), beispielsweise ein Aktivkohlefilter, mit dem Kraftstofftank (20) verbunden. Um das Filterelement (30) regenerieren zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Filterelement (30) mit der Ableitung (15) für das Oxidationsmittel und/oder der Ableitung (13) für den Brennstoff verbunden ist. Über den Abgasstrom aus der Brennstoffzelle (11) wird das Filterelement (30) regeneriert. Vorzugsweise ist das Filterelement (30) über eine Verbindungsleitung (31) mit einem Brenner (40) verbunden, so daß die vom Abgasstrom aufgenommenen Kohlenwasserstoffe in diesem verbrannt werden können. Weiterhin kann über eine entsprechende Ausgestaltung des Brennstoffzellensystems (10) auch eine Leckdiagnose im Kraftstofftank (20) vorgenommen werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brennstoffzellensystem, mit einer Brennstoffzelle,
die eine Zuleitung und eine Ableitung für einen Brennstoff sowie eine Zuleitung und
eine Ableitung für ein Oxidationsmittel aufweist, und mit einem Kraftstofftank für einen
aus Kohlenwasserstoffen bestehenden Kraftstoff, der mit einem Filterelement zur
Verhinderung der Freisetzung von Kohlenwasserstoffen, insbesondere einem
Aktivkohlefilter, verbunden ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Regenerieren eines Filterelements in einem Brennstoffzellensystem, sowie ein
Verfahren zum Durchführen einer Leckdiagnose im Kraftstofftank eines
Brennstoffzellensystems.
Brennstoffzellen sind bereits bekannt und haben insbesondere im Bereich der
Automobilindustrie in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen.
Ähnlich wie Batteriesysteme erzeugen Brennstoffzellen elektrische Energie auf
chemischem Wege, wobei die einzelnen Reaktanten kontinuierlich zugeführt und das
Reaktionsprodukt kontinuierlich abgeführt werden. Dabei liegt den Brennstoffzellen das
Wirkprinzip zu Grunde, daß sich elektrisch neutrale Moleküle oder Atome miteinander
verbinden und dabei Elektronen austauschen. Dieser Vorgang wird als Redoxprozeß
bezeichnet. Bei einer Brennstoffzelle sind die Oxidations- und Reduktionsprozesse
räumlich getrennt. Die bei der Reduktion abgegebenen Elektronen lassen sich als
Strom durch einen Verbraucher leiten, beispielsweise den Elektromotor eines
Automobils.
Als gasförmige Reaktionspartner für die Brennstoffzelle werden beispielsweise
Wasserstoff als Brennstoff (Anodengas) und Sauerstoff (Kathodengas) als
Oxidationsmittel verwendet. Will man die Brennstoffzellen mit einem leicht verfügbaren
und zu speichernden Kraftstoff wie Erdgas oder Methanol betreiben, muß man den
Kohlenwasserstoff zunächst durch Reformierung in ein wasserstoffreiches Gas
umwandeln.
Beim Betanken eines Kraftstofftanks mit einem Kraftstoff, der aus Kohlenwasserstoffen
besteht und anschließend etwa durch eine Dampfreformierung oder dergleichen in den
Brennstoff für die Brennstoffzelle umgewandelt wird sowie auch bei der Entlüftung des
Kraftstofftanks werden ungewollt Kohlenwasserstoffe freigesetzt. Da die
Kohlenwasserstoffe für die Umwelt schädlich sind und darüber hinaus auch im
Brennstoffzellensystem zu Beschädigungen führen können, müssen sie auf geeignete
Weise gebunden werden. Dies geschieht in der Regel über ein Filterelement,
beispielsweise einen Aktivkohlefilter. Dieses Filterelement muß von Zeit zu Zeit
regeneriert werden, um seine Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Wird eine rechtzeitige
Regenerierung unterlassen, können die Kohlenwasserstoffe ungehindert durch das
Filterelement in die Atmosphäre gelangen.
Ebenso können Kohlenwasserstoffe auch durch Gaslecks im Tanksystem in die
Atmosphäre gelangen.
Die Gesetzgebung schreibt jedoch vor, daß keine oder nur eine sehr geringe Menge an
Kohlenwasserstoffen in die Atmosphäre gelangen darf.
Ausgehend vom genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Brennstoffzellensystem der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß die beschriebenen Nachteile vermieden werden.
Insbesondere soll ein Brennstoffzellensystem bereitgestellt werden, bei dem das
Filterelement auf einfache und zuverlässige Weise regeneriert werden kann. Darüber
hinaus soll auch auf einfache Weise eine Überprüfung des Kraftstofftanks auf etwaige
Gaslecks möglich sein. Schließlich sollen auch ein verbessertes Verfahren zum
Regenerieren eines Filterelements sowie ein verbessertes Verfahren zum Durchführen
einer Leckdiagnose in einem Kraftstofftank bereitgestellt werden.
Die Aufgabe wird gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung durch die Weiterbildung des
eingangs beschriebenen Brennstoffzellensystems gelöst, das erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Filterelement mit der Ableitung für das
Oxidationsmittel und/oder der Ableitung für den Brennstoff verbunden ist.
Durch das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem kann zunächst das Filterelement
auf einfache und kostengünstige Weise regeneriert werden. Dazu wird der Abgasstrom
des Oxidationsmittels (Kathodengas) und/oder des Brennstoffs (Anodengas) durch das
Filterelement hindurchgeleitet. Die Regenerierung des Filterelements erfolgt dadurch,
daß der durchgeleitete Abgasstrom die Kohlenwasserstoffmoleküle mitreißt. Diese
können dann nach dem Austritt aus dem Filterelement beispielsweise in einer weiter
unten näher beschriebenen Vorrichtung verbrannt werden.
Durch die Verwendung des Abgasstroms aus der Brennstoffzelle, der in der Regel
beim Verlassen der Brennstoffzelle noch unter Überdruck steht, zum Regenerieren des
Filterelements kann auf eine eigene Pumpe hierfür verzichtet werden. Bei
herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor erfolgt die Regeneration des
Filterelements durch Unterdruck in einem Saugrohr. Bei Fahrzeugen mit
Brennstoffzellen gibt es einen solchen Unterdruck nicht mehr.
Als Filterelement kann vorteilhaft ein Aktivkohlefilter verwendet werden. Je nach Bedarf
und Anwendungsfall sind jedoch auch andere Filtertypen denkbar, so daß die
Erfindung nicht auf Aktivkohlefilter beschränkt ist.
Das Filterelement kann mit der Ableitung für das Oxidationsmittel oder, mit der
Ableitung für den Brennstoff oder auch mit beiden Ableitungen verbunden sein.
Allerdings muß gewährleistet werden, daß der Abgasstrom die im Filterelement
befindlichen Kohlenwasserstoffe mitreißen kann. In vorteilhafter Ausgestaltung ist das
Filterelement deshalb mit der Ableitung für das Oxidationsmittel verbunden,
insbesondere dann, wenn als Oxidationsmittel Sauerstoff verwendet wird, der immer in
ausreichender Menge vorhanden ist.
Als Kraftstoff für die Brennstoffzellen, aus dem in nachfolgenden Prozessen
Wasserstoff hergestellt wird, kann beispielsweise, jedoch nicht ausschließlich,
Methanol, Benzin, Methan, Erdgas, Kohlegas, Biogas oder dergleichen verwendet
werden. Als geeignetes Oxidationsmittel kann beispielsweise in Luft befindlicher
Sauerstoff verwendet werden.
Bevorzugte Ausgestaltungsformen des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Vorteilhaft kann das Filterelement über eine Verbindungsleitung mit einer Anordnung
zum Aufbereiten/Erzeugen von Brennstoff für die Brennstoffzelle aus dem im.
Kraftstofftank befindlichen Kraftstoff verbunden sein. Auf diese Weise kann der
Abgasstrom aus der Brennstoffzelle, nachdem er das Filterelement durchströmt und
die Kohlenwasserstoffe gebunden hat, bei der Herstellung des Brennstoffs -
beispielsweise Wasserstoff weiter verwendet werden.
Vorteilhaft ist das Filterelement über eine Verbindungsleitung mit einem Brenner
verbunden. In diesem Brenner, der beispielsweise als katalytischer Brenner
ausgebildet sein kann, wird der Abgasstrom aus der Brennstoffzelle, der nach
Verlassen des Filterelements auch Kohlenwasserstoffe enthält, verbrannt. Die dabei
entstehende Abwärme kann bei der Erzeugung/Aufbereitung des Brennstoffs, etwa
zum Verdampfen des Kraftstoffs in einer Vorrichtung zur Gasaufbereitung, eingesetzt
werden.
Somit hat die Weiterleitung des kohlenwasserstoffhaltigen Abgasstroms den
zusätzlichen Vorteil, daß die schädlichen Kohlenwasserstoffe verbrannt werden und
daß die entstehende Abwärme nicht verloren geht, sondern genutzt werden kann.
Weiterhin besteht keine direkte Verbindung zwischen dem Filterelement und der
Atmosphäre, so daß ein ungewolltes Austragen von Kohlenwasserstoffen in die
Atmosphäre im Betrieb des Fahrzeugs verhindert wird.
In weiterer Ausgestaltung kann in der Verbindungsleitung zwischen Filterelement und
dem Brenner ein Ventil, insbesondere ein Absperrventil, vorgesehen sein. Ein solches
Absperrventil ist dann von Vorteil, wenn eine Leckdiagnose im Kraftstofftank
durchgeführt wird. In diesem Fall muß das Absperrventil geschlossen sein. Auf die
Funktionsweise einer solchen Leckdiagnose wird weiter unten näher eingegangen.
Vorteilhaft kann der Kraftstofftank über eine Leitung mit dem Filterelement verbunden
sein, wobei in der Leitung ein Ventil, insbesondere ein als Überdruckventil
ausgebildetes Tankschutzventil, vorgesehen ist. Über das Tankschutzventil wird
verhindert, daß im Kraftstofftank ein zu großer Überdruck entsteht.
Vorzugsweise ist in der mit dem Filterelement verbundenen Ableitung für den
Brennstoff und/oder das Oxidationsmittel ein Ventil, insbesondere ein
Rückschlagventil, vorgesehen. Das Rückschlagventil schützt die Brennstoffzelle davor,
daß Kohlenwasserstoffe aus dem Filterelement in die Brennstoffzelle gelangen und
diese beschädigen (vergiften) können.
In weiterer Ausgestaltung kann in der mit dem Filterelement verbundenen Ableitung für
das Oxidationsmittel und/oder den Brennstoff ein Druckminderer vorgesehen sein.
Wird das Brennstoffzellensystem mit Hochdruck betrieben, wird über den
Druckminderer der in der Ableitung herrschende Druck vermindert. Ein Überschuß des
Abgasstroms kann in diesem Fall beispielsweise über eine entsprechende Leitung der
Anordnung zur Erzeugung/Aufbereitung von Brennstoff, insbesondere dem Brenner,
zugeführt werden. Vorteilhaft ist der Druckminderer verschließbar, beispielsweise
elektrisch verschließbar, ausgebildet. Insbesondere, wenn eine weiter unten näher
beschriebene Leckdiagnose im Kraftstofftank durchgeführt werden soll, muß der
Druckminderer verschlossen werden können.
Vorteilhaft kann die Ableitung für den Brennstoff und/oder die Ableitung für das
Oxidationsmittel mit der Anordnung zum Erzeugen/Aufbereiten von Brennstoff,
insbesondere mit dem Brenner, verbunden sein.
In weiterer Ausgestaltung ist im Kraftstofftank wenigstens ein Drucksensor vorgesehen.
Über den Drucksensor kann beispielsweise bei der Leckdiagnose im Kraftstofftank ein
in diesem stattfindender Druckabfall gemessen werden.
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Regenerieren
eines Filterelements, insbesondere eines Aktivkohlefilters, bereitgestellt, wobei das
Filterelement in einem wie vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen
Brennstoffzellensystem vorgesehen ist und wobei das Filterelement mit einem
Kraftstofftank leitungsmäßig verbunden ist. Das Verfahren ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß der Abgasstrom des Oxidationsmittels und/oder des
Brennstoffs aus der Brennstoffzelle in das Filterelement eingeleitet wird.
Dadurch wird eine einfache und kostengünstige Möglichkeit geschaffen, das
Filterelement mit den oben beschriebenen Vorteilen zu regenerieren. Zu den Vorteilen,
Wirkungen, Effekten und der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
auf die vorstehenden Ausführungen zum erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystem
vollinhaltlich Bezug genommen und hiermit verwiesen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Vorzugsweise kann der durch das Filterelement hindurchgeleitete Abgasstrom des
Oxidationsmittels und/oder des Brennstoffs anschließend in eine Vorrichtung zum
Erzeugen/Aufbereiten von Brennstoff, insbesondere in einen Brenner, eingeleitet
werden. Auf diese Weise wird der Abgasstrom zum Regenerieren des Filterelements
zunächst durch dieses hindurchgeleitet und anschließend zusammen mit den
desorbierten Kohlenwasserstoffen aus dem Filterelement beispielsweise im Brenner
verbrannt. Die schädlichen Kohlenwasserstoffe werden unter Nutzung der
entstehenden Abwärme verbrannt. Eine Freisetzung der Kohlenwasserstoffe aus dem
Filterelement in die Umgebung wird verhindert.
In weiterer Ausgestaltung kann der Druck des in das Filterelement eingeleiteten
Abgasstroms bei Bedarf über einen Druckminderer gezielt eingestellt werden, was zu
den weiter oben beschriebenen Vorteilen führt.
Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Durchführen einer Leckdiagnose in einem Kraftstofftank eines wie vorstehend
beschriebenen erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems bereitgestellt, wobei der
Kraftstofftank mit einem Filterelement verbunden ist. Das Verfahren ist
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß ein in der mit dem Filterelement
leitungsmäßig verbundenen Ableitung für das Oxidationsmittel und/oder den Brennstoff
aus der Brennstoffzelle eingebauter Druckminderer geschlossen wird, daß der
Kraftstofftank mit einem bestimmten Überdruck beaufschlagt wird und daß der
Druckabfall im Kraftstofftank über einen Drucksensor gemessen wird.
Der Grundgedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß zum Prüfen
der Dichtheit des Kraftstofftanks dieser mit einem bestimmten Druck beaufschlagt wird.
Da der Druckminderer geschlossen ist, kann der Druck bei ordnungsgemäßem
Zustand des Kraftstofftanks nicht entweichen. Ein Druckabfall im Kraftstofftank kann
demnach nur bei Vorhandensein eines Lecks auftreten. Der mögliche Druckabfall wird
über den Drucksensor im Kraftstofftank gemessen. Vorteilhaft wird die Leckdiagnose
während der Warmlaufphase des Brennstoffzellensystems durchgeführt.
Zu den Vorteilen, Wirkungen, Effekten und der Funktionsweise des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird ebenfalls auf die vorstehenden Ausführungen
zum erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystem und zum Verfahren zum
Regenerieren des Filterelements vollinhaltlich Bezug genommen und hiermit
verwiesen.
Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Vorteilhaft kann, wenn das Filterelement über eine Verbindungsleitung mit einer
Anordnung zum Aufbereiten/Erzeugen von Brennstoff, insbesondere einem Brenner,
verbunden ist, ein in der Verbindungsleitung eingebautesVentil, insbesondere ein
Absperrventil, ebenfalls geschlossen werden. Damit kann der im Kraftstofftank
aufgebaute Druck nicht über das Filterelement entweichen.
In weiterer Ausgestaltung kann das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem zum
Betreiben eines Fahrzeugs, insbesondere für den elektrischen Fahrantrieb verwendet
werden. Ebenso können die erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt für ein
Brennstoffzellensystem zum Betreiben eines solchen Fahrzeugs verwendet werden.
Die Brennstoffzellentechnologie im Fahrzeugsektor stellt das bevorzugte Einsatzgebiet
der Erfindung dar. Dennoch sind auch andere Einsatzmöglichkeiten denkbar. Zu
nennen sind hier beispielsweise Brennstoffzellensysteme für mobile Geräte bis hin zu
Kraftwerksanlagen, bei denen der Wasserstoff aus Methanol, Benzin oder dergleichen
hergestellt wird. Auch eignet sich die Brennstoffzellentechnik für die dezentrale
Energieversorgung von Häusern, Industrieanlagen oder dergleichen.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf besondere Brennstoffzellentypen beschränkt, so
daß die Erfindung in Verbindung mit allen Brennstoffzellentypen verwendet werden
kann. Derartige Brennstoffzellen sind beispielsweise alkalische Brennstoffzehen (AFC),
Brennstoffzellen mit Polymermembran (PEMFC oder DMFC =
Direktmethanolbrennstoffzelle), phosphorsaure Brennstoffzellen (PAFC),
Schmelzkarbonat-Brennstoffzellen (MCFC), Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC), oder
dergleichen. Die verschiedenen Brennstoffzellentypen arbeiten auf unterschiedlichen
Niveaus von Druck und Temperatur.
In besonders bevorzugter Weise kann die vorliegende Erfindung jedoch in Verbindung
mit Brennstoffzellen mit Polymermembranen (PEM oder DMFC) verwendet werden.
Diese Brennstoffzellen haben einen hohen elektrischen Wirkungsgrad, verursachen
nur minimale Emissionen, weisen ein optimales Teillastverhalten auf und sind im
wesentlichen frei von mechanischem Verschleiß.
Die Erfindung wird nun auf exemplarische Weise anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Es zeigt die einzige
Figur in schematischer Ansicht ein Brennstoffzellensystem gemäß der vorliegenden
Erfindung.
In der Figur ist ein Brennstoffzellensystem 10 dargestellt, das zum Betreiben eines
Fahrzeugs eingesetzt wird. Das Brennstoffzellensystem weist eine Brennstoffzelle 11
auf, die üblicherweise aus einer Vielzahl von Brennstoffzellen-Elementen besteht und
ein Kathodenteil und ein Anodenteil aufweist. Das Kathodenteil und das Anodenteil
sind durch eine Membran voneinander getrennt. In dem Anodenteil finden die für die
Erzeugung der elektrischen Energie erforderlichen Reduktionsprozesse statt, während
im Kathodenteil die entsprechenden Oxidationsprozesse stattfinden.
Das Anodenteil wird über eine Zuleitung 12 mit einem Brennstoff, hier Wasserstoff,
gespeist. Das Kathodenteil wird über eine Zuleitung 14 mit einem Oxidationsmittel, hier
Sauerstoff, gespeist. Nach Durchlaufen der Brennstoffzelle 11 werden der Brennstoff
und das Oxidationsmittel (einschließlich der gebildeten Reaktionsprodukte) über
entsprechende Brennstoffzellen-Ableitungen 13, 15 aus der Brennstoffzelle 11
abgeleitet.
Das Brennstoffzellensystem 10 weist weiterhin einen Kraftstofftank 20 auf, in dem als
Kraftstoff Benzin oder Methanol gespeichert ist. Die Kohlenwasserstoffe des Kraftstoffs
werden in einer nicht dargestellten Anordnung zum Erzeugen/Aufbereiten von
Brennstoff für die Brennstoffzelle in ein wasserstoffreiches Gas umgewandelt.
Da beim Betanken und Be-/Entlüften des Kraftstofftanks 20 Kohlenwasserstoffe aus
dem Kraftstofftank entweichen, ist ein Filterelement 30, im vorliegenden Fall ein
Aktivkohlefilter, vorgesehen, das über eine Leitung 21 mit dem Kraftstofftank 20
verbunden ist. Im Filterelement 30 werden die freigesetzten Kohlenwasserstoffe
gebunden, so daß sie nicht in die Umgebung gelangen.
Um zu verhindern, daß im Kraftstofftank 20 ein zu großer Überdruck entsteht, ist in der
Leitung 21 ein Tankschutzventil 23 (Überdruckventil) vorgesehen, das bei zu großem
Druck im Filterelement 30 schließen kann. Zur Messung des Drucks im Kraftstofftank
20 ist ein Drucksensor 22 vorgesehen.
Das Filterelement 30 ist über die Ableitung 15 für das Oxidationsmittel
(Kathodenabgas) weiterhin mit der Brennstoffzelle 11 verbunden. Um zu verhindern,
daß Kohlenwasserstoffe aus dem Filterelement 30 in die Brennstoffzelle 11 eindringen
können, ist in der Ableitung 15 ein entsprechendes Rückschlagventil 16 vorgesehen.
Darüber hinaus weist die Ableitung 15 einen Druckminderer 17 auf, der den
Abgasstrom der Brennstoffzelle 11, wenn das Brennstoffzellensystem 10 mit
Hochdruck betrieben wird, auf einen für das Filterelement 30 geeigneten Druck
vermindert. Ein dabei vorhandener Überschuß an Abgas kann über eine Leitung 18
einem Brenner 40, beispielsweise einem katalytischen Brenner einer Anordnung zum
Erzeugen/Aufbereiten von Brennstoff zugeführt werden.
Ebenso ist die Ableitung 13 für den Brennstoff (Anodenabgas) mit dem Brenner 40
verbunden. Der Brenner 40 wiederum ist über eine Leitung 41 mit einer nicht
dargestellten Vorrichtung zur Gasaufbereitung verbunden. In der Gasaufbereitung wird
dann der Wasserstoff produziert, der als Brennstoff der Brennstoffzelle 11
anschließend über die Zuleitung 12 zugeführt wird.
Das Filterelement ist über eine Verbindungsleitung 31, in der ein Absperrventil 32
vorgesehen ist, mit dem Brenner 40 verbunden.
Nachfolgend wird nun die Funktionsweise des Verfahrens zum Regenerieren des
Filterelements 30 beschrieben.
Das als Aktivkohlefilter ausgebildete Filterelement 30 nimmt die während der
Betankung und Entlüftung des Kraftstofftanks 20 freigesetzten Kohlenwasserstoffe
durch Adsorption auf. Um das Filterelement 30 zu regenerieren, wird der Abgasstrom
des Oxidationsmittels aus der Brennstoffzelle über die Ableitung 15 in das
Filterelement 30 geleitet, wo der Abgasstrom die adsobierten Kohlenwasserstoffe
freisetzt und mitreißt. Die über der Umgebungstemperatur liegende Temperatur des
Abgasstroms aus der Brennstoffzelle ist für die Desorption des Filterelements 30
förderlich. Der Abgasstrom wird durch das Filterelement 30 hindurchgeleitet und
anschließend dem Brenner 40 zugeführt. Hier werden die Kohlenwasserstoffe und der
Abgasstrom katalytisch verbrannt. Die dabei entstehende Abwärme wird der
Gasaufbereitung über die Leitung 41 zugeführt. Durch diese Art des Regenerierens
werden die schädlichen Kohlenwasserstoffe verbrannt, bevor sie in die Atmosphäre
austreten können. Durch die entsprechende Ausgestaltung des
Brennstoffzellensystems 10 wird verhindert, daß Kohlenwasserstoffe aus dem
Filterelement 30 in die Umgebung gelangen. Da der Abgasstrom der Brennstoffzelle 11
in der Regel unter Überdruck in das Filterelement 30 eingeleitet wird, kann eine
gesonderte Pumpe zum Transportieren des Abgasstroms entfallen.
Der im Kraftstofftank 20 gespeicherte Kraftstoff steht in der Regel unter Überdruck.
Darum ist es sinnvoll, in regelmäßigen Abständen eine Leckdiagnose für den
Kraftstofftank 20 durchzuführen. Eine solche Leckdiagnose wird vorteilhaft in der
Warmlaufphase des Brennstoffzellensystems 10 durchgeführt.
Dazu wird im Kraftstofftank 20 zunächst ein bestimmter Druck aufgebaut. Vorteilhaft
wird der Kraftstofftank 20 mit einem Druck beaufschlagt, der niedriger als der
Schließdruck des Tankschutzventils 23 ist. Um zu verhindern, daß der Druck aus dem
Kraftstofftank 20 über die Leitung 21 und das Filterelement 30 entweichen kann, wird
das Absperrventil 32 in der Verbindungsleitung 31 geschlossen. Gleichzeitig wird auch
der Druckminderer 17 in der Ableitung 15 geschlossen.
Der im Kraftstoffbehälter 20 eingestellte Druck könnte in einem solchen Fall nur über
ein entsprechendes Leck entweichen. Die Messung eines möglichen Druckabfalls im
Kraftstofftank 20 erfolgt über den Drucksensor 22.
10
Brennstoffzellensystem
11
Brennstoffzelle
12
Zuleitung Brennstoff
13
Ableitung Brennstoff
14
Zuleitung Oxidationsmittel
15
Ableitung Oxidationsmittel
16
Rückschlagventil
17
Druckminderer
18
Leitung
20
Kraftstofftank
21
Leitung
22
Drucksensor
23
Tankschutzventil
30
Filterelement
31
Verbindungsleitung
32
Absperrventil
40
Brenner
41
Zuleitung zur Gasaufbereitung
Claims (16)
1. Brennstoffzellensystem, mit einer Brennstoffzelle (11), die eine Zuleitung (12)
und eine Ableitung (13) für einen Brennstoff, sowie eine Zuleitung (14) und eine
Ableitung (15) für ein Oxidationsmittel aufweist, und mit einem Kraftstofftank
(20) für einen aus Kohlenwasserstoffen bestehenden Kraftstoff, der mit einem
Filterelement (30) zur Verhinderung der Freisetzung von Kohlenwasserstoffen,
insbesondere einem Aktivkohlefilter, verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filterelement (30) mit der Ableitung (15) für das Oxidationsmittel
(Kathodenabgas) und/oder der Ableitung (13) für den Brennstoff (Anodenabgas)
verbunden ist.
2. Brennstoffzellensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Filterelement (30) über eine Verbindungsleitung (31) mit einer
Anordnung zum Aufbereiten/Erzeugen von Brennstoff für die Brennstoffzelle
(11) aus dem im Kraftstofftank (20) befindlichen Kraftstoff verbunden ist.
3. Brennstoffzellensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Filterelement (30) über eine Verbindungsleitung (31) mit einem Brenner
(40) verbunden ist.
4. Brennstoffzellensystem nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Verbindungsleitung (31) ein Ventil, insbesondere ein Absperrventil
(32), vorgesehen ist.
5. Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstofftank (20) über eine Leitung (21) mit dem Filterelement (30)
verbunden ist und daß in der Leitung (21) ein Absperrventil, insbesondere ein
als Überdruckventil ausgebildetes Tankschutzventil (23), vorgesehen ist.
6. Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der mit dem Filterelement (30) verbundenen Ableitung (15, 13) für das
Oxidationsmittel und/oder den Brennstoff ein Ventil, insbesondere ein
Rückschlagventil (16), vorgesehen ist.
7. Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der mit dem Filterelement (30) verbundenen Ableitung (15, 13) für das
Oxidationsmittel und/oder den Brennstoff ein Druckminderer (17) vorgesehen
ist.
8. Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ableitung (13) für den Brennstoff und/oder die Ableitung (15) für das
Oxidationsmittel mit der Anordnung zum Erzeugen/Aufbereiten von Brennstoff,
insbesondere mit dem Brenner (40) dieser Anordnung verbunden ist.
9. Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kraftstofftank (20) wenigstens ein Drucksensor (22) vorgesehen ist.
10. Verfahren zum Regenerieren eines Filterelements, insbesondere eines
Aktivkohlefilters, das in einem Brennstoffzellensystem nach einem der
Ansprüche 1 bis 9 vorgesehen ist, wobei das Filterelement mit einem
Kraftstofftank verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Abgasstrom des
Oxidationsmittels und/oder des Brennstoffs aus der Brennstoffzelle durch das
Filterelement hindurchgeleitet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der durch das Filterelement hindurchgeleitete Abgasstrom des
Oxidationsmittels und/oder des Brennstoffs anschließend in eine Vorrichtung
zum Erzeugen/Aufbereiten von Brennstoff, insbesondere in einen Brenner
dieser Vorrichtung eingeleitet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck des in das Filterelement eingeleiteten Abgasstroms über einen
Druckminderer eingestellt wird.
13. Verfahren zum Durchführen einer Leckdiagnose in einem Kraftstofftank eines
Brennstoffzellensystems nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der
Kraftstofftank leitungsmäßig mit einem Filterelement verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein in der mit dem Filterelement verbundenen Ableitung für das
Oxidationsmittel und/oder den Brennstoff eingebauter Druckminderer
geschlossen wird, daß der Kraftstofftank mit einem bestimmten Überdruck
beaufschlagt wird und daß der Druckabfall im Kraftstofftank über einen
Drucksensor gemessen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß, wenn das Filterelement über eine Verbindungsleitung mit einer Anordnung
zum Aufbereiten/Erzeugen von Brennstoff für die Brennstoffzelle, insbesondere
einem Brenner dieser Anordnung verbunden ist, ein in der Verbindungsleitung
vorgesehenes Absperrventil ebenfalls geschlossen wird.
15. Verwendung eines Brennstoffzellensystems nach einem der Ansprüche 1 bis 9
zum Betreiben eines Fahrzeugs, insbesondere eines Fahrzeugs mit
elektrischem Fahrantrieb.
16. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 10 bis 12 und/oder
eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 13 oder 14 für ein
Brennstoffzellensystem zum Betreiben eines Fahrzeugs, insbesondere eines
Fahrzeugs mit elektrischem Fahrantrieb.
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