DE4227131C2 - Nachkonditionieren von Klärschlamm - Google Patents
Nachkonditionieren von KlärschlammInfo
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- C05F7/00—Fertilisers from waste water, sewage sludge, sea slime, ooze or similar masses
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05D—INORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
- C05D3/00—Calcareous fertilisers
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02A—TECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
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Description
Die Erfindung betrifft das Nachkonditionieren von
Klärschlamm aus Siebbandpressen
und Zentrifugen.
Der Trockensubstanzgehalt von Klärschlamm aus
Siebbandpressen oder Zentrifugen liegt etwa zwischen
18 und 25%. Für eine Zwischenlagerung bei der landwirtschaftlichen
Verwendung oder zur Deponierung
reicht der Trockensubstanzgehalt nicht aus, so daß dieser
Klärschlamm nachkonditioniert werden muß, bis eine
ausreichende Scherfestigkeit von mindestens ca. 35%
an Trockensubstanzgehalt erzielt ist.
Um eine derartige Trockensubstanzerhöhung zu erreichen,
wird in der Praxis Branntkalk zugesetzt. Dieser
Branntkalk setzt sich chemisch unter Wasseraufnahme
um und wirkt hygienisierend, wobei der pH-Wert auf
mindestens 12,5 angehoben wird. Durch Verwendung
von Branntkalk wird auch die Krümelfähigkeit des Klärschlammes
verbessert, und es wird eine bessere Querverteilung
bei landwirtschaftlicher Ausbringung erzielt.
Die Nachkonditionierung mit Branntkalk hat jedoch
den entscheidenden Nachteil, daß die Temperatur und
der pH-Wert stark ansteigen, und daß eine erhebliche
Menge an Ammoniak freigesetzt wird. Im Vergleich
zum Naßschlamm sind auch im abgepreßten Klärschlamm
noch große Mengen an Ammoniumstickstoff
enthalten, wodurch die Arbeitsbedingungen an der
Kläranlage extrem ungünstig werden und zudem hohe
Ammoniakmengen an die Atmosphäre entweichen können.
Aus der DE-PS 32 05 717 ist ein Verfahren zum Fixieren von in Klärschlämmen enthal
tenen Schadstoffen, insbesondere Schwermetallen bekannt, die an zugegebene glim
merartige Tonmineralien bzw. Tonmineralgemische durch Vermischung angelagert
werden. Dem Gemisch wird Sand und Kies zugemischt, so daß das Gesamtgemisch aus
etwa 20 Volumenprozent Tonmineralien bzw. Tonmineralgemischen, etwa 30 Volu
menprozent Klärschlamm und etwa 50 Volumenprozent Sand und Kies besteht. Damit
wird eine weitgehende Fixierung der Schadstoffe erreicht, so daß die behandelten
Schlämme gefahrlos auf land- oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen aufgebracht
werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und ein
Produkt zu schaffen, das zum Nachkonditionieren von
Klärschlamm geeignet ist, und das sehr geringe Mengen
an Ammoniak freisetzt, das beim Zumischen zu geringen
Temperaturerhöhungen führt, und das umweltverträglich
und gut lagerfähig ist.
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zum Nachkonditionieren
von Klärschlamm vorgeschlagen, bei
dem Tonmaterial und Kalk im Verhältnis von etwa
1/3 : 2/3 bis 1/2 : 1/2 miteinander gemischt werden und
das Gemisch dem Klärschlamm nach Verlassen der
Siebbandpresse oder Zentrifuge zugeführt wird. Das Vermischen erfolgt
bei feinst aufgemahlenen und lose gemischten Zusatzstoffen.
Als Tonmaterial werden vorzugsweise Dreischicht-
Tonminerale, insbesondere Ornatenton verwendet, die
eine hohe Plastizität besitzen und quellfähig sind sowie
zur Verbesserung der Nährstoff- und Wasserspeicherfähigkeit
beitragen. Die verwendeten Dreischichttonmineralien
binden dabei den Ammoniumstickstoff weitestgehend
und halten die gasförmigen Verluste extrem gering.
Die Ammoniakkonzentration der Luft kann mit
der Erfindung trotz der Anhebung des pH-Wertes auf
12,5 oder höher etwa nach 24 Stunden auf ein Minimum
gesenkt werden.
Der verwendete Kalk wird vorzugsweise als Gemisch
von kohlensaurem Kalk und Branntkalk zu etwa gleichen
Teilen verwendet. Durch den Anteil an Branntkalk
wird eine ausreichende Krümelfähigkeit des Klärschlammes
beibehalten, während durch die Reduzierung
der Branntkalkmenge die Nachteile der starken
Temperaturerhöhung weitestgehend ausgeschaltet
werden, wobei durch Änderung des Mischungsverhältnisses
zwischen Branntkalk und kohlensaurem Kalk in
begrenztem Umfang den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten
bzw. speziellen Umständen Rechnung getragen
werden kann.
Mit der erfindungsgemäßen Methode wird somit erreicht,
daß am Ort der Kläranlage eine wesentlich geringere
Ammoniakbelastung der dort Beschäftigten erzielt
wird, daß aufgrund des geringeren Ammoniakgehalts
die Korrosion der hochwertigen technischen Anlagen
entscheidend reduziert, insgesamt mit geringeren Kosten
bei der Nachkonditionierung gerechnet, und die
Umweltbelastung durch die Nachkonditionierung wesentlich
niedriger gehalten werden kann.
Ein weiterer Vorteil, der sich mit der Erfindung erzielen
läßt, ist, daß der in dieser Weise nachkonditionierte
Klärschlamm in seiner Qualität als Bodenverbesserer
durch den hohen Anteil an wertvollen Dreischicht-Tonmineralien,
z. B. Ornatenton, entscheidend verbessert
wird, so daß der in der Kläranlage anfallende Klärschlamm
nicht nur auf den Feldern beseitigt wird, sondern
als Düngemittel verwendet werden kann.
Claims (9)
1. Verfahren zum Nachkonditionieren von Klärschlamm, der aus Siebbandpressen und
Zentrifugen gewonnen wird und bei dem Kalk zugesetzt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß Tonmaterial und Kalk im Verhältnis von etwa 1/3 : 2/3 bis 1/2 : 1/2
miteinander gemischt werden und das Gemisch dem Klärschlamm nach Verlassen
der Siebbandpresse oder Zentrifuge zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Tonmaterial Ornaten
ton verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kalk ein Ge
misch von kohlensaurem Kalk und Branntkalk verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis
von kohlensaurem Kalk und Branntkalk etwa 1 : 1 beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Tonmaterial, kohlensau
rer Kalk und Branntkalk in etwa gleichem Verhältnis von 1/3 : 1/3 : 1/3 gemischt
werden.
6. Zum Nachkonditionieren von aus Siebbandpressen und Zentrifugen gewonnenem
Klärschlamm verwendbares Produkt, dem Kalk zugesetzt ist, dadurch gekennzeich
net, daß das Produkt aus Tonmaterial und Kalk im Verhältnis von etwa 1/3 : 2/3 bis
1/2 : 1/2 besteht.
7. Produkt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Kalk etwa
aus gleichen Teilen von kohlensaurem Kalk und Branntkalk besteht.
8. Produkt nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß Tonmaterial, koh
lensaurer Kalk und Branntkalk in etwa gleichen Anteilen von 1/3 : 1/3 : 1/3 enthalten
sind.
9. Produkt nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Tonmaterial
ein Dreischicht-Tonmineral ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4227131A DE4227131C2 (de) | 1992-08-17 | 1992-08-17 | Nachkonditionieren von Klärschlamm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4227131A DE4227131C2 (de) | 1992-08-17 | 1992-08-17 | Nachkonditionieren von Klärschlamm |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4227131A1 DE4227131A1 (de) | 1994-02-24 |
DE4227131C2 true DE4227131C2 (de) | 1996-07-04 |
Family
ID=6465689
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4227131A Expired - Fee Related DE4227131C2 (de) | 1992-08-17 | 1992-08-17 | Nachkonditionieren von Klärschlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4227131C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2981061B1 (fr) * | 2011-10-06 | 2015-01-30 | Marc Gombart | Procede de traitement des boues et boues purifiees obtenues selon ce procede |
PL414101A1 (pl) * | 2015-09-23 | 2017-03-27 | Wikana Bioenergia Spółka Z Ograniczoną Odpowiedzialnością | Sposób wytwarzania nawozu organiczno-mineralnego z odpadów pofermentacyjnych |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3205717A1 (de) * | 1982-02-18 | 1983-09-01 | Baustoff-Prüf-Gesellschaft Bonn Hersel GmbH & Co KG, 5303 Bornheim | Verfahren zum fixieren von schadstoffen, insbesondere von schwermetallen, in klaerschlaemmen |
-
1992
- 1992-08-17 DE DE4227131A patent/DE4227131C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4227131A1 (de) | 1994-02-24 |
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