DE4227131C2 - Nachkonditionieren von Klärschlamm - Google Patents

Nachkonditionieren von Klärschlamm

Info

Publication number
DE4227131C2
DE4227131C2 DE4227131A DE4227131A DE4227131C2 DE 4227131 C2 DE4227131 C2 DE 4227131C2 DE 4227131 A DE4227131 A DE 4227131A DE 4227131 A DE4227131 A DE 4227131A DE 4227131 C2 DE4227131 C2 DE 4227131C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lime
quicklime
sewage sludge
clay material
product
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE4227131A
Other languages
English (en)
Other versions
DE4227131A1 (de
Inventor
Emil Deutsch
Ulrich Bayer
Herbert Molitor
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BAYERISCHE DUENGEKALK GES MBH
Original Assignee
BAYERISCHE DUENGEKALK GES MBH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BAYERISCHE DUENGEKALK GES MBH filed Critical BAYERISCHE DUENGEKALK GES MBH
Priority to DE4227131A priority Critical patent/DE4227131C2/de
Publication of DE4227131A1 publication Critical patent/DE4227131A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4227131C2 publication Critical patent/DE4227131C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F7/00Fertilisers from waste water, sewage sludge, sea slime, ooze or similar masses
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D3/00Calcareous fertilisers
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02ATECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
    • Y02A40/00Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production
    • Y02A40/10Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production in agriculture
    • Y02A40/20Fertilizers of biological origin, e.g. guano or fertilizers made from animal corpses

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft das Nachkonditionieren von Klärschlamm aus Siebbandpressen und Zentrifugen.
Der Trockensubstanzgehalt von Klärschlamm aus Siebbandpressen oder Zentrifugen liegt etwa zwischen 18 und 25%. Für eine Zwischenlagerung bei der landwirtschaftlichen Verwendung oder zur Deponierung reicht der Trockensubstanzgehalt nicht aus, so daß dieser Klärschlamm nachkonditioniert werden muß, bis eine ausreichende Scherfestigkeit von mindestens ca. 35% an Trockensubstanzgehalt erzielt ist.
Um eine derartige Trockensubstanzerhöhung zu erreichen, wird in der Praxis Branntkalk zugesetzt. Dieser Branntkalk setzt sich chemisch unter Wasseraufnahme um und wirkt hygienisierend, wobei der pH-Wert auf mindestens 12,5 angehoben wird. Durch Verwendung von Branntkalk wird auch die Krümelfähigkeit des Klärschlammes verbessert, und es wird eine bessere Querverteilung bei landwirtschaftlicher Ausbringung erzielt. Die Nachkonditionierung mit Branntkalk hat jedoch den entscheidenden Nachteil, daß die Temperatur und der pH-Wert stark ansteigen, und daß eine erhebliche Menge an Ammoniak freigesetzt wird. Im Vergleich zum Naßschlamm sind auch im abgepreßten Klärschlamm noch große Mengen an Ammoniumstickstoff enthalten, wodurch die Arbeitsbedingungen an der Kläranlage extrem ungünstig werden und zudem hohe Ammoniakmengen an die Atmosphäre entweichen können.
Aus der DE-PS 32 05 717 ist ein Verfahren zum Fixieren von in Klärschlämmen enthal­ tenen Schadstoffen, insbesondere Schwermetallen bekannt, die an zugegebene glim­ merartige Tonmineralien bzw. Tonmineralgemische durch Vermischung angelagert werden. Dem Gemisch wird Sand und Kies zugemischt, so daß das Gesamtgemisch aus etwa 20 Volumenprozent Tonmineralien bzw. Tonmineralgemischen, etwa 30 Volu­ menprozent Klärschlamm und etwa 50 Volumenprozent Sand und Kies besteht. Damit wird eine weitgehende Fixierung der Schadstoffe erreicht, so daß die behandelten Schlämme gefahrlos auf land- oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen aufgebracht werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und ein Produkt zu schaffen, das zum Nachkonditionieren von Klärschlamm geeignet ist, und das sehr geringe Mengen an Ammoniak freisetzt, das beim Zumischen zu geringen Temperaturerhöhungen führt, und das umweltverträglich und gut lagerfähig ist.
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zum Nachkonditionieren von Klärschlamm vorgeschlagen, bei dem Tonmaterial und Kalk im Verhältnis von etwa 1/3 : 2/3 bis 1/2 : 1/2 miteinander gemischt werden und das Gemisch dem Klärschlamm nach Verlassen der Siebbandpresse oder Zentrifuge zugeführt wird. Das Vermischen erfolgt bei feinst aufgemahlenen und lose gemischten Zusatzstoffen.
Als Tonmaterial werden vorzugsweise Dreischicht- Tonminerale, insbesondere Ornatenton verwendet, die eine hohe Plastizität besitzen und quellfähig sind sowie zur Verbesserung der Nährstoff- und Wasserspeicherfähigkeit beitragen. Die verwendeten Dreischichttonmineralien binden dabei den Ammoniumstickstoff weitestgehend und halten die gasförmigen Verluste extrem gering. Die Ammoniakkonzentration der Luft kann mit der Erfindung trotz der Anhebung des pH-Wertes auf 12,5 oder höher etwa nach 24 Stunden auf ein Minimum gesenkt werden.
Der verwendete Kalk wird vorzugsweise als Gemisch von kohlensaurem Kalk und Branntkalk zu etwa gleichen Teilen verwendet. Durch den Anteil an Branntkalk wird eine ausreichende Krümelfähigkeit des Klärschlammes beibehalten, während durch die Reduzierung der Branntkalkmenge die Nachteile der starken Temperaturerhöhung weitestgehend ausgeschaltet werden, wobei durch Änderung des Mischungsverhältnisses zwischen Branntkalk und kohlensaurem Kalk in begrenztem Umfang den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten bzw. speziellen Umständen Rechnung getragen werden kann.
Mit der erfindungsgemäßen Methode wird somit erreicht, daß am Ort der Kläranlage eine wesentlich geringere Ammoniakbelastung der dort Beschäftigten erzielt wird, daß aufgrund des geringeren Ammoniakgehalts die Korrosion der hochwertigen technischen Anlagen entscheidend reduziert, insgesamt mit geringeren Kosten bei der Nachkonditionierung gerechnet, und die Umweltbelastung durch die Nachkonditionierung wesentlich niedriger gehalten werden kann.
Ein weiterer Vorteil, der sich mit der Erfindung erzielen läßt, ist, daß der in dieser Weise nachkonditionierte Klärschlamm in seiner Qualität als Bodenverbesserer durch den hohen Anteil an wertvollen Dreischicht-Tonmineralien, z. B. Ornatenton, entscheidend verbessert wird, so daß der in der Kläranlage anfallende Klärschlamm nicht nur auf den Feldern beseitigt wird, sondern als Düngemittel verwendet werden kann.

Claims (9)

1. Verfahren zum Nachkonditionieren von Klärschlamm, der aus Siebbandpressen und Zentrifugen gewonnen wird und bei dem Kalk zugesetzt wird, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Tonmaterial und Kalk im Verhältnis von etwa 1/3 : 2/3 bis 1/2 : 1/2 miteinander gemischt werden und das Gemisch dem Klärschlamm nach Verlassen der Siebbandpresse oder Zentrifuge zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Tonmaterial Ornaten­ ton verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kalk ein Ge­ misch von kohlensaurem Kalk und Branntkalk verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis von kohlensaurem Kalk und Branntkalk etwa 1 : 1 beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Tonmaterial, kohlensau­ rer Kalk und Branntkalk in etwa gleichem Verhältnis von 1/3 : 1/3 : 1/3 gemischt werden.
6. Zum Nachkonditionieren von aus Siebbandpressen und Zentrifugen gewonnenem Klärschlamm verwendbares Produkt, dem Kalk zugesetzt ist, dadurch gekennzeich­ net, daß das Produkt aus Tonmaterial und Kalk im Verhältnis von etwa 1/3 : 2/3 bis 1/2 : 1/2 besteht.
7. Produkt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Kalk etwa aus gleichen Teilen von kohlensaurem Kalk und Branntkalk besteht.
8. Produkt nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß Tonmaterial, koh­ lensaurer Kalk und Branntkalk in etwa gleichen Anteilen von 1/3 : 1/3 : 1/3 enthalten sind.
9. Produkt nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Tonmaterial ein Dreischicht-Tonmineral ist.
DE4227131A 1992-08-17 1992-08-17 Nachkonditionieren von Klärschlamm Expired - Fee Related DE4227131C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4227131A DE4227131C2 (de) 1992-08-17 1992-08-17 Nachkonditionieren von Klärschlamm

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4227131A DE4227131C2 (de) 1992-08-17 1992-08-17 Nachkonditionieren von Klärschlamm

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4227131A1 DE4227131A1 (de) 1994-02-24
DE4227131C2 true DE4227131C2 (de) 1996-07-04

Family

ID=6465689

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE4227131A Expired - Fee Related DE4227131C2 (de) 1992-08-17 1992-08-17 Nachkonditionieren von Klärschlamm

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4227131C2 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2981061B1 (fr) * 2011-10-06 2015-01-30 Marc Gombart Procede de traitement des boues et boues purifiees obtenues selon ce procede
PL414101A1 (pl) * 2015-09-23 2017-03-27 Wikana Bioenergia Spółka Z Ograniczoną Odpowiedzialnością Sposób wytwarzania nawozu organiczno-mineralnego z odpadów pofermentacyjnych

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3205717A1 (de) * 1982-02-18 1983-09-01 Baustoff-Prüf-Gesellschaft Bonn Hersel GmbH & Co KG, 5303 Bornheim Verfahren zum fixieren von schadstoffen, insbesondere von schwermetallen, in klaerschlaemmen

Also Published As

Publication number Publication date
DE4227131A1 (de) 1994-02-24

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH640489A5 (de) Verfahren zum entwaessern und hygienisieren von abwasserschlamm.
DE4344926C1 (de) Zusammensetzung zur Aufbereitung von Wasser und Sanierung von Böden und deren Verwendung
DE3409274C1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels mit einem Gehalt an ausgefaultem Klaerschlamm
DE3205717C2 (de)
EP0192954B1 (de) Mittel zur Melioration geschädigter, mängelbehafteter und/oder Schadstoffe enthaltender Böden und Massen
DE3513480C1 (de) Verfahren zur Herstellung eines grundwasserunschaedlichen Duengestoffes
DE4227131C2 (de) Nachkonditionieren von Klärschlamm
DE4004434C2 (de)
EP0476550A1 (de) Bodenzusatzmittelkugel zur Versorgung von Pflanzen mit Stickstoff und Verfahren zur Herstellung
DE10035432A1 (de) Kalk-Ton-Suspension
AT404135B (de) Verfahren zur herstellung von blumenerde
DE4211185A1 (de) Kultursubstrat mit Düngewert in körniger, rieselfähiger Form und Verfahren zu seiner Herstellung
DE102008048154A1 (de) Bodenartiger Wertstoff, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung des bodenartigen Wertstoffes
DE2033508A1 (de) Dungererde und Verfahren zu ihrer Herstellung
EP0652192B1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Mittels zum Düngen und Verbessern von Böden
EP0934906B1 (de) Verfahren zum Verändern der Konsistenz eines Schlamms
EP0321456B1 (de) Abbauverfahren für mineralölderivate in waschwasser und schlämmen
DE3738938A1 (de) Duengemittel
DE940707C (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln mit einem Gehalt an organischer Substanz
DE4437309C1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels aus Asbest oder asbesthaltigen Stoffen
DE908860C (de) Verfahren zur Behandlung stark staubender Duengemittel durch Einwirkung von Klaerschlamm
DD295149A5 (de) Verfahren zur gewinnung von festem, optimierbarem mehrnaehrstoffduenger auf der basis von rinderguelle
DE2210619A1 (de) Biologische nachflockung zur abwasserbehandlung
DE2647557C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus Frischschlamm
AT140573B (de) Verfahren zur Herstellung eines hydraulisch wirkenden Bindemittels in Pulverform (Mörtelbasis).

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee