DE4225785A1 - Verfahren zum spritzgiessen eines verzoegert freizusetzenden fluorids und eine danach geformte humandentale vorrichtung - Google Patents
Verfahren zum spritzgiessen eines verzoegert freizusetzenden fluorids und eine danach geformte humandentale vorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft orale Vorrichtungen,
einschließlich Vorrichtungen zur Korrektur des menschlichen
Gebisses, und spezieller ein Verfahren des Spritzgießens
von verzögert freizusetzendem Fluorid, Zinn oder anderen
vorbeugenden Chemikalien in eine Vorrichtung für das
menschliche oder tierische Gebiß, um einen Schutz durch
Fluoridierung und bakteriostatische Wirkung für die Zähne
und das stützende Gewebe zu bewirken, und indem eben diese
Chemikalien in Heißformkunststoff eingebracht werden, der
wiederum zum Vakuumformen von Vorrichtungen benutzt werden
kann, und indem Chemikalien in ein beliebiges weiches oder
hartes Kunststoff- oder Gummimaterial eingebracht werden,
das beim Herstellen von maßangefertigten Zahnpositionierern
und anderen Vorrichtungen verwendet wird, die durch Vakuum- und/oder
Heißformen, Spritzgießen oder andere Formverfahren
wie Drehtischformen und Blasformen hergestellt werden.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt einen Fluorid
ionenspiegel von 1,3 mg pro Tag auf der Grundlage von Fluo
ridaustausch über den internen Stoffwechsel. Fluoride wurden
bislang Zahnpasta, Zahnfüllmaterial und sogar pulverförmi
gem, selbsthärtendem Acrylmaterial für Zahnklammern beige
mischt. Andere Materialien wie Farbe und Aromastoffe wie
Pfefferminz und andere Geschmacksrichtungen sind beim
Spritzguß in kieferorthopädische Vorrichtungen eingearbei
tet worden.
Die vorliegende Erfindung sieht das Spritzgießen von Fluo
riden zu einer humandentalen Vorrichtung vor, indem ein
Quantum eines Form- oder Basismaterials vorgegeben wird und
mit dem Basismaterial durch Schütteln ein Quantum einer
Mischung, welche ein fluoridierendes Material und ein Hoch
temperaturlösungsmittel enthält, zur Bildung einer vorfluo
ridierten Mischung vermischt wird.
Die vorfluoridierte Mischung wird dann bei Erweichungstempe
raturen unterhalb der Hochtemperaturgrenze des Hochtempera
turlösungsmittels geschmolzen, so daß eine Schmelze gebildet
wird. Die Schmelze wird in eine vergleichsweise kalte Form
gespritzt, welche zur Bildung eines Formteils in Gestalt
einer humandentalen Vorrichtung ausgestaltet ist. Es ist
auch möglich, die dentale Vorrichtung aus Materialfolien zu
bilden, welche wiedererhitzt und über einem Modell der
Zähne geformt werden. Die dentale Vorrichtung kann auch
durch ein anderes Formverfahren gestaltet werden, wie z. B.
Drehtischformen oder Blasformen. Die Form wird dann hinrei
chend weit unter ihren Erweichungsbereich abgekühlt, so daß
die dentale Vorrichtung ihre Gestalt behält, wenn sie ausge
worfen wird.
Die inhärenten Probleme bei einem Verfahren, verzögert
freizusetzende Fluoride zu einer humandentalen Vorrichtung
aus Kunststoff zu formen, werden durch die Zugabe eines
Hochtemperaturlösungsmittels zu dem fluoridierenden Material
überwunden.
So ist z. B. ein inhärentes Problem des oben beschriebenen
Verfahrens, daß die Kombination von Feuchtigkeit, die in dem
Kunststoff oder auf dem Spritzgußgerät vorhanden ist, mit
dem fluoridierenden Material Flußsäure erzeugt. Flußsäure
ist die gefährlichste bekannte Säure. Weiterhin kann Fluß
säure die Schnecke und den Zylinder des Spritzgußgeräts
korrodieren. Durch das Vorvermischen des fluoridierenden
Materials mit einem Hochtemperaturlösungsmittel wird das
Fluorid gleichmäßiger über der dentalen Vorrichtung ver
teilt, wodurch Taschen mit konzentriertem Fluorid in oder
auf der Vorrichtung vermieden werden, das Flußsäure erzeugen
kann, wenn es mit Speichel vermischt wird, welche Gewebe
verätzen und Zähne verfärben kann. Durch das Vorvermischen
des fluoridierenden Materials mit einem Hochtemperaturlö
sungsmittel wird auch das Problem beseitigt, daß Fluoridpul
ver in der Schnecke des Spritzgußgeräts zurückgehalten wird,
das Taschen mit konzentriertem Fluorid bildet, welches Fluß
säure erzeugt, wenn es mit Feuchtigkeit vermischt wird.
Ein weiteres inhärentes Problem des Verfahrens ist die
Erzeugung von Flecken auf der geformten dentalen Vorrichtung
aus Kunststoff durch das fluoridierende Material, was sich
durch das Erhitzen des fluoridierenden Materials über seinen
Hochtemperaturgrenzwert ergibt. Dieses Problem wird durch
das Vorvermischen des fluoridierenden Materials mit einem
Hochtemperaturlösungsmittel beseitigt.
Da man ein fluoridiertes Material hat, wie ein verzögert
freizusetzendes Fluorid, das als Ergebnis von direktem
Spritzgießen in das Material oder von Absorption durch oder
der Bildung in Kunststoff, Gummi und dgl. einen Teil der
Vorrichtung bildet, wird das Fluorid in direkten Kontakt
mit den Zahnoberflächen gebracht, die am meisten eine Vor
beugung gegen Karies benötigen können. Das freigesetzte
Fluorid vermischt sich mit dem Speichel und bleibt in Kon
takt mit Zahnoberflächen und kann insbesondere in den Kon
taktbereich von benachbarten Zähnen geschafft werden, so
daß es von den Zahnbereichen absorbiert wird, die am häufig
sten kariös werden.
Obwohl eine solche orale Vorrichtung weit gestreute Ein
satzmöglichkeiten hat, wäre sie besonders vorteilhaft für
Kinder in entlegenen Gegenden von Ländern der Dritten Welt,
die die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gebau
te Vorrichtung benutzen, da diese Kinder oft nicht über
fluoridiertes Wasser oder einen anderen Weg verfügen, um
Schutz durch Fluoridierung in einem frühen Entwicklungsalter
zu erlangen.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer vorge
formten und/oder maßgefertigten humandentalen
Vorrichtung, welche nach dem Prinzip der vorlie
genden Erfindung gebaut ist;
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung der
Fig. 1;
Fig. 3 ist eine Ansicht längs der Linie III-III in Fig.
2, teilweise im Querschnitt und teilweise im
Aufriß, welche zusätzliche Einzelheiten der Kon
struktion der Vorrichtung zeigt;
Fig. 4 ist eine Teilansicht der Vorrichtung der Fig. 1
bis 3 im Querschnitt, zeigt aber, wie die Vor
richtung die Zähne eines Benutzers umgibt;
Fig. 5 ist eine ein wenig schematische Darstellung einer
Spritzgußeinheit mit einer Schubschnecke, die für
die Durchführung der Schritte der hier offenbarten
Erfindung benutzt werden kann.
Während das Prinzip der vorliegenden Erfindung für alle
humanoralen Vorrichtungen anwendbar ist, einschließlich
vor- und/oder maßgefertigte dentale Vorrichtungen, sei
klargestellt, daß der Ausdruck "orale Vorrichtungen" so
aufgefaßt wird, daß er Mittel zum Verhindern des Daumenlut
schens und Gegenstände wie Schnuller umfaßt. Die Erfindung
betrifft insbesondere dentale Vorrichtungen, die im Spritz
guß aus thermoplastischen Materialien und nicht aus pul
verförmigem, selbsthärtenden Acrylmaterial geformt werden.
Dementsprechend ist die in den Fig. 1 bis 4 dargestellte
dentale Vorrichtung eine durch Spritzguß oder Heißformen
einer Folie aus einem thermoplastischen Material herge
stellte, was Silikonharze, Polyurethanharze, Polyvinyl
chlorid, Latexgummi, im Wasser anlaufendes Polyvinylchlo
rid (water blush polyvinyl chloride), Polypropylenharze,
Polyethylenharze, Polykarbonate, Nylon und andere Thermopla
ste einschließt, die bei Temperaturen unterhalb der Hochtem
peraturgrenze des Hochtemperaturlösungsmittels erweicht
werden können.
Zum Beispiel muß die Mischung aus dem fluoridierenden Mate
rial und dem Hochtemperaturlösungsmittel verträglich mit
und löslich in hochtemperaturgeformtem Kunststoff, wie PVC
(177° C/350° F), Polykarbonaten (218° C/425° F) und Nylon
(260° C/500° F), sein. Um die notwendige Verträglichkeit und
Löslichkeit in hochtemperaturgeformtem Kunststoff zu errei
chen, ist das beste Hochtemperaturlösungsmittel ein Lösungs
mittel auf Basis von pflanzlichem Öl. Es wird auch in Be
tracht gezogen, daß andere Formverfahren, bei denen ther
moplastische Materialien verwendet werden, wie z. B. Dreh
tischformen und Blasformen, eingesetzt werden könnten.
Die Vorrichtung, die zur beispielhaften Erläuterung des
Prinzips der vorliegenden Erfindung gezeigt wird, ist allge
mein unter 20 zu erkennen und ist im Grundriß U-förmig, um
der typischen Form eines menschlichen Munds zu entsprechen,
und ist im allgemeinen H-förmig im Querschnitt, wobei eine
obere oder höhere Zahnaufnahmerinne 22 und eine untere oder
tiefere Zahnaufnahmerinne 24 vorgesehen sind. Die Seiten
der Rinnen 22 und 24 werden durch einen lingualen Flansch
26, der die Rückseite der Zähne des oberen und unteren
Bogens bedeckt, und einen labialen und bukkalen Flansch 28,
der die Vorderseite der Zähne beider Bögen bedeckt, be
grenzt.
Man erkennt, daß der Zahnpositionierer 20 nur mit einer
oberen Rinne 22 oder einer unteren Rinne 24 hergestellt
werden kann. Man erkennt weiterhin, daß jede der Rinnen 22
und 24 oder beide mit einer Vielzahl von Zahnaufnahmevertie
fungen oder -hülsen wie jenen versehen werden können, die in
Fig. 2 mit 22a, 22b, 22c, 22d, 22e, 22f, 22g und 22h be
zeichnet sind.
Der obere Teil des lingualen Flansches 26 sichert den Be
reich des lingualen Cingulums der oberen vorderen Zähne und
die lingualen Oberflächen der lingualen Zacken der oberen
hinteren Zähne und bedeckt einen Teil des oberen lingualen
Gingivalbereiches. Der untere Teil des lingualen Flansches
26 umfaßt im allgemeinen den Bereich des Cingulums der unte
ren vorderen Zähne und die linguale Oberfläche der lingualen
Zacken der unteren hinteren Zähne und erstreckt sich auch
über einen Teil des unteren lingualen Gingivalgewebes.
Der untere labiale und bukkale Flansch 28 bedeckt die labi
alen und bukkalen Oberflächen der unteren vorderen und
hinteren Zähne und erstreckt sich auch über einen Teil des
unteren labialen und bukkalen Gingivalgewebes, während der
obere Teil des labialen und bukkalen Flansches 28 die gesam
te labiale und bukkale Oberfläche der vorderen und hinteren
oberen Zähne bedeckt und auch einen kleinen Bereich des
oberen Gingivalgewebes umschließt.
Die verschiedenen Taschen 22a bis 22h in der Vorrichtung
sind so gemacht, daß die Zähne eng anliegend umschlossen
sind. Ein Isthmus 30 ist vorhanden, welcher die linguale
und die bukkale oder labiale Hälfte der Vorrichtung verbin
det und der im allgemeinen so geformt ist, daß er dem norma
len entspannten Abstand zwischen den Zähnen entspricht,
wodurch ermöglicht wird, daß alle okklusalen Flächen und
Schneideflächen der Zähne dann in Kontakt mit der Vorrich
tung sind, wenn okklusaler Druck ausgeübt wird.
Variationen der Form und der Dicke des Isthmus 30 und der
Taschen 22a bis einschl. 22h werden durch einen Vergleich
der Querschnittsflächen in Fig. 3 und Fig. 4 verdeutlicht.
Die vorliegende Erfindung ist insbesondere auf einen Spritz
gußprozeß ausgerichtet. Allgemein ist Spritzguß ein Prozeß,
der kleine Tabletten aus thermoplastischen Harzen, Formpul
ver genannt, in geformte Gegenstände umwandelt, im vorlie
genden Fall eine dentale Vorrichtung, die für die Verwendung
bei erster, gemischter oder zweiter Dentition ausgelegt
ist. Wie bereits erwähnt, wäre es auch möglich, die thermo
plastischen Harze zu Folien zu formen, die dann über Model
len der Zähne neu geformt werden können.
Da die meisten Spritzgeräte für die Verwendung von Formen
gebaut sind, die beim Öffnen in einer einzigen Ebene ausein
andergehen, werden die Gegenstände so gestaltet, daß sie
bequem aus solchen Formen ausgeworfen werden können.
Obwohl gleichermaßen anwendbar für Maßanfertigungs- oder
Heißvakuumprozesse, folgt der Spritzgußprozeß den wesentli
chen Schritten, nämlich die Einspeisungstabletten oder Form
pulver werden so ausgewählt, daß sie geschmolzen werden
können. Weiterhin wird, wie dies bei den meisten Spritzguß
verfahren vorgesehen ist, die Schmelze in eine relativ
kalte Form gespritzt und das Formteil wird hinreichend weit
unter seinen Erweichungsbereich abgekühlt, so daß es seine
Form behält, wenn es ausgeworfen wird. Viele Jahre lang
wurde Harz in Spritzgeräten geschmolzen, indem es durch
einen beheizten Zylinder mit einem Metallkern, Torpedo
genannt, gepreßt wurde. Schließlich merkte man, daß Heizen
durch Wärmeleitung nicht nur langsam ist, sondern auch den
Kunststoff verbrennt. Dementsprechend benutzen heute viele
Spritzgußgeräte das Schrauben-Plastifizierungsprinzip, das
aus der Extrudertechnik entlehnt und für das Spritzgußver
fahren angepaßt wurde. Zum Zwecke der Illustration ist ein
solches Gerät in Fig. 5 gezeigt. So gibt es einen hydrau
lischen Motor, der unter 40 gezeigt ist, welcher durch
Rotation eine Schnecke 41 über eine Keilwelle 42 antreibt.
Ein Magazin 43 speist Material in eine Schmelzkammer 44
ein. Eine Rückflußsperre ist unter 46 gezeigt und angesam
melte Schmelze wird in einem abgeschlossenen Bereich, unter
47 zu erkennen, aufgenommen, der an seinem Ende eine Düse
48 aufweist. Ein Injektionskolben 49 ist axial auf der
Keilwelle 42 beweglich. Bei diesem Gerät rotiert die Schnec
ke 41 rasch für einen Teil des Formungszyklus, während die
Schmelze, die gerade zuvor in die gekühlte Form injiziert
wurde, abkühlt und erstarrt und das Teil ausgeworfen wird.
Die Form ist unter 50 gezeigt, wobei davon auszugehen ist,
daß die Formhälften für die Formung der kieferorthopädi
schen oder humandentalen Vorrichtung 20 ausgebildet sind.
Wenn die Form sich schließt, hört die Rotation der Schnecke
auf und ein hydraulischer Kolben stößt die Schnecke vor
wärts, um die angesammelte Schmelze in die wartende Form
zu spritzen. Während dies geschieht, steht die Düse des
Geräts in einem Hochdruckkontakt mit der Angußbuchse der
Form, wobei sie die Verbindung abdichtet.
Das Spritzgußgerät der Fig. 5 ist ähnlich dem beispiel
haften Gerät, das in der Modern Plastics Encyclopedia
1988 auf den S. 7 und 8 dargestellt und beschrieben ist.
Entsprechend den Prinzipien der vorliegenden Erfindung ist
es vorgesehen, daß ein Basismaterial aus thermoplastischem
Harz in das Magazin 43 eingefüllt wird, jedoch wird, bevor
diese Beschickung ausgeführt ist, dem Basismaterial ein
Quantum einer Mischung beigefügt, welche ein fluoridie
rendes Material und ein Hochtemperaturlösungsmittel enthält,
um eine vorfluoridierte Mischung zu bilden.
Typische fluoridierende Materialien sind Natriumfluorid,
Zinnfluorid, Natriummonofluorophosphat, angesäuertes Phos
phat/Fluorid, Aminofluorid, Zinnchlorfluorid, Kaliumfluorid,
Magnesiumfluorid, Kaliumtrifluorstannat, Zinnhexafluorozir
konat, Titanfluorid, Ammoniumfluorid, Fluoridglasionomer,
Kalziumfluorid oder irgendeine andere Quelle von Fluorid
und/oder Zinn. Das fluoridierende Material wird mit einem
Hochtemperaturlösungsmittel gemischt, so daß eine Mischung
gebildet wird, die dann mit dem Basismaterial in Konzentra
tionen, die von 0.01 mg bis 200 mg pro Milliliter oder 0,01
bis 70 Gew.-% (0.02 bis 10% Fluorionen) variieren, ver
schüttelt wird. Das Hochtemperaturlösungsmittel ist vorzugs
weise ein Lösungsmittel auf Basis von pflanzlichem Öl.
Das typischste wärmebeständige Fluorid ist Natriumfluorid,
obwohl nach allgemeiner Ansicht Kalziumfluorid Fluoridionen
langsamer freisetzt.
Jede Art eines Kunststoff- oder Gummimaterials, das im Mund
verwendet wird und das durch Spritzguß oder Wärme-/Saugver
fahren bei Temperaturen unter der Hochtemperaturgrenze des
Hochtemperaturlösungsmittels geformt werden kann, ist als
Basismaterial geeignet. So können Kügelchen oder kleine
Tabletten aus thermoplastischem Harz, Formpulver genannt,
ein beliebiges thermoplastisches Material aus der Klasse
der Silikonharze, Polyurethanharze, Polyvinylchloride,
Latexgummis, im Wasser anlaufenden Polyvinylchloride (water
blush polivinyl chlorides), Polypropylenharze, Polyethylen
harze, Polykarbonate, Nylon und jeglicher anderer plasti
scher Harze, die durch Spritzguß zu humandentalen Vorrich
tungen geformt werden können, die mit dem menschlichen Mund
kompatibel sind, enthalten.
Nachdem das Basismaterial mit einem Quantum der oben genann
ten Mischung vermischt wurde, um eine vorfluoridierte Mi
schung zu bilden, wird die vorfluoridierte Mischung bei
Erweichungstemperaturen innerhalb eines Bereiches, dessen
obere Grenze nicht die Stabilitätsgrenze des Hochtemperatur
lösungsmittels übersteigt, und mit einer unteren Grenze, die
ausreichend ist, um das Basismaterial für die Bildung einer
Schmelze zu erweichen und zu plastifizieren, geschmolzen.
Wie in Fig. 5 gezeigt, ist die vorfluoridierte Mischung
unter 60 in dem Magazin dargestellt und wird in der Kammer
44 des Spritzgußgeräts geschmolzen. Entsprechend der Wir
kungsweise des Geräts wird die Schmelze in der Schmelzkammer
47 angesammelt.
Beim tatsächlichen Betrieb hat man gefunden, daß Natrium
fluorid stabil ist und seine Stabilität bei Temperaturen
bis zu 177° C (350° F) behält. Darüber hinaus werden die
meisten thermoplastischen Basismaterialien, die oben erwähnt
wurden und die geeignet für die Herstellung von kieferortho
pädischen Vorrichtungen sind, bei Temperaturen oberhalb von
93° C (200° F) plastisch oder schmelzen. Zum Beispiel beträgt
die Schmelztemperatur von PVC und Polypropylen 177° C
(350° F). Weiterhin beträgt die Schmelztemperatur von Poly
karbonaten 218° C (425° F), während die von Nylon 260° C
(500° F) beträgt. Unter diesen Umständen wird deutlich, daß
der Schritt des Schmelzens der vorfluoridierten Mischung
entsprechend der vorliegenden Erfindung bei Temperaturen
zwischen 93° C (200° F) und 260° C (500° F) durchgeführt werden
kann.
Hat sich die Schmelze in der Kammer 47 angesammelt, wird
sie in die vergleichsweise kalte Form 50 gespritzt, die
formende Vertiefungen hat, die für die Ausformung eines
Formteils in Gestalt der kieferorthopädischen Vorrichtung
oder der humandentalen Vorrichtung 20, die im Zusammenhang
der Fig. 1 bis 4 dargestellt und beschrieben wurde, ausge
staltet sind. Das Formteil wird dann hinreichend weit unter
seinen Erweichungsbereich abgekühlt, so daß die Vorrichtung
ihre Gestalt behält, wenn sie aus der Form 50 ausgeworfen
wird.
Da man von Kindern häufig verlangt, eine dentale Vorrich
tung, die aus weichem elastischem Kunststoff gemacht ist,
von einer bis zu mehreren Stunden täglich oder vielleicht
die ganze Nacht über während des Schlafs zu tragen, bewirkt
die vorliegende Erfindung in wohltätiger Weise eine langsame
Freisetzung von Fluorid, das sich aus der Vorrichtung her
auslöst, wenn diese getragen wird. Das fluoridierende Mate
rial ist wärmestabil, so daß, wenn das Kind oder der Benut
zer die Vorrichtung trägt, das Fluorid sich aus der Vorrich
tung löst und mit Flüssigkeiten im Mund vermischt wird,
insbesondere im Bereich zwischen der dentalen Vorrichtung
und den Oberflächen der Zähne.
Da die bukkalen, labialen, lingualen und okklusalen Ober
flächen der Zähne in direkten Kontakt mit der Vorrichtung
und den Mundflüssigkeiten kommen, und dies zwischen 20
Minuten bis zu mehreren Stunden jeden Tag bleiben, ohne
durch den Speichel weggewaschen zu werden, existiert ein
ideales Klima für die vorbeugende Fluoridierung der Zähne,
wenn die Vorrichtung benutzt wird, insbesondere da sich die
Vorrichtung nahe bei den Oberflächen der Zähne befindet.
Das Prinzip der vorliegenden Erfindung ist insbesondere
für dentale Vorrichtungen, oder gegen das Daumenlutschen
gerichtete und schnullerartige Geräte geeignet, die für die
Benutzung durch Kinder in entlegenen Gebieten von Ländern
der Dritten Welt vorgesehen sind, die diese Vorrichtung
häufig benutzen, aber über kein fluoridiertes Wasser oder
irgendeinen anderen Weg verfügen, um einen Schutz durch
Fluoridierung in einem frühen Entwicklungsstadium zu erhal
ten. Zinnhaltige oder Zinnverbindungen, insbesondere mit
Fluoriden, haben auch bakteriostatische Eigenschaften und
verringern die paradontalen Probleme und die Bildung von
Belägen auf den Zähnen und verhindern dadurch, daß sie in
und um das Zahnfleisch gepreßt werden, Paradontitis und die
damit verbundenen Probleme, insbesondere durch die langsame
Freisetzung und den langen Kontakt des Fluorids und des
Zinns mit Zahn- und Zahnfleischbereichen.
Die Vorrichtung kann in periodischen Abständen mit einer
Neubeschickung mit Fluorid und Zinn versehen werden oder es
kann eine alternative Methode der Zuführung sein, die Vor
richtung in der Fluorid-(und Zinn-) Masse einzuweichen.
Bestimmte Bereiche der Vorrichtung können auch eingeweicht
werden, z. B. nur die Bereiche um die Zähne, indem die
Chemikalien in die Hülsen eingefüllt werden und man den
Chemikalien Gelegenheit gibt, in den Kunststoff löslicher
Art (anlaufenden Kunststoff) absorbiert zu werden. Auf
diese Weise sind die Chemikalien mit Fluoriden hauptsächlich
an der Zahnoberfläche vorhanden und nicht an der Backenober
fläche, so daß eine Irritation der Backen vermieden wird.
Nach mehreren Stunden des Einweichens wird die Vorrichtung
gespült und getrocknet und ist für die Verwendung im Mund
bereit. Die Absorption von Fluoridionen kann beschleunigt
werden, indem der Vorrichtung eine positive elektrische
Ladung während des Einweichens gegeben wird, und wenn sie
in den Mund gesetzt wird, kann die Vorrichtung umgepolt
werden und eine negative Ladung erhalten, während der Körper
eine positive Ladung von einfachen Batterien erhalten kann.
Obwohl verschiedene Modifikationen von den in der Technik
Bewanderten vorgeschlagen werden können, soll klargestellt
werden, daß im Bereich des hiermit beantragten Patents alle
Modifikationen enthalten sein sollen, die vernünftiger- und
korrekterweise in den Bereich des vorliegenden Beitrags zur
Technik fallen.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung
sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.
Claims (16)
1. Verfahren zum Formen einer in den Mund aufzunehmenden
Vorrichtung, welches die folgenden Schritte umfaßt:
Vermischen eines Fluoridmaterials mit einem Hochtempe raturlösungsmittel zur Bildung einer Mischung, wobei das Hochtemperaturlösungsmittel wärmebeständig bis 260° C (500° F) ist,
Vermischen eines Quantums Basismaterial in die Mi schung, um eine vorfluoridierte Mischung zu bilden, wodurch das in der vorfluoridierten Mischung enthaltene Fluorid gleichmäßig in dem Quantum Basismaterial ver teilt wird,
Schmelzen der vorfluoridierten Mischung bei Erwei chungstemperaturen zur Bildung einer Schmelze, wobei das Schmelzen der vorfluoridierten Mischung unterhalb einer Hochtemperaturgrenze des Hochtemperaturlösungs mittels geschieht, um das Quantum des Basismaterials hinreichend zu erweichen und zu plastifizieren, und Formen der Schmelze zu einer Anordnung, die in einen menschlichen Mund eingepaßt ist.
Vermischen eines Fluoridmaterials mit einem Hochtempe raturlösungsmittel zur Bildung einer Mischung, wobei das Hochtemperaturlösungsmittel wärmebeständig bis 260° C (500° F) ist,
Vermischen eines Quantums Basismaterial in die Mi schung, um eine vorfluoridierte Mischung zu bilden, wodurch das in der vorfluoridierten Mischung enthaltene Fluorid gleichmäßig in dem Quantum Basismaterial ver teilt wird,
Schmelzen der vorfluoridierten Mischung bei Erwei chungstemperaturen zur Bildung einer Schmelze, wobei das Schmelzen der vorfluoridierten Mischung unterhalb einer Hochtemperaturgrenze des Hochtemperaturlösungs mittels geschieht, um das Quantum des Basismaterials hinreichend zu erweichen und zu plastifizieren, und Formen der Schmelze zu einer Anordnung, die in einen menschlichen Mund eingepaßt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt des For
mens der Schmelze zu einer Anordnung, welche in einen
menschlichen Mund eingepaßt ist, weiterhin die fol
genden Schritte umfaßt:
Einspritzen der Schmelze in einen relativ kalten Form abdruck zur Bildung eines Formteils in der Gestalt einer im allgemeinen U-förmigen kieferorthopädischen Vorrichtung, welche zur Anordnung eines menschlichen Mundes paßt, wobei das Formteil im allgemeinen im Querschnitt H-förmig mit einem Isthmusbereich ist, wobei eine Seite des Isthmusbereiches aus vertikalen Flanschen besteht, wobei ein äußerer Flansch ein la bial-bukkaler Flansch ist, ein innerer Flansch ein lingualer Flansch ist, und in einer okklusalen Ober fläche zwischen den vertikalen Flanschen eine Vielzahl von individuellen Hülsen ausgebildet ist, von denen jede zur Aufnahme eines Zahns bestimmt ist, und Abkühlen des Formteils hinreichend weit unter seinen Erweichungsbereich, so daß die Vorrichtung ihre Gestalt behält, wenn sie ausgeworfen wird.
Einspritzen der Schmelze in einen relativ kalten Form abdruck zur Bildung eines Formteils in der Gestalt einer im allgemeinen U-förmigen kieferorthopädischen Vorrichtung, welche zur Anordnung eines menschlichen Mundes paßt, wobei das Formteil im allgemeinen im Querschnitt H-förmig mit einem Isthmusbereich ist, wobei eine Seite des Isthmusbereiches aus vertikalen Flanschen besteht, wobei ein äußerer Flansch ein la bial-bukkaler Flansch ist, ein innerer Flansch ein lingualer Flansch ist, und in einer okklusalen Ober fläche zwischen den vertikalen Flanschen eine Vielzahl von individuellen Hülsen ausgebildet ist, von denen jede zur Aufnahme eines Zahns bestimmt ist, und Abkühlen des Formteils hinreichend weit unter seinen Erweichungsbereich, so daß die Vorrichtung ihre Gestalt behält, wenn sie ausgeworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Hochtemperaturlö
sungsmittel ein Lösungsmittel auf Basis von pflanzli
chem Öl ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Quantum des Basis
materials aus der Gruppe der weichen, elastischen, syn
thetischen, thermoplastischen Materialien, thermopla
stischen Gummis und thermoplastischen Hartkunststoffma
terialien gewählt wird und wobei das Quantum des Basis
materials bei Temperaturen plastiziert, die geringer
als die Hochtemperaturgrenze des Hochtemperaturlö
sungsmittels sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Fluoridmaterial
aus der aus feingemahlenem Natriumfluorid, flüssigem
Natriumfluorid, feingemahlenem Kalziumfluorid und
flüssigem Kalziumfluorid bestehenden Gruppe gewählt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt des
Schmelzens der vorfluoridierten Mischung bei Temperatu
ren in einem Bereich zwischen 93° C (200° F) und 260° C
(500° F) geschieht.
7. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Schritt des Inji
zierens der Schmelze in eine Form weiterhin das Schrau
benplastifizieren der Schmelze in die Form umfaßt.
8. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Konzentration des
fluoridierenden Materials zwischen 0,1 mg bis 200 mg
pro Milliliter liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Konzentration des
fluoridierenden Materials zwischen 0,1 und 70 Gew.-%
liegt.
10. Eine in dem Mund aufzunehmende Vorrichtung, welche
umfaßt:
ein Formteil, das ein formbares Basismaterial enthält, welches vor dem Schmelzen und Formen mit einer Mischung vermischt wird, die ein fluoridierendes Material und ein Hochtemperaturlösungsmittel enthält, mit einer Konzentration eines fluoridierenden Materials, so daß die Vorrichtung, wenn sie im Mund eines Benutzers getragen wird, vorbeugend die Zähne fluoridiert.
ein Formteil, das ein formbares Basismaterial enthält, welches vor dem Schmelzen und Formen mit einer Mischung vermischt wird, die ein fluoridierendes Material und ein Hochtemperaturlösungsmittel enthält, mit einer Konzentration eines fluoridierenden Materials, so daß die Vorrichtung, wenn sie im Mund eines Benutzers getragen wird, vorbeugend die Zähne fluoridiert.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei das Hochtemperatur
lösungsmittel ein Lösungsmittel auf Basis von pflanzli
chem Öl ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei das formbare Ba
sismaterial ein weiches elastisches thermoplastisches
Material enthält.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei das formbare Basis
material ein steifes thermoplastisches Material ent
hält.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei das formbare Basis
material ein thermoplastisches Material enthält, das
aus der Gruppe gewählt ist, die aus Silikonharzen,
Polyurethanharzen, Polyvinylchlorid, Latexgummi, im
Wasser anlaufendem Polyvinylchlorid, Polypropylenharzen
und Polyethylenharzen besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei die Konzentration
des fluoridierenden Materials zwischen 0,1 und 200 mg
pro Milliliter liegt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei die Konzentration
des fluoridierenden Materials zwischen 0,1 und 70
Gew.-% liegt.
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