DE4224117A1 - Vorrichtung zum Trennen nichtmetallischer Werkstücke - Google Patents

Vorrichtung zum Trennen nichtmetallischer Werkstücke

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen nichtme­ tallischer Werkstücke, insbesondere von Dachpfannen und Platten aus Ton, Keramik, Schiefer, Beton und dergleichen.
Es ist bekannt, Dachpfannen und Platten aus Ton, Keramik etc. mittels eines Hammers, einer Kreissäge, einer Trennscheibe oder eines Naßschneiders zu trennen. Diese bekannten Verfah­ ren weisen allerdings eine Reihe von Nachteilen auf. So ist das Trennen mittels Hammer relativ ungenau. Außerdem kommt es leicht zum ungewollten Brechen der Dachpfanne, was einerseits eine Erhöhung des Ausschusses und andererseits eine Erhöhung der Verletzungsgefahr bedeutet.
Trennscheiben hingegen verursachen relativ viel Staub beim Trennvorgang. Außerdem ist bei Benutzung von Trennscheiben, aber auch bei Benutzung von Sägen oder Naßschneidern, ein elektrischer Anschluß (bei Naßschneidern zusätzlich noch ein Wasseranschluß) erforderlich, so daß diese Vorrichtungen beim Arbeiten auf dem Dach in der Regel nicht benutzt werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der es möglich ist, nichtmetallische Werkstücke auf einfache Weise genau und sicher zu trennen, ohne daß hierzu ein motor­ getriebener Antrieb erforderlich ist und ohne daß es zu einer starken Staubentwicklung kommt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche geben besonders vorteilhafte Ausgestal­ tungen der Erfindung wieder.
Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, die Werkstücke in einer Halterung jeweils etwa bis zur Schneid­ kante zwischen Druckkissen einzuspannen und entlang der Schneidkante eine Reihe, vorzugsweise hydraulisch verstell­ barer, Stempel mit Schneiden anzuordnen, die bei Druckbeauf­ schlagung den Bruchvorgang einleiten.
Die Anordnung der Stempel garantiert einen optimalen Kraft­ verlauf an der Schneidkante, wodurch ein sauberer Bruch des Werkstücks erfolgt. Die Druckkissen erzeugen beim Brechen des Werkstücks direkt hinter der Bruchkante einen definierten Druck, so daß - unabhängig von der Kontur des Werkstücks - eine vollkommene Auflage zwischen Unter- und Oberteil erreicht wird. Hierdurch wird ein ungewolltes Brechen des Werkstücks hinter der Schneidkante verhindert.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand eines mit Hilfe von Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrich­ tung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung und
Fig. 3 eine vorteilhafte Anordnung der sich beim Trennvorgang gegenüberliegenden Hydraulikstempel.
In Fig. 1 ist mit 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung bezeich­ net. Sie besteht aus einem Ober- und einem Unterteil 2 und 3, die durch ein Scharniergelenk 4 miteinander verbunden sind. Mit 5 ist ein zu trennendes Werkstück und mit 6 ein Ver­ schlußhaken zum vorderseitigen Zusammenhalten des Ober- und des Unterteiles 2, 3 beim Trennvorgang gekennzeichnet.
Das Oberteil 2 besteht im wesentlichen aus einer Grundplatte 7, die vorderseitig eine Hydraulikleiste 8 aufweist und die im restlichen dem Werkstück 5 zugewandten Bereich ein Druck­ kissen 9 aufnimmt, welches mittels einer Spannleiste 10 an der Grundplatte 7 befestigt ist.
Bei dem Druckkissen 9 handelt es sich beispielsweise um ein geschlossenes mit Öl gefülltes Kissen, welches werkstück­ seitig von einer Kunststoff- oder einer Gummifolie 11 abge­ schlossen ist. Als Material der Folie hat sich besonders eine etwa 2-mm-Schicht aus Vulkollan bewährt.
Die Hydraulikleiste 10 weist eine Reihe von Hydraulikzylin­ dern 12 bis 16 (vgl. auch Fig. 2) auf, in denen sich Kolben 17 befinden. An diesen Kolben 17 sind Hydraulikstempel 18 mit einer Schneide 19 befestigt. Außerdem ist der Hydraulikzylin­ der 12 über eine Rohrleitung 20 mit einem Anschluß 21 verbun­ den, an den eine - aus Gründen einer besseren Übersichtlich­ keit nicht dargestellte - Hydraulikpumpe angeschlossen wird.
Bei der Hydraulikpumpe kann es sich beispielsweise um eine Handpumpe handeln, die zur Erzeugung eines Druckes von etwa 6 bis 8 bar ausgelegt sein sollte.
Der Aufbau des Unterteils 3 der Vorrichtung 1 entspricht dem des Oberteils 2. Auch in diesem Fall ist an einer Grundplatte 22 eine Hydraulikleiste 23 und ein geschlossenes Öl-Druckkis­ sen 24, welches mittels einer Spannleiste 25 an der Grund­ platte 22 befestigt wird, vorgesehen. Das Druckkissen 24 wird werkstückseitig ebenfalls durch eine entsprechende Folie 26 begrenzt. In der Hydraulikleiste 23 befinden sich Hydraulik­ zylinder 27 mit Kolben 28 und daran befestigten Hydraulik­ stempeln 29, die werkstückseitig eine Schneide 30 aufweisen. Der Hydraulikzylinder ist ferner über eine Rohrleitung 31 mit einem Anschluß 32 verbunden, an den ebenfalls die oben erwähnte Hydraulikhandpumpe angeschlossen werden kann (die Pumpe muß daher 2 Anschlüsse aufweisen).
In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung gezeigt. Dabei sind Hydraulikzylinder 12 bis 16, die miteinander über Leitungen verbunden sind, sowie der Anschluß 21 gestrichelt eingezeichnet. Gleiches gilt auch für das zu trennende Werkstück 5. Beidseitig von der Hydrau­ likleiste 8 sind die Verschlußhaken 6 und 6′ angeordnet.
Das Scharniergelenk 4 besteht im wesentlichen aus zwei Verbindungslaschen 33, 34, die an der Grundplatte 7 und zwei Verbindungslaschen 35, 36, die an der Grundplatte 22 befes­ tigt, z. B. angeschweißt, sind. Die Verbindungslaschen 33-36 weisen an ihren den Grundplatten 7, 22 zugewandten Seiten Bohrungen auf, durch die ein Verbindungsbolzen 37 gesteckt, und der durch zwei Muttern 38, 39 gesichert ist.
Im folgenden wird auf die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung beim Trennen von Werkstücken eingegangen:
Zunächst wird die Vorrichtung 1 geöffnet, indem die Ver­ schlußhaken 6, 6′ entriegelt und das Oberteil 2 nach rechts um den Verbindungsbolzen 37 geschwenkt wird. Anschließend wird das zu trennende Werkstück 5, also z. B. eine Dachpfanne, der­ art in die Vorrichtung eingelegt, daß die in ihrer Höhe va­ riablen Hydraulikstempel 29 auf der vorgegebenen Schneidkante liegen. Dann wird das Oberteil 2 zurück in Richtung Werkstück 5 geschwenkt und mit Hilfe der Verschlußhaken 6, 6′ die Vor­ richtung verriegelt.
Schließlich wird der Druck mit Hilfe der nicht dargestellten Handpumpe erhöht, so daß die an den Hydraulikstempeln 18, 29 angeordneten Schneiden 19, 30 gegen das Werkstück gepreßt wer­ den und dieses zum Brechen veranlassen.
Beim Brechen der Werkstücke werden diese durch die Druckkis­ sen 9, 24 direkt hinter der Bruchkante mit definiertem Druck vorgespannt, so daß - unabhängig von der Kontur des Werkstücks 5 - eine vollkommene Auflage zwischen Unter- und Oberteil 2, 3 erreicht wird und ein ungewolltes Brechen der Platte hinter der Schneidkante vermieden wird.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, können die Schneiden der Hydraulik­ stempel sich beim Trennvorgang auch etwas versetzt gegen­ überstehen. Dabei sind in Fig. 3 die Hydraulikstempel mit 40 und 41 und der Versatz mit 42 bezeichnet.
Statt der vorstehend beschriebenen Anordnung der Druckkissen 9 und 24 auf nur einer Seite der Hydraulikstempel 18 und 29, können zur Unterstützung des Bruchvorganges auch Druckkissen auf beiden Seiten der Hydraulikzylinder 18 und 29 angeordnet werden, um den Knickvorgang zu unterstützen.
Bezugszeichenliste
 1 erfindungsgemäße Vorrichtung
 2 Oberteil der Vorrichtung
 3 Unterteil der Vorrichtung
 4 Scharniergelenk
 5 Werkstück
 6, 6′ Verschlußhaken
 7 Grundplatte
 8 Hydraulikleiste
 9 Druckkissen
10 Spannleiste
11 Kunststoff- oder Gummifolie
12 bis 16 Hydraulikzylinder
17 Kolben
18 Hydraulikstempel
19 Schneide
20 Rohrleitung
21 Anschluß
22 Grundplatte
23 Hydraulikleiste
24 Druckkissen
25 Spannleiste
26 Kunststoff- oder Gummifolie
27 Hydraulikzylinder
28 Kolben
29 Hydraulikstempel
30 Schneide
31 Rohrleitung
32 Anschluß
33 bis 36 Verbindungslaschen
37 Verbindungsbolzen
38, 39 Mutter
40, 41 Hydraulikstempel
42 Versatz

Claims (8)

1. Vorrichtung zum Trennen von nichtmetallischen Werkstüc­ ken (5), wie Dachpfannen und Platten aus Ton, Keramik, Schiefer, Beton und dergleichen, gekennzeichnet durch die Merkmale:
  • a) die Vorrichtung (1) besteht aus einem Ober- und einem Unterteil (2, 3), zwischen denen das zu trennende Werk­ stück (5) einspannbar ist;
  • b) Ober- und Unterteil (2, 3) weisen auf den dem Werk­ stück (5) zugewandten Seiten im Bereich des einzuspan­ nenden Werkstückes (5) Druckkissen (9, 24) auf;
  • c) Ober- und Unterteil (2, 3) besitzen auf den dem Werk­ stück (5) zugewandten Seiten Schneiden (19, 30), die ent­ sprechend der Schneidkante des Werkstückes (5) angeord­ net sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Ober- und Unterteil (2, 3) auf einer Seite mittels Schar­ niergelenken (4) miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Ober- und Unterteil (2, 3) auf der den Scharniergelenken (4) gegenüberliegenden Seite Verschlußhaken (6, 6′) auf­ weisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Schneide (19, 30) Teil eines in einem Hydraulikzylinder (12-16, 27) bewegbar an­ geordneten Hydraulikstempels (18, 29) ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung des für das Brechen des Werkstücks (5) erforderlichen Drucks der Schneiden (19, 30) die Hydrau­ likzylinder (12-16, 27) über Rohrleitungen (20, 31) mit einer Hydraulikhandpumpe verbunden sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Druckkissen (9, 24) um hydraulische Druckkissen (9, 24) handelt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Druckkissen (9, 24) um geschlossene mit Öl gefüllte Druckkissen (9, 24) handelt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Druckkissen (9, 24) auf beiden Seiten der Schneiden (19, 30) angeordnet sind.
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