DE4223897C2 - Rohrförmiger Transportarm - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen rohrförmigen Transportarm mit ineinanderliegen­ den und zueinander längsverschieblichen Röhren, von denen mindestens eine innenliegende derart elastisch verformt ist, daß sie außerhalb einer umgebenden Röhre ihr gegenüber seitlich ausgelenkt, innerhalb der umge­ benden Röhre jedoch gegen die Rückstellkraft der Verformung gestreckt ist.

Aus der DE-OS 33 44 934 ist ein Endoskop mit distal ablenkbarem Hilfs­ instrument (ggf. in Form einer - rohrförmigen - Injektionskanüle) bekannt, bei dem an einem Endoskopschaft-Kanal für die Optik ein parallel verlaufender zweiter Kanal angesetzt ist, durch den und in dem das Hilfsinstrument längsverschieblich und drehbar geführt ist. Letzteres hat einen abgewinkel­ ten Schenkel, der sich außerhalb des zugehörigen Kanals in einem Winkel (dem der Abwinkelung) zu beiden Kanälen erstreckt, beim Zurückziehen in seinen Kanal aber zurückgedrückt wird, wobei das Kanalende und die Kanalinnenwand als Anlagen für die zur Streckung erforderliche Kraftaus­ übung wirken.

Nicht nur ist eine derartige Anordnung auf ein Endoskop, also ein optisches Gerät zur unmittelbaren Beobachtung des betroffenen Körperbereichs und demnach die Doppelkanal-Ausbildung beschränkt, die Rückführung des abgewinkelten, etwa aus einer eng gewickelten Federstahldraht-Wendel bestehenden Schenkels des Hilfsinstruments zur Strecklage erfordert erheb­ liche Kräfte, welche ferner im unvollkommen gestreckten Hilfsinstrument gespeichert bleiben und beträchtliche Reibung im Kanal zur Folge haben.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen räumlich manipulierbaren, invasiven Transportweg insbesondere für Flüssigkeiten zur medizinischen Verwendung bereitzustellen, der unabhängig von unmittel­ barer optischer Untersuchung in den Körper eingeführt und ohne die vor­ erwähnten Nachteile gesteuert werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die innenliegende Röhre aus superelastischem Metall besteht und ihr elastisch verformter Bereich vorgebogen, aber innerhalb der umgebenden Röhre deren Geometrie entsprechend ungebogen ist. Die der innenliegenden Röhre beim Herstel­ lungsprozeß eingeprägte Bogenform erlaubt einerseits ihr gleichmäßiges Aus- und Einfahren aus der bzw. in die umgebende Röhre, bei dem die Spitze der bewegten Röhre stets auf der Bahn des Bogens bleibt, und führt andererseits in ihrer eingefahrenen Lage zu einer vollkommenen Anpassung an die - regelmäßig geradlinige - Geometrie der sie umgebenden Stützröhre.

Vorteilhaft sind mehrere Röhren aus superelastischem Metall mit vorgeboge­ nen Endbereichen ineinander und gemeinsam in einer starren Stützröhre angeordnet und relativ zueinander sowie zu dieser ausschiebbar bzw. ein­ ziehbar, so daß bestimmte Körperpunkte auf mehrbogigen Wegen angesteu­ ert werden können. Die sich dadurch ergebenden Möglichkeiten werden weiter vergrößert, wenn die Röhren kreisrunden Querschnitt haben und relativ zueinander verdrehbar sind.

Als Beispiel ist ein System aus nur drei Röhren in den Zeichnungen 1 bis 3 gezeigt. Diese Zeichnungen zeigen:

Fig. 1: die ineinandergeschobenen Röhren,

Fig. 2: die vorgebogenen, freiliegenden inneren Röhren und

Fig. 3: den Transportarm im Einsatz mit herausgeschobe­ nen Röhren.

Nicht gezeigt ist der Schiebemechanismus der Röhren.

In dem in der Regel starren Stützrohr 1, das z. B. wie in Fig. 1 als ungebogenes dargestellt ist, liegen die zum vorderen Ende 2 zusammengeschobenen inneren Röhren 3 und 4. Diese aus superelastischem Metall gefertigten, im Querschnitt kreisrunden Röhren sind im Her­ stellungsprozeß vorgebogen, Fig. 2. Sind sie in das starre Rohr 1 eingezogen, geben sie auf Grund ihrer superelastischen Eigenschaft der Geometrie des Rohres 1 nach und liegen hier ungebogen, Fig. 1. Werden sie vom hinteren Ende 5 der Vor­ richtung nach vorne geschoben, biegen sie sich in ihre ursprünglich vorgebogene Form, Fig. 2, zurück, Fig. 3.

Durch Herausschieben der inneren Röhren kann so in und um komplizierte räumliche Strukturen 6 manövriert werden, Fig. 3. Danach oder währenddessen kann die Applikation gesetzt werden, hierzu dient der Innenraum der innersten Röhre. Die Applikation kann auch fest an der Vorderseite der Vorrichtung montiert sein.

Durch die Rotation der Röhren um ihre Achse lassen sich dann räumliche Wege beschreiten. Durch die im Herstellungsprozeß der Röhren verschiedenen erzeugbaren Winkel 7 läßt sich die Vorichtung für gezielte räumliche Hindernisse vorbereiten.

Während des Einsatzes der Vorrichtung können Gruppen von Röh­ ren herausgenommen oder z. B. mit anderen Winken versehene eingesetzt werden.

Das Schieben der Röhren kann von Hand, mechanisch oder elek­ tromechanisch erfolgen. Zur Säuberung oder Desinfektion kann die Vorrichtung vollständig auseinandergebaut werden.

Claims (3)

1. Rohrförmiger Transportarm mit ineinanderliegenden und zueinander längsverschieblichen Röhren, von denen mindestens eine innenliegende derart elastisch verformt ist, daß sie außerhalb einer umgebenden Röhre ihr gegenüber seitlich ausgelenkt, innerhalb der umgebenden Röhre jedoch gegen die Rückstellkraft der Verformung gestreckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die innenliegende Röhre (3, 4) aus superelasti­ schem Metall besteht und ihr elastisch verformter Bereich vorgebogen, aber innerhalb der umgebenden Röhre (1) deren Geometrie entsprechend unge­ bogen ist.

2. Rohrförmiger Transportarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Röhren (3, 4) aus superelastischem Metall mit vorgebogenen Endbereichen ineinander und gemeinsam in einer starren Stützröhre (1) angeordnet und relativ zueinander sowie zu dieser ausschiebbar bzw. einziehbar sind.

3. Rohrförmiger Transportarm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Röhren (1, 3, 4) kreisrunden Querschnitt haben und relativ zueinander verdrehbar sind.