DE4223794A1 - Beweglicher Minifixateur - Google Patents
Beweglicher MinifixateurInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen beweglichen Minifixateur, der bei
allen Frakturtypen im Mittelhandknochen- und
Fingerknochenbereich Anwendung findet.
Bekannt sind externe statische und dynamische Fixateure. Die
bekannten dynamischen Fixateure berücksichtigen die
Längenzunahme bei der Beugung des Fingers nicht vollständig.
Diese Fixateure haben den Nachteil, daß posttraumatische
Gelenksteifen auftreten können.
Die Erfindung soll das Problem lösen, posttraumatische
Gelenksteifen wirkungsvoll zu verhindern. Gleichzeitig sollen
Frakturen interfragmentär komprimiert, distrahiert sowie
dynamisiert werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Durch eine parallele Auslegung und Kopplung des beweglichen
Minifixateurs einer Ebene parallel zur Handfläche ist eine V-
förmige Anordnung der Fixationsstifte zur Fixation von
Frakturfragmenten möglich. Es ist ein statisch günstiger
Kraftschluß zum Erhalt der Bewegungsstabilität der Glieder
gegeben. Gleichzeitig werden die funktionellen Gebilde der
Dorsum manus geschont. Durch diese geometrische Anordnung der
Fixationsstifte sind Kirschnerstifte zur Frakturstabilisierung
ausreichend.
Die Stiftschrauben oder Schanz′sche Schrauben tragenden
Aufnahmeklammern sind in allen drei Raumebenen so einstellbar,
daß Quer-, Schräg- und Torsionsfrakturen günstig neutralisiert
werden können.
Unter Ausnutzung des Zugschraubenprinzipes werden Quer-, Schräg-
und Torsionsfrakturen stabilisiert.
Durch die, in eine gefüllte Mittelhandschiene eingefügte doppelt
gekonterte Gewindespindel werden Frakturen interfragmentär
komprimiert oder distrahiert. Es wird eine Dynamisierung
erreicht und dadurch der biologische Knochenheilungsprozeß
begünstigt.
Das einem physiologischen Scharniergelenk nachkonstruierte
Doppelachsgelenk mit drei Drehpunkten erlaubt eine volle
Beweglichkeit in allen Fingergelenken in einem Umfang von
20/0/90 (Dorsal-/ Palmarflexion) unter gleichzeitiger
Berücksichtigung der Längenzunahme bei Beugung.
Die Erfindung ermöglicht eine weitestgehend vollkommene
Bewegungsfreiheit in den Gelenken unter Beibehalt stabiler
Frakturfixationen.
Der bewegliche Minifixateur findet bei allen Frakturtypen im
Mittelhandknochen- und Fingerknochenbereich, insbesondere bei
gelenknahen Frakturen zweier artikulierender Knochen Anwendung.
Dadurch wird posttraumatischen Gelenksteifen durch frühzeitige
Mobilisation günstig begegnet.
Der dynamisierbare physiologisch bewegliche Minifixateur wird im
folgenden anhand von Figuren beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 Physiologisch beweglicher Minifixateur,
Fig. 2 Dynamisierbarer physiologisch beweglicher Minifixateur,
Fig. 3 Minifixateur mit U-Gelenk,
Fig. 4 Prinzipdarstellung des U-Gelenks,
Fig. 5 Mehrfachanordnung des Minifixateurs.
Gemäß Fig. 1 stabilisiert der physiologisch bewegliche
Minifixateur den gebrochenen Mittelhandknochen. Eine
Mittelhandschiene 5 trägt in den Raumrichtungen verstellbare
Aufnahmeklammern, an denen ihrerseits Fixationsstifte 11
befestigt sind. Die Fixationsstifte 11 werden mit den
Bruchstücken des Mittelhandknochens 1 befestigt. Eine
Fingerschiene 6 trägt ebenfalls Aufnahmeklammern 10 an denen
ihrerseits Fixationsstifte 11 befestigt sind. Die
Fixationsstifte 11 der Fingerschiene 6 fixieren die Grund
phalanx 3.
Die Mittelhandschiene 5 und die Fingerschiene 6 sind durch ein
Scharniergelenk somit einander verbunden, daß eine
Fingerbewegung senkrecht zu der Ebene der Mittelhandfläche
möglich ist. Durch die Führung des Scharniergelenkes senkrecht
zur Ebene des Mittelhandknochens wird die notwendige Stabilität
der Lage der Bruchstücke des Mittelhandknoches 1 gewährleistet.
Das Scharniergelenk besteht aus einem ersten Scharnierhebel 7
und einem zweiten Scharnierhebel 8. Die Mittelhandschiene 5 und
der erste Scharnierhebel haben einen gemeinsamen Scharnier
punkt 4.
Der erste Scharnierhebel 7 und der zweite Scharnierhebel 8 haben
einen gemeinsamen Scharnierpunkt 4. Der zweite Scharnierhebel 8
und die Fingerschiene 6 haben einen gemeinsamen Scharnier
punkt 4.
Die Lage der Scharnierpunkte ist so gewählt, daß der erste
Scharnierhebel 7 und der zweite Scharnierhebel 8 bei vollständig
gebeugtem Finger einen Winkel α in der Größe von etwa 150 Grad
bilden. Bei vollständig gestrecktem Finger knickt das
Scharniergelenk ein - der Winkel α verkleinert sich. Der
physiologisch bewegliche Minifixateur gewährleistet die Bewegung
im Fingergrundgelenk während des Prozesses des Zusammenwachsens
der Bruchteile des Mittelhandknochens. Da eine
Bewegungsmöglichkeit des Fingers nur in einer zulässigen
Bewegungsrichtung möglich ist, sind nachteilige Auswirkungen auf
das Zusammenwachsen der Bruchteile des Mittelhandknochens
ausgeschlossen.
Gemäß Fig. 2 ist die Mittelhandschiene 5 in ein erstes
Mittelhandschienenteil 13 und in ein zweites
Mittelhandschienenteil 14 geteilt. Beide Mittelhandschienenteile
13, 14 werden durch eine doppelt gekonterte Gewindespindel 12
zusammengehalten. Die doppelt gekonterte Gewindespindel
realisiert eine Abstandsänderung des ersten
Mittelhandschienenteils 13 zum zweiten Mittelhandschienenteil 14.
Die doppelt gekonterte Gewindespindel ist so
ausgeführt, daß eine Bewegung nur in Achsrichtung möglich ist
(Bewegung der Mittelhandschienenteile nur in Achsrichtung der
Gewindespindel 12 möglich ist). Diese Anordnung ermöglicht eine
Dynamisierung des Knochenwachstums durch gezielte
Abstandsänderungen des Frakturspaltes. Der Frakturspalt 9 kann
sowohl erweitert als auch komprimiert werden. Somit findet der
Minifixateur vorteilhaft in der chirurgischen Therapie von
Pseudoarthrosen Anwendung.
Fig. 3 zeigt einen beweglichen Minfixateur mit einem U-Gelenk.
Der Aufbau entspricht im wesentlichen dem Aufbau nach Fig. 1.
Das Scharniergelenk nach Fig. 1 ist durch ein U-Gelenk nach
Fig. 4 ersetzt worden. Die Mittelhandschiene 5 hat an seinem
Gelenkende die Form eines U. In den U-Grund ragt der Querschnitt
des Gelenkendes der Fingerschiene 6 hinein. Der Querschnitt der
Fingerschiene 6 und der Querschnitt des U-Grundes der
Mittelhandschiene 5 sind so abgestimmt, daß nur eine Bewegung
senkrecht zur Ebene des Mittelhandknochens 1 möglich ist. Diese
Anordnung hat den Vorteil, daß Mittelhandschiene 5 und
Fingerschiene 6 völlig getrennte Teile sind, die erst nach der
Verbindung mit den Bruchstücken des Mittelhandknochens und der
Grundphalanx miteinander korrespondieren und die
Bewegungsfunktion wahrnehmen.
In Fig. 5 ist eine Dreifachanordnung des beweglichen
Minifixateurs dargestellt. Die Mittelhandschienen 5 und die
Fingerschienen 6 liegen parallel zueinander und sind durch
Abstandsstifte 15 miteinander verbunden. Mit dieser
Mehrfachanordnung von beweglichen Minifixateuren sind in einem
Fall die Bruchstücke des Mittelhandknochens und eine
Grundphalanx eines Fingers miteinander verbunden. In einem
weiteren Fall verbinden die Mittelhandschienen 5 die Bruchstücke
des Mittelhandknochens 1 und die Fingerschienen 6 verbinden zwei
oder mehrere Grundphalanxen 3 mehrerer Finger. Diese Anordnung
ermöglicht auch sehr komplizierte Frakturen mittels dem
erfindungsgemäßen physiologisch beweglichen Minifixateur zu
behandeln. Auch in diesem Ausführungsbeispiel ist eine
Dynamisierbarkeit im Frakturspalt durch den Einbau einer
doppeltgekonterten Gewindespindel in jede Mittelhandschiene 5
möglich.
Der Abstand der Mittelhandschienen 5 und der Fingerschienen 6
ist mit Hilfe der Abstandsstifte 15 einstellbar.
Dazu tragen die Abstandsstifte 15 ein Gewinde. Mit gekonterten
Schrauben ist der Abstand der einzelnen Minifixateure fixierbar.
Bezugszeichenliste
1 Mittelhandknochen (Os metacarpale II-V)
2 Fingergrundgelenk (Art. metacarpophalangea II-V)
3 Grundphalanx (Phalanx proximalis II-V)
4 Scharnierpunkte
5 Mittelhandschiene
6 Fingerschiene
7 erster Scharnierhebel
8 zweiter Scharnierhebel
9 Frakturspalt
10 Aufnahmeklammer
11 Fixationsstift (Kirschnerstift bzw. Schanz′sche Schraube)
12 doppelt gekonterte Gewindespindel
13 erstes Mittelhandschienenteil
14 zweites Mittelhandschienenteil
15 Abstandsstifte
α Winkel
2 Fingergrundgelenk (Art. metacarpophalangea II-V)
3 Grundphalanx (Phalanx proximalis II-V)
4 Scharnierpunkte
5 Mittelhandschiene
6 Fingerschiene
7 erster Scharnierhebel
8 zweiter Scharnierhebel
9 Frakturspalt
10 Aufnahmeklammer
11 Fixationsstift (Kirschnerstift bzw. Schanz′sche Schraube)
12 doppelt gekonterte Gewindespindel
13 erstes Mittelhandschienenteil
14 zweites Mittelhandschienenteil
15 Abstandsstifte
α Winkel
Claims (6)
1. Beweglicher Minifixateur, vorzugsweise für Frakturtypen im
Mittelhandknochen- und Fingerknochenbereich, insbesondere bei
gelenknahen Frakturen zweier artikulierender Knochen dadurch
gekennzeichnet, daß
- - eine Mittelhandschiene (5), die die Bruchstücke des Mittelhandknochens (1) mit aktiven Fixationsstiften (11) fixiert und
- - eine Fingerschiene (6), die die Grundphalanx (3) mit Fixationsstiften (11) fixiert
- - mit einem längenausgleichenden Scharnier (4, 7, 8) im Bereich des Fingergrundgelenkes (2) so verbunden sind, daß
- - eine Bewegung des Fingers nur senkrecht zur Mittelhandfläche möglich ist.
2. Beweglicher Minifixateur dadurch gekennzeichnet, daß
das Scharnier aus
- - einem ersten Scharnierhebel (7), der mit einem Ende an der Mittelhandschiene (5) in einer Ebene zur Mittelhandfläche drehbar gelagert ist,
- - einem zweiten Scharnierhebel (8), der mit einem Ende an der Fingerschiene (6) in einer Ebene zur Mittelhandfläche drehbar gelagert ist und
- - die anderen Enden des ersten und des zweiten Scharnier hebels (7, 8) miteinander in einer Ebene zur Mittelhandfläche drehbar verbunden sind,
- - wobei die Scharnierpunkte (4) so gewählt sind, daß der handseitige Winkel (2) zwischen dem ersten Scharnier hebel (7) und dem zweiten Scharnierhebel (8) bei vollständig gebeugtem Finger etwa kleiner 150 Grad ist.
3. Beweglicher Minifixateur nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - die Mittelhandschiene (5) vorzugsweise einen runden Querschnitt hat und Aufnahmeklammern (10) trägt,
- - die Fingerschiene vorzugsweise einen runden Querschnitt hat und Aufnahmeklammern (10) trägt,
- - der erste Scharnierhebel (7) und der zweite Scharnierhebel (8) einen rechteckförmigen Querschnitt und einen Scharnier-Abstand je nach Handgröße von etwa 20 mm hat,
- - der Querschnitt an den Gelenkenden der Mittelschiene (5) und der Fingerschiene (6) halbkreisförmig ist und
- - die Flächen der Scharnierhebel (7, 8) mit den Schnittflächen der Mittelschiene (5) und der Fingerschiene (6) korrespondieren.
4. Beweglicher Minifixateur nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - das Gelenkende der Mittelhandschiene (5) eine U-Form hat,
wobei
die Innenschenkel des U in ihrer Längsrichtung zur Fingerspitze zeigen und in ihrer Tiefe senkrecht zum Mittelhandknochen stehen und - - das Gelenkende der Fingerschiene (6) einen rechteckförmigen Querschnitt hat, der durch das Fingergrundgelenk (2) in den Innenschenkeln des U geführt ist.
5. Beweglicher Minifixateur nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
der bewegliche Minifixateur als parallele Mehrfachanordnung,
vorzugsweise als Doppelanordnung, ausgeführt ist, wobei
die Längsachsen der Mittelhandschienen (5) und die Längsachsen
der Fingerschienen (6) durch einstellbare Abstandsstifte (15)
jeweils miteinander so verbunden sind, daß sie in jeweils einer
Ebene angeordnet sind, die parallel zur Hand- und
Fingeroberfläche ist.
6. Beweglicher Minifixateur nach den Ansprüchen 1 bis 5 dadurch
gekennzeichnet, daß
die Mittelhandschiene (5) in ihrer Länge so geteilt ist, daß
- - ein erstes Mittelhandschienenteil (13) und ein zweites Mittelhandschienenteil (14) mit einer doppelt gekonterten Gewindespindel (12) so verbunden sind, daß
- - der Abstand zwischen dem ersten Mittelhandschienenteil (13) und dem zweiten Mittelhandschienenteil (14) in axialer Richtung einstellbar ist und
- - nur eine Bewegung der Teile (13, 14) in dieser Richtung möglich ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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DE (2) | DE4223794C2 (de) |
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- 1992-07-20 DE DE19924223794 patent/DE4223794C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4325173C1 (de) | 1994-12-08 |
DE4223794C2 (de) | 1994-12-22 |
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