DE2528583C3 - Gerät zur chirurgischen Behandlung von Knochen und Gelenken - Google Patents
Gerät zur chirurgischen Behandlung von Knochen und GelenkenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur chirurgischen Behandlung von Knochen und Gelenken.
Das Gerät kann in der Orthopädie und Traumatologie zum Einrenken der Gelenke bei frischen, nicht
eingerenkten sowie veralteten Verrenkungen mit nachfolgendem Beweglichmachen des Gelenks, zur
Wiederherstellung der Gelenkfunktion nach der Arthroplastik, Beseitigung von Gelenkkontrakturen, zur
Halterung der Nebengelenk- und Diaphysenbrüche sowie der Fehlergelenke in Krompressions- oder
Distraktionsstellung unter gleichzeitig ermöglichter Wiederherstellung der Bewegungen im benachbarten
Gelenk, zur Verlängerung eines abgekürzten Knochens unter Beibehaltung der Beweglichkeit im benachbarten
Gelenk, zur Kompressionsarthrodese mit jedem vorteilhaftesten Halterungswinkel der Gelenkenden angewendet werden.
Allgemein bekannt sind Geräte zur chirurgischen Behandlung der Knochen und Gelenke, die zumindest
zwei Paare von Stichdrähten enthalten. Die Stichdrahtenden in jedem Drahtpaar sind in einen Bügel oder in
zwei Bügel eingeklemmt, die miteinander derart starr verbunden werden, daß jedes Drahtpaar mit den Bügeln
ein starres Gerüst bildet. Die Stichdrähte in jedem starren Gerüst werden durch einen der gegenüberzustellenden Knochen hindurchgesteckt. Die starren
Gerüste sind miteinander mittels Distraktionsgliedern verbunden, die eine Veränderung des Zwischenabstandes, zwischen diesen Gerüsten ermöglichen. Falls aber
das Gerät zur Behandlung der Knochenbrüche benutzt
wird, werden die Distraktionsglieder starr an den
Bügeln befestigt. Werden aber die Geräte zur Gelenkbehandlung benutzt, so werden auch die
Distraktionsglieder an einem starren Gerüst aus den
Stichdrähten und Bügeln starr und an dem anderen
mittels einer die Gelenkbewegung imitierenden Gelenkvorrichtung verbunden. So ist beispielsweise ein
Gerät zur chirurgischen Behandlung bei Erkrankungen und Verletzungen der Gelenke (s. Urheberschein der
UdSSR, Nr. 306 842) bekannt, das zwei Bügel enthält, in deren Fußgegend selbsteinstellende Zylinder mit
Anschlußstücken zum Anspannen des mit Gewindeenden versehenen Stichdrahtpaars vorgesehen sind. Ein
als Axialbügel bezeichneter Bügel dient zur Halterung
is eines Gelenkendes, durch welches die Schwenkachse
ües Gelenkes verläuft, beispielsweise zur Halterung des
distalen Endes des Schulterknochens mit Hilfe eines Axialdrahts, der auf der Schwenkachse des Gelenkes
hindurchgestochen wird, und eines Verschlußdrahtes.
Der zweite Bügel des Geräts, der hier als Schwenkbügel bezeichnet wird, dient zur Halterung des anderen
Gelenkendes, gegebenenfalls des proximalen Endes des Ellenbogenbeins mit Hilfe von zwei weiteren Stichdrähten. Diese Bügel werden miteinander durch Distrak-
tionsglieder verbunden.
Zur Behandlung des Ellenbogen-, Hand- und Sprunggelenkes werden die Jjistraktionsglieder angewandt, die
mit ihrem einen Ende mittels einer einachsigen Gelenkverbindung, deren Achse auf der Längsachse des
Stichdrahts liegt, in den Fußenden des Axialbügels festgelegt werden. Mit ihrem anderen Ende werden die
Distraktionsglieder an den Fußenden des feststehenden Bügels unbeweglich befestigt. Diese Distraktionsglieder
sind mehrteilig ausgeführt und durch auseinanderstell
bare Muttern miteinander verbunden, die den Zwi
schenabstand zwischen den durch die Distraktionsglieder verbundenen Bügeln zu verändern ermöglichen.
Die in den Geräten zur Behandlung des Kniegelenkes zur Anwendung kommenden Disiraktionsgüeder wei
sen eine Gelenkverbindung iw Form eines Zahnrades
auf, das auf den Axialstichdraht des Axialbügels starr aufgesetzt wird der auf dem distalen Ende des
Schenkelbeins angeordnet wird, und in einen starr mit dem Schwenkbügel verbundenen Zahnsektor eingreift.
Das Zahnrad steht mit diesem Zahnsektor mit Hilfe zweier Schwingen in Eingriff.
Die Gipfelteile der Bügel werden im Gerät über eine Beuge-Streckvorrichtung zur schrittweisen und dosierten Verschwenkung eines starren Gerüstes der Bügel
mit den Stichdrähten gegen das andere und somit auch der Gelenkenden miteinander verbunden.
Das Anlegen des Gerätes beginnt mit dem Durchstekke.1 des Axialdrahtes in der Schwenkachse und
senkrecht zur Hauptschwenkebene des Gelenkes, durch
den Mittelpunkt des Schulterknochenblocks, oder durch
den Schwenkmittelpunkt der Knochen des Handgelenks, oder durch die Mitte des Sprungbeins. Beim
Anlegen des Geräts an das Kniegelenk wird der Axialdraht in der Hauptbewegungsebene im Gelenk
&o und durch die Punkte des Gelenkendes am Schenkelbein
hindurchgestochen, die bei Beuge-Streckbewegungen die kürzeste Kurve beschreiben. Nach dem Hindurchstechen des Axialdrahtes wird der Verschlußdraht
entsprechend seiner Befestigungsstelle im Gerät hin
durchgelegt. Hiernach werden noch zwei Stichdrähte
durch das andere Gelenkende hindurchgeführt. Alsdann wird das Gerät selbst angelegt, in dessen Bügeln alle
Stichdrähte angespannt und fest eingeklemmt werden.
Nach dem Anlegen des Gerätes wird mit Hilfe der auseinanderstellbaren Muttern der Distraktionsglieder
der Gelenkspalt vorgeschriebener Größe zwischen den Gelenkenden eingestellt und mittels der Beuge-Streckvorrichtung
des Gerätes läuft eine schrittweise und dosierende Beuge-Streckbewegung des Gerätes an, und
demzufolge wird das Gelenk beweglich.
Jedoch kann mit Hilfe des bekannten Gerätes kein Einrenken der Gelenkenden nach ihrer Verrenkung
unter Beibehahung einer genauen Zentrierung der Gelenkenden im Laufe der Wiederherstellung der
Gelenkfunklion und keine Reposition der Knochenbnichteile
bei Knochenbrüchen unter Erhaltung deren genauer Zentrierung in der Kompressions- oder
Distraktionsstellung erreicht werden, da die beiden starren Gerüste aus den Bügeln und Stichdrähten mit
den in diesen festgelegten Knochen in der Frontal- und Sagittalebene des menschlichen Körpers nicht gegeneinander
verstellbar sind, was bei Beseitigung der seitlichen Versetzung der zusammenstellenden Knochen
eine unüberwindliche Störung darstellt Darüber hinaus ist es bei dem bekannten Gerät nicht möglich, die
Rotationsversetzungen der zusammenzustellenden Knochen zu beseitigen.
Es ist auch ein Gerät zur Behandlung von Knochenbrüchen und -erkrankungen (s. DE-OS
25 23 494) sowie ein Gerät zum Beweglichmachen von Gelenken (s. DE-OS 25 26 248) vorgeschlagen worden,
bei denen die aus den Stichdrahtpaaren mit den Bügeln gebildeten starren Gerüste mittels diese auseinanderstellbar
verbindenden Distraktionsgliedern verbunden sind, wobei diese Distraktionsglieder mehrteilig ausgeführt
sind und in der Mitte ein System aufweisen, das in Form eines Kardangelenkes gestaltet ist, welches mit
entsprechenden Teilen der Distraktionsglieder verbunden ist
Eine derartige vorgeschlagene Gestaltung ermöglicht wohl eine winkelmäßige Verstellung des einen Gerüstes
in Bezug zum anderen, jedoch kann hiermit eine seitliche oder rotationsmäßige Versetzung der zu
verbindenden Knochenenden nicht oder nicht auf bequeme Weise durchgeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein chirurgisches Gerät zur Behandlung der Knochen und
Gelenke zu schaffen, das bei einfacher Ausführung und bequemen Gebrauch die Beseitigung der seitlichen und
rotationsmäßigen Versetzungen der zusammenzustellenden Knochen ermöglicht, wodurch die Funktionsmöglichkeiten des Geräts erweitert werden können, da
dabei eine geschlossene Einrenkung der Gelenkenden nach ihrer Verrenkung unter Erhaltung deren genauer
Zentrierung sowohl im statischen als auch dynamischen Zustand, Reposition der Knochenbruchstücke bei
Knochenbrüchen mit deren nachfolgender Festlegung in der Kompressions- oder Distraktionsstellung durchgeführt
werden können, eine stabile Halterung der Knochenbruchstücke mit gleichzeitiger Belastung und
Wiederherstellung der Beweglichkeit im benachbarten Gelenk vereinigt werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei dem Gerät zur chirurgischen Behandlung von Knochen
und Gelenken, mit wenigstens zwei Paaren von zum Durchstechen durch die gegenüberzustellenden Knochen
vorgesehenen Stichdrähten, wobei die Enden dieser Stichdrähte jedes Drahtpaares zumindest in
einem Bügel derart 'est eingeklemmt sind, daß jedes Stichdrahtpaar mit dem Bügel ein starres Gerüst bildet,
das zu dessen Befestigung auf einem entsprechenden, zusammenzustellenden Knochen dient, und mit die
starren Gerüste miteinander verbindenden mehrteilig ausgeführten Distraktionsgliedern, mit einem in deren
Mitte angeordneten, mit entsprechenden Teilen der Distraktionsglieder verbundenem System, erfindungsgemäß
das in der Mitte der Distraktionsglieder eingebaute System zwei Führungen mit zwei Gleitstükken
aufweist, die mit entsprechenden Teilen der Distraktionsglieder verbunden sind, wobei diese Füh
rungen zueinander wie auch zu den Längsachsen der mit ihnen in Verbindung tretenden Teile der Distraktionsglieder
senkrecht verlaufen und daß die Gleitstücke mit Gewindetrieben zu deren Verstellung in den Führungen
versehen sind.
Weiter sind vorzugsweise die Distrakiionsglieder an den Bügeln der starren Gerüste unter Ermöglichung
deren fixierter Drehung um ihre Achsen befestigt
Das erfindungsgemäße Gerät zur chirurgischen Behandlung der Knochen und Gelenke ist in seinem
Aufbau einfacher als das bekannte, sein Anwendungsbereich ist erweitert und die Gebrauchs- ■ use vereinfacht
Als Hauptvorteii des enindungsgeniäf sn Geräts ist
die Anwendung der Reponibiütätsvorrichtungen, der
Führungen mit den Gleitstücken, zur schrittweisen und dosierten Einrenkung der verrenkten Gelenkenden und
Sicherung deren genauer Zentrierung im statischen und dynamischen Zustand sowie zur Reposition der
Knochenbruchstücke unter deren nachfolgender starrer Festlegung zu nennen, wobei diese Reponibilitätsvorrichtungen
sich an den Distraktionsglicdern befinden, wodurch der Gebrauch des Geräts vereinfacht wird. Je
nach dem Extremitätensegment können mit nur einem Paar der Distraktionsglieder einfach ausgeführte Bügel
verschiedener Größe benutzt werden.
j") Das erfindungsgemäße Gerät hat eine größere
Manövrierfähigkeit und erweiterte Funktionsmöglichkeiten im Vergleich mit dem bekannten, es ermöglicht
die Durchführung einer vollkommenen statischen und dynamischer· Entlastung des Gelenks unter Erhaltung
der genauen Zentrierung der Gelenkenden sowie passiver und aktiver Bewegungen im durch das Gerät
entlasteten Gelenk.
Das erfindungsgemäße Gerät ermöglicht eine starre räumliche Halterung der Gelenkenden und ein Zustandebringen
der Gelenkbewegung, wobei zwischen den Gelenkenden ein konstant bleibender Gelenkspalt
vorgegebener Größe beibehalten wird, wodurch die Reibung zwischen den Gelenkoberflächen und das
Auftreten reflektorischer Kontrakturen in den Muskeln
so beseitigt werden.
Bei Anwendung des Geräts nach der Mobilisation ankylosierter Gelenke wird eine Überbeweglichkeit des
Gelenks ausgeschlossen, die genaue Zentrierung der Gelerkenden erreicht, die sich neu bildenden Gelenkoberflächen
erhalten eine richtige Form.
Das Gerät gibt die Möglichkeit, schrittweise und
dosiert die Gelenkkontraktur zwischen völligem Zusammen- und völligem Auseinanderbiegen zu beseitigen
und die Gelenkfunktion wiederherzustellen. Bei der Kontrakturbeseitigung verteilt sich die diese Kontraktur beseitigende Kraft zwischen den Gelenkenden
sachgemäß richtig in voller Übereinstimmung Mit der Biomechanik jedes einzelnen Gelenks.
Bei veralteten Verrenkungen verläuft mit Hilfe des Geräts eine schrittweise und dosierte Einrenkung auf
dem geschlossenen Wege der verrenkten Gelenkenden und hiernach wird unter Erhaltung deren genauer
Zentrierung das Gelenk beweglich gemacht und dessen
Funktionen werden wiederhergestellt.
Bei Nebengelenkbrüchen und Fehlgelenken wird durch das Gerät außer der endgültigen Entlastung des
benachbarten Gelenks und der Wiederherstellung seiner Beweglichkeit gleichzeitig noch eine starre,
räumliche Festlegung der Knochenbruchstücke unter gegenseitigem Druck erreicht, was zu deren kurzfristigen
Einwachsen führt.
Bei Kranken mit Knochenankylosen des Sprung- und Kniegelenks und mit teilweise zusammenwachsenden
Gelenkenden in der fehlerhaften Extremitätenstellung unter pathologischen Muskelveränderungen, die keine
Möglichkeit geben, die Funktion des Gelenks wiederherzustellen, wird nach dem Anlegen des Geräts eine
schrittweise Verbesserung der fehlerhaften Extremitätenstellung auf dem geschlossenen Wege mit nachfolgender
Kompressionsarthrodes erreicht.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung hergestellten Ausfiihrungsbeispiele und
durch die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. I die Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Geräts mit Distraktionsgliedern zur chirurgischen
Behandlung der Knochen in schematischer Darstellung;
Fig.2 die Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen
Geräts mit Distraktionsgliedern zur chirurgischen Behandlung des Ellenbogen-, Sprung- und Handgelenks;
Fig.3 ein erfindungsgemäßos Gerät mit Distraktionsgliedern
zur chirurgischen Behandlung des Kniegelenks, das im Gerät festgelegt wiedergegrhcn ist;
F i g. 4 die Ansicht IV der F i g. 3 auf das Zahnrad und den Zahnsektor;
Fig. 5 erfindungsgemäße Führungen mit Gleitstükken
im Längsschnitt;
F i g. 6 die Ansicht Vl der F i g. 2 auf den Bügel;
Fig. 7 die Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Geräts zur chirurgischen Behandlung der Bruchverrenkungen;
Fig.8 die Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen
Geräts zur chirurgischen Behandlung der Gelenke zwischen den Zehen- und Fingerknochen, seitlich
gesehen mit teilweisem Ausschnitt;
Fig.9 dasselbe in Draufsicht mit teilweisem Ausschnitt;
Fig. 10 die Ansicht des Rahmens des Distraktionsgliedes
und der gemeinsamen Führung mit teilweisem Ausschnitt in vergrößertem Maßstab; und
Fig. 11 eine erfindungsgemäße abgewandelte Ausführungsform der Führungen mit den Gleitstücken, im
Längsschnitt.
Das Gerät zur chirurgischen Behandlung der Knochen und Gelenke enthält vier Bügel 1, 2, 3, 4
(Fig. 1). Die Bjgel 1 und 2 sind durch zwei
Stützschrauben 5 und die Bügel 3 und 4 durch zwei Stützschrauben 6 miteinander verbunden. In jeden
Bügel 1. 2, 3, 4 sind die Enden von Stichdrähten 7, 8, 9 bzw. 10 fest eingeklemmt. Die Stichdrähte 7, 8 mit den
Bügeln 1, 2 bilden das eine und die Stichdrähte 9, 10 mit den Bügeln 3, 4 das andere starre Gerüst. Beide starren
Gerüste sind über Distraktionsglieder 11 miteinander verbunden. Zur Nachstellung des Zwischenabstandes
zwischen den starren Gerüsten sind die Distraktionsglieder 11 mit Schraubengewinde versehen und werden
in einem an die Bügel 2 und 3 angeschraubten Kasten 12 mittels auseinanderstellbarer Muttern 13 befestigt,
wobei die beiden Enden des Distraktionsgliedes 11 bei dem zur Halterung der Knochenbruchstücke bei
Knochenbrüchen zur Anwendung kommenden und in Fig. 1 gezeigten Gerät an den starren Gerüsten mit
Hilfe der auseinanderstellbaren Muttern 13 befestigt werden. Wird das Gerät für die Behandlung der
Gelenke gebraucht, so wird das eine F.nde des Distraktionsgliedes mittels der auseinanderstellbaren
■; Muttern 13 und das andere durch eine Gelenkverbindung
angeschlossen, die die Gelenkbewegung imitieren kann. So wird das Distraktionsglied 14 im zur
Behandlung des Ellenbogen-, Hand- und Sprunggelenks in Gebrauch kommenden und in F i g. 2 gezeigten Gerät
in am Bügel 2 über ein Lager 15 befestigt, das am Bügel 2
koaxial mit dem Stichdraht montiert ist, der /.um Durchstechen in der Gelenkachse vorgesehen ist.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Gerät zur Behandlung des Kniegelenks wird ein Distraktionsglied 16 am Bügel
π 2 mittels eines polyzentrischen Werks befestigt, Jas ein
Zahnrad 17 (F i g. 3, 4) enthält, das am Bügel 2 koaxial mit dem Stichdraht 8 (Fig.3) festgelegt ist und mit
einem Zahnsektor 18 (F i g. 3,4) in Eingriff tritt, mit dem
ein Ende des Distraktionsgliedes 16 fest verbunden wiiil.
'π Der Zannsekior iö isi außerdem mit dem Zahnrad i7
über zwei Schwingen 19 verbunden.
Die Gipfelteile der Bügel 2 und 3 (Fi g. 1,2, 3) sind mit
Hilfe einer Beuge-Streckvorrichtung 20 miteinander verbunden, die zwei Stäbe 21 und 22 darstellt, die durch
.·> eine Kardanverbindung 2J miteinander verbunden sind.
Die Einstellung der Beuge-Streckvorrichtung wird durch die Muttern 23' fixiert. Die Beuge-Streckvorrichtun?
20 dient zur Herstellung der Beuge-S'.rckbcwegungen
jei Anwendung des Gerätes zur Behandlung
in von Gelenken. Beim Gebrauch des Gerätes für die
Behandlung der Knochenbrüche wird mit Hilfe der Beuge-Streckvorrichtung 20 die Rescitigung einer
Winkelversetzung der Knochenbruchstücke in der Sagittalebene des Körpers vorgenommen.
)·> Jedes der Distraktionsglieder 11 (Fig. 1), 14 (F ig. 2).
16 (Fig. 3) ist mehrteilig ausgeführt und enthält ein in seinen Mittelteil eingebautes System aus zwei Führungen
24 und 25. Die Führungen 24 und 25 verlaufen senkrecht zueinander und senkrecht bezüglich der
in Längsachsen der mit ihnen verbundenen Teile 26 und 27
der Distraktionsglieder. In der Führung 24 gleitet ein Gleitstück 28 (F i g. 5), das mit dem Distraktionsgliedteil
26 in Verbindung steht; in der Führung 25 gleitet das Gleitstück 29, das mit dem Distraktionsgliedteil 27
4i zusammenwirkt.
Die Distraktionsgliedteile 26 und 27 sind mit einem Schraubengewinde versehen, das mit den Muttern 30
zusammenwirkt, durch welche die Stellung der Gleitstücke 28 und 29 in bezug auf die Führungen 24 und 25
ίο entsprechend fixiert wird.
Zur Verstellung der Gleitstücke 28 dient ein Schraubentrieb, der eine Gangschraube 31 darstellt und
mit einem im Gleitstück 28 vorgesehenen Gewinde zusammenwirkt. Ähnlich wird auch das Gleitstück 29
ϊ"> mittels einer Gangschraube 32 verstellt. Die Gangschrauben
31, 32 ermöglichen die Verstellung des einen starren Gerüstes der Stichdrähte 7 und 8 (Fig. 1) mit
den Bügeln 1 und 2 gegen das andere, aus den Stichdrähten 9 und 10 und den Bügeln 3 und 4
-:<■ bestehende in zwei zueinander senkrechten Richtungen
A-A und B-B in der Bügelebene, wie in der Zeichnung
durch Pfeile angedeutet. Zur Veränderung der Stellungslage der Führunger 24 und 25 in der Bügelebene
werden die Distraktionsglieder 11 an den Bügeln 2 und 3
ei unter Ermöglichung deren zurückgehaltener Verdrehung
um ihre Achsen befestigt. Dazu werden die auseinanderstellbaren Muttern 13 benutzt, die in die
Gewinde an den Enden der Distraktionsglieder 11
eingreifen.
Beim Gebrauch des Gerätes während der Behandlung
des Ellcnbogengelenks wird der Teil 27 des Distraktionsglicdes 14 (Fig. 2), der am Bügel 3
unbeweglich befestigt ist, unter einem Winkel zu den Schrauben 6 eingestellt. Zu diesem Zweck enthält der
Bügel 3 Flansche 33 mit am Kreisumfang verteilten Gewindrbohrungen 34 (Fig.6), die den Anschluß der
Kasten 12 und demzufolge auch der Distraktionsglieder 14 unter verschiedenen Winkeln bezüglich der Schrauben
6 in Obereinstimmung mit der gegenseitigen Lage der Gelenkenden des Ellcnbogengelenks ermöglichen.
Wird das Gerät zur Behandlung anderer Gelenke benutzt, so wird das Distraktionsgliedende am Bügel 3
zu den Schrauben 6 parallel befestigt.
Darüberhinaus muß der Bügel 3 beim Gebrauch des Gerätes, wie es F i g. 2 wiedergibt, zur Behandlung des
Ellenbogengelenks in Richtung dem Bügel 1 zu schräg und unter einem Winkel von etwa 30° gegen die nicht
angedeuteten Stützschrauben 5 gestellt werden. Diese 1 m'jlellung verhindert ein Zusammenstoßen der Bügel 2
und 3 beim vollen Auseinanderbiegen des Gelenks, das im Gerät zurückgehalten wird.
Zur gleichzeitigen Reposition der Gelenkenden und Knochenbruchteile bei Bruchverrenkungen werden
dem zur Festlegung der Knochenbruchteile verwendeten Gerät mit den Distraktionsgliedern 11 (Fig. I) noch
zwei Bügel 35 und 36 (Fig. 7) mit darin fest eingeklemmten Stichdrähten 37 und 38 hinzugefügt. Die
Bügel 35 und 36 sind durch weitere Stützschrauben starr miteinnder verbunden und bilden mit den Stichdrähten
37 und 38 ein weiteres starres Gerüst, das an den Bügel 4 mittels zweier Distraktionsglieder 14 mit dem in deren
Mittelteil eingebauten System der Führungen 24 und 25 angeschlossen wird. Die Gipfelteile der Bügel 4 und 35
stehen mit Hilfe der Beuge-Streckvorrichtung 20 in Verbindung. Dieses Gerät ermöglicht die Ausführung
einer geschlossenen Einrenkung des verrenkten Gelenks mit nachfolgender Wiederherstellung der Gelenkfunktion
und geschlossener, dosierter Reposition der Knochenbruchteile unter deren gegenseitigem Druck
oder Distraktion.
Das erfindungsgemäße Gerät kann auch zur Behandlung der Gelenke zwischen den Zehen- und Fingerknochen
benutzt werden. In diesem Fall enthält das Gerät Bügel 40, 41, 42 (Fig.8. 9). In dem Bügel 40 ist ein
Stichdraht 43 (Fig.9) und in dem Bügel 41 ein Stichdraht 44 fest eingeklemmt. Die Bügel 40 und 41
sind miteinander durch Stützschrauben 45 starr verbunden, so daß diese Bügel 40 und 41 mit den
Stichdrähten 43 und 44 ein starres Gerüst bilden. Die Stichdrähte 43 und 44 sind zum Durchstechen durch das
Gelenkende vorgesehen, durch welches die Schwenkachse des Gelenks verläuft, d. h. durch das distale
Knochenglied, wobei der Stichdraht 44 einen Axialdraht darstellt und auf der Schwenkachse des Gelenkes
hindurchgezogen wird. Das zweite starre Gerüst des Gerätes, das zur Festlegung am proximalen Knochenglied
bestimmt ist, enthält den Bügel 42 mit in diesem festgeklemmten Stichdrähten 46 und 47.
Beide starren Gerüste sind durch zwei Distraktionsglieder 48 (F i g. 8) miteinander verbunden, von denen
jedes aus zwei Teilen 49 und 50 besteht, zwischen welchen ein System von Führungen 51 und 52 eingebaut
wird Die Distraktionsteile 49 der Distraktionsglieder 48 sind durch ein Querstöck 53 (Fig. !0) miteinander
verbunden, das mit den Teilen 49 einen die Starrheit des Gerätes vergrößernden Rahmen bildet. Die Führung 51
ist wegen der kleinen Abmessungen des ganzen Geräts als eine gemeinsame für beide Distraktionsglieder 48
(Fig.8) ausgeführt. In dieser Führung 51 bewegt sich
ein Gleitstück 54 (Fig. 10). Dieses Gleitstück 54 ist mit ■; Hilfe von zwei Schrauben 55 an das Querstück 51
angeschraubt und wirkt mit der den Antrieb für das Gleitstück 54 darstellenden Gangschraube 55 zusammen.
In den Führungen 52 bewegen sich Gleitstücke 56 (F i g. 8), die in kraftschlüssiger Verbindung mit die
Gleitstücke antreibenden Gangschrauben 57 stehen.
Die Enden des Axialstichdrahtes 44 (Fig.9) werden
in Bohrungen zylindrischer Gelenkverbindungen 58 (Fig.8) mit Hilfe von Feststellschrauben 59 fest
eingeklemmt. Die Enden des Stichdrahtes 43 (Fig.9)
Ij werden in Schlitzen der Stützschrauben 45 mittels
Muttern 60 (Fig. 8) festgelegt. Die Enden der Stichdrähte 46 und 47 (F i g. 9) des Bügels 42 werden in
den Schlitzen von Stützschrauben 61 (Fig.8) zwischen
Scheiben 62 mittels einer Mutter63 fest eingeklemmt.
Das Gerät enthält eine abnehmbare Beuge-Streckvorrichtung 64 zur Beseitigung der Kontraktur des
Gelenks zwischen den Zehen- und Fingerknochen nach der Einrenkung und zum Beweglichmachen des
Gelenks. Die Beuge-Streckvorrichtung 64 besteht aus zwei Schrauben 65 und 66, die miteinander über ein
Kardangelenk 67 verbunden sind. Ein Ende der Beuge-Streckvorrichtung 64 wird in der Gipfelgegend
des Bügels 41 durch auseinanderstellbare Muttern 68 und das andere in der Gipfelgegend des Bügels 42 mit
Hilfe auseinanderstellbarer Muttern 69 befestigt.
Zur Vergrößerung des Zwischenabstandes zwischen dem durch die Stichdrähte 43 und 44 (F i g. 9) und Bügel
40 und 41 gebildeten starren Gerüst und dem aus den Stichdrähten 46 und 47 und dem Bügel 42 zusammenge-
J5 stellten werden auf die Gewindeteile 50 der Distraktionsglieder
48 (Fig.8) aufgeschraubte Muttern 70 benutzt.
Die Festlegung des Gleitstücks 56 in der erforderlichen Stellung erfolgt mit Hilfe einer Mutter 71 und des
Gleitstücks 54 (F i g. 10) durch Muttern 72.
Zur Vermeidung einer Winkelversetzung der Knochenbruchstücke müssen die Bügel 3 und 4 im in F i g. I
dargestellten Gerät zur chirurgischen Behandlung der Knochen unter einem Winkel gegen die Bügel 1 und 2
gestellt werden. Um diese Einstellung zu erreichen, haben die Führungen 24 und 25 und die Gleitstücke 28
und 29 (Fig. 11) einen runden Querschnitt, wodurch
diese Teile in Drehbewegung versetzt werden können, wobei die Führungen 24 und 25 in Mänteln 73 bzw. 74
untergebracht werden können, die mit Einstellschrauben 75 bestückt sind, durch welche die Führungen 24,25
in den Mänteln 73, 74 in einer bestimmten Stellung festgehalten werden.
D«is Gerät zur chirurgischen Behandlung der Knochen und Gelenke arbeitet wie folgt
D«is Gerät zur chirurgischen Behandlung der Knochen und Gelenke arbeitet wie folgt
Beim Anlegen des Geräts zur chirurgischen Behandlung der Knochen (Fi g. 1) werden die Stichdrähte 7, 8
durch ein Knochenbruchstück und die Stichdrähte 9,10 durch das andere hindurchgesteckt Dabei werden die
Stichdrähte jedes Drahtpaares in dem starren Gerüst zur dauerhaften Halterung der Knochenbruchstücke
oder Gelenkenden in dem starren System unter einem Winkel zueinander gestellt Hiernach werden die Enden
der Stichdrähte 7,8,9,10 in den Bügeln 1,2,3 bzw. 4 fest
eingeklemmt Dann werden an den Bügeln 2,3 mit Hilfe von Schrauben Kasten 12 mit den darin festgehaltenen
Gewindeenden der Distraktionsglieder 11 angeschraubt
Das Anlegen des chirurgischen Gerätes zur Behandlung der Gelenke (F i g. 2, 3) beginnt mit dem
Durchstechen der Extremität mit dem Axialstichdraht 8.
Bei unverletzten Gelenkoberflächen des Ellenbogen-, Sprung- und Handgelenks muß der Axialdraht 8 in der
Schwenkachse des Gelenkendes des Knochens senkrecht zur Hauptjchwenkebene durch den Mittelpunkt
des Schulterknochenblocks, durch den Schwenkpunkt des Handgelenks und durch den Mittelpunkt des
Sprungbeins hindurchgesteckt werden. Bei Behandlung des polyzentrischen Kniegelenks, dessen Bewegungen
von einer momentanen Verstellung des Schwenkpunktes begleitet werden, wodurch auch im Gerät ein
polyzentrisches Werk mit beweglichem Schwenkpunkt verwendet werden muß, das die Biomechanik im Gelenk
wiedergibt, wird der Axialdraht 8 streng in der Hauptbewegungsebene des Gelenkes und durch die
Punkte des Gelenkendes des Schenkelbeins hindurchgeführt, die bei Zusammen- und Auseinanderbiegebewe-
guffgi.il witfw fvutf.waiw nuifc υτ».ιιι liulii. u\.i nAiai*
draht wird dabei in einer Radiusentfernung der Gelenkfläche von dem Gelenkspalt in der Hauptbewegungsebene
des Gelenks hindurchgeführt, was für das Ellenbogengelenk \2 cm, d. h. die Größe des Kopfvorsprungblocks,
für das Sprunggelenk 2 cm, den Radius des Sprungbeins, für das Handgelenk 1,2 cm, den Radius
der Handgelenkknochen, und für das Kniegelenk 2,5 cm, den Radius der Schwenkachse des Kniegelenks bei
dessen vollen Auseinanderbringen ausmacht.
Beim Anlegen des Geräts nach der Bearbeitung der Gelenkknochen muß der Axialdraht 8 mit der Achse des
als Halbzylinder geformten Gelenkendes des Knochens zusammenfallen, durch welches die Schwenkachse
hindurchläufL Beim Hindurchstechen mit dem Axialdraht 8 wird er durch die Bohrung der die Lager 15 oder
Zahnräder 17 bei Behandlung des Kniegelenks (F i g. 2) tragenden Axialschrauben hindurchgeführt. Auf diese
Weise tritt der Axialdraht 8 als Achse des Gerätgelenks hervor, die mit der Schwenkachse des Gelenks
zusammenfällt
Nach dem Durchstechen mit dem Axialdraht 8 wird der Stichdraht 7 durch die Diaphyse des Knochens in
der Frontalebene (F i g. 2,3) hindurchgesteckt. Hiernach werden durch das andere Gelenkende die Stichdrähte 9
und 10 hindurchgesteckt. Beim Anlegen des Geräts zur chirurgischen Behandlung von Bruchverrenkungen der
Knochen werden zu den obengenannten vier Stichdrähten noch zwei Stichdrähte 37 und 38 (F i g. 7) im distalen
oder proximalen Bruchstück verlegt, je nach dem, ob das distale oder proximate Ende gebrochen ist.
Im weiteren werden die Enden der Stichdrähte in den entsprechenden Bügeln 1, 2, 3, 4 (F i g. 2, 3) und 35, 36
(Fig.7) fest eingeklemmt, wobei die Bügel an die
auseinanderbiegende Seite der Extremität angelegt werden. Hiernach werden die Bügel 2 und 3 (Fig. 2, 3)
und die Bügel 35, 36 (Fig. 7) mit den entsprechenden
Distrakiionsgliedern 14 (Fig. 2) oder 16 (Fig.3)
verbunden.
Nach dem Anlegen des Gerätes nach einer offenen Operation wird es mit Hilfe der Muttern 23' der
Beuge-Streckvorrichtung 20 in einer mittleren physiologischen Gelenkstellung versperrt, bis die Weichgewebe
geheilt sind (6, 7 Tage). Nach dieser Frist wird mit den passiven und aktiven Bewegungen im Gelenk mittels
der Beuge-Streckvorrichtung 20 begonnen, deren Muttern 23' verstellt werden, wobei der Ausschlag beim
Zusammen- bzw. Auseinanderbiegen wie nachstehend beschrieben allmählich zunimmL Wenn aber das Gerät
auf dem geschlossenen Wege bei einer Kontraktur angelegt ist, kann das Beweglichmachen des Gelenks
gleich nach dem Anlegen des Gerätes beginnen.
Ist nach dem Anlegen des Gerätes eine Versetzung der Gelenkenden oder Knochenbruchstücke zurückgeblieben,
so wird sie repositioniert. Nach der Beseitigung der Versetzung der Gelenkenden oder Knochenbruchstücke
in Längsrichtung mit Hilfe der auseinanderstellbaren Muttern 13 (F i g. 1,2,3,7) der Distraktionsglieder
ίο kann man die Ausbesserung der seitlichen Versetzung
mittels der Führungen 24,25 mit den Gleitstücken 28,29
(F i g. 5) beginnen, wobei bei Drehung der Gangschrauben 31 die Einrenkung der Knochenbruchstücke oder
Gelenkenden in der Sagittalebcne des Körpers und bei
'■) Drehung der Gangschrauben 32 die Einrenkung in der
Frontalebene stattfindet.
Beim Gebrauch des Geräts der F i g. 1 kann auch dij
Rotationsversetzung der Knochenbruchstücke mit der Beseitigung deren Versetzung in der Sagittalebene
-" giwit.iic.wf «ig TWfiDiwuwif rvwfuwii. i^uAU TTiIU UIw *_railgschraube
31 (Fig.5) an der entsprechenden Seite stärker gedreht. Bevor diese Drehung vorgenommen
wird, werden zuerst die Muttern 13(F ig. 1) leicht gelöst, was die Möglichkeit bietet, die Führungen 24,25 um die
->") eigene Längsachse des Distraktionsgliedes U zu
drehen. Auf diese Weise kann die Rotationsversetzung der Kniochenbruchstücke vermieden werden, die 30°
erreichen kann. Nach dem Anlegen des Gerätes zur Behandlung der Gelenke und zur Beseitigung einer
■'·■■ etwa vorhandenen Versetzung der Gelenkenden wird
an den auseinanderstellbaren Muttern 13 (F i g. 2, 3) der Distraktionsglieder ein konstant bleibender Gelenkspalt
zwischen den Gelenkenden von 3 bis 6 mm eingestellt. Nach dem Einrenken durch das Gerät und
; Einstellung des Gelenkspalts zwischen den Gelenkenden
wird die Beseitigung der Gelenkkontraktur und
Wiederherstellung der Beweglichkeit mit Hilfe der Beuge-Streckvorrichtung 20 vorgenommen. Nach der
Reposition der Knochenbruchstücke mittels des Geräts
ri (Fig. I) wird deren dauerhafte Festlegung in der
Kompressions- oder Distraktionsstellung durchgeführt Das Gerät zur chirurgischen Beharrung der
Bruchvsrrenkungen (F i g. 7) wird auch zur Verlängerung
eines verkürzten Knochens unter Erhaltung der
■*'' Beweglichkeit im benachbarten Gelenk im durch das
Gerät entlasteten Zustand angewandt. Bei dieser Verlängerung des verkürzten Knochens besteht die
Hauptaufgabe der Führungen 24, 25 mit den Gleitstükken in der Aufrechterhaltung einer genauen Stellung
w der Knochenbruchstücke während der Verlängerung und in einer genauen Gegenüberstellung dieser
Knochenstücke mit deren nachfolgender Festlegung nach der Knochenverlängerung.
Nach dem Anlegen des Gerätes wird das Gelenk im Gerät zuerst während 20 bis 30 Tagen um 2 bis 6° je Tag
in Abhängigkeit vom Charakter der Kontraktur, deren Alter und der Form des Gelenks vollkommen
zusammen- und auseinandergebogen. Nach 10- bis 15-fachem Zusammen- und Auseinanderbiegen wird die
·»> Zusammen- und Auseinanderbiegezeit schrittweise auf
15 bis 20 Minuten reduziert wonach die Beuge-Streckvorrichtung abgenommen werden kann. Im weiteren
übt der Kranke während weiterer 2 bis 3 Wochen die aktiven Bewegungen mit anliegendem Gerät aus. Dann
kann das Gerät abgenommen werden.
Bei der Beseitigung der Kontrakturen erfüllt das Gerät eine doppelte Funktion. Mit Hilfe der Distraktionsglieder
nachstellbarer Länge werden die Gelenk-
flächen dosiert gezogen, wodurch ein gegenseitiger Druck derselben vermieden wird. Mit Hilfe der
Beuge-Streckvorrichtung 20 des Geräts wird das Gelenk schrittweise und dosiert zusammen- und
auseinandergebogen, wobei die vom Gerät ausgenutzte Kraft, durch welche die Kontraktur beseitigt wird, sich
zwischen den Gelenkenden sachgemäß richtig, in Übereinstimmung mit der Gelenkbiomechanik verteilt.
Das alles ist von großer Bedeutung für die physiologisch bessere Beseitigung der Kontraktur mit nachfolgender
Wiederherstellung der Gelenkbev/cglichkeit.
Das Gerät zur chirurgischen Behandlung der Gelenke zwischen den Zehen- und Fingergliedern arbeitet wie
folgt. Durch die Mitte des Kopfes des proximalen Gliedes wird der Stichdraht 44 (F i g. 9) hindurchgeführt, ι ■>
Die Enden dieses Drahtes werden im Bügel 41 fest eingeklemmt. Der andere Stichdraht 43 wird durch die
Diaphyse des Proximalgliedes in 12 bis 18 mm Entfernung in Proximalrichtung vom Axialdraht 44
ι : r%.i__i
40 fest eingeklemmt. Hiernach werden noch zwei Stichdrähte 46, 47 durch die Diaphyse des distalen
Gliedes hindurchgezogen, deren Enden im Bügel 42 fest eingeklemmt werden.
Die Längs- und Winkelversetzung der Gelenkenden -' in der Frontalebene des Körpers wird durch Drehung an
den Muttern 70 des Distraktionsgliedes 48 (Fig. 8) zustandegebracht, wobei zur Beseitigung der Längsversetzung
die Muttern 70 gleichmäßig gedreht werden. Bei einer vorhandenen Wirkelversetzung in der
crontalebene wird die Mutter 70 ar; der entsprechenden Seite langer gedreht und somit eine größere Länge des.
Distraktionsgliedes an dieser Seite eingestellt. Die Behebung der Breiten- und Rotationsversetzungen der
Gelenkenden wird durch Verstellung der Gleitstücke 56 und 54 (F i g. 10) vorgenommen. Vor der Beseitigung der
seitlichen Versetzungen der Gelenkenden werden die Muttern 71, 72 (Fig. 8) leicht gelöst und dann nach
erfolgter Beseitigung der Versetzung wieder festgeschraubt. Zur Beseitigung der Breitenversetzung der
>· Gelenkenden in der Frontalebene des Körpers wird die Gangschraube 55 (Fig. 10) gedreht, die das Gleitstück
54 verstellt. Die Breitenversetzung der Gelenkenden in der Sagittalebene des Körpers wird durch gleichzeitige
Drehung der Gangschrauben 57 (F i g. 8) vermieden, die die Gleitstücke 56 verstellen. Falls noch eine Rotationsversetzung vorliegt, wird dann die Gangschraube 57 an
der entsprechenden Seite stärker gedreht. Diese Handgriffe geben die Möglichkeit, die Gelenkcnden
genau gegenüberzustellen.
Nachdem diese genaue Gegenüberstellung erreicht ist, wird zur Abnahme eines schädliches Zusammendrucks
und der Reibung zwischen den Gelenkoberflächen, die eine Zerstörung der Gelenkenden verursachen,
durch Drehung der Muttern 70 (F i g. 8) des Distraktionsgliedes 48 ein konstant bleibender Spalt
zwischen den Gelenkenden von etwa 2 mm eingestellt.
Durch Drehung an den Muttern 68, 69 der Beuge-Streckvorrichtung wird eine mehrfache, schrittweise
und dosierte Schwenkung des Bügels 42 bezüglich der Bügel 40, 41 vorgenommen und demzufolge das
Zusammen- und Auseinanderbiegen der Gelenkenden
2" uuiCngcfÜMii, was Züi" Beseitigung ucT
tur (nach dem Einrenken) und Wiederherstellung der Funktion des Gelenkes zwischen den Zehen- und
Fingergliedern führt.
Kennzeichnende Merkmale des Gerätes zur chirurgischen
Behandlung der Gelenke zwischen den Zehen- und Fingergliedern bestehen darin, daß in diesem
anstelle zwei, quer zur Längsachse des Fingers liegender Führungen zur Beseitigung der Breitenversetzung des
Fingergliedes in der Frontalebene nur eine Führung 51 mit wesentlich größerem Gang des Gleitstücks 54
(Fig. 10) angewandt ist, wobei zur Beseitigung der
Gliedversetzung nicht zwei, sondern nur eine Gangschraube 55 mit Hilfe eines Schlüssels (nicht angedeutet)
gedreht werden muß, was den Gebrauch des Gerätes um ein Mehrfaches erleichtert. Da die Länge der über
dem Finger liegenden Querführung 51 kleiner als die Weite der Bügel ist und diese Führung aus den
Außenabmessungen der übrigen Teile des Gerätes nicht hinausragt, stört sie nicht bei der Bewegung der
benachbarten Finger. Du-ch Verbindung der kurzen Teile 49 des Distraktionsgliedes zu einem Rahmen wird
die Starrheit der Halterung der Gelenkenden mittels des Gerätes um ein Vielfaches gesteigert.
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Gerät zur chirurgischen Behandlung von Knochen und Gelenken, mit wenigstens zwei Paaren
von zum Durchstechen durch die gegenüberzustellenden Knochen vorgesehenen Stichdrähten, wobei
die Enden dieser Stichdrähte jedes Drahtpaares zumindest in einem Bügel derart fest eingeklemmt
sind, daß jedes Stichdrahtpaar mit dem Bügel ein starres Gerüst bildet, das zu dessen Befestigung auf
einem entsprechenden, zusammenzustellenden Knochen dient, und mit die starren Gerüste miteinander
verbindenden mehrteilig ausgeführten Distraktionsgliedern, mit einem in deren Mitte angeordneten, mit
entsprechenden Teilen der Distraktionsglieder verbundenem System, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Mitte der Distraktionsglieder
eingebaute System zwei Führungen (24,25) mit zwei Gleitstücken (28, 29) aufweist, die mit entsprechenden Teilen (26, 27) der Distraktionsglieder (11)
verbunden «nd, wobei diese Führungen (25, 24)
zueinander wie auch zu den Längsachsen der mit ihnen in Verbindung tretenden Teile (26, 27) der
Distraktionsglieder (11) senkrecht verlaufen und daß
die Gleitstücke (28,29) mit Gewindetrieben zu deren Verstellung in den Führungen (24,25) versehen sind.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitstücke (28, 29) und die Führungen
(24, 25) einen runden Querschnitt aufweisen, und somit gegeneinander drehbar sind.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die L'Istraktionsglieder (11) an den Bügeln
(2, 3) der starren Gerüste um die eigenen Achsen fixiert drehbar sind.
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