DE4223233C1 - Entnahmestelleneinrichtung für Gase - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Entnahmestelleneinrichtung für Gase, insbesondere für Labor-Systeme, mit einem Druckregler und einem Vor- und Hinterdruckabsperrven­ til, die Bedienungselemente aufweisen.

In Laboratorien werden Gase für die unterschiedlichsten Zwecke benötigt. Von besonderer Bedeutung und Vielfalt sind die Gase für analytische Zwecke, da hier neben den ständigen Betriebsgasen der Detektorsysteme vor allem das Kalibrieren Null- und Prüfgase erfordert.

Diese Gase enthalten die zu messende Komponente entwe­ der gar nicht (zur Einstellung des Gerätenullpunktes) oder in definiertem Umfang (z. T. als vpm-Komponente) zur Einstellung des Kalibrierpunktes.

Die zentrale Gasversorgung besteht aus Entspannungssta­ tionen, Rohrleitungssystem und Entnahmestelleneinrich­ tungen.

Entspannungsstationen dienen zum Anschluß der Hoch­ druckflaschen die außerhalb des Labors im Freien ange­ ordnet werden. An den Entspannungsstationen wird der Flaschendruck auf den Mitteldruck der Rohrlaitungs­ systeme reduziert. Über das Rohrleitungssystem wird das Gas in die Labors transportiert. Die Entnahmestellen sind meist mit einem Vor- und Hinterdruckabsperrven­ til zum Abschluß der Versorgungsleitung nach Beendigung der Arbeit ausgerüstet. Das Vordruckventil dient zum Abschluß der Versorgungsleitung bei längeren Unterbre­ chungen, z. B. an Wochenenden. Das Hinterdruckabsperr­ ventil wird zum Abschluß während der täglichen Arbeit benutzt. Der Druckregler reduziert den an der Ent­ spannungsstation eingestellten Leitungsdruck z. B. auf den für viele Anwendungsfälle erforderlichen niedrigen und konstanten Arbeitsdruck. Dabei werden gleichzeitig die im Rohrleitungssystem auftretenden Druckschwankungen kompensiert.

In modernen Laboratorien sind die Entnahmestellen für die Gase in die Labormöbel einbezogen. Die Entnahme­ stelle steht als Standsäule auf dem Labortisch, ist an der Ablagekonsole befestigt oder auf die Tafelscheibe von Schränken bzw. Energiesäulen aufgesetzt. Der An­ schluß an das Rohrleitungssystem erfolgt dann hinter dem Tisch bzw. der Tafelscheibe.

Dabei hat sich bei den Labormöbeln ein Rasteraufbau von 150 mm Breite pro Entnahmestelle bei sonst individuell gestalteten Labormöbeln herausgebildet.

Durch den unterschiedlichen Labormöbelaufbau und be­ dingt durch Energieschächte bzw. Energiekanäle vor der Wand, kleinstem Abstand von einer oben angrenzenden Platte, und Energiebrücken ist es zu einer Anhäufung von Entnahmestelleneinrichtungen mit unterschiedlichen Ar­ maturen-Anordnungen gekommen.

Bekannt ist eine Entnahmestelle für Flüssiggas, das über ein Flaschenventil, einen Druckregler und ein Ab­ sperrventil einer Gasflasche entnommen wird. Dabei wei­ sen die Bedienungselemente der Ventile in unterschied­ liche Richtungen, während an dem Druckregler kein Be­ dienungselement vorgesehen ist (DE 34 07 710 A1).

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Vielzahl der Entnahmestelleneinrichtungen zu vermindern um ein gutes Bedienen der Ventile zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bedienungselemente von dem Druckregler, dem Vor­ druckabsperrventil und dem Hinterdruckabsperrventil in eine gleiche Richtung weisen.

Die Anordnung der Bedienungselemente in einer gleichen Richtung und auf sowie vor dem Armaturenkörper ermög­ licht es vorteilhaft das Rastermaß von 150 mm einzu­ halten, weil die Bedienungselemente von den Armaturen­ körpern nicht abstehen. Gleichzeitig wird durch die An­ ordnung der Bedienungselemente nebeneinander und in einer gleichen Einbaulage eine gleiche Bewegungsrichtung der Bedienungselemente erreicht, die eine gute Betäti­ gung ermöglichen.

Durch die erfindungsgemäße gleiche Anordnung der Bedie­ nungselemente läßt sich die Vielzahl von unterschied­ lichen kompletten Entnahmestellen für die Laboratorien auf zwei Ausführungsvarianten reduzieren. Diese unter­ scheiden sich nur in der Ausbildung des Vordruckab­ sperrventiles als Eck- oder Durchgangsventil, weil das Vordruckabsperrventil mit dem Rohrleitungssystem über einen Decken- oder Wandanschluß verbunden wird. Eine besonders vorteilhafte Anordnung von Vor- und Hinter­ druckabsperrventil und Druckregler in Bezug auf deren Bedienbarkeit und Montage ergibt sich gemäß den Merkma­ len des Anspruches 4, weil bei der vorgegebenen Breite von 150 mm alle Bedienungselemente von einer Seite aus frei betätigt werden können. Es bafinden sich keine weiteren Armaturen vor den Bedienungselementen.

Durch die Merkmale des Anspruches 6 wird eine kompakte Baueinheit erzielt, weil die Armaturen von einem Ge­ häuse umgeben sind, wodurch jede Einzel-Baugruppe ein­ fach mit den Labor-Möbeln verbunden bzw. in diese in­ tegriert werden kann. Das Gehäuse weist Öffnungen auf, durch die die Bedienelemente hindurchgeführt sind, so daß diese vor der Gehäusewand angeordnet sind. Vorteil­ haft ist auch das Druckmeßgerät von dem Gehäuse umgeben, wobei die Anzeige ebenfalls in einer Öffnung der Ge­ häusewand angeordnet ist.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden.

Es zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Entnahmestelle mit einem Vordruck-Eckventil für die Wandbefestigung,

Fig. 2 eine erfindungsgemäße Entnahmestelle mit einem Vordruck-Durchgangsventil für die Deckenbefestigung.

Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Entnahmestel­ len für Laboratorien bestehen aus dem Druckregler 1, dem Vordruckabsperrventil 2 und dem Hinterdruckabsperr­ ventil 3. Alle Armaturen 1, 2 und 3 weisen Ventilkörper 4, 5, 6 mit Anschlüssen 7, 8, 9, 10, 11 auf zum Verbinden untereinander bzw. mit Verbrauchern (Anschluß 11) und dem Rohrleitungssystem (Anschluß 10). Gemäß der Erfin­ dung sind die Bedienungselemente 12, 13, 14 von dem Druckregler 1, dem Vordruckabsperrventil 2 und dem Hinterdruckabsperrventil 3 vor den Ventilkörpern 4, 5, 6 und auf diesen angeordnet, so daß eine Betätigung der Bedienungselemente frei von einer Seite erfolgen kann. Die Anordnung bzw. Einbaulage aller Bedienungselemente 12, 13, 14 ist gleich. Sie haben eine gleiche Ausrichtung, wobei ihre Mittelachsen 15, 16, 17 in eine horizontale Richtung verlaufen. Wenn daher die Bedienungsperson vor der Entnahmestelle steht, sind alle Bedienungselemente 12, 13, 14 von der Frontseite aus in eine Bewegungsrich­ tung drehbar. Das Vordruckabsperrventil 2 und das Hin­ terdruckabsperrventil 3 sind in einem rechten Winkel 18 und in der Höhe versetzt zueinander angeordnet. Der Druckregler 1 liegt mit seiner Mittelachse 15 auf dem Schnittpunkt des rechten Winkels 18. Dem Vordruckab­ sperrventil 2 gegenüberliegend ist ein Druckmeßgerät 20 an dem Druckregler befestigt. Druckregler 1, Vordruck­ absperrventil 2 und Hinterdruckabsperrventil 3 sowie Druckmeßgerät 20 sind von einem Gehäuse 21 umgeben. Das Gehäuse 21 weist Öffnungen für die Bedienelemente 12, 13, 14 und für die Anzeige des Druckmeßgerätes 20 auf. Die Bedienelemente sind vor dem Gehäuse 21 angeordnet.

Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Entnahmestel­ len sind bis auf die Ausbildung des Vordruckabsperr­ ventiles 2 gleich.

Für eine Wandbefestigung ist das Vordruckabsperrventil 2 als Eckventil (Fig. 1) und für eine Deckenbefesti­ gung als Durchgangsventil (Fig. 2) ausgebildet.

Der Aufbau der Absperrventila 2 und 3 und des Druckreg­ lers 1 entsprechen dem Stand der Technik und werden nicht näher beschrieben.

Claims (6)

1. Entnahmestelleneinrichtung für Gase, insbesondere für Labor-Systeme, mit einem Druckregler und einem Vor- und Hinterdruckabsperrventil, die einen Arma­ turenkörper und Bedienungselemente aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedienungselemente (12, 13, 14) von dem Druck­ regler (1), dem Vordruckabsperrventil (2) und dem Hinterdruckabsperrventil (3) in eine gleiche Rich­ tung weisen.

2. Entnahmestelleneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Bedienungselemente (12, 13, 14) vor den Armaturenkörpern (4, 5, 6) angeordnet sind.

3. Entnahmestelleneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vordruckabsperrventil (2) als Eck- oder Durchgangsventil ausgebildet ist.

4. Entnahmestelleneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Vor- und Hinterdruckabsperrventil (2, 3) in einem rechten Winkel (18) zueinander und der Druck­ regler (1) im Schnittpunkt der Achse des Winkels (18) angeordnet sind.

5. Entnahmestelleneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Druckregler (1) ein Druckmeßgerät (20) zugeordnet ist, das mit dem Armaturenkörper (5) ver­ bunden ist.

6. Entnahmestelleneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckregler (1), das Vordruckabsperrventil (2) und das Hinterdruckabsperrventil in einem Ge­ häuse (21) angeordnet sind.