DE4222398C2 - Blutentnahmevorrichtung mit verschließbarer Entlüftung - Google Patents
Blutentnahmevorrichtung mit verschließbarer EntlüftungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Blutentnahmevorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine gattungsgemäße Blutentnahmevorrichtung ist aus der
WO91/10397
bekannt geworden. Diese Vorrichtung enthält eine an beiden
Enden zugespitzte Kanüle, die in einem die Kanüle umge
benden Halter aufgenommen ist. Weiterhin ist ein evaku
iertes Entnahmegefäß vorgesehen, das nach außen hin mit
einem selbstschließenden, durchstechbaren Stopfen versehen
ist. Zur Blutentnahme wird die Kanüle mit ihrem einen Ende
in die Vene des Patienten eingesetzt, das andere Kanülen
ende wird durch den Stopfen in den evakuierten Bereich des
Entnahmegefäßes gestoßen.
Um eine zusätzliche Sicherheit bei der Blutentnahme zu ge
währleisten, insbesondere die Gefahr einer Hämatombildung
zu verringern, besitzt die gattungsgemäße Blutentnahmevor
richtung weiterhin eine in Stichrichtung vor dem Stopfen
des Entnahmegefäßes angeordnete, rohrförmige Blutbeobach
tungskammer. Diese Beobachtungskammer besitzt eine im we
sentlichen durchsichtige Wand, ihr eines Längsende ist von
dem Stopfen des Entnahmegefäßes und ihr anderes Längsende
von einer selbstschließenden durchstechbaren Membran ver
schlossen.
Die Blutentnahme funktioniert nun etwa folgendermaßen. Das
eine Ende der Kanüle wird in die Vene des Patienten einge
setzt, anschließend wird das andere Ende der Kanüle durch
die Membran in die Blutbeobachtungskammer eingeführt. Ist
die Vene getroffen, so wird aufgrund ihres Innendruckes
eine begrenzte Menge Blut durch die Kanüle in die Beob
achtungskammer gedrückt. Das medizinische Personal hat dann
die optische Bestätigung, daß die Vene tatsächlich getrof
fen wurde, und kann nun die Kanüle weiter durch den Stopfen
in das evakuierte Entnahmegefäß bewegen und die Blutprobe
unter Vakuum ansaugen. Durch die beschriebene Vorrichtung
läßt sich insbesondere die Gefahr einer Hämatombildung bei
falsch plazierter Kanüle vermeiden.
In der Blutbeobachtungskammer der beschriebenen Vorrichtung
ist eine Entlüftungsöffnung vorgesehen. Diese Entlüftungs
öffnung dient dazu, einen möglicherweise auftretenden Über
druck in der Beobachtungskammer abzubauen. Ein derartiger
Überdruck könnte unter ungünstigen Bedingungen den durch
den Veneninnendruck bewirkten Blutfluß in die Kammer ver
hindern und die Ergebnisse verfälschen oder sogar zu
gefährlicher Lufteinbringung in die Vene führen.
Der Druckausgleich über eine Entlüftungsöffnung hat jedoch
den Nachteil, daß insbesondere bei unsachgemäßer Handhabung
auch Blut durch die Öffnung austreten und in Kontakt mit
dem medizinischen Personal kommen kann. Aufgrund der mögli
chen Infektionsgefahren ist ein derartiger Kontakt des me
dizinischen Personals mit dem Patientenblut jedoch nicht wün
schenswert. In diesem Zusammenhang ist z. B. eine nicht
gattungsgemäße Blutentnahmevorrichtung aus der DE 39 32 112
bekannt geworden. Diese Blutentnahmevorrichtung weist ein Probe
röhrchen auf, das mit einem relativ zu dem Proberöhrchen
verschiebbaren Deckel verschlossen ist. Zwischen Proberöhrchen
und Deckel ist ein Entlüftungskanal vorgesehen, der durch relative
Verschiebung des Deckels zu dem Proberöhrchen verschlossen werden
kann. Bei dieser, wie oben bereits gesagt, nichtgattungs
gemäßen Blutentnahmevorrichtung ist jedoch die Entlüftungs
öffnung während der Blutentnahme geöffnet, so daß es unter un
günstigen Umständen auch hier zum ungewollten Austritt von Pa
tientenblut kommen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gat
tungsgemäße Blutentnahmevorrichtung so weiterzubilden, daß ein
Kontakt zwischen medizinischem Personal und Patientenblut sicher
ausgeschlossen werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den im
Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Erfindungsgemäß ist danach vorgesehen, daß die die Blutbe
obachtungskammer an ihrem patientenseitigen Ende verschließende
Membran verschiebbar gegenüber dem Entnahmegefäß ausgebildet
ist. Die Verschiebung erfolgt in Stichrichtung der Kanüle zwischen
einer definierten Ausgangsposition, in der die Entlüftungsöffnung
offen ist, hin zu einer definierten Einschubposition, in der die
Entlüftungsöffnung verschlossen ist.
Wenn im vorangegangenen Text und auch nachfolgend von einer
Bewegung der Kanüle in Stichrichtung die Rede ist, dann meint dies
stets die relative Bewegung zwischen Entnahmegefäß und Blutbeob
achtungskammer gegenüber der Kanüle. Infolge dieser Relativbe
wegung tritt die in Stichrichtung bewegte Kanüle (tatsächlich werden
Entnahmegefäß und Blutbeobachtungskammer bewegt) zunächst
durch die Membran in die Blutbeobachtungskammer und bei Wei
terbewegung durch den Stopfen in den evakuierten Bereich des
Entnahmegefäßes.
Erfindungsgemäß sind weiterhin an dem Halter Anschläge vor
gesehen, die die Membran während der oben definierten Bewegung
aus der Ausgangsposition in die Einschubposition befördern. Diese
Anschläge sind so positioniert, daß sie in Eingriff mit der in Aus
gangsstellung befindlichen Membran geraten, erst nachdem das pa
tientenabgewandte Ende der Kanüle in die Blutbeobachtungskammer
eingedrungen ist. Bei
Weiterbewegung der Kanüle in Stichrichtung bewegen die An
schläge die Membran dann in die Einschubposition, in der
die Entlüftungsöffnung verschlossen ist.
Die erfindungsgemäße Blutentnahmevorrichtung stellt damit
sicher, daß bis zur Beobachtung ein Druckausgleich in der
Blutbeobachtungskammer möglich ist. Bei der anschließenden
Blutentnahme unter Vakuum wird die Entlüftungsöffnung in
der Blutbeobachtungskammer dann automatisch verschlossen.
Die dazu erforderliche Bewegung der Membran aus der Aus
gangs- in die Einschubposition wird aus dem üblichen Bewe
gungsablauf bei der Blutentnahme abgeleitet. Es sind keine
separaten Handgriffe erforderlich. Die Blutbeobach
tungskammer ist nun für alle weiteren Handhabungen gegen
unbeabsichtigten Blutaustritt gesichert. Die erfindungs
gemäße Blutentnahmevorrichtung ist damit einerseits beson
ders sicher, andererseits ist sie extrem bediener
freundlich.
Es existieren nun eine Reihe unterschiedlicher Möglichkei
ten, die Erfindung auszugestalten.
Gemäß Anspruch 2 ist es z. B. in vorteilhafter Weise mög
lich, den Stopfen, die Blutbeobachtungskammer und die Mem
bran zu einem gemeinsam gegenüber dem Entnahmegefäß ver
schiebbaren Bauteil zusammenzufassen. In Einschubposition
der Membran ist damit dieses Bauteil insgesamt in das Ent
nahmegefäß eingeschoben. Dabei ist dann eine in dem Wandbe
reich der Kammer angeordnete Entlüftungsöffnung durch einen
zugeordneten angrenzenden Innenwandbereich des Entnahmege
fäßes von außen verschlossen. Vorteilhaft an dieser Ausge
staltung ist, daß sie ohne großen konstruktiven Aufwand zu
verwirklichen ist.
Demgegenüber sieht Anspruch 3 in vorteilhafter Weise vor,
daß die Membran nur gegenüber der Blutbeobachtungskammer
verschiebbar ausgebildet ist und in Einschubposition die
Entlüftungsöffnung von innen verschließt. Eine derartige
Ausgestaltung erlaubt eine Fülle von konstruktiven Varian
ten, die sich den unterschiedlichen Einsatzzwecken bzw.
Herstellungsbedingungen problemlos anpassen lassen.
In diesem Zusammenhang sieht eine vorteilhafte Ausgestal
tung gemäß Anspruch 3 vor, daß die Blutbeobachtungskammer
einteilig mit dem Entnahmegefäß ausgebildet ist. Vorteil
haft ist hier insbesondere, daß die Herstellungskosten ge
ring sind. Als nachteilig könnte man werten, daß sich ein
derartiges Entnahmegefäß nicht problemlos öffnen läßt; es
sind zur anschließenden Verarbeitung der Blutprobe vielmehr
spezielle mit Kanülen versehene Absaugvorrichtungen erfor
derlich. Dieser Nachteil ist aber gleichzeitig wieder ein
Vorteil, da auf diese Weise sichergestellt ist, daß alle
Arbeitsgänge von der Blutentnahme bis zur Entsorgung des
Entnahmegefäßes in einem geschlossenen System erfolgen. Die
Infektionsgefahr wird dadurch noch einmal verringert.
Andererseits ist es in einer weiteren vorteilhaften Ausge
staltung gemäß Anspruch 5 jedoch auch möglich, die Blutbe
obachtungskammer als separates, rohrförmiges Bauteil auszu
bilden. Die Kammer sitzt dann auf dem Stopfen des Entnahme
gefäßes auf und kann mit diesem entfernt werden. Auf diese
Weise ist eine Verarbeitung der Blutprobe durch simples De
kantieren oder Pipettieren möglich.
Unabhängig davon, ob die Blutbeobachtungskammer separat
oder einteilig mit dem Entnahmegefäß ausgebildet ist, kann
die Entlüftungsöffnung in unterschiedlicher Weise vorteil
haft ausgestaltet werden.
In diesem Zusammenhang sieht Anspruch 6 vor, die Entlüf
tungsöffnung entweder als Loch in der Wand der Blutbeobach
tungskammer oder als sich von deren oberem Rand in Stich
richtung erstreckender Schlitz oder Längsnut auszubilden.
Derartige Entlüftungsöffnungen sind formtechnisch besonders
leicht darzustellen.
Nach Anspruch 7 ist es in einer weiteren vorteilhaften Aus
gestaltung aber auch möglich, die Entlüftungsöffnung in ei
nem in die Kammer vorspringenden Querwandbereich vorzuse
hen. In Einschubposition verschließt die Membran die Ent
lüftungsöffnung dann mit ihrer Unterseite. Diese Ausgestal
tung hat den Vorteil, daß die die Entlüftungsöffnung tra
gende Querwand gleichzeitig als Anschlag zur Begrenzung der
Axialbewegung der Membran dienen kann.
Nach Anspruch 8 kann weiterhin in vorteilhafter Weise vor
gesehen sein, daß an der Membranunterseite ein Ansatz ange
formt ist, dessen freies Ende in Einschubposition die Ent
lüftungsöffnung verschließt. Auf diese Weise wird ein be
sonders sicherer Verschluß gewährleistet. Außerdem lassen
sich auf besonders einfache Weise grobe Abstände zwischen
der Membranunterseite und der in der Querwand befindlichen
Entlüftungsöffnung überbrücken, die erforderlich sind, um
der Kammer im geschlossenen Zustand ausreichendes Volumen
zu belassen. Außerdem hat diese Ausgestaltung den Vorteil,
daß man gegebenenfalls auf einen separaten Anschlag für die
Membran verzichten kann.
In diesem Zusammenhang sieht eine weitere vorteilhafte Aus
gestaltung gemäß Anspruch 9 vor, daß die Entlüftungsöffnung
über einen von der Querwand ausgehenden, auf die Membran
innenseite weisenden rohrförmigen Ansatz ins Innere der Be
obachtungskammer verlängert ist. Auch hier kann man den Ab
stand zwischen Entlüftungsöffnung und Membranunterseite be
liebig überbrücken.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht schließlich
gemäß Anspruch 10 vor, daß die Entlüftungsöffnung als Nut
im Seitenwandbereich der Membran ausgebildet ist. Je nach
Stellung der Membran wird die Blutbeobachtungskammer belüf
tet oder luftdicht verschlossen. Vorteilhaft an dieser Aus
gestaltung ist, daß eine derartige verschließbare Entlüf
tungsöffnung auch im Wege der Nachrüstung ohne groben Auf
wand an bisher vollkommen abgedichteten Blutbeobachtungs
kammern vorgesehen werden kann.
Die Erfindung soll im folgenden anhand mehrerer Abbil
dungen, die unterschiedliche Ausführungsbeispiele zeigen,
näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Entlüftungsöffnung in einer separat
ausgebildeten Blutbeobachtungskammer ins Innere
verlängert ist;
Fig. 2 zeigt ebenfalls im Längsschnitt den Teil eines
weiteren Ausführungsbeispieles, bei dem die Mem
branunterseite einen auf die Entlüftungsöffnung
weisenden Ansatz trägt;
Fig. 3 zeigt ebenfalls im Längsschnitt einen Teil eines
weiteren Ausführungsbeispieles, bei dem Blutbeob
achtungskammer und Entnahmegefäß einteilig mit
einander ausgebildet sind,
Fig. 4 zeigt noch ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung, bei dem Membran, Blutbeobachtungs
kammer und Stopfen als gemeinsam gegenüber dem
Entnahmegefäß verschiebbares Bauteil ausgebildet
sind, und
Fig. 5-7 zeigen schließlich unterschiedliche Ausfüh
rungsbeispiele für Entlüftungsöffnungen.
Fig. 1 zeigt den wesentlichen Teil einer Blutentnahmevor
richtung in einer schematisierten Längsschnittdarstellung.
Die Blutentnahmevorrichtung 10 besteht aus einem Entnahme
gefäß 11 einer im wesentlichen rohrförmigen Blutbeobach
tungskammer 12 und einer Kanüle 13, die in einem kappenför
migen Halter 14 aufgenommen ist. Das Entnahmegefäß 11 ist
in der Regel, wie in der Zeichnung nur andeutungsweise dar
gestellt, in Form eines Reagenzglases ausgebildet und be
steht aus geeignet vakuumfestem und in vorteilhafter Weise
durchsichtigem Material, beispielsweise Glas oder Kunst
stoff. Das Innere des Entnahmegefäßes 11 ist evakuiert und
nach außen hin mit einem Stopfen 15 verschlossen.
Der Stopfen 15 besteht aus geeignet vakuumdichtem elas
tischem Material und ist darüber hinaus selbstschließend
ausgebildet. An seiner Außenseite besitzt der Stopfen 15
eine ringförmige Nut 16, in die die Blutbeobachtungskammer
12 mit einem an ihrem patientenabgewandten Ende ausge
bildeten ringförmigen Vorsprung 17 eingesteckt ist. An ih
rem patientenzugewandten Ende ist die Blutbeobachtungs
kammer 12 durch eine selbstschließende durchstechbare Mem
bran 18 verschlossen.
Diese Membran 18 besitzt einen verdickten Seitenteil und
einen dünneren zentralen Bereich. Auf diese Weise wird
gleichzeitig eine hohe Steifigkeit und eine leichte Durch
stechbarkeit der Membran 18 gewährleistet. Die Membran 18
ist weiterhin gegenüber der Blutbeobachtungskammer 12 ver
schiebbar aufgenommen. In der Abbildung befindet sie sich
in einer Ausgangsposition; aus dieser Ausgangsposition kann
sie in der durch den Pfeil gekennzeichneten Stichrichtung
bis gegen einen Anschlag 19 in eine Einschubposition bewegt
werden.
Die Blutbeobachtungskammer besitzt einen am patienten
abgewandten Ende ausgebildeten Querwandbereich 20, an dem
einerseits der ringförmige Vorsprung 17 angeordnet ist und
in dem weiterhin eine Entlüftungsöffnung 21 ausgebildet
ist. Die Entlüftungsöffnung 21 wird durch einen auf die
Membran 18 ausgerichteten rohrförmigen Ansatz 22 ins Innere
der Blutbeobachtungskammer 12 verlängert. Der rohrförmige
Ansatz 22 endet auf Höhe des Anschlages 19 und kann so
durch die in Einschubposition befindliche Membran 18 an
seinem freien Ende verschlossen werden.
Der kappenförmige Halter 14 umgreift die Blutbeobachtungs
kammer 12 rohrförmig und ist gegenüber dieser in axialer
Richtung verschiebbar. Der Halter 14 besitzt einen nach in
nen weisenden Anschlag 25, der so angeordnet und ausgebil
det ist, daß er bei Verschiebung des Halters 14 in der
durch den Pfeil gekennzeichneten Stichrichtung in Eingriff
mit der Membran 18 bringbar ist.
Die in dem Halter 14 aufgenommene Kanüle 13 ist schließlich
an beiden Enden zugespitzt, und zwar am vorderen, dem Pa
tienten zugewandten Ende 23, und am hinteren, dem Stopfen
15 zugewandten Ende 24.
Zur Blutbeobachtung bei der Blutentnahme ist das Ende 23 in
die Vene eines Patienten gestochen. Das Ende 24 der Kanüle
13 ist zu diesem Zeitpunkt etwa auf Höhe der durch die ge
strichelte Linie A gekennzeichneten Position im Innern der
Blutbeobachtungskammer 12 angeordnet. Es wird nun über
prüft, ob am Ende 24 der Kanüle 13 Blut austritt. Die Ent
lüftungsöffnung 21 stellt dabei den erforderlichen Druck
ausgleich sicher. Auf diese Weise wird vermieden, daß im
Innern der Blutbeobachtungskammer 12 ein möglicherweise das
Ergebnis verfälschender Überdruck herrscht, der im
ungünstigsten Fall sogar Luft in die Vene blasen könnte.
Kann nun ein Blutaustritt am Ende 24 der Kanüle 13 beob
achtet werden, so ist dies ein Indiz dafür, daß das Ende 23
in ordnungsgemäßer Weise die Vene getroffen hat. Die Blut
entnahme kann also ohne die Gefahr einer Hämatombildung
fortgesetzt werden. Dazu werden die Blutbeobachtungskammer
12 und das damit verbundene Entnahmegefäß 11 in Richtung
auf den Patienten in den Halter 14 gedrückt. Die Kanüle 13
erfährt die durch den Pfeil gekennzeichnete Relativbe
wegung, wobei ihr Ende 24 zunächst den Stopfen 15 durch
sticht und dann etwa bis auf Höhe der durch die ge
strichelte Linie B gekennzeichneten Position geführt wird.
In dieser Position wirkt das in dem Entnahmegefäß 11 herr
schende Vakuum auf die Kanüle und saugt sodann Blut aus der
Vene des Patienten an.
Während der oben beschriebenen Relativbewegung der Kanüle
13 kommt weiterhin das freie Ende des Anschlages 15 in Ein
griff mit der gemäß Darstellung der Fig. 1 in Ausgangs
stellung befindlichen Membran 18 und bewegt diese, bis sie
in ihrer Einschubposition an dem Anschlag 19 anliegt. Die
Unterseite der Membran liegt dann auf dem freien Ende des
rohrförmigen Ansatzes 22 auf und verschließt über diesen
die Entlüftungsöffnung 21. Während der Relativbewegung der
Kanüle 13 in das Entnahmegefäß 11 wird also gleichzeitig
und ohne daß es dafür gesonderter Handgriffe bedarf, die
Entlüftungsöffnung verschlossen. So kann auf besonders ein
fache Weise eine optimale Sicherheit hergestellt werden.
Fig. 2 zeigt in ähnlicher Darstellung wie Fig. 1 ein wei
teres Ausführungsbeispiel für eine Blutentnahmevorrichtung
30. Im Gegensatz zu Fig. 1 wurden hier jedoch Halter und
Kanüle weggelassen. Man erkennt wieder eine Blutbeobach
tungskammer 32, die mit einem ringförmigen Vorsprung 33 an
ihrem patientenabgewandten Ende in einen entsprechend aus
gebildeten Stopfen 34 eines Entnahmegefäßes 35 eingesetzt
ist. Die Blutbeobachtungskammer 32 besitzt einen nach innen
vorspringenden Querwandbereich 36, der einerseits den Vor
sprung 33 trägt und in dem weiterhin die Entlüftungsöffnung
37 vorgesehen ist. An ihrem patientenseitigen Ende ist die
Blutbeobachtungskammer 32 durch eine Membran 38 ver
schlossen, an deren Unterseite ein auf die Entlüftungsöff
nung weisender Ansatz 39 ausgebildet ist. Im gezeigten Zu
stand befindet sich die Membran 38 in der Ausgangsposition.
Während der Blutentnahme kann die Membran 38 aus der ge
zeigten Ausgangsposition in die Einschubposition, darge
stellt durch die gestrichelte Linie, bewegt werden. Das
freie Ende des Ansatzes 39 verschließt dann die Entlüf
tungsöffnung 37. Der Querwandbereich 36 dient dabei als An
schlag zur Begrenzung der Einschubbewegung der Membran 38.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Fig.
3. Auch hier wurden Halter und Kanüle weggelassen. Die Fi
gur zeigt eine Blutentnahmevorrichtung 40, bei der eine
Blutbeobachtungskammer 41 im Bereich des patientenseitigen
Endes eines Entnahmegefäßes 42 und einteilig damit ausge
bildet ist. Der vorevakuierte Bereich des Entnahmegefäßes
42 wird von dem als Blutbeobachtungskammer 41 dienenden Be
reich durch einen auf einem Anschlag 44 aufliegenden Stop
fen 43 abgetrennt. Der als Blutbeobachtungskammer 41 die
nende Bereich ist zu seinem patientenseitigen Ende durch
eine Membran 45 verschlossen und besitzt im Wandbereich
eine Entlüftungsöffnung 46. Auch hier ist die Membran 45 in
Ausgangsposition dargestellt. Bei Bewegung der nicht ge
zeigten Kanüle in Stichrichtung wird sie von dem nicht ge
zeigten Halter automatisch in die punktiert dargestellte
Einschubposition bis zu einem Anschlag 47 bewegt und ver
schließt dann die Entlüftungsöffnung 46. Anstelle einer
Entlüftungsöffnung können auch axiale, vom oberen Rand aus
gehende Schlitze oder Nuten vorgesehen werden.
Ein weiteres, ebenfalls unter die Erfindung fallendes Aus
führungsbeispiel zeigt Fig. 4. Auch hier wurden Halter und
Kanüle weggelassen. Fig. 4 zeigt eine Blutentnahmevor
richtung 50, bei der eine Blutbeobachtungskammer 51 eine
Membran 52 und ein Stopfen 53 als gemeinsam gegenüber einem
Entnahmegefäß 54 verschiebbares Bauteil 55 ausgebildet
sind. Im Wandbereich der Blutbeobachtungskammer ist eine
Entlüftungsöffnung 56 vorgesehen.
Bei Verschiebung des Bauteiles 55 in der durch den Pfeil
gekennzeichneten Stichrichtung wird die Entlüftungsöffnung
56 in das Entnahmegefäß hineinbewegt und dann durch einen
angrenzenden Innenwandbereich des Entnahmegefäßes 54 ver
schlossen. Ein Anschlag 57 begrenzt die Axialverschiebung
des Bauteiles 55 und definiert darüber hinaus die Einschub
position.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen schließlich unterschiedliche Aus
führungsbeispiele für Entlüftungsöffnungen. Die Abbildungen
beziehen sich auf die einteilige Version, bei der die Blut
beobachtungskammer im Bereich des patientenseitigen Endes
eines Entnahmegefäßes (siehe Fig. 3) ausgebildet ist. Das
Entnahmegefäß wird in den Zeichnungen nicht mehr separat
mit Referenzzeichen versehen.
Fig. 5 zeigt eine Blutentnahmevorrichtung 60 mit einer in
der üblichen Weise von einem Stopfen 61 und einer Membran
62 verschlossenen Blutbeobachtungskammer 63. In der Blutbe
obachtungskammer 63 ist als Entlüftungsöffnung 64 ein sich
vom patientenzugewandten Ende der Blutbeobachtungskammer 63
in Stichrichtung erstreckender Schlitz vorgesehen. Wie bei
den zuvor (in Fig. 1-3) gezeigten Ausführungsbeispielen
wird die Entlüftungsöffnung 64 verschlossen, wenn die Mem
bran in Einschubposition gegen einen Anschlag 65 bewegt
wird.
Fig. 6 zeigt eine in wesentlichen Punkten mit dem Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 5 übereinstimmende Blutentnahmevor
richtung 70 mit einer Blutbeobachtungskammer 71, einem
Stopfen 72 und einer Membran 73. Abweichend ist hier jedoch
als Entlüftungsöffnung 74 eine in der Wand der Blutbeobach
tungskammer 71 ausgebildete Nut vorgesehen, die sich von
dem patientenzugewandten Ende der Blutbeobachtungskammer 71
ins Innere erstreckt. Auch hier wird die Entlüftungsöffnung
74 verschlossen, wenn die Membran 73 in Einschubposition
gegen einen Anschlag 75 anliegt.
Ein etwas anders aufgebautes Ausführungsbeispiel stellt
eine in Fig. 7 gezeigte Blutentnahmevorrichtung 80 dar.
Auch hier ist eine mit einer Membran 81 und einem Stopfen
82 verschlossene Blutbeobachtungskammer 83 vorgesehen. Als
Entlüftungsöffnung 84 dient hier jedoch eine im Seitenwand
bereich der Membran 81 ausgebildete Nut. Man erkennt, daß
sich die als Entlüftungsöffnung 84 dienende Nut von der Un
terseite der Membran 81 über einen Teilbereich ihrer Dicke
erstreckt. In der gezeigten Position befindet sich die Mem
bran 81 in der Ausgangsposition, wobei ein oberer Endbe
reich der als Entlüftungsöffnung 84 dienenden Nut über den
Rand der Blutbeobachtungskammer 83 vorsteht. In der gezeig
ten Stellung ist die Blutbeobachtungskammer 83 also belüf
tet. Es ist einsichtig, daß die Entlüftungsöffnung 84 ver
schlossen wird, wenn die Membran 81 in Einschubposition ge
gen einen Anschlag 85 bewegt wird.
Claims (10)
1. Blutentnahmevorrichtung mit einer an beiden Enden zu
gespitzten Kanüle, die an einem die Kanüle umgebenden
Halter befestigt ist, mit einem evakuierten Entnahmegefäß, in
dem ein durchstechbarer, selbstschließender Stopfen ange
ordnet ist, durch den während der Blutentnahme das patien
tenabgewandte Ende der Kanüle in den evakuierten Bereich
des Entnahmegefäßes gestoßen wird, und mit einer in Stich
richtung vor dem Stopfen angeordneten rohrförmigen Blut
beobachtungskammer, deren Wand im wesentlichen aus
durchsichtigem Material besteht und die zum evakuierten Be
reich des Entnahmegefäßes von dem Stopfen und zum Pati
enten hin von einer selbstschließenden, durchstechbaren
Membran verschlossen ist und für die weiterhin eine Entlüf
tungsöffnung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran (18, 38, 45, 52, 62, 73, 81) in Stichrichtung
gegenüber dem Entnahmegefäß (11, 35, 42, 54) zwischen einer
definierten Ausgangsposition und einer definierten Ein
schubposition bewegbar ausgebildet ist, wobei die Ent
lüftungsöffnung (21, 37, 46, 56, 64, 74, 84) in der
Ausgangsposition offen und in der Einschubposition ver
schlossen ist und wobei am Halter (14) gegenüber der Mem
branaußenseite Anschläge (25) angeordnet sind, die nach
dem Eintritt des patientenabgewandten Kanülenendes (24) in
die Blutbeobachtungskammer (12, 32, 41, 51, 63, 71, 83)
mit der in Ausgangsstellung befindlichen Membran (18, 38,
45, 52, 62, 73, 81) in Eingriff geraten und diese während
der Weiterbewegung der Kanüle (13) in die Einschubposition
befördern.
6. Blutentnahmevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stopfen (53), die Kammer (51)
und die Membran (52) als gemeinsam gegenüber dem Ent
nahmegefäß (54) verschiebbares Bauteil (55) aus
gebildet sind, wobei die Entlüftungsöffnung (56) in
einem Wandbereich der Kammer (51) angeordnet ist und
in Einschubposition durch einen zugeordneten, angren
zenden Innenwandbereich des Entnahmegefäßes (54) von
außen verschlossen ist.
3. Blutentnahmevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Membran (18, 38, 45, 62, 73, 81)
gegenüber der Blutbeobachtungskammer (12, 32, 41, 63,
71, 83) verschiebbar ist und die Entlüftungsöffnung
(21, 37, 46, 64, 74, 84) in Einschubposition von innen
verschließt.
4. Blutentnahmevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kammer (41, 63, 74, 83) im Be
reich des patientenseitigen Endes des Entnahmegefäßes
(42) und einteilig damit ausgebildet ist.
5. Blutentnahmevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kammer (12, 32) als separates,
rohrförmiges Bauteil ausgebildet ist.
6. Blutentnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsöffnung
(46, 64, 74) im Wandbereich der Blutbeobachtungskammer
(41) entweder als Loch oder sich vom patientenzuge
wandten Ende der Kammer (41) in Stichrichtung er
streckender Schlitz oder Innennut ausgebildet ist.
7. Blutentnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blutbeobachtungs
kammer (12, 32) einen nach innen vorspringenden
Querwandbereich (20, 36) besitzt, in dem die Entlüf
tungsöffnung (21, 37) vorgesehen ist, wobei der der
Entlüftungsöffnung (21, 37) fluchtend gegenüberlie
gende Bereich der Innenseite der Membran (18, 38) so
ausgebildet ist, daß er in Einschubposition die Ent
lüftungsöffnung (21, 37) verschließt.
8. Blutentnahmevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der Membranunterseite ein auf die
Entlüftungsöffnung (37) ausgerichteter Ansatz (39) an
geformt ist, dessen freies Ende in Einschubposition
der Membran (38) die Entlüftungsöffnung (37) ver
schließt.
9. Blutentnahmevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Entlüftungsöffnung (21) über
einen von der Querwand (20) ausgehenden, auf die Mem
branunterseite weisenden rohrförmigen Ansatz (22) ins
Innere der Blutbeobachtungskammer (12) verlängert ist.
10. Blutentnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsöffnung
(84) durch eine im Seitenwandbereich der Membran (81)
ausgebildete Nut gebildet ist, die sich von der Mem
branunterseite entgegen der Stichrichtung über einen
Teilbereich der Membrandicke erstreckt und von der ein
oberer Bereich über den Rand der Blutbeobachtungskam
mer (83) übersteht, wenn die Membran (81) in Ausgangs
position ist, und die vollständig in der Blutbeobach
tungskammer (83) versenkt ist, wenn sich die Membran
(81) in Einschubposition befindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4222398A DE4222398C2 (de) | 1992-07-08 | 1992-07-08 | Blutentnahmevorrichtung mit verschließbarer Entlüftung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4222398A DE4222398C2 (de) | 1992-07-08 | 1992-07-08 | Blutentnahmevorrichtung mit verschließbarer Entlüftung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4222398A1 DE4222398A1 (de) | 1994-01-13 |
DE4222398C2 true DE4222398C2 (de) | 1994-04-28 |
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ID=6462745
Family Applications (1)
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DE4222398A Expired - Fee Related DE4222398C2 (de) | 1992-07-08 | 1992-07-08 | Blutentnahmevorrichtung mit verschließbarer Entlüftung |
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Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4000968C1 (en) * | 1990-01-16 | 1991-06-20 | Dieter 2090 Drage De Wendelborn | Blood sampling apparatus - has blood observation chamber mounted in sampling vessel stopper |
-
1992
- 1992-07-08 DE DE4222398A patent/DE4222398C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4222398A1 (de) | 1994-01-13 |
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