DE4222370C2 - Fehlertoleranter Reluktanzmotor - Google Patents
Fehlertoleranter ReluktanzmotorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen fehlertoleranten
Reluktanzmotor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Als fehlertolerant bezeichnet man solche Reluktanzmo
toren, bei denen ein Fehler im System, wie der Ausfall
einer Phasenwicklung, sei es durch Leitungsbruch, Kurz
schluß, Versagen des Schaltelements oder Fehler in der
Steuerung, nicht zu einem Stillstand des Motors führt.
Ein gattungsgemäßer Reluktanzmotor ist aus DE 40 08 606
A1 = US 48 96 088 A bekannt. Es handelt sich um einen
Vierphasenmotor mit acht Statorpolen und sechs Rotor
polen, die so ausgelegt sind, daß der Motor beim Aus
fall einer Phase noch mit vermindertem Drehmoment wei
terläuft. Wegen der fehlenden Phase ergeben sich aber
Totzonen, in denen er nicht in jeder gewünschten Dreh
richtung wieder anläuft. Vielmehr muß der Rotor zu
nächst in Gegenrichtung gedreht werden, ehe er in der
gewünschten Richtung laufen kann.
Bei einem anderen fehlertoleranten Reluktanzmotor gemäß
US 48 96 088 A wird dieser Nachteil dadurch behoben,
daß die Phasenwicklungen nicht, wie üblich, aus zwei in
Reihe liegenden und gemeinsam geschalteten Polspulen
bestehen, sondern aus zwei einzeln schaltbaren Polspu
len. Wenn beim Auftreten eines Fehlers lediglich die
eine Polspule abgeschaltet wird, reicht die andere in
Betrieb bleibende Spule aus, um die einen Anlauf ver
hindernde Totzone zu vermeiden. Allerdings erfordert
dies in der Steuervorrichtung den doppelten Schaltungs
aufwand. Außerdem ist es häufig erforderlich, bei einem
auftretenden Fehler die gesamte Phasenwicklung außer
Betrieb zu nehmen.
DE-OS 23 58 421 beschreibt einen linearen Schrittmotor,
der ein bewegliches Teil (Gleitstück) mit kleinen
Schritten in einer Richtung längs der Oberfläche des
Stators aufgrund von Befehlsimpulsen bewegt. Derartige
Schrittmotoren werden für Werkzeugmaschinen und andere
Bearbeitungsmaschinen verwendet, bei denen ein Werk
stück einer genauen Bearbeitungssteuerung ohne manuelle
Betätigung unterzogen wird. Wenn das Werkstück in eine
Position innerhalb eines vorgegebenen Raumes gebracht
werden soll, bedarf dies einer vorbestimmten Anzahl von
Befehlsimpulsen, wobei jeder Befehlsimpuls eine neue
Phasen-Konfiguration einschaltet. Wenn aber
Befehlsimpuls keine Bewegung des Gleitstücks bewirkt
hat, beispielsweise weil dies eine Gegenkraft verhin
dert hat, ist trotzdem die Phasen-Umschaltung erfolgt.
Die Zuordnung zwischen der aktuellen Lage des Gleit
stücks und den wirksamen Phasenströmen ist gestört. Das
Gleitstück bewegt sich nicht mehr.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen fehler
toleranten Reluktanzmotor anzugeben, bei dem auch dann,
wenn ein Fehler an einer willkürlichen Stelle im Motor,
in der Steuerelektronik für die Kommutierung oder in
der Sensoranordnung zur Messung der Rotorposition auf
tritt, ein weiterer Betrieb des Motors und insbesondere
ein Anlauf des Rotors aus jeder beliebigen Position
wahlweise in der einen oder anderen Richtung möglich
ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Der hier als Bezugsmaß genommene Stufenwinkel be
schreibt den Winkel, um den sich der Rotor normalerwei
se dreht, wenn von einer Phasen-Konfiguration auf die
nächste umgeschaltet wird. Die erfindungsgemäß bean
spruchte Bemessung der Polwinkel führt zu einer solchen
Zuordnung von mindestens zwei Rotorpolen zu entspre
chenden Statorpolen, daß bei Erregung dieser Statorpole
der Rotor Drehmomente im gleichen Drehsinn erfährt.
Fällt daher die Erregung für den einen Statorpol wegen
eines Fehlers weg, sorgt der andere Statorpol dafür,
daß der Rotor mit geringfügig verringertem Drehmoment
weiterdreht und sogar aus jeder beliebigen Rotorposi
tion in der gewünschten Drehrichtung anlaufen kann. Der
beanspruchte Leitwinkel, also derjenige Rotor-Drehwin
kel, während dessen die betreffende Phasenwicklung lei
tend ist, hat eine solche Größe, daß die gewünschte
Erregung der beiden Statorpole möglich ist.
Selbstverständlich darf der Statorpolwinkel nicht so
groß werden, daß für die Polspule kein Platz mehr ist.
So hat der Motor mit der theoretisch kleinsten Anzahl
von Polen zehn Statorpole und vier Rotorpole mit fünf
Phasen. Da der Stufenwinkel für diese Konstruktion aber
18° ist, beträgt der Statorpolwinkel 36°. Es bleibt
daher kein Wickelraum für die Spule.
Bevorzugt ist aber der nächste die Forderung erfüllende
Motor, bei dem der Stator zehn Pole, der Rotor sechs
Pole und die Statorwicklung fünf Phasen aufweist. Hier
bei ergibt sich ein Stufenwinkel von 12° und ein Sta
torpolwinkel von mindestens 24°. Dies ist die für die
Praxis optimale Lösung.
Weitere für die Praxis geeignete Reluktanzmotoren haben
ein Verhältnis von Statorpolen zu Rotorpolen von 10/8,
10/12, 12/10, 12/14 etc. Da hierbei aber größere Pol
zahlen auftreten und daher mehr Pole bewickelt werden
müssen, wird das Verhältnis 10/6 bevorzugt.
Hierbei ist es von Vorteil, wenn Leitwinkel und Stator-
Polwinkel je 24° und der Rotor-Polwinkel 30° betragen.
Hiermit wird das Verhältnis von Polflächen und Wickel
raum am günstigsten.
Empfehlenswert ist eine Sensoranordnung, die q Sensoren
aufweist, welche jeweils im wesentlichen zwei Ausgangs
zustände einnehmen können, und jeweils nach einer Ro
toranordnung um ε/2 ihre Zustandskombination derart
wechselt, daß sie sich erst nach einer Rotordrehung um
360°/Nr wiederholt. Hierdurch ergibt sich eine Mehrzahl
von Rotorpositionsbereichen, die durch die Zustandskom
bination eindeutig beschrieben sind. Der Wechsel zu
einer neuen Zustandskombination kann das Umschalten der
Phasenströme bewirken. Stimmt die nachfolgende Ist-Zu
standskombination nicht mit der zu erwartenden Soll-
Zustandskombination überein, liegt ein Fehler innerhalb
der Sensoranordnung vor.
Vorteilhafterweise ist es auch, daß die Sensoren orts
fest angeordnet sind und mit Abdeckelementen, die mit
dem Rotor umlaufen, zusammenwirken, wobei die Abdeck
elemente und die dazwischen verbleibenden Lücken sich
je über einen Winkel von 360°/2 × Nr erstrecken. Die
Abdeckelemente, die auch von den Rotorpolen gebildet
sein können, sorgen dafür, daß der Wechsel der Aus
gangszustände periodisch erfolgt, was die Auswertung
erleichtert.
Hierbei ist es günstig, daß bei jedem Wechsel der Zu
standskombination lediglich ein Sensor den Ausgangs zu
stand wechselt. Hierdurch ist es möglich, denjenigen
Sensor oder dessen Auswertungszweig zu erkennen, der
mit einem Fehler behaftet ist, und entsprechende Hilfs
maßnahmen zu treffen.
Im einfachsten Fall weist die Sensoranordnung fünf Sen
soren auf und ihre Zustandskombination wechselt jeweils
nach einer Rotordrehung von 6°. Ein solcher Aufbau eig
net sich für einen Motor mit zehn Statorpolen, sechs
Rotorpolen und fünf Phasen.
Mit besonderem Vorteil sind die Sensoren derart mit
Bezug auf den Rotor angeordnet, daß die jeweilige Zu
standskombination aus beiden Ausgangszuständen zusam
mengesetzt ist. Haben trotzdem alle Sensoren den glei
chen Ausgangszustand, so zeigt dies einen Fehler an,
beispielsweise den Ausfall der Spannungsversorgung für
die Sensoren.
Diese Forderung kann man beispielsweise bei der zuvor
erwähnten Fünf-Sensoren-Anordnung dadurch erfüllen, daß
die vier Folgesensoren einen Winkelabstand zum ersten
Sensor von 6°, 12°, 24° und 48° haben. Hier ist nämlich
dafür gesorgt, daß immer ein Teil der Sensoren einem
Rotorpol und ein anderer Teil einer Rotorpollücke zu
geordnet ist.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist gekennzeichnet
durch eine Anlauf-Steuervorrichtung, die in Abhängig
keit von der Ist-Zustandskombination die Phasen ein
und/oder ausschaltet. Durch Vorgabe der gewünschten
Drehrichtung werden die Statorpole so erregt, daß der
Rotor anläuft. Die weiteren Umschaltungen können dann
in Abhängigkeit vom Wechsel der Ist-Zustandskombination
erfolgen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gibt es
einen Speicher, aus dem die aufeinanderfolgenden Soll-
Zustandskombinationen nacheinander entnehmbar sind,
einen Vergleicher, der diese Soll-Zustandskombination
mit der aktuellen Ist-Zustandskombination vergleicht,
und eine Sensorfehler-Erkennungsvorrichtung, die bei
Nicht-Übereinstimmung der verglichenen Zustandskombina
tionen anspricht. Auf diese Weise wird automatisch ein
Fehler im Sensorbereich erkannt. Seine Auswirkungen
können durch entsprechende Hilfsmaßnahmen kleingehalten
werden.
Eine sehr wichtige Weiterbildung besteht in einer Steu
ervorrichtung, die jede einzelne Phase beim Zustands
wechsel eines zugeordneten Sensors und - beim Ausfall
dieser Sensorsteuerung - beim Zustandswechsel des als
nächster seinen Zustand wechselnden Sensors einschaltet
und/oder ausschaltet. Der Fehler bei einem Sensor oder
seiner Auswerteschaltung führt daher nicht zum voll
ständigen Abschalten der zugehörigen Phase, sondern
lediglich zu einer Verschiebung des Einschaltaugen
blicks und gegebenenfalls auch des Ausschaltaugen
blicks. Der Drehmomentverlust ist daher gering.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Reluktanzmotor mit zu
gehöriger Schaltung,
Fig. 2 ein Diagramm über die Größen der Stator- und
Rotor-Polwinkel,
Fig. 3 den Rotor in Verbindung mit einer Sensoranord
nung,
Fig. 4 in einem Diagramm unten die Ausgangszustände der
Sensoren und oben die Einschaltzustände der ein
zelnen Phasen,
Fig. 5 eine Tabelle über die ersatzweise Ansteuerung
der einzelnen Phasen und
Fig. 6 eine Tabelle über die Zuordnung zwischen Sensor-
Ausgangszustand und Rotorposition.
Der in Fig. 1 veranschaulichte Reluktanzmotor 1 besitzt
einen Stator 2 mit zehn Polen 3 und einen Rotor 4 mit
sechs Polen 5. Einander gegenüberliegende Statorpole 3
tragen je eine Spule 6 bzw. 7, die zu einer Phasenwick
lung 8 in Reihe geschaltet sind und von einer Steuer
vorrichtung 9 ein- und ausgeschaltet werden. Die nicht
veranschaulichten übrigen vier Phasenwicklungen sind in
gleicher Weise aufgebaut und mit den anderen vier Aus
gängen der Steuervorrichtung 9 verbunden. Sie werden
zyklisch nacheinander über einen vorgegebenen Leitwin
kel α eingeschaltet.
Die Statorpole 3 erstrecken sich über einen Statorpol
winkel βs und die Rotorpole 5 über einen Rotor-Polwin
kel βr. Bei der hier gewählten Polzahl liegen die Win
kel am Rand oder inmitten des in Fig. 2 veranschaulich
ten Dreiecks. Beide Polwinkel müssen auf jeden Fall
mindestens 24° betragen, wie der Punkt A des Diagramms
erkennen läßt. Der Minimalwert wird für die Statorpole
3 bevorzugt, weil dann in den Pollücken 10 ausreichend
Platz für die Spulen 6 und 7 vorhanden ist. Im übrigen
kann der Statorpolwinkel βs aber zwischen 24° und 30°
und der Rotorpolwinkel βr zwischen 24° und 36° liegen.
In Fig. 1 ist ein Rotorpolwinkel von 24° und in Fig. 3
ein Rotorpolwinkel von 30° gezeigt. Letzterer ent
spricht dem Punkt B in Fig. 2 und wird bevorzugt, wenn
die Rotorpole 3 gleichzeitig als Abdeckelemente einer
Sensoranordnung 12 dienen sollen.
Der Mindestwinkel βs bzw. βr ist doppelt so groß wie der
Stufenwinkel
wobei q die Phasenzahl 5 und Nr die Rotorpolzahl 6 be
zeichnet. Dieser Stufenwinkel gibt an, wieweit sich der
Rotor 4 dreht, wenn bei Rotorstellung gemäß Fig. 1 die
Statorpole 3.3 erregt werden. Erfindungsgemäß werden
gleichzeitig noch die Statorpole 3.5 erregt, so daß
auch beim Ausfall der Erregung am Pol 3.3 noch ein
Drehmoment, auch ein Anlauf-Drehmoment, auf den Rotor 4
ausgeübt wird.
In Fig. 3 ist ein Rotor 4′ mit sich über einen Polwin
kel von 30° erstreckenden Rotorpolen 5′ veranschaulicht
und zwar in Verbindung mit der Sensoranordnung 12, die
fünf einzelne Sensoren 13 bis 17 aufweist, welche ab
wechselnd mit einem Rotorpol 5′ als Abdeckelement und
einer entsprechenden Lücke 18 zusammenwirken. Die Sen
soren 14 bis 17 haben vom ersten Sensor 13 einen Ab
stand von 6°, 12°, 24° bzw. 48°, wie sich aus den Grad
angaben der Fig. 3 entnehmen läßt. Beispielsweise neh
men die Sensoren, wenn sie dem Rotorpol gegenüberste
hen, den Ausgangszustand "niedrig" oder 0, und, wenn
sie der Lücke 18 gegenüberstehen, den Ausgangszustand
"hoch" oder 1 an.
Es sei angenommen, daß der Rotor 4′ sich im Uhrzeiger
sinn dreht und daß der Sensor 13 gerade vom Ausgangs
zustand 1 zum Ausgangszustand 0 gewechselt ist. Dann
ergeben sich für die einzelnen Sensoren 13 bis 17 die
Ausgangszustände, die in Fig. 4 unten dargestellt sind.
Alle sechs Grad wechselt jeweils ein Sensor seinen Aus
gangszustand und zwar in der Reihenfolge 13, 16, 17, 15
und 14, worauf das Spiel mit umgekehrtem Vorzeichen
erneut beginnt.
Für jede Rotorposition gibt es eine genau definierte
Zustandskombination. Diese beträgt beispielsweise zwi
schen 0 und 6° in der Reihenfolge der Sensoren 13 bis
17 0-0-0-0-1. Sieht man jeden dieser Ausgangszustände
als ein Bit an, ergibt sich die in Fig. 5 dargestellte
Zuordnung zwischen Rotorposition und Zustandskombina
tion. Jede Kombination besteht aus den Ausgangszustän
den 1 und 0. Alle Kombinationen ergeben unterschiedli
che Werte, wie die in der letzten Spalte angegebene
Dezimalzahl noch unterstreicht.
Die Sensoranordnung 12 gibt die Ausgangszustände der
einzelnen Sensoren an eine Istwert-Schaltung 19 ab, die
die jeweilige Zustandskombination zur Verfügung stellt.
Ein Detektor 20 stellt, ausgehend von der erfaßten Ist-
Zustandskombination, den Wechsel zur nächsten Zustands
kombination fest und löst hierdurch entsprechende
Schaltvorgänge in der Steuervorrichtung 9 aus. Wie Fig.
4 zeigt, werden die einzelnen Phasen F1 bis F5, die den
Statorpolen 3.1 bis 3.5 entsprechen, jeweils über einen
Leitwinkel α von 24° eingeschaltet. Phase F1 beispiels
weise wird beim Wechsel des Sensors 13 von 1 auf 0 ein
geschaltet und beim Wechsel des Sensors 14 von 0 auf 1
abgeschaltet. Dies ist auch aus der zweiten Spalte der
Fig. 6 zu ersehen.
Wenn der Rotor anlaufen soll, wird die Anlauf-Steuer
vorrichtung 21 wirksam. Sie empfängt die derzeitige
Zustandskombination vom Istwertgeber 19 und legt das
Muster der Phasenansteuerung durch die Steuervorrich
tung 9 fest, wie sie der derzeitigen Rotorposition ent
spricht. Der Rotor läuft daher in der gewünschten Dreh
richtung an. Spätestens beim zweiten Wechsel der Zu
standskombination kann die Steuerung dann vom Detektor
20 übernommen werden.
In einem Speicher 22 sind alle Zustandskombinationen
gespeichert. Sie werden in der Reihenfolge abgerufen,
wie es den aufeinanderfolgenden Rotorpositionen ent
spricht. Ein Vergleicher 23 vergleicht die jeweilige
Soll-Zustandskombination mit der aktuellen Ist-Zu
standskombination, wie sie aus dem Istwertgeber 19 zu
entnehmen ist. Wenn die verglichenen Zustandskombina
tionen nicht übereinstimmen, liegt ein Fehler in der
Sensoranordnung, also bei einem Sensor oder dem zugehö
rigen Auswertekreis, vor. In diesem Fall wird eine Sen
sorfehler-Erkennungsvorrichtung 24 aktiviert, die in
der Steuervorrichtung 9 eine Umschaltung vornimmt. Da
sich bei jedem Wechsel der Zustandskombination ledig
lich der Ausgangszustand eines Sensors 13 bis 17 än
dert, ist erkennbar, welcher Sensor fehlerhaft ist und
daher nicht mehr das Einschalten oder Ausschalten einer
Phase verursachen kann. Die Umschaltung bewirkt dann,
daß jeweils der als nächstes den Ausgangszustand wech
selnde Sensor das Ein- bzw. Ausschalten der betreffen
den Phase verursacht. Wie dies aus der dritten Spalte
"sekundär" der Fig. 6 hervorgeht. Das bedeutet ein ver
zögertes Einschalten der betreffenden Phase und gegebe
nenfalls eine Verkürzung des Leitwinkels α. Auf jeden
Fall bleibt aber die betreffende Phase trotz des Aus
falls des zugehörigen Sensors zu einem erheblichen Teil
wirksam.
Die Ermittlung eines fehlerhaften Sensors ist verhält
nismäßig einfach. Bei einer gegebenen Rotorposition und
damit einer gegebenen Zustandskombination können bei
fehlerfreiem Betrieb zwei Zustandskombinationen folgen,
nämlich diejenige für einen positiven Drehwinkel von 6°
und diejenige für einen negativen Drehwinkel von 6°.
Folgt eine andere als eine dieser beiden Zustandskom
binationen, liegt ein Fehler vor. Der fehlerhafte Sen
sor ist daran erkennbar, daß sein Ausgangszustand nicht
gewechselt hat, obwohl ein Wechsel notwendig gewesen
wäre.
Nun kann es geschehen, daß ein Fehler derart auftritt,
daß sich nach dem ersten Wechsel in der einen Drehrich
tung eine Zustandskombination ergibt, welche nach dem
ersten Wechsel bei einer Drehung in entgegengesetzter
Richtung korrekt wäre. Spätestens beim zweiten Zu
standswechsel aber ist klar erkennbar, ob und welcher
Fehler in der Sensoranordnung vorliegt. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel erfolgt der zweite Zustandswechsel
nach einer Rotordrehung von 12°. Dies entspricht dem
normalen Stufenwinkel, um den der Rotor auch bei Fort
fall einer Phase gedreht wird. Daher kann auch bei ei
nem Anlauf mit Hilfe der Anlauf-Steuervorrichtung 21
ein Sensorfehler erkannt und das entsprechende Hilfs
programm mit Hilfe der Sensorfehlererkennungsvorrich
tung 24 wirksam gemacht werden.
Als Sensoren kommen alle bekannten Sensoren in Be
tracht, beispielsweise Hallgeneratoren. Sie müssen
nicht direkt mit dem Rotor zusammenwirken. Sie können
auch von einer mit dem Rotor drehenden Scheibe, die
entsprechend unterteilt ist, beeinflußt werden.
Claims (12)
1. Fehlertoleranter Reluktanzmotor, bei dem der Stator
eine andere Polzahl als der Rotor aufweist, die
durch den Statorpolen zugeordnete Spulen gebildete
Statorwicklung mehrpolig ist und eine Steuervor
richtung vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von
einer die Rotorposition überwachenden Sensoranord
nung die einzelnen Phasen zyklisch jeweils über ei
nen Leitwinkel einschaltet, wobei der Rotor bei
normalem Betrieb aus beliebiger Position wahlweise
in der einen oder anderen Richtung anläuft und sich
bei Weiterschaltung der Spulen um einen Stufenwin
kel
fortbewegt, wobei q die Phasenzahl und Nr die Ro
torpolzahl angibt, und wobei der Rotor bei Auftre
ten eines Fehlers mit vermindertem Drehmoment wei
terläuft, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitwin
kel (α) sowie der jeweilige Polwinkel (βr, βs), über
den sich jeder Stator- und Rotorpol (3, 5; 5′) er
streckt, mindestens gleich dem Zweifachen des Stu
fenwinkels ist.
2. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stator (3) zehn Pole, der Rotor (5; 5′) sechs
Pole und die Statorwicklung fünf Phasen aufweist
und der Leitwinkel (α) mindestens 24° beträgt.
3. Motor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Leitwinkel (α) und Stator-Polwinkel (βs) je 24°
und der Rotor-Polwinkel (βr) 30° betragen.
4. Motor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekenn
zeichnet durch eine Sensoranordnung (12), die q
Sensoren (13-17) aufweist, welche jeweils im we
sentlichen zwei Ausgangszustände einnehmen können,
und jeweils nach einer Rotordrehung um ε/2 ihre Zu
standskombination derart wechselt, daß sie sich
erst nach einer Rotordrehung um 360°/Nr wiederholt.
5. Motor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoren (13-17) ortsfest angeordnet sind und
mit Abdeckelementen, die mit dem Rotor (5; 5′) um
laufen, zusammenwirken, wobei die Abdeckelemente
und die dazwischen verbleibenden Lücken sich je
über einen Winkel von 360°/2 × Nr erstrecken.
6. Motor nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß bei jedem Wechsel der Zustandskombination
lediglich ein Sensor (13-17) den Ausgangszustand
wechselt.
7. Motor nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoranordnung (12) fünf
Sensoren (13-17) aufweist und ihre Zustandskombina
tion jeweils nach einer Rotordrehung von 6° wech
selt.
8. Motor nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoren (13-17) derart mit
Bezug auf den Rotor (4; 4′) angeordnet sind, daß
die jeweilige Zustandskombination aus beiden Aus
gangszuständen zusammengesetzt ist.
9. Motor nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeich
net, daß die vier Folgesensoren (14-17) einen Win
kelabstand zum ersten Sensor (13) von 6°, 12°, 24°
und 48° haben.
10. Motor nach einem der Ansprüche 4 bis 9, gekenn
zeichnet durch eine Anlauf-Steuervorrichtung (21),
die in Abhängigkeit von der Ist-Zustandskombination
die Phasen ein- und/oder ausschaltet.
11. Motor nach einem der Ansprüche 4 bis 10, gekenn
zeichnet durch einen Speicher (22), aus dem die
aufeinanderfolgenden Soll-Zustandskombinationen
nacheinander entnehmbar sind, einen Vergleicher
(23), der diese Soll-Zustandskombination mit der
aktuellen Ist-Zustandskombination vergleicht, und
eine Sensorfehler-Erkennungsvorrichtung (24), die
bei Nicht-Übereinstimmung der verglichenen Zu
standskombinationen anspricht.
12. Motor nach einem der Ansprüche 4 bis 11, gekenn
zeichnet durch eine Steuervorrichtung (9), die jede
einzelne Phase beim Zustandswechsel eines zugeord
neten Sensors (13-17) und - beim Ausfall dieser
Sensorsteuerung - beim Zustandswechsel des als
nächster seinen Zustand wechselnden Sensors ein
schaltet und/oder ausschaltet.
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