DE4222331C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der horizontalen Massenverteilung von Schüttgut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der horizontalen Massenverteilung von SchüttgutInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung
der horizontalen Massenverteilung von Schüttgut gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 sowie auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 7 und kann insbesondere im Braunkohlentagebau ver
wendet werden.
Im Braunkohlenbergbau werden die über dem Kohleflöz liegen
den Erdmassen gebaggert und mittels Abraumförderbrücken zu
Halden aufgeschüttet. Aus Umweltschutzgründen ist eine
anschließende Kultivierung der Halden notwendig und dazu
müssen deren Ebenen planiert sein. Der zur Nivellierung der
Halde notwendige Aufwand hängt unmittelbar von der bei der
Schüttung erzielten Planheit ab, so daß beim Betrieb der
Abraumförderbrücke eine vorausberechnete Schütthöhe über
die Länge der Kippe angestrebt wird. Ziel ist es, Kippen
oberflächen so herzustellen, daß nur noch eine minimale
Nacharbeitung mittels Planierraupen erforderlich ist.
Dabei ist es im Braunkohlentagebau allgemein bekannt, daß
die Förderanlage in Bezug zu ihrer Bewegung längs des Ab
baugebietes nicht nur rechtwinklig und starr positionierbar
ist, sondern daß vom rechten Winkel abweichende Winkelstel
lungen vom Abbaugebiet zum Schüttraum eingenommen werden
können. Diese Winkelstellungen werden eingestellt, indem
die Geschwindigkeiten der Förderanlage längs des Abbauge
bietes auf der Abbaugebietsseite und der Schüttraumseite
zeitweise unterschiedlich vorgegeben werden. Durch entspre
chende Einstellung der Winkelstellung kann festgelegt wer
den, an welcher Stelle des verfügbaren Schüttraumes der auf
dem Abbaugebiet momentan geförderte Schüttgut-Massenstrom
abgelagert wird. Auf diese Weise ist es möglich, die hori
zontale Massenverteilung von Schüttgut nach einem vorgege
benen Profil auszurichten.
Aus der US-PS 35 67 048 ist eine Förderanlage bekannt, die
Schüttgut in eine Reihe von nebeneinander angeordneten Fä
chern derart einfüllt, daß sich ein vorgegebener Füllstand
in den einzelnen Fächern ergibt. Der Füllstand in den ein
zelnen Fächern wird periodisch erfaßt und die Förderanlage
befüllt in einzelnen Programmschritten jeweils das Fach mit
dem niedrigsten Füllstand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Regelung der horizontalen Massenverteilung von Schüttgut
der eingangs genannten Art anzugeben, das eine optimale
Massenverteilung sicherstellt. Ferner soll eine Vorrichtung
zur Regelung der horizontalen Massenverteilung von Schütt
gut angegeben werden.
Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens in Verbindung
mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß durch
die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale ge
löst.
Die Aufgabe wird bezüglich der Vorrichtung durch die im
Kennzeichen des Anspruchs 7 angegebenen Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbe
sondere darin, daß beispielsweise der mit einer Abraumför
derbrücke im Braunkohlenbergbau geschüttete Abraum mit prä
zise eingehaltener, vorgegebener Schütthöhe über der Länge
der Kippe verstürzt werden kann.
Mit Hilfe eines an sich bekannten Simulationsmodells können
aus der Bilanz der auf dem Abbaugebiet anstehenden Schütt
gutmassen und dem zur Unterbringung dieser Massen verfügba
ren Schüttraum unter Berücksichtigung der einstellbaren
Winkelstellungen und Rollentisch-Verschiebungen standortbe
zogene Winkelstellungen vorgegeben werden, damit sich ein
erwünschter Höhenverlauf der verstürzten Schüttgutmassen
ergibt.
Auftretende Fehlschüttungen und Unterschiede bei der pro
Zeiteinheit transportierten Schüttgut-Massenstrommenge
werden in Echtzeit ausgeregelt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Förderanlage für Schüttgüter und den ge
bildeten Kippenaufbau in Aufsicht,
Fig. 2 eine Regeleinrichtung zur Optimierung der hori
zontalen Massenverteilung.
In Fig. 1 sind eine Förderanlage für Schüttgüter und der
gebildete Kippenaufbau in Aufsicht dargestellt. Es ist eine
schematisch skizzierte Abraumförderbrücke 1 zu erkennen,
die insbesondere im Kohlentagebau verwendbar ist. Die Ab
raumförderbrücke 1 weist zwei Querförderer 2, 3, einen
Hauptförderer 4 und drei Haldenförderer 5, 6, 7 auf. Das
Schüttgut (Abraum) wird von zwei jeweils an den Enden der
Querförderer 2, 3 positionierten Baggern 8, 9 auf die Quer
förderer 2, 3 aufgeladen und gelangt von den Querförderern
auf den Hauptförderer 4 und von diesem auf den Haldenförde
rer 5 (2-Bagger-Betrieb).
Die Haldenförderer 5, 6, 7 sind in Reihe angeordnet, wobei
jeweils zwischen den Haldenförderern 5 und 6 sowie 6 und 7
Sattelwagen (Mittel zur Aufteilung des Schüttgut-Massen
stroms) vorgesehen sind. Durch entsprechende Einstellung
des am Ende des Haldenförderers 5 angeordneten Sattelwagens
wird der Förderstrom des Haldenförderers 5 (Schüttgut-Mas
senstrom) in einen über einen Abwurf 10 auf die Kippe
(Hochkippe 18) verstürzten Massenstrom und einen Förder
strom des Haldenförderers 6 aufgeteilt. In gleicher Weise
ergibt sich durch entsprechende Einstellung des am Ende des
Haldenförderers 6 vorgesehenen Sattelwagens eine Aufteilung
des Förderstroms des Haldenförderers 6 in einen über einen
Abwurf 11 auf die Kippe (Hochkippe 19) verstürzten Massen
strom und einen Förderstrom des Haldenförderers 7. Der
Förderstrom des Haldenförderers 7 wird über einen Abwurf 12
auf die Kippe (Hochkippe 20) verstürzt.
Es ergibt sich ein Kippenaufbau (Halde) mit einer Arbeits
ebene 17, einer unteren, durch den Massenstrom über den Ab
wurf 10 gebildeten Hochkippe 18, einer mittleren, durch den
Massenstrom über den Abwurf 11 gebildeten Hochkippe 19 und
einer oberen, durch den Massenstrom über den Abwurf 12 ge
bildeten Hochkippe 20. Das im Kohle-Tagebau von den Baggern
8, 9 beräumte Deckgebirge ist mit Ziffer 21 bezeichnet.
Allgemein werden das Deckgebirge 21 als Abbaugebiet und die
Hochkippen 18 bis 20 als Schüttraum bezeichnet.
Die Abraumförderbrücke 1 stützt sich über Brückengerüste
auf baggerseitige bzw. kippenseitige Fahrwerke 15 bzw. 16
ab, wobei die Fahrwerke 15 bzw. 16 auf baggerseitigen bzw.
kippenseitigen Gleisen 13 bzw. 14 beweglich sind. Die
Längenachse L der Kippe ist parallel zu den Gleisen 13, 14
definiert und der jeweilige Standort S der Abraumförder
brücke 1 ist mit S1, S2, S3 . . . bezeichnet. Die baggerseiti
gen bzw. kippenseitigen Fahrwerk-Geschwindigkeits-Istwerte
FW1vist bzw. FW2vist sind jeweils angegeben. Diese Größen
werden allgemein als Geschwindigkeiten der Längsbewegung
der Abraumförderbrücke auf der Abbaugebietsseite bzw.
Schüttraumseite bezeichnet. Zur Erfassung des aktuellen
Streckenlast-Istwertes SList des Haldenförderers 5 ist eine
Meßeinrichtung 22 vorgesehen. Diese Größe kann allgemein
als die pro Zeiteinheit transportierte Schüttgut-Massen
strom-Menge bezeichnet werden. Die Winkelstellung der Ab
raumförderbrücke vom Abbaugebiet zum Schüttraum in Bezug
zur Längsbewegung längs der Längenachse L, ist mit α be
zeichnet.
In Fig. 2 ist eine Regeleinrichtung zur Optimierung der
horizontalen Massenverteilung dargestellt. Es ist eine
Speichereinheit 23 (Datei) zu erkennen, die in Abhängigkeit
des aktuellen Standortes S Winkelstellungs-Sollwerte
α sollB (Index B = baggerseitig) für die Abraumförderbrücke
1 vorgibt. Diese standortbezogenen Winkelstellungs-Soll
werte α sollB werden mittels eines an sich bekannten Simu
lationsmodells aus der Bilanz der auf der Baggerseite
(Abbaugebiet) über der Strossenlänge anstehenden Schüttgut
massen (Abraum) und dem zur Unterbringung dieser Massen auf
der Kippenseite verfügbaren Schüttraum unter Berücksichti
gung der fahrbaren Winkelstellungen und Rollentischver
schiebungen auf einer externen Rechenanlage ermittelt.
Mittels der Winkelstellungs-Sollwerte α sollB ergibt sich
bei störungsfreier Fahrweise der Abraumförderbrücke 1 ein
vorbestimmter, erwünschter Höhenverlauf der Kippe. Damit
ist eine technologische Grundlage für den prinzipiellen
Aufbau des Hochkippen-Systems gegeben.
In einer Speichereinheit 24 werden die mittels einer Bild
auswerteeinheit ermittelten Schütthöhen-Istwerte HK1ist,
HK2ist, HK3ist bei jeder Strossendurchfahrt standortbezogen
aufgenommen, so daß jeweils die aktuellen Istwerte der
letzten Durchfahrt verfügbar sind. Für den aktuellen Stand
ort S der drei Abwürfe 10, 11, 12 werden die Schütthö
hen-Istwerte HK1ist, HK2ist, HK3ist (= kippenseitige Teil
schütthöhen) von der Speichereinheit 24 vorgegeben und in
einer Recheneinheit 26 zu einer vergleichbaren Summen-Ist
kippenhöhe ΣHKist akkumuliert.
In einem Simulationsmodell 25 werden Schütthöhen-Sollwerte
HK1soll, HK2soll, HK3soll für einen definierten Zeitraum
(beispielsweise 4 Wochen) auf der Grundlage der Tagebauver
messung und der geplanten technologischen Fahrweise voraus
berechnet und standortbezogen abgespeichert. Diese voraus
berechneten Schütthöhen-Sollwerte korrespondieren mit den
ebenfalls mit Hilfe des Simulationsmodells berechneten
theoretisch fahrbaren Winkelstellungs-Sollwerten α sollB,
die in der Speichereinheit 23 standortbezogen abgelegt
sind.
Für den aktuellen Standort S der drei Abwürfe 10, 11, 12
werden die Schütthöhen-Sollwerte HK1soll, HK2soll, HK3soll
(= kippenseitige Teilschütthöhen) vom Simulationsmodell 25
vorgegeben und in einer Recheneinheit 27 zu einer ver
gleichbaren Summen-Sollkipphöhe ΣHKsoll akkumuliert.
Mittels einer Recheneinheit 35 wird nach jeder Blockdurch
fahrt aus den während dieser Durchfahrt erfaßten einzelnen
Schütthöhen-Istwerten und -Sollwerten ein Blockkorrektur
wert BKW zur Korrektur der Summen-Sollkippenhöhe ΣHKsoll
gebildet. Es wird dabei nicht der gesamte Strossenbereich
betrachtet, sondern nur der jeweils aktuelle Arbeitsstros
senbereich. Der Blockkorrekturwert BKW wird gemäß folgender
Gleichung gebildet:
st = aktueller Strossenpunkt,
n = Anzahl der Strossenpunkte im Arbeitsstrossenbereich.
n = Anzahl der Strossenpunkte im Arbeitsstrossenbereich.
Wie aus der obigen Gleichung ersichtlich ist, wird für je
den Strossenpunkt eine Soll/Ist-Differenz gebildet und aus
der Summe dieser Differenzen wird eine mittlere Differenz -
der Blockkorrekturwert BKW - errechnet. Eine Korrekturein
richtung 34 dient zur Korrektur der Summen-Sollkipphöhe
ΣHKsoll gemäß der Gleichung:
ΣHKsoll′ = HKsoll - BKW.
Der Blockkorrekturwert BKW korrigiert jede für einen Stand
ort ermittelte Summen-Sollkippenhöhe ΣHKsoll derart daß
eine für die jeweilige Schüttung aktualisierte, korrigierte
Summen-Sollkippenhöhe ΣHKsoll′ entsteht, die mit der Sum
men-Istkippenhohe ΣHKist in einem Schütthöhenregler 28 ver
gleichbar ist.
Dem Schütthöhenregler 28 ist der von der Speichereinheit 23
standortbezogen vorgegebene Winkelstellungs-Sollwert
α sollB als gleitender Arbeitspunkt aufgeschaltet. Durch
Vergleich der Summen-Istkippenhöhe ΣHKist und der korri
gierten Summen-Sollkippenhöhe ΣHKsoll′ im Schütthöhenregler
28 ergibt sich eine Korrektur der Winkelstellung, mit der
Fehlschüttungen gegenüber den mit dem Simulationsmodell 25
vorausberechneten Schütthöhen-Sollwerten weitestgehend ab
gebaut werden.
Hierzu gibt der Schütthöhenregler 28 einen in Abhängigkeit
von Fehlschüttungen korrigierten Winkelstellungs-Sollwert
α sollB′ an einen Winkelregler 29 ab. Dem Winkelregler 29
ist der baggerseitige Fahrwerk-Geschwindigkeits-Istwert
FW1Vist als gleitender Arbeitspunkt aufgeschaltet. Aus
gangsseitig gibt der Winkelregler 29 einen Strecken
last-Sollwert SLsoll ab. Bei der Bildung von SLsoll werden
der Istwert FW1vist sowie Abweichungen zwischen α sollB′
und dem aktuellen baggerseitigen Winkelstellungs-Istwert
α istB berücksichtigt. Tritt keine Differenz zwischen
α sollB′ und α istB auf, wird der Grundwert für den
Streckenlast-Sollwert direkt aus FW1vist abgeleitet.
Der Streckenlast-Sollwert SLsoll muß in einer Strecken
last-Anpassung 30 entsprechend technologisch unterschiedli
chen Fahrregiemen TF, wie z. B. 1-Bagger-Betrieb, 2-Bag
ger-Betrieb, 3-Bagger-Betrieb, Anschnitt, Kopfbaggerung,
Vorkippenschüttung usw. angepaßt werden, damit er mit dem
Streckenlast-Istwert SList vergleichbar ist. Die Strecken
last-Anpassung 30 gibt demgemäß einen in Abhängigkeit von
TF korrigieren, der technologischen Fahrweise Rechnung
tragenden Streckenlast-Sollwert SLsoll′ an einen Strecken
lastregler 31 ab.
Der Streckenlastregler 31 bildet einen kippenseitigen Fahr
werk-Geschwindigkeits-Sollwert FW2vsoll in Abhängigkeit des
zur Einstellung des Arbeitspunktes dienenden baggerseitigen
Fahrwerk-Geschwindigkeits-Istwertes FW1vist und den zur
Korrektur dieses Arbeitspunktes dienenden Abweichungen zwi
schen SLsoll′ und SList. Hierdurch werden Schwankungen des
Schüttgut-Massenstroms, die beispielsweise aus dem Bagger
prozeß oder der Vorkippenschüttung resultieren, gegenüber
dem bei der Berechnung der Winkelstellungs-Sollwerte
α sollB mittels des Simulationsmodells konstant angenomme
nen Schüttgut-Massenstrom weitestgehend abgebaut.
Aufgrund konstruktiver Gegebenheiten der Abraumförderbrücke
1, beispielsweise des Gleisabstandes zwischen den Gleisen
13, 14, wird die Fahrbarkeit von Winkelstellungen und Rol
lentischverschiebungen eingeschränkt. Deshalb ist es gege
benenfalls notwendig, den Fahrwerk-Geschwindigkeits-Soll
wert FW2vsoll mittels eines Rollentischbegrenzers 32 in
Abhängigkeit konstruktiver Grenzparameter der Abraumförder
brücke 1 auf einen begrenzten Fahrwerk-Geschwindig
keits-Sollwert FW2vsoll′ zu beschränken. Hierzu liegt dem
Rollentischbegrenzer 32 der aktuelle Rollentischverschie
bungs-Istwert RTVist eingangsseitig an.
Ein Fahrgeschwindigkeitsregler 33 für das kippenseitige
Fahrwerk 16 empfängt eingangsseitig den begrenzten kippen
seitigen Fahrwerk-Geschwindigkeits-Sollwert FW2vsoll′ sowie
den kippenseitigen Fahrwerk-Geschwindigkeit-Istwert FW2vist
- allgemein Geschwindigkeits-Istwert der Längsbewegung der
Förderanlage auf der Schüttraumseite - des kippenseitigen
Fahrwerks 16 und gibt dem Fahrwerk 16 in Abhängigkeit des
Soll/Istwert-Vergleichs der Fahrgeschwindigkeiten eine kip
penseitige Fahrwerk-Geschwindigkeit FW2v - allgemein Ge
schwindigkeit der Längsbewegung der Förderanlage auf der
Schüttraumseite - vor.
Zusammenfassend ist festzuhalten, daß durch die vorstehend
beschriebenen Maßnahmen vorteilhaft eine hohe Genauigkeit
bei der horizontalen Massenverteilung auf die drei Hochkip
pen 18 bis 20 erzielt und die Anwendung eines Echtzeit-Win
kelstellungs-Fahrprogrammes ermöglicht wird.
Claims (11)
1. Verfahren zur Regelung der horizontalen Massenver
teilung von Schüttgut unter Einsatz einer Abraumförder
brücke, die Schüttgut von einem Abbaugebiet zu einem
Schüttraum transportiert und sich dabei mit vorgebbarer Ge
schwindigkeit längs des Abbaugebietes bewegt, wobei die Ab
raumförderbrücke in Bezug zu ihrer Längsbewegung eine vom
rechten Winkel abweichende Winkelstellung vom Abbaugebiet
zum Schüttraum einnehmen kann, dadurch gekennzeichnet,
- - daß in Abhängigkeit des aktuellen Standortes (S) der Abraumförderbrücke (1) aktuelle Schütthöhen-Istwerte (HK1ist, HK2ist, HK3ist) des Schüttraumes in Echtzeit ermittelt und mit standortbezogen abgespeicherten Schütthöhen-Sollwerten (HK1soll, HK2soll, HK3soll) verglichen werden,
- - daß in Abhängigkeit des Soll/Ist-Vergleichs der Schütthöhen standortbezogene mittlere Schütthöhendif ferenzen als Maß für aufgetretene Fehlschüttungen ge bildet werden,
- - und daß die Schütthöhendifferenzen für die Echt zeit-Korrektur der standortbezogen vorgegebenen Win kelstellungs-Sollwerte (α sollB) herangezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkelstellungs-Sollwerte (α sollB) mittels eines
Simulationsmodells aus der Bilanz der auf dem Abbaugebiet
über der Länge anstehenden Schüttgutmassen und dem zur Un
terbringung dieser Massen verfügbaren Schüttraum unter Be
rücksichtigung der einstellbaren Winkelstellungen und För
deranlagen-Bewegungen ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der in Abhängigkeit von Fehlschüttungen
korrigierte Winkelstellungs-Sollwert (α sollB′) in Abhän
gigkeit der Abweichung einer vorgegebenen mittleren, pro
Zeiteinheit transportierten Schüttgut-Massenstrom-Menge
(SLsoll) von der aktuellen Schüttgut-Massenstrom-Menge
(SLIst) korrigiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß technologisch unterschiedliche Fahrregime beim Massen
transport berücksichtigt werden.
5. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelstellung
der Abraumförderbrücke (1) in Abhängigkeit konstruktiver
Gegebenheiten, wie mögliche Rollentischverschiebung, be
grenzt wird.
6. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit
der Längsbewegung der Abraumförderbrücke auf der Schütt
raumseite in Abhängigkeit der Winkelstellungs-Abweichung,
der Massenstrom-Transport-Abweichungen und der Geschwindig
keit der Abraumförderbrücke auf der Abbaugebietsseite einge
stellt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß ein Simulationsmodell (25) vorgesehen ist, das vorausberechnete standortbezogene Schütthöhen-Soll werte (HK1soll, HK2soll, HK3soll) bereithält,
- - daß ein Speicher (23) vorgesehen ist, der vorausbe rechnete standortbezogene Winkelstellungs-Sollwerte (α sollB) bereithält,
- - daß ein Speicher (24) vorgesehen ist, in dem stand ortbezogen Schütthöhen-Istwerte (HKist, HK2ist, HK3ist) abgelegt sind,
- - daß eine Recheneinheit (35) mittlere Differenzen aus den Abweichungen zwischen Schütthöhen-Sollwerten und Istwerten ermittelt,
- - daß ein Schütthöhenregler (28) den standortbezogenen Winkelstellungs-Sollwert in Abhängigkeit von aufge tretenen Fehlschüttungen in Echtzeit korrigiert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Winkelregler (29) einen Sollwert für die
Schüttgut-Massenstrom-Menge (SLsoll) in Abhängigkeit des
abbaugebietseitigen Fahrwerk-Geschwindigkeits-Istwertes
(Fw1vist) der Abraumförderbrücke (1) und der Winkelstel
lungs-Soll/Ist-Abweichungen bildet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Streckenlast-Sollwert (SLsoll) in einer
Streckenlast-Anpassung (30) an technisch unterschiedliche
Fahrregime (TF) angepaßt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß ein Streckenlastregler (31) einen schüttraumseiti
gen Fahrwerk-Geschwindigkeits-Sollwert (FW2vsoll) in Abhän
gigkeit des abbaugebietsseitigen Fahrwerk-Geschwindig
keits-Istwertes (FW1vist) und der Soll/Ist-Abweichungen der
Schüttgut-Massenstrom-Menge bildet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Rollentischbegrenzer (32) zur Begrenzung
des schüttraumseitigen Fahrwerk-Geschwindigkeits-Sollwerts
(FW2vsoll) in Abhängigkeit des Rollentischverschie
bungs-Istwertes (RTVist) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924222331 DE4222331C2 (de) | 1992-07-08 | 1992-07-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der horizontalen Massenverteilung von Schüttgut |
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Publications (2)
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DE4222331A1 DE4222331A1 (de) | 1994-01-13 |
DE4222331C2 true DE4222331C2 (de) | 1995-07-06 |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE4222331C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10337024A1 (de) * | 2003-08-12 | 2005-03-24 | Steag Ag | Verfahren zum automatisierten Betreiben eines Kohlelagers |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
CN112985529B (zh) * | 2021-02-23 | 2024-08-09 | 中国烟草总公司郑州烟草研究院 | 一种基于激光扫描的烟草物料输送稳定性的检测与控制设备及方法 |
Family Cites Families (1)
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US3567048A (en) * | 1969-10-10 | 1971-03-02 | Latham E Whitham | Remote automatic tripper operation and control by low bin determination |
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1992
- 1992-07-08 DE DE19924222331 patent/DE4222331C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE10337024A1 (de) * | 2003-08-12 | 2005-03-24 | Steag Ag | Verfahren zum automatisierten Betreiben eines Kohlelagers |
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