DE4221668C2 - Warmwasser-Schichtenspeicher mit Gegenstromwärmetauscher - Google Patents
Warmwasser-Schichtenspeicher mit GegenstromwärmetauscherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Warmwasser Schichtenspeicher, in dem Wärmeenergie unter
Ausbildung einer thermischen Schichtung in einem flüssigen Speichermedium eingespeichert
und entnommen werden kann. Besonders vorteilhaft kann die Erfindung zur Erzeugung von
warmem Brauchwasser mit Hilfe von Sonnenkollektoren eingesetzt werden. In dem
erfindungsgemäßen Wärmespeicher werden Wärmetauscher eingesetzt, die eine Trennung von
Brauchwasser und Speichermedium sowie, in einer Ausgestaltung der Erfindung, die
Trennung vom Heizkreis (z. B. dem Wärmeträgerkreis einer Solaranlage) und dem
Speichermedium ermöglichen.
Wesentlichen Einfluß auf Wirkungs- und Deckungsgrad der Solaranlage hat die Art der Be-
und Entladung. Die geschichtete Be- und Entladung weist insbesondere in Verbindung mit
einer Solaranlage oder einer Kraft-Wärme-Kopplung wesentliche Vorteile auf:
- - Schnelle Verfügbarkeit bereits nach kurzem Beladevorgang
- - Hohe Wärmekapazität durch große Temperaturspreizung
- - Tiefe Einströmtemperatur für die Solaranlage oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlage; dadurch geringe thermische Verluste bei der Solaranlage bzw. guter. Wirkungsgrad bei der Erzeugung von Arbeit durch die Wärmekraftmaschine. Tiefe Rücklauftemperaturen sind auch Voraussetzung für den effektiven Betrieb eines Brennwertkessels.
- - Geringere thermische Verluste als ein durchmischter Speicher mit gleicher gespeicherter Wärme.
In den meisten Anwendungen im Privathausbereich werden heute allerdings
Warmwasserspeicher mit durchmischter Beladung, oftmals auch mit durchmischter Entladung
eingesetzt. Die heute bekannten Techniken zur Realisierung der geschichteten Be- und
Entladung bringen nämlich jeweils auch entscheidende Nachteile mit sich:
- - Bei der direkten Be- und Entladung steht das Trinkwasser im Speichertank, mit Temperaturen, die zwischen der des Kaltwassers und der Warmwasser-Endtemperatur liegen. Dadurch treten verstärkt hygienische Probleme, wie z. B. Legionellenwachstum, auf. Außerdem erfordert diese Technik einen (relativ teuren) Druckspeicher. In Gegenden mit Frostgefahr kann diese Technik nicht in Verbindung mit einer Solaranlage eingesetzt werden.
- - Um die Hygieneprobleme zu umgehen wird zur geschichteten Speicherentladung gelegentlich ein externer Wärmetauscher eingesetzt. Dies ist allerdings im Vergleich zu einem im Speicher eingebauten Durchlauferhitzer (mit durchmischter Entladung) wegen der hierfür notwendigen zusätzlichen Installation (Umwälzpumpe, Regelung) relativ aufwendig.
- - Wegen Einfriergefahr wird in nördlichen Ländern eine Solaranlage meist in einem Sekundärkreis mit Frostschutzmittel und im unteren Bereich des Speichers angebrachtem Solar-Wärmetauscher betrieben. Stand der Technik zur geschichteten Beladung ist auch hier, stattdessen einen externer Wärmetauscher einzusetzten, der allerdings ebenso den oben erwähnten Zusatzaufwand mit sich bringt.
Techniken zur geschichteten Beladung von Warmwasserspeichern werden in den im folgenden
kurz vorgestellten Druckschriften beschrieben:
Die DD 2 63 113 A1 betrifft eine Vorrichtung zur wirbelfreien Einleitung oder Entnahme von
flüssigen Speichermedien in Wärmespeicherbehältern. Eine Trennung des eingeleiteten oder
entnommenen Wärmeträgers und des Speichermediums findet nicht statt. Falls Warmwasser
oder Heizkreis und Speichermedium getrennt sein sollen, ist der Einsatz extemer
Wärmetauscher nötig.
In der EP 05 18 369 A1 wird ein Einspeisrohr beschrieben. Dieses soll die Einschichtung von
Wasser in einem Warmwasser-Schichtenspeicher an der seiner Temperatur entsprechenden
Stelle ermöglichen. Auch in dieser Schrift wird die Trennung von Wärmeträger und
Speichermedium nicht beschrieben und kann nur durch externe Wärmetauscher erfolgen.
Die DE 30 03 688 A1 betrifft eine Solaranlage, bei der eine geschichtete Beladung des
Speichers durch Einleiten eines siedenden Wärmeträgers wie Wasserdampf durch ein speziell
ausgeführtes Steigrohr in den Speicherbehälter erreicht wird. Wärmetauscher zur Trennung
von Brauchwasser, Heizkreis und Speicherinedium werden auch in dieser Anmeldung nicht
beschrieben.
In der DE 40 29 355 A1 werden Mittel zur Verhinderung der Zerstörung der
Temperaturschichtung eines Speichers bei Wärmeentzug oder -zuführung beschrieben. Dies
wird durch Anbringen von horizontalen Lochblechen in dem Speicher erreicht. Bei Einsatz von
Wärmetauschern in dem Speicher können somit Strömungen aufgewärmten oder abgekühlten
Wassers wirbelfrei in den Bereich über bzw. unter dem Lochblech gelangen. Ein
Gegenstromwärmeaustausch, bei dem Kaltwasser auf Temperaturen nahe der oberen
Speichertemperatur erwärmt und das Speicherwasser gleichzeitig auf Temperaturen nahe der
Kaltwassertemperatur abgekühlt wird, wird durch die beschriebene, Anordnung jedoch nicht
ermöglicht.
In der CH 18 09 06 wird eine Anordnung zur Erwärmung von Brauchwasser über den
Wärmetauscher eines Warmwasserspeichers beschrieben. Der obere Teil eines
Wärmetauscherbehälters kommuniziert oben mit dem Speicher, der untere, Teil des Tauschers
mit dem unteren Teil des Speichers. Bei Entnahme von warmem Brauchwasser aus dem
Wärmetauscher wird in dem Wärmetauscher das Speicherwasser abgekühlt und sinkt durch
eine Röhre ab in den unteren Bereich des Speichers.
Der Betrieb entsprechender Vorrichtungen zeigt zwei Nachteile:
Innerhalb des Wärmetauschers findet kein echter Gegenstromwärmeaustausch statt. In dem Wärmetauscherbehälter findet eine Vermischung des abgekühlten mit wärmerem Speicherwasser statt. Das absinkende Speicherwasser könnte bei einem echten Gegenstromaustausch wesentlich stärker abgekühlt werden, was einer größeren Speicherkapazität entspräche und die eingangs geschilderten Vorteile z. B. für den Betrieb einer Solaranlage bringen würde.
Innerhalb des Wärmetauschers findet kein echter Gegenstromwärmeaustausch statt. In dem Wärmetauscherbehälter findet eine Vermischung des abgekühlten mit wärmerem Speicherwasser statt. Das absinkende Speicherwasser könnte bei einem echten Gegenstromaustausch wesentlich stärker abgekühlt werden, was einer größeren Speicherkapazität entspräche und die eingangs geschilderten Vorteile z. B. für den Betrieb einer Solaranlage bringen würde.
Der Wärmeübergang an dem Wärmetauscherrohr ist relativ schlecht aufgrund der Vermischung
und dem großen Volumen des Tauscherbehälters, was zu einer schwachen Strömung des
Speicherwassers um das Tauscherrohr und zu einer - ausgedehnten Temperatur- und
Strömungsgrenzschicht führt. Daher ist entweder eine vergleichsweise große und damit teure
Wärmetauscherfläche oder eine sehr hohe Speicherwassertemperatur nötig, um die beim Zapfen
von Warmwasser geforderte Leistung zu übertragen.
Eine prinzipiell ähnliche Vorrichtung wird in der DE 30 44 079 A1 beschrieben. Zur
geschichteten Beladung eines Speichers ist hier mit Abstand über einer im unteren Bereich des
Speichers angeordneten Heizvorrichtung (Wärmetauscher-Rohrspirale) eine trichterfömige
Leitstruktur angebracht, die in der Mitte oben ein Loch aufweist. Durch dieses Loch soll das
durch die Heizvorrichtung erwärmte Wasser gebündelt in dem Speicher nach oben aufsteigen.
Oberhalb der Heizvorrichtung sollen mehrere, in verschiedenen Höhen des Speichers
angeordnete trichterfömige Leitstrukturen dafür sorgen, daß die Vermischung des
aufsteigenden Wassers mit dem übrigen Speicherwasser klein bleibt. Schwebekörper zwischen
den Trichtern, die die Trichter verschließen können, sollen bewirken, daß das erwärmte Wasser
je nach Temperatur nur bis zu einer bestimmten Höhe aufsteigen kann.
Neben dem komplizierten Aufbau wirkt sich auch bei dieser Erfindung nachteilhaft der Abstand
zwischen Leitstruktur und Heizrohrspirale aus, der keinen mischungsfreien
Gegenstromwärmeaustausch ermöglicht.
Da sich bei dieser Anordnung kein Rohr an den Leittrichter oberhalb der Heizvorrichtung
anschließt, bleiben die die Strömung antreibenden Auftriebskräfte vergleichsweise klein und
werden nicht für einen effizienten Wärmeaustausch nutzbar gemacht.
Bei der DE-87 03 576-U1 erstreckt sich ein zentral senkrecht in einem Brauchwasserspeicher
angeordnetes Leitrohr über die gesamte Höhe des Speichers. Innerhalb des Leitrohres ist
ebenfalls über die gesamte Höhe ein aus mehreren Rohrwindungen bestehender
Wärmeübertrager angebracht und innerhalb der Rohrwindungen befindet sich ein Innenrohr.
Bei dieser Anordnung ist gegenüber den beiden davor beschriebenen Anordnungen ein besserer
Gegenstromwämeaustausch gegeben, insbesondere dann, wenn es sich bei dem Rohr
Wärmeübertrager um ein Rippenrohr handelt.
Nachteilhaft wirkt sich bei dieser Erfindung aus, daß der Wärmeübertrager nur bei vollständig
kaltem Speicher voll wirksam ist. Ist der Speicher zur Hälfte aufgeheizt, so muß das
Speichermedium nach Durchströmen der unteren Hälfte des Wärmetauschers bereits aufgeheizt
sein, damit die Auftriebskräfte wirksam sind, oder der den Tauscher durchströmende
Wärmeträger muß immer heißer werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Warmwasser-Schichtspeicher, der die geschichtete Be-
und Entladung mittels Gegenstromwärmetauscher ermöglicht.
Aufgabenstellung der Erfindung ist die Erwärmung des Brauchwassers in einem
Wärmetauscher, in dem im Gegenstrom zum Brauchwasser das warme Wasser aus dem oberen
Bereich des Speichers abgekühlt, und in den unteren Bereich des Speichers geleitet wird, ohne
Aufwand einer zusätzlichen, in dem Warmwasserspeicher nicht ohnehin verfügbaren
Energieform. Systeminhärehte und zu einem Teil verfügbare Energieformen sind die im Wasser
gespeicherte thermische Energie sowie der Leitungsdruck des zu erwärmenden Kaltwassers.
Weitere Energieformen wie insbesondere elektrischer Strom sollen entsprechend der
Aufgabenstellung der Erfindung nicht genutzt werden. Die Realisierung derartiger
Gegenstromwärmetauscher für Wannwasserspeicher wird erfindungsgemäß durch zwei
alternative Techniken erreicht. Sie werden in dem Hauptanspruch 1 mit den Unteransprüchen 3-11
sowie dem Nebenanspruch 12 mit den Unteransprüchen 13-15 beschrieben.
Zur geschichteten Beladung des Speichers mit einer Solaranlage bietet sich u. a. das z. B. in
Holland allgemein verbreitete Entleer-/Auffangsystem ("Drainback-System") an (kein
Frostschutzmittel nötig, guter Wärmeübergang im Kollektor, kein Solar-Wärmetauscher im
Speicher). Das vorzugsweise durch eine themostatisch geregelte Pumpe umgewälzte Wasser
wird vom unteren Teil des. Speichers abgezogen und nach der Erwärmung auf die gewünschte
Endtemperatur in den oberen Teil des Speichers geleitet, wobei die laminare Einschichtung
eventuell durch eine Beruhigungsplatte gewährleistet wird.
Nicht immer kann jedoch auf den Einsatz von Frostschutzmittel in einem getrennten Solarkreis
verzichtet werden. In diesem Fall sowie allgemein bei Aufheizung des Speichers durch einen
getrennten Heizkreis kann mit dem in Anspruch 2 beschriebenen Warmwasser-
Schichtenspeicher mit "Thermosiphon-Wärmetauscher" eine geschichtete Beladung erfolgen.
Der erfindungsgemäße Speicher wird vorzugsweise drucklos betrieben, wodurch z. B. eine
kostengünstige Kunststoffbauweise ermöglicht wird. Insbesondere bei kleinen Speichern
müssen die Speicherwände aus einem schlecht wärmeleitenden Material aufgebaut sein, um
einen schnellen Temperaturausgleich zwischen den wärmeren und kälteren Wasserschichten zu
vermeiden.
Der Wärmetauscher zur Entladung (z. B. zur Brauchwassererwärmung) ist im oberen Bereich
des Speichers angeordnet. Er ist aufgebaut aus einer spiralförmig gebogenen Wärmetauscher
rohrwendel und einer die Rohrwendel einschließenden Leitstruktur aus schlecht
wärmeleitendem Material. Kaltes Brauchwasser wird beim Durchströmen des Wärmetauschers
erwärmt. Gleichzeitig wird das heiße Speicherwasser in der Umgebung des
Wärmetauscherrohres abgekühlt. Dieses abgekühlte Speicherwasser hat nun eine größere
Dichte. Die Strömungsleitstruktur bewirkt, daß das abgekühlte Wasser nicht in dem Speicher
frei absinken und sich mit wärmerem Wasser vermischen kann. An die Leitstruktur schließt
sich ein Abströnikanal an, durch den das abgekühlte Wasser vermischungsfrei nach unten
absinkt. Hierdurch wird warmes Wasser in den Eingang des Wärmetauschers nachgesaugt und
es stellt sich eine Gegenströmung zum Brauchwasser durch den Wärmetauscher ein.
In Fig. 1 und 2 ist der Gesamtaufbau des Wärmetauschers dargestellt. Dabei ist nur die
Entladevorrichtung dargestellt; eine mögliche Beladevorrichtung, die im gleichen
Speicherbehälter angeordnet sein könnte, ist in Fig. 5 gezeigt.
Die Wärmetauscher-Rohrwendel (1) ist vorzugsweise aus einem Rippenrohr (vorzugsweise
Kupfer) aufgebaut. In Fig. 7 ist der Aufbau eines solchen, kommerziell erhältlichen,
Rippenrohres dargestellt. Die Oberfläche des Kernrohres 13 wird durch die Rippen 14
vergrößert.
Das Rohr ist spiralförmig gewunden und zwischen zwei Trennflächen 2 angeordnet, wodurch
erreicht wird, daß das Speicherwasser durch die Zwischenräume zwischen Rohrwendel und
Trennflächen strömen muß. Bei einem Rippenrohr stellen die Rippen 14 den Abstand zwischen
dem durchströmten Kernrohr 13 und den Trennflächen 2 her. Das Speichermedium strömt
dann zwischen den einzelnen Rippen hindurch. Um eine möglichst gleichmäßige
Durchströmung der Rippen auch in der Nähe des Kernrohres zu bewirken, sind
vorteilhafterweise Leitstrukturen zwischen den Windungen des Rippenrohres angebracht.
Wichtig ist dabei auch, daß der Spalt zwischen Rippen und Trennflächen 2 abgedichtet wird.
Durch das Einbringen einer dichtenden und die Strömung in die Innenbereiche des
Rippenrohres zwischen dem Kernrohr lenkenden Leitstruktur wird eine deutliche Verbesserung
des vermischungsarmen Gegenstromwärmeaustausches erreicht. Eine erfindungsgemäße
Möglichkeit zur Realisierung einer solchen Leitstruktur ist z. B. ein eingelegtes Gummiband 3
(siehe Fig. 2). In Fig. 2 ist der durch die Leitstruktur bewirkte Strömungsverlauf des
Speichermediums dargestellt.
Eine andere Möglichkeit zur besseren Ausnutzung der Rippenrohrfläche stellt gemäß den
Ansprüchen 9 und 10 der Einsatz von Rippenrohren mit eckigen Rippen dar oder deren
Annäherung durch Umbiegen der Ränder runder Rippen.
Die Trennflächen sind aus einem schlecht wärmeleitenden Material, vorzugsweise aus
Kunststoff, aufgebaut, um einen direkten thermischen Kontakt zwischen kühleren und
wärmeren Bereichen des Wärmetauschers und zum umgebenden heißen Speicherwasser zu
vermeiden. Der innerhalb des Speichers isolierte Kaltwasseranschluß 4 befindet sich am tiefer
bzw. innen gelegenen Ende der Rippenrohrspirale, der Warmwasserausgang 5 am höher bzw.
außen gelegenen Ende. Speicherwasser das von oben durch den Wärmetauscher absinkt,
strömt auf diese Weise im Kreuzgegenstrom zum aufsteigenden Brauchwasser durch den
Wärmetauscher. Der durch die Trennflächen 2 gebildete Kanal mündet in einen Abströmkanal
6, der aus einem schlecht wärmeleitenden Material, vorzugsweise aus einem Kunststoffrohr,
aufgebaut ist. Das Abströmrohr reicht bis wenige Zentimeter über den Speicherboden, wo das
abgekühlte Speicherwasser eingeschichtet wird.
Der Querschnitt des Abströmkanals darf nicht zu groß sein, da zwischen jeder Entnahme von
Warmwasser auf Grund eines Druckausgleichs zwischen dem Abströmrohr und dem restlichen
Tank das Rohr mit Warmwasser entsprechend der Schichthöhe im Speicher gefüllt wird.
Dieses warme Wasser muß bei jeder erneuten Warmwasserentnahme nach unten in den
kühleren Speicherteil verdrängt werden, wodurch zum einen die Ausbildung
des
Thermosiphonkreislaufes behindert wird, zum anderen die Schichtung im Warmwasserspeicher
abgebaut wird. Wird der Querschnitt des Abströmrohres allerdings zu klein, so wird der
Strömungswiderstand zu groß, wodurch wiederum der Thermosiphon-Kreislauf behindert
wird.
Der gesamte Wärmetauscher ist möglichst weit oben im Speicher angeordnet, damit sich auch
bei einem weitgehend entladenen Speicher mit einer schmalen Heißwasserschicht eine
Thermosiphonströmung noch ausbilden kann.
Gleichzeitig wird ein Gegenstromwärmeaustausch umso besser erreicht, je höher die Anzahl
der Rippenrohrwindungen ist, wobei andererseits auch hier der Strömungswiderstand nicht zu
hoch werden darf.
Der thermodynamisch beste Gegenstrom-Wärmeaustausch wird dann erreicht, wenn der
Druckverlust im gesamten Wärmetauscher so groß ist, daß der sich einstellende mittlere
Speicherwasserstrom ungefähr dem typischen Brauchwasserstrom entspricht.
In Fig. 1 bis 4 sind beispielhaft drei erfindungsgemäße Anordnungen, die den oben genannten
Bedingungen gerecht werden, dargestellt:
In Fig. 1 und 2 ist das Rippenrohr in Form einer kegelförmigen Spirale gewunden; die
kegelförmigen Trennflächen münden in das Abströmrohr. An der tiefsten Stelle der Trennkegel
ist ein zum Strömungskanal dichter Durchbruch 7 zwischen der Unter- und der Oberseite des
Wärmetauschers vorgesehen, damit auch das anfangs heiße Wasser innerhalb des
Wärmetauscherkegels durch die aufsteigende Schicht kalten Wassers verdrängt werden kann
und umgekehrt das kalte Wasser bei Speicherbeladung abströmen kann.
In Fig. 3 ist das Rippenrohr zylinderförmig gewunden. Auch hier ist ein Durchbruch
zwischen Unter- und Oberseite der Trennflächen erforderlich, falls das Wasservolumen
innerhalb des Wärmetauscher-Zylinders genutzt werden soll.
In Fig. 4 ist das Rippenrohr in Form einer horizontalen Spirale gewunden, an die sich eine
oder mehrere vertikale Windungen anschließen, um den Thermosiphonkreislauf in der
Startphase anzuregen.
Durch Versuche wurden aus dem komplexen Zusammenspiel der unterschiedlichen Parameter
günstige Dimensionierungen des Systems ermittelt. Im folgenden wird als Beispiel die
Dimensionierung für einen Warmwasserspeicher mit ca. 500 l Speicherinhalt (Wasserhöhe: ca.
1,5 m), einer Heißwassertemperatur im Speicher von ca. 65°C, einer Kaltwassertemperatur
von ca. 7°C und einer typischen Entnahmemenge von 10 l/min gegeben, bei der ein
standardmäßig verfügbares Rippenrohr eingesetzt wird:
- - Kupfer-Rippenrohr mit Innendurchmesser 10 mm, Außendurchmesser 12 mm, Ripphöhe 4.5 mm, Rippabstand 1.75 mm, Gesamtlänge: 6 m
- - Trichterförmige Anordnung mit 9 Windungen, oberer Durchmesser 300 mm
- - Innendurchmesser des Abströmrohres 50 mm
Mit dieser Anordnung konnte eine Abkühlung des Speicherwassers um ca. 17 K bei vollem
Speicher und 28 K bei fast leerem Speicher erreicht werden. Die Brauchwassertemperatur lag
anfangs bei ca. 57°C und sank gegen Ende der Entladung auf ca. 45°C ab.
Dies entspricht einer ca 2.5 fachen Speicherkapazität gegenüber dem gleichen Speicher mit der
gleichen Anfangstemperatur, dem gleichen Wärmetauscher, jedoch gemischter Entladung, bei
einer Nutztemperatur von 45°C.
Computersimulationen zeigen, daß noch günstigere Systemdimensionierungen möglich sind.
Das gleiche Wärmetauscherprinzip ist nach Anspruch 2 auch für eine geschichtete
Speicherbeladung einsetzbar. Hierbei wird die gesamte Anordnung umgekehrt in dem Speicher
angebracht (siehe Fig. 5), so daß sich der Wännetauscher im unteren Speicherbereich befindet
und das in diesem Fall "Aufströmkanal" genannte Rohr bis wenige Zentimeter unter die obere
Speicherbewandung bzw. die Wasseroberfläche reicht.
In Fig. 6 ist ein zweites erfindungsgemäßes Prinzip, das die Umwälzung von Speicherwasser
durch einen Gegenstromwärmetauscher ermöglicht, dargestellt:
Das Brauchwasser treibt eine Kleinstturbine 10 oder einen Wassermotor an, wodurch ein Teil
des Leitungsdruckes abgebaut wird. Durch die Turbine bzw. den Wassermotor wird eine
Pumpe 11 angetrieben, welche heißes Speicherwasser aus dem oberen Speicherbereich durch
einen Gegenstromwärmetauscher 12 fördert, in dem das Brauchwasser erwärmt und das
Speicherwasser abgekühlt wird. Das abgekühlte Speicherwasser wird in den unteren Bereich
des Speichers wieder so eingeleitet, daß keine Vermischung mit wärmeren Schichten stattfindet
(z. B. unterhalb einer Beruhigungsplatte).
Durch die direkte Kopplung von Antriebseinheit und Pumpe und eine entsprechende
Dimensionierung wird erreicht, daß der Massenstrom des zu erwärmenden Brauchwassers und
der des abzukühlenden. Speicherwassers bei jeder Entnahmemenge ungefähr gleich groß sind,
was Voraussetzung für einen thermodynamisch optimalen Gegenstrom-Wämeaustausch ist.
Als Wassermotor läßt sich erfindungsgemäß eine nach dem Verdrängerprinzip arbeitende
Pumpe mit geringer Reibung (z. B. eine Zahnradpumpe) umgekehrt betreiben.
Um Reibungsverluste durch Dichtungen zu vermeiden, können Wassennotor bzw. Turbine
und Pumpe erfindungsgemäß durch eine Magnetkopplung miteinander verbunden werden.
Anordnungen, bei denen eine Pumpe mit einer Turbine direkt gekoppelt und betrieben wird
sind in drei Schriften beschrieben. In allen Fällen geht es jedoch nicht darum, einen
Wannwasserspeicher über einen Gegenstromwärmetauscher ohne Einsatz von nicht ohnehin in
dein Warmwasserspeicher verfügbarer Energieformen geschichtet zu entladen, wie es die
Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung vorsieht.
In der FR 26 00 146 A1 wird eine Heizungseinrichtung beschrieben, bei der Wärme von einem
Primärkreis über einen Wärmetauscher an einen Sekuhdärkreis mit mehreren damit
verschalteten Wärmeabnehmern abgegeben wird. Um den Massenstrom durch den
Gegenstromwärmetauscher an den je Anzahl der eingeschalteten Verbraucherkreise
schwankenden Massenstrom des Sekundärkreises anzupassen, ist in dem Sekundärkreis eine
Regulierungspumpe die durch eine Turbine im Primärkreis angetrieben wird, installiert. Der
Volumenstrom durch den Primärkreis (Heizkreis) wird durch ein Thermostatventil geregelt.
Sowohl Primär- als auch Sekundärkreislauf sind geschlossene Kreisläufe, d. h., es wird in
jedem Fall elektrischer Strom zum Betreiben der Vorrichtung benötigt. Der im
Brauchwassernetz verfügbare Druck wird nicht genutzt.
In der US 41 74 009 wird ebenfalls eine gekoppelte Pumpen-Turbinen-Einheit dargestellt. In
diesem Fall geht es darum, Wärme in drucklosem Wasser zu speichern. Da das eingespeiste
und gezapfte Wasser jedoch als Druckwasser gewünscht wird, dient eine Pumpen-Turbinen-
Einheit dazu, den Druck des in den Speicher eingespeisten Wassers auf das gleichzeitig mit
anderer Temperatur gezapfte Wasser zu übertragen. Turbine und Pumpe werden also vom
gleichen Medium durchströmt. Auch hier handelt es sich rächt um die Aufgabenstellung der
vorliegenden Erfindung.
Claims (15)
1. Warmwasser-Schichtenspeicher zur geschichteten Entladung von Wärmeenergie in einem
Speicherbehälter, mit einem im oberen Bereich des Speicherbehälters angeordneten, von zu
erwärmendem Brauchwasser durchströmbaren Gegenstromwärmetauscher, der eine um die
senkrechte Behälterachse gewundene Rohrwendel (1) mit mindestens 3 Windungen aufweist,
wobei der Kaltwassereintritt (4) am inneren bzw. unteren Ende und der Warmwasserausgang
am äußeren bzw. oberen Ende der Rohrwendel (1) angeordnet ist und die Rohrwendel (1)
zwischen zwei eng anliegenden Trennflächen (2) so angeordnet ist, daß das Speichermedium
durch die Zwischenräume zwischen der Rohrwendel (1) und den Trennflächen (2) im
Kreuzgegenstrom zum Brauchwasser durch den Wärmetauscher strömt, wobei der durch die
Trennflächen (2) gebildete Kanal in einen nach unten führenden Abströmkanal (6) mündet,
durch den das Wasser in den unteren Bereich des Speichers geleitet wird, und wobei
Abströmkanal sowie Trennflächen (2) aus einem schlecht wärmeleitenden Material aufgebaut
sind.
2. Warmwasser-Schichtenspeicher zur geschichteten, Beladung von Wärmeenergie in einem
Speicherbehälter, mit einem im unteren Bereich des Speicherbehälters angeordneten, von
Heizwasser durchströmbaren Gegenstromwärmetäuscher, der eine um die senkrechte
Behälterachse gewundene Rohrwendel (1) mit mindestens 3 Windungen aufweist, wobei der
Eintritt (8) am inneren bzw. oberen Ende und der Ausgang (9) am äußeren bzw. unteren Ende
der Rohrwendel (1) angeordnet ist und die Rohrwendel (1) zwischen zwei eng anliegenden
Trennflächen (2) so angeordnet ist, daß das Speicherinedium durch die Zwischenräume
zwischen der Rohrwendel (1) und den Trennflächen im Kreuzgegenstrom zum Heizwasser
durch den Wärmetauscher strömt, wobei der durch die Trennflächen gebildete Kanal in einen
nach oben führenden Aufströmkanal (6) mündet, durch den das Wasser in den oberen Bereich
des Speichers geleitet wird, und wobei Aufströmkanal sowie Trennflächen aus einem schlecht
wärmeleitenden Material aufgebaut sind.
3. Warmwasser-Schichtenspeicher nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Druckverlust für das Speichermedium beim
Umströmen der Rohrwendel (1) innerhalb der Trennflächen (2) beim Durchströmen des Ab- bzw.
Aufströmrohres (6) so groß ist, daß der sich einstellende mittlere Speicherwasserstrom ungefähr
dem typischen Wasserstrom durch die Rohrwendel (1) entspricht, bzw., bei Flüssigkeiten mit
unterschiedlichen Wärmekapazitäten, daß sich die Produkte aus Massenstrom und spezifischer
Wärmekapazität ungefähr entsprechen.
4. Warmwasser-Schichtenspeicher nach mindestes einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrwendel (1) als Rippenrohr ausgebildet ist und zwischen
den Windungen des Rippenrohres auf beiden Seiten der Spirale Leitstrukturen angebracht sind,
die eine möglichst gleichmäßige Durchströmung der Rippen auch in der Nähe des Kernrohres
bewirken und gleichzeitig den Spalt zwischen Rippen und Trennflächen abdichten.
5. Warmwasser-Schichtenspeicher nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitstruktur als durch zwischen die Windungen eingelegte
Gummischnüre (3) ausgebildet ist.
6. Warmwasser-Schichtenspeicher nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß Rippenrohre mit eckigen, den Kanal bis zu den Trennflächen (2)
gleichmäßig ausfüllenden Rippen eingesetzt sind.
7. Warmwasser-Schichtenspeicher nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß Rippenrohre mit runden Rippen eingesetzt sind, deren Ränder an
den Stellen, an denen sie an den Trennflächen anliegen, um 90° abgewinkelt sind.
8. Warmwasser-Schichtenspeicher nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrwendel (1) kegelförmig ausgebildet ist.
9. Warmwasser-Schichtenspeicher mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrwendel (1) zylinderförmig ausgebildet ist.
10. Warmwasser-Schichtenspeicher nach den Ansprüchen 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß an der tiefsten Stelle der Trennflächen ein zum Strömungskanal
dichter Durchbruch (7) zwischen der Unter- und der Oberseite des Wärmetauschers vorgesehen
ist.
11. Warmwasser-Schichtenspeicher nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrwendel (1) in Form einer horizontalen Spirale gewunden
ist, an die sich eine oder mehrere vertikale oder kegelförmige Windungen anschließen.
12. Warmwasser-Schichtenspeicher mit einem vom Brauchwasser durchströmbaren, innerhalb
oder außerhalb des Speicherbehälters angeordneten Gegenstromwärmetauscher zur
geschichteten Entladung von Wärmeenergie des Speicherbehälters,
dadurch gekennzeichnet, daß das zu erwärmende Brauchwasser eine Kleinstturbine oder einen
Wassermotor und die Turbine bzw. der Wassermotor eine Pumpe antreibt, welche das im
oberen Bereich des Speicherbehälters befindliche heiße Speicherwasser durch den
Gegenstromwärmetauscher fördert, in dem das Brauchwasser erwärmt und das Speicherwasser
abgekühlt wird, und daß das abgekühlte Speicherwasser in den kühlen unteren Bereich des
Speichers wieder eingeleitet wird.
13. Warmwasser-Schichtenspeicher nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß Antriebseinheit und Pumpe so dimensioniert sind, daß der
Massenstrom des zu erwärmenden Brauchwassers und der des abzukühlenden
Speicherwassers bei jeder Entnahmemenge ungefähr gleich groß sind.
14. Warmwasser-Schichtenspeicher nach den Ansprüchen 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß als Wassermotor eine nach dem Verdrängerprinzip arbeitende
Pumpe mit geringer Reibung (z. B. eine Zahnradpumpe) umgekehrt betrieben wird.
15. Warmwasser-Schichtenspeicher nach einem der Ansprüche 12-14,
dadurch gekennzeichnet, daß Wassermotor bzw. Turbine und Pumpe durch eine
Magnetkopplung miteinander verbunden sind.
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