DE4221353A1 - Wiederaufbereitungsanlage für Kunststoffabfälle - Google Patents
Wiederaufbereitungsanlage für KunststoffabfälleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wiederaufbereitungsanlage für
thermisch erweichbare Kunststoffabfälle umfassend
zumindest einen mit einem motorischen Antriebssystem
gekoppelten Extruder.
Eine solche Wiederaufbereitungsanlage ist aus der DE-PS
41 15 609 bekannt. Der Extruder ist nur stationär be
treibbar und nur für die Herstellung von säulenförmigen
Körpern in Hohlformen geeignet. Die dabei zur Verarbei
tung gelangenden Abfallkunststoffe leiden unter der
thermischen Belastung während der Verarbeitung
erheblich. Sie können keinesfalls beliebig oft er
schmolzen und in die Gestalt von ständig neuen Formteilen
überführt werden, ohne daß sich eine Beeinträchtigung der
mechanischen Eigenschaften dieser Formteile ergibt.
Normalerweise ist davon auszugehen, daß unsortierte
Abfallkunststoffe stets einen gewissen Gehalt an wieder
gewonnenen Kunststoffbestandteilen aufweisen. Um höher
wertigen Anforderungsprofilen von Formteilen gerecht zu
werden, ist es daher unerläßlich, einen bestimmten Gehalt
der zur Verarbeitung bestimmten Kunststoffabfälle durch
neuwertiges Material zu ersetzen. Das Auffinden der
richtigen Gattierung ist jedoch sehr schwierig. Es
bedingt außerdem eine zusätzliche Kostenbelastung, die
den Weiterverarbeitungsprozeß als solchen in Frage
stellen kann. Dennoch verbleibt eine große Unsicherheit
hinsichtlich der tatsächlichen Zusammensetzung des
verarbeiteten Materials bestehen, was dazu führt, daß
Kunststoffabfälle bis heute in erheblichem Umfang
verbrannt oder deponiert werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wieder
aufbereitungsanlage der eingangs genannten Art zu zeigen,
die es ermöglicht, unsortierte Kunststoffabfälle unter
Vermeidung aufwendiger Gattierungsprozesse hochwertigeren
Verwendungen zuzuführen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Wiederauf
bereitungsanlage der eingangs genannten Art mit den
kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf
vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche
bezug.
Bei der erfindungsgemäßen Wiederaufbereitungsanlage ist
es vorgesehen, daß der Extruder ortsveränderlich be
treibbar ist. Der Extruder kann dadurch einzeln oder in
Verbindung mit anderen, ebenfalls ortsveränderlich
betreibbaren Extrudern zusammengefaßt zur Herstellung von
Bauelementen unbegrenzter Größe verwendet werden, wobei
sich die Zuführung der zu verarbeitenden Kunststoffab
fälle unter Verwendung von pneumatischen
Fördereinrichtungen und Silofahrzeugen problemlos ge
staltet, wenn die Kunststoffabfälle zuvor in einen
rieselfähigen Zustand überführt worden sind. Das kann
dezentral und gegebenenfalls unter Verwendung von eben
falls mobil einsetzbaren Einrichtungen erfolgen.
Die in rieselfähigem Zustand vorliegenden Kunststoffab
fälle werden zweckmäßigerweise vor ihrer Verarbeitung
homogen durchmischt, was unter Verwendung einer statio
nären oder mobilen Siloanlage erfolgen kann. Trotz der
Verwendung unsortierter Kunststoffabfälle gelingt es so,
ein Produkt von großer Gleichmäßigkeit zu erzeugen und
damit die Voraussetzungen für hochwertige und gezielte
Anwendungen bei der Herstellung von Bauelementen mit
geringem spezifischem Werkstoffverbrauch zu schaffen.
Der Extruder kann zur Befüllung einer druckbeaufschlagten
Hohlform verwendet werden. Dadurch lassen sich Werkstücke
von hoher Maßhaltigkeit erzeugen, insbesondere in Fällen,
in denen die sich während der Abkühlung ergebende
Schrumpfung durch nachträgliches Einpressen zusätzlicher
Werkstoffvolumina kompensiert werden kann.
Bevorzugt gelangt die erfindungsgemäße Wiederaufberei
tungsanlage jedoch nach Art der Gießtechnik zur Anwen
dung, wobei mit Hilfe der Extruders nach oben offene
Formen oder Hohlräume mit der erschmolzenen Kunststoff
masse ausgefüllt werden. Zuvor kann bedarfsweise ein
Armierungsskelett aus Stahl oder einem anderen Werkstoff
in den Hohlraum eingelegt werden, um die Tragfähigkeit
des erhaltenen Produktes zu verbessern. Der wesentliche
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens aber besteht
darin, daß es dieses ermöglicht, große Mengen thermisch
erweichbarer Kunststoffabfälle einer sinnvollen Dauer
nutzung zuführen. Die Kunststoffabfälle können dabei
stark verunreinigt und gegebenenfalls mit Fremd- und
Füllstoffen versetzt sein.
Eine beispielhafte Anwendung bezieht sich auf den Bereich
des Tief- und Hochbaus. Unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Wiederaufbereitungsanlage lassen sich
beispielsweise Pfahlgründungen von hoher Dauerhaftigkeit
im Bereich von erdbebengefährdeten Gebieten erzeugen
sowie wasserdichte Bodenplatten und/oder -wannen zur
späteren Errichtung von Gebäuden in durchnäßtem Gelände.
Im Bereich des Hochbaus macht sich das niedrige spezi
fische Gewicht von thermisch erweichbaren
Kunststoffabfällen positiv bemerkbar. Die erforderlichen
Schalungen können dementsprechend leicht gestaltet und
verändert werden. Sie bedürfen nur einer leichten Ab
stützung während der Befüllung. Hervorzuheben für diesen
Anwendungsbereich ist außerdem die gute Wärmedämmung, die
einfache nachträgliche Verarbeitbarkeit durch Sägen,
Schrauben oder Nageln sowie die große Biegefestigkeit und
Feuchtigkeitsbeständigkeit. Bei Eigenschaften, die somit,
insgesamt betrachtet, denjenigen natürlichen Holzes
nahekommen, ist die einfache Formgebung durch einen
Gießprozeß als besonders vorteilhaft hervorzuheben.
Ein anderer Anwendungsbereich bezieht sich auf die nach
trägliche Armierung von im Erdreich verlegten Rohren aus
keramischen Werkstoffen oder aus Beton. Derartige Rohre
haben so gut wie keine elastische Verformbarkeit, mit der
Folge, daß plötzlich auftretende Punktbelastungen leicht
zum Auftreten von Sprüngen und damit der völligen Zer
störung führen können. Bei einer Armierung durch eine
Kunststoffschale, die unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Wiederaufbereitungsanlage durch ein
faches Aufgießen einer verflüssigten Kunststoffmasse auf
das in dem Kanal verlegte Rohr erzeugt worden ist, sind
derartige Schäden nicht mehr zu erwarten.
Bei der Errichtung von Deponien ergeben sich oft beson
dere Probleme wegen der benötigten Abdichtung gegenüber
dem darunter befindlichen Grundwasser. Unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Wiederaufbereitungsanlage lassen
sich hier kostengünstige Sohlenplatten auf dem einpla
nierten Erdreich erzeugen, die in physiologischer und
chemischer Hinsicht unbedenklich sind und die zugleich
problemlos mit LKW′s und Raupenfahrzeugen befahren werden
können. Voraussetzung für die Erzielung eines weitgehend
porenfreien Verbundes einer solchen Sohlenplatte in sich
selbst ist lediglich die Bedingung, daß eine ausreichend
große Masse der erschmolzenen Kunststoffabfälle in
relativ kurzer Zeit verfügbar gemacht werden kann. Diese
Bedingung läßt sich relativ problemlos erfüllen durch die
bedarfsweise Zusammenfassung von mehreren Extrudern an
einer Arbeitsstelle.
Als besonders sinnvoll hat es sich erwiesen, wenn der
Extruder mit einem Antriebssystem versehen ist, das aus
einer mit dem Extruder mitführbaren Energiequelle
speisbar ist, beispielsweise aus einer Verbrennungs
kraftmaschine. Diese kann in einem LKW oder einem Con
tainer fest gelagert sein und entweder direkt über ein
Getriebe oder indirekt über einen hydrostatischen Antrieb
mit dem Extruder verbunden sein. Die für das zügige
Erschmelzen großer Volumina von Kunststoffabfällen
erforderlichen Energiemengen lassen sich auf diese Weise
problemlos verfügbar machen.
Der betriebsbereite Extruder kann im einfachsten Fall auf
einer Transportpalette oder in einem Container montiert
sein. Neben einer einfachen Möglichkeit, eine Verlagerung
zu einer neuen Einsatzstelle mit Hilfe von üblichen
Straßen, Wasser- oder Schienenfahrzeugen vorzunehmen ist
der geringe Beschaffungsaufwand von hervorzuhebender
Bedeutung.
Der örtliche Verlagerung zu einer neuen Einsatz stelle
wird vereinfacht, wenn der Extruder selbst mit einem
Fahrwerk und gegebenenfalls mit einem eigenen Fahrantrieb
versehen ist. Die örtliche Verlagerung innerhalb von
Baustellen wird insbesondere im letztgenannten Falle
vereinfacht, wobei die zusätzliche Möglichkeit besteht,
das entsprechende Fahrzeug zusätzlich mit bordeigenen
Verteil- und/oder Einbaueinrichtungen für den erschmol
zenen Kunststoff auszurüsten.
Durch die Verwendung eines gegebenenfalls schienengebun
denen Fahrwerks besteht auch die Möglichkeit, den
Extruder zwischen verschiedenen Arbeitsstellen hin- und
herzubewegen, beispielsweise zwischen verschiedenen
Formwerkzeugen oder parallel zu einer Gießrinne. Ein
typischer Anwendungsfall für die zuletzt genannte Ar
beitsweise besteht in der zugleich mit dem Einbau erfol
genden Formgebung von maßhaltigen "Bordsteinen", Stra
ßenbegrenzungskanten und/oder Abflußrinnen unmittelbar in
einem Fundamentgraben. Andere Anwendungen beziehen sich
auf die Herstellung und den damit zugleich erfolgenden
Einbau von Kunststoffbalken zur Böschungsbefestigung an
Gewässern, Straßen und Lärmschutzwänden. Die normaler
weise dunkelbraune Farbe der unsortierten Abfallkunst
stoffe kommt solchen Anwendungen entgegen. Eine zusätz
liche Oberflächenveredelung durch Flammspritzen oder
einen Farbauftrag ist ohne weiteres möglich und erlaubt
die Erzielung optisch ansprechender Effekte oder die
Anbringung von Hinweismerkmalen.
Es ist zweckmäßig, den Extruder mit einem Arbeitsspeicher
für die zu verarbeitenden Kunststoffabfälle zu versehen.
Der Arbeitsspeicher sollte wenigstens so groß bemessen
sein, daß sich während des Wechsels der Silofahrzeuge
keine Notwendigkeit zu einer Betriebsunterbrechung des
Extruders ergibt.
Der Extruder kann mit einem seiner Austrittsöffnung
nachgeschalteten Fördersystem versehen sein. Die
Zuführung des erschmolzenen Kunststoffes zu ungünstig
gelegenen Positionen wird hierdurch vereinfacht.
Ein entsprechendes Fördersystem kann gegebenenfalls sehr
große Dimensionen haben, um den Anforderungen des mo
dernen Hoch- und Tiefbaus gerecht zu werden. Entspre
chende Fördersysteme werden zweckmäßig unabhängig von dem
Extruder transportiert und gemeinsam mit diesem zur
Anwendung gebracht. Wegen des geringen spezifischen
Gewichtes thermoplastischer Abfallkunststoffe, es handelt
sich zumeist um Polyolefine oder Polystyrol, können
extrem große Ausladungen bzw. Reichweiten erzielt werden.
Um zu verhindern, daß sich innerhalb des Fördersystems
ein zu großer Reibungswiderstand ergibt oder daß das
Fördersystem bei unzureichender Fördergeschwindigkeit
oder einer Betriebsunterbrechung einfriert hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, wenn das Fördersystem mit einer
Heizeinrichtung versehen ist. Hierbei kann es sich um
eine elektrische Widerstandsheizung handeln, die gegebe
nenfalls mit einem flüssigen Wärmeträger zusammenwirkt.
Das Fördersystem umfaßt zweckmäßig zumindest eine Rohr
leitung. Diese kann starr gestaltet sein und wird dann in
Abhängigkeit von dem jeweiligen Verwendungszweck jeweils
neu verlegt.
Eine flexiblere Arbeitsweise läßt sich erreichen, wenn
die Rohrleitung teleskopierbar ist und/oder zumindest
eine Verschwenkeinrichtung aufweist. Das kontinuierlich
durchgehende Ausgießen großer Flächen mit erschmolzenem
Kunststoff läßt sich hierdurch stark vereinfachen.
Die Verschwenkeinrichtung kann aus wenigstens einem
Gelenk oder einem Flexorohr bestehen. Flexorohre werden
gewöhnlich als Spiralrohre gefertigt. Sie sollten ebenso
wie das zur Anwendung gelangende Gelenk innenseitig
möglichst glattwandig ausgebildet sein und so gestaltet,
daß strömungsmechanische Toträume soweit wie möglich und
zweckmäßigerweise völlig vermieden sind.
Falls eine Rohrleitung von rundem Querschnitt zur Anwen
dung gelangt besteht die Möglichkeit, in dieser zusätz
lich eine Förderschnecke zu lagern. Der während der
bestimmungsgemäßen Verwendung durch die Rohrleitung
fließende Kunststoff wird hierdurch gleichzeitig in sich
selbst durchmischt und homogenisiert, was das Auftreten
Anbackungen an der Wandung verhindert und neben der
Betriebssicherheit die Qualität des erzeugten Produktes
verbessert.
Nach einer anderen Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß
die Rohrleitung wenigstens zwei Schmelzeverteilöffnungen
aufweist. Diese sollen so dicht benachbart sein, daß eine
ineinanderübergehende Verschmelzung der austretenden
Kunststoffmasse gewährleistet ist. Die Schmelzeverteil
öffnungen können zu diesem Zweck gegebenenfalls auch als
Schlitzdüsen gestaltet sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
weiter verdeutlicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine beispielhafte Wiederaufbereitungsanlage in
einer Ansicht von der Seite,
Fig. 2 ein unabhängig von dem eigentlichen, mobilen
Extruder transportierbares Fördersystem,
Fig. 3 bis 10 verschiedene Details von Fördersystemen.
Die in Fig. 1 gezeigte Wiederaufbereitungsanlage besteht
aus einem LKW, der mit einem Verbrennungsmotor 3 versehen
ist. Der Verbrennungsmotor 3 treibt zugleich den LKW und
eine Hydraulikpumpe an, die durch Rohrleitungen 3.1 mit
einem Hydraulikmotor 1 verbunden ist. Der Hydraulikmotor
1 ist unmittelbar an einen Extruder 2 angeflanscht, der
mit der Ladefläche des LKW verschraubt ist. Eine Montage
Des Extruders 2 und des Hydraulikmotors 1 in einem
abnehmbaren Transportcontainer ist ebenfalls möglich. Die
erforderlichen Rohrleitungen können in einem solchen
Falle bedarfsweise mit Schnellkupplungen versehen oder an
ein eigenes Pumpenaggregat angeschlossen sein. Oberhalb
des Extruders 2 befindet sich ein Arbeitsspeicher 4, der
mit einer Befüllöffnung 4.1 versehen und über einen
Zyklon 4.2 entlüftet ist.
Der Extruder 2 ist mit einem seiner Austrittsöffnung 2.1
nachgeschalteten Fördersystem 5 versehen, welches aus
einer beheizbaren Rohrleitung 6 besteht, in der zwei
Verschwenkeinrichtungen 8 angeordnet sind. Die Schmelze
verteilöffnung 10 ist dadurch relativ zu dem Extruder 2
bewegbar, was es erleichtert, auf großen Flächen eine
kontinuierlich durchgehend verschmolzene Platte aus
Kunststoff zu erzeugen.
Fig. 2 zeigt ein Fördersystem 5, daß ebenfalls auf einem
LKW montiert und unabhängig von dem eigentlichen Extruder
2 transportierbar ist. Das Fördersystem 5 ist zu diesem
Zwecke auf einen LKW montiert. Es umfaßt mehrere Rohre 6,
die durch Verschwenkeinrichtungen 8 untereinander ver
bunden und mit Hilfe nicht gezeigter hydraulischer
Kolben-/Zylindereinheiten relativ zu einander bewegbar
sind. Ein schneller Wechsel von einer Bedarfstelle zu
einer anderen Bedarfstelle ist hierdurch sehr leicht
möglich. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der
zugehörige Extruder nicht gezeigt. Er befindet sich
während der bestimmungsgemäßen Verwendung in einer
seitlichen Zuordnung zu dem Fördersystem. Die aus dessen
Schmelzeverteilöffnung austretende, erschmolzene Kunst
stoffmasse wird in Fig. 2 zur Erzeugung einer Pfahlgrün
dung im Erdreich verwendet. Diese zeichnet sich aufgrund
der zähharten Beschaffenheit der Kunststoffmasse nach
deren Abkühlung und Erstarrung durch eine große Bruchfe
stigkeit aus. Sie unterliegt durch die naturgegebene
Vermeidung einer größeren Änderung der Feuchtigkeits- und
Temperaturbelastung innerhalb des umgebenden Erdreichs
auch bei einer Verwendung als tragendes Konstruktions
element und unter großer Last keiner nennenswerten
Deformierung. Fundamentschäden eines darauf errichteten
Bauwerks sind daher auch im langfristigen Gebrauch nicht
zu befürchten.
Unter Verwendung eines Fördersystems der in Fig. 2
gezeigten Art lassen sich auch Wände von Hochbauten
errichten. Wegen des geringen spezifischen Gewichtes der
verarbeiteten Kunststoffschmelze und deren zügiger
Erstarrung ist es im Extremfall möglich, leichtgewichtige
Putzträger als Schalung zu verwenden. Hierdurch lassen
sich extrem schnelle Baufortschritte erzielen bei Ge
währleistung einer besonders guten Wärmedämmung und
Dauerhaltbarkeit. Die bei der Verarbeitung von Beton
werkstoffen zusätzlich benötigten Wärmedämmaßnahmen und
hochtragfähigen Schalungselemente werden ebensowenig
benötigt wie die dabei erforderliche Einhaltung von
langen Abbinde- und Trockenzeiten.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einer als Fördersystem
zur Anwendung gelangenden Rohrleitung 6. Diese ist
doppelwandig ausgebildet, wobei in dem Zwischenraum
zwischen dem Innen- und dem Außenrohr eine elektrische
Widerstandsheizeinrichtung 7 angeordnet ist, welche von
einer Flüssigkeit umströmt ist. Die Rohrleitung 6 ist auf
ihrer Außenseite von einer thermischen Isolierschicht 11
umschlossen. Im Inneren ist eine Förderschnecke 9 ent
halten, welche während der bestimmungsgemäßen Verwendung
um ihre Achse verdrehbar ist.
Fig. 4 zeigt eine Rohrleitung 6, welche in Richtung ihrer
Längsachse teleskopierbar und dadurch von veränderlicher
Länge ist. Die Schmelzeverteilöffnung 10 kann dadurch auf
einer größeren Wegstrecke hin- und herbewegt werden.
Fig. 5 zeigt eine Rohrleitung 6 in der Draufsicht, um die
beispielhafte Ausbildung einer Verschwenkeinrichtung zu
verdeutlichen. Diese ist so gestaltet, daß sich im
Inneren während des Durchtritts der erschmolzenen Kunst
stoffmasse keine strömungstechnischen Toträume ergeben.
Dennoch sind die einzelnen Abschnitte der Rohrleitung 6
relativ zu einander verschwenkbar.
Fig. 6 verdeutlicht eine andere Ausbildungsart einer
Verschwenkeinrichtung 8. Diese besteht aus einem
Flexorohr, welches beispielsweise nach Art eines Spiral
rohres gestaltet ist. Die mit den beiderseitigen Enden
des Flexorohres 8 verbundenen Rohrleitungen 6 können
dadurch relativ zueinander bewegt werden.
Fig. 7 zeigt eine Rohrleitung 6, welche mit einem sich
quer zu ihrer Längsachse erstreckenden Endabschnitt
versehen ist. In diesem ist eine größere Anzahl von
Schmelzeverteilöffnungen 10 angebracht, die parallel
zueinander in derselben Richtung münden. Durch eine
rückwärtsgerichtete Bewegung der Rohrleitung 6 läßt sich
dadurch ein kontinuierlich verschmolzener Flüssigkeits
film aus thermisch erweichtem Kunststoff erzeugen. Eine
entsprechende Rohrleitung 6 ist daher insbesondere
geeignet für die kontinuierlich durchgehende Abdeckung
großer und im wesentlichen horizontal liegender Flächen.
Die einander unter Verwendung einer solchen Rohrleitung
erzeugten Kunststoffbahnen können dabei einander über
lappend zugeordnet werden. Die neuaufgebrachte Kunst
stoffbahn weist dabei aufgrund ihres hohen Volumens eine
so große Wärmekapazität auf, daß die jeweils zuvor
abgelegte Kunststoffbahn aufs neue erschmilzt und mit der
neuen Bahn in eine innige Schmelzverbindung tritt. Die
abschließende Glättung der Oberfläche kann unter Anwen
dung üblicher Straßenbaumethoden erfolgen, beispielsweise
unter Anwendung einer Walzeinrichtung.
Claims (14)
1. Wiederaufbereitungsanlage für thermisch erweichbare
Kunststoffabfälle, umfassend zumindest einen mit
einem motorischen Antriebssystem (1) gekoppelten
Extruder (2), dadurch gekennzeichnet, daß der
Extruder (2) ortsveränderlich betreibbar ist.
2. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Antriebssystem aus einer mit
dem Extruder (2) mitführbaren Energiequelle (3)
speisbar ist.
3. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Energiequelle (3) eine
Verbrennungskraftmaschine umfaßt.
4. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß der Extruder (2) mit einem
Arbeitsspeicher (4) für die zu verarbeitenden
Kunststoffabfälle versehen ist.
5. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, daß der Extruder (2) mit
einem seiner Austrittsöffnung nachgeschalteten
Fördersystem (5) versehen ist.
6. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fördersystem (5) unabhängig
von dem Extruder (2) transportierbar ist.
7. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 5 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fördersystem (5)
beheizbar ist.
8. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fördersystem (5)
zumindest eine Rohrleitung (6) umfaßt.
9. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (6) starr
gestaltet ist.
10. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (6)
teleskopierbar ist.
11. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (6) mit
wenigstens eine Verschwenkeinrichtung (8) versehen
ist.
12. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschwenkeinrichtung (8)
aus einem Gelenk oder einem Flexorohr besteht.
13. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (6)
wenigstens eine Förderschnecke (9) enthält.
14. Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (6)
wenigstens zwei Schmelzeverteilöffnungen (10)
aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924221353 DE4221353A1 (de) | 1992-06-29 | 1992-06-29 | Wiederaufbereitungsanlage für Kunststoffabfälle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924221353 DE4221353A1 (de) | 1992-06-29 | 1992-06-29 | Wiederaufbereitungsanlage für Kunststoffabfälle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4221353A1 true DE4221353A1 (de) | 1994-01-13 |
Family
ID=6462098
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924221353 Ceased DE4221353A1 (de) | 1992-06-29 | 1992-06-29 | Wiederaufbereitungsanlage für Kunststoffabfälle |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4221353A1 (de) |
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