DE4218726C2 - Verfahren zur Reinigung von Methan aus Erdgas - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Methan aus ErdgasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Methan aus Erdgas,
welches zur Herstellung von Chlormethanen geeignet ist.
Es ist bekannt, daß die Ausgangsstoffe des Verfahrens zur Herstellung der
Methanderivate des Chlors, Chlor und Methan, eine hohe Reinheit aufweisen
müssen, um die Bildung von unerwünschten Nebenprodukten zu vermeiden,
die nur sehr schwer und unter kostenaufwendigen Bedingungen von den
Zielprodukten getrennt werden können. Deshalb gehen die bekannten
Verfahren von einer Reinigung der Rohstoffe aus. Das Chlor bereitet, bedingt
durch die Technologie seiner Erzeugung, keine zusätzlichen Probleme. Das
benötigte Methan wird vorteilhafterweise aus Erdgas mit einem hohen
CH₄-Gehalt (z. B. über 90%) gewonnen. Die in den meisten Erdgasen
enthaltenen C₂⁺-Kohlenwasserstoffe müssen aus o. g. Gründen entfernt
werden, bevor das Methan zur Chlorierung gelangt. Die auf jeden Fall
notwendige Reinigung des Erdgases wird in den meisten bekannten
technischen Anlagen der Methanchlorierung durch eine physikalische
Trennung durchgeführt, d. h. das Erdgas wird nach der Entfernung von
Kohlendioxid und Wasser einer Tieftemperaturdestillation unterzogen.
Hierbei wird das unter hohem Druck (größer 26 bar) stehende Erdgas unter
Ausnutzung des Joule-Thomson-Effektes entspannt,
wobei es sich stark abkühlt. Die C₂⁺-Kohlenwasserstoffe und Stickstoff
können getrennt werden, so daß ein hinreichend reines Methan für die
Chlorierung zur Verfügung steht. Dieses Verfahren der physikalischen
Trennung hat den Nachteil, daß es in den meisten Fällen allein nicht ausreicht.
Da CO₂ bei der Tieftemperaturdestillation ausfrieren würde, muß es vorher
entfernt werden. Dasselbe gilt für Wasser. Die Entfernung von CO₂ und H₂O
erfolgt mit chemischen Verfahren in Verbindung mit physikalischen
Methoden, z. B. einer Wäsche mit verdünnter Natronlauge und an
schließender Trocknung, z. B. mit Molekularsieben. Weiterhin müssen
Schwefelverbindungen, selbst in geringen Mengen (im ppm-Bereich),
entfernt werden, wofür die Destillation allein nicht geeignet ist. Es ergibt sich
somit bei den physikalischen Trennverfahren die Notwendigkeit einer im
Verhältnis zur eigentlichen Abtrennung der C₂⁺-Kohlenwasserstoffe
aufwendigen chemischen und physikalischen Aufbereitung, die die Kosten des
Gesamtverfahrens wesentlich erhöht. Hinzu kommt, daß diese Aufbereitungsmaßnahmen
für die Gesamtmenge des zum Einsatz kommenden Erdgases
durchgeführt werden müssen, da bekanntermaßen die physikalische Trennung
durch Destillation einen beträchtlichen Teilstrom Erdgas mit einem erhöhten
Gehalt an Stickstoff und C₂⁺-Kohlenwasserstoffen bedingt und dieser
zwangsläufig vorher mitbehandelt werden muß. Sowohl für Erdgas mit einer
niedrigen Konzentration von C₂⁺-Kohlenwasserstoffen (z. B. unter 2%) und
einem Stickstoffgehalt unter 2% als auch für Erdgas mit einer hohen CO₂-
Konzentration (z. B. über 1%) und einem ebenfalls niedrigen Stickstoffgehalt
unter 1% bedeutet infolgedessen die Methode der Tieftemperaturdestillation
wegen der zusätzlich notwendigen Aufbereitungsmaßnahmen einen unnötig
hohen Aufwand.
Es ist bekannt, daß durch Hydrogenolyse C₂⁺-Kohlenwasserstoffe in Methan
umgewandelt werden können. Diese Methode der chemischen Umwandlung
von Verunreinigungen des Erdgases beeinflußt den Stickstoffanteil in ihm
nicht.
Dieser Nachteil läßt offenbar bisher die Methode der physikalischen
Trennung trotz des beschriebenen zusätzlichen Aufwandes und trotz des
häufig vorliegenden niedrigen Stickstoffgehaltes im Erdgas als vorteilhaft
erscheinen.
Vor der Beseitigung der C₂⁺-Kohlenwasserstoffe müssen die Schwefel
verbindungen entfernt werden.
Es ist bekannt, daß durch katalytische Hydrierung an geeigneten Katalysatoren
in gesonderten Reaktoren die Schwefelverbindungen in H₂S umgewandelt
werden können (US 4 371 728, SU 215 891A).
Der Schwefelwasserstoff muß gebunden werden, z. B. an ZnO. Ebenfalls
mit Wasserstoff kann das Kohlendioxid zu Methan und Wasser umgewandelt
werden.
Als Nachteil aller bekannten Verfahren zur Reinigung von Erdgas muß die
zusätzliche Anwendung von spezifischen Stoffströmen in jeweils zusätzlichen
Apparaten angesehen werden, die unter voneinander abweichenden Betriebs
bedingungen arbeiten. So erfolgt nach SU 1 315 448 A eine Vorbehandlung
des Katalysators mit reinem Wasserstoff bei 400°C und einem Druck von
0,6 Mpa. Danach wird das Synthesegemisch unter Einspeisung von
Wasserstoff und Wasserdampf bei einer Temperatur von 300°C und einem
hohen Druck von 3 Mpa umgesetzt. In DD 2 71 698 wird ebenfalls ein
mehrstufiges Verfahren unter Einsatz von Wasserstoff und Wasserdampf
beschrieben.
Nach SU 369 133 wird mit Wasserdampf und bei einem noch höheren
Druck von 6 bis 30 Mpa gearbeitet.
Bei o. g. Vergleichsverfahren entstehen bei der C₂⁺-Kohlenwasserstoff
entfernung durch die Einspeisung von Wasserdampf sauerstoffhaltige Produkte,
welches an der CO₂-Bildung erkennbar ist.
CO₂ muß bei der anschließenden Chlorierung von Methan durch
NaOH-Wäsche entfernt werden.
Damit ergibt sich ein höherer Kosten- und Energieaufwand.
Das Ziel der Erfindung ist ein einfaches und kostengünstiges Reinigungsverfahren
von Erdgas, welches die Nachteile bekannter Verfahren ganz
oder teilweise beseitigt.
Erfindungsgemäß wird ein Gasgemisch, bestehend aus H₂-Gas und Erdgas
mit einem Stickstoffgehalt von max. 3% in einem Volumenverhältnis
von 1:10 bis 20 in einen Vollraumreaktor geleitet. In diesem Reaktor
befindet sich ein Katalysator zur Restentschwefelung und gleichzeitig ein
Spalt-Hydrierkatalysator zur CO₂-Methanisierung und zur Spaltung der
C₂⁺-Kohlenwasserstoffem, wobei diese lediglich durch eine Streckmetallauflage
getrennt sind.
Die Katalysatoren werden beim Durchströmen des Gasgemisches bis zum
Erreichen der Betriebstemperatur aufgeheizt, wobei das nach dem Passieren
gereinigte Gas anschließend der thermischen Chlorierung mit den Verfahrensstufen
Wasserwäsche, Trocknung, Kompression, Tiefkühlung bei ca. -20°C,
Rückführung bzw. Entfernung der nicht kondensierten Produkte und
Destillation der Chlormethane unterzogen wird.
Erfindungsgemäß dient der zur Inbetriebnahme bzw. Durchführung der
Hydrogenolyse eingesetzte Wasserstrom gleichzeitig der Inbetriebnahme
bzw. Durchführung der Restentschwefelung und CO₂-Methanisierung, und die
verbleibenden oder entstehenden Anteile von Stickstoff und Wasser werden
durch Adsorption bzw. Absorption im Verfahren der Methanchlorierung
entfernt bzw. als Prozeßprodukt verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht mit einfachen Maßnahmen eine
gleichzeitige Entfernung der im Erdgas vorhandenen unerwünschten Bei
mengungen. Der notwendige Einsatz nur eines Wasserstoffstromes, sowohl
bei der Inbetriebnahme wie im Dauerbetrieb, führt zu vergleichsweise
geringen Anlage- und Betriebskosten.
Die Reinigung des Erdgases kann dabei zweckmäßigerweise in einem
Vollraumreaktor, der keine Maßnahme zur Wärmeableitung aufweist,
durchgeführt werden, falls Erdgas mit einem C₂⁺-Kohlenwasserstoffgehalt,
entsprechend einem Wasserstoffäquivalent unter 2,0%, einem CO₂-Gehalt
unter 0,3% und einem S-Gehalt unter 10 ppm zum Einsatz kommt. Dies
ermöglicht neben einer kostengünstigen Produktion auch eine robuste,
störungsarme Betriebsweise.
Als ökonomisch vorteilhaft hat sich bei der Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens erwiesen, daß auf einen Wasserstoffüberschuß
verzichtet werden kann. Überraschenderweise wird die Laufzeit des
Katalysators dadurch nicht signifikant beeinflußt.
Die Schwefelverbindungen werden durch einen Katalysator, der vor
zugsweise aus den Aktivkomponenten CuO, MoO₃ und ZnO besteht, hydriert
und anschließend gebunden. Die hydrierende Spaltung der C₂⁺-Kohlen
wasserstoffe und die CO₂-Methanisierung erfolgt an einem Katalysator,
der vorzugsweise als Aktivkomponenten außer NiO noch Pd und/oder
Al₂O₃ und/oder Ni und/oder Cr₂O₃ enthält. Das Einbringen zweier völlig
unterschiedlicher Katalysatoren in einen Reaktor ist möglich durch die
erfindungsgemäße Auswahl dieser Katalysatorkombination hinsichtlich
weitgehend übereinstimmender Betriebs- und Inbetriebnahmebedingungen.
Die gleichzeitige Inbetriebnahme beider Katalysatoren läuft wie folgt ab:
Der Reaktor wird mit Stickstoff inertisiert und anschließend wird das
gesamte Katalysatorbett mit einem Stickstoffstrom auf ca. +250°C auf
geheizt. Danach erfolgt der Austausch des Stickstoffs durch das Erdgas-
Wasserstoff-Gemisch. Mit diesem Gasgemisch werden die Katalysatoren
mit einer Last von ca. 30% auf Betriebstemperatur aufgeheizt. Bei
Erreichen der Betriebstemperatur wird die Gasmenge schrittweise auf
Vollast erhöht. Die Entschwefelung und die hydrierende Spaltung der
C₂⁺-Kohlenwasserstoffe und der CO₂-Methanisierung werden bei Drücken
von 200 bis 1000 Kpa, Temperaturen zwischen 320 bis 430°C und
Katalysatorbelastungen von 500 bis 3000 v/vh durchgeführt.
Das auf diese erfindungsgemäße Weise erhaltene Synthesegas wird
besonders vorteilhaft den bekannten Verfahren der thermischen
Chlorierung unterzogen.
Das im Synthesegas enthaltene Wasser geht zum Beispiel in den bekannten
Verfahren der thermischen Chlorierung in der Stufe Wasserwäsche
(Herstellung einer ca. 30%igen Salzsäure) in die Stoffbilanz des Prozesses
ein. Der im Synthesegas enthaltene Stickstoff muß ausgekreist werden.
Die Prozeßbedingungen der Kreislaufgasstufe nach der Tiefkühlung
(-20°C, 10 bis 13 bar) ermöglichen eine vorteilhafte Aufarbeitung des
methylchloridhaltigen Abgases durch Adsorption/Desorption. Das Methylchlorid
wird dem Prozeß wieder zugeführt, indem das heiße Synthesegas
vorteilhaft zur Desorption genutzt wird. Das verbleibende restliche Abgas
besteht aus Methan und Stickstoff, kann einer Verbrennungsanlage zu
geführt werden.
Die Erfindung wird nachstehend an folgenden Ausführungsbeispielen näher
erläutert:
In einer Anlage zur Reinigung von Erdgas, die einer Anlage zur
thermischen Chlorierung von Methan vorgeschaltet ist, wird ein Erdgas
folgender Zusammensetzung eingesetzt:
Summe der C₂⁺-Kohlenwasserstoffe: | |
1,44 Vol.-% | |
Stickstoff: | 1,5 Vol.-% |
CO₂: | 0,25 Vol.-% |
Schwefel: | 4 mg/m³ |
Methan: | Rest |
Dem Erdgas wird H₂-Gas in einem Verhältnis von 0,035-0,07 mol H₂/mol
Erdgas zugespeist. Das so charakterisierte Einsatzgas wird über die im
Vollraumreaktor befindlichen Katalysatoren - den Katalysator zur Rest
entschwefelung und den Spalt-/Hydrierkatalysator - geleitet. Der zylindrische
Teil des Reaktors weist die Abmaße 1600×3000 mm auf. Im Reaktor
sind, lediglich getrennt durch eine Streckmetallauflage, unmittelbar übereinander
ein Spalt-/Hydrierkatalysator zur C₂⁺-KW-Hydrogenolyse sowie
zur CO₂-Methanisierung und ein Katalysator zur Restentschwefelung des
Einsatzgases (durch Hydrierung organischer Schwefelverbindungen bei
gleichzeitiger Bindung des gebildeten Schwefelwasserstoffes an das
Trägermaterial) als Festbettschüttungen angebracht. Der Katalysator zur
Restentschwefelung enthält 4,5% CuO und 4,5% MoO₃. Der Rest ist ZnO.
Der Spalt-/Hydrierkatalysator wird wie folgt hergestellt:
Ein Y-Molsieb in seiner H⁺-Form wird durch Behandeln mit Palladiumnitrat
in die Pd-Form überführt. Der Austausch erfolgt bei 60-70°C.
Parallel dazu wird Nickelnitratlösung in eine Aluminiumnitratlösung
gegeben. Durch Fällung mit Sodalösung werden die Metallnitrate in die
Carbonate bzw. Hydroxide überführt. Nach Abtrennen des Fällungsmittels
und thermischer Behandlung bei 120°C werden beide Komponenten -
Y-Molsieb und Nickelkatalysator - im Verhältnis 1 : 4 gemischt und
nach der Zugabe von 3 Ma-% Graphit in 5×5-mm-Tabletten verformt
und bei 350°C geglüht.
Gehalt an Aktivkomponenten | |
Pd | |
0,25 Ma-% | |
NiO | 13,66 Ma-% |
Schüttdichte | 0,81 kg/l |
Druckfestigkeit | 25,1 Mpa |
Der Katalysator wird im Stickstoffstrom auf 250°C erhitzt. Anschließend
erfolgt ein Durchströmen mit ca. 5% H₂ (bezogen auf 100% Stickstoff),
wobei die Temperatur bis auf 430°C erhöht wird.
Das Einbringen zweier völlig unterschiedlicher Katalysatoren in einem
Reaktor ist möglich durch effektive Auswahl dieser Katalysatorkombination
bezüglich weitgehend übereinstimmender Betriebs- und Inbetriebsnahme
bedingungen. Die gleichzeitige Inbetriebnahme beider Katalysatoren läuft
wie folgt problemlos ab:
Der Reaktor wird mit Stickstoff inertisiert und anschließend das gesamte
Katalysatorbett mit einem Stickstoffstrom auf ca. 250°C aufgeheizt
(Aufheizgeschwindigkeit 15-20 grd/h). Danach erfolgt der Austausch
des Stickstoffs durch das Reaktionsgas (Erdgas-Wasserstoff-Gemisch).
Mit diesem Gasgemisch werden die Katalysatoren mit einer Last von
ca. 30% auf Betriebstemperatur aufgeheizt. bei Erreichen der Betriebs
temperatur wird die Gasmenge schrittweise auf Vollast erhöht.
Bei einem Reaktoreingangsdruck von ca. 500 kPa,
einer Reaktoreingangstemperatur von 320°C
und einer Katalysatorbelastung von 500 v/vh (m³/h i. N. Gas/m³ Katalysator)
hat das aus dem Reaktor austretende Gas, im folgenden kurz Synthesegas
genannt, die Zusammensetzung
C₂⁺-Kohlenwasserstoffe:|<10 ppm | |
Stickstoff: | 1,4-1,45 Vol.-% |
H₂O: | 0,48 Vol.-% |
CO₂: | <5 ppm |
Schwefel: | <1 ppm |
Wasserstoff: | 0-3,5 Vol.-% |
Methan: | Rest |
Nach einer Versuchsdauer von 2500 h verringert sich die Druckfestigkeit
um 23% auf 19,3 Mpa. Der Kohlenstoffgehalt beträgt 0,8 Ma-% (ohne
Graphit).
Das auf die beschriebene Weise erhaltene Synthesegas wird dem bekannten
Verfahren der thermischen Chlorierung unterzogen. Die Reaktionsprodukte
werden in den üblichen Verfahrensstufen - Wasserwäsche, Trocknung,
Kompression, Tiefkühlung, Rückführung der nicht kondensierten Produkte
und Destillation der Chlormethane - aufgearbeitet. Das im Synthesegas
enthaltene Wasser geht in der Stufe Wasserwäsche (Herstellung einer
ca. 30%igen Salzsäure) in die Stoffbilanz des Prozesses ein. Der im
Synthesegas enthaltene Stickstoff muß ausgekreist werden.
Die Prozeßbedingungen der Kreislaufgasstufe nach der Tiefkühlung
(-20°C, 10 bis 13 bar) ermöglichen eine vorteilhafte Aufarbeitung
des methylchloridhaltigen Abgases durch Adsorption/Desorption. Das
Methylchlorid wird dem Prozeß wieder zugeführt, indem das heiße Synthesegas
vorteilhaft zur Desorption genutzt wird. Das verbleibende restliche
Abgas, bestehend aus Methan und Stickstoff, kann einer Verbrennungsanlage
zugeführt werden.
Versuchsanordnung und Inbetriebnahme wie in Beispiel 1. Es wurde ein
Spalt-/Hydrierkatalysator verwendet, der wie folgt hergestellt wurde:
Durch gemeinsame Fällung von Nickelnitrat und Aluminiumnitrat mit
einer Sodalösung bei 80 bis 90°C wird nach thermischer Behandlung und
Tablettierung ein Nickelkatalysator der Zusammensetzung:
26,8 Ma-% Al₂O₃
73,2 Ma-% NiO (bezogen auf Glührückstand)
73,2 Ma-% NiO (bezogen auf Glührückstand)
hergestellt.
Die Reduktion des Katalysators kann ex situ durchgeführt werden.
Zur besseren Handhabung wird der Katalysator mit einem Luft-Stickstoff-
Gemisch stabilisiert.
Die Reduktion des Katalysators und damit die Überführung desselben in
den aktiven Zustand, kann auch in situ durchgeführt werden.
Kenndaten | |
Schüttdichte: | |
1,10 kg/l | |
Druckfestigkeit: | 36,0 Mpa (oxidisch) |
17,5 Mpa (reduziert) |
Die katalytische Prüfung des Katalysators erfolgt mit derselben Erdgas
zusammensetzung wie in Beispiel 1, das Verhältnis Wasserstoffgas zu
Erdgas beträgt 0,07:1.
Bei einem Reaktionsdruck von ca. 500 kPa, einer Reaktoreingangs
temperatur von 320°C und einer Katalysatorbelastung von 500 v/vh
hat das aus dem Reaktor austretende Gas folgende Zusammensetzung:
C₂⁺-Kohlenwasserstoffe|<10 ppm | |
Stickstoffe: | 1,4 Vol.-% |
H₂O: | 0,47 Vol.-% |
CO₂: | <5 ppm |
Schwefel: | <1 ppm |
Wasserstoff: | 3,5 Vol.-% |
Methan: | Rest |
Nach 700 h Betriebszeit verringert sich die Druckfestigkeit auf 6,2 Mpa und
es scheiden sich 6,9 Ma-% Kohlenstoff ab.
Versuchsanordnung und Versuchsdurchführung wie in Beispie 2.
Der verwendete Spalt-/Hydrierkatalysator, bestehend aus einem
Gemisch von Nickel, Nickeloxid, Chromium(III)oxid und Aluminiumoxid,
hat folgende Zusammensetzung:
Ni | |
28,3 Ma-% | |
NiO | 26,1 Ma-% |
Cr₂O₃ | 41,1 Ma-% |
Al₂O₃ | 4,5 Ma-% |
Schüttdichte: | 1,5 kg/l |
Druckfestigkeit: | 22,5 Mpa |
Unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 2 ergibt sich dieselbe
Zusammensetzung des am Reaktor austretenden Gasgemisches wie in
Beispiel 2.
Der Gehalt an Kohlenstoff im Katalysator beträgt nach 700 h Testzeit
4,2 Ma-%, die mechanische Festigkeit sinkt auf 3,8 Mpa ab.
Claims (4)
1. Verfahren zur Reinigung von Methan aus Erdgas, gekennzeichnet dadurch,
daß bei der Reinigung von Erdgas mit einem Stickstoffgehalt von
max. 3% in einem Vollraumreaktor, der einen Katalysator zur
Restentschwefelung und gleichzeitig einen Spalt-/Hydrierkatalysator
zur CO₂-Methanisierung und zur Spaltung der C₂⁺-Kohlenwasserstoffe
enthält, wobei diese lediglich durch eine Streckmetallauflage getrennt
sind, ein Gasgemisch, bestehend aus H₂-Gas und Erdgas im Volumen
verhältnis von 1:10 bis 20, die Katalysatoren beim Durchströmen bis zum
Erreichen der Betriebstemperatur aufheizt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
S-Verbindungen durch einen Katalysator, der aus den
Aktivkomponenten CuO, MoO₃ und ZnO besteht, hydriert und
anschließend gebunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
hydrierende Spaltung der C₂⁺-Kohlenwasserstoffe und die
CO₂-Methanisierung an einem Katalysator erfolgt, der
als Aktivkomponenten außer NiO noch Pd und/oder Al₂O₃ und/oder
Ni und/oder Cr₂O₃ enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3, gekennzeichnet dadurch, daß
sowohl die Entschwefelung als auch die hydrierende Spaltung der
C₂⁺-Kohlenwasserstoffe und der CO₂-Methanisierung bei Drücken von
200 bis 1000 Kpa, Temperaturen zwischen 320 bis 430°C und
Katalysatorbelastungen von 500 bis 3000 v/vh durchgeführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924218726 DE4218726C2 (de) | 1992-06-06 | 1992-06-06 | Verfahren zur Reinigung von Methan aus Erdgas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924218726 DE4218726C2 (de) | 1992-06-06 | 1992-06-06 | Verfahren zur Reinigung von Methan aus Erdgas |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4218726A1 DE4218726A1 (de) | 1994-01-05 |
DE4218726C2 true DE4218726C2 (de) | 1996-04-04 |
Family
ID=6460543
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924218726 Expired - Lifetime DE4218726C2 (de) | 1992-06-06 | 1992-06-06 | Verfahren zur Reinigung von Methan aus Erdgas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4218726C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4371728A (en) * | 1980-09-23 | 1983-02-01 | Phillips Petroleum Company | Selective removal of olefins over zinc titanate promoted with selected metals |
DD271698A1 (de) * | 1988-05-04 | 1989-09-13 | Bitterfeld Chemie | Verfahren zur reinigung von vorentschwefeltem erdgas |
-
1992
- 1992-06-06 DE DE19924218726 patent/DE4218726C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4218726A1 (de) | 1994-01-05 |
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