DE4218668C2 - Kolbenring - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kolbenring zur Aufnahme in der
Kolbennut eines Kolbens einer Brennkraftmaschine der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Gattung. Ein solcher Kolbenring
ist aus der DE 35 01 822 A1 bekannt.
Bei dem bekannten Kolbenring ist die nitriergehärtete Schicht
an der inneren Umfangsfläche abgetragen, um auf diese Weise einer
Rißbildung vorzubeugen, die als Folge der durch die Nitrierhärtung
herbeigeführten Versprödung der inneren Umfangsfläche,
d. h. der der Kolbennut zugewandten Umfangsfläche, entstanden
ist.
Aus der DE-AS 10 69 980 ist ein Verfahren zur Verbesserung der
Gleiteigenschaften von im Salzbad nitrierten, gußeisernen Kolbenringen
bekannt, bei welchen die oberste Schicht der nitrierten
Oberflächen durch anodisches Beizen im sauren Medium entfernt
wird.
Üblicherweise weist ein Verbrennungsmotor mehrere Kolben-Zylinder-
Baueinheiten auf, die jeweils einen Kolben besitzen, der mit mehreren
an ihrer Umfangsfläche ausgebildeten ringförmigen Kolbennuten und
mit Kolbenringen versehen ist, die einen Verdichtungsring und einen
Ölabstreifring umfassen und in diese Kolbennuten eingepaßt sind, der
art, daß die Gleitoberflächen dieser Ringe mit den Innenwänden des
Zylinders in gleitendem Kontakt sind, wenn sich der Kolben im Zylin
der hin und her bewegt.
In der letzten Zeit sind Verbrennungsmotoren entwickelt worden, bei
denen durch hohe Drehzahlen und hohe Verdichtungsverhältnisse,
eventuell unter Verwendung eines Turboladers, eine Leistungssteige
rung erzielt werden soll. Daher müssen Kolbenringe geschaffen wer
den, die für derartige Verbrennungsmotoren geeignet sind und daher
eine verbesserte Struktur und eine erhöhte Qualität aufweisen müssen.
Ferner wird zwar im Hinblick auf die Umweltverschmutzung die Ver
wendung von bleifreien Kraftstoffen empfohlen, andererseits wird in
verschiedenen Ländern noch immer in verhältnismäßig großem Um
fang bleihaltiger Kraftstoff verwendet. Der Innenraum der Kolben-Zy
linder-Baueinheit eines bleihaltigen Kraftstoff verwendenden Verbren
nungsmotors wird in hohem Maß von einer korrosiven Atmosphäre
oder Umgebung wie etwa HCl oder H2SO4 beherrscht. Um den durch
die korrosive Umgebung verursachten Abrieb des Kolbenrings so weit
wie möglich zu unterdrücken, sind Kolbenringe mit Gleitoberflächen
entwickelt worden, die einer Nitrierhärtung unterzogen worden sind,
um den Gleitoberflächen der Kolbenringe Abriebschutz- und Korrosi
onsschutzeigenschaften zu verleihen. Wenn jedoch der Kolbenring, der
einer Nitrierhärtung unterzogen worden ist, in der Kolben-Zylinder-
Baueinheit eines Verbrennungsmotors mit hoher Drehzahl und hohem
Verdichtungsverhältnis verwendet wird, muß er außerdem eine Anti
brucheigenschaft besitzen.
Ein herkömmlicher Verdichtungsring, der einen Kolbenringtyp für
einen Verbrennungsmotor darstellt, umfaßt ein Stahl-Basiselement mit
einer Oberfläche, auf der durch die Nitrierhärtung eine Nitrierschicht
ausgebildet ist. Bei einer solchen Nitrierhärtung wird auf einem Ober
flächenbereich der Nitrierschicht eine Verbindungsschicht, die im fol
genden als "weiße Schicht" bezeichnet wird, ausgebildet, die eine po
röse Form mit großer Härte und Sprödigkeit besitzt, wobei in einer
Nachbearbeitung lediglich die auf der Gleitoberfläche des Kolbenrings
ausgebildete poröse weiße Schicht entfernt wird. Auf diese Weise wird
der Kolbenring als Endprodukt gefertigt. Folglich verbleibt die harte
und spröde, poröse weiße Schicht in den Eckbereichen und/oder an der
Oberseite und an der Unterseite des Basiselementes des so gefertigten
Endprodukts zurück.
Ein bekanntes Material für das Basiselement besitzt - in Gewichts- % -
beispielsweise die folgende Zusammensetzung: C: 0,85 bis 0,95, Si:
0,35 bis 0,5, Mn: 0,25 bis 0,40, Cr: 17,00 bis 18,00, Mo: 1,00 bis
1,25, V: 0,08 bis 0,15 und ein Gleichgewicht aus Fe und einer unver
meidlichen Verunreinigung; eine andere mögliche Zusammensetzung
ist - in Gewichts-% - beispielsweise folgendermaßen gegeben: C: 0,87
bis 0,93, Si: 0,20 bis 0,40, Mn: 0,20 bis 0,40, Cr: 21,00 bis 22,00,
Mo: 0,20 bis 0,40, Ni: 0,90 bis 1,10 und ein Gleichgewicht aus Fe und
einer unvermeidlichen Verunreinigung.
Wenn der Verdichtungsring des obenbeschriebenen Typs bei Einpas
sung in eine im Kolben des Verbrennungsmotors ausgebildete Kolben
nut verwendet wird, stößt der Verdichtungsring durch Kontraktions-
oder Expansionsbewegungen in radialer Richtung des Kolbenrings und
durch vertikale Bewegungen in axialer Richtung desselben mit der Kol
bennut wiederholt zusammen. Wenn die porösen, harten und spröden
weißen Schichten in den Eckbereich und/oder in der Umgebung der
Eckbereiche des Basiselementes des Verdichtungsrings verblieben sind,
werden bei solchen Bewegungen in diesen Bereichen Risse ausgebildet.
Derartige Risse nehmen zu und können schließlich zum Bruch des Ver
dichtungsrings führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kolbenring der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung so auszubilden,
daß trotz einer im Stande der Technik üblichen Nitrierbehandlung
ein Kolbenring erhalten wird, welcher weniger rißanfällig
ist als ein Kolbenring nach dem Stand der Technik.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß das Nitrierhärten
von Stahl-Kolbenringen zu Nitrierschichten führt, deren
äußere Schicht eine große Härte und Sprödigkeit besitzt und als
"weiße Schicht" bezeichnet wird. Diese harten, spröden, weißen
Schichten sind die Ursache von Rissen, welche zum Bruch des
Kolbenringes führen können.
Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare technische Fortschritt
ergibt sich in erster Linie daraus, daß es durch das vollständige
Entfernen der äußeren weißen Schicht im Bereich der Gleitoberfläche
sowie durch das Vermindern der Dicke der äußeren
weißen Schicht in den Bereichen der ersten und zweiten Oberflächen
sowie in den Eckbereichen auf weniger als 5 µm nicht mehr
passieren kann, daß sich unerwünschte Risse in einer zu spröden
äußeren Nitrierschicht ausbilden.
Es sei bemerkt, daß nach dem Stande der Technik die Nitrierschichten,
die auf den ersten und zweiten Oberflächen sowie in
den Eckbereichen ausgebildet sind, eine Dicke von etwa 20 µm
aufweisen. Wirkt auf diese dicken Schichten ein Stoß ein, so
bilden sich leicht Risse. Durch das Verringern der äußeren weißen
Schicht auf weniger als 5 µm in den genannten Bereichen
wird dort die Widerstandsfähigkeit der (verbleibenden) Nitrierschicht
gegen Stoßbeaufschlagung verbessert. Sollte es doch zur
Rißbildung kommen, so können sich solche Risse dank der verminderten
Schichtdicke der Nitrierschicht nicht in große Tiefen
ausbreiten, was eine Beeinträchtigung der Dauerfestigkeit des
Kolbenringes beeinträchtigen würde.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer bevorzugten Ausfüh
rungsform mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Verdichtungsrings, der ein
Beispiel für einen Kolbenring darstellt, auf den die vorlie
gende Erfindung anwendbar ist;
Fig. 2 eine teilweise im Schnitt dargestellte perspektivische Ansicht
des Verdichtungsrings von Fig. 1, bei dem das Basiselement
des Rings einer Nitrierhärtung unterzogen worden ist;
Fig. 3 einen Querschnitt des Basiselementes des Rings vor der Ni
trierhärtung;
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich derjenigen von Fig. 2, jedoch bezogen
auf Fig. 3;
Fig. 5 einen Querschnitt des Basiselementes, bei dem die durch die
Nitrierhärtung ausgebildete weiße Schicht lediglich von der
Gleitoberfläche des Verdichtungsrings von Fig. 4 vollständig
entfernt ist und von der Oberseite und der Unterseite und von
den Eckbereichen des Verdichtungsrings soweit abgetragen
ist, daß die Dicke der darauf ausgebildeten Bereiche der wei
ßen Schicht auf ungefähr 5 µm oder weniger verringert ist;
und
Fig. 6 einen Querschnitt des Basiselementes, bei dem die zurück
bleibende weiße Schicht von sämtlichen Oberflächen des Ba
siselementes vollständig entfernt ist.
In Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines Verdichtungsrings ge
zeigt, der ein Beispiel eines Kolbenrings darstellt, auf den die vorlie
gende Erfindung angewendet werden kann. Der Kolbenring P, d. h. der
Verdichtungsring, ist aus Stahl hergestellt und besitzt eine ringartige
äußere Form mit einem ausgeschnittenen Bereich. Der Kolbenring P
kann beispielsweise die typische Form besitzen, deren Querschnitt in
Fig. 2 gezeigt ist. In dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel umfaßt der Kol
benring P ein Basiselement 1 aus Stahl mit im wesentlichen rechtecki
gem Querschnitt und vier abgeschrägten Eckbereichen 4 und 5. Der
Kolbenring P besitzt eine äußere Oberfläche, auf der eine Nitrier
schicht 2 durch Nitrierhärtung ausgebildet ist, wodurch eine Oberseite,
eine Unterseite und Seitenflächen 6, 7 und 3 wie gezeigt geschaffen
werden. Bei der Nitrierhärtung wird wie oben beschrieben auf der
Oberfläche der Nitrierschicht eine weiße Schicht in poröser Form mit
großer Härte und Sprödigkeit ausgebildet. Die Seitenfläche 3 dient als
Gleitoberfläche.
In Fig. 3 ist der Querschnitt eines Kolbenrings, genauer eines Ver
dichtungsrings 10 vor der Nitrierhärtung gezeigt. Der Kolbenring um
faßt ein Basiselement 11, das aus rostfreiem Stahl wie etwa X20Gr13
hergestellt ist und eine äußere Umfangsfläche besitzt, die als Gleitober
fläche 12 wirkt und mit der Innenwand eines Zylinders des Verbren
nungsmotors in Kontakt ist, wenn der Verdichtungsring 10 in die Kolbennut
des Kolbens eingesetzt ist. Das Basiselement 11 umfaßt ferner eine als
erste Seite bezeichnete Oberfläche 14, die mit der Gleitoberfläche 12
über einen Eckbereich 13 ohne Unterbrechung verbunden ist, eine als
zweite Oberflläche bezeichnete Unterseite, die mit der Gleitoberfläche 12
über einen Eckbereich 15 ohne Unterbrechung verbunden ist, und eine
innere Umfangsfläche 17, die sich der Kolbennut gegenüber befindet,
wenn der Kolbenring in diese Nut eingepaßt ist.
In Fig. 2 ist der Zustand gezeigt, in dem die Oberfläche des Basisele
mentes 11 mit Stickstoff behandelt worden ist, wobei dieser Zustand im
folgenden mit Bezug auf die Fig. 4 bis 6 im einzelnen beschrieben
wird. Für diese Bearbeitung kann eine Nitrierhärtung oder eine Weich
nitrierung verwendet werden.
Wie in Fig. 4 gezeigt, wird bei einer solchen Nitrierhärtung auf der ge
samten Außenfläche des Basiselementes 11 eine Nitrierschicht ausge
bildet, außerdem wird nach Anwendung der Nitrierhärtung auf der
Oberfläche der Nitrierschicht eine Verbindungsschicht aus Nitriden und
Karbonitriden ausgebildet, die als "weiße Schicht" bezeichnet wird,
weil sie bei Betrachtung mit einem optischen Mikroskop weiß er
scheint. Die weiße Schicht 20 hat poröse Form und besitzt eine große
Härte und eine große Sprödigkeit. Zwischen dem Basiselement 11 und
der weißen Schicht 20 wird außerdem eine Diffusionsschicht 19 ausge
bildet. In der weißen Schicht 20 und in der Diffusionsschicht 19 ist eine
Verbindung vorhanden, die durch die Kombination von Stickstoff mit
Fe, Cr und dergleichen gebildet wird; hierbei diffundiert der Stickstoff
allmählich von der Außenfläche nach innen, so daß die Dichte des
Stickstoffs in Richtung der Innenseite der Schicht allmählich abnimmt.
Wie in Fig. 5 gezeigt, wird erfindungsgemäß die auf der Gleitoberflä
che 12 ausgebildete weiße Schicht 20 durch einen mechanischen Vor
gang entfernt, um die Diffusionsschicht 19, die eine Härte besitzt, die
größer als die im voraus festgelegte Härte ist, freizulegen, außerdem
wird die Dicke der weißen Schicht 20 auf der Oberseite 14 und auf der
Unterseite 16 und in den Eckbereichen 13 und 15 durch einen mechani
schen Vorgang auf eine Dicke verringert, die geringer als 5 µm ist und
0 µm betragen kann. Wenn beim herkömmlichen Verdichtungsring, bei
dem die weiße Schicht eine Dicke und ungefähr 20 µm besitzt, diese
weiße Schicht in einem Zeitpunkt, in dem sich der Verdichtungsring 10 in ra
dialer Richtung zusammenzieht oder ausdehnt oder sich in axialer
Richtung vertikal bewegt, diese weiße Schicht wiederholt mit der Kol
bennut zusammenstößt, besteht einerseits die Gefahr, daß in der ver
bleibenden weißen Schicht durch solche wiederholten Stöße Risse ent
stehen, andererseits besteht die Gefahr, daß ein abnormaler Abrieb des
Kolbenrings und unzulässige Rückstände aufgrund des durch die ab
fallende weiße Schicht entstehenden Abriebpulvers verursacht werden.
Derartige Gefahren können durch die Verringerung der Dicke der wei
ßen Schicht auf weniger als 5 µm beseitigt werden, was durch die im
folgenden beschriebenen Experimente empirisch bestätigt worden ist.
Wie in Fig. 6 gezeigt ist, ist es außerdem möglich, die weiße Schicht
20, die auf den Oberflächen 14 und 16 und in den Eckbereichen 13 und
15 zurückbleibt, vollständig zu entfernen.
In der vorliegenden Ausführungsform wird die weiße Schicht 20 unter
Verwendung einer schwach konzentrierten sauren Lösung wie etwa
H2SO4 oder HCl oder durch eine mit einem Schleifstein versehene
Schleifvorrichtung entfernt.
Für ein weiteres Verständnis der vorliegenden Erfindung werden im
folgenden beispielhafte Experimente beschrieben, die von den Erfin
dern der vorliegenden Anmeldung ausgeführt worden sind. In den Ex
perimenten A bis D wurde für die Abtragung der weißen Schicht zur
Verringerung ihrer Dicke auf weniger als 5 µm eine schwach konzen
trierte saure chemische Lösung verwendet. D. h., daß der Verdich
tungsring in eine solche saure chemische Lösung eingetaucht wurde,
um die weiße Schicht abzutragen. Die Konzentration der verwendeten
chemischen Lösung, die Bearbeitungstemperatur und die Bearbeitungs
dauer können als Faktoren betrachtet werden, die auf die Abtragung
der weißen Schicht einen Einfluß besitzen, sie werden jedoch im Hin
blick auf die Bearbeitbarkeit, die Sicherheit und die Verbrauchskosten
optional festgelegt, um die Dicke der weißen Schicht auf weniger als
5 µm zu verringern.
Im Experiment A wurde unter den folgenden Versuchsbedingungen ein
Dauerversuch ausgeführt, wobei anschließend die Dauerfestigkeit des
erfindungsgemäß hergestellten Kolbenrings mit der Dauerfestigkeit ei
nes auf herkömmliche Weise hergestellten Kolbenrings verglichen
wurde.
Kolbenring-Dauerversuchsein
richtung.
Wiederholte Ausübung einer Beanspruchung
zwischen 0 kg/mm²
und 50 kg/mm² in einer H₂SO₄-
Lösung mit einem pH-Wert von
3,5, bis der Kolbenring bricht.
Ein Stahl-Basismaterial mit der Zusam
mensetzung (in Gewichts-%) C: 0,87, Si: 0,42, Mn: 0,30, Cr: 17,50,
Mo: 1,03, V: 0,01 und einem Gleichgewicht aus Fe und einer unver
meidbaren Verunreinigung wurde einer Nitrierhärtung unterzogen, an
schließend wurde lediglich der auf der Gleitoberfläche des Basismateri
als ausgebildete Bereich der weißen Schicht mit harter und spröder Ei
genschaft abgetragen, wobei die in den Eckbereichen und an den Au
ßenflächen des Basiselementes ausgebildeten weißen Schichten jeweils
eine Dicke von ungefähr 20 µm besaßen.
Ein Stahl-Basismaterial mit einer
Zusammensetzung, die im wesentlichen gleich derjenigen des her
kömmlichen Produktes war, wurde einer im wesentlichen gleichen Ni
trierhärtung unterzogen. Anschließend wurde das Basismaterial in eine
schwach konzentrierte saure Lösung getaucht, um die weiße Schicht
mit sehr harter und spröder Eigenschaft abzutragen. Die Bedingungen
für die Abtragung der weißen Schicht und die verbleibenden Beträge
der weißen Schicht waren die folgenden:
Abtragungsbedingungen der weißen Schicht:
Bearbeitungsflüssigkeit: H₂SO₄-Lösung
Konzentration der Lösung: 1,2%
Bearbeitungstemperatur: 35°C
Bearbeitungsdauer: 13 Min
Bearbeitungsflüssigkeit: H₂SO₄-Lösung
Konzentration der Lösung: 1,2%
Bearbeitungstemperatur: 35°C
Bearbeitungsdauer: 13 Min
Dicke (Betrag) der verbleibenden weißen Schicht am Endprodukt:
Gleitoberfläche: 0 µm
Oberseite: 0 µm
Unterseite: 0 µm
Innere Umfangsfläche: 0 µm
Eckbereiche: 0 µm
Gleitoberfläche: 0 µm
Oberseite: 0 µm
Unterseite: 0 µm
Innere Umfangsfläche: 0 µm
Eckbereiche: 0 µm
Das Versuchsergebnis ist in der folgenden Ta
belle 1 gezeigt. Wie aus der Tabelle 1 ersichtlich, zeigte das erfin
dungsgemäße Produkt eine mehr als zehnmal so große Dauerfestigkeit
wie das herkömmliche Produkt.
Im Experiment B wurde der Dauerversuch unter den folgenden Versuchsbedingungen
ausgeführt, wobei anschließend die Dauerfestigkeit
des ein Endprodukt darstellenden Kolbenrings, der gemäß der Erfindung
hergestellt wurde, mit der Dauerfestigkeit eines auf herkömmliche
Weise hergestellten Kolbenrings verglichen wurde. In diesem
Experiment B wurde ein Stahl-Basiselement aus einem Material verwendet,
das sich von dem Material im Experiment A unterscheidet.
Wie im Experiment A.
Wie im Experiment A.
Ein Stahl-Basismaterial mit der Zusam
mensetzung (in Gewichts-%) C: 0,91, Si: 0,30, Mn: 0,29, Cr: 21,63,
Mo: 0,30, Ni: 0,99 und einem Gleichgewicht aus Fe und einer unver
meidbaren Verunreinigung wurde einer Nitrierhärtung unterzogen; an
schließend wurde nur der auf der Gleitoberfläche des Basismaterials
ausgebildete Bereich der weißen Schicht mit harter und spröder Eigen
schaft abgetragen, wobei Teile der weißen Schicht, die an den Eckbe
reichen und auf den übrigen Oberflächen des Basiselementes vorhanden
waren, jeweils eine Dicke von ungefähr 20 µm besaßen.
Ein Stahl-Basismaterial mit einer
Zusammensetzung, die im wesentlichen gleich derjenigen des her
kömmlichen Produktes war, wurde einer Nitrierhärtung unterzogen,
die im wesentlichen gleich wie beim herkömmlichen Produkt war. Da
nach wurde das Basismaterial in eine schwach konzentrierte saure Lö
sung eingetaucht, um die sehr harte und spröde weiße Schicht abzutra
gen. Die Bedingungen für die Abtragung der weißen Schicht und die
Restmenge der weißen Schicht waren die folgenden:
Abtragungsbedingungen für die weiße Schicht:
Sämtliche gleich wie im Experiment A
Sämtliche gleich wie im Experiment A
Dicke (Betrag) der verbleibenden weißen Schicht am Endprodukt:
Gleitoberfläche: 0 µm
Oberseite: 0 µm
Unterseite: 0 µm
Innere Umfangsfläche: 3 µm
Eckbereiche: 3 µm
Gleitoberfläche: 0 µm
Oberseite: 0 µm
Unterseite: 0 µm
Innere Umfangsfläche: 3 µm
Eckbereiche: 3 µm
In der folgenden Tabelle 2 ist das Versuchser
gebnis gezeigt. Wie aus der Tabelle 2 ersichtlich, zeigte das erfin
dungsgemäße Produkt eine Dauerfestigkeit, die mehr als zehnmal so
groß wie beim herkömmlichen Produkt war.
Im Experiment C wurde ein Dauerversuch unter den folgenden Ver
suchsbedingungen ausgeführt, wobei anschließend die Dauerfestigkeit
des ein Endprodukt darstellenden Kolbenrings, der auf die erfindungs
gemäße Weise hergestellt wurde, mit der Dauerfestigkeit eines auf her
kömmliche Weise hergestellten Kolbenrings verglichen wurde. In die
sem Experiment C wurde im wesentlichen das gleiche Stahl-Basismate
rial wie im Experiment B verwendet, andererseits wurden die Ver
suchsbedingungen geändert.
Wie im Experiment A.
Die Dauerfestigkeit wurde anhand
der S-N-Kurve in einer
Luftatmosphäre gewonnen.
Wie im Experiment B.
Wie im Experiment B.
In der folgenden Tabelle 3 ist das Versuchser
gebnis gezeigt. Wie aus der Tabelle 3 ersichtlich, zeigte das erfin
dungsgemäße Produkt eine höhere Dauerfestigkeit als das herkömmli
che Produkt.
Versuchsmaterial | |
Dauerfestigkeit | |
Herkömmliches Produkt | |
57 kg/mm² | |
Erfindungsgemäßes Produkt | 85 kg/mm² |
An den in den Experimenten A und B hergestellten Produkten wurden
Lebensdauerprüfungen ausgeführt, indem sie im folgenden Versuchs-
Verbrennungsmotor eingesetzt wurden, wobei festgestellt wurde, ob
gebrochene Teile vorhanden sind oder nicht.
Wassergekühlter Motor (2800
ccm), 4-Zylinder-Reihen-Diesel
motor.
Vom Leerlauf bis 4750 min-1
(aufwärts/abwärts), 200 000 Zyklen
(ungefähr 420 Stunden).
Erster Zylinder: Erfindungsgemäßes Produkt (1)
des Experimentes B.
Zweiter Zylinder: Herkömmliches Produkt (2) des
Experimentes A.
Dritter Zylinder: Herkömmliches Produkt (3) des
Experimentes B.
Vierter Zylinder: Erfindungsgemäßes Produkt (4)
des Experimentes A.
In der folgenden Tabelle 4 ist das Versuchser
gebnis gezeigt. Aus der Tabelle 4 ist ersichtlich, daß die Kolbenringe
der Versuchsprodukte im zweiten und im dritten Zylinder in diesem
Experiment D brachen.
Wie aus den Versuchsergebnissen der oben beschriebenen Experimente
ersichtlich ist, konnte durch die Abtragung der weißen Schicht gemäß
der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung eine erhebliche Ver
besserung der Dauerfestigkeit erzielt werden, ferner trat während des
Motorbetriebs kein Bruch der erfindungsgemäßen Kolbenringe auf.
Dadurch wurde empirisch bestätigt, daß die Verwendung des erfin
dungsgemäßen Verdichtungsrings insbesondere bei Verbrennungsmoto
ren vom Typ mit hoher Drehzahl und hoher Verdichtung besonders
wirksam ist.
Im Experiment E wurden die Eckbereiche 13 und 15 und die Oberseite
und die Unterseite 14 bzw. 16 des Kolbenrings 10, d. h. des Verdich
tungsrings (wie er z. B. in Fig. 5 gezeigt ist) durch ein Schleifverfahren
unter Verwendung eines Schleifsteins oder einer Schleifwalze abgetra
gen, derart, daß die Dicke 5 µm oder weniger betrug.
Ferner wurde im Experiment E der Dauerversuch auf die folgende
Weise ausgeführt, wobei anschließend die Versuchsergebnisse zwi
schen dem herkömmlichen Produkt und dem erfindungsgemäßen Pro
dukt verglichen wurden.
Wie im Experiment A.
Wie im Experiment A.
Wie im Experiment B.
Ein Stahl-Basiselement (wie im Ex
periment B) wurde einer Nitrierhärtung unterzogen, anschließend wur
den die auf den Eckbereichen, der Oberseite und auf der Unterseite
ausgebildeten weißen Schichten unter Verwendung eines Schleifsteins
abgetragen. Für das Schleifverfahren wurde ein Naßbearbeitungsver
fahren verwendet.
Die verbleibenden Dicken (Beträge) der weißen Schichten waren die
folgenden:
Dicke (Betrag) der verbleibenden weißen Schichten im Endprodukt:
Gleitoberfläche: 0 µm
Oberseite: 0 µm
Unterseite: 0 µm
Innere Umfangsfläche: 15 µm
Eckbereich: 0 µm
Gleitoberfläche: 0 µm
Oberseite: 0 µm
Unterseite: 0 µm
Innere Umfangsfläche: 15 µm
Eckbereich: 0 µm
In der folgenden Tabelle 5 sind die Versuchs
ergebnisse gezeigt. Aus der Tabelle 5 ist ersichtlich, daß die Dauerfe
stigkeit im erfindungsgemäßen Produkt gegenüber dem herkömmlichen
Produkt erheblich verbessert werden konnte.
Wie aus dem Versuchsergebnis des Experimentes E ersichtlich, konnte
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Abtragung der weißen
Schicht eine verbesserte Dauerfestigkeit erzielt werden. Da in diesem
Fall der Schleifvorgang an der inneren Umfangsfläche des Basisele
mentes nicht ausgeführt wurde, blieb die weiße Schicht an der inneren
Umfangsfläche bestehen. Dies hat jedoch auf die Dauerfestigkeit des
Kolbenrings keinen Einfluß.
Weiterhin können in dem obigen Experiment die weißen Schichten auf
der Oberseite, auf der Unterseite und in den Eckbereichen des Kolben
rings vollständig abgetragen werden. Eine solche Schleifbearbeitung
benötigt jedoch eine sehr eingehende Qualitätssteuerung und kann hohe
Bearbeitungskosten zur Folge haben. Um daher bei der praktischen
Verwendung die verbesserte Dauerfestigkeit ohne Erhöhung der Bear
beitungskosten zu verwirklichen, hat sich gezeigt, daß es vernünftig ist,
die Dicke der weißen Schicht auf ungefähr 5 µm oder weniger zu ver
ringern.
Wie oben beschrieben und durch die Experimente belegt, werden in
der weißen Schicht, die auf der Außenfläche des Basiselementes des
Verdichtungsrings, d h. des Kolbenrings für den Kolben einer Kolben-
Zylinder-Baueinheit eines Verbrennungsmotors, vorhanden ist, kaum
Risse ausgebildet, so daß die Dauerfestigkeit des Kolbenrings verbes
sert werden kann und eine erhöhte Antibrucheigenschaft erzielt wird.
Claims (6)
1. Kolbenring (P), zur Aufnahme in der Kolbennut eines Kolbens
einer Brennkraftmaschine mit
- - einem einen Spalt aufweisenden ringförmigen Basiselement
(11), welches umfaßt:
eine äußere Gleitoberfläche (12), die der Zylinder- Innenwand der Brennkraftmaschine zugewandt ist,
erste und zweite Oberflächen (14, 16), die mit der Gleitoberfläche (12) unterbrechungsfrei über Eckbereiche (13, 15) verbunden sind, und
eine der Kolbennut zugewandte innere Umfangsfläche (17), - - wobei das Basiselement (11) durch eine Nitrierbehandlung
außen mit einer Nitrierschicht versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß im Bereich der Gleitoberfläche (12) von der Nitrierschicht (2) eine äußere weiße Schicht (20) vollständig entfernt worden ist, so daß eine innere Diffusionsschicht (19) freigelegt ist und
daß in den Bereichen der ersten und zweiten Oberflächen (14, 16) sowie in den Eckbereichen (13, 15) die Dicke der äußeren weißen Schicht (20) auf weniger als 5 µm verringert worden ist.
2. Kolbenring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußere weiße Schicht (20) durch Eintauchen des Basiselementes
(11) in eine schwach konzentrierte, saure Lösung freigelegt
ist.
3. Kolbenring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußere weiße Schicht (20) durch Eintauchen in H₂SO₄ freigelegt
ist.
4. Kolbenring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußere weiße Schicht (20) durch Eintauchen in HCl freigelegt
ist.
5. Kolbenring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußere weiße Schicht (20) durch Schleifen freigelegt ist.
6. Kolbenring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er ein
Verdichtungsring (10) ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP03136728A JP3075368B2 (ja) | 1991-06-07 | 1991-06-07 | ピストンリング |
Publications (2)
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