DE4218638A1 - Vorrichtung und verfahren zur bestimmung von partikelgroessenverteilungen mittels streulichtmessungen - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zur bestimmung von partikelgroessenverteilungen mittels streulichtmessungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Bestimmung von feinen Partikelgrößenverteilungen, insbes. von 1
bis 1000 µm, mittels Streulichtmessungen, bei dem ein, gegebe
nenfalls in einer Meßküvette enthaltenes, suspendiertes Parti
kelkollektiv mittels kohärentem Licht beleuchtet und das
Streulichtmuster auf den lichtempfindlichen Multi-Element-
Detektor einer Registriervorrichtung abgebildet, in elektrische
Signale umgewandelt und aus den digitalisierten Signalen die
Partikelgrößenverteilung mittels eines Computers über die
Lösung einer Fredholmschen Integralgleichung errechnet wird.
Vorrichtungen zur Partikelgrößenanalyse durch Streulichtmes
sungen, die rechnerisch ausgewertet werden, verwenden u. a.
Laser-Beugungsgeräte oder Fraunhofer-Beugungsgeräte. Dabei wird
ein Partikelkollektiv mit monochromatischem Licht eines Lasers
oder einer Laserdiode beleuchtet. Jede einzelne beleuchtete
Partikel der Größe x erzeugt ein vom Streuwinkel 8 abhängiges
Streulichtmuster M(x, R), das aus der Theorie bekannt ist
(Fraunhofer-Näherung oder Mie-Theorie) oder das sich experi
mentell ermitteln läßt. Das vom Partikelkollektiv erzeugte
Streulichtmuster ist die Überlagerung aller einzelnen Muster
der Partikel. Dieses Streulichtmuster wird bei verschiedenen
Streuwinkeln R von einer unten beschriebenen Vorrichtung als
Lichtintensität I(R) registriert.
Die Berechnung der gesuchten Partikelgrößenverteilung Q(x) des
Partikelkollektivs erfolgt mit einem an die Registriervorrich
tung angeschlossenen Computer über die Lösung einer Fredholm
schen Integralgleichung. Ein anderes bekannten Glättungsver
fahren ist das Regularisierungsverfahren nach Phillips-Twomey.
Wesentlicher Bestandteil der Laserbeugungsgeräte ist die Regis
triervorrichtung, mit der das Streulichtmuster gemessen wird.
Grundsätzlich werden zwei Einrichtungen verwendet. Entweder
wird das Streulichtmuster mit einer Abbildungslinse auf einem
Multi-Element-Detektor abgebildet und dort registriert. Dieser
Multi-Element-Detektor ist z. B. als Ringdetektor mit ringförmig
zueinander angeordneten lichtempfindlichen Bereichen ausgebil
det. Dieser Detektor verarbeitet das in verschiedene Winkelbe
reiche gestreute Licht in elektrische Signale, die den einzel
nen Winkelbereichen zugeordnet sind, z. B. in einer bekannten
Ausführung mit einem 32-Element-Ring-Detektor. In einer anderen
bekannten Einrichtung wird das Streulichtmuster von einer
Abbildungslinse in eine Ebene abgebildet, in der sich eine
rotierende Lochmaske befindet, die zu verschiedenen Zeiten
Licht von verschiedenen Winkelbereichen durchläßt. Diese
Lochmaske hat in unterschiedlichem radialem Abstand von einer
Mittelachse radial ausgerichtete, z. B. rechteckige, Löcher. Die
Löcher sind in Umfangrichtung gegeneinander versetzt. Eine
weitere Abbildungslinse bündelt das durch das jeweils mit einer
feststehenden, koaxialen Schlitzmaske freigegebene Loch hin
durchtretende Licht auf einen Ein-Element-Detektor. Dieser
Detektor registriert daher zu verschiedenen Zeiten die in
verschiedene Winkelbereiche gestreute Lichtintensität.
Es sind auch Ausführungen bekannt, bei denen sich die Abbil
dungslinse nicht im parallelen Lichtbündel hinter der Meß
küvette bzw. dem Partikelkollektiv vor dem Multi-Element-
Detektor bzw. der Lochmaske befindet, sondern zwischen
Lichtquelle und Meßküvette bzw. Partikelkollektiv. Diese
Variante ermöglicht es, mit einfachen Mitteln auch bei sehr
großen Winkeln das gestreute Licht zu erfassen.
Den bekannten Vorrichtungen haften im wesentlichen drei Nach
teile an.
Sie sind aufwendig. Ist ein Multi-Element-Detektor vorgesehen,
so ist jedem Detektorelement ein elektrischer Verstärker für
das Signal nachgeschaltet. Wird eine rotierende Lochmaske
(Lochblende) verwendet, muß deren jeweilige Winkelstellung
durch gesondert erzeugte elektrische Positionssignale angegeben
werden.
Die bisher bekannten Vorrichtungen erfordern eine genaue me
chanische Justierung der optischen Komponenten. Die optische
Achse des Aufbaus (Beleuchtungs-, Abbildungs- und Detektorein
richtung) muß mit hoher Genauigkeit mit dem Zentrum des Multi-
Element-Detektors bzw. der rotierenden Lochmaske überein
stimmen. Eine bekannte Ausführung löst dieses Problem durch
eine motorgesteuerte Justierung.
Bei Verwendung einer Abbildungslinse müssen alle unter gleichem
Winkel von den Partikeln gestreuten Strahlen in einem Punkt der
Brennebene fokussiert werden. Es entsteht ein rotationssymmet
risches Streulichtmuster, aus dessen winkelabhängiger Streu
lichtverteilung die zugehörige Partikelgrößenverteilung berech
net werden kann. Dazu ist es aber erforderlich, daß das rota
tionssymmetrische Streulichtmuster symmetrisch zur optischen
Achse erzeugt wird.
Die bisher bekannten Vorrichtungen erfassen die Streulichtin
tensität nur bei wenigen Winkeln, z. B. 32 bei der Ausführung
mit einem 32-Element-Detektor. Bei anderen Ausführungen sind es
sogar weniger. Dadurch ist die für die Berechnung der Partikel
größenverteilung verfügbare Information begrenzt, was sich auf
die Genauigkeit der aus dem Streulichtmuster berechneten
Partikelgrößenverteilung nachteilig auswirken kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufbau
bare Vorrichtung der eingangs genannten Art und ein Verfahren
zu schaffen, mit denen sich mit erhöhter Genauigkeit die
Partikelgrößenverteilung, auch wenn sie breit ist oder in den
Submicron-Bereich reicht, vorteilhafter bestimmen läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei der eingangs
genannten Vorrichtung vor, daß die Registriervorrichtung als
Videokamera ausgebildet ist,
auf dessen Aufnahmeelement ein Fraunhofersches Beugungsmuster der Partikel abgebildet wird,
daß mittels des Computers aus den digitalisierten Helligkeits signalen der Bildpunkte des Fernsehbildes das Zentrum des Beugungsmusters ermittelt und
bezüglich des Zentrums die mittlere radiale Intensitätsvertei lung der Streulichtintensität berechnet und
aus dieser die Partikelgrößenverteilung errechnet wird.
auf dessen Aufnahmeelement ein Fraunhofersches Beugungsmuster der Partikel abgebildet wird,
daß mittels des Computers aus den digitalisierten Helligkeits signalen der Bildpunkte des Fernsehbildes das Zentrum des Beugungsmusters ermittelt und
bezüglich des Zentrums die mittlere radiale Intensitätsvertei lung der Streulichtintensität berechnet und
aus dieser die Partikelgrößenverteilung errechnet wird.
Vorzugsweise ist die Videokamera eine CCD-Kamera (CCD = charge
coupled device). Als Computer eignet sich besonders gut ein
Universalcomputer, insbes. ein Personalcomputer, in den das
Auswertungsprogramm softwaremäßig geladen wird.
Durch die Verwendung einer Videokamera (Fernsehkamera), insbes.
einer CCD-Kamera, ergeben sich gegenüber den bekannten Vorrich
tungen überraschend neue Vorzüge. Wesentliche Bauteile der
Vorrichtung sind eine Beleuchtungseinrichtung, normalerweise
bestehend aus einer Laserdiode mit integrierter Strahlaufwei
tung, eine Abbildungslinse und eine Videokamera. Das zu ana
lysierende Partikelkollektiv befindet sich entweder in Suspension
in einer Meßküvette (Durchflußküvette oder Standardkü
vette) oder es wird als Aerosol an der Stelle durch das Gerät
geleitet, an der sich sonst die Meßküvette befindet. Auch wenn
sich das Partikelkollektiv, wie bisher üblich, im allgemeinen
zwischen Beleuchtungseinrichtung und Linse im parallelen
Strahlengang befindet, kann es sich auch zwischen Linse und
Videokamera, insbesondere im konvergenten Strahlengang,
befinden, so daß größere Streuwinkel und feinere Partikeln im
(Größenbereich der Lichtwellenlänge) erfaßt werden können.
Um das von der Videokamera aufgenommene Streulichtmuster
bildanalytisch einwandfrei auswerten zu können, müssen die
Grauwerte des Musters in einem definierten Bereich liegen. Die
Helligkeit des Laserlichts läßt sich dazu variieren, beispiels
weise durch direkte Helligkeitsregelung der Laserdiode mittels
Variation der elektrischen Spannung oder des elektrischen
Stroms. Eine besondere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sieht jedoch vor, daß eine schrittweise drehver
stellbare Drehscheibe mit Graufiltern unterschiedlicher Licht
abschwächung im Meßstrahlengang zur Veränderung der Beleuch
tungsstärke des Partikelkollektivs vorgesehen ist. Die Ver
stellung der Drehscheibe erfolgt vorzugsweise mit einem Stell
motor. An Stelle der Variation der Beleuchtungsstärke durch
Graufilter oder durch unterschiedliche Spannung/Strom der
Laserdiode ist bei der optimalen Aufnahme des Streulichtmusters
(optimaler Bereich der Grauwerte) auch dadurch erreichbar, daß
die Belichtungszeit der Videokamera variiert wird, vorzugsweise
durch einen elektronischen Verschluß mit einstellbarer Belich
tungszeit.
Die Verwendung einer Videokamera als Detektoreinheit der
Registriervorrichtung für die Analyse des Beugungsmusters
ermöglicht einen Aufbau, bei dem die Achse des beleuchtenden
Lichtstrahls nicht im Zentrum des Detektors liegen muß. Es
lassen sich dadurch erstmals nun auch Beugungsmuster in einem
großen Winkelbereich erfassen und analysieren, wenn der Licht
strahl aus unterschiedlichen Richtungen auf das Partikelkollek
tiv, das sich in einer Durchflußküvette befinden kann, geführt
wird. Demgemäß sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß
die Richtung des auf das Partikelkollektiv auftreffenden
kohärenten Lichts gegenüber der optischen Achse bzw. Beobach
tungsrichtung des Abbildungsobjektivs und der Videokamera
veränderbar ist. Dazu kann eine schwenkbare Anordnung spiegeln
der Flächen, z. B. Spiegel, über die das kohärente Licht auf
das Partikelkollektiv unter einem vorgebbaren Winkel gerichtet
wird, hinter der Beleuchtungseinrichtung angeordnet sein. Die
von der Videokamera aufgenommenen Beugungsmuster liegen dabei
immer konzentrisch zu der Achse des in die Suspension eindrin
genden Lichtstrahls, wobei diese Achse auch weit außerhalb der
Videokamera liegen kann. Der Winkel zwischen der Richtung des
insbesondere in einer Küvette enthaltenen Partikelkollektives
und der optischen Achse des Abbildungsobjektivs und der Video
kamera sollten in einem Winkelbereich zwischen 0 und über 90°
veränderbar sein. Zur Bestimmung einer feinen Partikelgrößen
verteilung sind dann mehrere Aufnahmen aus unterschiedlichen
Beleuchtungswinkeln notwendig, wobei die Zahl der Aufnahmen
sich nach der Brennweite der Abbildungslinse richtet. Dadurch
lassen sich Auflösung und erfaßbarer Winkelbereich voneinander
unabhängig festlegen, was Partikelgrößenanalysen in einem
Bereich von unter 0,2 µm bis etwa 1 mm in einem Meßvorgang
erlaubt.
Das Streulichtmuster (Fraunhofersches Beugungsmuster) wird auf
den Aufnahmedetektor der Videokamera, insbes. dessen CCD-Chip,
abgebildet und mit Verfahren, die von Bildanalysegeräten
bekannt sind, digitalisiert und in einem Massenspeicher des
Computers gespeichert und dort rechnerisch über die Lösung
einer Fredholmschen Integralgleichung mit einem bekannten
Algorithmus weiterverarbeitet. Vorzugsweise wird ein PC mit
eingebauter Bildverarbeitungskarte verwendet.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist in den Verfahrensansprüchen
näher gekennzeichnet.
Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:
Die neue Vorrichtung besteht nur aus wenigen Bauteilen, die
robust, zum größten Teil serienmäßig hergestellt und daher bei
hoher Qualität kostengünstig zu beziehen sind.
Die aufwendige Justierung der optischen Achse entfällt, da das
Zentrum des Streulichtmusters mit bildanalytischen Methoden
softwaremäßig durch Rechnung ermittelt werden kann.
Die Abhängigkeit der Streulichtintensität I(R) vom Streuwinkel
R wird ebenfalls mit bildanalytischen Methoden ermittelt. Durch
Veränderung des Winkels zwischen Beleuchtungs- und optischer
Beobachtungsachse läßt sich das Partikelkollektiv jeweils in
einer anderen "Ansicht" abtasten und dadurch jeweils eine
andere Partikelgrößenfraktion ermitteln. Hierdurch ist der
erfaßbare Partikelgrößenbereich von 0,2 µm bis etwa 1 mm
erweitert, ohne daß es dazu des Wechsels des Beobachtungsobjek
tivs oder einer Verschiebung der Meßküvette längs der optischen
Beobachtungsachse bedarf. Die örtliche Auflösung ist bedeutend
höher als bei bisher bekannten Streulichtanalysiervorrichtun
gen, da auf den verfügbaren Aufnahmeeinheiten (CCD-Chips) eine
sehr viel größere Anzahl von Bildpunkten vorhanden ist und
solche Chips zur Verbesserung der Auflösung von CCD-Kameras
ständiger Weiterentwicklung unterliegen.
Der begrenzte Helligkeitsbereich, in dem die Digitalisierung
des Bildes erfolgen kann, läßt sich durch mehrere Aufnahmen des
gleichen Streulichtmusters mit unterschiedlicher Helligkeit
erweitern. Bei großer Helligkeit lassen sich noch lichtschwache
Bereiche des Streulichtmusters genau erfassen, wobei allerdings
lichtstarke Stellen überstrahlt sind. Die lichtstarken Bereiche
des Streulichtmusters werden bei geringer Beleuchtungsintensi
tät ausgemessen. Aus den mehreren Bildern unterschiedlicher
Helligkeit läßt sich mit geeigneten mathematischen Methoden
daher eine über einen großen Intensitätsbereich reichende
Streulichtintensitätsverteilung I(R) ermitteln.
Die Vorrichtung eignet sich für die On-line-Partikelgrößen
analyse, da die eigentliche Messung in Sekundenbruchteilen er
folgt, so daß durch die Auswertung mit dem Computer das Ana
lysenergebnis in kürzester Zeit vorliegen kann. Außerdem
arbeitet sie wie die bekannten Vorrichtungen berührungsfrei, so
daß weder die Gas- oder Fluidströmung noch die Partikel in
ihrer Bewegung gestört werden.
Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Aufnahme des Streulichtmusters sind anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert, in der zeigt:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer Vorrichtung zur Aufnahme des
Streulichtmusters,
Fig. 2 ein gerastertes Streulichtmuster,
Fig. 3 das Diagramm einer gemittelten Streulichtverteilung
einer engen Fraktion,
Fig. 4 mehrere Intensitätsverteilungen gi(R),
Fig. 5 eine aus den Intensitätsverteilungen gi(R) nach Fig. 4
errechnete Intensitätsverteilung g(R),
Fig. 6 die ermittelten Korngrößenverteilungen im Original, ohne
Glättung, mit Phillips-Twomey-Regularisierung und mit
Glättung durch Singulärwertzerlegung,
Fig. 7 eine Schnittansicht einer abgewandelten Vorrichtung zur
Aufnahme des Streulichtmusters mit einer schwenkbaren
Spiegelanordnung zwischen Beleuchtungseinrichtung und
Meßküvette, und
Fig. 8 eine Draufsicht auf die Meßküvette und die Videokamera
mit Abbildungsoptik zur Verdeutlichung des Bereichs des
Lichteinfallwinkels auf die Meßküvette und einer Zuord
nung der Videokamera zu dieser.
In der Meßvorrichtung 1 nach Fig. 1 sind alle für die Messung
wesentlichen Teile untergebracht. Aus ihr werden elektrische
Signale zur Weiterverarbeitung durch einen Computer herausge
führt.
Längs der optischen Achse befinden sich eine Beleuchtungsein
richtung mit einer Laserdiode 2 und einer Strahlaufweitungsein
richtung, eine Drehscheibe 3 mit mehreren Graufiltern 4 unter
schiedlichen Durchlaßvermögens, eine Meßküvette 6, die hier als
Durchflußküvette zur Durchleitung einer Suspension des zu
untersuchenden Partikelkollektivs ausgebildet ist, und ein
Abbildungsobjektiv 10 zur Abbildung des entstandenen Streu
lichtmusters auf eine CCD-Videokamera 11. Für den Zulauf der
Suspension in die Durchflußküvette 6 von unten ist ein Zulauf
anschluß 7 an einer Seitenwand der Vorrichtung vorgesehen,
welche mittels eines Schlauchs mit dem unteren Einlaß der
Durchflußküvette 6 verbunden ist. In gleicher Weise führt vom
oberen Auslaß der Durchflußküvette ein Schlauch zu einem
Ablaufanschluß 8 für die gemessene Suspension. Zum Antrieb der
Drehscheibe 3 mit den Graufiltern 4 dient ein Stellmotor 12,
der neben der Laserdiode angeordnet ist. Bei der Laserdiode
handelt es sich in einem Ausführungsbeispiel um eine solche mit
einer Wellenlänge von 670 nm. Das Streulicht der Partikel des
Partikelkollektivs wird mit Hilfe des achromatischen Abbildungs
objektivs 10 auf den CCD-Chip der Videokamera 11 fokussiert.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 verläuft die optische Achse
von der Beleuchtungseinrichtung zur Videokamera nicht geradli
nig sondern ist geknickt. Im Strahlengang vor der Meßküvette 6
ist nämlich eine Anordnung 15 spiegelnder Flächen vorgesehen.
Diese besteht aus 3 Spiegeln S1, S2 und S3. Der von der Beleuch
tungseinrichtung erzeugte parallele Lichtstrahl L fällt auf den
ersten Spiegel S1 und wird von hier über die Spiegel S2 und S3
durch die Durchflußküvette 6 geführt. Alle drei Spiegel sind
miteinander starr verbunden. Die Anordnung 15 kann gemeinsam um
eine Achse geschwenkt werden, die zur Küvettenebene, durch die
der Lichtstrahl in diese eindringt, parallel verläuft. Fig. 8
zeigt die Zuordnung vom Abbildungsobjektiv 10 und Videokamera
11 zur Durchflußküvette 6 in der Draufsicht. Man erkennt, daß
der Winkel zwischen der Richtung des in die Küvette eindringen
den Lichtstrahls L und der optischen Achse von Objektiv 10 und
der Videokamera 11 in einem Bereich zwischen 0 und 90° variiert
werden kann. Je nach Einfallswinkel und Größe der Partikel wer
den unterschiedliche Streulichtmuster beobachtet, aus denen die
Partikelgrößenverteilungen errechnet werden können.
Für eine Analyse sind mehrere Aufnahmen aus unterschiedlichen
Einfallswinkeln notwendig. Die Anzahl der Aufnahmen richtet
sich nach der Brennweite der abbildenden Linse. Dadurch lassen
sich Auflösung und erfaßbarer Winkelbereich voneinander unab
hängig festlegen, was Partikelgrößenanalysen vom Submicron
bereich bis etwa 1 mm in einem Meßvorgang und ohne Wechsel des
Objektivs ermöglicht.
Die Neuausbildung der Meßeinrichtung 1 ermöglicht es, diese
sehr klein zu bauen und als tragbares Gerät auszubilden. Dabei
können alle für die Messung wesentlichen Teile einschließlich
des Computers und einer Stromversorgungseinrichtung in einem
wasserdichten Gehäuse untergebracht sein, so daß ein mobiler
Einsatz des tragbaren Geräts (Portable) unter rauhen Bedingun
gen zuläßt.
Die Videokamera, auf deren CCD-Chip das Streulichtmuster des
Partikelkollektivs abgebildet wird, gibt ein analoges Ausgangs
signal ab, das digitalisiert und im Computer gespeichert wird.
Um die winkelabhängige Verteilung der Lichtintensität zu ermit
teln, ist es zunächst notwendig, die Koordinaten des Streu
lichtzentrums sehr exakt zu bestimmen. Diese Aufgabe wird in
zwei Teilschritten gelöst. Zuerst wird durch Ermittlung der
hellsten Bildzeile und Bildspalte ein Punkt bestimmt, sh. Fig.
2, der näherungsweise im Zentrum liegt. Ausgehend von diesem
Punkt wird das Ergebnis iterativ und heuristisch verfeinert.
Dazu wird auf 4 senkrecht zueinander stehenden Suchstrahlen
nach Punkten gesucht, bei denen die Grauwertdifferenz zum Punkt
A einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet. Da nicht nur
der jeweilige Bildpunkt betrachtet wird, sondern aus benach
barten Punkten, beispielsweise 5 Punkten mal 5 Punkten, ein
Mittelwert gebildet wird, kann störendes Rauschen erstmals
unterdrückt werden. Die Mittelpunkte der Strecken zwischen den
gefundenen horizontal benachbarten und den vertikal benachbar
ten Punkten liefern die X- und Y-Koordinaten der verfeinerten
Lösung für das Bildzentrum, sh. Punkt Z in Fig. 2.
Die Qualität dieser Lösung wird weitgehend durch die Anpassung
des Schwellenwerts an das gegebene Streulichtmuster bestimmt.
Durch einen Vergleich mit dem radialsymmetrischen Aufbau des
Streulichtmusters, den die Theorie für kugelförmige Partikel
liefert, kann eine automatische Adaption dieses Wertes erfol
gen. Die Suche nach den Punkten mit der entsprechenden Grau
wertdifferenz wird mit verschiedenen Schwellenwerten wiederholt
und die Qualität der gefundenen Endpunkte durch eine Bewer
tungsfunktion beurteilt, die ein Maß dafür ist, wie exakt sich
eine Kreisbahn durch die vier Punkte beschreiben läßt. So wird
es möglich, die beste Lösung im Sinne der Bewertungsfunktion zu
bestimmen.
Nachdem das Zentrum des Streulichtmusters ermittelt wurde, kann
die radiale Lichtintensität ausgewertet werden, indem auf allen
im gerasterten Bild verfügbaren Radien der Mittelwert der
Lichtintensität (Grauwerte) berechnet wird. Auf diese Weise
werden Störungen, die im Bild überlagert sein können, weit
gehend unterdrückt, da alle durch die CCD-Kamera gelieferten
Bildpunkte (insbes. 512 Punkte mal 768 Punkte) bei der Messung
berücksichtigt werden.
Ist die Streulichtintensität in Abhängigkeit vom Streuwinkel
gegeben bzw. im Massenspeicher des Computers gespeichert, so
kann die zugehörige Partikelgrößenverteilung berechnet werden.
Der mathematische Zusammenhang zwischen der Meßgröße, d. h. der
winkelabhängigen Streulichtverteilung und der gesuchten Partikel
größenverteilung ist für den allgemeinen Fall durch die Mie-
Theorie gegeben, die unter bestimmten Voraussetzungen durch die
einfachere Fraunhofer-Näherung ersetzt werden kann. Es ergibt
sich eine Fremdholmsche Integralgleichung.
Ein mögliches Lösungsverfahren für die Fremdholmsche Integral
gleichung ist die bekannte Approximation durch ein lineares
Gleichungssystem, das als Matrix-Gleichung darstellbar ist.
Durch unvermeidliche Fehlerüberlagerungen bei der Meßwertauf
nahme kann dieses Gleichungssystem jedoch zur Instabilität
neigen, die zu Schwankungen im Ergebnis führt.
Die Form der Koeffizienten-Matrix, die das Bindeglied zwischen
dem Meßwertvektor und dem Lösungsvektor - der
Partikelgrößenverteilung - darstellt, hat einen starken Einfluß
auf die Stabilität des Gleichungssystems. Durch entsprechende
Wahl der Partikelgrößen, für die die Partikelmenge ermittelt
wird (Unterteilung im Histogramm) und der Streuwinkel, bei
denen die Intensität des Beugungsbildes ausgewertet wird, kann
die Koeffizienten-Matrix optimiert werden. Bei größeren Fehler
überlagerungen ist eine Matrixoptimierung allein nicht aus
reichend. Die Schwankungen werden so groß, daß eine mathema
tische Glättung der Ergebniskurve notwendig wird. Es sind zwei
Glättungsverfahren anwendbar:
- 1. Die Regularisierung nach Phillips und Twomey, die ein bekanntes und bei der Auswertung von Beugungsbildern schon erfolgreich eingesetztes Verfahren darstellt und eine Redu zierung der Summe der Krümmungsbeträge der Ergebniskurve auf ein bestimmtes Maß ermöglicht.
- 2. Die gewichtete Singulärwertzerlegung, die als Dämpfung der hochfrequenten Schwingungen nach einer Fourieranalyse betrach tet werden kann.
Obwohl die beiden mathematischen Glättungsverfahren keinerlei
Ähnlichkeiten besitzen, liegen die erreichbaren Glättungsergeb
nisse überraschend nahe beieinander. Als Ergebnis wird Q3(x)
bzw. Q3, glatt(x) (die Summenkurve der Partikelgrößenverteilung)
gewonnen.
Die Ermittlung von mehreren Intensitätsverteilungen gi(R) bei
unterschiedlichen Laserintensitäten I0,i ist in Fig. 4 darge
stellt. Hieraus wird die Intensitätsverteilung g(R) berechnet,
sh. Fig. 5.
Die Berechnung der Partikelgrößenverteilung q3(x) aus g(R) geht
von der folgenden Auswertgleichung aus:
Matrixschreibweise für m Meßwerte k = 1, 2, . . . m
Matrixschreibweise für m Meßwerte k = 1, 2, . . . m
q = A q ⇒ q = A-1 g
Wegen der unvermeidlichen Meßfehler ist eine Glättung i. a.
notwendig.
Die Phillips-Twomey-Glättung mit dem Glättungsparameter
lautet
q3,glatt = (AT A + H)-1 AT g
Bei der Singulärwertzerlegung (A=(UWVT), Glättungsmatrix F)
ergibt sich
q3,glatt = [V (F/W) UT] g
Das Ergebnis der Messung der Auswertung und der Glättung nach
der Phillips-Twomey-Regularisierung bzw. nach der Singulärwert
zerlegung ist für die Summenkurve Q3(x) der Partikelgrößenver
teilung in Fig. 6 dargestellt.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Bestimmung von feinen Partikelgrößenver
teilungen mittels Streulichtmessungen, bei dem ein, gegebenen
falls in einer Meßküvette enthaltenes, suspendiertes Partikel
kollektiv mittels kohärentem Licht beleuchtet und das Streu
lichtmuster auf den lichtempfindlichen Multi-Element-Detektor
einer Registriervorrichtung abgebildet, in elektrische Signale
umgewandelt und aus den digitalisierten Signalen die Partikel
größenverteilung mittels eines Computers über die Lösung einer
Fredholmschen Integralgleichung errechnet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Registriervorrichtung als Videokamera (11) ausgebildet ist, auf deren Aufnahmeelement ein Fraunhofersches Beugungs muster der Partikel abgebildet wird,
daß mittels des Computers aus den Helligkeitssignalen der Bildpunkte des Fernsehbildes das Zentrum des Beugungsmusters ermittelt wird,
bezüglich des Zentrums die mittlere radiale Intensitäts verteilung der Streulichtintensität und aus der Intensitäts verteilung die Partikelgrößenverteilung errechnet wird.
daß die Registriervorrichtung als Videokamera (11) ausgebildet ist, auf deren Aufnahmeelement ein Fraunhofersches Beugungs muster der Partikel abgebildet wird,
daß mittels des Computers aus den Helligkeitssignalen der Bildpunkte des Fernsehbildes das Zentrum des Beugungsmusters ermittelt wird,
bezüglich des Zentrums die mittlere radiale Intensitäts verteilung der Streulichtintensität und aus der Intensitäts verteilung die Partikelgrößenverteilung errechnet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Videokamera (11) eine CCD-Kamera ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Universalcomputer, insbes. Personalcomputer, vorgesehen
ist, in den das Auswertungsprogramm mit dem Rechenalgorithmus
für die digitalisierten Signale der Bildpunkte softwaremäßig
geladen wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
eine, insbes. mittels eines Stellmotors (12), schrittweise
drehverstellbare Drehscheibe (3) mit Graufiltern (4) unter
schiedlicher Lichtabschwächung im Meßstrahlengang zur Ver
änderung der Beleuchtungsstärke des in einer Meßküvette (6)
enthaltenen Partikelkollektivs.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Belichtungszeit der Videokamera (11) variierbar ist,
insbesondere durch einen elektronischen Verschluß mit
einstellbarer Belichtungszeit.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Richtung des auf das Partikelkollektiv auftreffenden
kohärenten Lichts gegenüber der Beobachtungsrichtung des
Abbildungsobjektivs (10) und der Videokamera (11) veränderbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
eine schwenkbare Anordnung (15) spiegelnder Flächen, über die
das kohärente Licht auf das Partikelkollektiv unter einem
vorgebbaren Winkel gerichtet wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel zwischen der Richtung des, insbesondere in einer
Küvette enthaltenen, Partikelkollektivs und der optischen Achse
des Abbildungsobjektivs (10) und der Videokamera (11) in einem
Winkelbereich zwischen 0 und über 90° veränderbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Computer eine Bildverarbeitungskarte eingebaut hat.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Teile der Meßeinrichtung (1) einschließlich des Compu
ters und eines Stromversorgungsteils zu einem tragbaren Gerät,
insbesondere in einem feuchtigkeitsdichten Gehäuse, zusammenge
faßt sind.
11. Verfahren zur Bestimmung von feinen Partikelgrößenver
teilungen mittels Streulichtmessungen, bei dem ein, gegebenen
falls in einer Meßküvette enthaltenes, suspendiertes Partikel
kollektiv mittels kohärentem Licht beleuchtet und das Streu
lichtmuster auf den lichtempfindlichen Multi-Element-Detektor
einer Registriervorrichtung abgebildet, in elektrische Signale
umgewandelt und aus den digitalisierten Signalen die Partikel
größenverteilung mittels eines Computers über die Lösung einer
Fredholmschen Integralgleichung errechnet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Aufnahmeelement einer Videokamera als Registriervorrichtung ein Fraunhofersches Beugungsmuster der Partikel abgebildet wird,
daß aus den Helligkeitssignalen der Bildpunkte des Fernsehbil des das Zentrum des Beugungsmusters ermittelt wird,
daß bezüglich des Zentrums die mittlere radiale Intensitäts verteilung der Streulichtintensität berechnet wird, und
daß aus der Intensitätsverteilung die Partikelgrößenverteilung mittels des Computers errechnet wird.
daß auf das Aufnahmeelement einer Videokamera als Registriervorrichtung ein Fraunhofersches Beugungsmuster der Partikel abgebildet wird,
daß aus den Helligkeitssignalen der Bildpunkte des Fernsehbil des das Zentrum des Beugungsmusters ermittelt wird,
daß bezüglich des Zentrums die mittlere radiale Intensitäts verteilung der Streulichtintensität berechnet wird, und
daß aus der Intensitätsverteilung die Partikelgrößenverteilung mittels des Computers errechnet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erfassung des Beugungsmusters unterschiedlicher
Partikelgrößenfraktionen der Winkel zwischen in das Partikel
kollektiv eingeleitetem kohärentem Lichtstrahl (L) und der
optischen Beobachtungsachse schrittweise verändert wird.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SYMPATEC GMBH, SYSTEM-PARTIKEL-TECHNIK, 38678 CLAU |
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D2 | Grant after examination | ||
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8331 | Complete revocation |