DE4217943A1

DE4217943A1 - Backofen oder Mikrowellenofen mit Temperatursonde

Info

Publication number: DE4217943A1
Application number: DE19924217943
Authority: DE
Inventors: Thomas Dr Kruempelmann; Helmut Dipl Ing Rothenbacher; Ulrich Dr Sillmen
Original assignee: Miele und Cie KG
Current assignee: Miele und Cie KG
Priority date: 1992-05-30
Filing date: 1992-05-30
Publication date: 1993-12-02

Description

Die Erfindung betrifft einen Backofen oder Mikrowellenofen mit einer Temperatursonde zur Erfassung der Temperatur des zu garenden Guts und einer Steuer- und Überwachungsschaltung zur Steuerung der Heizenergie entsprechend einem Kochprogramm und zur Abschaltung der Heizenergie bei Erreichen einer vom Benutzer eingestellten Endkerntemperatur.

Es ist bei Backöfen und Mikrowellenöfen bekannt, den Garprozeß durch Eingabe eines Abschaltkriteriums automatisch zu beenden. Bei Öfen mit einer Zeitschaltuhr muß zu Beginn des Bratvorgangs vom Benutzer eine Bratzeit eingegeben werden, nach deren Ablauf die Heizenergie selbsttätig abgeschaltet wird. Bei diesem Verfahren ist jedoch nicht sicher, daß der Braten nach Ablauf der Zeit den gewünschten Garzustand besitzt. Die Abschätzung der Zeit ist nämlich mit einer großen Unsicherheit durch die Form des Bratens behaftet.

Es ist weiterhin bei Backöfen bekannt, mit Hilfe einer Temperatursonde die Kerntemperatur eines Bratens zu messen und als Abschaltkriterium eine vom Benutzer einzugebende Endkerntemperatur zu verwenden. Hierbei ist zwar die Kerntemperatur zum Ende des Bratvorgangs bekannt, jedoch nicht das zeitliche Ende des gesamten Bratprozesses.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen Backofen oder Mikrowellenofen zu schaffen, bei welchem dem Benutzer Informationen über die Restgardauer zur Verfügung stehen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Backofen oder Mikrowellenofen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den nachfolgenden Zeichnungen rein schematisch nachgestellt und wird nachstehend näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die Frontansicht eines Backofens (1);

Fig. 2 den Schaltungsaufbau des Backofens (1) als Blockschaltbild;

Fig. 3 und 4 ein Zeitdiagramm der von der Rechnerschaltung ermittelten Größen.

Der in Fig. 1 dargestellte Backofen (1) besitzt eine beheizbare Backmuffel (2) zur Aufnahme von Gargut (3). In einem Bedienfeld (4) ist ein Funktionswahlschalter (5), ein Temperaturwahlschalter (6) und eine Schaltuhr angeordnet.

Mit dem Funktionswahlschalter (5) können Funktionen wie z. B. Ober-/Unterhitze gewählt werden, der Temperaturwahlschalter (6) dient zum Einstellen von Backmuffeltemperaturen.

Die Schaltuhr (7) dient zum Einstellen eines automatischen Backvorgangs und besteht aus einem Anzeigefeld (8), Druckschaltern (9) und einem Impulsgeber (10).

Mit den Druckschaltern (9) sind folgende Funktionen zur Automatisierung eines Back-/Bratvorgangs wählbar:

- zeitgesteuertes Garen;
- temperaturgesteuertes Garen.

Diesen beiden Funktionen wird durch den Impulsgeber (10) ein Endwert, und zwar eine Zeit (t_Kend) oder eine Endkerntemperatur (T_Kend) zugeordnet, bei dessen Erreichen der Back-/Bratvorgang beendet wird. Bei temperaturgesteuertem Garen wird eine die Kerntemperatur (T) erfassende Temperatursonde (11) in das Gargut gesteckt.

Fig. 2 zeigt den Schaltungsaufbau des Backofens (1) in Blockschaltbilddarstellung. Der mit der Schaltuhr (7) eingegebene Endkerntemperaturwert (T_Kend) wird mit den durch die Temperatursonde (11) gemessenen aktuellen Kerntemperaturwerten (T) in einer Überwachungsschaltung (12) verglichen. Bei Übereinstimmung der beiden Signale gibt diese ein Abschaltsignal an die Steuerschaltung (13) ab, die dann ihrerseits die Stromzufuhr zu den Heizkörpern (14) des Backofens (1) unterbricht.

Der Endkerntemperaturwert (T_Kend) und die aktuellen Kerntemperaturwerte (T) werden von einer Rechnerschaltung (14) zur Berechnung der Restgardauer verarbeitet. Diese wird dann im Anzeigefeld (7) signalisiert.

In den Fig. 3 und 4 sind die Programmablaufpläne von zwei Verfahren zur Berechnung der Restgardauer dargestellt. In beiden Verfahren wird nach dem Überschreiten einer Startbedingung, beispielsweise bei Erreichen einer Starttemperatur T_Start, vorzugsweise 30°C, das Zeitintervall t gemessen, das zum Durchlaufen eines Kerntemperaturintervalls T benötigt wird. In Abhängigkeit von diesen beiden Parametern wird dann die Restgardauer t_end bzw. die Zeit bis zum Erreichen der Endkerntemperatur T_Kend berechnet. Dies erfolgt durch einen Vergleich dieser Parameter mit abgespeicherten Werten, wobei jeweils einem Wertepaar, bestehend aus einem Zeitintervall (t) und einem Kerntemperaturintervall (T), ein Restgardauerwert (t_end) zugeordnet ist. Die Bestimmung der Restgardauer (t_end) erfolgt fortlaufend neu, bis die eingestellte Endkerntemperatur (T_kend) erreicht ist. Somit wird die Voraussage laufend aktualisiert und zum Ende des Bratvorgangs immer genauer.

Bei dem Verfahren gemäß Fig. 3 wird als untere Intervallgrenze die Starttemperatur T_Start festgelegt. Somit bildet auch die Zeit t₀, bei welcher diese Temperatur erreicht wird, die Untergrenze des Zeitintervalls. Die Obergrenze des Temperaturintervalls wird durch die jeweilige Kerntemperatur T bestimmt, d. h., die Kerntemperatur-Intervallänge ist fließend.

Bei dem Verfahren gemäß Fig. 4 wird die Zeit für den Durchlauf eines festen Kerntemperaturintervalls gemessen, welches dem Kerntemperaturbereich T von 10K entspricht. Hierzu müssen die unteren Intervallgrenzen von Zeit (t_S) und Kerntemperatur (T_S) jeweils gespeichert werden. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß Änderungen in den Garbedingungen, beispielsweise der Backmuffeltemperatur nicht in die Berechnung der Restgardauer (t_end) eingehen.

In einem anderen, in den Zeichnungen nicht dargestellten Verfahren wird die Restgardauer (t_end) nach beiden Verfahren gemäß Fig. 3 und 4 ermittelt und die beiden hierdurch gewonnenen Zeiten anschließend gemittelt und angezeigt.

Claims

1. Backofen oder Mikrowellenofen mit einer Temperatursonde zur Erfassung der Temperatur des zu garenden Guts und einer Steuer- und Überwachungsschaltung zur Steuerung der Heizenergie und zur Abschaltung der Heizenergie bei Erreichen einer vom Benutzer eingestellten Endkerntemperatur, gekennzeichnet durch eine Anzeigevorrichtung, welche in der Betriebsart temperaturgesteuertes Garen die durch eine Rechnerschaltung (15) in Abhängigkeit von während des Garprozesses gemessenen Kerntemperaturwerten (T) berechnete Restgardauer (t_end) bzw. den Zeitpunkt, an dem die Endkerntemperatur (T_Kend) erreicht wird, anzeigt.

2. Verfahren zur Anzeige der Restgardauer in einem Backofen oder Mikrowellenofen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rechnerschaltung (15) Mittel zur Bestimmung des Zeitintervalls (t) besitzt, welches notwendig ist, um ein bestimmtes Kerntemperaturintervall (T) zu durchlaufen, und daß sie die gemessenen Wertepaare (t, T) mit in einem Speicher abgespeicherten Werten vergleicht und anhand dieses Vergleichs die Restgardauer (t_end) bestimmt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Berechnung der Restgardauer (t_end) fortlaufend neu erfolgt und jeweils der aktuell berechnete Zeitpunkt des Erreichens der Endkerntemperatur angezeigt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kerntemperaturintervall (T) eine feste Untergrenze besitzt und daß die obere Intervallgrenze durch den aktuellen Kerntemperaturwert gebildet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Untergrenze des Kerntemperaturintervalls (T) größer als 300 Celsius ist und die Mindestintervallgröße 10K beträgt.

6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kerntemperaturintervall (T) eine feste Länge besitzt, wobei die Obergrenze des Intervalls durch die augenblicklich gemessene Kerntemperatur (t) geprägt ist.

7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Restgardauer (t_end) aus dem arithmetischen Mittel der gemäß der Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 6 berechneten Zeiten ermittelt wird.