DE4305211C2 - Verschließbares Heizgerät mit einem Behandlungsraum mit Temperaturregelung - Google Patents
Verschließbares Heizgerät mit einem Behandlungsraum mit TemperaturregelungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein verschließbares Heizgerät mit einem
Behandlungsraum zum beispielsweise Sintern, Trocknen, Garen, wobei für
festlegbare Temperaturbereiche Regeleinrichtungen anwählbar sind, die
mindestens eine im Behandlungsraum befindliche thermische Heizeinrichtung, die
kombinierbar mit Mikrowellenenergie ist, steuern, mit den im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Bisher sind übliche Steuerungen von Garungsvorgängen in Backherden bekannt
geworden, die eine Temperaturregelung für Gar-, Koch- und Bratvorgänge
ermöglichen. Dabei wird die Temperatur bzw. Abgaszusammensetzung
sensorgesteuert erfaßt und der Steuerung als Eingangsdatenbündel zugeführt.
Die aus solchen Regelgrößen gewonnenen Steuersignale werden in Koch-,
Gar-, Bratautomatiken ausgewertet. Im allgemeinen sind entweder Garraum
temperaturen oberhalb von 100° temperaturgeregelt oder es befindet sich
zusätzlich oder ausschließlich eine Niedrigtemperaturregelung im Steuerungsbe
reich für Herde.
Aus der DE 32 26 938 A1 ist ein verschließbares Heizgerät bekannt, das alle
Merkmale des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 aufweist. Das mit einer
Grilleinrichtung kombinierte Gerät verfügt über einen Gassensor sowie einen
Temperatursensor. Ein Magnetron zur Mikrowellenabgabe wird in Verbindung
mit einer allen Speisenarten zugeordneten Kochtaste über eine Erregerschaltung
aktiviert. Ein Mikrocomputer ermittelt aus zeitlichen Änderungen der Ausgangs
spannung des Gassensors die Art der im Gerät befindlichen Speise, legt danach
die richtige Endtemperatur des Erwärmungsvorgangs fest und veranlaßt in
Abhängigkeit von den Ausgangsspannungen beider Sensoren die Beendigung des
Kochprozesses. Die Endtemperatur kann auch danach bestimmt werden, wenn
beide Sensoren einen vorgegebenen Soll-Spannungswert erreicht haben. Der
Mikrocomputer ermittelt ferner aus zeitlichen Änderungen der Ausgangsspannung
des Wärmesensors einen Kompensationswert, der für die Dauer der Grill
beheizung im Anschluß an eine Mikrowellenerwärmung mitbestimmend ist.
Aus der EP 0 271 419 A2 ist ein verschließbares Heizgerät bekannt, das eine thermische
Heizeinrichtung aufweist, die mit Mikrowellenenergie kombinierbar ist. Die thermische
Heizeinrichtung wird in einem zeitabhängigen Taktverhältnis geschaltet. In den
Taktpausen findet eine Mikrowellenerzeugung statt. Aus der DE 31 29 781 C2 ist ein
verschließbares Heizgerät bekannt, das eine thermische Heizeinrichtung aufweist, die mit
Mikrowellenenergie kombinierbar ist. Die thermische Heizeinrichtung wird getaktet
geschaltet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verschließbares Heizgerät mit einem Behandlungsraum
zu entwickeln, dessen Regeleinrichtung eine verbesserte Regelgüte aufweist.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch das verschließbare Heizgerät mit den Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
enthalten.
Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt.
Fig. 1 Ein Blockschaltbild für die Regel- und Steuereinrichtung
Fig. 2 Regelkurven für die Betriebsart Heißluft und den Sollwert 60°C,
Fig. 3 Regelkurven für die Betriebsarten Ober- und Unterhitze, Sollwert 60°C.
Gemäß Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Regeleinrichtung, mit
einer Steuereinheit 1, einem Eingabebus 2, einem Steuerbus
3, einem Ausgabebus 4, einem Betriebsartenwähler 11, einem
Bitgeneratur 12, einem Temperatur-Sollwertgeber 13, einer
Gewichtseingabeeinheit 14, einem Temperatursensor 21, einem
Feuchtesensor 22, einem Gassensor 23, einem Timer 31, einer
Heizung 32, einem Mikrowellengenerator 33 und einer Drehtel
lereinheit 34 dargestellt.
Die Steuereinheit 1, die ein Mikroprozessor oder mindestens
ein Teil davon sein kann, wird über den Eingabebus 2 mit ex
ternen Sollwertdaten gespeist. Die Eingangsdaten am Eingabe
bus 2 werden je nach Betätigung der Eingabestelle, bei
spielsweise Betriebsartgeber, mit spezifischen Sollwerten
belegt, die von der Steuereinheit 1 entsprechend gedeutet
werden. Der Eingabebus 2 ist zur Steuereinheit 1 hin gerich
tet. Die über den Ausgabebus von der Steuereinheit 1 addres
sierbaren und mit Daten speisbaren Einheiten, wie Timer 31,
Heizung 32, Mikrowellengenerator 33, Drehtellerantrieb 34
und andere durch Ausgabebefehle startfähige Einheiten werden
von der Steuereinheit 1 addressiert und aktiviert. Über den
Steuerbus 3, der bidirektional ist, sind vornehmlich Senso
ren mit der Steuereinheit 1, beispielsweise ein Temperatur
sensor 20, der Feuchtesensor 22, der Gassensor 23 verbunden.
Die Hardware-Einrichtungen der Steuereinheit 1 sind program
mierbar und können im Zusammenspiel mit der Sensortechnik
verschiedene Prozesse im Behandlungsraum steuern. Insbeson
dere können über Temperatursensoren und Gassensoren die Tem
peraturbeaufschlagung des Behandlungsgutes gesteuert werden,
wobei die erfindungsgemäße Lösung auf Temperaturbereiche un
ter und über 100°C abstellt, wenn es nach Art des Behand
lungsgutes und der erforderlichen Wärmebehandlung auf Temperaturkonstanz
und schnelles Temperatur-Einschwingverhalten
ankommt. Um den Prozeß der Eigenerwärmung des Behandlungsgu
tes zu beschleunigen, kann die Regeleinrichtung in Abhängig
keit von der relativen Dielektrizitätskonstante εR des Be
handlungsgutes eine Mikrowellen-Anfangsenergie dosiert vor
geben. Die geschieht zweckmäßigerweise während des Ein
schwingverhaltens der thermischen Heizeinrichtungen. Die
Steuereinheit 1 kann aber auch durch Erprobungen vorliegende
Erfahrungswerte, die die Dosierung einer Mikrowellen-An
fangsenergie für unterschiedliche Behandlungsgüter betref
fen, speichern und bei entsprechender Anwahl über den Einga
bebus 2 durch Starten des Mikrowellengenerators 33 über den
Ausgabebus 4 in den Behandlungsraum einbringen. Die Regelung
für festlegbare Temperaturbereiche stellt darauf ab, daß
nach dem Einschwingverhalten das Behandlungsgut soweit vor
erwärmt ist, daß die Mikrowellen-Anfangsenergie abgeschaltet
werden kann, und die thermische Heizeinrichtung die notwen
dige Temperaturkonstanz aufrecht erhält. Für verschiedene
Behandlungsgüter kann es zweckmäßig sein, ausschließlich Mi
krowellenenergie zu benutzen, oder auch gänzlich auf diese
zu verzichten. Zur erforderlichen Temperaturkonstanz des
festgelegten Temperaturbereiches ist es notwendig, die ther
mische Heizung 32 unter Einhaltung von Zeitbedingungen, die
den jeweiligen Behandlungsvorgang angepaßt sein müssen, ge
taktet ein- und ausschalten zu können. Dies geschieht in Ab
hängigkeit von der Betriebsart und der gewünschten Solltem
peratur, wobei die gesamte Regeleinrichtung über die Steuer
einheit eine Heizzeit vorgibt. Der gesamte Regelvorgang be
nötigt eine in Abhängigkeit von der Betriebsart und der
Solltemperatur herbeigeführte Mindest-Abschaltzeit zwischen
zwei Heizzeiten der thermischen Heizung 32, die mindestens
so lang sein soll, daß auch die Einschwingzeit des Tempera
tursensors berücksichtigt ist. Es ist dabei möglich, daß die
Steuereinheit 1 den Heizzeittimer 31 aktiviert, wobei der
Heizzeittimer 31 damit direkt mit der thermischen Heizein
richtung 32 verbunden ist und diese steuert. Dabei schaltet
der Heizzeittimer 31 die getaktete thermische Heizeinrich
tung 32 für eine vorgegebene Zeit ein. Die Steuereinheit 1
vergleicht die Eingangswerte des Temperatursensors 21 mit
denen eines Temperatur-Sollwertgebers 13, wobei entsprechend
der vorgegebenen Regelgüte der Heizzeittimer 31 gesetzt
bleibt oder rückgesetzt wird. Damit wird gleichzeitig er
reicht, daß die thermische Heizeinrichtung 32 eine der Re
gelgüte entsprechende Ein-Aus-Phase durchläuft. Die Steuer
einheit 1 erkennt über einen Temperatur-Soll-Ist-Wertver
gleich den eingeschwungenen Regelzustand und steuert damit
ein optimiertes Ein-Aus-Regelspiel der thermischen Heizein
richtung 32. Die Steuereinheit 1 ist als spezieller Mikro
prozessor ausgebildet, der nahezu alle Regelvorgänge des
verschließbaren Heizgerätes sensorgesteuert ausführt. Gemäß
der Fig. 2 und 3 sind Regelkurven für Temperatur-Sollwer
te on 60°C dargestellt, die verschiedene Betriebsarten im
Behandlungsraum zum Parameter haben.
Gemäß Fig. 2 ist eine Regelkurve für Heißluftbetrieb und
einen Temperatur-Sollwert von 60°C dargestellt. Das gestri
chelte Kurvenbild ist dabei Abbild bisheriger Regelverfahren
und zeigt starke Abweichungen vom Regelwert während des ein
geschwungenen Zustandes. Die nachfolgende Regelgüte ist in
folge mit starken Übeschwingen über den Temperatur-Sollwert
von 60°C gekennzeichnet. Die durchgezogene Regelkurve stellt
das Abbild der erfindungsgemäßen Lösung dar. Es ist ohne
weiteres erkennbar, daß das starke Überschwingen mit in der
Folge relativ großer Abweichung im eingeschwungenen Regelbe
reich nicht mehr auftritt. Es ist vielmehr eine stark ver
besserte Regelkonstanz um den Sollwert mit nur geringer Einschwingspitze
erreicht. Gleichzeitig ist eine deutliche Ab
minderung des Temperaturüberschwunges, die sogenannte An
heizspitze, erkennbar.
Gemäß Fig. 3, wo bei gleichem Temperatur-Sollwert der Para
meter in Ober- und Unterhitze gegeben ist, ist ein analoges
Regelverhalten sichtbar. Die Überlegenheit des erfindungsge
mäßen Regelvorganges gegenüber bisheriger Regelungen ist den
Fig. 2 und 3 beispielhaft entnehmbar.
Die erfindungsgemäße Lösung besitzt den Vorteil, daß eine
auf eine vorgegebene Solltemperatur bezogene Temperaturrege
lung nahezu unter völliger Vermeidung eines Temperatur-An
schwungverhaltens abläuft. Spätestens nach dem fünften Über
schwingen der eingeschalteten Regeleinrichtung kann die auf
die vorgegebene Solltemperatur erfolgte Regelung als eine
Konstantregelung bezeichnet werden. Die stark verminderten
Über- und Unterschwinger regeln sich danach im eingeschwun
genen Zustand auf ±3°C zurück. Mit der erfindungsgemäßen
Regeleinrichtung ist es daher möglich, für unterschiedliche,
festlegbare Temperaturbereiche relativ konstante, den vorge
gebenen Sollwert entsprechende Temperaturverteilungen im Be
handlungsraum zu erreichen, und damit reproduzierbare Sin
ter-, Trocken- und Garvorgänge zu garantieren.
Claims (5)
1. Verschließbares Heizgerät mit einem Behandlungsraum zum beispielsweise
Sintern, Trocknen, Garen,
- - wobei für festlegbare Temperaturbereiche Regel einrichtungen anwählbar sind, die mindestens eine im Behandlungsraum befindliche thermische Heizeinrichtung, die kombinierbar mit Mikrowellenenergie ist, steuern,
- - wobei die Regeleinrichtung in Abhängigkeit von der relativen Dielektrizitätskonstanten (εR) des Behandlungsgutes eine Mikrowellen- Anfangsenergie dosiert,
- - wobei die Regeleinrichtung in Abhängigkeit von der Behandlungsprozedur und der Solltemperatur für die thermische Heizeinrichtung eine Heizzeitphase vorgibt, dadurch gekennzeichnet,
- - dass die Regeleinrichtung ein zeitabhängiges Taktverhältnis für die thermische Heizeinrichtung festlegt und
- - dass die Regeleinrichtung für eine behandlungsgutspezifische und temperatursensorangepaßte Mindestzeit zwischen zwei Heizphasen die thermische Heizeinrichtung abschaltet.
2. Verschließbares Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Regeleinrichtung die Mikrowellen-Anfangsenergie-Dosierung sensorgesteuert
ausgibt.
3. Verschließbares Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Steuereinheit (1) über einen Ausgabebus (4) einen Heizzeittimer (31) aktiviert, der
die taktbare Heizeinrichtung (32) im Behandlungsraum heizphasensteuernd ein-
und ausschaltet.
4. Verschließbares Heizgerät nach Anspruch 1, 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (1) die auf einem Eingabebus (2) befindlichen Sollwerte -
beispielsweise Betriebsart, Gewicht des Behandlungsgutes, Temperatur-Sollwert
- mit den auf einem Steuerbus (3) befindlichen Regeldaten - beispielsweise
Temperatursensor-Daten, Feuchtesensor-Daten, Gassensor-Daten - zu
Regelungs- und Ausgabedaten verknüpft und über den Ausgabebus (4)
beispielsweise einen Timer (31), eine Heizung (32), einen Mikrowellengenerator
(33) und ein Gebläse (34) für ein optimiertes Ein-Aus-Regelspiel eines
angewählten Temperatur-Mittelwertes ansteuert.
5. Verschließbares Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuereinheit (1) Teil eines speziellen Mikroprozessors ist.
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