DE4217736C2 - Einrichtung zur Überwachung eines Auftrags auf ein Substrat - Google Patents
Einrichtung zur Überwachung eines Auftrags auf ein SubstratInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung der
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
Kapazitive Überwachungseinrichtungen dienen bei
spielsweise dazu, das Vorhandensein oder Nichtvorhanden
sein einer Leimnaht auf einer Kartonage, einer aus Vlies
materialien und dünnen Kunststoffolien aufgebauten Windel
oder ähnlichen Artikeln in einer Fertigungsstraße festzu
stellen. Die Fertigungsgeschwindigkeit ist in solchen An
lagen erheblich, so daß eine Überwachung durch bloßen
Augenschein nicht mehr möglich ist. Andererseits kann das
Vorhandensein einer Leimnaht bzw. ihr präziser Beginn und
ihr Ende sowohl für das Aufrichten einer Kartonage als
auch für die spätere Funktion der in Rede sehenden Pro
dukte von erheblicher Bedeutung sein.
Die Erfindung ist nicht auf das Auftragen von Leim
nähten oder Leimspuren beschränkt. Sie ist sowohl auf
andere flüssige oder pastenförmige Medien als Leim ge
richtet als auch auf Aufträge anderer geometrischer
Konfiguration, z. B. flächige Aufträge. Als "Substrat"
kommen flächige Zuschnitte und fortlaufende Bahnen,
aber auch die flachen Oberseiten von dreidimensionalen
Körpern wie aufgerichtete Kartons und dergleichen in
Betracht, sofern sie im wesentlichen in einer Ebene liegen.
Im allgemeinen wird in der Praxis die Sonde feststehend
angeordnet und das Substrat bewegt sein, doch ist die
Erfindung nicht hierauf beschränkt.
Zur Überwachung von Aufträgen der in Rede stehen
den Art sind kapazitive Sensoren bekannt, bei denen die
beiden eine Kapazität bildenden Leiter in der Nähe des
Auftrags angeordnet sind und mit einer hochfrequenten
Wechselspannung beaufschlagt werden. Der so gebildete
Kondensator ist Bestandteil eines Hochfrequenzschwing
kreises. Das Auftragsmedium, welches eine andere Di
elektrizitätskonstante als die Umgebung hat, wird an
dem Sensor berührungslos vorbeigeführt. Durch die Än
derung der dielektrischen Verhältnisse ändert sich die
Kapazität des durch den Sensor gebildeten Kondensators,
wie wenn ein Dielektrikum zwischen die Platten eines
Kondensators eingeführt oder zwischen den Platten heraus
gezogen wird. Durch die Kapazitätsänderung ändert sich
auch die Frequenz des damit gebildeten Schwingkreises.
Diese Änderung kann meßtechnisch mit geeigneten Mitteln
erfaßt werden.
Die bekannten Überwachungseinrichtungen dieser
Art sind allenfalls in der Lage, das Vorhandensein oder
Nichtvorhandensein eines Mediums anderer Dielektrizitäts
konstante festzustellen. Es können jedoch nicht ver
schiedene Medien mit verschiedener Dielektrizitäts
konstante bzw. verschiedene Änderungen der dielektri
schen Verhältnisse unterschieden werden.
In diesem Punkt wurden die bekannten kapazitiven
Überwachungseinrichtungen durch die Einrichtung nach der
DE 39 34 852 A1 verbessert, bei der der Sensor mindestens
eine Sonde umfaßt, die das offene dem Substrat gegenüber
liegende Ende einer Viertelwellenlängenleitung darstellt,
die das frequenzbestimmende Element des Hochfrequenz
schwingkreises ist, dessen Resonanzfrequenz durch die un
terschiedliche kapazitive Belastung auf ein Leitungsende
infolge Änderungen der Dielektrizitätskonstanten durch
das Substrat und/oder das aufgetragene Medium verändert
wird.
Es wurde gefunden, daß bei einer solchen Ausbildung
des Sensors und des Hochfrequenzschwingkreises die An
sprechempfindlichkeit wesentlich erhöht und in einem ge
wissen Grade sogar eine Messung der durch das Vorbei
führen einer Substanz mit abweichender Dielektrizitäts
konstante eintretenden Kapazitätsänderung des offenen
Schwingkreises möglich ist. Bei dem Ausführungsbeispiel
des Leimauftrags auf Kartonagen kann die erfindungsge
mäße Einrichtung zunächst den Rand einer auf einer
Förderbahn vorbeigeführten Kartonage erfassen und sodann
das Vorhandensein einer Leimspur. Es kann also beispiels
weise festgestellt werden, ob die Leimspur in einem
vorgeschriebenen Abstand von der vorderen oder hinteren
Kante eines Kartonagenzuschnitts einsetzt bzw. aufhört.
Es ist aber auch möglich, die richtige Menge des Leims
in einer Leimspur, d. h. den Querschnitt der aufgetragenen
Leimspur zu überwachen. Nimmt dieser Querschnitt auf der
Längenerstreckung der Leimnaht in unerwünschter Weise ab,
beipielsweise weil in dem Leimsystem ein Druckabfall auf
tritt oder die Leimdüse verstopft ist, kann auch das
durch die erfindungsgemäße Einrichtung festgestellt
werden.
Bei der einfachsten der DE 39 34 852 A1 entsprechen
den Ausführungsform ist jedoch die Genauigkeit der
Auswertung (es soll ja das aufgetragene Leimvolumen
nicht nur in seinem Vorhandensein festgestellt,
sondern auch noch in seiner Menge bestimmt werden)
durch das Flattern des Substrats (Kartonzuschnitts) bei
hohen Transportgeschwindigkeiten beeinträchtigt. Wenn
bei einem Plattenkondensator ein plattenförmiges Di
elektrikum den Raum zwischen den Kondensatorplatten
nicht völlig ausfüllt und in verschiedene Abstände
von den Kondensatorplatten gebracht wird, bewirkt dies
eine Änderung der Kapazität des Plattenkondensators.
Bei der Erfindung in ihrer einfachsten Ausführungsform
bewirkt das Flattern, welches einer Verlagerung des
Dielektrikums senkrecht zu Kondensatorplatten gleichzu
setzen ist, eine Änderung der kapazitiven Belastung
am Leitungsende und damit ebenso wie die Leimschicht
eine Frequenzänderung des Hochfrequenzschwingkreises.
Dadurch entsteht bei Substraten, die zum Flattern neigen,
ein grundsätzlicher Fehler.
Zur Behebung dieses Fehlers wird in der DE
39 34 852 A1 schon vorgeschlagen, einen Doppelsensor zu
verwenden, dessen jeweils mit eigenen Viertelwellen
längenleitungen verbundene Sonden in Laufrichtung dicht
hintereinander angeordnet sind. Läuft beispielsweise
eine Leimnaht unter die erste Sonde ein, so ergibt sich
hier eine Kapazitätsänderung. Kurz danach gelangt die
Leimnaht auch unter die zweite Sonde, die dann ebenfalls
diese Kapazitätsänderung erfährt. Da aber die von den
beiden Sonden herrührenden Ausgangssignale bei gleicher
Kapazitätsänderung entgegengesetzt gerichtet sind, heben
sich die Ausgangssignale bei gleichen dielektrischen
Verhältnissen an beiden Sonden auf. Nur in der Über
gangsphase, in der eine Sonde ganz oder teilweise
sich über einer Leimnaht befindet, die andere Sonde
aber nicht, ergeben sich ungleiche Ausgangssignale
und somit ein Summensignal, welches von dem Normal
signal bei gleichen dielektrischen Verhältnissen von
beiden Sonden abweicht und eine Zacke bildet, deren
Erstreckung über der Zeitachse durch die Zeit gegeben
ist, die die beiden Sonden ungleichen Verhältnissen
ausgesetzt sind.
Wenn die Leimnaht auf dem Substrat aber flattert,
d. h. sich senkrecht zu den Sonden verlagert, so führt
dies an der einen Sonde zu einer Kapazitätsänderung
in der einen Richtung, an der anderen Sonde zu einer
Kapazitätsänderung in der anderen Richtung. Bei ent
sprechender Kennlinie und ansonsten idealen Voraus
setzungen könnte dies dazu führen, daß sich die Kapa
zitätsänderungen in der Summe aufheben, so daß das
Flattern des Kartons im Ausgangssignal nicht erscheint.
Dies ist aber in der Praxis nicht der Fall, und es ist
das Meßsignal auch bei der Anwendung von Doppelsensoren
der in der DE 39 34 852 A1 beschriebenen Art im allge
meinen abhängig vom Abstand zum Substrat. Das Meßsignal
besteht in einer Frequenzdifferenz zwischen der Frequenz,
die der die Viertelwellenlängenleitung und die Sonde um
fassende Hochfrequenzschwingkreis ohne Substrat hat, und
der Frequenz, die beim Vorhandensein des Substrats auf
tritt.
Ein Grund für die Abstandsabhängigkeit bei der
bekannten Einrichtung besteht darin, daß die Frequenz-
Abstands-Kennlinie der Sensoren nicht linear ist und die
beiden Sensoren des Doppelsensors, bedingt durch Her
stellungstoleranzen, unter Umständen verschiedene
Empfindlichkeiten haben. Dadurch wird auch die Frequenz
differenz und damit das Meßsignal abstandsabhängig.
Bei nicht parallelen Abstandsänderungen wie z. B.
bei Kippung des Substrats ändert sich der Abstand zu
den beiden Sensorköpfen gegensinnig, da sie nicht in
einer Fluchtlinie angeordnet sind. Auch dadurch ändert
sich bei gleichbleibendem Substrat das Meßsignal.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Abhängigkeit des Meßsignals von dem Abstand des Substrats
zur Sonde zu unterdrücken.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wieder
gegebene Erfindung gelöst.
Durch die Untereinanderanordnung der beiden Sensoren
des Paars wird die Empfindlichkeit gegen Kippung des
Substrats beseitigt, durch die Verwendung des Produkts
(f1 - fo) . (f2 - fo) als Meßsignal ergibt
sich eine Frequenzabstandskennlinie, die im mittleren
Bereich praktisch linear ist.
Es empfiehlt sich gemäß Anspruch 2 den beiden
Sonden des Paars getrennte Frequenzregelungen zuzuordnen,
so daß zwei unabhängige Sensorsysteme entstehen, die
nur eine Preferenzfrequenz gemeinsam haben.
Gemäß Anspruch 3 ist es zweckmäßig, an den Sonden
Führungen vorzusehen, die das Substrat in einem Mindest
abstand von den Sonden halten, so daß das Substrat sich
nur in dem linearisierten Bereich der Frequenz-Abstands-
Kennlinie bewegen kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung in Gestalt einer Beleimungsstation für
Kartonagen schematisch dargestellt.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht der Be
leimungsstation; Fig. 2 ist eine Seitenansicht des
Sensorbereichs; Fig. 3 zeigt einen Vergleich üblicher
Frequenz-Abstands-Kennlinien mit dem berechneten, er
findungsgemäß zu verwendenden Frequenzprodukt;
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild der Meßwertbildung;
Fig. 5 zeigt einige Frequenz-Abstandskennlinien;
Fig. 6 zeigt den in der Praxis gemessenen Signal
verlauf des Meßwertes über dem Abstand;
Fig. 7 zeigt eine typische Referenzkurve mit einem
Toleranzband, in das ein "guter" Meßwert fallen muß.
Gemäß Fig. 1 läuft in einer ansonsten nicht dar
gestellten Herstellungsanlage für Kartonagen eine Folge
von das Substrat bildenden Kartonagenzuschnitten 3 flach
auf ein Förderband, auf Riemen, auf Ketten oder dgl.
aufliegend im Sinne des Pfeiles 2 in einer horizontalen
Ebene vor. Die Kartonagenzuschnitte werden unter einer
feststehenden Leimdüse 4 entlang gefördert, die, wenn sich
ein Kartonagenzuschnitt 3" unter ihr vorbeibewegt, auf dem
Kartonagenzuschnitt 3" eine in Förderrichtung verlaufende
Leimnaht oder Leimspur 5 erzeugt. Der Anfang 5' der Leim
spur 5 liegt in einem vorgegebenen Abstand 6 hinter der
Vorderkante 3' des Kartonagenzuschnitts 3. Bei dem ersten
Kartonagenzuschnitt 3 ist die Leimspur 5 auf einem Ab
schnitt 5" ihrer Länge verengt, d. h. es ist dort der Quer
schnitt der Leimspur 5 verringert und nur eine geringere
Menge Leim pro Längeneinheit der Leimspur 5 vorhanden.
Ebenfalls feststehend ist in einem in dem Aus
führungsbeispiel etwa eine Zuschnittlänge betragenden
Abstand in Laufrichtung 2 der Leimdüse 4 folgend ein
Sensorpaar 1 vorgesehen, welches in geringem Abstand
vertikal oberhalb des Kartonagenzuschnitts 3 einen
Sensor 10 und in geringem Abstand vertikal unterhalb
des Kartonagenzuschnitts 3 einen Sensor 20 umfaßt.
Die Sensoren 10, 20 fluchten auf einer senkrecht zu
der horizontalen Ebene gelegenen Linie miteinander.
In dem Ausführungsbeispiel ist das Sensorpaar 1 über
dem gerade von der Leimdüse 4 beleimten (in Fig. 1
linken) Kartonagenzuschnitt 3" in Richtung des Pfeiles 2
folgenden Kartonagenzuschnitt 3 angebracht. Es kontrol
liert die Ausführung der an einer vorangehenden Stelle
durch die Leimdüse 4 aufgebrachten Leimspur 5. Das
Sensorpaar 1 könnte aber auch über dem dritt- oder
viertnächsten Kartonagenzuschnitt 3 oder bei ent
sprechenden Platzverhältnissen über dem gleichen
Kartonagenzuschnitt 3" angeordnet sein.
Die Sensoren 10, 20 weisen einen Mantel 31 aus
einem Hohlprofil quadratischen Querschnitts von etwa
12 mm Kantenlänge aus Messing auf, welches senkrecht
zur Oberfläche des jeweiligen Substrats, also z. B.
des Kartonagenzuschnitts 3, angeordnet ist. In dem
offenen Ende jedes Sensors 10, 20 ist eine Sonde 39
in Gestalt eines ebenen, parallel zu der Ebene der
Kartonagenzuschnitte gelegenen Metallplättchens ange
ordnet, welches ringsum Abstand 35 von dem Mantel 31
beläßt und über einen angelöteten Verbindungsdraht 32
mit einem Schraubanschluß 33 für ein Koaxialkabel oder
einem sonstigen Anschluß verbunden ist. Der verbleiben
de Innenraum des Mantels 31 ist mit einem geeigneten
Kunststoff 34, z. B. Polytetrafluoräthylen, ausgefüllt.
Gemäß Fig. 2 sind die Sensoren 10, 20 so angeord
net, daß die Sonden 39 einander zugewandt sind und sich
zu beiden Seiten des jeweiligen Kartonagenzuschnitts 3
einander gegenüberliegen. Die Sonden 39 stellen das
offene Ende von Viertelwellenlängenleitungen dar,
die ihrerseits Bestandteil eines VHF-Oszillators sind.
Die Viertelwellenlängenleitungen sind durch den
Verbindungsdraht 32 und ein anschließendes Koaxial
kabel oder aber, wenn die Sonden 10, 20 unmittelbar
am Gehäuse einer Meßvorrichtung angebracht sind,
durch eine in dieser vorgesehene Platine mit
einer aufgedruckten Leitung entsprechender Länge ge
bildet. Die Viertelwellenlängenleitungen sollen in
Fig. 1 durch die strichpunktierten Linien 7, 8 symboli
siert sein, die zu einer Auswerteeinheit 9 führen.
In der Auswerteeinheit 9 wird der Meßwert in Gestalt
eines Frequenzprodukts gebildet, welches die Eigen
schaft hat, daß es jedenfalls in einem wesentlichen
Bereich zwischen den Sonden 39, 39 gegen Verlagerungen
des Substrats z. B. des Kartonagenzuschnitts 3 in die
in Fig. 2 gestrichelt angedeuteten nicht mehr symmetrisch
in der Mitte liegenden Positionen unempfindlich ist.
Der gebildete Meßwert wird in der Auswerteeinheit 9
mit einer gespeicherten Referenzkurve verglichen.
Wenn er in einem vorbestimmten Toleranzband liegt,
wird er als gut befunden. Wenn nicht, wird über die
Leitung 11 ein Signal zur Betätigung einer Alarmein
richtung oder zum Stillsetzen der Anlage abgegeben.
Ohne ein Dielektrikum, also "in Luft", schwingen
die Sensoren 10, 20 mit einer Grundfrequenz fo, die sich
aus den apparatebedingten Parametern ergibt. Befindet
sich vor der Sonde 39 eines Sensors ein Dielektrikum,
also z. B. ein Kartonagenzuschnitt 3 oder ein Kartonagen
zuschnitt 3 mit Leimnaht 5, so ändert sich die Frequenz
des Hochfrequenzschwingkreises, und es schwingt dieser
nunmehr mit einer Frequenz f. Diese Frequenz f ist nun
bei einem einzelnen Sensor nicht unabhängig vom Abstand
des Dielektrikums von der Sonde 39.
Für die Abhängigkeit der Sensorfrequenz vom Ab
stand eines des Meßobjekt bildenden Substrats zur Sonden
fläche wurde eine empirische Formel ermittelt. Diese
lautet
f = fo + A . exp(-x/k) (Gl. 1),
wobei
f: Sensorfrequenz
fo: Grundfrequenz
A: Empfindlichkeit2
x: Abstand zur Sensorfläche
k: Abstandsparameter
f: Sensorfrequenz
fo: Grundfrequenz
A: Empfindlichkeit2
x: Abstand zur Sensorfläche
k: Abstandsparameter
Die Sensorfrequenz nimmt also exponentiell mit dem
Abstand zum Substrat zu. Ohne Substrat (in Luft)
ergibt sich die konstante Grundfrequenz fo, die durch
eine Frequenzregelung auf einen genau definierten,
für beide Sensorsysteme identischen Wert geregelt
wird.
Für sehr geringe Abstände x erfolgt ein schnellerer
Anstieg der Sensorfrequenz als durch Gl. 1 beschrieben
wird. In der Praxis wird jedoch der Variationsbereich
des Abstandes durch entsprechende Anschläge, die in
Fig. 2 mit 12 bezeichnet sind so begrenzt, daß der
Kartonagenzuschnitt 3 aus der unmittelbaren Umgebung
der Sonde 39 ferngehalten wird und der Fehler bei ge
ringen Abständen keine Rolle spielt.
Gl. 1 gilt für beide Sensoren, wobei im folgenden
für den Sensor 10 jeweils der Index 1 und für den Sensor 20
jeweils der Index 2 verwendet wird.
Mit Gl. 1 ergibt sich für den Sensor 10
f1 = fo + A1 . exp (x1/k1) (Gl. 2)
und für den Sensor 20
f2 = fo + A2 . exp(x2/k2) (Gl. 3)
Durch den konstanten Abstand b der Sensorflächen entsteht
eine Zwangsbedingung:
x1 + x2 = b (Gl. 4)
Mit Gl. 4 können aus Gl. 2 und Gl. 3 die Abstände
x1 und x2 eliminiert werden:
aus Gl. 2: 1n [(f1 - fo)/fo] = 1n (A1/fo) + x1/k1 (Gl. 5)
aus Gl. 4: x2 = b - x1 (Gl. 6)
mit Gl. 6 in Gl. 3:
1n [(f2 - fo)/fo] = 1n(A2/fo) + (b - x1)/k2 (Gl. 7)
Das Experiment bestätigt, daß k1 = k2 gesetzt
werden kann und wäre diese Annahme nicht gültig, so
wäre das linearisierte Ergebnis eine Gerade, die nicht
horizontal verläuft, was eben im Gegensatz zu den
experimentellen Ergebnissen steht. Also
k1 = k2 = k (Gl. 8)
Damit folgt aus Gl. 5 und Gl. 7:
1n[(f1 - fo)/fo] + 1n[(f2 - fo)/fo] = 1n(A1/fo) + 1n(A2/fo) + b/k (Gl. 9)
Mit der Substitution
1n(B) = b/k (Gl. 10)
folgt schließlich:
1n[(f1 - fo)/fo] + 1n[(f2 - fo)/fo] = 1n[(A1/fo) . (A2/fo) . B] (Gl. 11)
bzw.
(f1 - fo) . (f2 - fo) = A1 . A2 . B (Gl. 12),
d. h. das Produkt der Frequenzdifferenzen beider Sensor
systeme zur Grunddifferenz ist eine Größe, die nur noch
von der Art des Substrats (Dicke, Dielektrizitätszahl,
mit/ohne Leim) repräsentiert durch die Empfindlichkeiten
A1 und A2 und der konstanten Geometrie, repräsentiert
durch die Größe B, aber nicht mehr vom Abstand zum
Substrat abhängt.
Dieses Produkt wird als Meßwert verwendet. Es
ändert sich bei Änderungen der Dielektrizitätskonstanten
im Bereich zwischen den Sensoren 10, 20, ist aber un
abhängig davon, an welcher Stelle (s. Fig. 2) des Karton
zuschnitt 3 zwischen den Sensoren 10, 20 hindurchfährt.
In Fig. 4 ist die Meßsignal-Verarbeitung
schematisch dargestellt. Diese Verarbeitung findet in
der Auswerteeinheit 9 statt. Die Messung der Frequenzen
der Sensoren 10, 20 bzw. ihrer zugeordneten Hochfrequenz
schwingkreise erfolgt digital, d. h. es werden im
Prinzip die während einer bestimmten Periodendauer
vollzogenen Schwingungen gezählt. Für jede Periode der
Sensorfrequenz wird die Periodendauer mittels einer
genauen Quarzreferenz mit hoher Auflösung gemessen und
sowohl digital für die weitere Verarbeitung in der Aus
werteeinheit als auch analog für die Frequenzregelung
dargestellt. Dies geschieht für beide Sensoren 10, 20
simultan.
Das Analogsignal für die Frequenzregelung wird mit
höchster Auflösung dargestellt, das Digitalsignal wird
auf 8 Bit komprimiert. Die Komprimierung erfolgt so,
daß der Darstellungsbereich möglichst linear genutzt,
aber für kleine Signale eine maximale Empfindlichkeit
erzielt wird.
Die 8-Bit-Digitalsignale werden in dem Rechner der
Auswerteeinheit 9 mittels Tabellen verarbeitet, da eine
Durchrechnung der Linearisierungsgleichungen während
der Laufzeit zu zeitaufwendig wäre. Die Signale der Sen
soren 10, 20 werden über lineare Umsetzer 13, 14 getrenn
ten Eingangstabellen 15, 16 zugeführt, die Tabellenwerte
werden bei 17 addiert und mit einer Ausgangstabelle 18
in den endgültigen linearisierten Meßwert 19 umgewandelt.
Die Umsetzer 13, 14 haben die Funktion, jede Periode
der Sensorfrequenz in ein der Periodendauer proportio
nales Signal umzusetzen. Dies geschieht im Prinzip durch
Auszählen der Schwingungen einer hochgenauen Quarz-Re
ferenzfrequenz. Das Ausgangssignal eines Umsetzers 13
bzw. 14 entspricht der Anzahl der Quarzschwingungen, die
in eine Periode der Sensorfrequenz hineinpassen. Das
Ausgangssignal erreicht einen maximalen Wert von 1024
(ist durch die Umsetzerschaltung vorgegeben). In dieser
Form (mit der höchstmöglichen Auflösung) wird das Signal
für die Frequenzregelung verwendet.
Für die Auswertung in der Auswerteeinheit 9 ist es
jedoch sinnvoll, das Ausgangssignal auf einen Bereich
von 0 bis 255, d. h. auf ein 8-Bit-Digitalsignal, zu kom
primieren, da dadurch die Auswertung erheblich beschleu
nigt wird. Die Auflösung im besonders interessanten unte
ren Frequenzbereich darf dadurch aber nicht beeinträch
tigt werden.
Die Komprimierung erfolgt so, daß hohe Sensorfre
quenzen mit einer geringeren Auflösung dargestellt werden
als niedrige Sensorfrequenzen. Die Auflösung wird stufen
weise in drei Stufen umgeschaltet. Je höher die Frequenz,
umso geringer die Auflösung. Der interessante Bereich
geringer Frequenzen (in dem sich die Signale normaler
weise bewegen) wird weiterhin mit höchster Auflösung
dargestellt. Durch diese Art der Komprimierung ist das
Ausgangssignal des Umsetzers in etwa proportional zum
Abstand des Sensors vom Meßobjekt.
Die Multiplikation, die nach Gl. 12 erforderlich
ist, wird durch Addition der Logarithmenwerte (analog
zu Gl. 11) durchgeführt. Die Eingangstabellen beinhalten
daher die logarithmierten Frequenzdifferenzwerte, wobei
der Einfluß der Komprimierung bereits berücksichtigt
ist. Nach Addition der über die Eingangstabellen 15, 16
umgesetzten Sensorsignale bei 17 wird über die Ausgangs
tabelle 18 die Logarithmierung aufgehoben, wobei zu
sätzlich das Substrat/Leim-Verhältnis berücksichtigt
wird. Es ist dadurch möglich, dem Substrat bzw. dem Leim
einen größeren oder kleineren Anteil am Gesamtsignal
zu geben und so die gewünschte Meßgröße optimal darzu
stellen.
In Fig. 5 ist die Abhängigkeit der Frequenz vom
Abstand des Substrats von den jeweiligen Sonden 39
wiedergegeben. Die grobgepunktete Kurve 21 gibt den
Frequenzverlauf für eine Annäherung bzw. Entfernung
des Substrats von dem Sensor 10 wieder. Die feinge
punktete Kurve 22 stellt das Gleiche für den Sensor 20
dar. Die Kurve 23 ist die Summe der Kurven 21 und 22
und läßt eine deutliche Abstandsabhängigkeit der Frequenz
erkennen. Das in der Kurve 24 dargestellte errechnete
Frequenzprodukt (f1 - fo) . (f2 - fo) verläuft jedoch
horizontal, d. h. sein Wert ist unabhängig davon, an
welcher Stelle zwischen den Sonden 39, 39 sich der
Kartonzuschnitt 3 befindet.
Fig. 6 gibt ein experimentelles Ergebnis wieder.
Es ist der Meßwert 19 über dem Abstand zwischen den
Sonden 39, 39 aufgetragen. Da auf der linken Seite der
Fig. 6 die Kartonseite liegen soll, ist dieser Seite
der Sensor 20 zuzuordnen. Es ist deutlich sichtbar,
daß in der Mitte ein linearer Bereich entsteht, in
welchem der Meßwert 19 unabhängig von der Lage des
Kartonzuschnitts 3 ist. Die Randbereiche 25, 26, in
denen der Meßwert nicht mehr vom Abstand unabhängig
ist, werden durch die Anschläge 12 unschädlich gemacht,
indem der Kartonzuschnitt dort ferngehalten wird.
Die Beurteilung des Meßwerts 19 erfolgt anhand
der vom Anwender vorgegebenen Toleranzen. Der Meßwert
wird als "gut" akzeptiert, wenn er innerhalb eines
definierten Toleranzbereiches liegt.
Es wird hierzu auf Fig. 7 verwiesen, in welchem
ein beispielsweiser Verlauf einer Profilkurve über die
Länge eines Kartonzuschnitts 3 wiedergegeben ist. Das
Format und die Eigenschaften des Kartonzuschnitts 3
bzw. das Format und die Eigenschaften der Leimspur 5
sind im Einzelfall verschieden. Die Werte können im
Einzelfall durch eine "dynamische Eichung" selbsttätig
ermittelt werden. Hierzu wird z. B. über 10 Kartonzu
schnitte 3 gemittelt und die gemittelte Meßkurve als
Referenzkurve 27 gespeichert, die die mittlere Kurve
in Fig. 7 darstellt. Die Referenzkurve 27 wird mit einer
oberen Toleranzkurve 28 und einer unteren Toleranzkurve 29
umgeben. Die Toleranzkurven sind sowohl in der Amplitude
als auch in der Position, d. h. horizontal einstellbar.
Jeder an einer bestimmten Stelle, z. B. Vorderkante des
Kartonzuschnitts 3, Vorder- oder Hinterkante der Leim
spur 5 usw. entsprechende Meßwert 19 muß innerhalb eines
durch die Kurven 28, 29 bestimmten Rechtecks liegen, um
als "gut" akzeptiert zu werden. Ein solches Rechteck ist
in Fig. 7 bei 30 angedeutet und ist für die Lage des
Endes einer Leimspur vorgesehen, wenn sich der Karton
zuschnitt 3 in der durch den Pfeil 31 gegebenen Richtung
bewegt.
Claims (3)
1. Einrichtung zur Überwachung eines Auftrags
eines flüssigen bis pastenförmigen Mediums auf ein
Substrat,
mit einem in einem bestimmten geringen Abstand senkrecht zur Substratoberfläche angebrachten, jedoch das Substrat und das aufgetragene Medium nicht berühren den kapazitiven Sensor, zu dem das Substrat eine Relativ bewegung parallel zur Substratoberfläche ausführt und der mindestens ein Paar von dem Substrat gegenüberlie genden Sonden umfaßt,
mit einem Hochfrequenzschwingkreis, in den der kapazitive Sensor als Kapazität eingeschaltet ist,
mit einer Viertelwellenlängenleitung, deren offenes Ende durch die Sonde gebildet ist und die das frequenzbestimmende Element des Hochfrequenzschwing kreises ist, dessen Resonanzfrequenz durch die unter schiedliche kapazitive Belastung am offenen Leitungs ende infolge Änderungen der Dielektrizitätskonstanten durch das Substrat und/oder das aufgetragene Medium verändert wird,
und mit Mitteln zur Erfassung der bei der Relativ bewegung des Sensors und des Substrats eintretenden Frequenzänderung des Hochfrequenzschwingkreises, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Sensoren (10, 20) des Paars (1) zu beiden Seiten des Substrats (3) einander gegenüber liegen
und daß als Meßsignal das Produkt
(f1 - fo) . (f2 - fo)
verwendet wird, worin
fo = Grundfrequenz der Sensoren (10, 20) ohne Substrat (3) und
f1, f2 = Frequenzen der beiden Sensoren (10, 20) mit dazwischen befindlichem Substrat (3) sind.
mit einem in einem bestimmten geringen Abstand senkrecht zur Substratoberfläche angebrachten, jedoch das Substrat und das aufgetragene Medium nicht berühren den kapazitiven Sensor, zu dem das Substrat eine Relativ bewegung parallel zur Substratoberfläche ausführt und der mindestens ein Paar von dem Substrat gegenüberlie genden Sonden umfaßt,
mit einem Hochfrequenzschwingkreis, in den der kapazitive Sensor als Kapazität eingeschaltet ist,
mit einer Viertelwellenlängenleitung, deren offenes Ende durch die Sonde gebildet ist und die das frequenzbestimmende Element des Hochfrequenzschwing kreises ist, dessen Resonanzfrequenz durch die unter schiedliche kapazitive Belastung am offenen Leitungs ende infolge Änderungen der Dielektrizitätskonstanten durch das Substrat und/oder das aufgetragene Medium verändert wird,
und mit Mitteln zur Erfassung der bei der Relativ bewegung des Sensors und des Substrats eintretenden Frequenzänderung des Hochfrequenzschwingkreises, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Sensoren (10, 20) des Paars (1) zu beiden Seiten des Substrats (3) einander gegenüber liegen
und daß als Meßsignal das Produkt
(f1 - fo) . (f2 - fo)
verwendet wird, worin
fo = Grundfrequenz der Sensoren (10, 20) ohne Substrat (3) und
f1, f2 = Frequenzen der beiden Sensoren (10, 20) mit dazwischen befindlichem Substrat (3) sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß den beiden Sensoren (10, 20) des Paars (1) getrennte
Frequenzregelungen zugeordnet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Sonden (39, 39) Anschläge (12, 12)
vorgesehen sind, die das Substrat (3) in einem Mindest
abstand von den Sonden (39, 39) halten.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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