DE4216807C2 - Einrichtung zum berührungslosen Messen des Walzenspaltes eines Walzenpaares - Google Patents
Einrichtung zum berührungslosen Messen des Walzenspaltes eines WalzenpaaresInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum berührungslosen
Messen des Walzenspaltes eines Walzenpaares, wobei eine Walze
des Walzenpaares zur Einstellung des Spaltes zwischen den
Walzen um einen gemeinsamen Lagerpunkt
hinsichtlich der anderen, stationär im Gestell angeordneten
Walze schwenkbar gelagert ist.
Bei der Vermahlung im Walzenstuhl ist der Mahlspalt neben der
Umfangsgeschwindigkeit, der Voreilung, dem Walzendurchmesser
und der Riffelung die dominierende verfahrenstechnische Ein
flußgröße. Während die Umfangsgeschwindigkeit und die zur Er
zielung des Zerkleinerungseffektes notwendige Voreilung über
einen längeren Betriebszeitraum als konstant angesehen werden
können, sind die anderen genannten Größen variabel. So verän
dert sich der Durchmesser der Mahlwalzen durch die Tempera
turschwankungen und durch die Abnutzung der Riffel. Der
Mahlspalt verändert sich durch die elastische Verformungen
der Mahlwalzen und durch die immer vorhandenen Lagerspiele in
Abhängigkeit von der Mahlarbeit.
Zur Angleichung der Veränderungen ist es erforderlich, den
Mahlspalt zu messen und durch entsprechende Stelleinrichtun
gen zu korrigieren.
Kann bei Stahl- und Folienwalzwerken der Walzenspalt indirekt
über die Dicke der ausgewalzten Produkte gemessen werden, so
ist die Auswertung der Zerkleinerungsergebnisse aufgrund der
vielfältigen Zusammenhänge problematisch. Ein Verfahren zur
Ermittlung des Abstandes zweier Walzen ist aus der DE 35 21 541 A1
bekannt. Dabei werden beide Walzen zur Überprüfung der
Einstellung in zeitlichen Abständen soweit auf einander zu
gefahren, bis sich deren Oberflächen berühren. Anschließend
werden sie wieder um das gewünschte Maß voneinander weg be
wegt.
Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß die Kontrolle nur im
belasteten Zustand der Walzen vorgenommen werden kann und da
mit nur Veränderungen der Walzendurchmesser erfaßt werden.
In der DE 30 16 786 A1 wird ein Verfahren beschrieben, bei
dem über eine veränderbare Kühlung bzw. Heizung des für die
Walzeneinstellung erforderlichen Druckmittels der hydrau
lischen Einrichtungen der Walzenspalt konstant gehalten wird.
Reicht der durch Kühlung bzw. Heizung erreichte Effekt nicht
aus, wird der Druck im hydraulischen System verändert. Die
Art und Weise der Messung des Spaltes wird nicht näher erläu
tert. Die Lösung betrifft hauptsächlich die Einstellung des
Spaltes.
Ebenso ist es bekannt (DE 36 31 719 A1), die beiden Walzen
als Elektroden eines Kondensators zu schalten. Das Dielektri
kum des Kondensators wird dann durch das Mahlgut gebildet.
Dieses Prinzip gestattet als einzige bekannte Lösung die di
rekte Messung während des Betriebes. Nachteilig ist jedoch
die komplizierte Ausführung der Lagerung zur Sicherung der
elektrisch Isolation der Walzen. Weiterhin ist problema
tisch, daß die Kapazität von der Feuchte des Mahlgutes und
dem Füllungsgrad des durch die Walzen gebildeten Kondensators
beeinflußt wird.
Durch die in der DD-PS 2 89 122 offenbarte Lösung wird ver
sucht, den Walzenspalt indirekt zu messen. Dabei wird das
Walzenpaar von in der Ebene seiner Achsen liegenden speziell
angeordneten Sensoren meßtechnisch erfaßt. Dadurch ist die
Messung des Walzenspaltes sowohl im statischen als auch im
dynamischen Zustand der Walzen, d. h. also während des Betrie
bes, möglich.
Nachteilig ist die Vielzahl der notwendigen Sensoren und wei
terhin die Tatsache, daß durch die gewählte Anordnung der
Sensoren zur Bestimmung des Durchmessers gegenüber dem Mahl
spalt eine entgegengesetzte Meßwirkung von Verformungen zur
Temperatur und Verschleißänderungen entsteht. Das heißt, die
Vergrößerung der Durchmesser der Walzen führt zur Verkleinerung des
Walzenspaltes, erzeugt jedoch an dem an der Walzenrückseite angeordneten
Sensor eine Verringerung des Meßspaltes. Diese entsteht auch, wenn sich
durch erhöhte Mahlkraft der Walzenspalt durch Verformung vergrößert. Damit
ist eine gegenläufige Empfindlichkeit zu den beiden Vorgängen vorhanden,
wobei sich die beide aufheben können und die tatsächliche Änderung im
Walzenspalt nicht erfaßt wird.
Weiterhin ist es nach der US-PS 3,684,332 bekannt, den Abstand zwischen den
Mahlwalzen mittels Sensoren zu ermitteln, die in unmittelbarer Nähe des
Walzenspaltes angeordnet sind. Dazu weisen die Mahlwalzen an beiden Enden
Bezugsflächen bildende Abschnitte geringeren Durchmessers auf, die mit in
der Walzenspaltebene liegenden Sensoren zusammenwirken. Mit diesen
Sensoren sind radiale Verschiebungen der Mahlwalzen und über eine
Auswerteschaltung der Walzenabstand ermittelbar. Mit Hilfe eines über eine
Verstärkerschaltung angesteuerten thermoelektrischen Stellgliedes kann die
Größe des Walzenspaltes geregelt werden.
Bei dieser Lösung zur Erfassung des Walzenspaltes wirkt es sich nachteilig
aus, daß der Verschleiß der Mahlwalzenoberflächen unberücksichtigt bleibt.
Die Abnutzung der Mahlwalzenoberflächen wird deshalb von dieser Einrichtung
nicht erfaßt und führt zu einer unkontrollierten Vergrößerung des
Walzenspaltes.
Der Erfindung liegt als Aufgabe die Entwicklung einer Ein
richtung zur Erfassung des Walzenspaltes zugrunde, die auch
während des Mahlvorganges exakt und zuverlässig arbeitet und
Verformungen, die infolge des Temperatureinfluß und des Ver
schleißverhalten der Walze auftreten, weitgehend berücksich
tigt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
1. Anspruchs gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß in den mei
sten Fällen mit nur zwei Sensoren die auf den Walzenspalt wir
kenden Einflußgrößen während des Vermahlungsprozesses erfaßt
werden können. Verformungen, die durch Temperatureinflüsse
und durch das Verschleißverhalten der Walzen auftreten, wer
den durch die erfindungsgemäße Einrichtung berücksichtigt.
Gleichzeitig kann durch die Kombination mit der Stelleinrich
tung eine ständige Aktualisierung der Kennlinie der be
rührungslosen Wegaufnehmer vorgenommen werden.
Die Einrichtung soll nun an Hand eines
nachfolgenden Beispiels näher erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen haben folgende Bedeutung:
Fig. 1 : Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen
Anordnung der berührungslosen Wegaufnehmer,
Fig. 2: Darstellung der geometrischen Verhältnisse beim Verschwenken
der Walze.
Wie aus der Fig. 1 hervorgeht, ist eine stationär angeordnete Walze 1 über
einen Walzenträger 2 gelagert. In dem am Walzenträger 2 angeordneten
gemeinsamen Lagerpunkt 3 ist über einen Walzenträger 4 eine verschwenkbare
Walze 5 angeordnet. Die Walze 1 und die Walze 5 sind einander so
zugeordnet, daß sich ein Walzenspalt 6 bildet.
Die Walzenträger 2 und 4 sind über die Rotationslagerpunkte 7 und 8 der
Walzen 1 und 5 hinaus verlängert und mit einer Koppel 9 verbunden. Die
Koppel 9 besteht zur Überlastsicherung aus einem vorgespannten
Druckfederelement 10 und ist am Walzenträger 2 in einem Exzenter 11
gelagert, der über einen Exzenterhebel 12 zur Einstellung des Walzenspaltes 6
genutzt werden kann. Erfindungsgemäß sind berührungslose Wegaufnehmer 13
und 14 im hier nicht dargestellten Gestell gelagert und jeweils den Positionen
15 und 16 zugeordnet. Diese Positionen 15 und 16 ergeben sich als Spiegelung
der den Walzenspalt 6 begrenzenden Meßpunkte 17 und 18 um die an die
Bewegungsbahnen 19 und 21 der Rotationslagerpunkte 7 und 8 der Walzen 1
und 5 gelegten Tangenten 20 und 22. Die Bewegungsbahnen 19 und 21
beschreiben den Weg der Rotationslagerpunkte 7 und 8 um das gemeinsame
Lager 3.
Zur Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung:
Aus der Fig. 2 sind die geometrischen Verhältnisse beim Verschwenken der Walze 5 um den gemeinsamen Lagerpunkt 3 ersichtlich.
Aus der Fig. 2 sind die geometrischen Verhältnisse beim Verschwenken der Walze 5 um den gemeinsamen Lagerpunkt 3 ersichtlich.
Beim Wegschwenken der Walze 5 verschiebt sich die Walzenoberfläche im
Bereich des Walzenspaltes 6 in die Position 23 und im Bereich des Sensors 14
in die Position 24. Auf Grund der Spiegelsymmetrie entsteht dabei an beiden
Stellen eine Verschiebung um das Maß a. Dieser geometrische Zusammenhang
gilt für die hier auftretenden geringen Schwenkbewegungen mit ausreichender
Genauigkeit. Aus der Darstellung geht das nicht so hervor, da zur besseren
Veranschaulichkeit die Verschiebung stark
übertrieben ist und somit eine geringe Abweichung beider Maße
sichtbar wird.
Damit kann durch den berührungslosen Wegaufnehmer 14 die
Veränderung des Mahlspaltes 6 exakt erfaßt werden.
Veränderungen des Durchmessers durch Temperatur und Ver
schleiß der Walze führen ebenso zu einer identischen Ver
schiebung dieser Positionen.
Die Bestimmung des Walzenspaltes 6 wird nun durch die Kombi
nation der beiden berührungslosen Wegaufnehmer 13 und 14 mög
lich. Dabei erfaßt jeder Wegaufnehmer 13 und 14 die Verschie
bung der jeweiligen Walze 1 und 5 aus der fiktiven Nullage
heraus. Der Walzenspalt 6 ergibt sich als Summe dieser Ver
schiebung.
Diese Grundfiguration mit zwei Wegaufnehmer 13 und 14 ermög
licht die Messung des Walzenspaltes bei Gewährleistung der
exakten Parallelität der Walzen. Kann diese Forderung nicht
erfüllt werden, so empfiehlt sich der Einsatz eines weiteren
Wegaufnehmerpaares. Von den 4 Wegeaufnehmern sind dann je
weils zwei in analoger Position zur Erfassung der Lage der
entsprechenden Walze 1 und 5 angeordnet.
Eine weitere Ausgestaltung der Einrichtung besteht in der
Nutzung einer aus der Fig. 1 ersichtlichen Stelleinrichtung
25 zur Aktualisierung der Kennlinie der Wegaufnehmer. Dazu
wird die Stelleinrichtung 25 so ausgebildet, daß eine maßlich
definierte Bewegung vorgenommen werden kann. Durch Vergleich
des durch die Stelleinrichtung vorgegebenen Weges mit der
Kennlinie des Wegaufnehmers kann eine Korrektur vorgenommen
werden.
Claims (3)
1. Einrichtung zum berührungslosen Messen des Walzenspaltes eines Walzen
paares, wobei eine Walze des Walzenpaares zur Einstellung des Spaltes
zwischen den Walzen um einen gemeinsamen Lagerpunkt hinsichtlich der an
deren, stationär in einem Gestell angeordneten Walze schwenkbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß je Walze (1 bzw. 5) ein Sensor (13 bzw. 14) zum
Messen des Abstandes zur Walzenoberfläche einer Position (15 bzw. 16)
zugeordnet ist, die sich aus einer Spiegelung eines den Walzenspalt (6)
begrenzenden Meßpunktes (17 bzw. 18) auf der Walze (1 bzw. 5) um eine an
eine Bewegungsbahn (19 bzw. 21) des Rotationslagerpunktes (7 bzw. 8) der
Walze (1 bzw. 5) um den gemeinsamen Lagerpunkt (3) gelegte Tangente
(20 bzw. 22) ergibt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erfassung
der Parallelität der Walzen (1, 5) je Walze statt des einen zwei derartige
Sensoren vorgesehen sind, die im Bereich der beiden Enden der Walzen
(1 bzw. 5) angeordnet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Sensoren
berührungslose Wegaufnehmer (13, 14) eingesetzt werden.
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- 1992-05-21 DE DE19924216807 patent/DE4216807C2/de not_active Expired - Fee Related
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