DE4215226A1

DE4215226A1 - Drehschieberventil zum Ansteuern von Druck- und Unterdruckverbrauchern

Info

Publication number: DE4215226A1
Application number: DE19924215226
Authority: DE
Inventors: Hartmut Nagel; Mathias Lohse; Andre Schaal
Original assignee: KBA Planeta AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1992-05-09
Filing date: 1992-05-09
Publication date: 1993-11-11
Anticipated expiration: 2012-05-10
Also published as: DE4215226C2

Description

Die Erfindung betrifft ein Drehschieberventil zum Ansteuern von Druck- und/oder Unterdruckverbrauchern in bogenverarbei tenden Maschinen, insbesondere Bogenanlegern von Druckma schinen mit durch Druck- und/oder Unterdruck beaufschlag baren Trennsaugern, Transportsaugern, Trennblasdüsen sowie anderen pneumatischen Arbeitsorganen.

Bei derartigen bekannten Bogenanlegern werden über ein Drehschieberventil die Trenn- und Transportsauger sowie andere Druck- und/oder Unterdruckverbraucher innerhalb bestimmter Taktabschnitte eines Arbeitstaktes mit Druck bzw. Unterdruck beaufschlagt, um die Bogenvereinzelung und den Bogentransport realisieren zu können.

Da für den Druckaufbau und Druckabbau der Verbraucher eine bestimmte Zeit benötigt wird, kommt es beim Anstieg der Arbeitsleistung zu Verzögerungen des Ansprechens der beaufschlagten Verbraucher.

Das führt dazu, daß es bei der Übernahme der von den Trennsaugern vereinzelten Bogen durch die Transportsauger und der Übergabe der Bogen von den Transportsaugern an die nachgeordnete Druckmaschine, dadurch bedingt, daß eine zeitdefinierte sowie schlagartige Belüftung der Sauger und damit ein ebensolches Zusammenbrechen des Vakuums nicht realisiert werden kann, zu Schlupf an den Saugern und dadurch zu Bogenzuführungsungenauigkeiten kommt, was letzt lich zu Produktivitätsverlusten führt.

Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde bereits in der DD 123 800 vorgeschlagen, die Sauger bei der Bogenübergabe zwangs weise mit Druckluft zu beaufschlagen.

Das wird dadurch erreicht, daß im Saugluftsteuerbereich eines Drehschiebers ein zusätzlicher Druckluftanschluß vorgesehen ist und der Drehschieber einen sich von dem Druckluftanschluß bis zu den Saugluftaustrittsöffnungen erstreckenden Kanal aufweist.

Mit dieser Lösung ist es zwar möglich, in einem mittleren Leistungsbereich die Sauger so zu steuern, daß eine ord nungsgemäße Bogenübergabe realisiert wird, aber bei einer weiteren Drehzahlerhöhung reichen die für den Abbau des Vakuums zur Verfügung stehenden Steuerzeiten nicht mehr aus, um eine störungsfreie Bogenübergabe zu ermöglichen, so daß es bei Hochleistungsmaschinen ebenfalls zu den dargestellten Nachteilen kommt. Außerdem kommt es durch gleichzeitiges Zu schalten der Unterdruckzuführung und der Druckzuführung kurzzeitig zum sogenannten Kurzschluß, was das Druckniveau sowohl des Unterdruckes als auch des Überdruckes empfindlich beeinträchtigt, und letztlich zu Störungen bei der Bogenver einzelung und beim Bogentransport und damit zu Produktivi tätsverlusten führt.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Drehschieberventil der gattungsgemäßen Art zu schaffen, welches auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten ein zeitdefiniertes und schlagarti ges Belüften der Sauger ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein im Drehschieberventil umlaufender Drehschieber mit einem Druckspeicher versehen ist. Der Druckspeicher ist mit Überströmkanälen versehen, die in der Spur von Auslässen liegen, welche mit als Saugluftverbrauchern ausgebildeten Trenn- und Hubsaugern in Verbindung stehen.

Der Druckspeicher ist mit Blasluft beaufschlagbar, deren Druckniveau über dem für die Blasluftversorgung des Bogenan legers erforderlichen Druckniveau liegt. Dazu kann eine unabhängig von der zentralen Blasluftversorgung des Bogenan legers regelbare Blasluftquelle Verwendung finden.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson dere darin, daß durch die Ausbildung des Drehschiebers mit einem Druckspeicher unmittelbar noch der Saugluftabschaltung direkt ein Druckstoß in die Saugluftverbraucher gegeben und damit der darin bestehende Unterdruck schlagartig abgebaut werden kann, wodurch eine störungsfreie Bogenübernahme durch die nachfolgenden Arbeitsorgane realisierbar ist.

Durch die Möglichkeit, den Druckspeicher mit Blasluft zu beaufschlagen, deren Druckniveau über dem beim Betreiben von Bogenanlegern erforderlichen Druckniveau liegt, dann selbst bei hohen Taktfrequenzen und damit geringen Steuerzeiten ein zeitdefiniertes sowie schlagartiges Zusammenbrechen des in den Saugluftverbrauchern herrschenden Unterdruckes erzielt werden.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1 die schematische Darstellung eines Bogentrenners in Seitenansicht,

Fig. 2 ein Drehschieberventil als Schnittdarstellung,

Fig. 3 den Schnitt A-A nach Fig. 2,

Fig. 4 den Schnitt B-B nach Fig. 2.

In Fig. 1 ist ein Bogentrenner 1 mit Trennsaugern 2, Transportsaugern 3 und einem aus Bogen bestehenden Bogensta pel 4 dargestellt.

Am Bogentrenner 1 ist ein Drehschieberventil 5 angeflanscht, welches über die Eintourenwelle des Bogentrenners 1 ange trieben wird. Das Drehschieberventil 5 ist in Fig. 2 gezeigt und besteht aus einem Gehäuse 6 und einem darin drehbar gelagerten Drehschieber 7, der über ein Anschlußstück 8 mit der Eintourenwelle des Bogentrenners 1 verbunden ist. Das Gehäuse 6 ist mit nicht vollständig dargestellten Einlässen 11 (11.1.-11.6) versehen, die über im Drehschieber 7 eingelassene Steuerkanäle 10 (10.1.-10.6.) mit ebenfalls im Gehäuse 6 vorgesehenen Auslässen 9 (9.1.-9.6.) in Wirkver bindung gelangen, z. B. steht Einlaß 11.2 über Steuerkanal 10.2 mit Auslaß 9.2 in Verbindung.

Die Einlässe 11 sind mit einem nicht dargestellten Druck- bzw. Unterdruckerzeuger verbunden, während die Auslässe 9 mit pneumatischen Arbeitsorganen bzw. Verbrauchern in Verbindung stehen.

Am Gehäuse sind weiterhin zwei Druckluftanschlüsse 12 ausgebildet. Diese Druckluftanschlüsse 12 gelangen über im Drehschieber 7 vorgesehene Druckbohrungen 13 in Verbindung mit einem im Drehschieber 7 angeordneten Druckspeicher 14, der seinerseits mit Überströmkanälen 15, 16 versehen ist. Der Überströmkanal 15 liegt in einer Spur mit Auslaß 9.5, der verbunden ist mit den Transportsaugern 3, während der Überströmkanal 16 in der Spur mit dem Auslaß 9.6 liegt, der in Verbindung mit den Trennsaugern 2 steht.

Der Drehschieber läuft, angetrieben über das Anschlußstück 8 von der Eintourenwelle des Bogentrenners, in Pfeilrichtung 17 um und bringt in bekannter Weise innerhalb eines Arbeits taktes die an den Einlässen 11 angeordneten Druck- bzw. Unterdruckerzeuger über die Steuerkanäle 10 mit den zuge hörigen Auslässen 9 und so mit den pneumatischen Arbeitsor ganen bzw. Verbrauchern in Verbindung.

In Fig. 4 wird durch den Steuerkanal 10.6 der Einlaß 11.6, der an einem Unterdruckerzeuger angeschlossen ist, mit dem Auslaß 9.6 verbunden und damit werden die Trennsauger 2 mit Saugluft beaufschlagt, den ihrerseits einen Bogen erfassen und vom Bogenstapel 4 abheben. Gleichzeitig wird über die Druckluftanschlüsse 12 und die Druckbohrungen 13 der Druckspeicher 14 mit Druckluft gefüllt. Das Beaufschlagen des Druckspeichers 14 erfolgt immer dann, wenn die über strömkanäle 15, 16 geschlossen sind, d. h. zwischen den Einlässen 11.5 bzw. 11.6 und den Auslässen 9.5 bzw. 9.6. Wenn die Steuerkante 18 den Auslaß 9.6 geschlossen hat, wird die Saugluftzufuhr unterbrochen sowie gleichzeitig über den mit dem Auslaß 9.6 in Überdeckung gelangenden Überströmkanal 16 eine Verbindung zum Druckspeicher 14 hergestellt, wodurch die in ihm komprimierte Luft unmittelbar in die Trennsauger 2 strömt.

Damit wird schlagartig der in den Trennsaugern 2 herrschende Unterdruck abgebaut, so daß der von den Trennsaugern 2 erfaßte Bogen taktgenau an die Transportsauger 3 übergeben werden kann.

In Fig. 3 ist diese Phase der schlagartigen Belüftung für die Transportsauger 3 dargestellt. Analog zu den Trennsau gern 2 erfolgt das Beaufschlagen der Transportsauger 3 mit Saugluft dann, wenn durch den Steuerkanal 10.5 der Einlaß 11.5, der ebenfalls an einem Unterdruckerzeuger angeschlos sen ist, mit dem Auslaß 9.5 verbunden wird. Entsprechend erfolgt die schlagartige Belüftung der Transportsauger 3, wenn die Steuerkante 19 den Auslaß 9.5 geschlossen hat und der Überströmkanal 15 mit dem Auslaß 9.5 in Überdeckung gelangt.

Die Dimensionierung des Druckspeichers 14 ist abhängig von der Anzahl der zu speisenden Verbraucher und vom Druck der zur Verfügung stehenden Blasluft. Da zum Betreiben eines Bogenanlegers lediglich Blasluft mit einem niedrigen Druckniveau Verwendung findet, ist es vorteilhaft, den Druckspeicher 14 mit Blasluft eines höheren Druckniveaus eines separaten Drucklufterzeugers zu beaufschlagen. Dadurch kann der Druckspeicher 14 ggf. kleiner dimensioniert und außerdem gesichert werden, daß der in den Arbeitsorganen, die im Ausführungsbeispiel als Trennsauger 2 und Transport sauger 3 ausgebildet sind, herrschende Unterdruck schlagar tig zur erforderlichen Taktzeit auch bei einer hohen Taktfrequenz zusammenbricht und so eine störungsfreie Bogenübergabe erfolgen kann.

Bezugszeichenaufstellung

1 Bogentrenner
2 Trennsauger
3 Transportsauger
4 Bogenstapel
5 Drehschieberventil
6 Gehäuse
7 Drehschieber
8 Anschlußstück
9 Auslaß (9.1.-9.6.)
10 Steuerkanal (10.1-10.6.)
11 Einlaß (11.1-11.6)
12 Druckluftanschluß
13 Druckbohrung
14 Druckspeicher
15 Überströmkanal
16 Überströmkanal
17 Drehrichtung
18 Steuerkante
19 Steuerkante

Claims

1. Drehschieberventil zum Ansteuern von Druck- und/oder Unterdruckverbrauchern in bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere Bogenanlegern von Druckmaschinen mit durch Druck und/oder Unterdruck beaufschlagbaren Trennsaugern, Transportsaugern, Trennblasdüsen sowie anderen pneumati schen Arbeitsorganen, dadurch gekennzeichnet, daß ein im Drehschieberventil (5) umlaufender Drehschieber (7) mit einem Druckspeicher (14) versehen ist.

2. Drehschieberventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckspeicher (14) mit Überströmkanälen (15; 16) versehen ist, die in der Spur von Auslässen (9.5; 9.6) liegen, welche mit als Saugluftverbraucher ausgebildeten Trennsaugern (2) und Hubsaugern (3) in Verbindung stehen.

3. Drehschieberventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckspeicher (14) mit Blasluft beaufschlagbar ist, deren Druckniveau über dem für die Blasluftversorgung des Bogenanlegers erforderlichen Druckniveau liegt.

4. Drehschieberventil nach Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekenn zeichnet, daß der Druckspeicher (14) mit Blasluft einer separaten, unabhängig von der Blasluftversorgung für den Bogenanleger regelbaren Blasluftquelle beaufschlagbar ist.