DE4214136C2 - Zweiachsig messender Sonnensensor - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen zweiachsig messenden Sonnensensor zur Lage
bestimmung von Satelliten gemäß den Gattungsbegriffen der Ansprüche 1
und 2.
Sonnensensoren zur Lagebestimmung von Satelliten sind an
sich bekannt, s. beispielsweise "Spacecraft Attitude Determination
and Control" von James R. Wertz, D. Reidel Publishing Company, 1985, S. 155-166.
Dabei wird auf die relative Lage der Sonne zum Koordinatensy
stem des Satelliten abgestellt. In dem Schemabild gemäß Fig. 1
ist in vereinfachter Form eine solche Lagebestimmung mittels Sonnensen
soren skizziert. Hierbei stellt S den Sonnenvektor dar, α den Winkel
der Sonnenvektor-Projektion auf die XZ-Ebene zur Z-Achse und β den
Winkel der Sonnenvektor-Projektion auf die YZ-Ebene zur Z-Achse. Zur La
gebestimmung müssen für diese Winkel α und β beim Stand der
Technik i.a. zwei Sonnensensoren, die im Winkel von 90° zueinander angeordnet
sind, verwendet werden.
Bei diesen bekannten Sonnensensoren wird der Auftreff
punkt des durch einen Spalt einfallenden Sonnenlichtes auf einer Detek
torzeile mit z. B. 2.048 nebeneinander liegenden Detektoren zur Ermittlung des
Einfallwinkels verwendet. Um nun die beiden Winkel α und β messen zu
können, werden - wie bereits angeführt - zwei solcher Sensoren bzw. Sen
sorköpfe in 90°-Anordnung benötigt, und damit verbunden auch zwei Detek
torzeilen mit der zugehörigen Ausleseelektronik.
Ein Sonnensensor der eingangs genannten Art ist aus der US 4 999 483
bekannt. Dieser weist im Abstand zu einer linearen Photodetektorzeile und
in paralleler Anordnung zu dieser eine Blende auf, welche mit einem V-
förmigen, spitzwinkligen Spalt versehen ist. Bei einer Projektion des Spaltes
in Richtung der z-Achse des satellitenfesten Koordinatensystems x, y, z
schneiden die projizierten Schenkel des Spaltes bzw. Schlitze die
Detektorzeile in symmetrischer Weise an zwei Stellen. Bei senkrechtem,
d. h. in Richtung der z-Achse erfolgendem Lichteinfall werden die
entsprechenden Detektoren an diesen Stellen belichtet. Bei schrägem
Lichteinfall wandert die Spaltabbildung in von den Einfallswinkeln α und β
abhängiger Weise. Diese Einfallswinkel sind der xz- sowie der y-Ebene
zugeordnet. Die x- und die y-Achsen sind senkrecht bzw. parallel zur
Detektorzeile orientiert. Mit dieser Anordnung ist eine relativ komplizierte
rechnerische Auswertung zur Bestimmung der Einfallswinkel α und β
verbunden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Sonnensensor der
eingangs genannten Art bereitzustellen, der die Bestimmung der Winkel α
und β mit nur einem Sensor und nur einer Detektorzeile gestattet, und bei
dem die Auswertung auf möglichst einfache Weise erfolgt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch einen Sonnensensor sowohl
nach Anspruch 1 als auch nach Anspruch 2 gelöst, welche beide auf
demselben Erfindungsgedanken beruhen.
Demnach wird von einem Spalt Gebrauch gemacht, dessen Schenkel bzw.
Schlitze senkrecht zueinander sowie gleichzeitig in Richtung der x- sowie
der y-Achse orientiert sind. Hierdurch wird es möglich, der Messung jedes
der beiden Einfallswinkel je eine der beiden Hälften der Detektorzeile
zuzuordnen.
Zwar ist aus der EP 0 301 947 B1 eine photoelektronische Vorrichtung zur
Entdeckung und Lokalisierung einer Strahlungsquelle bekannt, die gemäß
der dortigen Fig. 7 ebenfalls von einem Spalt mit zwei Schlitzen in 90°-
Anordnung und einer mit Abstand dazu angeordneten und um 45° geneigten
Detektorzeile Gebrauch macht, jedoch handelt es sich dabei nicht um einen
Sonnensensor zur Verwendung im Rahmen der Lagebestimmung von
Satelliten, und außerdem liegen auch dort die Meßebenen der beiden Winkel
parallel und senkrecht zur Detektorzeile.
In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen
angegeben, und in der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbei
spiel erläutert. Durch die Figuren der Zeichnung werden diese Erläute
rungen ergänzt.
Es zeigen
Fig. 1 ein Schemabild zur Lagebestimmung mittels eines Sonnensensors
nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Aufbaues eines Sonnensensor-
Ausführungsbeispieles für gleichzeitige Bestimmung der Winkel
α und β, gemäß der Erfindung.
Der generelle Erfindungsgedanke sieht vor, daß durch eine entsprechende
Formgebung des Lichteintrittsspaltes und Anordnung der Detektorzeile
die Bestimmung der Winkel α und β mit nur einem Sensor und einer De
tektorzeile ermöglicht wird, wobei das bisher bestehende Meßprinzip bei
behalten werden kann. Es wird also die örtliche Lage bzw. der Auftreff
punkt auf eine im Abstand a angeordnete Fläche des durch einen Spalt
Sp einfallenden Lichtes zur Bestimmung der Einfallwinkel verwendet.
Um den Ort des auftreffenden Lichtes zu ermitteln, werden - wie bisher -
lichtempfindliche Detektoren verwendet, die nacheinander mit definiertem
Abstand und zeilenförmig angeordnet sind. Solche Anordnungen stehen nach
Detektoranzahl und Arbeitsprinzip in den verschiedensten Ausführungsfor
men zur Verfügung. Um die beleuchteten Detektoren zu ermitteln, werden
die Spannungen aller Detektoren in periodischen Zeitabständen ausgele
sen. Diese Auslesung erfolgt seriell, d. h. am Ausgang der Ausleseelek
tronik der Detektorzeile liegen zeitlich nacheinander Spannungen der De
tektoren 1 bis n an, welche proportional zum Lichteinfall auf dem ent
sprechenden Detektor sind.
Solche Detektorzeilen sind entweder aus Photodioden oder als CCD′s
(charge coupled devices) aufgebaut. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird von einer Detektorzeile mit 4000 Einzeldetektoren ausgegangen. Der
Bestrahlungszustand jedes einzelnen numerierten Detektors wird am Aus
gang der Ausleseelektronik abgefragt. Eine nachgeschaltete Auswerteelek
tronik berechnet dann aus den Nummern der belichteten Detektoren den
oder die Einfallswinkel des Lichtes.
Wie in der Fig. 2 veranschaulicht, ist der Eintrittsspalt Sp der Blende
rechtwinklig ausgebildet. Zur Optimierung können unter Umständen auch
andere Winkel verwendet werden. Bei genau senkrecht einfallendem Licht
- der Sonnenvektor steht dann senkrecht zur Sensorfläche (α=0°,
β=0°) - beleuchten die Spaltabbildungen die Detektoren mit den Nummern
1000 und 3000. Treffen nun die Sonnenstrahlen unter anderen Winkeln
auf, so resultiert dies in einer Bewegung der Spaltabbildung auf der Ab
bildungsebene. Im gültigen Meßbereich - also im Bewegungsbereich des
Punktes E der Spaltabbildung auf der Abbildungsebene - kann der Ein
fallswinkel α aus dem (oder den) gerade erleuchteten Detektor(en) im Bereich der
Nummern 1 bis 2000 bestimmt werden, und der Einfallswinkel β aus dem
(oder den) gerade beleuchteten Detektor(en) im Bereich der Nummern 2001 bis
4000. Die maximalen Endwerte der meßbaren Winkel sowie die Winkel für
die Mittenstellung - in der die Detektoren 1000 und 3000 beleuchtet
sind - ergeben sich aus der geometrischen Anordnung des Eintrittsspaltes
zur Abbildungsebene (Abstand, seitlicher Versatz) und sind konstruk
tionstechnisch einstellbar. Vorteilhafterweise werden die Detektorzeile
und ihr Träger sowie die Ausleseelektronik und die Auswerteelektronik in
einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet.
Claims (4)
1. Zweiachsig messender Sonnensensor zur Lagebestimmung von Sa
telliten, bei dem der Auftreffpunkt des durch einen Spalt einfallenden Son
nenlichts auf einer aus einer Vielzahl von Einzelsensoren bestehenden De
tektorzeile zur Ermittlung des mindestens einen, zwischen der z-Achse eines
Satelliten und der Projektion des Sonnenlichtvektors auf eine die z-Achse
einschließende Ebene gemessenen Einfallswinkels herangezogen wird, wo
bei der Lichteintrittsspalt (Sp) in einer in einem bestimmten Abstand (a) über
einer die Detektorzeile enthaltenden Meßbereichsebene angeordneten
Blende gelegen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichteintrittsspalt
(Sp) rechteckig oder rechtwinklig ausgebildet ist und der eine Einfallswinkel
(α) des Sonnenlichts aus den beleuchteten Detektoren der einen Hälfte der
Detektorzeile und gleichzeitig der andere Einfallswinkel (β) aus den be
leuchteten Detektoren der anderen Hälfte der Detektorzeile mit Hilfe einer
Ausleseelektronik und einer anschließenden Auswerteelektronik ermittelbar
sind.
2. Zweiachsig messender Sonnensensor zur Verwendung bei der Lage
bestimmung eines Satelliten, welchem ein rechtwinkliges Koordinatensy
stem (x, y, z) zugeordnet ist, wobei die Winkel α und β zwischen einer er
sten Achse (z-Achse) und den Projektionen des die Sonnenrichtung ange
benden Sonnenvektors S auf die diese erste Achse (z-Achse) und jeweils
eine der beiden anderen Achsen (x-Achse, y-Achse) enthaltenden Ebenen
(xz-Ebene, yz-Ebene) zu messen sind, mit einer Blende, die einen aus zwei
im Winkel zueinander verlaufenden Schlitzen bestehenden Spalt aufweist,
und einer im Abstand (a) von der Blende und parallel zu dieser derart
angeordneten Photodetektorzeile, daß eine in Richtung der ersten Achse (z-
Achse) erfolgende Projektion des Spaltes (Sp) auf die Photodetektorzeile
diese an zwei Stellen schneidet, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
zwischen den Schlitzen 90° beträgt und die Schlitze in Richtung der beiden
anderen Achsen (x-Achse, y-Achse) orientiert sind.
3. Sonnensensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
genannte Projektion des Spaltes (Sp) auf die Detektorzeile letztere jeweils
unter einem Winkel von 45° schneidet.
4. Sonnensensor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die genannte Projektion des Spaltes (Sp) die Photodetektorzeile bei 1/4
und 3/4 ihrer Länge schneidet.
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